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r^.^^ÄL v- .^ÄrLi-rLvMtzkL? „Nnd nicht »nir das," setzte der Na», befriedigt über den Eindruck seiner Enthüllungen, seine Rede fort, „noch etwas luett besseres haben ivir heranSgeflniden, meine Liebe; denke Dir, jetzt wissen wir auch, wo sich meine Marke befindet, und ich zweifle nicht im mindesten, dog sie nach voll'tündiger'Anf- klürnng des Tatbestandes wieder in meinen Besitz gelungen wird. Was sagst Du nun?" Aber die Gattin sagte vorerst gar nicht) nnd schien mehr bestürzt als erfreut über sein- Mitteilungen, so das; er sie fra gend aublickte, während sich die Brauen au der Nasenwurzel nnmntig znsammenzogen. „Nun," sagte er endlich, „nimmst Du so wenig Anteil an dem, waS Deinem Manne am Herzen liegt, dass Du kein Wort findest, ihm Glück zu wünschen?" Jetzt eildttch fand sie die Sprache wieder, aber was st» glitzerte, war durchaus nicht nach oem Smu des Geyeun» raiö. „Ich ivlinsche Dir vorläufig nicht Glück," begann sie müh sam, „weil ich bestimmt glaube, datz Du mit Deinen angeb lichen Erfolgen in einem grotzen Irrtum befangen bist." „Sol" siel der Gatte höhnisch ein und lachte schrill ans, „ei Du bist ja hyperking, natürlich, viel klüger als Dein er fahrener Manu, der altes mit eigenen Augen gesehen und sich von der Nichtigkeit überzeugt hat. Also da weißt Du hier von Deinem Schankelstnhl nnS sofort, datz wir einen Falschen gefaßt haben ? Pauline, offen gestanden, ich begreife Dich nicht!" „EL ist ja möglich, daß Du Recht hast," lenkte jetzt di» Gattin ein, die wohl fühlen mochte, daß sie zu weit gegangen sei, „aber Du darfst mir meine Skepsis nun einmal nicht ver alten. Und selbst wenn «ü der Rechte wäre, so glaube ich noch immer, datz Du besser getan tzilttest, die leidige Angele genheit auf sich »eruhen zu taff»«." „Ne, da hört doch alle« aus l Und vielleicht meine Marks, wenn ich sie mit meinen eigenen ttlngeu geseyen yav-, wenn ich mit anseheu mutzte, wie ein anoerer sich damkt brüstet, wohl gar schießen zu lassen, ohne den Berjuch zu mache», sie wiederzncrlangen?" „Sage ,va» Du willst, ich glaub« nicht, datz Da , Macke gesehen Has», und ich kann nur amte^mou, d al tiem Irrtum zum Opfer gefallen tust." tretenden österreichisch-ungarischen Armeeoberkommandan- tetr Erzherzog Friedrich und dem Chef des üstcrreichisch- unaarischen Generalstabes, Feldmarschall Freiherrn Conrad von Hötzendarf, gehabt hat und mit dem Ergebnis seiner Mission sehr zufrieden ist. Er erstattete beim König Ferdi nand darüber Bericht. . . Der Kaiser von Oesterreich hat sich vorgestern nach dem Standort des Armeeoberkommandos begeben nnd bat da selbst in Privatandienz u. a. empfangen den Kronprinzen Boris von Bulgarien. Der Reichskanzler im Grasten Hauptguartier. Der Reichskanzler hat sich nach dem Großen Haupt quartier begeben. Die Korrfereoz in Rom. Keine Einigung mit Italien. Auf der Konferenz in Nom, wurde einem Pariser Blatt zufolge, Über das Verhältnis Italiens zu der Negierung von Saloniki keine Einigung erzielt. Italienische Enttäuschung. Die bekanntgemachte Einberufung der JahreSklassen 1874 und 1875 ruft in der italienischen Bevölkerung große Aufregung hervor, da man nach dein KriegSrate von Nom eine stärkere Unterstützung der Verteidigung Italiens an statt einer »vetteren Ausdehnung der Dienstpflicht erwartet hatte. MinistertvirrnWen i« S-snieir. Im Kabinett des Grafen RoinanoncS hat es gekriselt. Nicht erheblich: gemäß der aristotelischen Vorschrift für die Bühne wurde die Handlung iu einen Zeitraum von 24 Stnn- der» hincingespannt. Es reichte ein Eutlassnnasgesuch ein, gab aber zugleich dem Könige anheim, die Präsidenten von Senat »Md Kammer um ihre Ansicht zn befragen. Und da Kammer und Senat mitsamt ihre»» Vorsitzenden in Spanien immer