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> H LIS -^Gi» schwer »« iMiner 5« A»A«mch<nmiqpro»lO«s «r'st»», nicht, HKL 8. «eil,,e PM Mefeer r«,e»fttt. «»«wbr,» SS In,» 1SS7 e»«w« So.AeP,.^ AutomoblliömuS md «esmieheit. Bon Dr. m«d. ErtchLtckint, Zwickau. Mr all« wtflen, baß «in mit Vernunft getriebener AutomobiltSmu, nicht nur ohne Schaben ertragen werde«, sondern, baß er auch in hervorragendem Mabe Leib und Seel« stärken kann. Wir wisse« aber weiterhin, daß Überall, wo gehobelt wirb, auch Späne falle«, daß also auch bet größter Umsichtigkeit immer noch durch unverschuldete Zufälle Gefahr sür Gesundheit und Leben entstehen kann. Di« Unfälle »u mindern, die durch schlechte» Material be. dingt sind, wirb weiterhin ein« dankbare Aufgabe der 3n. -ustrie sein, und die Unglücke »n verringern, die Lurch den unheimlich »«nehmenden Verkehr mit allen seinen Unzu länglichkeiten hervorgerufen werben, muß sich die modern «worden« v«rk«hr»polt»et »and in Han» mit »en «rast, fahr»»»«»bände« augeleae» sein laste«. Sch »rauch« in di« ftm Zusammenhang« ja nur die Zahlen au» dem Wunder-' land« Amerida zu nenne«, »»» denen sich «ratb^ daß dort fett ISIS die Zahl der Automobil« von IX Millionen and IS Milli»««« gestte,«« ist und gleichzeitig bi» durch da» Automobil erzeugten Lodedfäll« von KZ auf lt,v vro I0000tt Einwohner. Die Geftmftffftr betrug 19S» allein 1S1V2 Tote! Den »ritt interestiert beim Auto«obilt»mu» mancher lei. Der Arzt giilippint hat vor kurzem in der italienische« medizinischen Zeitschrift „Sl Poliklinik»" eine Anzahl von Krankheiten aufgeführt, bi« durch Automobtlsahrten un günstig bretnfluht «erden konnten. Er nennt u. a. Blind darm-, Leber- und Nterenkrankheiten, auberbrm aber auch gewiss« Herzst0rnng«n. Darüber kann man recht geteilter Meinung sein. Natürlich schließen sich schwere Leide« btrser Art von selbst au», namentlich wen» der Brirossen« selbst Autolenker sein will. Ob aber die vielen leichtere« Norme« davon mit «rsaßt sein sollen, scheint mir dort uu- richttg. vet der ruhigen Gangart unserer neuesten i^dige» Wage« und bet der Mäglichkeit vollkommensten Kind- < und Wetterschutz«» in Limousinen scheinen mir regelmäßtg« oder gelegentlich« Autofahrt«» gewissermaßen rin« will- komme«« schonende Gelegenheit, solch« Leute htnauSbrim, gen zu können, um ihnen durch Ablenkung physisch Er- lrichtrrung und ein erhöhte» DaseinSgesühl zu schassen. Etwa» andere» ist e» allerdings mit dem Selbstsühr«» «t«e» Wag««». Hier dürst« durch manche Kransheiten zwei- fello» eine große Gefahr für Nährer wir sür Passanten be- stehe«. Sch meine damit nicht nur Epileptiker, sondern auch andere Nervenleidende und Her,kranke, die leicht zu Schwächeanfällen und ähnlichem neigen, wobei sie dann die Gewalt über den Wagen verlieren könnten. Mit besonderem Nachdruck muß man außerdem immer wieder auf Trunk süchtig« Hinweisen,- denen mit größter Strenge gegenüber getreten werden müßte, und zwar nicht nnr Leuten, Li« notorische Sänscr sind, sondern auch solchen, die sich ge legentlich betrinken. > Wa» die Gefahr der KohloozyLvergist«»« anlangt, so möchte ich da weniger berichten, waS auch Filippint er wähnt. ES ist ja bekannt, daß infolge der meistens unvoll ständigen Verbrennung -er Betriebsstoffe mehr oder we- Niger Kohlenoxyd im Auspuffgas auSgeschieben wird, und zwar bei gewöhnlichem Gang des Motors etwa 3 Prozent, bei Leerlauf bis 7 Prozent und, nach anderen Beobachtun gen sogar bis tt Hundcrticilr, also ungefähr gleiche M«r- gen, wie sic im Leuchtgas