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.. ..^ ' -- * Zwickau. Dar Bezirksausschuß der AmtShaupt- mannschast Zwickau trat in seiner letzten Sitzung einem Erlasse über Kellnerinnenbedtenung «Lher. Die Mehr heit de» veztrWau»schusse» kon»t* jedoch keine» aus reichenden Grund erblicken, besondere Polizeiverord nungen über die Bedienung durch Kellnerinnen 1» Gast- und Schanswtrtschaftea der AmtFhauptmannschaft zu er lassen. — Der Gemeinderat 1» Oberhohndorf beschloß, nach dem Betspiel anderer Gemeinden, de» Kriegsteil nehmern von 1848, 64, 66, 70/71 und auch den Mit kämpfern in den Kolonialseldzügen Abgabefretheit gu gewähren, wenn ihr Einkommen 1000 Mark nicht Über schreitet. Hainichen. Zn der Nacht vom vorigen Sonntag zum Montag wurden, wie mitgeteilt, im benachbarten Ottendorf von unbekannter Hand mehrer« Schüsse, an scheinend au» einem Revolver, abgegeben, wobei durch einen der Schüsse eine Fensterscheibe durchschossen und das glattgedrückte Geschoß am Lage darauf in einem Bette des betreffenden Hause» aufgefunden worden war. Hetzt ist es gelungen, den „Revolverhelden" in der Person eine- Arbeiter» aus Berthelsdorf zu ermitteln und zur Anzeige zu bringen. Mutzschen. Sonnabend früh brannten die Scheune, ein Seitengebäude und ein Anbau am Wohnhause vom Gutsbesitzer und Gemeinbevorstand I. Feist in Böhlitz vollständig nieder. Lauterhofen (Bez. Zwickau). Am 14. d. M. fiel die Scheune mit Remise des Gutsbesitzers Baumann hier mit den Erntevorräten, Maschinen, Geräten usw., sowie Federvieh den Flammen zum Opfer. Jetzt ist der 17 Jahre alte Dienstknecht Dietrich als Brandstifter er mittelt worden. Er hat den Brand gelegt, um au» den Dienst zu kommen. ' Reichenbach bei GroßvoigtSberg. Der hiesigen Kirch« wurden von mehreren Mitgliedern der Parochie drei Kirchenglocken, ein eiserner Glockenstuhl, eine Turm uhr und zwei elektrische Kronleuchter geschenkt. Tie Glockenweihe soll am Weihnachtsfest stattfinden. Chemnitz. Große Einkäufe in TM sind in den letzten Tagen bei der Sächsischen Tüllfabrik in Lhemnttz und bei der Tüllfabrik in Flöha von amerikanischen Kauf leuten unternommen worden, da der englische Tüllmarkt nicht ausreichend war. Die Amerikaner begaben sich von hier aus nach Plauen, um auch dort große Einkäufe zu bewirken. * Chemnitz. Als der Theaterrendant Richter vor gestern abend das Thaliatheater verließ und mit der Tageskasse die elektrische Bahn besteigen wollte, um nach Hause zu fahren, streute ihn ein junger Mann Pfeffer in die Augen und versuchte, ihm die Akten tasche, in. der er das Geld vermutete, zu entreißen. Der Räuber konnte aber von der Polizei festgenommen werden. Vorsichtiger Weise hatt« Richter das Geld in seiner Rocktasche untergebracht. ... Nechcrn. Eine seltene Beute ist hier Herrn Fisch meister Basche in die Hände gefallen. Es handelt sich um ein Prachtexemplar von einem Fischotter, der 1,45 Meter lang ist und 19 Pfund wiegt. Herr Basche dürfte eine gute Prämie dafür erhalten, zumal sich schon das zoologische und anthropologisch-ethnographische Mu seum in Dresden dafür interessiert. Crimmitschau. Einem hiesigen Mühlenbesitzer wurden nachts aus dem im Kontore stehenden eisernen Geldschranke, den der Dieb offenbar mit Nachschlüsseln geöffnet hat, etwa 1000 Mark gestohlen. Der Verdacht der Täterschaft fällt auf den eigenen Sohn deS Bestohle nen, der sich auswärts aufhält, in fraglicher Nacht aber hier gesehen worden und jetzt verschwunden ist. )( Freiberg. Heute begann hier eine neue Schwur- yerichtsperiode. Zunächst war angeklagt der Arbeiter Ernst Robert Bernhardt aus Wilmsdorf. 