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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189508035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-08
- Tag 1895-08-03
-
Monat
1895-08
-
Jahr
1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1895
- Autor
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waren, wurde ihnen vom Bürgermeister ein vom Kaiser eben eingetroffene« Telegramm eingehändtgt, worin der Kaiser seine ältesten Söhne in de« Mausoleum seiner Ahnen be grüßte. In den Erinnerungen, welche die deutsche Presse den SS Jahre zurück liegenden großen Ereignissen widmet, ist bisher eines ser interessanten Zwischenfalles, soweit wir sehen können, nirgends gedacht worden. Ende Juli 1870 richtete Papst Pius IX. folgendes Handschreiben an den König von Preußen: „Majestät! Unter den ernsten Umständen, worin wir uns befinden, wird es Ihnen vielleicht ungewöhnlich er scheinen, von mir einen Brief zu empfangen. Aber als Stellvertreter des Friedensgottes auf Erden glaube ich nicht weniger thun zu können, al« Ihnen meine Vermittelung an zubieten. Mein Wunsch ist, die Kriegsvorbereitungen ver schwinden zu sehen und die damit unvermeidlich verbundenen Uebel zu verhindern. Meine Vermittelung ist die eines Souveräns, der in seiner Eigenschaft als Regent wegen der Kleinheit seines Gebietes keine Eifersucht einzuflößen vermag, der aber gleichwohl durch den moralischen und religiösen Ein fluß seiner Person Vertrauen erwecken wird. Möge Gott meine Wünsche erhören, und auch diejenig n, die ich für Ew. Majestät hege, mit welche» ich durch die Bande derselben Christenliebe vereinigt zu sein wünsche. Pius kt. k». IX." — Die sehr würdige Antwort auf dieses jedenfalls gut ge meinte Anerbieten lautete also: „Sehr erhabener Papst! Ich war nicht erstaunt, sondern tief bewegt, als Ich die von Ihrer Hand ausgezeichneten rührenden Worte las, um Mich die Stimme des Friedensgottes hören zu lassen. Wie könnte sich Mein Herz einem so mächtigen Rufe verschließen! Gott ist Mein Zeuge, daß weder Ich noch Mein Volk den Krieg gewünscht oder hervorgerufen haben! Indem wir den geheilig ten Pflichten, welche Gott den Souveränen und den Nationen aufcrlegt, gehorchen, ergreifen wir das Schwert, um die Un abhängigkeit und die Ehre des Vaterlandes zu vertheidigen, u d wir werden immer bereit sein, es niederzulegen, sobald diese Güter bewahrt lein werden. Wenn Ew. Heiligkeit Mir »on Seiten dessen, der den Krieg so unvermuthet er klärt hat, die Versicherung ausrichtig friedlicher Gesinnungen und Bürgschaften gegen die Rückkehr eines ähnlichen Angriffs auf den Frieden und die Ruhe geben könnten, so würde Ich Mich sicher nicht weigern, sie aus den verehrungswürdigen Händen Ew. Heiligkeit zu empfangen, mit der Ich durch die Bande der christlichen Liebe und einer aufrichtigen Freund schaft verbunden bin. Berlin, 30. Juli 1870. Wilhelm." — Ob der Papst damals auch nur den Versuch gemacht hat, derartige Bürgschaften von Napoleon UI. zu erlangen, ja ob er überhaupt seine Vermittelung auch nach dieser Seite an geboren hat, ist nicht bekannt geworden. Jedenfalls legt die Antwort des Königs Wilhelm von Neuem dar, daß man in Berlin bis zuletzt einem ehrenvollen Frieden den Vorzug vor dem Krieg gern gegeben hätte. Ein aus Gebweiler gebürtiger Elsässer, der