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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192810189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-10
- Tag 1928-10-18
-
Monat
1928-10
-
Jahr
1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1928
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«en Kg Oertliches «nd SSchsischeS. Riesa, den 18. Oktober 1VSS. —'Vettervorbersaae 'lieben 19. Oktober. Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden. Weiterhin mitd. Bedeckt bi» wolkig. Zeitweise Regen, «»birg« setzt in den höchsten Lagen Wärmegrad«. Berg» vielfach i» Wolke». Flachland vorwiegend madige, höher« Lagen lebhaft« Wind« aus südliche» di« weltliche« Richtungen. —'Daten fürden 19. Oktober 1988. Gönnen« aufgang 6,30 Ubr. Sonnenuntergang 17,00 Ubr. Maud- eufgana 12L7 Uhr. Mondunteraang 19.49 Uhr. 1693 : Gründung der Universität Halle. 1812: Napoleon tritt den Rückzug au« Mo«kau an. 1924: Ter Mijitärschriftsteller General Hugo von Frevtag-Loringhoven in Weimar g«ft. (ged. 18S5). Die „Sächsische LandeSbühne" beginnt Montag, den 22. ds. Mts. ihre 2. Spielperiode 1928/29 im Capitol. Aus dem Anzeigenteil sowie au« den ange schlagenen Plakaten ist der Spielplan sowie alles Näher« ersichtlich. Möchte auch diese Spielzeit noch mehr Freunde der Kunst unserem Theater »uführen, da» schon in der oorangegangenen Spielperiode weitaus mehr Besuch als früher ausweisen konnte. — Die Abonnenten erhalten in der Stadtsparlasse Hest 7—12 der blätter der Sächsischen Landesbühne", die dort zur Abholung bereit liegen, unent geltlich. —* AmtSet »Weisung des Schulleiter« in der Schule am Wasserturm. Aus Anlaß des Schul leiterwechsels an der Schule am Wasserturm dankte Herr Schulrat Feldmann Herrn Oberlehrer Hofmann für seine 6jährige aufopferungsvolle Tätigkeit als Schulleiter. Darauf wies er Herrn Lehrer Günther in sein Amt als Schulleiter etn. BeztrkSschulamt und Schulbezirk bringen ihm da» Vertrauen entgegen, daß er trotz seiner politischen Betätigung sein Amt unparteiisch führen werde, so wie er cs in seinen anderen öffentlichen Aemtern bisher bewiesen hat. Der Schulrat wandte sich dann mit der Bitte an das Kollegium, die politischen Gegensätze mit überbrücken zu helfen und das Wohl der Jugend und der Schule immer im Auge zu behalten. Herr Günther bankte für da» ent gegengebrachte Vertrauen und bekundete seinen Willen zur sachlichen Führung seines Amtes. Mit nochmaligen Dan- keSwortcn an Herrn Hofmann wurde die kurz« Feier be endet. —* Erweiterter Geschäftsverkehr. Am Jahrmarkts-Sonntage dürfen die GeschaitSläden von vormittags 1l bis nachmittags 6 Uhr offengehaltcn werden. Der Markt nimmt bekanntlich am kommenden Sonntag mittag seinen Anfang. Die Ausbauarbeiten sind bereits im Gange. — Ain Sonnabend, den 20. Ok tober, findet Viehmarkt statt. —* Zips. WaS ist das? Das ist eine große deutsche Sprachinsel fern in -er Slowakei, einst zu Ungarn, jetzt zum tschechoslowakischen Staat gehörig. Wo die Hohe Tatra in phantastischen Formen aus der slowakischen Hochebene anstcigt, haben sich vor 800 Jahren deutsche Siedler festge setzt, Dörfer geschaffen, die heute noch blühen, und Städte, deren Bauwerke von altem