derselben Meinung sind wie die Minister, denen sie ihr Mandat verdanken, so war cs das selbstverständlichste Dina von der Welt, datz sie dem Könige rieten, NomanoncS mitsamt seinen Gehülfen zu behalten. Und so geschah es. Ma»» bringt die schnell erledigte Krisis mit Schwierigkeiten in den CorteS in Verbindung, die für das Ausland ge ringes Interesse bieten. Da NomanoneS noch kein Jahr wieder im Amte ist, so durfte er sich auch wohl noch nicht wieder ablöseu lassen, wie cs in Spanien ziemlich mit der Regelmäßigkeit unseres Garnisondienstes in» Frieden ge macht zu werden pflegt. Auch Mauca, der Führer der Hoch Ein verwicktster Jass. Roman von Jost Freiherr»» von Steinach. SS „DaS hatte auch sein» gewichtige»» Gründ», Mama," ent- gegnete die Tochter etwas gekränkt. „Ich war heule bei Eva Bergheim; sie gebe»» nächsten» wieder einen kleinen HauSball, zu dem ich selbstverständlich ringelnde»» bin. Nebligen» er zählte Nlir Eva, daß einer unserer beliebtesten Herren, der «tuä. jur. Satinar, sein Neferendarexame»» glä»»zeud bestan- dfn habe." „Da» ist allerdings von enormen» Interesse," spöttelte die Mutier. „Herr Satinar? Da» ist wohl gar ein Sohn je ne» unangenehmen Maune», der jetzt öfter» zu Papa kommt?" „llnnngenehin?" eribiderte Magda. „Da habe»» wir aber galt- verschiedenen Geschmack. Kam» ich nicht finden, unan- genehm I Mir erscheint Herr Satinar in» Gegenteil äußerst «ilerejsant, ebenso wie —" „Sein Sohn?" fiel ihr di» Mutter in» Wort. „Mir scheint fast, als habest Dn ein kleines Faible sür diese»» jungen Men schen." La» Mädchen blickt« errötend zn Botzen und sagt» zö gernd: „Er ist ein amüsanter Gescuschafter und auch sonst «»»» höchst gebildeter und liebenswürdiger Mensch." „Das ist aber auch alle», lieb« Magda, in» übrigen m»»ß er erst sich in der Wrlt versuchen, und da» ist heutzutage nicht so leicht.« „O, der wird schon seinen Weg machen, darüber bin ich dktnbigtl" entgegnete unüberlegt di« Tochter. „Das kann, beul' tch, sür Deine Ruhe ganz gleichgiltig fein," meinte Fra»» FabrittuS und blickte sie prüfend an. „Doch tch wundere mich wirklich, wo »nein Mann heute bleibt," fuhr sie, gegen Elisa gewendet, fort. „Ich werde sogleich einmal Nachsehen," sagte diese, „ob « noch nicht znrückgekehrt ist." „Unnvtigr Mühe l" sprach di« Tochter tze» Hanke», die ihr« Lerlegeutzett wieder überwunden halt», «Papa komm» erst ti-enzeb» Uhr nach Hause." „Woher «v»tßt Dl» dein» das?" st«tzt« di« Mnkt« nett ¬ konservativen, soll dem Könige in diesem Falle den gleichen Rat wie die Freunde des Ministerpräsidenten gegeben haben, keinen Wechsel eintreten zu lasten. — Romauones' auswär tige Politik batte in diesen Wochen der Welt ein Rätsel aufgeaebeu mit ihrer Weigerung, dem Schritte Wilsons sich anzuschlieheu. Auch gegenwärtig sicht man noch nicht klarer, wie Spamcns Ablehnung gemeint war. Inzwischen haben bekanntlich Holland und dec Papst sich gleichfalls zu der Anschauung bekannt, das; der Augenblick sür Anregungen in Wilsons Siune ungeeignet sei. Eine neue Falschmeldnna über Belgien. Amtlich wird aus Berlin geineldet: Tie „Neue Zürcher Zeitung" vorn 28. Dezember enthielt die von ihr aus eine offiziöse belgische Quelle zurückgeführte Nachricht, „die deut schen Behörden in Belgien hätten bekanntaegcben, daß über alle Bewohner des Laubes, die Personen bei sich versteckten, um sie vor der Deportation zu retten, die Todesstrafe ver hängt würde". Tiefe Nachricht ist selbstverständlich frei er funden. Es ist weder eine solche Bekanntmachung erlassen, noch wird wegen der erwähnten Handlung die Todesstrafe verhängt. Ein russisches Friedenkplakat. AuS Berlin wird gemeldet: In unsere Hände gelangt ist ein init der Hand gezeichnetes Plakat, das in einem russischen Schützengraben aufgehängt'worden war und fol gende