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Polle» Lke Wogen. DaS ist vor nahende Seesturrn der ge-> waltigeu Nordiee. Der ?rater bringt oben cn der Kammer das Rettungs zeug in Ordnung, um vielleicht irgend einem vom Un- Wetter übe.ra chieu Segelboot Hilf« zu bringen. Die Mutter hat hinter der Hütte mit der Wa che zu tun, die sonst weit fort ins Meer geschlerldert würde. Da fällt den Mindern ein. daß iie doch am Bormit tage den Kahn nicht wieder festgemacht haben. Gerda weiß genau, daß die e regten Weilen ihn fort tragen werden auf Nimmerwiedersehen. Eilig stürzt sie darum an den Strand hinunter. Inge jaust weinend hinterher. Weit herauf an den Userweg spüU das Wasser Das Boot wäre aber noch zu retten. Entschlossen watet das 10 jährige Mädchen in die kniehohe Flut. Am User steht tränenden Auges die kleine Inge. Schon hat Gerda die Kette gefaßt. Da rollt eme ge waltige Wog« heran. Ein Schrei der Todesangst schallt durch das B ausen des Sturmes, und Inge ist in den Westen der aufgeregten Vord er verschwunden Die ältere Schwester hat krampfhaft den Pfahl um klammert und wich von den h«:beie:!ercsen Eltern gerettet. Alles Suchen nach der Kleinen aber ist vergebens. Immer laute: heult der Sturmwind, immer höher ichwillt da» Meer. In Trauer und Schmerz, mit wilden Vorwürfen gegen Gerda Legeben sich die unglücklichen Eltern nach der Hütte. Draußen wogt die wütende See über ihrem Liebling. II. Auf dem Meeresgründe steht ein prächtiges Schloß. Es gehSrt dem Beherrscher des Ozeans, dem Meergott Aegir. lieber glitzernden Sälen aus Muscheln und kostbaren Steine« wölben sich mächtige Dome und Kuppeln. In dem größten Raume steht ein hoher schöner Thron mit vielen Stufen und einem -untschillernden Baldachin darüber. Auf dem Sessel sitzt mit langem wallenden Bort der Meergott. In der Hand den Dreizack hält er Gericht über die Opfer des Sturmes. Um ihn herum spielen im leuchtenden Wasser die Meermädcheu. Das sürd merkwürdige Gestalten mit Fisch- Hübern und Menschenköpsen. Bor den Lhronstufen in der Mitte steht eiue große Schar der Menschen, die die erregte Nordsee in den Ab grund gerissen hat. Zuerst winkt der Herrscher einem sehr alten Matrosen eines Handelsschiffes Mühsam schlepvt sich d.eser vor ihn hin. „Du bist alt und schwach und hast keinen Menschen mehr auf dem weiten Erdenrund. Dir will ich ein ehren volle» Grab in meinem Reiche schenken Ruhe in Frieden!" Die Meermädchen fassen den müden Erdenvilger und ent- tchwebei» mit ihm durch die leuchtenden grünen Fluten in das herrliche Totenreich Aegirs. Ei« isuger rüstiger Mann der Kriegsflotte tritt vor Leu Herrscher. Ber der Rettung eines Kameraden aus dem sturmbewegten Meere war er i» den Wellen ver- schwunden. ,^vu hast bis zum letzten Atemzuge deiue Pflicht getan!" sagte der Meergott. „Dich sollen meine Dienerinnen wieder «»Vorträgen in das Reich der Menschen. Ein Schiff wird dich aufnehmen, das dich in deine Heimat zurückbringt!" Bei diesen Worten erklingt eine liebliche Musik, und seife wird der Seemann von den Rixen emporgctragcn ans srdi che Licht. Endlich kommt das kleine Aischermädche» vom Frie- seneilaud an die Reihe. Freundlich schaut ihr Aegir in die blauen Augen und läßt sie zu sich heraufkommen. Er bat Gefallen an dem Kinde gefunden, das mit großen er schrockenen Augen all die Pracht und den Glanz des Meer reiches anschaut. Mit milder Hand streicht er ihm den blonden Scheitel und legt damit sanftes