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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger (Llbeblatt und Anzeiger). Telegramm-Adress« ß!^ I! sternsprechstello .ra-eblatt. «tes» Nr. SL für die König!. AmtShauptmarmschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 2SS. Dienstag, 21. Dezember 1012, abends. 6tz. Aabrg. Ta» Riesaer Lagebla«« erschein« jeden Do, abends mit »nSnahnie der Cann- nnd Aesuage. LlerlelMrljcher »ezugspreiS bei Abholung ine^r Expedition In Niesa I Mari VO Psg., durch unsere Träger irei inS HauS l Mark VS Psg., bei Abholung am § »aller der kaiserl. Posiansiallen l Mark VS Psg., durch den Briestrüger siel InS HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonncnienlS werden angenommen. Anzeigeu-Anuahme siir die Au mm er deS AukgabeiageS bis vouuillag Ü Uhr ohne v'euäbr. Preis iür die lleingespalienc «13 wn> breite KornnSzrile 18 Psg. (LokalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und > tabellarischer Sas, nach besonderem Tarif. NotationSdnick und Verlag von Langer L Winterlich in Niesa. - EcssiiliSsielle: Gveibesirasir Sv. — Für die Nedaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in Niesa. Liner Verordnung d«S Königlichen Ministerium» de» Innern zufolge wird hiermit darauf aufmerksam gemacht, daß nach 8 3 Absatz 3 de» ReichSgesetzeS über die Bekämpfung der Reblaus vom 6. Juli 1904 — RetchSgesetzblatt Seite 261 folgende — die Versendung oder Ausführung bewurzelter Reben oder Bltndreben über die Grenzen eines Weinbau bezirk» verboten ist und Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot nach § 10 des oben genannten ReichSgesetzeS mit Gefängnis bi« zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu eintausend Mark oder mit einer dieser Strafen geahndet werden. 3310» L. Königliche Amtshaupimauuschafi Grotzenhaiu, 20. Dezember 1912. Freibank Glaubitz. Höchsten Freitag von vormittag» 10—12 Uhr kommt Rindfleisch, roh, Pfund 50 Pf., zum Verkauf. Der Semetudevorstand. W für da» „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätesten» vormittag» S Nhr de» jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Weihiilichtszniivcr. Weihnachten, dieses schönste Fest des ganzen Jahres, ist wieder da, mit seinem eigenartigen, tief ergreifenden Zauber für jung und alt, für groß und klein. Die grünen Tannen bäume sind eingcheimst und geschmückt mit goldenen Acpfcln und Nüssen, besteckt mit bunten Lichtern, behängt mit gleißen dem Flitter. Bald wird das Glockenzeichen ertönen, die er regte, erwartungsvolle Kinderschar zur Bescherung zu rufen. Ta flammt eS auf von abertausend Kerzen, In Helle strahlt der ärmste, engste Raum, Und um den duftig grünen Weihnachtsbaum, Da jauchzen Millionen Kinderherzcn. Wer am Weihnachtsabend durch die stillgewordencn Straßen wandert nnd sich den Hellen Kerzenglanz entgegen strahlen läßt, den packt gewiß das Heimweh nach der eigenen Kindheit, und köstliche Bilder aus der Jugendzeit erstehen vor seinen Augen. Hörst auch du die leisen Stimmen Aus den bunten Kerzlein dringen? Die vergessenen Gebete AuS den Tannenzweiglein singen? Hörst auch du das schüchtern-frohe Helle Kinderlachen klingen? Schaust auch du den stillen Engel Mit den reinen, weißen Schwingen? Schaust auch du dich selber wieder, Fern und fremd nur wie im Traume? Grüßt auch dich mit Märchenaugcn Deine Kindheit aus dem Baume? Wer vermöchte cs wohl, sich dem köstlichen Zauber des Weihnachtsabends zu entziehen? Mit dem Klange der alten, lieben Weihnachtslieder wachen die süßesten Erinnerungen wieder auf, ziehen die tiefsten Gedanken durch den Sinn und die wundersamsten Stimmungen in die Seele. Wer wäre wohl so arm, von diesem sonnigen und sinnigen Zauber nichts zu empfinden? Ja, Weihnachtslieder, längst verklungen, Umschmeicheln wieder unser Ohr, Wie wir als Kinder sie gesungen Zur heil'gen Zeit im frohen Chor; Und unvergessen teuere Gestalten, Auf deren Grab alljährlich Rosen blüh», Sie grüßen lächelnd uns aus Tannengrün, Als wollten froh sie Weihnacht mit uns halten. Heute steht