enthalten sind. Ta aber nach Mitteilungen von P. Tettlingen bereits eine Anreicherung brr Lust aus 1 pro mille Kohlenoxyd sCO> denen Tod in einer Viertelstunde bi» einer Stunde herbeiführcn kann, so dürfen uns die WarnungSruse einiger Acrztc nicht wundcrnehmen. Für Paris hat man eine tägliche Produktion von IM Millio nen Liter Kohlenoxyd seitens der Automobile berechnet dos bedeutet also etwa ö Liter dieser giftigen Gase pro Quadratmeter Bodensläche der Stadt. Ta die Verbreitung de» EO aber nicht gleichmäßig ist, sondern auf einzeln«- di, st, »st» ..... «aterftck «ts di, nach Leders« dampfendenSchifi« treibt, suchtet« no^vftl« mtrH^dmund dm»" »« führ«, ve n «ist» im*no^ deutschen ,^vrdm sich all«» sehr Dl« meisten ab« dem alten Vater- , kmig 1«eiooLl. » all», di« heute di« Leb«ft«idampftr ans allen Mtttmeeren -«Völkern, wurden von der nackten Notwendigkeit hlnaus-etrieden. Wir haben »richt aenva Naum in unserm verarmten engumgrenzten -ennatland mehr. Eine Litte« Wahrheit, um die wir lei der nicht herumkommen. Legt inan sich die Krage vor, wo heute in der weiten Welt der Deuttche wenigsten» auch nur Halbwegs ein gute» Unter- und Fortkommen sich Lereiten ran«, so mutz man äußerst vorsichtig sein. Di« Sagen von den «drüben" steinreich geworbenen Vorfahren, ferner «in- -eln« Fälle wirklichen Gluck« in fernen Landen können nur allzu leicht Verwirrung anrichten und aanz« Familien» in da« sichere Unglück hineinjagen. Die Vorstellungen vom Reichtum und einem verhältnismäßig leichten Fortkommen in Ueberseeländern haben schon viel Löse Folgen in phanta stisch veranlagten Gemütern angerichtet, und so mancher hat di« Heimat verlassen, um ein noch immerhin erträgliches Los mit furchtbarer Enttäuschung «inzutauschen. Darum kann gar nicht eingehend genug geprüft werden, welche Lebensbedingungen die neue Wahlheimat verspricht, vor allem auch, ob und ein wie hohe» Kapitol zur Gründung eine» neuen Leben» „drüben" unbedingt nötig ist. In vie len Ueberseeländern müssen ganz bestimmte vorau»setzun- gen erfüllt werden, oder werden auch wieder nur bestimmte Beruft ausgenommen oder haben doch wenigsten» allein Aussicht auf Fortkommen. So finden beispielsweise in den vereinigten Staaten von Nordamerika, die bekanntlich für di« Einwanderung von Deutschen die Quote um mehr als öü Prozent herabgesetzt haben, nur noch gediegene Hand» Werker und qualifizierte Arbeiter Verwendung. „Auch Bra- sUien, «in Land, von de» wir in fesselnden »eschreidungen und prächtigen Lichtbildern und Filmen viel Lchöne» hören und vor allem auch dadet iiLer di« blühenden deutschen SiedLun-e» in diese» gesegneten Gegenden vernehmen, ist längst nicht da» PaeadiL, w» Milch und Honig sticht, son dern LenÄigt ausschließlich besonder» kräftig« Siedler, di« den harte» Anforderungen de« Klima, gewachftn fiiG. Techniker, Ingenieure, praktische Arbeiter «erden sowohl in Chile, auch 1« Per» und in vielen andern amerika nischen Länder» «em auch nicht gerade „gesucht", so doch . unterbracht. Manch« Estmten haben sogar regelrecht» Schutzgesetz» gegen die UeLrrflutung deutscher Ginwanderer erlassen. Hierzu gehören vor allem Uruguay Argentinien und Paraguay, da» von deutschen Siedlern ein« Zeit nach dem Krieg« stark überlaufen «urd«. Hier sind auch wohl viel« neu» deutsche Kolonien erstanden, in denen aber di« «nfichlmg nicht ohne «in gewiss« Kapital ermöglicht «er den kann. Ammer wieder soll aber ernstlich davor gewarnt werden, daß «ich sogenannt, „Intellektuelle" hinan,gehen. Ur dtese ist leider kaum «in bescheiden« Plätzchen übrig. Ebenso für di« ungelernten Arbeiter, die da, Proletariat der Haftnftädft de» ganzen Erdball«, ausmachen. E, hat gewiß etwa» Niederdrückende» filr un, heut«, zu wissen, daß wir so ziemlich überall auf der Welt, wenn wir al» Au,- «anderer ohne -ab «ich Gut kommen, ungebetene und wenig gern gesehene Gäste sind. Aber auch hierein müssen wir un, finden. Wir sind und bleiben «in „Volk ohne Raum", von dem der Dichter in ergreifender Klag, singt. Hoffentlich werden einmal bessere Zeiten kommen, in denen wir im eigenen Land« unfern Volksgenossen ein erträg liche, Dasein bieten können und alle jene, die in schwerer Notzeit al, Pioniere de» deutschen Gedanken» und Wesen» HInausgeaangen sind, sich eine neue Zukunft zu bauen, der- art zu stützen vermögen, daß sie stolz darauf sein dürfen, sich Deutsche zu nennen.7 Herren Län- mchr zener ihr Wander- » Menschen- Schicksalswende. Roman von A. Klinger. 18. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Bei einem geselligen Beisammensein lernte er Liselotte kennen. Ihr klares Gesichh ihr ruhiges, geschlossenes Wesen gefiel ihm. Er umwarb sie mit allerhand Auf merksamkeiten, näherte sich dann ihrem Vater, mit welchem er auf der Börse zusaminentraf, und machte ihm gegen über au« seinem Interesse für Liselotte kein Hebl. Der alte Kaufherr war sehr erfreut. Er lud Fran» zum Mittagessen ein und öffnete ihm sein Haus. Mau zeigte Franz, daß er ein willkommener Gast war. Nur Liselotte ließ es ihn fühlen, daß sie ihn nich« gern mochte. Trotzdem gab er sich alle Müh», ihr zu gefallen. Si- war reich, aus angesehener Familie, sie war klug unt aut, so, wie er seine Frau wünschte. Di« Liebe mit ihrer Seligkeiten, wie die Dichter sie beschreiben, erklärte Fran- für Phantasterei, an sie glaubte er nicht. Liselotte wa> ihm sympathisch, und deshalb glaubte er, gut mit ih» auskommen zu können. Doch Liselotte verhielt sich dauernd ablehnend ihm gegenüber, und al» er deutlicher mit feinen Absichten hervortra( wurde sie noch zurückhaltender. Ja. sie ließ es ihn wiederholt fühlen, daß er ihr unsympathisch war, si« verletzte, si« beleidigte ihn. Kurz, sie wollte nicht» von ihm wissen. Da begann er sie zu hassen. Aber er gab sie nicht auf. Seine Frau sollte Liselotte werden. Uno dann vürde er sich an ihr rächen. Sie sollte erfahren, wa, er begangen. Alles wollte er ihr mitteilen. Ei» war bann seine Frau und konnte ihn nicht verraten, nicht dem Richter ausliefern. Sie mußte alle» mit ihm tragen, und nicht, tonnte sie daran ändern, daß st« die Gattin eine» Lev» drecher» war. So hatte Franz «, sich au-gedacht, und über feinen Rachegelüsten war er nahe daran gewesen, feine Schuld weniger schwer zu empfinden. Er fand de» Nacht» wieder Schlaf und der Schatten de» Toten verfolgte ihn nicht so beharrlich wie bisher. Es war an einem Sonntag. Er war bei Liselotte, Eltern zu Tisch geladen. E» war nach dem Essen. Die Alten hatten sich zu kurzer Ruh« zurückgezogen, die jungen Leut« ergingen sich in dem großen Garten. Auch Franz schritt an Liselotte» Seit« dahin. Er überlegt« noch, durch welche Schmeicheleien er ihre ab weisende Kälte überwinden könne. Da blieb Liselotte plötzlich stehen. Au» ihren kühlen grauen Augen sah st« Franz durchdringend an. Sie sagt«: „E, ist vergeblich, daß Si« sich um mich bemühen, mein Herr. Ich geh, lieber in den Tod, al, daß ich Sie heirate!" Er war bleich geworden. „Und au« «elchem Grund« sind Sie so grausam gegen mich» Fräulein Liselotte? Ich habe Ihnen nie