Inschrift hat: Fröhliche Weihnachten! Wollen Sie Frieden? Jetzt noch nicht! Wir werden Ihnen sagen, wann wird der Friede sein. Auf der Rückseits des Plakats befand sich eine obszöne Zeichnung. NasputinS Mörder. Nutzlose Slowo will erfahren haben, daß der Mörder Rasputins kcii» anderer als der Dumaaügevrdnete Pnrischkjcwitsch, der Man»» der schwarzen Hunderr gewesen fei. Er Habs nn Hause des Fürsten Je'supow Rasputin erschoßen und sich bei Verlassen des Hauses der Polizei ge genüber selbst als Mörder bezeichnet. Die Polizei verhaf tete bisher mit Sicherheit nur den Chauffeur des Automo bils, das NaSputin ans seiner Wohnung abholte. Nach den» Nsetsch wären auch der frühere Innenminister Chwostow und das Dnmamitglied Fürst Lwow verhaftet worden, doch wird dies vom Gericht bestritten. Dagegen soll fest stehen, daß der Bräutigam von Rasputins Tochter in die Angelegenheit verwickelt ist. Er und vier seiner Kamera den sind angeblich gleichfalls verhaftet. EMWU. Sollt« sie ihr gesNHm, daß st« da« au» dem Munde de» jungen Referendars selbst erfahren habe, den sie bei Eva Bergheim getrossen und der sie bis zn ihrer Wohnung beglei tet hatte ? „Ach, weißt Du," versetzle sie ausweichend, „mir ist e» so, al» habe Papa davon gesprochen." .Lkk ist nichts davon bekannt," war die kurze Antwort brr Mutter. Wie der Nolf in der Fabel, steckte in diesem Augenblick der Geheimrat tzen Kopf durch die Tür. „Ah, guten Abend, alte beisammen? Wo ist Bodo?" „Bodo wird wohl im Kasino sein?" erwiderte die Rätin. „Aber »vo steckst Du nnr so lange?" FabritinS trat ganz in» Zimmer nutz sagte mit geheimnis voller Miene: „Da» sollst Du gleich htzc ei«. Ich bringe Dir eilt« überraschende Mitteilung, oie ich Dir aber nur unter vier Augen miverlranen kann." Dabei sah er Elisa mit einem durchdringenden Blick an. „Ich darf auch nicht dabei sein ?" fragte Magda grollend. „Dn an» akerwenizsten, Wiltzfang l" „Kommen Sie, Fräulein Magtza, lassen »vir tzre Eltern alleini" sagte Elisa, indem sie eine»» angstovllen Blick auf den Geheimrat warf. E» kam ihr so vor, cur müsse sie die betref fende geheime Mitteilung besonders angehen. Kaum waren die beiden Mädchen ans dem Zimmer, als der Rat anhob : „Paniine, ich habe Dich bisher nicht mit den Ergebnissen unssrer Nachforschungen betreffs inainer gestoh. lene» MauritinSmarke behelligt, weil ich ja zur Genüge weiß, daß wir in diesem Punkte nicht einer Meinung sind, ja, daß wir bezüglich des Wertes einer Sammlung, an deren Bervoll- ständiaung man Zeit seines Lebens gearbeitet hat, diametra ler Ansicht sind, Aber wenn Du erfahren wirst, welchen Er folg »vir bi» jetzt in unserer Angeleeenheit zu verzeichnen ha ben, wirst auch Du gewitz meine Freude teilen. Also h»re: Wir Hatei» tzen Einbrecher mit fast »»solnier Sicherheit eru iert, und ich komme soeben von der Kriniina'eoiizri, die ihn an» heutig»»» Abend aufgehoben und in da» Unte»iach»»naS- «»flinani» abg»li«f«rt hm." Die Nein« Dam» war and sah -a ihrem ff« »veit übrrrag»utzt>» G ii«» saffnna»!«» auf. „ES tß ja »licht n:k,..ch, ni tz« itzszlichi" «newiU« ste. «Mr« -ach »e« erläflenen «afachl«» «atz drrra tat- LchNch« Darchführuu«, die mrsero Ht»«M„«HWKw ba- G^llü«tztsch«e iMmchf« «nfsetzrmtzt. <. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: Am 10 d. M. haben «nser, flandrischen Seeftreitkrafte den holländischen Dampfer Linport" <847 Vr.