Reichtum erzählen. Dort wohnt dieser deutsche Volkssplittcr heute noch, treu den Sitten und der Sprache der Väter, mitten in slowakischer Umgebung. Diese Sprachinsel, die lange Zett die Verbindung mit dem deutschen Mutterland«- fast ganz verloren hatte, in der aber setzt der deutsche Volksgedanke immer mehr lebendig wird, wurde in diesem Sommer von der Wandergruppe der Ober realschule besucht. Die Gruppe hat hierbei in weitem Maße die große Gastfreundschaft der Zipfer Deutschen genossen. Sie freut sich daher, daß ihr sobald Gelegenheit gegeben ist, diese Gastfreundschaft wieder zu vergelten. Denn 2ä Burschen und Mädels sind begeistert der Einladung des Vereins für Deutschtum im Anslande gefolgt, in Sachsen Proben ihrer alten Kultur vorznfiikrrn, dabei aber auch selbst — zum ersten Mal in ihrem Leben — das deutsche Reich kennen zu lernen. Am 2t. November besuchen diese iungcn Sente auch Riesa. Wir bitten daher alle, die gewillt sind, ein Mit glied dieser Grnvpc gastfreundschaftltch aufzunehmen, die» an die V D A Schulgruppe (Oberrcalschnle) ober an Stub.» Assessor R Wohlrab, Goethestraße 507 zu melden. —* Die A n g r st e l l t eu v e r s i ch e rn n g. Aus den seßbin veröf>ent ichten Abschließen der ReichSversicherungs- anstalt für Angestellte gebt hervor, daß diese Anstalt am 1 Januar ILA' voraussichtlich über eine Summe von mehr als einer Milliarde Mark, eingezahlt auS den Verträgen d-w Industrie' und Handelsangestellten, verfügen wird. Von diesen Beträgen ist bisher mehr als der sechste Teil als Hvvotlreken an die Landwirtschaft gegeben worden. Außerdem soll eine größere Anzahl von Industriebetrieben ebenfalls bedeutende Mittel au- den Einnahmen der An stalt erhalten haben. In Angestelltenkreisen herrscht über diese Verwendung von Geldern, die doch lediglich für die soziale Wohlfahrt der Angestellten bestimmt sind, eine nicht unberechtigte Mißstimmung. Die wir von gutunterrtchteter Seite erfahren, beabsichtigen jetzt die großen Angestellten verbände, dahin zu wirken, daß die von der Reichsversiche rungsanstalt vereinnahmten Geldmittel vorzugsweise zum Wohnungsbau für Angestellte verwandt werden. —' Fe st nah ni e der Betrügerin in Schwe st erntrach t. In den letzten Monaten trieb eine Betrügerin in Schwesterntracht in verschiedenen deutschen Städten ihr Unwesen. Sie erschien in Geschäften, legte sich einen falschen Namen zu, bestellte große Posten Waren und bat um Zusendung nach dem Krankenhaus. Einen Teil der Ware nahm sie immer gleich selbst mit, ohne zu bezahlen. Damit hatte sie ihr Ziel erreicht. Waren Ihr an einem Ort mehrere Schwindeleien gelungen, dann verschwand sie nach auswärts. Inzwischen wurde ermittelt daß man es in der Betrügerin nur mit der 32 Jahre alten ehemaligen Krankenschwester BaleSka Spierina au» Hamburg zu tun haben konnte. Anfang Mai verließ,sie Hamburg und begab sich nach Weimar in Thüringen. Bon dort aus verschwand sie nach einigen Wochen spurlo». Seitdem fahndete man eifrig nach ihr. Am Montag früh wurde nun die Gesuchte von Kriminalbeamten in einem hiesigen Fremdenhof betroffen und festgenommen. Sie war erst tags zuvor nach Dresden gekommen. Nach ihrem Geständnis ist sie in 14 Städten