51 Jahre alt, in der Nacht zum 12. August 1913 das Wohngebäude und die Scheune des Gutsbesitzers Kaden in Lungkwitz bei Kreischa vorsätzlich in Brand gesteckt zu haben. Ter schon schwer vorbestrafte Angeklagte gab das zu, er habe es nach einem Streite mit seinem Herrn getan, sei aber seiner Sinne nicht mächtig gewesen. Die Sachverstän digen erklären ihn jedoch für voll verantwortlich. Da- räuf erfolgte selne Verurteilung zu 8 Jahren 6 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust. Adorf i. V. Eine große Pleite ist die der Manu- fakturwarenfirma Ludwig Krautheim hier. Sln Passiven sind rund 36 000 Mark vorhanden, denen an Masse nur 6000 Mark gegenüberstehen. Schneeberg. Nach der jetzt vorliegenden Abrech nung hat der nach den Plänen der Archttektenfirma Schilling u. Gräbner in Dresden ausgeführte Umbau de» hiesigen Rathauses einen Kostenaufwand von 183 880 M. erfordert. Das Rathaus ist in seiner jetzigen Gestalt eine bauliche Sehenswürdigkeit der hiesigen Erzgebirgs gegend. Auer ha mm er. Bet Erdarbetten in einem hie sigen Grundstück wurde die dort beschäftigte 62 Jahre alte Frau Hübner von einer 2 Meter hohen Erdwand verschüttet. Sie hat Arm- und Beinbrüche sowie innere Verletzungen erlitten. Mm Aufkommen der Bedauerns werten zweifelt man. Grimma. Gin arger Baumfrevel ist aus der Straße zwischen Hohnstädt und Trebsen verübt worden. Drei zweijährige Birken find umgebrochen und entwurzelt und an nicht weniger al» 11 jungen Birken die Kronen umgebrochen worben. Auf die Ermittelung de» rohen Täter» setzte die Kgl. AmtShauptmannschaft eine Beloh nung aus. * Leipzig. Da» Direktorium der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1SL4 hat sich bet der Festsetzung der Eintrittspreis, zur Bugra weniger oon finanziellen Rücksichten letten lassen, al» von dem Gedanken, da» kostbare Material, da» zur Ausstellung gelang,u wird, einem möglichst groß,« Kreis« zugängig zu, machen. Infolgedessen find di, Eintrittspreis, btt «witt» geringer al» auf der Iba. Der Preis für ein« LageSkart» für di« Zeit »au 8 uhr vormittag» bi» 7 Uhr abend» de- trägt 1 Match »»ch 7 Uhr S0 Pfennig«. An sogenannten billigen Lagen, di« einmal iu jedes Wach« stattfinden sollen, betagt der Ginsttttßpr»» in der Zeit aa» 8 Uhr »ar. mittag» bi» 7 Uhr abend» 7L Pfe»atg», nach 7 Uhr 80 Pfennige. Kinde» unter 14 Fahre» zahlen in jedem Pal« di« Hälft«. Für Kangrefle, »ereiue und besonder» für ba» ArbeUSperfonal »an Fabrik», und Großbetrieben ««eben billige«« Ausnahme» gischaffem Bedeutend herab- gesetzt ist auch der Preis sä« eine Da»,«karte. Llebenwerda. Am Freitag wurde beim Rüden- irimiSport »ach der Znckerfabrik vrettewitz ,i» palatscher Arbeiter de» Rittergut«» AMVnnewitz von einem Rüben- wagen überfahren. Den Berunglückten brachte man nach dem hiesige» Krankenhaus«, w» er gestorbe» ist. Heyerode (Gichsfeld). Auf dem hiesigen Bahnhof war e» mit den Wasieroerhältnisien sehr schlecht bestell», Bruun«» vv» 40 Meter Lies« ergaben fast kein Wasser. Insolgedessen wurde der Hydrolekt Rich. Kleinau au« Köthen t. Nah. ao« Eisenbahn-BetriebSamt Eisenach auf- gefardert, da» Terrain mittel» Metallwllnschelrute zu unter, suchen. Kleinau bestimmte unweit der