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««d Anzeiger Metlatt ABtizn). Awtsötatt der König!. AmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. 265 Freitag, 14. NoveMer 1902, «He«». SS Jahr«. La» Mesa« Tageblatt «»scheint j«e» Tag AbevdS mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljührlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg-, durch unser« Tttiger stet in» Hau» 1 Mark 65 Psg., bat AHolung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg-, durch den Briestrüger srei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» wrrden angenommen. Auzeigea-Amuchme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Bettag »on Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanirnstraße 59. — Für die Rrdaction vrrantwottlich: Hermann Schmidt in Riesa. I» da» GüterrrchtSrrglstrr de» unterzeichneten Lmt»gericht» ist ans Veit» 11, de« Privatu» Heinrich Moritz Miiller in Weida und deffru Ehefraa Amalie Angnfte gebe. Wenzel Letr., eingetragen worden: g Durch Vertrag vom November 1902 ist die Verwaltung und Nutznießung del Manne» am eingebrachte« Gate der Krau «»»geschlossen. Riesa, am 13 November 1902. — SSnißl. Amtsgericht. In da» GütrrrechtSregißrr de» uuterzrichnetrn Awt»gerichr» ist ans Seit« 12, den Schmied Friedrich August Große in Strehla und desseu Ehesra« Marth« Agnes Auguste gebr. Lotze betr. «iagetrage« worden: Durch Vertrag vom 10. November 1902 ist sür Bo.brhaltggut der Frau rrllärt: .da» voa derselben in Strehla beiriebene Produiteugrschält nebst dem dazu ge hörigen Vermögen, iu»besonderr da« «aarenlagrr und die «ußeustliade, ferru« dir in dem Protokolle vom 10. diese» Monat» ausgesührten Gegmstände." Riesa, am IS. November 1902. «öni-l. Amtsgericht. Freibank Riesa. Morgen Sonnabeud, de« 15. November dfs. JhrS^ von vormittag» »/,L Uhu ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthose da» Fleisch zweier Rinder zu» Preise von 40 Psg. pr. >/, dx zum Verkauf. Riesa, den 14. November 1902. Di» Direktion de- städt. EchlachchoseS. Meist««. Hypothekeugelder hat auSzuleiheu Sparkasse Gröber. Oettliches und Sächsisches. Riesa, 14. November 1902. — Wie bereit« kurz gemeldet, wird nächsten Sonntag im Saale de« Hot,l Höpsner da» .Neu« Dresdner Bolttthealer" «in Gastspiel veranstalten, bei dem der Kneisel sche Schwank .Papageno" zur Aufführung gelangen soll. Seiten» de« Herr» Direktor» wird uu» hierzu mttgetheilt. .ES hat sich in Dresden «in Consortium gebildet, welche» beabsichtigt, dem minder bemittel ten Publikum gute Concerte, Theateraussührungen rc. zu Volk» thümlichru Preisen zu ermöglichen. Auf dieser BrfiS hat sich die VolkSstngakademie und neuerdings da« .Neu« BolkS- theater Dresden" ausgrbaut. Mit den besten Mit. gliedern de« Letzteren werde ich mit meinen Lustspielkrästeu in Riesa am Sonntag mit dem Schwank „Papageno" gostiren. Ich habe gerade mit letzterem in Dresden den durchschlagend» strn Ersolg gehabt. WuS die Wahl de« Stücke« „Papageno" betrifft, so halte ich dies« sür eine sehr glückliche, weil .Papageno", ein liebenswürdiger, wenn auch übermütiger Schwank von Kaeisel, von guten Fachmitgliedern dargrstrllt, stet« einen großen