etwa« zuleld« getan." „Ei, beleidigen mich, fo ost Sie zu un, kommen! Ich habe Ihnen offen gezeigt daß Ihr« Gegenwart mir lästig ist; trotzdem hören Sie nicht auf, mir Schmeicheleien zu sagen, di« Ihren wahren Empfindungen für mich nicht entsprechen, die erheuchelt sind —" „Ich bin verdtttert, weil Sie mich schlecht behandeln. Aber wenn-Sft glauben, daß Ihr widerstand mich ad- fchrxkk stah Sie im Irrtum. Ich hatte zäh« fest an dem, ich E vm»m»o>ovun. Ich bah, de» BMand Ihrer Eltern. Sie werden meine Fräu^ auch gegen Ihren Willen. Mein« Wahl ist auf Si« gefallen, und ich gebe St« nicht wieder frei. Wa, haben Si« an mir au»zusetzen? Ich bin angesehen, reich —" „Ein Erbschleicher sind Eie in meinen Augen l" unter brach ihn Liselotte, mit erhöhter Stimm«. Und ihr er regtes Wesen schien die in der Näh« lustwandelnden Freundinnen stutzig zu machen. Si« eilten herbei und winkten noch anderen jungen Leuten zu. Im Halbkret» standen sie jetzt um Liselotte und Franz. „Wir sind nicht mehr allein," stammelt« er, „bitte, be herrschen Sie sich, Fräulein Schöler!" Sie schien ihn nicht zu hören. Noch lauter al, vorher fuhr sie fort: „Weiß der Himmel, wie St« zu dem Reichtum ge kommen sind! Für Sie war derselbe sicher nicht be stimmt! Alle Welt weiß, daß Sie in keinem guten Ver hältnis zu Ihrem Oheim standen, baß er nicht» von Ihnen hielt. Er liebte seine Tochter über alle»! Und nun er gestorben ist, sind Sie im Besitz feine» Vermögen», und sein Pflegekind, da, er behütet wie seinen Augapfel, geht leer au», ist gezwungen, in dienender Stellung ihr Brot zu suchen l Wie geht da» zu? Herr Harnisch soll «in fo gütiger, gerechter und großartiger Mensch gewesen fein! Und der sollte sein Kind, welches er wie «ine Prinzessin hielt, verstoßen und den Reffen, welcher ihm nur Ent täuschungen bereitet«, mit seinem Reichtum überschüttet haben? E» gehört nicht viel Scharfsinn dazu, um zu be- greiftn, daß hier etwa, geschehen ist. wa, mit dem letzten Willen de» verstorbenen Herrn Harnisch in direktem Wider spruch steht l Und darum habe ich «in Grauen vor Ihnen, und ich würde lieber sterben, al» Sie heiraten l" Wie vom Blitz getroffen stand Franz bei diesen ihm in» .Gesicht geschleuderten Anklagen. Sein Gesicht war fahl oft in die Lippen. Er wollte sprechen, doch kein Ton rang sich au» seiner Kehle. Und alle hörten, wa» Liselotte ihm zurief, all« sahen, wie es ihn traf. War es wirklich nur Zufall, daß all die jungen Leute hierher geeilt waren, oder handelte «« sich um «ne abge kartete, von Liselotte in Szene gesetzte Sach«? Jedenfalls hatte Liselotte ihren Zweck, wenn auch auf eine grausam» Weife, erreicht. Franz murmelt« etwa», da» wie „unerhörte Beleidi gung" klang, wie „Genugtuung geben" und „Staate- an walt", dann wandte er sich, hastete zum Hause zurück, nahm seinen Hut und Paletot und stürzte fort. ElGegft den ziemlich «eiten Weg oft zu seiner Villa in einem rasenden Tempo zurück. Wie von Furien ge jagt. rannt« 4r. An allen Gliedern zitternd, mlt «irrem, unstetem Blick, betrat er sein kühle», lauschige» Heim. Doch auch hier fand er kein« Ruhe. Er raste von einem Raum in den anderen und konnte sich zu keinem klaren Gedanken durchringen. Diese» Mädchen, dieses böse, gehässige, niederträchtige Weib! O, daß sein Auge niemals auf diese» arglistige Geschöpf gefall«, wäre! Sie hatte gesiegt, die Schlange, sie hatte ihn dort unmöglich gemacht, er konnte in sene» Hau» nicht zurückfthren I Aber war ihm wirklich nur dies« eine Tür verschlossen? War », nicht vielleicht bereift Stadtgespräch, daß