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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192408181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-18
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1924
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... beiden Lieder .Waldandacht" von Döbler und „Sturmbeschwörung" von Lüri ner. Herr Branddirektor Kehler begrüßte die Ersckienenen herzlich, srobc Stunden und nuten Verlauf des Festes wünschend. Mit zwei stimmungsvollen Zither« und Violinvorträgen dienten die Herren Borges und Wächtler. In seiner trefflichen, das Korps ehrenden Fest rede gab Herr Pfarrer Beck zunächst einen Ueberblick über die geschichtliche Entwicklung des RettungSkorpS, wobei er auch besonders auf die Verdienste binwies, die sich iu hohem Maße einzelne Mitglieder und Ebreninitglieder erworben haben. Insbesondere hob er dabei bervor, daß Herr Stadt rat Bretschneider zur zeitgemäßen Einrichtung der Riesaer Feuerwehr eine ganz besondere Tätigkeit entfaltete. Als weitere Mitglieder, die dem Korps in treuer Weise dienten, wurden genannt das Ehrenmitglied Ernst Kretzschmar als Mitgründer. Ehrenhauptmann Ferdinand Müller und der derzeitige Branddirektor Gustav Keßler, die 47 bezw. 42 Jahre ihre Kräfte der Wehr zur Verfügung stellten. Nicht minder Tank gebühre dem fetzigen Brandmeister Paul Schumann für seine umsichtige Führung, ebenso auch den wackeren Feuerwehrmännern O. Hübner, Osw. und Rich. Haupt, Mar Müller und Robert Götze, die über eine lange Reihe von Jahren dem Korps ihre Treue bewahrten. Dem Dank, den die Stadt Riesa und ihre Umgebung dem Korps schuldet, verlieh der Redner Ausdruck. Seit sriuem Be stehen ist das Korps bei 171 Bränden in Tätigkeit getreten und ist überdies ungefähr 200mal alarmiert worden. Die Arbeit, die geleistet worden ist, wurde vom Redner in aus führlicher Weise geschildert. Unendlich viel habe das Korps getan zum Schutze von Leben und Gut. Es hab« die Ord nung bei Festlichkeiten in der Stadt ausrechterhalten, Nacht dienste übernommen und während des Krieges den Sicher heitsdienst als Hilfspolizei versehen. Mit dem Korps war früher eine Sanitätsabteilung verbunden, ans der sich später die Freiwillige Eanitätskolonne entwickelte. Neben der ernsten Tätigkeit habe es aber auch nicht an der Gesellig keitspflege gefehlt, denn es liege im Wesen der menschlichen Natur, auch einmal heiter zn sein. Luther war zwar ein frommer Mensch, er liebte aber trotzdem Gesang und Musik. Humor und Gottverteauen gehören zusammen, wie Redner rS aus eigenen Anschauungen in den KriegSlazaretten kennen gelernt habe. Das Korps sei vielfach^» Ehrentagen beschenkt worden, es habe auch eigenen Kameraden in Zeiten der Bedrängnis geholfen. 