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Pxa-tanschrist: Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. 20. DaS Riesaer Ta-eblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmtShanptmaunschaft Grossenhain, des Amtsgerichts, der AmtSauwattschaft beim Amtsgerichte «nd de- Rates der Stadt Nieia. des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meissen. Postscheckkonto: Drerden kSHL Eirokasse Riesa Nr. LL 249. Donnerstag, 23. Oktober 1924, abends. 77. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend» '/,6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mart 25 Psennig durch Post oder durch Roten. Für den Fast des Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Rachforderung vor. Anzeigen für di« Rümmer des Ausgabetages stnd bis 9 Uhr vormittags auszugeben und im oorauS zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wiro nicht übernommen. 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In einer üsfentlichen Versammlung der Deutschnationalen Volkspartei sprach am Dienstag abend der bisherige deutschnationale Neichstagsabgeordnete Graf Westarp. Der Redner beschäftigte sich zunächst mit au ßenpolitischen Fragen und zählte die Gründe auf, die für die Deutschnationalen maßgebend waren, den Eintritt in die Negierung zu erstreben. Er erklärte, daß an der Erfüllung der Gutachtengefctze keine Negierung vorübergehen könne, auch wenn Deutschnationale darin seien. Es werbe aber darauf ankommen, wer die deutsche Negierung bei der Hand- habnng der Geschäfte zu vertreten habe. Man wird alles daransetzen müssen, die Gesetze für Deutschland erträglich zu machen. Darum war das Ziel der Deutschnationalen: Hin ein in die Negierung, teilhaben an der Verbesserung dieses Gesetzkomplexes. Die amtliche Notifizierung der Kriegs schulderklärung sei den Deutschnationalen zugestandcn worden. Sie werbe in der Negierung wie in der Opposition mit gleicher Entschiedenheit darauf drängen, daß hier endlich bas Notwendige geschehe. Der Eintritt in den Völkerbund wird von den Deutschnationalen nicht erstrebt. Es mag sein, daß gewisse Vorteile in der Tagespolitik durch den Eintritt in den Völkerbund zu erzielen wären, aber die in Artikel 10 des Völkerbundpaktes vorgesehene Garantie der Gebiete der Nachfolgestaaten sei für Deutschland noch nicht annehm bar. Das deutsche Memorandum knüpfe an den Eintritt in den Völkerbund die Bedingung, daß Deutschland an den Exekutivmaßnahmen des Völkerbundes nicht beteiligt wer den darf. An dieser Forderung muß unbedingt sestgehalten werden. Unmöglich ist auch die Beibehaltung der Milttär- rontrolle. Solange noch ein Franzose in den widerrechtlich besetzten Gebieten ist, kann Deutschlands Eintritt in den Völkerbund nicht erfolgen. Redner erklärte dann weiter: Die Deutschnationale Volkspartei kann nur in eine Negie rung einiretcn, wenn ihr Einfluß eingcrüumt wird, der eS ermöglicht, auch die Verantwortung für die deutsche Regie rung mit zu übernehmen. Wir können und werden in einer Koalitionsregierung deutschnationale Politik treiben. Wir wissen aber sehr wohl, daß wir nicht mit allen uweren Zielen durchkommen. Wir werden uns in Einzelheiten einigen müssen. An die vom Reichskanzler Marx gewünschte Volksgemeinschaft mit Einschluß der Sozialdemokratie hat kein Mensch ernsthaft gedacht. Notwendig ist eine Gesin- nungsgcmeinschast, eine Zusammenfassung aller nationalen, sozialen und völkischen Kräfte. Die Richtlinien des Reichs kanzlers waren nicht geeignet, eine ernsthafte Grundlage für ein Zusammengehen von Deutschnationalen und Sozial demokraten zu geben. Nur ohne «nd gegen die Sozialde mokratie kann in Deutschland regiert werden. Es ist falsch, wenn man sagt, wir hätten die Richtlinien des Kanzlers vorbehaltlos angenommen. Wir haben uns insbesondere mit dem Satz über den Eintritt in den Völkerbund nicht einverstanden erklärt. Auch die übrigen Punkte der Richtlinien haben wir nur als