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gibt über die Löhne, die in vergangenen Zetten bei» Scharf, richtern für die AuMbung ihre» blutige» Handwerks ge zahlt wurden. -»ist ein regelrecht ausgearbeiteter Tarif, der für alle ExekuttsnKveisen besonder« Honorare fest- setzt. D> bezog der Scharfrichter danralS für da» Köpfen dreißig Livres und wettere dreißig Livre» für die Errtch- tung de« SchafPrtt». Tas Hänge« war etwa» billiger, es »stete nur zwanzig Livres und wenn die Hinrichtung „auf dem Lande" stattfänd, gehn Livre« mehr. Hie Kläger waren dabei verpflichtet, da» Hrlz zum Galgen zu liefern und wen» der König nicht der einzige Kläger war, j>> mußten die Zivilkläger den» Henker ein« vorschrift-mäßige Zulage vn< einen» Drittel seines Honorares geben. Für dis Hinrichtung durch Verbrennung empfing der Henker zwanzig Livres und zugleich sechzehn Livres für zwei- hundert Büncel Reisig, zehn Livre« für zweihundert Scheit Holz unk zwölf Livres und zwölf TouS für Stroh und Pech. Drei nwitere Livres dienten für Anschaffung der zwei P,unc Pulver, mit denen der Scheiterhaufer» entzündet wurde. Später wurde», die Hinrichtungen wesentlich teurer; 1757 erhält ein Henker in Artois für das Köpfen sechzig LitreS und für das Verbrennen sogar sechsuni:neunzig statt ^er zwanzig vom Jahre 1711. Auch das Jencrungsmaterial ist teurer, man verbraucht für achtzehn Livres Kohler«, für 54 Livres Holz und gar inr LOS Reisig. Gegen Las Ende des Jahrhunderts wur den dann dre Henker fest besoldet; alte Papiere berichten, daß Samson ocr Aeltere 1792 noch 16000 Livre« verdiente, aber schon in» folgenden Jahr wurden die Gehälter revr- ganisiert, jedes Departement erhielt feinen Scharfrichter, desseir Einkommen zwischen 2400 Frs. und den 20000 Frs. des Pariser Scharfrichters schwankten. Mit der Ab- jchassllng ver Martern und der Körperstrafen sank natür lich auch die Bedeutung des Henkerberufes und mit ihnen arch die Gehälter: 1832 bezieht der Pariser Scharfrichter 8000 Fr». Jetzt erhält der Henker kein Gehalt, sondern „Gage"; er wird auf sechs Jahre vom Siegelbewahrer ernannt und bezieht in Frankreich 6000 Frs., die ihm in Monatsraten ohne Abzug ausbezahlt werden, gleich viel ob der Staat seine Dienste in Anspruch nimmt oder nicht Aber dazu tritt ein Gewinn, der in der modernen Zeit ein Kuriosum darstellt: die alten Bestimmungen verpjlichtetcn den Scharfrichter, die Geräte zu erhalten und zu transportieren und dafür erhält er vom Staate jährlich 8000 Frs. In den Zeiten, da eS noch keine Bahnen gab, entsprach das annähernd den Unkosten; heute erzielt der Scharfrichter dabei einen erheblichen Ueberschnß Seine 'vier Gehilfen erhalten zusammen 14000 Frs. " EK. Mehr Schutz den Bäumen! Man schreibt uns: „Den» Vernehmen nach soll unsere altehrwürdige Linde, unter deren Schatten unsere Ältvorderen zu Ge richt saßen, auf dem Sterbeetat stehen. Seit Jahrhun derten »pensete dieser KMm unseren Bewohnern Schat ten und Blütehouft, bot den gefiederten Sängern ein schützendes Oboach und trotzte Sturm und Gewittern. Unsere Gemeindetäter sollen nun über dies Wahrzeichen das Todesurteil gefällt haben." So meldet eine Zeitung aus Vöhl im Kreise Frankfurt (Reg.