aufgetreten. Allein von 10 Strafverfolgungsbehörden wurde sie gesucht. Die er langten Waren verkaufte sie sofort und verwendete den Erlös zu ihrem Nutze». Die Schwindlerin wurde der Staatsanwaltschaft zugesührt. — Gegen die Schulgelderhöhung. Die Sozialdemokraten hqben im Landtage einen Antrag einge bracht, die Verordnung deS VolksbildungSministeriums oom 26. Juli ds. Js. wegen der Erhöhung des Schulgeldes an den höheren Schulen Sachsens wieder aufzuheben. —' Teilergebnisse beim Volksbegehren. In Leipzig wurden nach der vorläufigen amtlichen Fest stellung 35811 Eintragungen für das Volksbegehren gegen den Panzerkieuzerbau bewirkt. Bei der letzten Wahl wur den 700V8 kommunistische Stimmen abgegeben. Beim Volksentscheid sür die Fürstenabfindung erfolgten 230 747 Eintragungen. — In Plauen sind insgesamt 2651 Ein tragungen für das kommunistische Volksbegehren gegen den Panzerkreuzerbau festgestellt worden. Bet der letzten Reichstagswahl wurden 10398 kommunistische Stimmen öbgegebe«. Da« Rejch»arbeit«gertcht schue-t st» »er tzerrfchendrn Recht Sausfaffung an, »aß ei«« wesentliche Voraussetzung »er Tartffähtgkett SW Unabhängigkeit der »rbeUuehnwrveretnt- aung von »er Arbettgebersette al» »em sozial« Gegen» Mieter ist. Da der Landbunü auch Arbeitgeber ««er seinen Mitglied«« hat, müsse »t» tatsächlich« Uuab-ängtak«tt sein«» Arbeitnehwcrarupp« besonder» sorasältta geprüft »erden. Da« ist -der scheinbar «ach Auffassung b«S HietthSarbeit,. geruht« nicht gescheh«, weshalb die Rückverweisnng an den Boröerrtchter erfolgte. Näheres läßt st» erst sagen, wenn die schriftlich« Urteilsbegründung »orliegt. — I» einem anderen StreUfalle wird sich da» ReichSarbeitSgertcht mit der Tariffähihkeit wirtschaftsfrieblicher Vereine tn seiner Gpruchsttzung am 10. Oktober beschäftige«. —* Höflichkeit auf Warnungstafel«. In Europa find die Warnungstafeln kurz «nd bündig, tn einem sachlichen Do» gehalten. In Japan dagegen ist Höflichkeit Trumpf. Eine Warnungstafel für «utomobtltften in Tokio lautet ». V. folgendermaßen: ,O Automobil l D« bist kräf- ttg, schnell und schön! Gebrauche aber deine Kraft, deine Schnelligkeit und detne Schönheit richtig! Habe Erbarme« mit denjenigen, ble mit dir nicht wetteifer« können! Habe Mitleid mtt Hunden, Pferde« «nd den Fußgängern! Der Hund fürchtet deine breiten Räber, die ihn ft» schnell über fahren können! Hab' acht, baß er sich rechtzeitig retten kann! DaS Pferd wird scheu von -em Lärm «nd dem Gestank, den du verbreitest! Errege also weder sein« Ohren noch seine Ras«. ES scheint aber, baß du dem Fußgänger bitterböse Vlst. Habe Mitleid mtt dem Unglücklichen. LS ist ja leicht möglich, baß morgen auch er im Auto fahre« wirb!' —* Schädlingsbekämpfung bet her Ernte. Um Ernte- und Ertrag-Verlusten tn Feld, Wald, Gärten und Weinberg vorzubeugen, erinnert die Pressestelle der LandwtrtfchafiSkammer nochmal» eindringlichst an erne rechtzeitige, sachgemäße Schädlingsbekämpfung, lieber die besten Maßnahmen zur BelämpsuNg der Pflanzenkrank- heiten und -schädlingen unterrichtest in letchtfaßltcher Form die bekannten Merk« und Flugblätter der Biologischen Reichsanstalt, die »um Preise von 10 Pf. je Stück auch durch die Hauptstelle