-To.), der von Rotterdam nach London bestimmt war. nach Zeebrügge eingebracht. Di« Ladung ««Hält u. a. Baumwollwaren, vel« und Getränke. A»r Laqe iu Griechenland Athen «an» den Grieche« überlasse«. Dem „Daily Telegraph" wird aus Keratstni-Vucht vo« letzten Freitag gemeldet r Nm neuen Schwierigkeiten vor- zuveugen. bat der französische Admiral dl« Abteilung fran- zöstscher Martnrsoldaten, di« das Rathaus im Piräus be wachten, zurückgezogen, sodaß die Stadt jetzt ganz den Grieche»» Überlassen ist. Infolgedessen wurde auch das Hasenkontrqllbüro der Alliierten geschlossen. Die Verbin dung mit dem Lande, die bisher aufrechterhalten worden «ar, ist jetzt abgeschnitten. ' La» Ultimatum. Der „Petit Parisien" schreibt: Wenn der König die Bedingungen innerhalb her festgesetzten Frist nicht annimmt, so wird der Abbruch der diplomatisch«»» Beziehungen er- klärt »verdei» und Sgrrail wird sür die Freiheit und Sicher heit seiner Truppe» in jeder Beziehung selber sorgen. Das „Berner Tageblatt" schreibt zu den» Ultimatum an Griechenland. Nun fliegt der erste Pfeil aus dem in Rom von den Staatsmännern der Entente neugefüllte»» Köcher. Er bat das wehrlose und doch nicht ganz unge fährliche Griechenland zum Ziele, das sich den höheren militärischen Zwecken einer machtvoll auftretendrn Koalition unterordnen muß. Sarco EgotSmo auch gegenüber den kleinen neutralen Staaten. So wird die Gewaltpolitik von dieser Seite hochtönend begründet. . - Eine Drohung der Venizeltftrn. Der Berner Bund meldet: Aus Kreta und den Inseln d«S Aegäischen Meeres sowie in Mazedonien sind Hunderte von Anhängern des Königs verhaftet worden. Die Ne gierung des Nenizelos hat Athen verständigt, daß bei»»» erste»» Fall der Erschießung von Venlzclisten alle von der provisorischen Negierung ii» Saloniki gefangen genommenen Geiseln erschossen werde»» würden. Hieße ««d Tritte für deutsche KrirMcfarlsserre. Großes Hauptqartter, 9. Januar. Die verschiedenen Gerüchte, die in den letzte»» Zetten immer wieder zu uns kamen, daß nämlich deutsche Kriegs gefangene seitens der Franzosen oft groben körperlichen Mißhandlungen ausgesetzt sind, werden soeben durch die Aussagen von sechs bayrische»» Soldaten, unter ihnen zwei Osfizierstellvertreter, ein Vizefeldwebel, eidlich erhärtet, den«»» es unter den größten Mtthsalen gelang, zu entfliehen. Fast täglich waren sic, des öfteren ohne de» geringste»» Grund, Stockhieben nnd Fußtritte»» ausgesetzt, wozu die Wachmannschaften auf Grund eines in» Lager angeschlage nen Befehls berechtigt waren. Ein Gefreiter bat den einen Offizicrstellvertretcr aeohrfeigt. Das den» Vizefeldwebel abgerissene eiserne Kreuz erster Klasse wurde ihm später von den» verhörenden Offizier auf einem Stock aufgcspicht mrückgegeben. Wenn deutsche Gefangene eine»» deutschen Offizier grüßten, wurden sie mit Sandsacktrage»» bestraft. Konnten oder wollten sie nichts «»»«sagen, mußten sie eine»» Tag ohne iede« Essen in» Freie»» bet jeder Witterung ver bringen. Beim Herannahe»» deutscher Flieger hatten sie im Hofe des Lagers nnzutreten. In den Scheunen oder selten Zelten, ans den Hürden lag nnr selten Stroh, da« durch- weg arg verlaust war. Die Unteroffiziere, selbst wenn sie subkranr wäre»», mußten im tiefsten Schlamm und Schmutz Mitarbeiten. Frankreich wird sich nicht wundern dürfen, wenn wir durch solche schamlose VolkerrechtSverletzuriaeir zu den strengsten Gegenmaßr-ncln auch französischen Offiziere» ge genüber, genötigt würden. Uns bleibt das reine Gewissen, bisher menschlich geblieben zn sei»«, selbst wenn »vir dies« schöne Elgcnfchast nicht so liänstg in den Mund nahmen »vlc unsere Gegner. — Als reinste Phrase. "' Alfred Richard Meyer, Kriegsberichterstatter. Die Defprechunjjen im Großen Hlmptquartier. Die Bulgarische Telearapben-Agentur meldet: Don zu- ständiger Stelle wird versichert, daß der bulgarische Gene ralissimus General Schekow, der ii» Begleitung des Kron- vriuze» Boris zu einem kurzen Aufenthalt im deutschen Großen Hauptquartier geweilt hat, wo er vom Kaiser Wilhelm in längerer Audienz cmpsaugen worden ist, längere Besprechungen mit Generalfeldmarschall von Hin denburg und General Ludendorsf, sowie mit dem stellver-