-Vez. Kassel). Man darf im Zeitalter des Heimatsschutzes wohl die be stimmt» Erwartung aussprechen, daß der Böhler Ge meinderat von seinem,Beschlüsse wieder abgeht und im Gegenteil, falls es notwendig sein sollte, alle Mittel zur Erhaltung eineo so ehrwürdigen, mit der Geschichte seines Ortes so bedeutsam verknüpften Baumes an- wendet. Tie staatlichen Oberbehörden werden es gewiß auch an einer Mahnung hierzu nicht fehlen lassen. Aber wenn nnn auch in diesem Fall die alte Linde erhalten wird, so ist und bleibt doch ein sehr bedenkliches Zeichen unserer Zeit, daß immer und iinmer wieder solche Nach richten über Mangel an Pietät auftquchen und saß der Truck der öffentlichen Meinung zum Schutze solcher Zeu gen der Vergangenhe'.t angewandt tverden muß. M Wilbur Wrightv'Fliegerschule. Tie Ar beiten zur Errichtung der großen Fliegerschule in der Nähr von Pau, dem künftigen europäischen Hauptquar tier Witdur Wrights und seiner Schüler, sind bereits m volle,n Gange und werden von den Gemeindebehörden von Pau und einem rasch gebildeten lokalen Komitee für Luftschifsahrt mit größtem Eifer unterstützt. Die Schule liegt etwa zehn Kilometer von Lau in der großen Pont- Song-Cbene, wo sonst gewöhnlich die große« Fuchs jagden abgek,alten werden. Ter Schuppen, in dem Wrights FtUgmaschine untergebracht wird, ist schon auf gerichtet. Daneben befindet sich ein kleinere« Wohnhaus für den amerikanischen Aviatiker; zwei Schlafzimmer, ein Stuoierzimmer, drei Keiner« Gemächer für di« Me chaniker, eine Küche, eine Schmiede und eine Werkstatt. Ter lveite Platz ist gegen das Publikum durch eine Umzäunung abgesperrt. Auch der Geschäftssinn der Br- wohn er von Pau zeigt schon fein« Spuren : «inNestaurant und ein CafS sind geplant. Die Fliegerschule wird mit Pau Lurch einen regelmäßigen AuVsmobilomnjhuSdienst verbunden. Wenn Wright verreist, wird späterhin fein erster Schlurr Graf de Lambert die Fortführung der Ar- bett während der Abwesenheit de« amerikanischen Flug technikers leiten. CK. Erforschung der höchste« iSuftschkch- t e n. Die Kommission der englischen Myal Meteorolo- gteal Society veröffentlicht jetzt in einem Bericht di« Re- sultats der in oer Zeit vom 87. Juli bi« zum 1. August veranstalteten atmosphärischen Forschungen in den höch sten Lüften. Bo» den vierzig Registrierballons, sie mit allen selbsttätig wirkenden Regismerapparaten auSge- rüstet, von verschiedenen Teilen Englands, Schottlands und Irland aufgela'se: wurden, sind bisher nur 16 wieder ausgefnnoen Morden. Sie hab« durchschnittlich eine Höhe von 16411 Meter erreicht; die absolut größte Höhe wurde mit 83010 Metern bemessen. Die von oem Meteorographen bewirkten Registrierungen zeigen, daß die hohen Lustre-toyn. Ärmlich schnell« Temperatur- schtvänLl'tgen äuHesetzk sind. ES yatsfch gezeigt, da von einem gewissen Höhen punkt ab die Temperatur nicht mehr abnimmt und in größeren Höh« steig». Diese Temperatursteigerungen sind unztveideiltig frlpft von jene»» Ballons registriert worben, die ihre größte Höhe erst nach Sonnenuntergang erreichten und die^Wolge- dessen den Sonnenstrahlen nicht mehr aufgesetzt waren. Neueste Nachrichten md Telegramme vom 14. Januar Ivos. )( Dresden. Au-/ London wird einem Pariser Blatte gemeldet, KönigEduard werd« während seines Aufenthalte in Deutschland auch Dresden besuch«, um dem König von Sachsen persönlich den Hosenbandorden zu, überreichen. )>( Dresden, 14. Januar. Die Dresdner Munstge- wossenschast hat an Prof. Angelo Jank in München ein Schreiben gerichtet, worin sie erklärt, daß sie t öllig mit dem Proteste der Münchener Künstler übereinstimm«, welche gegen die Behandlung