Ver- handlungsgrundlagen angenommen. Eine falsche Auffas sung ist es auch, wenn behauptet wird, die Teutschnationa- len seien nmgefallen und bereit, die Außenpolitik in der bisherigen Form unverändert fortzuführen. In den Richtlinien ist diese Forderung auch nicht aufgestellt, da wir uns nie darauf eingelassen hätten. Die Richtlinien enthal ten nur die Feststellung, daß die Londoner Abmachungen burchgcführt und bestimmend für die Außenpolitik sein müssen. Unsere Kritik an den Londoner Abmachungen hal ten wir voll aufrecht. Von all den Verhandlungen der letzten Wochen mutz festgestellt werden, daß die Deutschnatio nale Bolkspartei fest gewesen ist und fest zu ihrem Wort ge halten hat. Von Interesse sind die Vorgänge beim Zentrum. Es ist unwidersprochen geblieben, daß Wirth gedroht hat, bet einem Zusammengehen mit den Deutschnationalen eine eigene Crtstlich-öemokratisch Partei zu gründen. Wir ha ben uns in den Verhandlungen nicht festgelegt, da wir doch keine sichere Grundlage hatten. Immer wieder wirb unser Eintritt von den Demokraten abhängig gemacht. Gewiß wäre die Mehrheit einer Negierung ohne Demokraten schwach gewesen, aber man hätte die parlamentarischen Schwierigkeiten auf sich nehmen müssen. Vom Parteistand punkt ist die Reichstagsauflösung nicht zu bedauern. Sie hat gewirkt wie eine Erlösung aus dem Sumpf der jammer vollen Verhandlungen der letzten Tage. Eine der erste« Forderungen, deren Erfüllung von der Deutschnationale« Volkspartei angestrebt wird, ist die Schaffung eines Schul- gesetzcs. Bet der Wahl am 7. Dezember geht es um rechts ober links. Am 4. Mat ist die Entscheidung nicht gefallen. Erfreu lich ist, daß auch der Landtag aufgelöst wird. Eine weitere Parole der Deutschnationale» ist die Erzwingung der Reichspräsidentenwahlen. Daneben fordern wir: Fort mit der sozialdemokratischen Jntereffenwirtschaft in Preußen. Der Wahlaufruf der Verewigten Vaterländischen Verbriude» * Berlin. Ter Wabldicnst der Vereinigtest Vater ländischen Verbände Deutschlands veröffentlicht einen Aus- rnf, in dem es ». a. heißt: Worum geht es bei dieser Wahl? Es geht um die letzte Möglichkeit, dem deutschen Volke seine Politische Freiheit und wirtschaftliche Lebens notwendigkeit wieder zu gebe». Freiheit und LcbcnS- bedarf! Beide wurden in den letzten Jahren hingecieben und zwar weil das Volk regiert worden ist, aus Grund internationaler und sozialdemokratischer Phantastereien. Die große Gläubigkeit und FriedcnSsehniucht des deutschen Volkes ist gemißbraiicht worden. Keine der NachkrieaS- regierungen hatte die Kraft, die verhängnisvolle Entwick lung zu verhindern. Tie internationale Abhängigkeit der Sozialdemokratie ist die Quelle allen Unglücks. AnS Deutschlands Leid, allen Demütigungen und Entbehrungen der letzte» 5 Jahre gegen diese völkermordende Entwicklung ist aus dein deutschen Volk die große vaterländische Be wegung entstanden, welche ihre hohen Ziele frei von partei politischen Interesse» unter der uns allen seit Ausrichtung des Deutschen Reiches einigenden Flagge „schwarz-weiß-rot" gesteckt hat. Gegen diese schwarz-meiß-rote Bewegung, die berufen ist, Deutschland ans seiner politischen und wirtscbaitlichen Versklavung zu befreien, gründete die Sozialdemokratie mit unerhörten Finanzmitteln, deren Quellen unbekannt sind, die Reichöbanneroraanisntion Schwarz-Rot-Gold als Schutz truppe des Sozialismus und organisierte sie zielbewusst z«m Bürgerkrieg. Wenn dieses Ziel erreicht, dann ver endet Tentschland. Wer also den Bürgerkrieg verhindern «nd Deutschland wieder zur Gesundung bringen will, der muss bei den Wahlen am 7. Dezember die schwarz- weiß-rote vaterländische Volksgemeinschaft zur Führung bringen. Gebt denjenigen Parteien Euere Stimme. Wir wollen Deutsche bleiben. Darum wollen wir statt des zer- störenden KlassenkampseS den ausbanenden WirtschafiSfrieden, der sich gründet auf die christliche Eewisscnspflicht von Arbeitnehmer und Arbeitgeber