Ersolg sichert. Di« Hauptrollen liegrn in den besten Händen: Rentier Bollwitz: Herr Emil Roloff Meyrrhoff, Regiff ur und erster Komiker vom Stadtthrater in Mainz; Moritz Bendel: Herr Heinrich Salz, erster jugendlicher Liebhaber vom Stadttheater in Aachen; ArthurSchütze: Herr Jcqae» Flügler, erster Charakterdarsteller vom Stadtlheater in Stettin u. s. w. — Ferner stad beschäftigt: Fräulein Gertrud Bonhoff, erst« Liebhaberin vom Hofthrater iq Sondershausen, Fräulein von Stein, erste sentimentale Liebhaberin vom Bell« Alliance- Theater in Berlin, Fräulein Martha de Holte, erste naive Lieb haberin vom Stadtthrater in Posen u. A. m, alle« in der Thratrrwelt revommirte Kräfte." — Wie olr bestimmt verlautet, soll da« hiesige kaiserlich« Postamt I am Bahnhof, da» hiesige Hauptpostamt, durch eine« Anbau erweitert werden, da infolge dr» gesteigerten Verkehr« die bisherigen Räumlichkeiten sür die Zukunft nicht mehr genügen. In drr Einwohnerschaft macht sich schon seit Jahren der Wunsch geltend, daß da« Hauptpostamt nach der Mt.le der Stadt la «Inen zeitgemäßen, allen Anforderungen dr» modernen Verkehr« entsprechende» Neubau verlegt werben möchte. Im Publikum meint man, daß selten« der zuständigen Slrllen den Wünschen jetzt um so eher eutsprochm werden lönute, w:il sich ter Erweiterungsbau am Postamt I unbedingt nolhweudig machen wird und sich wohl auch nicht gerade billig stellen dürfte und weil ferner binnen kurzer Zeit wohl auch die Legung eine« Sabel« für die Frrrsprechlritungen erssrdrrllch werden wird, da di« jetzigen LeitungSgrstängr infolge der schnellen Zunahme der Leitungen — dieselben stiegen, wie bereit» früher gemeldet, von 107 Ende 1899 aus 210 Ende 1901, hakn sich ober iazw'schru noch weiter erheblich vermehrt — überlastet werden dürften. Dcß die Kabellegung ebenfalls er» hrblichr Koste» verursach«« wird, dürste wohl zweisrllol sein. Vielleicht z'eht man selten« der zuständigen Stellen den selten» der hiesigen GelchästSwrlt vielseitig gehegteu und hier ausge sprochenen Wunsch nochmal» in wohlwoller.de E.wä-uog. —bl. Enr Ohrfeige hatte ein Gefreiter vom Unterosfizler Johanne« G«org Walther vu der 1. Komp, de» Pionier« bMlloa» Rr. 22 erhalten. Deshalb hatte sich Letzterer gestern vor dem Kriegsgericht in Chemn'tz zu v.laniworteu. S. trat ' 1900 beim Bataillon »in. Al» Uateroifirier dr« Dienst hat'e er am 18. Oktober siiae Mannschast vom Bade zurück in dir Kaserne zu bringen. Hier avg< kommen, waren riu'gr Manu abgetreten, bevor der Vorgesetzte da» Kommando hierzu ertheilt hatte. Darunter befand sich auch der GesrUie, den der Ange- klagt« am Halse packte, abschüttelte, würgt« und dann «in« Ohr feige vrrabrnchte. W. bestritt zunächst, den Mann geschlagen zu haben, doch sprach die BewriSausnahme gegen ihn und dann, bat er um eine milde Straft, weil «» da» erste Mal gewesen sei, daß er sih in der Erregung an einem Manu vergriffen habe. Da« wurde denn auch berücksichtigt und rin minder schwerer Fall angenommen. MU 8 Tagen gelindem Arrest kam der Angeklagte davon. —* Der Kongreß der Vertreter russischer Elsrnbahueu hat sür di« drei besten AuSa beitungen einer selbstthätkgen Wagen- Kuppelung