Vergessen alles Bisherigen auf Pie i leine Kinderscelc. Du sollst mein Kind sein, kleiner Liebling!" spricht er zu Jage. „Du wirst kostbare Kleider erhalten uns alle Tage mit meinen Dienerinnen in diesen schönen Sälen stdcr draußen iu ber großen grünen Wasserflut spielen." - Lächelnd und singend umschweben die Meermädchcn ihre neu« Gespielin und tragen sie unter dem Gesänge ihre Liedes in einen in den buntesten Farben und Lichtern wimmernden Saal. »Die Meermädcheu spielen in wogender Flut. Die glitzert und blinkt wie Kristall. Und in ihren Adern da fließet kein Blut Mit kräftigem, stärkendem Schwall. O sonderbar Wesen, o Meermädchen du!" I. SchnerLer. IU. ' - Da» klein« Fiichermädchen vorn Rordierftrande führt el» herrliches Leven nuten ank dem Meeresgründe. Nn^er Spielen und Tanze» vergeht ihe die Zeit. Manchmal er zählt ihr der Meergolt von dein Reiche der Meu chen oben in der freien Lust. Staunend lau cht sie schnei, Worten. Da erfaßt sie eines Tages die Sehnsucht, auch einnuil in dieser Welt weilen zu können, und sie bittet den Be- herricher des Meeres, sie mit hinauf zu nehmen an Sie Oberfläche der See. Immer wieder schlägt ihr aber dieser ihre Bitte ab. Jeden Tag aufs neue bestürmt sie ihn, sodaß er endlich unwillig ihrem Verlangen nachgibt. In dem kostbaren Streitwagen Aegirs fährt sie mit ihm empor. Heller und Heller wird's um sie. Endlich schimmern die St ahlen der Sonn- durch die Fluten und gießen goldiges Licht über die Edelsteine und Muscheln des Gotteswagens. An einer sandigen Bucht an Englands Küste taucht der Meergott aus den Wogen auf. Inges Verwunderung über das unbekannte Reich wäcIA mehr und mehr, als sie in der Ferne die Häu er eines großen Seedaoes im Sonnenschein liegen sieht. Trotz des Ve botes des Herrschers betritt sie den weißen Sand und eilt auf einen nahen.Sairdberg hinauf, um noch mehr von der Herrlichkeit des Menschenlandes zu sehen. Da vernimmt sie hinter sich ein Rauschen. Aegir ist mit seinem Fahrzeug in den Wellen verschwunden. „Vater!" ruft sie verzweifelt aus, „ich komme!" Aber nichts regt sich Leise murmeln die Wogen an den Strand, und das. gewaltige Meer liegt wie ein Spiegel vor Ihr im Sonnengold. Laut weinend bricht sie im Sande zusammen. o » * Ein reicher Kaufmann aus Loudon, der mit feinen Leiden Kindern einen Ausflug von dem Seebad aus an der Küste entlang unternommen hat, findet das unglückliche Mädchen. Lange stehen die drei Men chen ratlos bei Inge Rach vielem Zureden läßt sich diese bewegen, mit nach dein Dorfe hin zu kommen. Hier ruft ihr Erscheinen großes Aufsehen hervor. Nie mand versteht die Fremde. Alle Bemühungen, rhre Her kunft zu erfahren, sind vergebens. Einige Zeit später nimmt der Kaufherr Inge mit nach London in sein schön eingerichtetes Heim. Zuerst verhält sie sich allen freundschaftlichen Annäherungen gegen über ablehnend. Nach und nach wird sie aber den Liebkosungen der Kin der gegenüber zutraulicher, lernt auch sprechen, aber über ihr früheres Leben gibt sie kein« Auskunft. IV. Lange Jahre sind durc^ Land gegangen. Der reich« und edel denkende Mann hat Inge als eigen angenom men. Eine sorgfältige Schul« und Wirtschastsansbildung hat sie erfahren, und niemand erkennt mehr in vem schöne« schlanken Geschöpf das kleine Strandmädcheu mit dem merkwürdigen Muschelkleid. Nur nach ihrer Herkunft darf man sie nicht fragen. Cie bricht dann m krampfhaftes Weinen aus und sitzt stun denlang vor sich