22 Mann seien bei Ausbruch des Krieges ins Feld gezogen, einige seien gefallen, denen eine Ehrentafel errichtet wurde. Ein guter Geist, der Geist von Gott da droben, spreche auS der segensreichen Tätigkeit der Wehr, die kein« politischen Ziele verfolge und als Organisator über den Parteien der heutigen Zeit stehe, wo Parteihaß und -hader zerstörten. SO Jahre habe der gute Geist in der Wehr geherrscht und sie beseelt; dies muffe allen Mitgliedern auch ein weiterer Ansporn zu treuer Kameradschaft und zur Erfüllung der edlen Pflichten sein. Di« Rede gipfelt« in einem dreifachen Hoch auf das Frei willige Rettungskorps, in das die Versammlung begeistert einftimmte. Nach einem weiteren Musikstück folgte die Ehrung verdienter Kameraden. Hierbei batte da« Freiwillige RettungSkorpS Riesa mit den Festjungfrauen auf der Bühne Ausstellung genommen. Als das Kommando „Still gestanden!" gegeben war, ertönten gedämpfte Musikkläng« und Herr Brandmeister Schumann trat vor die Front, um mit anerkennenden Worten Herrn Branddirektor Gustav Keßler »um Ehrenmitglied und Ehrenvor sitzenden des Korps zu ernennen, dabei dir entsprechende Urkunde auShändigend. Vom Landesverband« Sächsischer Feuerwehren erhielten das tragbar« Ehrenzeichen di« Herren Branddirektor Keßler für 40 jährige. Zug führer Krischker und Steiger Röger für 25 jährige Dienstzeit. Diese Zeichen händigte Herr Bürgermeister Ar. Scheider aus, der in dankbarer Weise der Verdienst« »od Lreve der mackere» Jubilar« gedacht«. Nach «iuem Die JiivilSumsfeirr des Freit». RettmigSkortzS Ries« am 1K. und IV. August 1VR4. Die voin Festausschuß in anaestrengtester Arbeit vor bereiteten Veranstaltungen der Jubiläumsfeier beqannen am Sonnabend nachmittag mit dem Eiubole« der Wehre», die von auswärt« am Bahnhof eintrafen. Sie wurden unter Vorantritt des SpielmannSzuaeS der hiesigen Wehr, teils auch mit eigener Musik, nach dem Wettiner Hof arbracbt: von dort aus ging es nach den Standquartieren. Der Himmel zeigte das freundlichste Gesicht und da« Stadtbild hatte durch die über die Straße gespannten Girlanden sowie durch die mit Fahnen und Kränzen geschmückten Häuser ein festliches Aussehen erhalten. Sinnige Sprüche prangten in den Kränzen und an den HauSsronten. Einige Straßen hoben sich in der Schmückung ganz besonders bervor. Abends 8 Uhr begann im Hotel Höpfner der BegrlistungSabend. An ibm beteiligten sich viele Mitglieder de« Rat«- und Stadtverardnetenkollegium«, der Ebrenau«sck>uß de« Freiwilligen RettungSkorpS, Herr Branddirektor Nitzschr- Großenhain als Vorsitzender des Feuerrvehr-VezirkSver- bandrS, Vertreter der «iiigeladenen Riesaer Vereine und eine groß» Anzahl Riesaer Einwohner mit Familien angehörigen. Zahlreich batten sich auch schon Kameraden von auswärtigen Wehren ringefundrn. Es mochten rund 1000 Personen im Saale anwesend sein. Die Musikkapelle des Herrn Herklotz spielte ein beifällig aufgenommenrS Konzert und der „Scbubertbund" sang mehrere Doppel quartette mit der ihm eigenen Mustergültigkeit. Nach Verklingen des FruerwehrmarscheS und einer Feftouverture sprach Frl. Gerda Schreiber folgenden Festgruß: Sei gegrüßt zum frohen Jubeltage, Sri gegrüßt, du treue, wack'rc Schari Jubeltönig klinget fort die Sage: Nunmehr sind es fünfzig Jahr', Daß man deine kühnen Taten kennet, Daß mit Stolz man deinen Namen nennet. Schöne Siege hast du schon errungen, Großes schon und Herrliche« vollbracht. Manches Loblied wohl ist dir erklungen, Wenn gebändigt du des Feuers Macht. Immer stehst du fest im heißen Ringen, Wenn er gilt, die