Station «inen Punkt mittel« eigen« konstruierter Metallwünschelrute. Man hat jetzt an dieser Stell» «in« Bohrung audgesührt und e« ergab sich in der vorher bestimmten Tief« rin gute» hin- reichende» Wafferquantum. E« ist hier wieder einmal be- wiesen, wie wertooll di, Wünschelrute zur Aufsuchung von unterirdischen Quellen und Grundwasierströmungen ist. Letschen. Die jüngst« Fel«sturzkatastrophe am Weiher hat nunmehr ein Menschenopfer gefordert. Di« in dem durch den Felssturz am meisten betroffenen Häuf, de» Herrn Lampe wohnhaste VS jährig« Witwe Berta Leusel ist im hiesigen Krankenhause ihren Verletzungen erlegen. * Bodenbach. In Echönltnde wurde eine Frau mit einem gefälschten Sparkaffenbuch über 2870 Kronen feftgehaltrn, dessen wirkliche Einlage nur in 2 Kronen und 87 Hellern bestand. Der Fälscher de« Buche«, «in Mann au« Rrtchenberg, wurde verhaftet. ' Ans der Welt der Technik. Neste Rteseuzeutraleu. Mer die Nachrichten in den Tageszeitungen aufmerk sam verfolgt, der liest mit wachsender Häufigkeit, daß diese oder jene Talsperre eingeweiht und dem Betrieb übergeben worden ist. Was wir in dieser Form heute Stück um Stück fertig werden sehen, ist die Folge der fürchterlichen Ueberschwemmungen, die in den letzten Jahren deS vorigen Jahrhunderts unser deutsches Vater- land und besonders die schlesischen Bergländer heim suchten. Man stelle sich einen Gebirgsfluß vor, der durch ein langes, tiefes Tal fließt und von beiden Seiten her von den Bergabhängen von vielen hundert Bächen gespeist wird. In der trockenen Jahreszeit sind diese Bäche wohl nur fingerstarke Rinnsale, und den Fluß selber kann man bequem durchwaten. Zur Zeit der Herbstregen oder der Schneeschmelze aber wird jeder Dach ein wütendes Wasser, und der Fluß selber füllt breit und schäumend das ganze Dal und trägt Schlamm und Geröll in gro ßen Mengen tveiter talabwärts. Im Bergtale selber kann der hochgehende Fluß da bei nicht einmal so viel Unheil anrichten. Wohl vermag er auf Tage und Wochen die Talsohle in einen wirbeln den Hexenkessel zu verwandeln, aber die Gebäude, die in einiger Höhe an den Berglehnen liegen, sind vor ihm sicher. Schlimmer wird eS, wenn die Wasser das Tal verlassen und in die Ebene kommen, wenn viele solcher wilden Bergströme sich in einen Fluß der Ebene ergießen. Dann gibt es die schweren Ucberschwem- mungen und Schäden, die in die Millionen gehen. Als Mittel gegen diese gefährlichen Naturgewalten hat die Technik Talsperren erfunden. Man stelle sich eine Mauer vor, so massig und riesenhaft aus Eisenbeton und Quadern geschichtet, wie sonst wohl nur die alten Aegyp- ter zu bauen pflegten. Solche Mauer wird quer durch das Tal gezogen, mit Vorliebe an einer Stelle, wo es sich möglichst verengt, wo die Berghänge sich aus hün- dert oder zweihundert Meter einander nähern, während sie talaufwärts vielleicht 500 und mehr 'Meter ausein ander liegen. Gewaltig hoch ist diese Mauer. In der Mitte erhebt sie sich häufig hundert und mehr Meter über die Talsohle, und nach beiden Setten schließt sie sich hermetisch an die Berglehnen an, ist mit ihren Fundamenten tief und wasserdicht in da» gesunde Ge- stein deS Gebirges eingefügt. Der Höhe der Mauer ent spricht die Dicke. 