für Pflanzenschutz in DreSden-A., Stübel- aller 2, bezogen werden können. Zur jetzigen Jahreszeit dürften von besonderem Interesse sein etwa bi« Flug blätter Feldmäuse betreffend, Stretfenkrankhett der Gerste, Beizgeräte, erprobte Mittel gegen tierische Schädlinge, Spritzarbeiten im Weinberge, ReblauSbekämpfung usw. Die Hauptstelle für Pflanzenschutz erteilt jederzeit kostenlos Auskunft. —* Massenandrang zu den KrteaSgrä- bern. Infolge der Herabsetzung der Gebühr für da» Bikum nach Frankreich, da» jetzt für 14 Tag« 1,06 Mart kostet (früher 10,50 Mark), besteht außerordentliche Nach frage nach Reifen zu den KrieaSgräbern für die Toten gedenktage: Allerseelen am 2. 11. und Totensonntag am 26. 11. DaS Mitteleuropäische Reisebüro, da» in Verbin dung mit dem „BolkSbund Deutsch« KrtegSgräberfürsorge" Reisen nach den KriegSgräbern tn Frankreich und Belgien organisiert, teilt un» mit, daß auch mehrere Personen gemeinsame Reisen — auf Wunsch unter Führung — auf der gleichen Route zu den Totengedenktagen unternehmen können. Dem Reisenden werden nicht nur die Fahrscheine bis zum Reiseziel und zurück auSaehändlat, «S wird ihm auch das Hotelzimmer bestellt um> für die Verpflegung vorgesorgt. Außerdem steht dem Besucher der KrtegSgräber etn Auto bis zum Friedhöfe zur Verfügung. Die deut schen Besucher finden besondere» Entgegenkommen, da sich die Hotels ebenso wie die Autosührer auf den deutschen Besuch eingestellt haben. Zur Durchführung der Reise von einer westdeutschen Großstadt au», z. B. von Köln oder Frankfurt a. M., genügen in den meisten Fällen etwa 3—4 Tage. Der Preis für die Reise richtet sich nach der Entfernung und der Dauer; von Köln nach einem etwa 20 Kilometer von St. Quentin entfernten Friedhof kann z. B. eine dreitägige Reise zum Gesamtpretse von 76 bi» 80 Mark (je nach der Teilnehmer»«-!) durchgeführt werden. Strehla. Da» Volksbegehren tn Strehla. Hier sind insgesamt 38 Einzeichnungen vorgenommen worben. Eia recht mageres Ergebnis. Großenhain. Unfall. An der Ecke Amalienallec- Ltndenplatz wurde gestern Mittwoch mittag gegen V»1 Uhr ein Motorrad mit Sozius von einem Personenauto erfaßt. Der Führer deS Rades wurde auf da» Pflaster geschleudert und blieb besinnungslos liegen. Er hatte sich Im Gesicht einig« starkblutende Hautabschürfungen tuaezogen. Hilfs bereite Herren brachte« ihn mit dem Personenauto »um Krankenhaus. Dem Sozius ist nichts zugestoßen. Di« Schuldfrage konnte noch nicht geklärt werben. Großenhain. Auto-Unglück. I« der vierten Nach- mtttaaSstunüe de» Mittwochs »ermiglückte auf der Straße von Priestewitz nach Großenhain da» an» Chemnitz stam mende Auto IV 27609, et« grüner Chrysler-Wagen. Das Auto scheint tn sehr raschem Tempo gefahren zu sein. E» ist in» Schleudern gekommen, so daß der Chauffeur aus der durch den Regen glatte« Asphaltstraße Len Wage» au» seiner Gewalt verlor. Der Wagen ist von feiner rechten Fahrseile abgekommeu, hat ans der linken Straßenseite einen etwa dreißig Zentimeter starken Obstbau«, umaertffen «nd ist bann unter viermaligem UeVerschlagen etwa 2S Mir. wett aus et« Feld gestürzt. S» ist geradezu etn Wunder, daß der Chauffeur und bte Vetde« Insassen — Direktor Ovttz au» Chemnitz «nd Lesse« Fra« — mit verhältnismäßig nicht allzu schweren äußeren Verletzungen bavongekommen find. Durch Dr. Wucherer t» Priestewitz wurde den drei Ver letzten dl« erste ärztliche Hilf« zuteil. Lvmmahsch. Zum Panzerkreuzer-BolkSveaehren der KPD. war am Dienstag EinzetchnungSschluß. In Lommatzsch find 19 Eintragungen erfolgt. Bei den dies jährigen Mat-Wahlen konnte die kommunistische Partei ln Lommatzsch 77 Stimmen aus sich vereinige». — DaS trag bar« Ehrenzeichen am weiß-grünen Bande in Vronze für mindesten» LSsLhrige ununterbrochene Tätigkeit bet der selben FtrNra hat die Handelskammer Dresden dem Zim mermann Otto Ntckol «nd der Arbeiterin Ida verw. Froh berg bet der Firma Lommatzscher vtScuttfabrik Gcbr Schmidt tn Lommatzsch verliehen; die Ueberretchung der Ehrenzeichen erfolgte durch Len «ahlmann der Kammer, Kaufmann Ewald Röder, Lounnatzsch. DSveln. Motorrabunfall. Dienstag nachmittag gegen 4 Uhr wurde an »er Kreuzung Vabnhofstraße-Schicß Sans- «nd Vurgstraße «ine weivltche Person von einem die Vurgstratze stabtavSwärt» fahrenden Motorradfahrer ange fahren und umgeriffen. Die verletzte hat «in« Gehirn erschütterung mtt vorübergehender Bewußtlosigkeit erlitten «nd ist mittel» Krankenauto» in» Stabtkrankenhau« etnge- ltefert worben. Veranlassung dazu, daß der Unfall ernste Folgen haben könnte, liegt nicht vor. Die Schuldsrage be darf noch »er Erörterung. Immerhin kann aber wieder nur gesagt werden, baß da» Publikum beim Ueverschretten der Fahrbahn nicht di« erforderlich« Umsicht «alten läßt. Nossen. Die Eintragungen zvm Panzerkreuzer- BolkSbegehren der Kommunistischen Partei find abge- schloffen worben. In Nossen haben sich 43 tn die Listen ein- getragen gegenüber 176 Stimmen, die auf diese Partei bet der am 29. Mat diese» Jahre» stattgefnnbenen letzten Reichs- tagSwahl entfielen. — I» Siebenlehn sande« 44 Ein tragungen statt, und zwar 29 männliche und IS weibliche. Bei der letzten RetchStagSwahl hatte hier bte KPD. 98 Stimmen aufzuweisen. Freiberg. Da» kläglich« Ergebnis de» kommu nistischen Volksbegehren». Zu dem von den Kommuntstrn Hast«»» »«» Arbeitgeber» bet An», stell»»» «tue» falsche» lGefölltakett». Zevgütsfe», Z«r Frage der -ast»«» de» Slrbeitgeber, für etn »» günstig ausgestellte» Arbeit»,eugnt» hat da» Oberlanbaertcht zu Frankfurt a« Main vor einiger Zett «tn Urteil gefällt da» allgemein« Beachtung verdient. Be kanntlich «erden ArbeitSzeugniff« oftmals günftig ahgesaßt, um dem -»»scheidenden Arbeitnehmer, sei« Fortkommen nach Möglichkeit »» erleichtern, wenngleich vielfach der In- halt der Zeugnisse nur tu sehr bedingte« Maße al» richtig angesehen werde» kann. Durch da» ««gezogene Gerichts urteil ist jedoch eindeutig ausgesprochen morden, daß der frühere Arveitaeber schadenersatzpflichtig wirb, wenn er einem Angestellten ein unrichtige» Zeugnis ausgestellt und den tatsächlichen Verhältnissen widersprechend bescheinigt hatte, daß der Angestellte die ihm übertragenen Arbeiten pünktlich uud ordnungsgemäß auSseführt und auf Wunsch seines Vaters die Stellung verlassen hat, während er tn Wirklichkeit wegen Unterschlagung eines Wertbriefes von der Firma entlassen wurde. DaS Gericht stellte sich aus den