Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192409122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240912
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-09
- Tag 1924-09-12
-
Monat
1924-09
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
, „ Festsaal der wüüs LLöLLor Dcr-Lttt vond« Uniy«rtität - , 1^» ember, finden die Beratungen der Fachgruppen wvorgehoban seien die geplanten Besprechungen »ruppe für Erziehung („FähiakeitS- und Kenntnis- bet der Aufnalnne^^ und der Fachgruppe für 7 '^nrtav: ^ E«if «kaiirmm, »« Dettrneak» de« WobnungSamteS Bürgermeister Dr. Koltzenourg etm berufenen gemeinsamen Sitzung der Hansbefttzrr- und Mie» tervertretrr sind folgend« veschlüffe gefaßt worden r 1. Hau«, besttzer und Mietrrvertreter sollen öfter gemeinschaftlich tagen und einzeln« Streitigkeiten dabei untereinander schlichten r 2. mit Hilf« der beiden Organisationen soll ver sucht werden, di« Süll«, wo RäumungSurteil« ergangen sind, durch Lausch »u erledigen r S. das Vauvrogramm 1928 soll in einer besonderen Bestwechung möglichst «m Oktober, spätesten» im November geklärt werden; 4. e« soll an di« zuständigen Stellen mit dem Ersuchen herangetreten werden, die Mietzinrsteuer in einem höheren Prozentsatz »u Neu bauten zur Verfügung ,u stellen, al» da» bisher der Fall war. /Zittau. Der in WelgSdorf-Köblitz wohnende Karl Neitsch erkrankte mit seiner Ehefrau nach dem Senufse von Pilzen, die er selbst gesammelt hatte, an Vergiftung«, erscheinungen. St« begaben sich sofort in ärztliche Behand lung und e« trat eine Besserung in ihrem Befinden «in. Eine Untersuchung de» Pilzgrrichte» ergab, daß sich der giftig« Satanspilz darunter befunden hatte. * Bautzen. Der Vorstand de» Bund«» Sächsischer Staatsbeamten, Ortsgruppe Bautzen, bat «in« Entschließung gefaßt, di« sich inSbesonderr gegen di« Angriff« auf den Untersuchungsrichter Landg«richt»rat Starck wendet. Da» »Bautzner Tagebl." bemerkt dazu: Auf diese Entschließung wird zu gegebener Zeit noch zurückzukommen sein. Soweit di« Entschließung etwa auf di« Press« selbst Beziehung nehmen soll, möge nur bemerkt sein, daß die Kritik an dem — vermutltchen oder tatsächlichen — Ungeschick eine« Einzelnen unmöglich al« ein Angriff auf di« staatliche Autorität bezeichnet werden kann. Chemnitz. Der Inhaber eine» hiesigen Betriebe» batte dieser Tage feftftellen müssen, daß auf feinen Nqwen gefälschte Schecks in Umlauf waren. Al» er am Dienstag abend unerwartet nochmal» in die Kontorräum» zurück kehrte, überrascht« er dort «inen fremden Mann, einen der Scheckfälscher. Der Eindringling flüchtete auf di« Straß«, bestieg rasch einen vorüberfahrenden Straßenbahnwagen und versuchte zu entkommen. Es gelang dem Geschädigten jedoch, d«n Fälscher zu fassen und mit Mühe und Not zur Polizeiwache zu bringen. Im Vorraum» der Wache »oa der Schecksälscher einen Revolver ans der Tasche und schoß auf sich. Der Tod trat auf der Stelle «in. Zschopau. Der Neparaturmeister Henke von den hiesigen RaSmuffen-Werken fuhr mit seinem Motorrad aus der Straße nach Wilischthal einem Kraftwagen der Chem nitzer Schloßbrauerei in die Flanke und kam zu Fall, wo bei ihm die Räder des Automobils über den Kopf gingen. Er erlag alsbald den schweren Verletzungen. Königswalde. Am Sonnabend wurde die 18jährige Tochter des Gutsbesitzer« Vollmer beim Hüten des Viehes von einem wildgewordenen Ochsen derartig mit den Hörnern bearbeitet» daß sie schwere Verletzungen erlitt und dem Stadtkrankenhause zugeführt werden mußte. * Mühlhausen i. V. Ein ISjähriger Landwirtssohn sprang, von einem Wirtschaftswagen herab in «ine zum Futterschneiden bestimmte Sense, wodurch ihm der rechte Unterschenkel bis auf den Knochen