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Riesaer O o ageblatt Montag, be« 86. Februar 1S06 vormittag« von 11 Uhr an werde ich im Rachlatzgrundslück de« Handelsmann« Friedrich Moritz Nötiger, Kat.-Nr. 20 von Leckwitz bei Großenhain meistbietend, gegen Barzahlung beim Zuschlag versteigern: 1 Läuferschwein, 1 tragende Ziege, 3 Hühner, 1 Kettenhund, häusliche« Mobiliar, Ge räte, Kleider, 1 Fahrrad, nach Befinden auch Braunkohlen, Futter- u. Speifekartosfeln (Samen bleibt beim Grundstück), Streu- u. Futterstroh, 1 eis. Gchlepprechen, zuletzt 1 H-mddreschmaschine (in der Scheune der Rosenmühle). Bekanntgabe der Bedingungen im Termine. Ausscheidung landw. Objekte bleibt Vorbehalten. Besichtigung erfolgt im Termine unter Führung. Bei* Bräuer, Großenhain. für das „Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN« bis spätester.« --H-KG-AGM vormittag« s Uhr de« jeweiligen Ausgabetage«. Die GeschiiftsfteSe. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 13. Februar 1906. — Am 15. ds«. Mt«. von 8" Uhr abend« ab hält Herr Pastor Beck im Gesellschaft-Hause, Goethestraße, einen Familtenabend für die eoangel. Militärgemeinde ab. — Am Sonntag fand in Wermsdorf Gautagde« Nieder-Elbe-GaueS statt, dem auch die Turnvereine Riesa und Umgebung angehören. Dazu, waren auch derjetzigrBer- treter de« 14^ (sächstschen) Turnkreise«, > Herr Oberlehrer Fickettwirth - Dresden, und der Lhrengauturnwart Herr Hausse-Grimma erschienen, die beide von den Tümern freudig begrüßt wurden. Au« dem reichen Arbeit-plane ist hervorzuheben die Festsetzung de« GaugrundgrsrtzeS. Be- schloffen wurde die Abhaltung eine« Gauturnfeste» - um 24. Juni d. I. in Wermsdorf, verbunden mit Wetturnen. Al« volkstümliche Uebungen zu letzterem wurden Stab« hochspringen, Wettspringen und Heben der 75Pfm,d-Hantel mit beiden Armen in Aussicht genommen. Auch soll, wenn sich genügend Teilnehmer finden- eia Wetturnen von über 40 Jahre alten Gauangehörtgen stattstude», um damit zu zeigen, welche Kraftund Gewandhett fich ein Mann dürch regelmäßigen Turnbesuch erhalten kann. Weiter beschäf tigte den Lurutag 4>a« Melden und Werben verziehender Turner und an Stelle non Fahnennägeln die Sttftung von Turngeräten oder Beiträgen zu deren Anschaffung. Wei tere innere Gauangelegenhetten bildeten BeratungSgegen- stände. Die beiden Ehrengäste griffen wiederholt in die Besprechungen «in, beratend mit ihren reichen Erfahrungen. Dadurch wurden den Turnern Manche Anregungen gezeigt sür ihren Bereiaäbetrieb. Dee Vertreter bet Turnvereine Werm-dors lud zu reger Beteiligung am Feste ettt. Gib« gut Welter, daun wirb da» von der Natur so herrlich ausgestaltet« WermSdmf eine reiche TurnNschar sehen. — Heute vormittag gegen 10 Uhr gingen von der Wetttn« Straße «M» die vor einen Wagen gespamtten Pferde eine« auSwärttgen gkttSbesttzer« durch, rasttti in der Richtung Kais« Wichet-Platz—Sahnhofstraßt entlangund in «inen Holzhof, woselbstdie DUrchgänger festtzehalten wurden. TroU de« rscht «gen Berkchr« auf der Stkaße ist «in Sachschaden nicht entstören. - —7 Auf b« Elbe hat fich wieder schwacher Treib- ei« gebildet, da« inde» Vie Schiffahrt -Nicht behindert. ; Willkommene Frühlingsboten, dir ersten Lerchen, wurden am Sonntag beobachtet, Hoch stiegen sie noch nicht jubilierend in die Lüste empor, aber schon ihr Wiederein- treffen bekundet, da- der WÜHling naht. — Die freteWahlrechtSkom Mission d« zweiten Kam«« hat gestern ihre konstituierende Sitzung abgehalten. Zum I^ Borfitzendea wmde Geheimrat L^ttz/ (IVnf ), zum 2. Vorsitzenden Abgeordneter Laughammer (ni»t.