Standpunkt, daß der Aussteller de» Zeugnisses bnrch sein Verhalten die späteren Arbeitgeber der Gefahr einer wiederholten Schädigung ausgesetzt hab«. Wenn er auch für feine Handlung edle Motive gehabt habe, so dürfe doch nie mals durch ein Zengnt» zu Unrecht der Eindruck erweckt werden, al» ob e» sich «m einen besonder» tüchtigen Ange stellten bandele. Der Aussteller wurde daher »um Ersatz der Hälfte des dem späteren Arbeitgeber erwachsene« Scha den» verurteilt. —* Aufhebung de» Sichtvermerk»,Wan- geS zwischen Deutschland und Spanien. Nach einer Mitteilung deS Auswärtigen Amte» ist mit der Spanischen Regierung durch Notenaustausch die Aufhebung de- Sichtvermerkszwange» im Verkehr zwischen dem Deut schen Reich und Spanien mit Wirkung vom 15. Oktober 1928 vereinbart worden. Die Vereinbarung erstreckt sich spa- nischerseit» auf de» spanische Festland, bie Balearen, die Kanarischen Inseln und die spanischen HoheitSplähe in Marokko. —' Sozialdemokratische Landtagsan- frage. Dem LanRag ist eine sozialdemokratische Anfrage zugegangen, in der die Reaierung um Aufklärung ersucht wird, was sie gegen die Verunreinigung der heimischen Gewässer, Insbesondere der Elbe zu tun gedenke un» ob sie gewillt sei, die Bestrebungen nach einem Schutzgesstz zu unterstützen. —WK. Gegen die Ueberstetgerung de» Be rechtigung-Wesen s. In ernster Sorge um die immer mehr um sich greifende Zersplitterung des deutschen Schul wesen» und die dem Sinne der Einheitsschule entgegenwir- kend« Tendenz eines übersteigerten Berechtigungswesens hat der Allgemeine Deutsche Lehrcrinnenverein in einer Entschließung die Forderung aufgestellt, daß mit mög lichster Beschleunigung ein Reichsaeseh geschaffen werde, da- den Ausbau eines einheitlichen Schulwesen» in den deutschen Ländern gewährleistet. Es erscheint drin gend geboten, dem Berechtigung-Wesen und den sich gea-n- sciti.0 steigernden Anforderungen an die Zulassung zu den verschiedenen Berufs- und Verwaltungszwei^cn, Einhalt zu gebieten. Zu dem Zweck ist zu fordern, daß «ine Kon- ierenz von Vertretern der Lehrerschaft, der verschiedenen Schulgatrungen und der Elternschaft unter Hinzuziehung von Sachverständigen auS Wirtschaft und Verwaltung be rufen werden, um die sachlich gebotene Bildungsanforde rung für die Zulassung zu bestimmten Berufen und Berufs gruppen festznlegen. E» ist erneut zu prüfen, ob da» in dem Abschlußzeugnis der verschiedenen Schularten zum Ausdruck kommende Bildung-iel den Anforderungen deS GegcnwartSlebenS noch entspricht oder erhöht werden muß. —* Kampf gegen an st eckende Krankheiten. Wie verlautet, hat die Regierung neuerdings eine Verord nung zur Verhütung der Verbreitung ansteckender Krank heiten durch die Schulen erlassen. —WK. Nur beschränkte Mittel für Ka pitalabfindung. Der Reichsarbeitsminister hat die HauptversorgungSämter erneut ersucht, die Kriegsbeschä digten und Kriegerhinterbliebenen darüber aufzuklären, daß die Mittel sür die KapitalabfinL-ung nur in besonderen Fällen bewilligt werden können. Der Vertreter deS ReichS- arbeitsministerS hat zwar aus dem Bertretertage deS Deut schen ReichSkrtegerbunde» „Khsshäuser" sich dahin Ge äußert, daß der Reichsarbeitsminister bestrebt sei, die