25 und mehr Meter ist sie an den Fundamenten stark und verjüngt sich nur allmählich in der Höhe. Aber auch die Mauerkrone pflegt noch so breit zu sein, daß ein Wagen daraus fahren, daß sie bequem als BerkehrSstrahe dienen kann. DaS ist die Sperrmauer der Talsperre. Die sperrt den Gebirgsfluß glatt ein und würde ihn bi» zum Ueberfließen über die Mauerkrone aufstauen, wenn nicht für einen bestimmten Abfluß de» Wasser» gesorgt wäre. Sie ist in jedem Falle das Mittel, Ueberschwemmungen zu vermeiden, denn wenn der Fluß im Tale plötzlich wild wird, können die Manschen ihm nun ihren Willen aufzwingen, und durch besondere ÄuSflußöffnungen nur gerade so viel Wasser talabwärts fließen lassen, wie ihnen zweckmäßig erscheint. Hinter der Sperrmauer würde sich dann zur Zett de» Hoch- und Wildwasser» ein großer Staus« bilden, der zu Zeiten de» Wasser mangel» allmählich abfließen würde. So war die Talsperre zuerst gedacht. Unser elektro technisches Zeitalter hat zu weiterer Ausbildung geführt. Man läßt überhaupt kein Wasser mehr ungenutzt durch die Sperrmauer weglaufen. Man baut die Sperrmauer so hoch und so gewaltig, daß man unter allen Um ständen einen See, oft in einer Größe von vielen Quadratkilometern, hinter ihr aufstauen kann, und daß - > UM" immer noch genügend viel Mauerhöhe über de« See ragt, um ein «twaige» Hoch- And StzÜdwafPv sicher abzufangen. Dprch die Fundament« der GperruE« at« führen Druckrohre von Meter Durchmesser zu eine« RAMkraft werk, in dem Turbinen von viel« tausend Pferdestär keü stehen, die da» Kraftwasser zue Erzeummg vo» Arbeit benutzen. Matt und aller AerstöntngSfähigbett beraubt, tritt e» au» den Turbine« in d«n Fluß »nchvchglb der Staumauer und de» Stausee», während seine Kraft im Werke in Elektrizität umgewandelt wird, viel« tausende elektrischer Pferdestärken werden auf diese weise erzeugt. Bon den Kraftwerken aber führen die blanken Hoch spannungsdrähte nach allen Seiten über da» Land und verteilen Licht und Kraft bei dem heutigen Stande der Technik über Entfernungen bi» zu dreißig deutschen Meilen, treiben auch elektrische Bahnen durch die Ge birge und bringen Industrie, Verdienst und Behaglichkeit in Gegenden, die vor fünfzehn Jahren noch wenig er freulich waren. Die Art und Weise, wie man in Deutschland durch die systematische Anlage von Talsperren gegen die lieber- schwemmungSgefahr vorgegangen ist, und wie man diese Sperren durch die Verbindung mit Elektrizitätszentralen ausgenutzt hat, darf in der Tat al» vorbildlich gelten. Wo früher in jedem Jahrzehnt Millionen durch das Wildwasser verloren wurden, dehnen sich heute fette Wiesen und Aecker, und neue Millionen werden durch die neuen Ricseuzentralen gewonnen. Vermischtes. EK. Asketen de» Schlafe». Immer wieder haben Helden de» Geistes den versuch unternommen, sich gegen die Tyrannei des Schlafgottes zu empören. Ste empfanden die Notwendigkeit des Schlafes als eine De mütigung der Willenskraft und sahen in dem Schlummer einen Feind, der ihnen dhe Zett ihre» geistigen Wirken» und Erlebens grausam schmälerte. Friedrich der Große erzählte gern und mit einem gewissen Stolz von dem Zweikampf, den er als junger Mann mit Morpheus bestanden; sein kühner Versuch, sich des Schlafes völlig zu entwöhnen, scheiterte freilich nach vier Tagen; länger hielt auch sein eiserner Wille es nicht aus, den Schlum mer ganz aus seiner Nähe zu verscheuchen. Aber er gewöhnte sich in Rheinsberg daran, mit ein paar Stunden der Ruhe auszukommen. AIS Ersatz des Schlafes hatte er sich eine systematische Abwechslung in der Arbeit auSgedacht. So erhob