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ß» »er »Sttntsche« Wochenschrift «itaeüÄt Mr», hat Dr. « vorchart im Darmkaual gesunder Flug und Stockbieue« tu 2^ Prozent aller Kälte ParatyphuS-Bakterie» fesigeftellt. Diese ftir de» Mensche» so gesä-rliche» Bazille« wirke« augenscheinlich auf die Biene gar nicht ei». Eie können aber als Uederträger der Seuche wirke», und das ist von Wichtig, kett, wen» mau die Entstehung der TyphuS-Spt-eurte i» der neuesten Zett aufkläre« wlll, wie et»« solche erst kürzlich t« der Sungenhetlanstalt zu GürberSdorf austrat. — Hierzu ivird von berufener Stelle folgende» geschrieben: »Zu dem Artikel »Biene« al» Seuchenllbertrager" möchte ich al» alter Bienenzüchter und Honigesser folgende» berichten: Mr wa ren fünf Geschwister. Mein Bater war einer der grobe« Bienenzüchter der Provinz Sachsen. Da mein Vater keine» Honig verkaufte, so mußten wir Kinder de« Honig vertil gen, in den meisten Jahren mehrere Zentner. Nun hatte mein Vater außer Bieneukasten auch sogenannte Walze« au» Strohgeflecht. Au» diesen Walze» mutzte im Frühjahr der Honig hevauSgeschnitteu werden. Da aber die Bienen -em Nauch nur sehr schwer wichen, wurde manche Biene zerschnitten, der Honig aber trotzdem ungekocht gegessen: mttzerdem habe« die Bienen oft Ruhr und beschmutzen die Hontgschetbcn,' auch dieser Honig wird, wenn auch etwa» ab- gewischt oder abgekratzt, ungekocht gegessen. Wären die Pa- rattiphuS-Bakterlen auf den Menschen übertragbar, dann lebten wir fünf Geschwister nicht mehr, SV, 66, 68, 7V, und 73 Jahre ist unser Alter. Die Bakterien haben uu» als» «icht» getan." — —* Seeverbindung Swiuemünbe—Neu- kahrwasser—(Danzig)—Pt l lau. Wie uns aus dem VtetchSverkehrSministcrium mitgeteilt wird, ist für diese Schiffsverbindung, die mit den bekannte« Ostseebäderschtffen -er Reederei Bräunlich unterhalten wir-, vom 6. Oktober -S. I». ab ein neuer verbesserter Fahrplan vorgesehen. Im Anschluß an den den Stettiner Bahnhof in Berlin um 1 Uhr «6 nachm. verlassende« Eilzug, in welchem direkte Wagen S. Klasse jeden Montag und Donnerstag bi» Swtne- münde Hafen san 6,89 nachm.) laufen, verkehrt jeden Mon tag «n- Donnerstag der Dampfer, der Swinemünde-Hafcn um 7 Uhr abends verläßt. Er trifft am nächsten Tage (DienStag und Freitag) um 11 Uhr vormittag in Neufahr- wasser (Danzig) ein, von wo er 11 Uhr 45 vorm. nach Ptllau-Hafen, Ankunft 3 Uhr 45 nachm., wetterfährt. Von Ptllau-Hafen bringt der bereitstehende Zug (ab 4 Uhr 10 «achm.) die Reisenden nach Königsberg i. Pr., Ostbahnhof, wo die Ankunft bereits 5 Uhr 21 nachm. erfolgt. In der Gegenrichtung fährt man mit besonderem Zuge (2.—4.Klasse) jede« Mittwoch und Sonnabend früh 7 Uhr 10 von Königs berg 1. Pr. bis Ptllau-Hafen, an 8 Uhr 24 vorm. Unmittel bar hierauf verläßt der Dampfer 8 Uhr SO vorm. den Hafen mit nachstehendem Fahrplan: An Neufahrwafser 12 Uhr 30 nachm. und ab 12 Uhr 45 nachm. Ankunft in Swinemünde- Hafen am nächsten Tage (Donnerstag und Sonntag) 5 Uhr 4V vorm. Wetterfahrt vom Hafen im berettstehenden Zuge nm 6 Uhr vorm. nach Swincmünde-Hauptbahnhof an 6 Uhr S4 vorm. und dann im Plan des Eilzuges 134 ab Swine- münde-Hauptbahnhof 6 Uhr 40 vorm., an Berlin-Stettiner Bahnhof 10 Uhr 18 vorm. —* Macht neue Testamente! Vorsorglich hat mancher in besseren Tagen ein Testament errichtet, teils um Streitigkeiten unter den Erben zu vermeiden, teils um auch Personen, die gesetzliches Recht nicht hatten, eine Zuwen dung zu machen. Die meisten Testamente entsprechen aber -em