drei Preise von 5000, 3000, 1000 Rubel ausge setzt. Die Einreichung besorgt Derichsweiler, Patent-Bureau, Dresden, Struvestraße 2. — Tas Wachsthum der Konsumvereine in Sachsen veranschaulichen folgende Vergleichsziffern. Im Jahre 1896 hatten die Konsumvereine eine Mitgliederzahl von 118 (XX) und einen jährlichen Umsatz von 12 Millionen Mark, im Tecember 1899 gab es 175 Konsumvereine mit 178443 Mitgliedern und rund 46 Mill. Mark Umsatz, und heute sind mehr als 200000 Mitglieder und ein Umsatz von über 50 Mill. Mark nachweislich. — Schöne Herbsttage dürfte uns auch die nächste Zeit noch bring««, falls die W.ttervoihersagungrn Falb« zutnffend find. Für die nächste Zeit lautet situ« Prognose: 12. bis 21. November: E« wird sehr trocken. Nur um dr» kritischen Ter min de« 15. (1. Ordnung) stellen sich unbedeutrnd« R'gev ein, worauf j doch drS Wetter sofort wieder schön wird. Die Trm- peratur, welche zurrst meist nähr der Normal'« liegt, steigt zur Zeit de« kritischen Termin« über di-selbe, fällt aber gleich daraus wieder. Schneefälle sind auch in dieser Zftt unwahrscheinlich. 22. bl« 30 Noirab-r: ES tret-n auSgrbreitete Regen eia, die i« Oesterreich und Frankreich besonder« ergiebig find. Auch Schnersälle stellen sich in den eisten Tagen rin. Später tritt Gewitterneigung an ihre Stell». Die Temperatur finkt in den ersten Tagen lies unter dl« Normale, hebt sich dann aber sofort wieder über diesilb?. Der 30. ist eia kritischer Termin 3. Ord- nur g, in dl sie« Näh« die Niederschläge stelle» weise auch in Deutschland bedeutend find. — Ueber die Fälschungen von Briefmarken in Sachsen sind zum Theil übertriebene Nachrichten durch die Presfe gegangen. Nach den nrnmrhr abgrschlcffenen amtlichen Fest- stellungrn hat der Haupischultize, der Buchdrucker Schulz in Chemnitz, inSgrsommt 2238 grsälschte Briefmarken zu 10 Psp. abgrsetzt. Im Obrrpostdlr«ktionSb?zkk Le'pzig brachte er 1047, im Dresdner Bezirk 20, im Chemnitzer Bezirk 1021 und in anderen Bezirken 150 Stück zum Verkauf. Er gab dir ge- sälschtru Marken meist in Streifen »u 5 oder 10 Stück al» Zahlung weiter. Bon diesen Marken sind durch die Behörden tnkgrsammt 1434 Glück beschlagnahmt worden. E« verbleiben somit nur 804 Glück, welche nicht rrachzuweisen find. Schulz ist geständig. Er hat die Marke» durch den Lylographin Meer stein in Chemnitz schneiden kaffen. Den Druck besorgte er selbst. Auch Meerstrin ist »«ständig. Dies« beiden b<finden sich in Hast, auch find mehrere Abnehmer der Marken in Hast genommen worden. W!« weit sie aber sich strafbar gemacht habe», muß di« im Gong, befl etliche Untersuchung «»»weisen. Döbel», 13. November. In der gestrigen Stadtver- orduetrvsitzung wurde gelegentlich der Berathuvg de» Schufttal» vom Rrftrentrn versichert, daß eine Ectöhuug dr» Schulgelde», di« zum größten Schrrckrn der mit Kindern gesegnetr» Ein wohner dieser Tage prophezeit wurde, für da» Jahr 1903 nicht zu erwarten sei. Auch au» einer Katzensteuer, auf dir der Finanzausschuß bei der Suche nach neuen Einnahmequelle» ge-- kommen ist, wird nicht«. Dresden. Der HauSbesitzrrverein gedenkt »ach de» Borbtloe de« Leipziger Verein«, ein sogenannte« goldene« vnch