als Fremden legionär den Feldzug in Madagaskar mitmacht, beklagt sich, wie mitgetheilt wird, in einem Privatbrief recht bitter über seine und seiner Leidensgenossen Lage. Sie erhalten keine ordentliche Nahrung und kein gutes Trinkwasser, und dabei herrscht eine Hitze von 40 und mehr Grad. Die Legionäre fallen wie di: Fliegen; sie erliegen entweder dem Fieber oder dem Hitzschlag. Der Schreiber des Briefes glaubt nicht, daß er je wieder nach Hause gelangen werde. „Ich büße für meine Dummheit, in die Fremdenlegion gegangen zu sein", fügt er wehmüthig hinzu. Aber die elsaß-lothringischen Zeitungen mögen noch so viele solcher Jammerbriefe veröffent lichen, es giebt doch noch immer thörichte Elsässer und Loth ringer, die ihr Glück in der Fremdenlegion versuchen wollen. Der „Reichsanzeiger" widmet Heinrich v. Sybel folgen den Nachruf: Am 1. d. M. verschied zu Marburg im acht undsiebzigsten Lebensjahre der königliche Wirkliche Geheime Rath, Direktor der Staatsarchive Dr. Heinrich von Sybel, ordentliches Mitglied der hiesigen Akademie der Wissenschaften. Mil ihm verliert die Wissenschaft einen ihrer hervorragend sten Förderer, der Staat einen seiner verdienstvollsten Be- amten. Als es sich im Jahre 1861 darum handelte, den schweren Verlust zu ersetzen, welchen die Universität Bonn durch Dahlmanns Ableben erlitten hatte, wurde Heinrich v. Sybel in München, der sich schon damals den Ruf eines ausgezeichneten Dozenten und bahnbrechenden Historikers er worben hatte, für den geeignetsten Nachfolger gehalten. Er folgte dem an ihn ergehenden Ruf und kehrte von München als ordentlicher Professor der philosophischen Fakultät nach Bonn zurück, wo er sich bereits im Jahre 1840 habilitirt halte und im Jahre 1844 zum außerordentlichen Professor ernannt worden war. Seine hervorragenden akademischen und wissenschaftlichen Leistungen während der folgenden Bonner L hrthätigkeit haben im Jahre 1874 durch Verleihung der Friedensklasse des Ordens pour le rusrits die verdiente Anerkennung gbfunden. Durch Allerhöchste Bestallung vom 23. Juni 1875 wurde der Verewigte zum Direktor der Staatsarchive und zugleich zum Direktor des Geheimen Staatsarchivs ernannt. Die Verdienste, welche er sich in dieser Stellung um die Organisation der Staatsarchive, so- w e um die erleichterte Benutzung und Verwerthung erworben hat, haben in vollem Maße den Erwartungen entsprochen, die an seine Berufung zu diesem Amt geknüpft worden waren. Als Zeichen Allerhöchster Würdigung dieser Verdienste wurde er im Jahre 1878 zum Geheimen Ober - Regicrungsraih, im Jahre 1883 zum Wirklichen Geheimen Ober-Regierungs- rarh mit dem Range eines Raths erster Klasse ernannt und im Jahre 1887 durch Verleihung des Sterns zum Rochen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub ausgezeichnet. Aus Anlaß seines am 29. April v. I. begangenen 50jährigen Dienstjubiläums wurde ihm der Character als Wirklicher Geheimer Rath mit dem Prädikat „Exzellenz" verliehen. Durch die Tiefe und Gründlichkeit seiner Forschungen, durch den Ernst, mit dem er die historische Wahrheit ans Licht zu ziehen suchte, und durch seine unübertroffene Kunst der Dar stellung hat sich Heinrich v. Sybel in der deutschen Geschichts wissenschaft einen unvergänglichen Namen gesichert. Nicht minder aber werden König und Vaterland diesem