hinstarrem» in ihrem Stübchen. Es ist Sommer geworden. Die Menschen fliehen in jedem freien Stündchen aus dem Gewirr, dem Dunst und Lärm ber Großstadt hinaus an die freie Luft. Der Kaufmann will dieses Jahr seinen Kindern mit einer Reise an die deutsche Nordseekuste eine besondere Freude machen. . Nach einer Lom strahlendsten Wetter begünstigten lleberfahrt nach Deutschland hat sich die Familie iu einem erst neu errichteten Badeplatz auf einer größeren Insel niedergelassen. Nachdem man die letztere nach alle» Rich tungen hin genugsam durchwandert hat, beschließt man an einem herrlichen Sonnentage eine Fahrt nach irgend einem der kleinen Inselchen am Horizont zu unternehme«. Leicht bläht der Seewind das Segel, und gurgelnd und zischend durchschneidet der Mel des Bootes die grün blaue Flut. Knirschend läuft das Fahrzeug auf den Strand, und fröhlich und munter springen die Kinder heraus. Be dächtig unter den Jubclrnfen der jungen Leiste klettert der alte Herr auf den Sand. Auf einer sonnenhellen Grossküche breitet mau eine Decke aus und pflegt der Ruhe. Die frische Seeluft streicht über die Insel, und daS Meer leuchtet im Sonnenschein. Fern am Himmel zieht einsam ein Segelboot seine Straße. Inge mutet das alles so heimatlich an. Das Meer!, der Strand! Sie sinnt still vor sich hin. In den schöne» blauen Augen spiegelt sich das Suchen nach Erinnerung, Da trägt der Wind zerrissen und doch vernelMbwo die Klänge eine» Liedes zu ihnen herüber. Erne klare mun tere Mädchenstimme singt es leise und immer lauter in d« Sommerlust hinein: Kennst du das Volk, das choch kn Deukschlanvs Norde» In stnrmbewcgtcm Meere wohnt im Saud, Bon dein kein Klaglaut je vernommen worden i Trotz Tod und Not auf ihrem Jnselland! Kannst du das Volk? Inge hat erst die 'Melodie gesummt. Auf einmal stimmt sie mit in das deutsche Lied ein. Das Erinnern an die Wildheit, das ihr der Meergotl genommen hatte, ist ibr wieder gekommen. Sie stürmt davon und erkennt in dem singenden Mädchen dort an der Fischerhütie die Schwester. Er schrocken starrt Gerda Has fremde Mädchen an, das ibr eigen Fleisch und Blut sein will uns führt dieses schließ lich zu den Eltern. Das alte Mutterauge hat bald in den Zügen der Inge bas Kind erkannt, und die Wiedersehensfreude ist groß. Aber auf die Fragen nach ihrem Aufenthalt nach jenem Unglück muß sie schweigen. Der Bann des Meer königs schließt ihr den Munt». Die Geschwister und der Bäte: aus England sind auch herzugekommen und sind erstaunt über dies eigenartige Wiedersehen. Ihre wiederholten Fragen an das hellblonde Mädchen nach dem Geheimnis ihres Lebens machen Inge nur still und verschlossen. Eine schöne Zeit bricht nun für die beiden Familien an. Herrlich: Spaziergänge und -fahrten werden nach den umliegenden Eilanden und Dörfern gemacht, und Inge ist die fröhlichte unter allen. Viel zu früh scheint ihnen allen der Tag zu kom men, der die Freunde wieder übers Meer entführen sollte. In die Freude Inges über die Wiedervereinigung mst ihren Eltern schleichen sich die Schatten der Bekümmer nis über die bevorstehende Trennung von ihnen. Kurze Zeit vor der Abreise nach der englischen Heimat unternimmt man noch im Segelboot einen AuSslug noch einer.Sandbank weit draußen in der See. „Was ist Scan Liebe, sag? " Aus diese von Frauen immer wieder laut und leise an das Schicksal, an ihr eigenes Herz, an den geliebten Menschen gestellte Frage antwortet ber Dichter: „Zwei Seele« und