und der allein Werte schafft. Wir wollen eine Volksgemeinschaft deutscher Brüderlichkeit, in der weder niedrig, reich noch arm gilt, sondern des Menschen eigener Wert und die Menschlichkeit. Wir wollen die soziale Ueberwindung des Klafsenhasses durch Christen- tum, Nächstenliebe nnd Nächstenfürsorge. Wir wollen nicht die systematische Vergiftung der deutschen Jugend und des deutschen Geistes durch eine »»deutsche Literatur und Sprache. Darum wollen wir christliche Jugenderziehung und christliche Kultur als Grundlage des Staatslebens. Wir wollen in Parlament und Regierung politische Sauber keit, Fachkenntniffe und moralische Gesinnung und Pflicht gefühl der Führer in den höchsten nnd niedrigsten Aemtern. Wir wolle» Einigkeit und Recht «nd Freiheit. Wir wollen brüderlich mit Herz und Hand zusammenstehen: Ei» Boll in Not. Fritz Geißler, Graf von der Goltz, Dr. Göricke. MedelArNM der UM der Rille. BPD. Berlin, 23. Oktober. In den führenden Kreisen der bisherigen Regierungsparteien ist man gegen wärtig bestrebt, die Politik der Mitte auch über die Aus einandersetzungen des Wahlkampfes hinweg sicherzustellen, um die Stetigkeit des RegierungskurseS in Deutschland zu gewährleisten. Besonders sind es die Mitglieder des Reichs kabinetts, an erster Stelle Reichskanzler Dr. Marx «nd Außenminister Dr. Stresemann, die ihren ganzen Ein fluß ausbieten, um die durch das Sckeitern der Regierungs umbildung entstandene Konfliktstimmung innerhalb der Regierungsparteien zu mildern und die großen politischen Gesichtspunkte der inneren und äußeren Festigung Deutsch lands in den Vordergrund zu stellen. Während die wahl agitatorische Einstellung der einzelnen Parteien augenblick lich alle Streitfragen der inneren und äußeren Politik auf rollt, wird, wie wir hören, die Reichsregierung im Gegen- stadium des Wahlkampfes offiziell heroortreten, um die Notwendigkeit einer verantwortungsbewußten Aufbaupolitik zu betonen. Inzwischen wird die Negierung gezwungen sei», neue außenpolitische Aktionen zu unternehmen, damit das Kernproblem der gegenwärtigen RegierungSpoiitik, die frühere militärische Räumung des Ruhrgedtetes, nicht vernachlässigt wird. Gerade im gegenwärtige» Augenblick sieht es die Regierung als ihre dringende Pflicht an. den Beweis dafür zu erbringen, daß der Weg, de i die deutsche Negierung ans der Londoner Konferenz euigeschlagen hat, der einzig richtige mar. Nm vor dein Volke diese Tatsache in ihrer annzen Traoweite 5» demonstrieren, wird daher von deutscher Negiernnasseite i» kürzester Frist eine diplo- matüche Aktion eingeleitet werden, die daran' hinanSciclt, non der französischen Reg'ernna ininmchr die bestimmte Znici"? a»i eine baldige nnd endgültige militärische Räu- mn> g de? Ruhr- und SanktionSgedieteS erreichen. <zn den Regiernno-kreisen ist man der An'fnllung. daß eine erfolgreiche Fortinbrnng dieser Politik nur möglich sein wird, wenn die Koalition der Mitte nach wie vor der Ausgangspunkt feder Neubildung de- Reichskabinetts sein wird. Eine RechtSorientiernna. die zn einer Acndernng des bisherigen anßenvolitilchen Knrsts führen würde, würde nach Anffaiinng der dem Reichskanzler Marx nahestehenden Kreise ebenso nachteilig iein wie etwa eine eiiveit'ae Per schiebung der Kräfteverhältnisse nach links, die die Ge'ahren neuer volitstcker Kämpfe in sich bergen würde. Ans all diesen Gründen erblickt die Reich-reaiernng in der Wieder- sterstcllunq des Blockes der Mitte ein dringendes Gebot der Stunde, das auch im Wahlkampf nicht außer Art ge lassen werden dürste. Wir glauben ans da? bestimmteste zu wissen, daß an? diesen Gründen heran? die Wiederannäherung zwischen der Deutschen VnlkSnartei. dein Zentrum nnd den Demokraten bereits in kürzester Frist erfolgen wird. In den Kreisen dec Deutschen Volkspartei beliebt absolut da? Bestreben, d'e bei den letzten Regicrnno-nerbandlungen entstanden- Atmosphäre des gegenseitigen Mißtrauens zn reinigen nnd iin