geistvollen Berttzeidiger preußischer Politik, dem glänzenden Verfechter der Ehre und dr- Ruhm« de« Hohenzollernhause« und dem einstigen sieghaften Vorkämpfer für Deutschland« Einigung unter Preußen« Führung ein dankbare- Andenken bewahren. Von den Zuständen in Samoa wird der „Franks. Ztg." berichtet: In Atua werden alle waffenfähigen Männer nahe zu vollzählig versammelt und alle Dörfer in Kontribution gesetzt, um die für den Unterhalt von mehreren 1000 Mann benöthigtcn Lebensmittel aufzutreiben. Dieses Brandschatzen erstreckt sich selbst bis in den Busch hinein, der nach allen Richtungen durchstreift und seiner Borräthe an eßbaren Früchten beraubt wird. Auch die „Samoa Times" hält einen baldigen Ausbruch neuer Feindseligkeiten für unver meidlich, La wieder einmal zu viel Zündstoff angehäuft sei. Der weißen Ansiedler soll sich infolge dessen eine sehr pessi- mistische Stimmung bemächtigt haben, was sich leicht begreift, um so mehr, als der „Bussard" sich zur Zeit des Abganges der Nachrichten (Ende Juni) allein aus der Rhede befand und die 159 Mann Besatzung, über die bas Kriegsschiff ver fügen kann, natürlich nicht lange auSreichen, um eine Okkupirung von bedrohten Punkten, geschweige denn einen Vorstoß gegen die über einige tausend mit Snidergewehren bewaffnete Krieger verfügenden Aufständischen zu unternehmen. Der „Hannov. Kur." bemerkt dazu: Würden die Samoa-Jnseln deutsch sein, so wäre mit Hilfe einer einmaligen Flottendemonstration die Entwaffnung der Insulaner leicht durchzusühren und damit Ruhe und Ordnung herzustellen. Unter den jetzigen Um ständen müssen unsere Kriegsschiffe unter den schwierigsten Verhältnissen die Verpflichtungen mit erfüllen, welche die Amerikaner schon seit Jahren vernachlässigen. Marokko. Bis jetzt hat es noch nicht den Anschein, daß Deutschlands Forderungen an Marokko durch Nachgiebig keit der scherifischen Regierung ihre Erfüllung finden. Die Ausländer in Marokko stehen ausnahmslos in der schweben den Frage auf Deutschlands Seite, weil jeder einzelne von ihnen wünschen muß, daß Leben und Eigenthum der Fremden wiederum desjenigen Maßes von Sicherheit theilhaftig werden, dessen Erreichung die Aktion Deutschlands sich zum Ziele ge setzt hat. Die jetzigen Zustände sind eben nicht länger zu ertragen. Selbst in Tanger, wo doch die stärkste europäische Kolonie versammelt ist, wo die fremden diplomatischen Ver treter ihren Wohnsitz haben, wo tagtäglich die Dampfer von Cadix, Gibraltar, Oran einlaufen, ist die größte Vorsicht von Nöthen und nach Sonnuntergang darf sich Niemand mehr hinauswagen. Im Innern herrscht völlige Zuchtlosig keit. So begreift es sich, daß das energische Auftreten Deutschlands von allen in Marokko wohnenden Ausländern als ein erlösender Schritt begrüßt wird. vertliches mW Sächsisches. Riesa, 3. August 1895. — In einzelnen Orten des hiesigen Elbstrombezirks haben die Badenden häufig den abgesteckten Baderaum über schritten und sich in das für die Schifffahrt bestimmte Fahr- wasser begeben, wodurch, abgesehen von der damit verbundenen Störung des Schifffahrtsverkehres, die Badenden selbst in Gefahr gerathen können. Die Kgl. Amtshauptmannschaft als Elbstromamt zu Meißen bringt deshalb im amtlichen Theil vorliegender Nr. das Verbot betr. das Ueberschreiten der abgcstecktcn Badeplätze in Erinnerung. Zuwiderhandlungen gegen das Verbot können mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder entsprechender Haftstrase geahndet werden. — Wie schon gestern im Jnseratcntheil d. Bl. zu er sehen war, findet nächsten Montag im Saale des Hotel Höpfner ein Corcert vom Trompetercorps des 3. Feld-Ärt.