-ltb.) gewählt. Hauptb«tcht«statt« wurde der ncttionalliberale Abgeordnete Kchulzo-Dre-den, zweit« Berichterstatter d« konservative Abgeordnete Dr. Brückner-Leipzig. --- Die Leipzig« HandelSkamm« gab in ihr« letzten Gesamtfitzung da« seitens de« König!, sächstschen Ministe- rium« de« Innern von ihr gefordnte Gutachten üb« ihre Stellung za ein« etwaigen Einführung d« Oeffentlichkett deS G r und buch« ^dahin ab, da- fle für eine vetbehal- tun- d«st.W-Btgwe Httstaade« eintvtte, wonach nur dem» Damal« gab der RegierungSoertreter zu, daß, nach mehr fach vorliegenden Eingaben zu schließen, die Verordnung in wetten Kreisen za Beunruhigungen und Beanstandungen geführt hat, und er erklärte namen« der Regierung, daß eine Revision der Verordnung in« Auge gefaßt sei. In der Annahme, daß die Regierung, ehe sie aU die Re vision herantritt, Vertreter au« den beteiligten, namentlich gewerblichen Kreisen hören werde, Hat der Verband beim Mttiisterium de« Innern beantragt, al« Vertreter heS Klein- handel« zu den Vorverhandlungen die Kaufleute Stadtrat Uhlmann in Dresden, Carl Clemen in Döbeln und Bruno Viertel in Meißen zuzuziehen. — Ein interessante« W e t t s ch i e ß e n wird am 12. Juli für alle diejenigen Jnfanterieregimenter, deren Chef Kaiser Wilhelm ist, auf dem UebunaSplatz Königsbrück statt- finden. Außerdem hallen noch Schießübungen ab da« 1. Jägerbataillon Nr. 12 im Zellaer Walde, da« 1. Ulanen- Regiment Nr. 17 (Oschatz) am 13. und 14. Juni bei Zeit hain, das 2. Husaren-Regiment Nr. 19 am 13. und 14. Juli bei Zeithain. — Ueber die Aufnahmeprüfungen an sächstschen Lehrerseminaren wird berichtet: In Frankenberg hatten sich 63 Knaben gemeldet, die Prüfung bestanden 61. ausgenommen wurden 28, 29 mußten al« überzählig ab gewiesen werden. In Dresden bestanden 48 von 49 die Prüfung, 28 wurden ausgenommen. In Grimma hatten sich 60 gemeldet, die Prüfung bestanden 49. In Plauen i. V. unterzogen sich 54 der Prüfung, 51 bestanden. In Rochlitz hatten sich 66 gemeldet. 9 wurden nach den schriftlichen Klausurarbeiten wegen minderwertiger Leist ungen abgewiesen, dann unterzogen sich noch 56 der münd lichen Prüfung, 28 davon wurden zur Ausnahme auSge- wählt. In beiden Seminaren zu Annaberg hatten sich 158 Prüflinge gemeldet, von denen sich 149 der Prüfung unterzogen und 105 nach bestandener Prüfung ausgenom men werden konnten. Diese Aufgenommenen verteilen sich auf 4 Klaffen, eine Quarte und drei Sexten, und -war 80 für den Hauptkursus und 25 für eine neu zu errichtende Parallelsexta. — Wie au« Dresden gemeldet wird, bestätigt sich die vom »offiziösen Telegraphenbureau verbreitete Nachricht nicht, nach der der sächsische Landtag am 3. April ge schlossen und die Landessynode am 5. April eröffnet wird. — Eine Ausschuß-Sitzung der Mittelstands-Bereini- . gung int Königreiche Sachsen, die am 8. Februar in Leip zig tagte, erklärt: „Die in mehreren sächsischen Blättern wievergegebene Behauptung der „Sächs. nat.-lib- Korre spondenz", daß die Mittelstands-Bereinigung ausschließ, lich im konservativen Fahrwasser segle, ist unbegründet. Die Bereinigung stellt sich, int Einklang mit ihren frühe ren Erklärungen, neutral zu den Parteien und ist bereit, mit allen politischen Richtungen Fühlung zu unterhalten, die unzweideutig für die berechtigten Forderungen des ! Mittelstandes eintreten. Wenn bisher hauptsächlich An hänger der konservativen Partei Mt Nachdruck für die Mittelstandsbestrebungen eingetveten sind, so ist das an- zuerkennen. EL ist aber unrichtig, daraus zu folgern, da- dadurch unser Grundsatz der parteipolitischen Neutralität durchbrochen, chird. Es kann der Bereinigung nur will- jentgen die Einsicht gestattet ist, der ein berechtigte« Interesse nachzuweisen vermag. Die Meinungen der befragten Inte ressenten wie der Kammermttglteder selbst gingen auseinander. Gewünscht und zum Beschluß erhoben wurde von der Kammer noch, e« möchte da« jetzt geforderte berechtigte Interesse an der Einsichtnahme auch bei nachweisbaren Kreditgesuchen und Offerten al« vorhanden angenommen werdew k —-6r. Der Verband Sächsischer Kaufleute (mit dem Sitze in Waldheim), dem Mch die' je mehrere hundert Mttglieder zählenden Vereine Dresdner Kaufleute, Leipziger Kaufleute Und Chemnitz« Kaufleute der Kolonialwaren- branche angeschloffen "find, war noch, bevor die Jnterpdlla- > tion üb« die Frage der Einführung »oü Schiff fahrt« abgab en auf den natürlichen Binnenschiffahrt«, straßen in der Zweiten Ständekammer verhandelt wurde, dem Beispiele der Dresdner Handelskammer gefolgt und hatte in einer Eingabe an die Königl. Ministerien deS Innern und der Finanzen die