durchschnitten wurde. "Leipzig. Unter 30 Strafgefangenen, die am Mitt woch vom hiesigen Untersuchungsgefängnis aus nach den Strafanstalten gebracht werden sollten, brach im Eisen bahnwagen auf dem Hauptbahnhofe eine Meuterei aus. Sie versuchten ihre Fesseln zu versprengen und das Dach des Wagens zu durchstoßen. Die Bahnhofspolizei ver mochte die Meuterei bald zu unterdrücken. * Leipzig. Die Kriminalpolizei teilt mit: Mit dem Eisenbahnzuge, der am vergangenen Sonntag nachts gegen V,12 Uhr auf dem Bayrischen Bahnhöfe eintraf, kamen neben einer kleinen Schar junger Leute, die zum Teil das Hakenkreuz angesteckt hatten, etwa 50—60 Burschen im Alter von 16—18 Jahren an, die fast all« schwarze Russen» kittel trugen und offenbar der kommunistischen Jugend an gehörten. Nach Aussagen von Augen- und Obrenzeugeo sind die Hakenkreuzler schon während der Fahrt von den anderen stark angepöbelt worden. Vor dem Bahnhofsge bäude lauerten die Kommunisten den Hakenkreuzlern an einer dunklen Stelle auf, stürmten auf sie ein und schlugen einige von ihnen mit Stöcken und Latten blutig. Als wenige Minuten darauf die berbeigeholte Polizei am Platze erschien, batte sich der schlagwütig« Trupp bis auf den letzten Mann aus d»m Staube gemacht. Da» Fadnenjubtläum d«s Lmmvevstn» Riesa wird außer vielen Turnern und Turnerinnen von »ab und fern auch mehrer« führend« Männer der Deutschen Turnerschaft nach Riesa führen. U. a. habender Geschäft»- Wrer der Deutschen Turnerschaft Dr. vreitbaupt- Berlin und der Vertreter de» Lurnkreise« Sachsen Dr. Thiemer-Dresden ihr Erscheinen bestimmt zu- gesagt. Letzterer wird an dem morgen Sonnabend im Höpfnerschen Saale stattfindenden BegrüßungSabend di« Festrede halten. Eine besondere Ehrung wird dem Turn verein Riesa dadurch zuteil, daß in dem Keftzug am Sonn tag auch di« Kreisfabn« de» Turnkreise« Sachsen mitgeführt werden wird. Die Fahne wird morgen nachmittag 4 Uhr vom hiesigen Bahnhof au« unter klingendem Spiel nach dem Kestraum eingehakt werden. Da mehrer« auswärtig« Turnvereine bereit» Sonnabend nachmittag hier ankommen, ist zu erwarten, daß sich schon im Laufe de« morgigen Tage» regster Verkehr in unserer Stadt entwickelt. — Aber nicht nur fremde Turnfreunde, sondern auch viele hundert Gärtner werden in den kommenden Tagen liebe Gäste in unserer Elbestadt sein, da ja bekanntlich anläßlich der Blumenschau im „Stern", die morgen vorm. 11 Uhr eröffnet wird, die LandeSversammluug Gachse« de- Reichs- verbände- deutscher Gartenbaubetriebe hierselbft statt findet. — An die Einwohnerschaft sei auch an dieser Stelle nochmal« di« herzliche Bitte gerichtet, die bisher in reich lichem Maße bewiesene Gastfreundschaft auch diesmal nicht zu versagen und allen lieben Gästen freundliche» Will kommen zu entbieten und unserem Stadtbild« durch Schmücken der Häuser ein festliches Aussehen zu verleihen. —* Alarmsignal der Lauchhammerstreue ertönt« gestern abend kur» nach 9 Uhr. Di« WerkSfeuer- wehr war telefonisch zur Hilfeleistung nach Elsterwerda aerufen worden. Daselbst war in einem Geschäftsgrund stück am Markt Feuer auSgebrochen, durch welches der Dachstuhl vollständig niederbrannte und außerdem erheblicher Schaden entstanden ist. Die alarmierte Riesaer Werks- seurrwehr rückte sofort mit ihrer Motorspritze aus und traf nach etwa 25 Minuten am Brandherd in Elsterwerda ein. Ein Eingreifen in die Löscharbeiten erübrigte sich aber, da die Elsterwerdaer Wehr das Feuer bereit» ziemlich unterdrückt hatte. Man hatte die Riesaer WerkSfeuerwehr zur Hilfeleistung gerufen, da infolge der Lage des Brandherde» «in Umsichgreifen des Feuer» sehr leicht möglich erschien und di« angrenzenden Häuser stark gefährdet waren. —* Zirkus