ein Gedanke, zwei Herzen und et« Schlag" uud drückt damit -en inneren Gletchklana, das EiuSsein zweier Menschen aus, die, au» verschiedenen Denk- und GefühlSsphären kommend, den großen Umwandlung«- und BrretcherungSprozeß ber gegenseitigen Liebe an sich erfahre» und deren inneres Leben erst dann zur Vollendung, zur Harmonie gelangt, wenn sie die Liebe erlebte». Di« Liebe war zu allen Zetten der schöpferischste Faktor tm Leben der Völker. Religion, Kultur — als treibende Kraft dieser Mächte erkennen wir immer das liebende Gefühl, sei eS da» von Mensch zu Meusch, sei es vom Menschen zu seinem Werk. Der Liebe, ihrem Wesen nnd Einfluß ans die große« Persönlichkeiten vom Altertum bis zur Gegenwart hat Kurt Engelbrecht den erste» Band der von ihm tm Beklag Dieckmann-Halle herauSgegebenen Deuk- würdigkcttS- und ErinuerungSbücheret gewidmet. DaS Liebesleben Einzelner auf dem Hintergrund threS Zeitalter« ist in übersichtlicher und fesselnder Weife zusammengestellt un windet sich »um immer blühenden Kranz. Mit Zartheit, Innigkeit und Glut spricht Kurt Engel brecht als Einleitung vom „Erleben -er Liebe" und zeigt damit, daß er berufen war, verstehend und mitfühlend dem LiebeSerleben der Menschheit nachzugehen: Wir wollen »ns über das, was Liebe sei, nicht Belehrung von den Philosophen holen. Nein, unser eigenes Herz soll eS anS sagen : unsere Seele wollen wir befrage»; unser Leben wollen wir überdenken in jenen leuchtenden, wundersam verklärten, von innerer Wethe geheiligte» Stunden, da xs von einer Glut umfunkelt und wärmend durchstrahlt wurde, über deren Herkunft wir nimmer hätten Kunde geben können. BejammernSwürdiq ist, ivem nie in seinem Leben das heilige hohe Glück der Liebe ward; wer ule Liebe gab. nie Liebe empfing: wem LaS holdeste Erleben des armen, sorgcnzerfurchten, notbelaftcten, arbeitentheiltgten Men- IcheudajeinS versagt blieb! Ein Leben ohne Liebe ist das Grauen selber, ist Oede imd Leere, ist Hölle und Verdamm nis, das wahre, entsetzenSvolle, «»heilige, weil ««lebendige Nichts. Wo aber je Ser Meusch in -en Tiefen seines Herzens Liebe erlebte, da ward er allemal znm Dichter, zum schöpfe rischen Gestalter: ja klang etwas von hoher Göttlichkeit in seinem Reden und Tun, in seinenr Denken und Fühle» auf. Klare, scharfe Denker wie Paulus verlassen die Bahnen Ihrer vernunftgemäßen Betrachtung und stimmen Hymnen von unerhörter klingender Sprachschönheit an. Meister -er Lehre und der eisernen Disziplin wie Loyola finden plötzlich, da sie von der Allmacht -er Liebe zu reden beginnen, Worte der Begeisterung un- -«S unmittelbaren GefühlSantriebeS, die gar nichts mehr von lehrhafter Kälte «ab Disziplinierung de» Geiste» spüren lasse«. Dort aNgekommen stellt man rasch au» mikgenoML menen Siangcn und Decken ein geräumiges Zelt her. Unter seinem Schutze will man di« Mittagshitze des heißen Tagest vorüberlassen. Nach längerem Schlafe erwacht Inge aS erste ui» bemerkt mit Sch ecken, daß sich der Himmel mit Wolke» bedeckt hat, und der Wind an Stärke zununmt. Sie weckt sogleich die Reisegefährten. Rasch bricht man -a» Zeit! ab, verstaut alle Gegenstände im Boot und stößt vo», Strande. i Immer heftiger wird der Sturm. Hoch rollen die Wellen und drohen das Fahrzeug umzuwerse». Zittern», vor Angst knien die Mädchen im Boot. Aber der alt« Herr bewahrt die Geistesgegenwart. Mutig steuert' unU rudert er das Fahrzeug durch die wilden Flöten. < Anf einmal teilt sich eine mächtige