sächsische StaatSregierung «lucht, sie möge im BundeSrate für die Erhaltung der be- stehenden, durch RetchSverfaffmrg und StUatSvettrag ge- währletfiete Abgabenfteiheit de« ElbstromeS eintreten. In der Begründung der Eingabe werden zunächst die Rückfich- len auf die sächsische Volkswirtschaft, die in ihren wichtig sten Zweigen durch Erhebung von SchiffahrtSabgaben ge- schädigt würde, ins Treffen geführt. Besonder» hart wür den durch die Betteuerung d« Schiffsfracht die sächstschen Dttailkaufleute, in ihren Beziehungen zu der von ihnen im Jahre 1904 mit begründeten Zentral-EinkaufSgesell- schäft deutscher Kolöntalwarenhändler m. b. H. in Hamburg, die fich bei d« Zuführung von Waren an ihre sächstschen Abnehmer de« billigen SchiffahttSwegeS auf der Elbe be- dient, getroffen werden „Wenn schließlich der Verband auf die politisch^ Sette der von dem preußischen Nachbar- staate geplanten Einführung von SchiffahrtSabgaben hin- weist, mit deren Hilfe die preußischen Staatsbahnen im Wettbewerbe mil der Binnenschiffahrt möglichst gestärkt, Und gleichzeitig dir Mnfuhr ausländisch« Erzeugnisse auf LeU Wuflerstraßen erschwert werden soll, so macht « da mit lediglich von einem Rechte seiner Mitglieder al« Staat«, bürg« Gebrauch, denen e« uicht gleichgilttg sein dürfe, da- dte von dem Aktteichskanzler Fürst Bismarck mit wet- fer Umsicht "allezeit gehütete ReichSverfaflung ohne zwingende Gründe geändert werden solle.- „Der verband befürchtet zwitr nicht ernstlich,- so schließt di- Eingabe, „daß die Könktzk. sächs. StaatSregierung ihte Herren BundeSratSbe- vollmächttgttit tEStnne einer Zustimmung zu einem auf Mnführüvg von SchiffahrtSabgaben gerichteten Anttage d« König!, preu-ischen Regierung im BundeSrate anwetsen werde, « glaubt aber, e« weide der Landesregierung nicht unwillkommen sein, bet d« Begründung ihrer ablehnenden Haltung im BundeSrate hinter fich auch da« ansehnliche Kontingent de« kaufmännischen Mittelstände« zu wiffen.- —Or. Die Verordnung über leicht entzündliche Stoffe, die da« sächsische Ministerium de« Innern am 8. März 1905 erlassen hat, und um deren Abänderung in wesent lichen -unkten setnerzeit der verband Sächsischer Kaufleute in ein« Eingabe di« StaatSregierung gebeten hatte, ist be kanntlich in d« Sitznng der Zweiten Ständekammer vom 1b. Dezember 1905 Gegenstand der -«Handlung« gewesen. AienSceg, iS. Februar 190«, »oeads DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede» Taz abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bierteljährlichrr Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart 50 Pfg., durch unsere Träger frei in« Hau» 1 Mark SV Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. PostanftaUm 1 Mark SS Psg., durch de» vrieiträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzctzm Annahme für die Nummer de» Ausgabetage« bi« vormittag S Uhr ohne Erwähl. Dmck «nd vaSaz M« Lang« » vinterltch in Atef«. — Geschäftsstelle: »aathedratz, SS. — Für di« Redaktion neramwortlich: Herman» Schmidt In Riesa. Freitag, dea 16. Februar 1906 nachmittag« 3 Uhr wird im Sitzungssaals der unterzeichneten Amtshauptmannschaft öffentliche Bezirksausschuß-Sitzung abgehalten. Großenhain, am 6. Februar. 1906. 68 4. Königliche Ämtshauptmauufchaft. Der unterzeichnete Kreisverein hat bthttfS Benutzung bet Kmuilteuabeudeu «ab gemeinnützige« Veranstaltungen eine» Ltchtbilder-Apparat auf seine Kosten angeschafft. Dieser Apparat wird zu reger Benutzung hiermit empfohlen und wollen diesbezügliche Gesuche an den unterzeichneten Vorsitzenden gerichtet werden. Jeder Entleiher hat außer der Tragung der Transport- und Unterhaltungskosten bi« zu achttägiger Benutzungszeit eine Leihgebühr von 3 Mark an die KreiSveretnSkaffe zu zahlen; auf weitere Zeit hinaus wird die Gebühr nach freier Vereinbarung geregelt. Großenhain, am 1L Februar 1906. Direktorin«» be« Krei-veretn- für lauere Mission. vr. Uh le mann, Borfitzender. und Anzeiger iMtttin «» liynzrrs. Amtsblatt -rr* der Königl. AmtShauptmmmschaft Großenhain, des «imsgmchttz und de» StudtratzS zu Riesa. 3«. DieuSt««, 13. Februar 190«, »oeads. 59. Jahrg