Vlumenfeld kommt! Die Blumen- Klds kommen, das älteste aller reisenden ZirkuSunternehmen, 1811 gegründet, mehr als ein Jahrhundert in derselben Familie bestehend. Die Firma Vlumenfeld ist allen Freun den circensischer Künste kein Fremdling, sondern «in stet« gern gesehener lieber Bekannter. Man begrüßt ihr Er scheinen wie das eines lieben Freundes, den man gern in seinen Mauern beherbergt. Weitz man doch, datz die Blu« mensrlds nie durch übertriebene, sogenannte amerikanisch« Reklame, mehr versprechen, als sie halten können. Blumen feld» Stärke hat sich in der echten, unverfälschten Zirkus» kunst erhalten. Im riesenhaften 5 000 Menschen fastenden Zeltbau wird das geboten, was der ZirkuSfreund sehen will: beste Pserdedrrfsuren, Reitkünstlrr von Ruf, Akrobaten ersten Ranges, Spaßmacher mit originellen Einfällen, Luft gymnastiker in seltener Verwegenheit usw. Dazu riesen hafte Elefanten von mehr als 3 Bieter Höhe, tollpatschig erscheinende Bären, bösartige Kampfstiere, watschelnde Dromedare, flinke Lamas, Berg» und Steppenschafe, indisch« Affen usw. usw. Eine auserlesen« Schar edelster Pferde prächtiger Farbenzusammenstellung ist bei BlumenseldS Selbstverständlichkeit. — Das Gastspiel beginnt nächsten Dienstag; die Reklame wird in Wort und Bild alle» Naher« bekanntgeben. Heute aber merke man sich schon: Zirkus Blumenfeld kommt! —* Ein Aufruf des Deutschen Rentner- bundeS. Der Deutsche Rentnerbund e. V. teilt mit: »Für das künftige Los der Kleinrentner sind die Grund sätze besonders wichtig, die die Reichsregierung demnächst über Voraussetzung, Art und Matz der öffentlichen Für- sorge-Pslicktverordnung erlassen wird. Der Regierungs entwurf läßt manchen Wunsch der Kleinrentner unerfüllt; er will aber wenigstens den Kleinrentnern, ebenso wie den Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrent nern, auch künftig eine besondere Behandlung innerhalb der allgemeinen y-ürsorge sichern. Gegen diese Regelung tvird von verschiedenen Seiten erbittert Sturm gelaufen. Di« bisherige Meinrentnerfürsorge soll verschwinden und durch die allgemeine Fürsorge, die man zwar entsprechend „verbessern" will, ersetzt werden. Die Absicht ist durch sichtig: Man will die Kleinrentnerfürsorge auf den Stand der Armenpflege .herabdrücken. Wer eine Hebung der Armenpflege erstrebt, braucht die besonderen Bestim mungen für Kleinrentner im Regierungsentwurf nicht abzulehnen, denn Paragraph 17 des Entwurfs eröffnet den Fürsorgeverbänden den Weg, auch anderen Personen kreisen «ine gehobene Fürsorge angedeihen zu lassen. Der Deutsche Rentnerbund verwahrt sich jedenfalls mit Ent schiedenheit gegen alle Versuche, die Fürsorge für die Kleinrentner weiter zu verschlechten:. Er erwartet von der Reichsregierung, daß sre sich von den Vorkämpfern für einseitig kommunale Interessen nicht ins Schlepptau Nehmen läßt." ! ! — Flüchtiger Scheckbetrüger. Nach Unter schlagung eines Scheckbuches mit 60 bestätigten Scheck» Kc Reichsbank Husum, D 7101600 bis 7 101650, ist seit dem 29. August 1924 der ReichSbankanwärter Nahmen, ge boren 27. Septeinber 1897 in Bergen auf Rügen, flüchtig. Er ist 1,65 bis 1,70 Meter «roß, stellt Fußspitzen ganz auffällig nach auZwärtS wie Plattfüßler, trägt stets Brille, ist auf dem einen Auge gänzlich blind und nennt sich auch HanS v. Korff. In seiner Begleitung ist ver mutlich eine frühere Telephonistin Thoma aus Nürn berg. Die Schecks sind mit dem Lrockenstempel der Reichs bank Husum versehen. Er hat bis jetzt in Hamburg und tu Halle Gelder bannt erlangt. —* Das Angebot an möblierten Zimmern hat in einer Anzahl Gemeinden im allgemeinen derart zu genommen, datz ein besonderer Schutz der Mieter möblierter Zimm» nicht