der Vater im Kreise der Seinen und ist beglückt, andere glücklich zu machen, wie er es einst wurde durch die Liebe der Eltern, die nun — ach, so lange schon — da draußen ruhen unter dem grünen Nasen. Heute steht manche Mutter mit tiefem Weh im Herzen unter dem strahlenden Weihnachtsbaum; ihr fehlt ein Liebling, den ihr der Tod entriß, aber ihre Liebe, ihre treue, fürsorgende Liebe hat den Lebenden den.Christbaum angezündet, sie will den Ihrigen den lichterstrahlenden Baum nicht rauben und sucht Trost in der Freude und an dem sonnigen, dankbaren Blick ihrer Lieben. Sanft zittert der letzte Sonnenstrahl auf die Erde nieder; stiller Abcndfriede senkt sich herab auf Wald und Flur, und bald glänzen Millionen ewiger Sterne «n Firmament. Sic ziehen auch heute noch friedlich ihre leuchtenden Bahnen wie einst, als auf Bethlehems Gefilden in weihevoller Nacht die verheißungsvolle Himmelsbotschaft zum erstenmal von Engelslippen erklang. So sei uns denn willkommen, du fröhliche, selige Weih nachtszeit, du zaubervollstes deutsches Fest! Weihe mit deinem Segen die Menschheit auf Erden, streue deine Gaben der Mildtätigkeit, der Barmherzigkeit nnd der Liebe aus, mache die Herzen froh und heiter den Sinn, trockne die Tränen der Leidenden und gieße Hoffnung in der Zagenden Gemüt! Dil Fest des Dankes und der Freude, Mit deinem Segen ziehe ein, Will doch nach Kampf und Sorge heute Die Erde ein Stück Himmel sein! Denn jener heiligste der Triebe, Der alle Herzen heut entflammt, Es ist die ewig neue Liebe, Die Liebe, die aus Gott entstammt. —k— Lertliches imd Sächsisches. Niesa, 24. Dezember 1912. —* Nun ist er da, der hei 1 ige Abend, auf den die Kinderherzen schon lange erwartungsvoll harrten. Hinter verschlossenen Türen rumort eS so verheißungsvoll. Das ist ein Knistern und Flüstern, Stellen und Rücken, und plötzlich ein Klingelzeichen. Die Türen gehen auf, und er strahlt ihnen entgegen, der schmucke, lichlerglänzende WeihnachtSbaum. Freudestrahlende Gesichter. Groß und klein ist vergnügt; eine» freut sich der Freude deS andern. Die Alten fühlen sich so frisch und jung unter dem Weih- nachtsbaum mit seinen immergrünen HoffnungSgrüßen. Und wie weitet sich den Jungen das Herz, wie leuchtet ihnen daS Weihnachtslicht auf da» ganze, noch in der Zu kunft liegende Leben! Leider fehlt auch in diesem Jahre da» winterliche, echte Weihnachtswetter, ist Loch da» Fest viel stimmungsvoller, wenn draußen dichte Flocken auf tief verschneite Fluren herniederfallen, wenn die Schneedecke bei starkem Frost unter den Füßen knarrt — wie schön und behaglich ist» dann daheim in der warmen Stube! Wenn aber auch der äußere Zauber fehlt, die Stimmung soll'S uns doch nicht verderben, Weihnachten bleibt anch ohne Schnee und Eis das herrlichste Fest des Jahres. Weih nachten ist aber auch ein echte» und rechtes Familienfest. Verwandte erscheinen zum Besuch, „von fernher kommen sie gezogen", die „Urlauber" sind eingetryffen und erzählen daheim von militärischen Heldentaten, kurz, eS herrscht ein mütiges Behagen darüber, daß nach langen Monaten und Wochen nun endlich ein paar Tage der Ruhe und de» Ge nießen» folgen. Mag denn das Weihnachtsfest jede» Herz mit goldener Freude erfüllen und bei Tannenduft und Lichterschein uns wieder einmal die Kämpfe und Sorgen des Alltagslebens vergessen lassen. Und so rufen wir allen unseren Lesern frohen und aufrichtigen Sinne» zu: „Fröhliche Weihnachten!" —* Platzmustk spielt bet günstigem Wetter am 1. Weihnachtsfeiertag von 11?» bi» 12^° Uhr, aus dem Kaiser-Wilhelm-Platz das Trompeterkorps deS 6. Feldar- tillerie-RegientS Nr. 68 nachfolgendem Programm: 1. Fest- Reoetlle von Solde, 2. Ouvertüre z. Oper „Jphigenia in AuliS" von Gluck, 3. Walzer „Thüringer Blumen" von Srnesti, 4. „Priestermarsch und Arie d. Garastro" von Mozart, 5. „Tirol in Lied und Tanz' von Fetra«. —* DaS Wecken am I.WeihnachtSfeiertag wird von dem Trompeterkorp» de» 6. Feldartillerie-RegimentS Nr. 68 von 7^ Uhr vormittag» ab auf nachfolgendem Wege ge blasen: Kaserne 