Mit tel für die Kapitalabfrndung, die in diesem Haushaltsjahre SO Millionen RM. betragen, zu erhöhen. Gegenwärtig ist die Lage so, daß der RerchSarbeitsminrster künftig in dem Umstande, daß ein Kriegsbeschädigter bereits vor Bewilligung der Abfindung mit einem Wohnungsbau be ginnt und durch die Ablehnung des Kapitalabfindungs- antragS in eine Notlage gerät, eine besondere Härte nicht mehr erblicken und die Kapitalabfinbussg an» diesem Grunde nachträglich nicht mehr bewilligen kann. —WK. DievertrauenSärztltche Nachunter suchung. Ueber die Bedeutung der vertrauen-ärztlichen Entscheidungen bei Nachuntersuchungen Versicherter hat da» OberveriicherungSamt Magdeburg «ine beachtliche Ent scheidung gefällt. ES wird festgestellt, daß die Entschei dung deS Vertrauensarztes Über die Arbeitsfähigkeit deS Berftcherten nach den Richtlinien de» ReichSauSschusse» für Aerzte und Krankenkassen für den allgemeinen Inhalt der Arztverträg« maßgebend Ist. Die Krankenkasse jei berech tigt, die Zahlung de» Krankengeldes einzustellen, wenn der Versicherte eine von der Kasse beantragte Nachuntersuchung vereitelt. In den Entscheidungsgründen wird auSgeführr, daß nach den Richtlinien de» ReichSauSschusseS für Aerzte und Krankenkassen jede Krankenkasse berechtigt sei. Kranke jederzeit durch einen Vertrauensarzt oder durch den hierfür bestimmten ÄerzteauSjchuß untersuchen zu lassen. La die Entscheidung deS Vertrauensarztes maßaebend ist, sei die Kasse mit dem Augenblick der Anordnung einer ver- trauenSLrztlichen Nachuntersuchung nicht mehr an die Ent scheidung de» behandelnden ArzteS gebunden. Fall» der Versicherte die Maßnahmen der Kasse absichtlich vereitele, jo könne au» diesem.Verhalten geschlossen werden, daß er selbst seine Arbeitsunfähigkeit für zweifelhaft hqlte, sofern nicht für sein Verhalten triftige Gründe betzubrtngen —* Dte Kührertagnngbe» Re ich »land- bunLe ». Der diesjährigen Führertagung de» RetchSlanL- bunbeS, die am IS. November 1928 im Landbundhause zu Berlin ftattftndet, wird da» Gesamtthema »Wege der Selbsthilfe der deutschen Landwirtschaft" zugrunde liegen. Den einleitenden Vortrag über die Frage der «attonalpolt- ttschen Notwendigkeit Le« Selbsthilfe wird Dr. Wilhelm Stapel, Hamburg, halte«, Prosessor Dr. Sagawe, Kiel, wird Lte landwirtschaftlichen Selvsthilfemögltchketten auf dem Wege der vetriebStechnik und der Agrarproduktion prüfen, während Professor Dr. veckmann, von«, -t« landwirtschaft lichen Selbsthtlsemöglichkeiten auf absatzorgantsatortschem Gebiete erörtern wird. —*Retch»arbe1tSgericht über wirtschaft»- friedlich« Beretne. Am 29. September hatte sich da» ReichSarbeUSgericht erstmalig mtt der Krage -er Tarif- fähigkett wirtschaftsfrieblicher «rbeitnebmerveretnigungen zu beschäftigen, und zwar handelt« «» sich um die Arbeit- nehmergruppe -es Pommerschen LandbundeS. Ein« endgül- tige Entscheidung ist nicht gefallen, sondern bi« Revision führte zur Rückverweisung an da» Lan-eSarbeitSgertcht. Dabet hat da» RetchSarbettSgericht aber wie üblich seine grundsätzliche Auffassung der Rechtslage zu erkennen ge geben. an die stch da» LanbeSarbeitSgertcht zu halte« hat.
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