- Reg. Nr. 32 statt, bei welchem „der größte Mann der Welt", der Riese Hassan-Ali, zugegen sein wird. Derselbe, 18 Jahr alt und geboren in Ostafrika, ist 2,40 Mtr. groß, die aus gestreckten Arme Huben eine Länge von 2,38 Mtr. — Das Meißner Schützen-Bataillon hat in einer vor gestern stattgesundenen Versammlung nach kurzen Erklärungen einstimmig beschlossen, In covpors am Jubelfest der Riesaer Gilde theilzunehmen. — Vom „Freiberger Anzeiger" ist eine auch in andere Blätter übergegangene Mittheilung gebracht worden, nach welcher sich herausgestellt haben sollte, daß es des für das laufende Jahr ausgeschriebenen zehnprocentigen Zuschlags zur Staatseinkommensteuer gar nicht bedurft hätte, um das durch die Gestaltung der finanziellen Verhältnisse im Reiche be drohte Gleichgewicht des sächsischen Staatshaushalts aufrecht zu erhalten, weshalb auch bei der Regierung an maßgebender Stelle in Erwägung gezogen werde, ob nicht von weiterer Erhebung des zehnprocentigen Zuschlags in der zweiten Hälfte dieses Jahres abzusehen sei, eventuell in welcher Weise eine Rückvergütung des gezahlten Mehrbetrags einzutrelen habe. Demgegenüber ist das „Dresdner Journal" auf Grund ein- gezogener Erkundigung an maßgebender Stelle in der Lage, jene Mittheilung sowohl in ihrem ersten, als auch in ihrem zweiten Theile als unbegründet zu bezeichnen. Es ist daher keinerlei Aussicht vorhanden, daß in Bezug auf die erfolgte Ausschreibung eines zehnprocentigen Zuschlags zur Einkommen steuer irgend welche Aenderung eintrete. — Ueber einen Besuch sächsischer Sänger in Wien lesen wir in der „N. Fr. Pr." u. A.: Der Leipziger Lehrer-Ge sangverein wird in der Stärke von 200 Sängern mit seinem Dirigenten, Kapellmeister Hans Sitt, der gegenwärtig in erster Linie als Nachfolger Karl Reinecke's in der Leitung der Leipziger Gewandhauskonzerte genannt wird, am 29. September d. I. in Wien eintreffen und im großen Mustk- vereinssaale zwei Konzerte veranstalten. Der Leipziger Ver ein wird in Wien durch den Bruderverein „Schubertbund" empfangen werden, der auch die Vorbereitungen für den Aufenthalt der sächsischen Kollegen in Wien trifft. Die Leipziger können aber auch auf einen herzlichen Empfang von Seiten der ganzen Bevölkerung Wien« rechnen, welche bei allen Gelegenheiten, wo Gäste aus Deutschland nach Wien kamen, den Sachsen stet« ihre besonderen Sympathieen be wiesen hat. — Ueber die Gummigürtel-Epidemie unter den jungen Damen schreibt der bekannte Dresdner Frauenarzt 0v. Meinert in der „Social-Correspondenz": kaum noch hat sich ein Modeartikel so schnell den Markt erobert als die breiten elastischen Gürtel, die vor einem Vierteljahre noch Niemand kannte, die heute aber bereits überall von den jüngeren und neuestens auch schon von den in mittleren Jahren stehenden Damen getragen werden. Wenn eine dieser wirklichen „ttnuts Xouvssutv" noch nicht Verfallene bei einer ihrer beseeligt einherschreitenden Besitzerinnen nach dem „wie, wo, warum?" fragt, dann kann sie neben der