aozulegen, in welche« die Namen derjenigen Mirther eingetrage* werd«», welch« 25 Jahre in einer Wohnung gewohnt habere Hoffentlich legen die Mirthbewohnrrvereine etwa» Sehnliche» «, um auch die Namen solcher Hausbesitzer der Nachwelt z» er halten, welche sih in irgend einer Weise verdient gemacht hade»- -s- Dresden. Belohnte Ehrlichkeit. Ein« in der Nähe der Stadt wohnende Frau fand vor Jahresfrist 200 Mk. rmd liefert« sie an di« Poltzridirektio» ab. Dieser Tage erhielt sie von letzterer die Aufforderung, den Betrag wieder abzuholm. da sich ein Verlustträger nicht gesunden. Die Freude der Fra» " war um so größer, al» ihr Mann gerade arbeitslos war. Wilsdruff. Kirchenräuber treiben jetzt auch in dee Umgebung ihr Unwesen. IN die Kirche zu Grumbach find Nachts Diebe eingebrochen, welchen außer einer Flasche^ Wein der Inhalt der drei Kirchenbecken, die sie gewaltsam: öffneten, in die Hände fielen. Tie gleiche Nachricht kommt aus Herzogswalde: In der Nacht zum Sonnabend brach ein Dieb in die Kirche ein. Derselbe erbrach die Kirchm- becken und beraubte sie ihres Inhaltes. — Inzwischen ge lang es im Vorort Briesnitz einen langgesuchten Edr- brecher in der Person des 19 Jahre alten, aus Nebelschütz gebürtigen Tienftknecht Karl Traugott Michalk festM- nehmen und hinter Schloß und Riegel zu bringen. Der Verbrecher hat eingestanden, den Einbruch in die Kirche zu Herzogswalde bei Wilsdruff ausgeführt zu haben. Wei ter erscheint Michalk auch verdächtig, die Einbrüche in die Kirchen zu Grumbach und Liebethal ausgeübt zu habe». Tharandt. Unter den Schulkindern Tharandts treten die Masern so stark auf, daß, um weitere AnsteL- ung zu vermeiden, am Dienstag die Schule auf unbv- stimmte Zeit geschlossen werden mußte. In einigen Klassem besuchten anstatt 50 nur noch 10 Kinder die Unterrichts stunden. — Sonnabend Nachmittag wurde in der Nütze des Bahnhofes Tharandt ein etwa 13 jähriger Küabe ar»S Deuben von einem unvorsichtigen Jäger, welcher eine« Hasen erlegen wollte, angeschossen. Eine Anzahl Schrote drangen dem Knaben, der einen Handmöbelwagen zog» in die Unterschenkel. Bautzen, 12. November. Im „BrauhanSgartm" stmd am Sonnabend und Sonntag dke 5. Landesausstellung de» Sächsischen FIscherri-BerelniS statt. Beschickt war die Ausstellung in ähnlicher Weise, wie dke vorhergehenden, «»»gepellt wan» Lausitzer Schupprvkarpsru, Galizier Spiegelkarpfen, Bal- »»d Regenbogen Forellen, Bachsaibllnge, Schleien, Aal« «rd And«. Ein Pärchen Galizier Karpfen war vertret«« mit eine« wicht von 12 bl» 13 P'und pro Stück. Außer d«n Fische» warm noch Futlrrmelle und Reusen zur Schau gestellt. X der vorgeuommeneu Prel»vnthril«ng warde der Ehrenpreis der Stadt Bautzen Herr» Rittergutsbesitzer v. Lippe aus Kumm«-, dvrs bei Knwrnz für Karpfen, Schleien und Aale zunkannt. De» Ehrenpreis de« L-ndwlrthschastlichm «rri,verein» erhielte» die Klugefche» Erben aus König»wartha sür Lausitzer Schnppm- karpsm. Herrn Nittergutkbksitzer Böhmer aus Kl'x wurde der. Ehrenprri» de, Fra« «luge sür Karpsmzucht zunkannt und dm StandeSherrschast Gavßig der Ehrenprri» de« Freiherr» do»' Gärtner für Forrllm- mrd Saiblingtzmtzt. Eine Ehrenurkunde?