Woge, al» DU sie das Segelboot verschlingen will, uns aus ihr steigt «tj wundervoller Streitwagen auf. Der Herrscher der Meer« steht auf ihm und ruft mit machtvoller Stimm« in dast Brüllen des Sturmes hinein nach seinem Kinde. Inge springt auf. In den blaue« Augen glüht ei» wildes Feuer. Sie breitet mit lautem Aufschrei die Arnwj aus und versinkt mit dem mächtigen Meergott iu dech Wellen. . Er hat sein Kind wieder geholt. Die Leute im Boot sind erschrocken zusmnmeugv-c fahren. Entsetzt starren sie auf da» Meer,. 1« dem Inge verschwunden ist. Dann treibt das Fahrzeug zum Strande. AuS dev> Tiefe der Flut dringt der Gesang der Meermädcheu, di^ ihre Gespielin wiedergefunden habe»; qV* Die Meermädcheu spielen in wogender Flut, Die glitzert und blinkt wie Kristall, ' Und in ihren Abern da fliehet kein Wut Mt kräftigem, stärkendem Schwall. , O sonderbar Wese», v Meermädcheu du! Wolle« wir nun aber einmal versuche«, un» klar L» werden, wie eS ,n einem persönliche» Erlebe» der Liede t» uns kommt. Der Mutterboden aller Liebe — geistiger wie sinnliches himmlischer wie irdischer Liebe — iss die Sehr»sucht. Wer Sehnsucht nicht kennt, kann Liebe »immer erfahre» I Es ist jenes wundersame, wette «ufschlietzen »er Herzew»' tore, das ein Erwarten und Erhoffe», et« Erwünschen mwls Erflehe« kaum geahnter, »nsnSsprechlicher Glückseligkeiten kündet! s Sehnsucht ist ein unbewußtes Wisse« vou de» UmwllkoM- menheite» des ErdendaseinS, von de» Mängel« menschlii^ sinnlicher Erkenntnis. * Sehnsucht weist über di« enge« ZLuue Le» Vergänglich«» und Begrenzten hinaus in da» Reich des Unendliche» mM. Ewigen! .. . . — ! Sehnsucht läßt «ns unser GasttunL aus Erde» z»m Be wußtsein kommen. . j Aktivität und Passivität, Betätig»«« «»» Hingabe, Mannestum und Weibtum in ihre» engste» »ad innigste» Hinüber and Herüber sind zu eiue« in»erlichst vereinigte» Wirken angetriebe«, um dir Erfüll«»» aller Sehnsüchte »ad Verheißungen in LaS arme Menschendasei» zu bringen na» es mit wahrhaft köuiglichem Reicht«» anSznstatteu. Der, Liebende erlebt in seiner Liebe, in »em wollkommeue» see lischen Ausgleich all feiner Geben»- und RehmenSfähigkeitem! die Unendlichkeit und Ewigkeit selber. j Liebe sucht nicht nur das eigene, sondern gleicherweise Las Glück -es andern. Darum muß sie dem ander» die Mög lichkeit verschaffen, selber ,n geben un» muß bereit sei» ,»i empfange». . ... ! DaS aber ist dann jenes wunderbare Hinüber- mH Herüberströmcn der Gefühle, LaS vollkommene «-»werde« der Seelen in Gabe un- Hinnahme alle» Schönen, Gute» und Wahren, der restlose Austausch der Gedanken m« Empfindungen. i Ein Zustand, der nicht nur als Höhepunkt, sonder» als Dauer, nicht nur als Augenblick der tiefste« LebenSgründung, sondern als Lebensform erfahren wird, wo immer nur ei» Herz sich weit dem Segens- nnd Glückswille» der Lieb« ausschließt. Gefeit aber ist solche Liebe gegen alles herbe LebcnSleid, gegen Haß rrnd Mißgunst, gegen Niedertracht und Verleum dung, gegen Enttäuschung nnd Not, gegen Verbitterung «ad Verzweiflung. - Wer wahrhaft liebt nnd aufrichtig geliebt wird, steht nie hilflos da! Die Liebe bietet eine diamantharte Wehr gegen jegliche Art von Feindseligkeit. Machtlos ist der Feind, der sie mit tödlicher Waffe treffe» möchte. Nur muß sie wahrhaftiges HerzenScrlebniS gewov» -en sein! Don allen Bündnisse» der Wekk ist keines fester, irr»« und wahrhafter al» dasjenige der Liebe, obwohl es kei»» Verträge kennt.