Bezugsquelle und dem civilen Preis viel Rühmliches erfahren: So ein Gürtel sieht adrett aus, er verhindert das Hrrabrutschen des Kleider rockes, er verleiht dem Rücken Halt und schadet dabei niemals, denn — „er ist elastisch'. Ohne Umschweife herausgesagt, sind diese herrlichen Gürtel von häufig 15 Centimeter Breite das Nachtheiligste, was die Diode seit dem Corset zu Tage gefördert hat, und wer, wie so Manche, in dem neuen Schmuck einen glücklichen Ersatz für den als gesundheitsschädlich er kannten Schnürleib gesunden zu haben glaubt, der wird bald genug dahinter kommen, daß er den Teufel mit Beelzebub ausgetrieben hat. Beim Schnürleib ist doch wenigstens mit dem Schluß der letzten Oese der Gipfel seiner verhängniß- vollen Wirkung erreicht. Er engt beispielsweise eine Taille von 70 Centimeter natürlichem Umfang auf 62 Centimeter ein. Dabei bleibt es aber. Wer hingegen bei der Morgen- toilette den nämlichen respektablen Erfolg durch elastische Umgürtung erreicht, der kann sich Abends durch das Band maß überzeugen, daß er inzwischen und unmerklich noch ein gutes Stück dünner geworden ist und vielkich nur noch 58 Centimeter Taillenumfang zu beklagen hat. Jugendliche Damen mit noch weichen Rippen dürfen in der That hoffen, sich mit Hilfe eines solchen Zaubergürtels binnen wenigen Monaten im Besitz einer Taille zu finden, deren Umfang 15—20 Centimeter hinter demjenigen zurückbleibt, den der Schöpfer ihnen zu verleihen für gut und ersprießlich gehalten hat. Je jünger und zarter also ein weiblicher Kör: er ist, desto schneller wird er durch die Stetigkeit des den unteren Brustkorb umklammernden Druckes jener Verunstaltung ent gegengeführt werden, die man als Jnsektenform bezeichnet, und die Breite der walzenförmig eingedrückten Zone wird endlich der Breite des umgcschnallten Gürtels entsprechen.. Seine Elastizität mildert nicht, wie man gewöhnlich glaubt, sondern verstärkt seine Wirkung. Das müßten die klugen Evastöchter schon von den elastischen Strumpfbändern her wissen, die ja immer, so de'.nbar sie auch sein mögen, die bekannten Furchen unter oder über den Knieen hinterlassen. Während aber au den Beinen die Spannkraft kräftiger Muskeln ter Fortpflanzung des Druckes auf tiefere Schichten entgegenarbeitet, kommt es am Rumpf zu einer verhängnis vollen Tiefenwirkung. Leber, Magen, Darm und oft auch Niere verschieben sich, so weit sie in der zusammengeprcßten Zwerchfellkuppel nicht mehr Platz finden, allmählich nach unten, und gar bald wird die innere auffälligere hervorragende Dickbäuchigkeit der Gürtelträgerin zur Berrälherin der Völker wanderung, auf die sich ihre heimathlos gewordenen Ein geweide begeben haben. Und die Schöne, bei der cs einmal dahinzekommen ist, wird, auch wenn sie nach Erkenmniß der begangenen Thorheil zur Natur zurückkehrt, diese häßliche Verunstaltung nicht so leicht wieder los. Denn nur in den seltensten Fällen kehren verdrängte Bauchorgane zu ihrer ursprünglichen Lage und Gruppirung zurück. Durch örtliche Beschwerden, als Kolik », Kreuzschmerzen, Magenkrämpse usw., pflegen sich diese Vorgänge leider nicht oder erst spür zu ver- ralhen. Fast immer aber geben sie die unheilvolle Grundlage ab zu einer allmählich fortschreitenden konstitutionellen Schwäche. Wenn auch die armen Opfer in derselben Eitelkeit, durch die sie