mehr nötig erscheint. Der ReichSarbeitS- minister bat daher bet den einzeln«» Ländern angeregt, di« WohnungSzwangSwirtschaft für möbliert« Zimmer in derartigen Gemeinden aufruheben. Di« Entscheidungen, für welche Gemeinden die Aufhebung er folgt, liegen bei de« zuständigen Ministerien der Länder. —* Tagung der Lichtspt«ltheaterbesitz«r. Am Mittwoch fand in Leipzrg die Jahreshauptversamm lung des Reichsverbandes Deutscher Lichtspieltheater statt. ES wurde festgestellt, daß etwa 80 Prozent aller deutschen Lichtspieltheaterbesitzer unter GeschLftSaufficht stehen. In einer Entschließung protestierten die Lichtspieltheaterbe- sttzer gegen die hohen Filmstargagen und gegen die Son- b«besteuerung der Lichtspieltheater durch die erdrosselnde Lustb arkeitssteuer. —* Sächsischer Philologenverein. Der Sächsische Philologenverein wird ferne diesjährige Ver- trete»- und Hauptversammlung am 26.-28. September 1924 in Meißen ab hallen. Der erste Tag ist der Vertreter versammlung gewidmet, während am Wend die einzelnen Schulgatmngcn verschißene sie besonders betreffende Fra gen behandeln werden. Im Mittelpunkt des zweiten Tages steht die öffentliche Festversammlung im Festsaal der ^^w^d^D«r^Na^ü?t^^st^n^^en^m^^^^ dm u. -««.Md» I«-«. * K 27 Hof beschließt den Lag. Sonnabend, den statt^H der Fach Prüfung ... . .. neuere Sprachen („Die Frage Ker ersten modernen Fremd sprache'). Ferner sind zahlreiche Führungen durch Meißen vorgesehen. Am Abend wird im Hamburger Hof eine öffentliche Versammlung stattfinden, für die Vorträge über „DaS Auslandsdeutschtum und die höhe« Schule" vorge sehen sind. Ausflüge in die näher« und Wetter« Um gebung Meißens beschließen die Tagung. —* Wandlungen in der modernen Arbei terfrage. In der Dresdner Tagung für katholische Weltanschauung sprach am Mittwoch u. a. Professor Götz- Ärteß-Fveiburg über „Wandlungen in der modernen Ar beiterfrage." Er führte au», der enorme Aufwand de» Staates in der Lösung der Arbeiterfrage habe ein sehr geringes Ergebnis gehabt. Man hab« den tieferen Kern des Proletariats nicht erkannt und an der Arbeiterfrage in falscher Richtung herumgedoktert. Nttt Lohn- und Ar beiterschutz allein sei nicht geholfen. Deshalb sei in neue ster Zeit in Vorschlag gebracht worden: Abrücken vom Großbetriebe und Dezentralisation aller Betriebe. In Ker Neugestaltung der Arbeiterfrage seien deutliche ver- LnkerungSmomcnre wahrzunehmcn. Große Teile der Kü her sozialistischen Arbeiter suchten jetzt Anschluß an bür gerliche Volkskreis« und an die Kirche. Auch stärkere natio nalistische Einschläge seien in der Arbeiterschaft zu er kennen. Anderseits seien auch beim modernen Äroßkapita- liSmu» neue Tendenzen und «ine Umschichtung der alten Formen wahrzunehmen. Damit komm« eine neue soziale Schichtung, eine neue Wirtschaft. Besondere Verantwortung trage der Syndikus, der berufen set, in der Befriedigung der^ozialen Wünsche der modernen Arbeiterschaft mitzu- —* Missiousksni«r«n». Am Mittwoch nach mittag nahm in Dresden da» 105. Jahresfest des Säch sischen Hauptmissionsvereins, verbunden mit einer ge meinsamen Arbeitstagung deS Sächsischen HauptmtssionS- veretns der Missionskonferenz in Sachsen seinen An fang mit dar Sitzung des Beirats. Missionsinspektor Jasper bovsthie-cr über die Entwicklung des heimatlichen MissionSlebenZ in Sachsen nach dem Kriege und MissronS- dtrektor Dr. JhinelS-Leipzig Üb«r die Wiederaussendung unserer Missionare -und ihr« Aufgabe draußen. Der Jahresbericht ergab, datz nach den KriegSjahren nunmehr wieder Aufbauarbeit geleistet werden kann. Die Einnahmen für das Äissionswerk steigen wieder. Misstonsdirektor Dr. JhmelS, der eben von Verhandlungen aus London zurück- gekehrt