Flammen zu bezwingen. Nicht gezwungen führst du deine Waffen, Denn freiwillig trotzest du der Glut; Freier Will' läßt nicht den Geist erschlaffen. Nein, er stählt die Kraft und bebt den Mut: Darum muß auch deinen wucht'gen Streichen Das empörte Element stets weichen. „Gott zur Ehr', dem Nächsten dein zur Wehre!" War dein Wahl« und Wahrspruch, war drin Ruhm. Auch fernerhin bleib' diese Christenlehre Dein Panier und dein Palladium, Dann wird's frisch und fröhlich weiter gehen Und du wirst mit Ehren stets bestehen. Wirke fort in Einigkeit und Stärke, Allzeit treubewährte tapf're Schar: Einigkeit macht stark zum guten Werke, Feit die Mannschaft gegen die Gefahr. Kämpfe mutig weiter allerwegen Unsrer lieben Stadt zu Nutz, zum Segen! Hierauf erklangen vom „Schubertbnnd" die Dank« für dl« Ehrungen, de« Herr Keßler namens der Dekorierten bekundete, sprach eine Feftjungfra» ein Gedicht, da« auf die Ehrung Bema nabm. Nun wurden ver, schieden» Glückwunschschreiben bekanntaeaeben oder solch« unter Abgabe von Geschenken kmelst Geldbeträge) mit entsprechenden kurzen Ansprachen dem Koro« überreicht. Darunter befanden sich die Frauen der Riesaer Feuerwrbr- leute mit Schenkung von Querpfeifen und zweier Trommeln für den SpIelmannSzuq. der Krei«vertret«r au« Dresden, die Herren Pfarrer Friedrich, Fabrikbesitzer Horde. Sägr- werksbesttzer Hynek, DabnbofShotelier Müller, Kommerzien rat Schönherr, Sanitätsrat Dr. Festner, Gpeicheret.Aktien- gesellschast, Gesangverein Amphion, Landsmannschaft Riesa in Dresden (großer Eichenkranz mit Widmungsschleife in Dresdner Stadtsarben), Großenhainer Feuerwebr-BezirkS- verband (eine Geldsammluna der Bezlrk«webren), Frei willige Feuerwehr Strehla (silberner Trinkbecher), Feuer wehr Weida (Tischbanner), Vereinigte Militäroerein« von Riesa, Poppitz-Mergendorf und Pausitz. Schützengesellschaft Riesa, Verein Erzgrbiraer und Vogtländer, Gesangverein Sängrrkranz, Turnverein Riesa. Allgemeiner Turnverein Riesa, Verein für Handel und Gewerbe mit Kleinhandel«- verein. JnnungSauSschuß Riesa (Geldbörse mit Inhalt). Verschiedene Wehren, wie Meißen, Waldheim, Zeithain- Laaer, Lauchhammer, Lichtensee, Wülknitz, Großraschütz, Kötitz-CoSwig, Leipzig«Schönfeld u. a. sandten Glückwünsche durch Schreiben oder Telegramm. Für all« dies« Ehrungen dankt« Herr Brandmeister Schumann. In einer be geisternden Ansprache, worin der Wahlspruch der Feuer wehr hervorgehobrn und das Gedeihen der Wehr mit dem Wachsen eines Baume« verglichen wurde, feierte Herr Ebrenhauvtmann Ferdinand Müller daS Freiwillige RettungSkorpS Riesa. Den Dank der Stadt bekundet« Herr Bürgermeister Dr. Scheider mit dem Bemerken, daß die Stadtverwaltung die vom Freiwilligen RettungS- korp« geleisteten treuen Dienste der Nächstenliebe restlos anerkenne. Die Wünsche für ein weiteres Wachsen und Gedeihen des Korps, dem rS vergönnt sein möge, noch viele treu« Kameraden zu ehren, klangen in dreifachem Hoch aus. Damit erreichte der EhrungSakt sein Ende. Ein all gemeiner Festgesang folgte. Die Festfolge wickelt« sich dann programmaemäß ab. Musikstücke wechselten mit Gesängen des „SchubertbundeS", der weiter die Lieder „Jugendträume" von KrasinSko und „Ein blankes Wort" von Kirchl zu Gehör brachte. Da« Wort ergriff noch Herr SanitätSrat Dr. Festner. Er streifte seine Beziehungen zum Freiwilligen RettungSkorpS Riesa und gedachte dann in humorvoller Weise der Frauen, die er in verschiedenen Lebensstadien entsprechend ihrer Tätigkeit mit lodernden Flammen verglich, deren Löschen in die Daseinsberechtigung der Feuerwehr mit eingreife. Mit dem Hinweise auf die Worte Schillers, die den Frauen gelten, ehrte der Redner schließlich die sorgsame Hausfrau und ließ die mit be sonderem Beifall aufgenommene Rede ausklingen in einem Hoch auf die Frauen. Mit dem Allgemeingrsang« „Hoch das Freiwillige RettungSkorpS" und dem sich anschließenden Marsch der Musikkapelle „Deutschlands Ruhm" ging der Begrüßungsabend nm 12 Uhr zu Ende. Grau und trübe brach der Sonntagmorgen an. Gegen 7 Uhr setzte sogar ein leichter Sprühregen «in, der bis 11 Uhr anhielt. Nun klärte sich der Himmel allmählich auf. Die Feuerwehrleute waren schon frühzeitig auf den Beinen: eine Anzahl Kameraden von SvielmannSzügen verschiedener Wehren fanden sich zusammen und führten einen in dem Programm nicht vorgesehenen Weckruf durch einige Straßen ans. Das Freiwillige RettungSkorpS Riesa stellte am Ge rätedevot und begab sich um 7 Uhr nach dem Friedhöfe, wo am Kriegerehrenkreuz eine gemeinsame Andacht zur Ehrung der verstorbenen und im Weltkrieg« gefallenen Kameraden abgehalten wurde. Zu dieser Andacht hatten sich auch auswärtige Kameraden und Kirchgemeindegliedcr eingesunden. Vom Posaunenchor des evangelischen Jung- männervereinS wurden mehrere Choräle geblasen und zwar vor der Predigt „Jesus, meine Zuversicht", nach der Predigt „Ich halt' einen Kameraden", „Wir treten zum Beten" und „Wie sie so sanft ruhn". Herr Pfarrer Beck legte seiner Predigt Evangelium Johannes 11, 28: „Der Meister ist da und rufet dich" zu Grunde. Dieses Wort gelte so recht zur Jubiläumsfeier des Freiwilligen RettungSkorpS, das die stille Gedenkfeier am frühen Morgen an den Gräbern begehe. Der Meister, das ist Jesus Christus, habe auch viele Kameraden, die früher an dem guten Werke der Nächstenliebe in aufopfernder Treue mitgearbeitet hätten, zu sich gerufen. Ihnen habe das Korps das letzte Geleit nach dem Friedhöfe gegeben. Das Gedenken an sie, wie an die im Kriege Gefallenen, sei heute größer als sonst. Die dankbare Kameradschaft dauere jedoch über Grab und Tod hinaus. Der Meister rufe aber auch zu neuem Wirken und Schaffen, zu neuen Taten. Doch nicht das allein, er rufe auch zum Glauben, zur Herrlichkeit des ewigen Lebens und zur Hoffnung auf unsere ewige Bestimmung. Der Predigt schloß sich ein Gebet an. Auf di« Gräber der ver storbenen Kameraden waren frische Kränze gelegt worden. Der Festgottesdienst in der Trinitatiskirche, an dem das Freiwillige RettungSkorpS Riesa ebenfalls teil nahm, begann '/,9 Uhr. Dem Korps zur Ehre sang der Gesangverein „Amphion" di« Motette „Die Himmel rühmen de» Ewigen Ehre" von Beethoven. Al« Predigttext war 1. Kor. 13 gewählt, der von dec christlichen Liebe redet und dessen Auslegung in Anlehnung an die Fcuerwehr- Leitsprüche „Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr!" und ^Elner für Alle, Alle für Einen!" das Freiwillige RettungSkorpS in seiner dankbaren Aufgabe für die Nächstenliebe zum weiteren Ausharren ermunterte. Di« Angriffsübung. Für 11 Uhr hatte das Freiwillige RettungtkorpS Riesa sich di« Aufgabe gestellt, «inen Brand des „Hotel zum Stern" anzunehmrn und dort seine Tüchtigkeit durch ein« AngriffSiibung zu erweisen. Nur kurze Zeit vrrging, al« auf gegebene Hornsignale di« Mannschaften mit ihren Ge räten an dem fingierten Brandplatze erschienen. Schnell ging das Absperren des Platze«, da« Anlegen de» Rutsch- sackeS, die Ausstellung der Leitern und da« Jntätigkeitsetzen der Spritzen durch die einzelnen Abteilungen vor sich. Be- sondere» Interesse erregte die Motorspritze, di« ihren starken Wasserstrahl mit aus die angrenzenden Nachbargebäude konzentrierte. Aus dem Dachgeschosse de« hohen Stern-Ge- bäude« sausten im Rutschsacke mehrere gerettete Knaben herab und gelangten unversehrt auf der Straß« an. Siner gewissen Komik bemächtigte sich der zahlreichen Zuschauer, als auch dem Rutschsack ein« Frauensperson entstieg, die sich dann al» Mann entpuppte. Nach halbstündiger Dauer wurde die Uebung abgebrochen und die Mannschaften rückten mit ihren Geräten dem Feuerwehrdepot zu, wobei auch der städtische Lastkraftwagen Vorspanndienste leistete. Der Festzug. Das HauptereiguiS des Tages bildete der nach dem Mittagrtijch, V.3 Uhr, «drückende auf dem Altmarkt ,u- sammengrstellte Festzug. Es kamen nach den Festordnern eine berittene Abteilung des Militärverein« „Deutsche Kavallerie", die Riesaer Landsmannschaft Dresden im Wagen, Döbelner Verband, Musikkapelle, Festjungfrauen, Freuv. Rettungskorps Riesa, Sanitätskolonne, Meißner Verband, Oschatzer Verband, Feuerwehr Paunsdorf, Großenhainer Verband in ganz beträchtlicher Stärke, andere Wehren, Vereinigte Militärveretne von Riesa, Poppitz- Merarndott und NauüL. Mttttäroerei» Weida. Srbützeu-. gesellschast Rief«, Freie Vereinsauna ehemak. 108 er, Gez. aebirqer und Vogtländer mit ihrer originellen Standarte, Schubmacher-Innung,Gesangvereine „vrpbeu«"und „Sänger kranz", Freiberger Landsmannschaft Riesa. Turnverein Riesa, Allgemeiner Turnverein und Fr,iw. Rettungskorp« Abt. Weida. Ein« ungeheure Menschenmenge hielt al« Znsckaner di, Straßen besetzt. Mehrere Musikkorv«, 12 Fahnen und Standarten befanden sich im Festzug, der sich durch einig« Straßen nach dem Albertplatz begab, wo er mit der Front nach dem Rathaus« Aufstellung nahm. Herr Bürgermeister Dr. Sch«id « r entbot den »um Jubel fest gekommenen fremden Wehren herzlichen Willkommen, grüß, dankte ganz besonders aber dem Freiwilligen Mettung«korpS Riesa für die freiwillig übernommen« und opferbereite LiebeStatigkeit, forderte »nm AuSharren in dieser guten Sache trotz gegnerischer Anfeindungen.auf und wünschte, daß recht Viele sich finden möchten, die in di« Reihen de« Korp« «Intreten. Ein dreifache« Hoch erscholl über den Platz. Der Festzug rückte nach dem Festplatze im Stadttmrk, wo die Auflösung erfolgte und di« Herklotzsche Kapelle noch eine Zeit lana Konzertstücke spielte. Am Abend sand im Hotel