der Jank'schen Bilder im Reichstage Verwahrung 'einlegten, und die Hoffnung ausspricht, Laß die Einmütigkeit aller deutschen Künst ler in solchen Fragen Wandel schaffen möge. )-( OetSniü, 14. Januar. Tie Elstertalmühle zwl- scheu OelSnitz uns Adorf, an der Weißen Elster gelegen, wurd- gestern abend in der zwölften Stund« infolge Brandstiftung ein Raub der Flammen. In der Mühle läge,» große Getreidemengen, welche ebenso wie die in den Scheunen und Wirtschaftsgebäuden lagernden Ernte- und Fllttrrvvrräte mit verbrannten. Di« Mühle hat vor kurzem oen Besitzer gewechselt. )-( Meerane, 14 Jan. Heut« früh 6»/, Uhr wurde hier und in der Umgebung eine schwache Erderschütterung wahrgeuommen, die mit kurzem heftigem Gewitter, sowie starkem Regen und Schneefällen verbunden war. rr Heiltgenstadt. Im Sriuetal und Harz fielen groß» Schneemafsen. Der Verkehr ist vielerorts unter brochen. Die Eisenbahnlinien sind verweht, sodaß die Züge mit Verspätung« eintreffen. Zahlreiche Unfälle werden gemeldet. )( Berlin. Sestern fand «ine Präsidialfitzuna de» unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin fkhen- den Deuts chen Hilfskomitee» für Südttalien unter Vorsitz deS Herzog» Adolf Friedrich zu Mecklenburg im Retchrkanzlerpalat» statt. E» nahmen daran teil der ReichStagSprästdent Graf Stolberg-Wenigerode, der bayrische Gesandte Graf Lerchenfeld, der sächsische Gesandte Graf Vitzthum, der Präsident de» Roten Kreuze» Exzellenz von dem Knesebeck, Kommerzienrat Emil Gelberg und Geheimer Seehandlung«rat a. D. Schüller. Exzellenz von dem Knesebeck teilte mit, daß die Materialsendungen au» ver- lin, München, Stuttgart, Darmstadt, Karlsruhe ihr« Fortgang nehmen; Materialgaben seien erwünscht, jedoch nur gut erhallen. Kommerzienrat Selberg berichtet« über die Lande-provinzial- und LokalkomiteeS. Sämtliche Ko mitees Deutschlands gingen mit dem Hilfskomitee Hand in Hand. Da» rheinische Hilfskomitee habe bereit» 58 000 M., da« Bremer Komitee 40 000 M., daS Lübecker 9000 M. überwiesen. Der Delegierte des Deutschen Hilfs- komitee« in Neapel, Kapitän zur See Rampold, steht in Neapel mit dem deutschen Generalkonsulat, dem Vorsitzen den de« Internationa»« Hilstkomitee« Aselmeyer, dem Präfekten und mit dem Vizepräsidenten de« italienischen Rot« Kreuze« Conte Somaglta in fortwährender ver- bindung. Da« Komitee sende eine Expedition mit Ma- tertal- und Leben-Mitteln nach Reggio und habe hierzu «tuen Dampfer gechartert. In Genua sei« mehrere Lausend mittellose Ueberlebende au« dem Erdbebengebiet gelandet, auch dort würden Mittel dringend gebraucht. )( Köln. Heute vormittag 7 Uhr ist in einen Teil de» vergtsch« Lande« in der Gegend von Remscheid, So lingen und Elberfeld «in kurze» Eewttter mit Hagelschlag niederg,gangen. u Wien. .In dem niederösterreichischen Landtage besprach der Abgeordnete Silber« mehrere öffentliche Miß stände in der maßlosesten Weise, wodurch er mehrer« Ord nungsrufe Lurch den Landmarschall provoziert«. Silber« sagte, der Landtag sei ein reine« Affentheater, in da« man «bensogut 100 Dtenstmänner schicken könnte, wie Abgeord nete. Die Prostitution in Wim werde von der Polizei gezüchtet. Der König von Serbien sei nicht« weiter al« «in gemeiner Mordbuie und der serbisch« Kronprinz ein richtiger Lausejunge. Auf die wiederholt« Ordnungsruf« de« Landmarschall« erklärt« der Abg. Stlbeter, er nehme die Ordnungsrufe mit Kußhand an, könne aber feine