er das Erb« feines Oheim» erschlichen, daß er schuld an seinem Tqd« war? Und hätte Liselotte andernfalft die Dreistigkeit ge- babt^ihn osten vor. all den Zeugen zu beschuldigen? vsrlang» man Asim Gnsteelr» Avin, ttnukmnnn ° t d Del jedem Geräusch zuckte er zusammen. Kamen die Häscher schon, um ihn in» Gefängnis zu schleppen? Al» dann da« Mädchen gegen Abend erschien und nach seinen Wünschen fragte, befahl er Sekt. , In langen Zügen schlürfte er den kühlen, perlenden Wein, aber seine Sinne waren heut wie in ein» ver wachsen mit den Erinnerungen an jene schauerliche Nach^ wo er da» Testament entwendete und den Oheim seinem Schicksal überließ. Und die Furien drangen wieder auf ihn ein. Gr konnte sich ihrer nicht erwehren. Seine Gedanken ver wirrten sich. Sein vorher so bleiches Gesicht war jetzt wft in Blut getaucht. Er füllt« von neuem den herrlich geschliffenen Sristalk er setzte ihn an di« Lippen, doch sein Arn, sank schlaff herab, da» Glas fiel zu Boden und zersprang. Franz taumelt« und sank mit einem Aufschrei zu Boden. Der Arzt wurde gerufen und Franz zu Bett gebracht. Lin schwere» Neroenfieber war in, Anzuge. Der Kranke duldete unerträglich« Qualen. Er phantasierte. Wildes Haß und heiße Reue beschäftigten seine fiebernden Sinne- Doktor Martin hatte aus telephonischem Wege ein« Pflegerin herbeigerufen. Diese saß nun an, Lager d« Kranken und hörte seine verworrenen Reden, die sie anfangs nicht beachtete. j Al» aber die Namen Almida und Liselotte beständig wiederkehrten, wurde sie aufmerksam. Eie lauschte und fand bald einen Zusammenhang zwischen den abgerissen heroorgestoßenen Worten. Ein Grauen vor dem qualvoll leidenden Manne kam üe am Er richtete sich auf. Seine weit geöffneten Augen starrten in» Leere. „Wa, ich tat, «ar Dein gute» Rechti", keuchte er, „du, Almida, warst mir immer im Wege, ich Haffe dein lachende» Gesicht, dein schmeichlerisches Wesen; damit hast du meinen Oheim umstrickt und mir sein Herz entfremdet. Du bist «ine Bettlerin und gehörst zu den Dienstboten. Jetzt bist du an de« Platz, der dir zukommtk LH, da» war Wohltat, dich, den Eindringling hinaus weisen zu dürfen l Du bist fort, und alles, alle» ist mein!". Seine Augen glühten und funkelten in wildem Triumph. Doch dann verzerrte sich sein Gesicht. „Ich will nicht bereuen!" schrie er, „fort, ihr Schatten, laßt ab von mir! Ich bin kein Mörder! Was hätte ihm ärztliche Hilfe genützt i Er wußte, daß seine Stunden gezählt waren, er mußte sterben, so oder so. Aber er läßt mir kein« Ruhe, er gönnt mir da» Herrenleben nicht l" > Er streckte in angstvoller Abwehr beide Hände au»: „Da ist er schon wieder, ich höre sein Stöhnen, sein Aechzen — sort — ich kann nicht mehr — nimm all dein Geld, du, gib es Almida, aber laß mich in Ruhe — laß mich —I" Er sank in tiefster Erschöpfung in die Kissen und murmelte einzelne Worte, aus denen der Name Liselotte wiederholt hervortlang. „Nun bist du mein« Frau, ha, — du gehörst zu mir! Und nun sollst du es wissen — sa, ich habe es getan, Schicksal gespielt — es ging alle, gut — keiner weiß etwas, aber hier" — er schlug gegen seine Brust — „hier innen habe ich einen Feind, der mich umbringt! Konnte ich ahnen, daß mein eigene» Gewissen mich zugrunde richtet? Es peinigt mich Tag und Nach! — es rächt dich, Onkel Adolf. Aber du, Liselotte, bist nun mein Weib, du sollst mich trösten und aufrichirnl Du verabscheust mich? Warum? Ich bin ja so -- namenlos — unglücklich. . ." Go ging elk^it r^-An Unt^eMfiaen,inMerv.kyü, Ks6sbsrgsr Pilsner