Höpfner öffentlicher Fest- ball statt. Di« Feier de« KOjäbrigen Bestehen« de« Freiwilligen Rettung«korp« Riesa gehört der Vergangenheit an. Gern werden sich die Mitglieder und deren Gäste der frohver- lebten Stunden erinnern, di« sie in Riesa verbrachten. Gleich« Bestrebungen für Sicherheit von Gut und Leben de« lieben Nächsten sind den Wehren eigen und haben sie al« erste Pflicht auf ihr Panier geschrieben. Wenn diese guten Vorsätze sich da« Freiwillig« RettungSkorpS Riesa wie bisher auch fernerhin zu eigen macht, dann kann e« mit frohen Hoffnungen in die Zukunft blicken. oem »riege uno wcuiions-Lnrelwr Dr. Jhmels-Leipzig über: „Die Wiederaussendung unserer Missionare und ih-'- Ausgaben draußen". Der Festgottesdienst wird in dec Kreuzkirche abends V26 Uhr gehalten. Als Festprediger ist Sttftsprediger Otto-Eisenach gewonnen. Tie öffentliche MissionSversananlung un großen Saal des Vereinshauses, Zinzendorfstraße 17, wird wieder um 8 Uhr stattfinden. Missionar Blümer, der aus Ostafrika jüngst zurttckkehrte, wrrd über seine Arbeit unter den Negern ain Merubcrgc sprechen, und Missions-Tirektor Ihmels einen Vortrag halten: „Was hat uns die indische Frömmigkeit zu sagen ?" Am Donnerstag wird eme Missions-Studien-Tagung ge meinsam vom Sächsischen Haupt-Missionsverein und dec Missions-Konferenz veranstaltet; V-8 Uhr vormittags „In dien ilnd Europa: 1. Ter Fortschritt des christlichen Ge dankens in Indien: Tagorc, Gandhi, Brahmabandhav, Sundar Singh", Referent: Prof. D. Fr. Heiler, Marburg. 2. „Theosophie und Antroposophie in ihrem Zusammen hang mit dem indischen Geistesleben", Referent: Priv.- Tozent D. Schomerus-Kiel. 3 Uhr nachmittags: „Haben wrrd von der völkisclfen Bewegung Verflachung oder Ver tiefung der Iuüenfrage zu erwarten?" Redner: Pfarrer «aael L^vtta^tött-rttz —. «Laotz» ü ULr Lvtwt uuu B-ü« OertticheS und SiiWscheS. Riesa, den 18. August 1924. —* Ein Hilferuf. Für das vom schwersten Un- wetter getroffene obere Erzgebirge wird mit Genehmigung zur Sammlung durch das ArbeitS- und Wohlfahrts ministerium folgender Aufruf zwecks Abdruck uns ,»gesandt: Ein furchtbares Unwetter bat in der Nacht vom 22. zum 23. Juli die obererzqebirgische Landwirtschaft helmqesucht und 70—100der Ernte vernichtet. Rund 500 Landwirte find von dem entsetzlichen Unwetter betroffen worden, 10 Minuten lana prasselten hübnereigroße Hagel auf die Felder nieder. Wie gewalzt und gemäht liegen die Ge treidefelder da; Kartoffeln und Rüben sind über weite Strecken hin vernichtet. Der erzgebirqische Landwirt, der an sich schon in normalen Zeiten seinem steinigen Boden kaum das »um Leben allernotwendiaste «bringen kann, steht da völlig verarmt, um alles gebracht und aller Mittel bar! Er weiß nicht, wie er die Felder im Herbst bestellen soll, wie er gegenwärtig sich selbst, seine Leute und sein Vieh ernähren soll. Zu den Flurschäden kommen die ebenso furchtbaren Verwüstungen an 800 Ge banden. Zehntausende von Fenstern sind zerschlagen, zehn tausende von Quadratmetern der Dächer zerstört; ganze Scheunen sind vernichtet. Wir wende» uns deshalb an da« sächsische Volk mit der dringenden Bitte: Helft alle