Heber- zeugung nicht ändern. er Wie«. Au» Belgrad komm« Nachricht«, welch« von einer beunruhigenden Steigerung der Erregung infolge der österreichisch-türkisch«» Verständigung sprech«. Die« benutze der Kronprinz Georg, um neuerding» zum Kriege zu reizen. Man möge, so erklärt« er, auf eine ernste Agitation bedacht sein, wobei e« allerding« möglich sei, daß sich die Spannung auch auf da» Gebiet der innen» Politik entlädt. X Wien. Nach Meldungen au» Boßen, Meran und Trient sind ikt diesen Orten in der letzten Nacht ziem lich starke Er ob eben verspürt wyrden. )( Bdlgrao. Ter Vorstand der Artillerietechnischen Cektärn des KriegÄninisteriums und der Direktor der Pulverfabrik in Ollt-ewv wurden zur Disposition gestellt angeblich wegen großer Mißbräuche bei Erzeugung und Lieferung LeS Getvehrpulvers für die serbische Armee. u Belgrad. Der Minister de» Aeußeren Milowano- witsch erklärte in einer Unterredung, e« sei ein günstige« Zeichen, daß Vefterretch-Ungam begonnen hab«, materielle Konzessionen zu machen. Der Minister drückt« di« Hoff, nnng au«, daß auch Serbien« Interessen nicht geschädigt Mrd«. Trotz aller Zugeständnisse und besonder« Ab machungen bleib« die bolntsch« Frag« doch «tue «ropäisch«, und da» Astzrretchisch-türkische ALkonnver» Luder« nicht» an dies« Tatsache. u Paet». D« «Matln* meldet an» rhäteaox-Roux, tm dafigen Mllttärlazarett wurden g«st«rn nwrg« «tu« Anzahl Soldatin durch Kohlengase erstickt aufgeftmd«. Nach langen Bemühung« der «rrzte gelang e» IS Sol daten tu« Leb« »uräHurnf«, während 8 ander, Wpldnt« nicht zu rNjen' waren. Der Unterstaatssekretär im Krieg»» Miniftmtum Therson «ist« ab, um persönlich die Unk» suchung zu leiten. »Part«. Au» Toulon meldet dar .Matin", daß sich an dem Panzerschiff »Terrtble* ein neuerliche« AG heraulgestellt hab», nachdem dem Schiff erst kürzlich «tzr Unsall zugestvßen war. E« wurde erst Alarm geschlagen, al» bereit» da» Wasser tu die Maschinenräume und die Hetzla«m«n «tudrang. La» Schiff wurde sofort nach dem Trockendock gebracht. Der Schaden soll sehr beträchtlich sein. X Part». I» Toulon wurde bet «ine« Kaufmann eia» groß« Menge von Opium sowie «in Veqetchai» von Optumkäufern beschlagnahmt, unter denen sich mehrere Pee- osfiziere befand«. Ihre Namen wurden dem Marine- Minister mitgetrilt, der eine Untersuchung der Angelegenheit angeordnet hat. X Paris. Im Quartier Latin kam es gestern M einer gegen den Pwfckior ThalamaS gerichteten beschim pfenden Kundgebung dsn Royalisten. Gegen 30 Personen wurden verhaftet. Studierende der republikanischen Ver einigung veranstalteten eine Gegenkundgebung. ES kam zum Handgemenge, tMbei einige Personen leicht verletzt wurden. )( PairtS. Tie Mische Anleihe, die am 28. d'S'. aüSgogeben wird, wird sich aus 1400000000 Franks nS- minal belaufen, wovon 1220000000 Franks für dm fran zösischen Markt reserviert sind. )( Petersburg. Der Kaiser hat 73 am» 1. Januar in JekatertnvSlaw vorn Kriegsberichte zum Dode bezw. Zwangsarbeit verurteilten die Todesstrafe erlass!« bezw. Strafermäßigungen zuteil werden lass«. X London. »Daily New«" berichtet, daß der neue Kreuzer »Jndefotigable-, der im nächsten Monat in De vonport auf Stapel gelegt wird, eine Länge von 555 »ad «ine Breite von SO Fuß erhalten wird. Da» Deplacement wird ungefähr IS 000 Tonnen betragen. Die Maschinen arbeiten mit 45 000 Pferdekräften. S« find 8 Schornsteine vorgesehen. Der Panzergürtel wird sich um die ganze Länge de« Schiffe« herumziehen. 