Wablkampf für die unbedingt? Fortsetzung der Politik der Mitte anizutreten. Tie Deutsche Volk-virtei will da mit ihre» nnzmeidcntigen Charakter als Mitte lpartei mit aller Klarheit zum Ausdruck brmgen. Im Zentrum liegen die Tinge ebenso. W?nn auch der linke Flüae! der Partei sich mit aller Entschiedenheit aeoen eine Büraerblockpolitil wehren zn muffen glaubt, so besteht doch vs'l- Ueberein- stimmiing darüber, daß das Zentrum eine andere Politik als die der Mitte nicht treiben kann, auch wenn da? Er gebnis der Wahlen eine wesentliche Verschiebung der Kräsre- verbältnisfe im Reichstage bringen sollte. Tie Demokraten erklären, daß sie immer ans dem Standvnnk: gestanden hätten, die Politik der Mitts als dis einzig richtige und für Deutschland zweckmäßige Richtung cnnnsrkennen, und daß sie nur an? dielen Gründen üeranS einer Hin-uz:ehnng der Tentschnationalen in die Neich-regierung ablehnend gegenüber gestanden hätten. Ausland nnd Reichstaqswahl. Unsere liebe demokratische „Weltpreise" bringt schon wieder spaltenlange Trahtberichte an? Paris und London in denen die merkwürdigsten Ansichten des Auslandes über die ReichStagSan'lösnnci den deutschen Wählern vorge'etzt werden. Natürlich kann inan allerlei aus dielen Ltiinmen lernen, ober zumeist doch in: Gegensatz zn ihnen nnd nickt, wie die Linkspresse eS möckte, in Uebereinitimmnng mit ihnen. Tenn selbst die ausländischen Blätter, die ernsthaft die Verständigung und den Weltfrieden wollen, gehen immer von dein Standpunkt des eigenen Landes an? nnd könnnen die deutschen Verhältnisse nickt beurteilen. Sonst würden sie nicht den Parteien den Sieg wünschen, die am wenigsten nationale Energie entwickeln, sondern denen, die unter strenger Wahrung de? deutschen Standpunktes dock eine rührige Außenpolitik mit dem Ziel de? Ausgleiches der Gegensätze führen wollen. Eine ausgesprochene Links politik würde ja sehr bald die Opposition der Reckten wieder so stärken, daß ein völliger Umschwung zn erwarten wäre. Nichts aber ist uns ebenso wie der Weit jetzt nötiger als Stetigkeit in der deutschen Politik. Köstlich ist das LenändniS der „Action Franeaise", daß die bisher in Deutschland eingetrctene Beruhigung für Frankreich gefährlich sei; „denn die deutsche politische und finanzielle Anarchie sei eine der besten Garantien für Frankreich gewesen". TaS ist doch wenigstens ehrlich. Di« Kommunisten, die sich als Franzosensresser anfzmpielen lieben, erfahren daraus deutlich genug, in wessen Interesse sie arbeiten; aber auch die Rechtsradikalen, die am liebsten die ganze verfassungsmäßige Entwicklung sprengen mochten, können nun seben, mein diese am meisten im Magen liegt, den französischen Chauvinisten. — Aus der englischen Presse erfahren wir, daß auch die DiehacdS, die ganz reckte stehenden Industriellen, in Deutschland nicht ihre Ge sinnungsgenossen, sondern die Linke in Front zn sehen wünschen. Weshalb — das könnte sich die demokratische Presse wohl allein sagen; und es wäre klüger von ihr, solche Aeußerungen zu unterdrücken. Andere englische Stimmen lauten: Die Deutschen könnten nun die Antwort auf die französischen Wahlen und auf die Politik Herriot? geben. Das wird mobl auch geschehen, nnr daß man nicht an die Worte Herriots denken wird, sondern an seine tat- sächliche Politik und an die Gegenkräfte, die in Frankreich noch so mächtig sind, daß sie jederzeit wieder die Oberhand gewinnen können. Die richtige deutsche Antwort auf Lon don und Genf sowie auf die langsam eingeleitrte Räumung des RubrgedieteS kann angesichts der vielen dabei noch offen gebliebenen Fragen doch nur die sein: mir werden mit aller Vorsicht den eingeschlagenen Weg weiter gehen. Wir habe» jetzt keinen Anlaß zu radikalem Nationalismus, aber auch keinen zu vertrauensseligem Pazifismus. Ein klares, ruhiges Nationalgesühl muß die Wahlen und den neuen Reichstag beherrschen; das Ausland wird eS zu begreife» und sich darauf einzurichten wissen.