Willen des Testators nicht mehr seit in der Nachkriegs zeit das Gelb völlig entwertet ist. Er hat z. B. letztwtllig verfügt, daß ein Erbe das Nachlaßgrundstück, ein anderer -aS Kapitalvermögen erben oder wenigstens eine bestimmte Summe herausgezahlt erhallen solle. Jener erhält daSNach- laßgrundstück, bas vielleicht im Werte bedeutend gestiegen ist. Dieser verliert sein ganzes Erbe. Ein Erbe soll an Dritte, die dem Erblasser nahegestanden haben, ein Vermächtnis auSzahlen,- das Geld ist zerfallen, der Vermächtnisnehmer geht leer aus. Außerdem haben sich ost die Bermögensver- hältnisse der Erben infolge der Geldentwertung völlig ver schoben. Der eine hat sein eignes Vermögen verloren, der andere befindet sich in guten Verhältnissen. Der Testator würde zweifellos eine andere letztwillige Verfügung ge- tröffe« haben, hätte er die Folgen vorcnrSgesehen. Darum soll jeder, der ein Testament errichtet hat, prüfe«, ob es noch seinem Willen entspricht, und wenn er zu der Ueber- zeugung kommt, -aß es durch die Verhältnisse überholt ist, e» schleunigst ändern. Er kann, wenn er eS bei Gericht hin- terlegt hat, es zurücknehmen und sein Privattestament zer reißen. Allein das wird nicht genügen: er wird auch ein neues Testament errichten und seinem nunmehrigen Willen Ausdruck geben wollen. Am sichersten handelt er, wen« er ei« gerichtliches oder notarielles Testament errichtet. Dan« ist wenigstens die Form gesichert. Er kann aber auch ein Prtvattestamcnt machen. Dann mutz er aber die Form streng beachten. Er muh es von Anfang bis zu Ende selbst schreiben und am Schluffe mit Bor- und Familien- namen unterzeichnen, auch mit dem Datum, an dem er es nie-erschrcibt, versehen und den Ort angeben, an dem er sich zur Zeit -er Niederschrift aufhält. Zweckmäßig ist eS schließlich in dem neuen Testament ausdrücklich zu sagen, daß alle früheren Verfügungen aufgehoben sein sollen. Sonst könnte schließlich doch Streit entstehen, ob wenigstens einzelne Verfügungen, die mit dem neuen Testament, daS nicht zurückgenommen oder vernichtet ist, im Widerspruch stehen, nicht doch noch gelten sollen. * Mehltheuer. Der Bienenzucht- und Bezirks- obftbauverein Prausitz und Umgegend veranstaltet, wie bereits mitgeteilt, morgen Sonnabend, sowie Sonntag und Montag im hiesigen Gasthof eine große Obst- und bienen wirtschaftliche Ausstellung. Die Eröffnung erfolgt Sonn- abend vorm. 11 Uhr durch Herrn Amtshauptmann Felltsrb. Die Ausstellung ist febr reich beschickt und daher äußerst sehenswert und interessant. Ein Besuch derselben kann besten» empfohlen werden. Großenhain. In der Nacht vom Sonntag zum Montaa ist in das Nulverhaus des Tonwerkes Gröden bei Großenhain ein Einbruch verübt worden. Die Einbrecher haben hierbei nicht weniger als 17 Kilo Dynamit mit Sprengkapseln und Zündschnur gestohlen. Es wird ver- mutet, daß der Einbruch von Kommunisten ausgeführt worden ist, auch wurde bereits ei» in Merzdorf wohnender Kommunistenfübrer in Hast genommen. Moritzburg. Wilschdorf wollte ein Landwirt aufS Feld fahren um Kartoffeln zu holen. Dabei bemerkte er, daß seine dicht dinier dem Dorfe gelegene Wiese und das angrenzende Feld stark aufgewühlt waren, als er sich den Schaden näher besehen wollte, bemerkte er im Schilfe seines in der Nähe befindlichen Teiches ein großes, schwar zes Tier. Er ging zurück, stieg auf seinen Wagen uns sah von dort auS, daß sich ein feistes Wildschein im Schilfe häuslich niedergelassen batte. Er ließ den Wagen stehen, eilte zurück ins Dorf und