1/68, BiSmarckstraße, Schiitzenstraße, Haupt straße, Wettinerstraße, Klötzerstraße, Kaserne 1/68. —* In seiner Wohnung in der Schützenstraße 33 hier wurde heute nachmittag gegen i/e3 Uhr der ledige, am 9. Februar 1887 geborene Bürgerschullehrer Krackau .tot aufgefunden. Es liegt Selbstmord durch Gas vergiftung vor. Die Mutter des Verstorbenen wird eben falls vermißt und man vermutet, daß sie sich das Leben durch Ertränken in der Elbe genommen hat. Neber die Beweggründe, die Mütter und Sohn zu dem Schritte veranlaßt haben, ist Bestimmtes noch nicht bekannt. —* Für die im nächsten Monat beginnende Sitzung«. Periode deS Dresdner König!. Schwurgerichts wurde durch da» LoS u. a. Herr Rittergutsbesitzer Georg v. Alt rock in Gröba als Hauptgeschworener bestimmt. —* Fernsprechanschluß erhielten: Nr. 458 Blumenschein, Paul, Friseur, Wettinerstraße 35, Nr. 455 vöhnl, Eduard, Hut-, Mützen- u. Militär-Effekten- Geschäft, Hauptstraße 40, Nr. 447 CieSlak, Michael, Alteisen- und Metallhandlung, Neuweida, Nr. 457 Haftmann, Reinh., Schneidermstr., Bahnhofstr. 1, Nr. 428 Lindner, Johanne», Kolonialwaren, Delikatessen und Zigarren, Vertreter sämtlicher Zigaretten fabriken, Neuweida, Nr. 459 Ortskrankenkasse Riesa, Goelhestraße 40», Nr. 456 Richter, Bruno, Kunstglaserei, Goelhestraße 38, Nr. 454 Starke, Gustav, Altwarenhändler, Goethestraße 15. —* Wir wollen nochmal» darauf Hinweisen, daß morgen Mittwoch die zwei „WeihnachtS-Fest-Vorstellungen" de» Sächsischen StädtebuudtheaterS nachmit tags r/,4 Uhr und abend» ^9 Uhr im Hotel Höpfner pünktlichst beginnen. Allen Freunden guter, dezenter Possen kunst sei der Besuch von Kyrttz-Pyritz ebenso nach drücklichst empfohlen, wie den Eltern der Besuch de» poesie vollen Weihnachtsmärchens „Blondelfchen" mit ihren Kindern. —* Auf die am 1. WeihnachtSfelertag abend» 8 Uhr im Saale deS Wettiner HoseS stattfindende Vorstellung des Zauberkünstlers Alono Gaßner sei nochmals aufmerksam gemacht. Die Vorstellung wird eine Fülle deS Sehenswerten und Ueberraschenden bieten. —* Wie schon seit Jahren, so veranstaltet der Schützen turnverein auch am diesjährigen 1. Weihnachtsfeiertag im Hotel zum Stern eine öffentliche humoristische Aufführung. Der Verein hat den Abend gut vor bereitet, sodaß vergnügte und heitere Stunden in Aussicht stehen. Zur Darbietung gelangen ernste und heitere Einzel- und Gesamtspiele. —* In der „Glbterrasse* findet am 1. Weihnacht«, feiertag ein WeihnachtSkonzert statt. Die Pionier kapelle wird unter Leitung deS Herrn Musikmeisters Himm ler eine gediegene VortragSfolge zu Gehör bringen. ES seien alle Konzertfreunde auf die Veranstaltung besonders aufmerksam gemacht. —* Es wird darauf hingewiesen, daß dieKunstaus - stellung in der Karolaschnle anch am 1. Feiertag wie an Sonntagen, also vormittags von ^11—>/z1 Uhr und nach mittag von 2 — 4 Uhr geöffnet ist, am 2.'Feiertag dagegen geschlossen bleibt. Die Ausstellung ist eine dec bestzu- sammengestelltcn von den bisher in Niesa gezeigten. Ein Besuch der Ausstellung sei deshalb hiermit warm empfohlen. —88 Mehrere landwirtichaflltche Kreisvereine haben an den Landeskulturrat die Frage gerichtet: „Ob und in welcher Weise ist eS Viehbesitzern gestattet, selbst- gemästetes Vieh in geschlachtetem Zustande, das heißt ver - pfund et, an die Konsumenten abzugeben?" — Der LandeSkulturrat hat diese Frage, wie folgt beantwortet: Nach 8 16 der G.-O. gehört eine Schlächterei zu den ge nehmigungspflichtigen Anlagen. Ein Landwirt, der Vieh schlachten wollt« in der Absicht, das Fleisch an Konsumenten zu verpfunden, würde eine Schlächterei betreiben, demnach müßte der Landwirt seine Absicht, Vieh schlachten lassen zu wollen, bei dem Gemeindevorstande anmrlden. Es würde in dessen Ermessen stehen, bei der Amtihauptmannschast vorstellig zu werden, daß die zu Schlächtereizwecken dienen- — Oesvlssr, — I» IivIILiicklsvI,« 8»N2 wilä ßtzsairon, Lastern, L kkä. 18,— 20,— 22,— 24,— 11. 6as Lest«, vao ss gibt. von ks^sr L 60 Ilaodk vrssäsn. V4I-»Illas»» ILLI« AksstssrHvet»«, als Iwodvoin Ivicdt mut dvdömmliok. «nG