er sich gewöhnlich früh um vier Uhr vom Lager, las sechs Stunden, exzerpierte dann, und kehrte darauf zum Buche zurück, wobei er sich häufig bis in die zweite Morgenstunde wach erhielt, sodaß er als seine „Schlafration" schließlich die Summe von zwei bis höchstens vier Stunden festsetzen konnte. Um sich gegen die Gefahr eines heimtückischen lieber- falles durch die Müdigkeit zu sichern, soll der König sogar zu einer bereits aus dem Altertum von dem ge strengen Cato überlieferten Methode gegriffen haben, nach der, wenn er vom Schlummer überwältigt, einzü- nicken drohte, eine Kugel mit hallendem Klang in ein Becken fiel, sodaß er sofort emporfuhr und den ge haßten Feind auf einige Zeit verscheuchen konnte. Auch Winckelmann zählt zu jenen Männern der Geistrswelt, die ihren Schlaf auf ein Minimum reduzierten. Boll Stolz konnte er später betonen, daß er durch stete Gewöh- nung sich dazu erzogen habe, nie mehr al» zwei bi» drei Stunden Schlafe» zu bedürfen. AIS er sich in Seehausen in das Studium der Griechen vertiefte und aus seiner ungeheuren Lektüre zum ersten Mal ein reines Bild der Antike in seinem Geiste erstehen ließ, kam er mehrere Winter hindurch mit reinem Fuß ins Bett, sondern saß im Lehnstuhl vor seinem Schreibtisch, von zivei hohen Bücherhaufen umgeben. Um Mitternacht löschte er die Lampe und zündete um vier Uhr früh das Licht schon wieder an; die Füße stellte er oft in einen Kübel kalten Wassers, um sich wach zu halten. Im Sommer schlief er auf einer Holzbank und band sich einen klotz an die Füße, der ihn dann bei der ge ringsten Bewegung durch Herunterfallen wecken mußte. Der große Philologe Heyne tat es ihm in solchen Lei stungen nach. Er gönnte sich eine lange Zeit hindurch nur zweimal wöchentlich die Nachtruhe und brachte «S soweit, daß es ihm gar nichts machte, 48 Stunden und mehr hintereinander aufzubleiben. Als Lagerstatt dienten ihm seine geliebten Bücher, und zum Kopfkissen hatte er sich einen großen Folianten deS Scaliger auSer- sehen, den er besonders liebte und auf dem e» sich ihm daher noch einmal so gut ruhte. Napoleons Askese deS Schlafes wurde oft der Kummer seiner Umgebung, selbst in den anstrengendsten Tagen und auf seinen Feldzügen schlief er nie mehr als vier Stunden. Der Schlaf mußte ebenso seinem Willen gehorchen wie die ganze Welt; er konnte, wenn er wollte, einschlafen, auch zu Pferde, auch nur auf ein paar Minuten, nnd war dann so frisch, wenn er nach einem kurzen Augen blick wieder erwachte, als ob er einen langen, stärken den Schlummer genossen hätte. Die fünf Minuten Schlaf, die er sich in besonder» erregten Zeiten völlig auSgekleidet, nachmittags gönnte, konnten ihm eine ganze Nacht des Schlafes völlig ersetzen. Auch Edison, dessen Arbeitskraft das Staunen seiner Mitarbeiter erregt, ist ein Apostel de» kargen Schlafe». Immerhin billigt er dem Durchschnittsmenschen fünf Stunden Schlaf» täglich zu; er selbst aber bleibt, wenn ihn eine Arbeit fasziniert und beschäftigt, oft zwei, ja sogar drei Tage lang wach, um dann das Versäumte in hinein Schlaf von zehn oder zwölf Stunden nachzuholen. Vergnügliches au» der Armenpflege. Wie jedes -Ding zwei Seiten hat, so ist «» auch mit der Armenpflege. Man muß in tiefe Schatten blicken, viel Elend und Schrecken ertragen lernen, aber dicht da- neben kichert doch wieder da» Koboldche» der Komik und macht felbst diese ernst« Arbeit häufig zu einer