8 schwere zwölfzöllige Geschütze werd« zu Paaren in gepanzert« Geschützbänk« so gestellt werden, daß sie nach vorn feuern. Im Hinter schiffe werden sich 6 und auf der Breitseite 8 Geschütze be finden. Ferner werd« 12 oierzüllige und 27 kleine Ge schütze vorhanden sein. Außerdem ist das Schiff mit zwet unter Wasser befindlich« Torpedorohren versehen. Da« Deplacement ist im vergleich« zur Jnoincibleklafse «höht. Mau erwartet, daß da« Schiff einen neuen Geschwind^ kettßrekord für groß« Schiffe aufstellen wird. rr Teheran. Nach den, hier in dm letzt« Lagst eingegangenen Meldungen ist die Lage in Jspahan äußerst beunruhigend. Gestern trafen Von dort bei sämt lich« hiesigen Gesandtschaft« gleichlautende Telegramme ein, in welch« die dortige Bevölkerung mitteilt, daß sie einen verfassungsmäßigen Landtag gewählt habe und' Laß sie die Unterstützung aller Gesandten erwarte. Dey Schuch hat gestern nach 'Jspahan Kavallerie entsandt. EZ ist wahrscheinlich, daß sich- auch die ander« Pro vinzen erheben werden, jedoch hat die Erhebung keinen sremLenieindlichen Charakter. X Konstantinopel. (Deputiertenkammer.) La» Exposee de« Großoeztr« Kiamil Pascha begann mit der Darlegung der inneren Politik. Der Großvezir erinnerte an die Wiederherstellung der Verfassung und gab sodan« ein« Schilderung der Lag« de« Lande«. Sodann wie» er auf die -wisch« Herrscher und Volk erfolgte Aussöhnung hin und sprach dem Sultan den Dank au«. Nachdem er weiter di« beabsichtigte Revision der Verfassung und die Neorgänisatton der Polizei und Gendarmerie besprach« hatte, ließ sich der Großvezir über den schlechten Staab der Finanzen au«. G» fei nötig, neu« Einnahmequellen zu suchen und zu europäischen Kapitalien Zuflucht zv nehm«. Reformen im Postwesen sollten die ausländisch« Post« überflüssig machen. Nach Erörterung von Reformen im Juftizwes« besprach der Großvezir Armeefrag« und stellte ein Mtlttärgesetz in Aussicht, sowie Schritte behuf« Gngagemml« deutscher Offizier« für die GeneralstabSschW und die Intendanz, zur Anstellung deutscher Instruktor« und ferner zur Entsendung türkischer Offiziere nach Deutsch land. Nachdem er sodann ein außerordentliche« Budget für di. Marin« angekündigt und de« Engagement» de» englisch« Vizeadmiral« Gamble und zweier englischer Offiziere Erwähnung getan hatte, ging er zum Schluß auf die öffentlichen Arbeiten und die Frag« der Landwirtschaft ein, beeor er sich zur äußeren Politik wandt«. La« Ex posee verweist dann auf die in der Türket, Serbien and Montenegro durch die Annexion hereorgerufenr Erregung; di« dazu führte, daß die beiden letzteren Länder nah« daran waren, Oesterreich den Krieg zu erklär«, welch» Absicht sie aufzaben, nachdem die Türkei ihn« nahe gelegt hatte, die Entscheidung der ponferenz abzuwarten. Nach Ver lesung de« Expos««» wurde dem Großvezir eine außzr» ordentliche Ovation dargebracht. Dann trat ein« PwW ein. Nach Wiederaufnahme der Sitzung ergriffen b«i Be sprechung de« Exposee« verschiedene Redner da» Vöet. Der junplürktsch« Deputiert« Riza Tewflk erklärt«, daß, obwohl die Regierung nicht alle« getan habe, er ihr vor läufig sein vertrau« au»spreche. Der Albanese Hodscha Said sprach sich gegen die Annexion Bosnien» und die österreichisch - ungarischen Kompensationen au«. Sodann wurd« di« Erklärungen de« Großvezir« ohne Abstimmung sür genügend erklärt und darauf die-Sitzung g,schloff«.