schnell, jeder nach seinen Kräften, um die Land wirte und alle die anderen vom Unwetter Betroffenen des Annaberger Bezirkes im sächsischen oberen Erzgebirge vor dem wirtschaftlichen Untergang zn bewahren. Fast durch gängig fehlen die Mittel, um die tagtäglich jetzt schon so dringend erforderlichen Naturalien au Brotgetreide, Saat gut, Futter- und Speisekartoffeln, Futtermitteln und Stroh einkaufen zu könne». Deshalb rufen wir unsere Volks genossen auf: Spendet und sendet Geldmittel dem h artb edrängten oberen Erzgebirge jeder nach seinen Kräften. Di« Not ist eisenhart! Ihr müßt alle Helsen, vor allem Ihr Landwirte, die Ihr Euch des Segens einer Ernte erfreuen dürft, helft schnellstens und reichlich. Tausende von Herzen und Händen warten auf Euch! Spenden nimmt entgegen die Kasse des Bezirksverbandes bei der AmtSbauptmannschaft Annaberg (Postscheckkonto 85840) und dre Geschäftsstelle des „Riesaer Tage blatt". — Für den Bezirksverband der Amtshauptmann- schaft Annaberg: gez. Schulze, AmtShauptmann. Für die betroffenen Gemeinden: gez. Schmidt, Bürgermeister. Für den Verband der Landwirte im Erzgebirge (Bez. Gruppe Annaberg): gez. Dr. Wecke, Rittergutsbesitzer. —* Abendblasen im Stadtteil Weida. Ter Posaunenchor der ev. Jungmännervereins Riesa und Orts teil Weida veranstaltet am Donnerstag, den 21. August ein Abendblasen auf dem Weldaer Friedhöfe, verbunoen mit Abendandacht, zu der die Einwohner eingeladen sind. Zwecks gemeinsamer Gesänge wolle man Gesangbücher miibrkngen. —- D ie Olt; mpia - S ch au auf dem Schützenplave hat sich als eine wirklich gute Schaustellung erwiesen, die wohl alle bisher hier gewesenen derartigen Unternehmen weit übertrifft. Wie die Direktion gestern abend mitteilte, wäre» in Leipzig und Wurzen die Vorführungen immer vor ausvcr- kauften Plätzen vor sich gegangen. Das wird nicht verwun dern, wenn man die Schau besuchte. Schon in seiner Auf machung macht das Unternehmen einen recht guten Ein druck. Auch das, was in der über zwei Stunden andanern« den Vorstellung geboten wird, ist wirklich sehenswert. Ganz erstaunliche Leistungen in der Gymnastik vollbringe» die Künstler zu Parterre wie auch in der Luft. Die Wik« der Spaßmacher reizen die stärksten Hypochonder zum Lachen. Für heute abend und folgende Tage wird großes Feuerwerk «»gekündigt. D i e „V ö l lisch e Zeitung für Ostsachsen" rn Dresden ist vom Ministerium des Innern auf Grund des Paragraph 21 des Gesetzes zum Schutze der Revublik bis zum 5. September 1924 verboten worden. Iu einem Artikel „Der 11. August" hatte die „Völk. Zeitung" die republikanische Siaatsform des Reiches in gröblicher Weise "rAk. Sächsischer H au p t mis s t 0 n s v e r ei« Und Mrsjionskonferenz. Am Mittwoch, den 10. und Donnerstag, den 11. September, findet bas Jahresfest des Sächsischen Hauptmissionsvereins in Dresden statt. Die Hauptversammlung beginnt um 2 Uhr nachmittags; es werden sprechen Missrons-Jnspektor P. Jasper über: „Die Entwicklung des heimatlichen Missionslebens rn Sachsen nach dem Kriege^ und Missions-Direktor Dr. Jhmels-Leipzig ----- -- . ------ . in bec
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