einst der Herrschaft des Unglücksgürtcls verfielen, es lange nicht oder manchmal niemals glauben wollen — ihrer Um» gebung wird es um so klarer: sie magern mit den Jahren ab, verlieren ihre gesunde Farbe, altern vor der Zeit und werden reizbar und launenhaft. Die kleinen Mühen des Lebens empfinden sie als unverhältnißmäßig drückend, eie Freude am Dasein schwindet ihnen mehr und mehr und kann nur noch vorübergehend durch Reizmittel wachzerufen werden. Unsere jugendlichen Töchter, die es für harmlos halten, sich den zarten Leib in einen Gürtel von unerhörter Breite und mächtiger Spannkraft einzuzwängen, sind freilich nicht reif genug, um Len Schaden ermessen zu könne», den sie ihrer Gesundheit zufügen. Aber Pflicht der Eltern wäre es, solchen Unfug einfach zu verbieten. ch Dresden. Prinz und Prinzessin Friedrich August von Sachsen, die durch das Ableben des Erzherzogs Robert Ferdinand von Oesterreich aus'S Tiefste erschüttert sind, reisten heute früh 6 Uhr 56 Minuten nach Lindau ab. Der Erz herzog ist d.r zehnjährige Bruder der Prinzessin Friedrich August. Nächsten Mittwoch wird das Prinzenpaar nach Dresden zurückkehren. Dresden. Die Ausstattung der Caroussels oder „Reit schulen" ist im Laufe der Jahre eine außerordentliche präch tige geworden, wie ein Vergleich der auf der Vogelwiese ausgestellten Caroussels lehrt. Vor 20 Jahren kannte man kaum andere als die alten einfachen Caroussels mrt den an gestrichenen Holzpferden und schmucklosen „Droschken", auf denen sich Alt und s>ung in bester Art begnügte. Später kamen dann die Etagencaroussels als Neuestes und Schönstes auf diesem Gebiete, sowie die „Dampscaroussels", denen vor mehreren Jahren die verschiedenen Arten von Schiffs-Ca- roussels rc. folgten. Auf der diesjährigen Vogelwiese sind nun drei fast gleichartige Caroussels ausgestellt, die hinsicht lich der Schönheit der Ausstattung alle bisherigen Caroussels überbieten und in geschmackvollsten Formen gehalten sind. Diese Caroussels, „Schwanencaroussels" genannt nach der Form ihrer W «gen besonder, Beleuchtung die alle drei eine« Klbehör an M den stattlichen Bautzen ist die '/, St, de« Herrn Lieb (wo sie ebenf, mssio erbaut Wohngebäude l «aub der Fl Mühlgebäude, pehungSursache gebäudes wur vernichtet, abei Nossen brannte das t Scheune bis a Besitzerin »ich Feuers konnte vermuthet abe Stollb Dienstag aus Puschmann is Meter von d, sich versteckt g Plqncr einem vogtläi si-b neulich v warf mir „U der Thäecr se der Behaupte Wieden scheu Gendarm, w Geistern zu I die Decke, da und daß von von Bohrmcl kleine Häufch Meera Stadt cinzeli doch sind di Todesfall in fassende sani greifen der macht ein fr sicher, der c Frauen abg< rcre kleinere Last. Unser und hoffen!! machen. Leipz arbeiten zu Auf Bahnlu Bahnhofsge! befunden h Neubau wi der zu den bände für r Bahnhffe c wirlhes He neuert wo, überdies m gestalteten Platz finde, Meu würdige ele es in den Lust s wül hatte inan gedehnte d dahin. P Mächtigkeit können, w zittern. S sofort aus Morgens wurde bek den Gleis« vereinzelt lichen Gie geradezu Ziegel he Jahren m schwere M worden, die Zimn Hal sich o Blitz ist Das Me Umstand, drei Kili zerstöret - richt besc Da au« erfolgt i> der auße sich gcth W netensttzl Stelle b dorf niä Zur. S« vorgcsch!
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