ist, verkündete, datz der Tiefpunkt im deutschen Misstonsleben überschritten sei. Acht deutschen Missionaren, darunter zwei Missionaren der Leipziger Mission, ser die Wiederaufnahme der deutschen MisftonSarbeit in Afrika gestattet worden. Abends fand in der Kreuzkirche ein Festaottesdienst statt, bei dem Stiftsprediger Otto-Eisenach die Predigt hielt. —* Dem Landtage ist «in Antrag zugegangen, der die Regierung ersucht, weitestgehende Hilfsmaßnahmen für die durch Regcnwetrer und Hochwasser schwer geschä digte vogtländische und erzgebirgische Landwirtschaft zu ergreifen. —* 318 neue Heimstätten. D«r,/Oresdn. Volks- zettung" zufolge werden im Jahre 1924 in Sachsen durch die Siedelungsbewegung 318 neue Heimstätten erbaut. Da von entfallen auf. den Bezirk Dresden 115, Bautzen 54, Zwickau 40, Chemnitz 66 und Leipzig 55. —* Sächsischer Jungmannerbund, Dom 13. bis 16. September find«! in Grimma das Bundesfest und die Bundestagung des Sächsischen Jungmänner- bundeS statt. --- „Achtung, Nacharbeit!" In den Straßen der Stadt ein alltäglicher, warnender Hinweis darauf, daß man Achtung haben soll darauf, von herabfallenden Ziegelteilen oder auch Handwerksgerät des Dachdeckers nicht etwa getroffen und verletzt zu werden. In der Tat liegen auch unter einem in Reparatur befindlichen Dache alle möglichen Abfallteile verstreut. Baupolizeilich und im Interesse der öffentlichen Sicherheit ist die Absper rung und der warnende Hinweis tadellos in Ordnung und von dem jeweiligen Dachdeckermeister streng inne- gehalten. Dock wie verhält sich das Publikum zu dieser Maßnahme? Man könnte fast glauben, daß diese Tafeln für ohne weiteres ins Stadtbild gehörig betrachtet werden, wie etwa ein Hydrant, Kandelaber oder eine Reklame säule. Mü größter Leichtsinnigkeit steht man Kinder dort spielen, sieht man Erwachsene plaudern, sieht man selbst Mütter mit Kinderwagen ganz dicht vorüberfahren, und daß sich pst der gesamte Verkehr achtlos, sorglos da ab wickelt, wo jeden Augenblick das Verhängnis über ihm lauert. Jedes Kommentar ist eigentlich überflüssig, der Krug geht ja immer nur so langezu Wasser, bis er bricht, aber es ist Pflicht eines jeden Menschen, mit darauf zu achten, daß ein anderer nicht zu Schaden kommt und an dieser Stelle kann dieser Pflicht wohl am besten genügt werden. Eintretende Unglücksfälle haben Ich die Betrof fenen selbst zu zu schreiben und natürlich auch selbst dafür aufzukommen, denn die Behörde als solche und die aus- fithrende Firma genügen ihrer Pflicht dem Schutze deS Publikums gegenüber m jeder Weise. Meißen. Dienstag früh 5 Uhr hat sich auf dem Bahnhof« Triebischtal «in Rangierunfall mit größerem Sachschaden dadurch ereignet, daß von dem Güterzuge, der am Morgen nach Nossen fährt, an der Rangierstelle in der Nähe des Jakobiwerke» sechs Wagen abgehanarn worden und nach dem Bahnhof« zu abgerollt sind. Da hier be deutendes Gefalle vorliegt, hat sich die Geschwindigkeit de- deutend vergrößert; dir mit Kohlen beladenen Güterwagen sind nun mit voller Wucht der auf dem Bahnhof« stehenden Wagenreihe in di« Flank« gefahren und haben zwei Wagen au« dem Gleis« geworfen. Zwei der anprallenden Wagen sind fast vollständig zertrümmert. Sin Verlust an Menschen leben ist nicht zu beklagen. Dahlen. Zu dem am kommenden Sonntag und Montag, den 14. und 15. September, hier stattfindenden Ernte- und Kirchweihfest sind auf dem Marktplatz« bereits di« ersten Schausteller eingetroffen und beginnen mit dem Ausbau in der Hoffnung, daß ihnen der Wettergott hier günstiger gesinnt ist, als in Altmügeln und Lorenzkirchen. * Döbeln. Die Döbelner Gewrrbebank machte kürz lich, wie berichtet, bekannt, daß sie die bei ihr gemachten Spareinlagen in vollem Werte aufwerte. Dazu wird ge- meldet, daß diese Bank dies sehr out tun könne, denn eS bandle sich um ein junges Unternehmen, das am 24. Novem ber 1921 gegründet wurde. Die Einlagen stammten also ausschließlich aus der Inflationszeit und präsidierten daher einen ganz geringen Goldwert. * Pirna. Ein lljähriger Junge, der auf der Straße ein« Zigarette rauchte, steckte diese, als sich ihm jemand näherte, in die Hosentasche. Die Folge war, daß die Tasche und auch das Hemd durchbrannten und er am Oberschenkel eine erhebliche Brandwunde davontrug. Zu Hause erzählte er, au» dem Auspuff eines vorüberfahrenden Autos feien Funken auf feine Kleidung geflogen. Di« Mutter begab sich mit dem Ranchkiinstler zur Polizei, um das Auto fest- ,«stellen. Nach eingehendem Verhör mußte sich der Bengel -um wahren Sachverhalt bek-unrn. Er kam bau« in ärit- UMBehondluna. Aircheugesetz 'über die AonfirmattvuSorduuus. Das Evangelisch-lutherische Landeskonsistorium, gemeine sam mit dem ständigen Synodalausschusse, läßt der zwölften ordentlichen Landessynode den Entwurf eines Kirchenge- setzeS, die KonfirmationSordnung in der evangelisch-lutheri schen Landeskirche Sachsens betreffend, nebst Begründung zur Beratung, Beschlußfassung und Erklärung zugehen. Als wichtigste Bestimmungen seien die folgenden hev- auSgehoben: Die Konfirmation in der evangelisch-lutherischen Lan deskirche gewährt die Berechtigung, am heiligen Abendmahl teilzunehmen, sowie bei der Taufe eines Kindes Paten stelle zu vertreten. Die Konfirmation ist Voraussetzung für die Ausübung des kirchlichen Wahlrechts und für die Wählbarkeit zur Kirchengemeindevertretung. Sie ver- pflichtet zur Teilnahme und Mitarbeit am kirchlichen Leben. Die Konfirmation in der evangelisch-lutherischen Landeskirche ist von einem ordinierten Geistlichen dieser Kirche zu vollziehen. Zur öffentlichen Konfirmation find alle Kinder evangelisch-lutherischer Eltern zuzulassen, die getauft sind, Religionsunterricht nach den Grund sätzen der evangelisch-lutherischen Kirche empfangen haben, den Konfirmandenunterricht regelmäßig und mit Erfolg besucht und am gottesdienstlichen Leben teilge nommen haben und die zur Konfirmation erforderliche religiöse und sittliche Reife erlangt haben. U^r EMll^^dieser Bedingung hat der zuständige Geist- ^te Kinder sind in der Regel nach achtjährigem Schul besuch zu konfirmieren. Schüler der höheren Abteilungen der Volksschule und der diesen entsprechenden Privatschulen sind nach achtjährigem Schulbesuch zur Konfirmation zu- zulafsen, auch wenn ihre Schulzeit noch nicht beendet ist Es kann jedoch die Konfirmation auch bis zur Entlassung aus der Schule hinausgeschoben werden. Die Entscheidung darüber steht vor Vollendung des 14. Lebensjahres der Kinder den Erziehungspflichtigen, nach Vollendung des 14. Lebensjahres den Kindern zu. Bei Kindern, die über das 14. Lebensjahr hinaus eine höhere Unterrichtsanstalt besuchen oder sonst einen gleichartigen Unterricht emp- fgngen, kann der Konstrmattonstermin bis zum voll endeten 17. Lebensjahr hinausgeschoben werden. Der Konfirmanden-Unterricht hat an zwei Tagen der Woche je «ine Sturcke lang stattzufinden. Er zerfällt in einen während de» Sommerhalbjahres zu erteilenden Vorbereitungsunterricht und den eigentlichen Konfirman- denunterricht. Die Konfirmation ist in der Regel am Sonntag Pal- marum nach der am Sonntag vorher beim Hauptgottes dienste vorzunehmenden Abkündiaung in einein öffentlichen Gottesdienste nach den Vorschriften der Agende zu veran- statten. An die Konfirmation hat sich, sei es am gleichen Tage, sei es kurz darauf, der gememsame Llbendmahls-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)