holte einen Jäger, der das Wild schwein mit einem gntaezielten Mattschuß vom Wagen aus erlegte. Der feiste Braten hatte ein Gewicht von 185 Pfund, die Leber allein wog 6'/- Pfund. Da in der Gegend keine Wildschweine vorkommen, auch seit Menschcngedenken kein solches hier geschossen worden ist, wird eS sich wohl um einen Keiler handeln, der aus dem paßen Moritz burger Revier desertiert ist. "Dresden. In der Gesamtratssitzung vom 30. Sep tember wurde beschlossen, «ine« Erweiterungsbau des Bür- schlage«. mit §ustttmnun?de» Woh ¬ nungsamtes vergebe» werden, um dadurch Wohn raum i« der Stadt frei zu machen. Die Kosten hierfür solle« in de« Haushaltsplan 1425 eingestellt werden. Weiter solle« »um wetteren Au»bau de» städtischen KindcrerholungSheim» Norderney 44000 Mark zu Lasten der häushaltsplanmähig vorgesehenen Mittel für unvorhergesehene Ausgabe« be willigt werde«. * Dresden. Am Mittwoch verstarb hier tm Mer von 78 Jahren der Bezirksjchulinspektor a. D. Oberschulrat Dr. Karl Lange. Mohwere Jahre hat er in Plauen i. B. am Seminar gewirkt, war dann Bezirksschulinspektor in Dippoldiswalde und übernahm dann die Leitung des Schul« anfsichtSbezirks Dresden 8. — Die hiesige Kriminalpolizei meldet: In der städtischen Kunsthalle in Düsseldorf wurde ein großer Diebstahl ausgeführt, wobei die Diebe acht der wertvollen Bilder auS den Nahmen herausschntttcir. Ge stohlen wurden Arnoöld BocklinS »Brustbild der Mevpatra", Moritz von Schwind» „Küthchen von Heilbronn", Max Liebermanns „Kartoffelernte^, Buchholz's „ForsthauS tm Waldes, MareeS »Landschaft mit drei nackte» Männern", sowie Bilder von Knaus, Bautier und Hasenclever. — Am 1. 10. gegen 1 Uhr nachmittag» wurde im Grundstück Moritzstraße aus ein« ältere Dame ein Naubüberfall ver übt. Ein Unbekannter war der Dame unbemerkt in das Grundstück gefolgt. Auf der 1. Treppe entriß er ihr plötz lich ihre schwarze Sammettaschc niit silbernem Ketten henkel und flüchtete damit. "Großschirma b. Freiberg. Ein tödlicher Unglücks fall, der durch das eigene Verschulden des Verunglückten hervorgerufen wurde, ereignete sich am Dienstag mittag hier in der Pappenfabrik. Ein jugendlicher Arbeiter spielte trotz mehrmaliger Warnungen seines Vorgesetzten an einer Maschine. Plötzlich wurde er von der Transmission er faßt und kam ur bas Maschinengetriebe. Er erlitt schwere innere und äußere Verletzungen, denen er im Krankenhaus erlag. * Pirna. Am 1. Oktober trat der Senior der säch sischen Journalisten, Redakteur August Pordefch, nach 5«>- jähriger Berufstätigkeit in den Ruhestand. 46 Jahre lau« war er Schriftleiter des „Pirnaer Anzeigers". Er feierte am 1. Oktober seinen 76. Geburtstag. * Mügeln (Bez. Leipzig). Die Stadtverordneten ge nehmigten grundsätzlich die Abhaltung eines zweiten Hei matfestes im Jahre 1825 in Mügeln, verbunden mit 25- jähriger Jubelfeier der Mügelner Landsmannschaft Dresden und der Bundestagung der Sächsisch-Thüringi schen LmchSmannschaften. Ws Festtag wurde der ö. Juli bestimmt. * Lößnitz i. E. In der letzten Stadtverordneten sitzung kam es gelegentlich der Beratung über die Einfüh rung der kostenlosen Totenbestattung zu erregten Ausein andersetzungen zwischen den sozialistischen und kommunisti schen Stadtverordneten. Schließlich nahmen auch die Tri bünenbesucher in ungehöriger Weise an dem Streite teil und der Tumult wurde so arg, daß der Vorsitzende den Zuhörerraum räumen lassen mußte. Der Antrag auf kosten lose Totenbestattung wurde einem Ausschuß überwiesen. Werdau. Die Ortsgruppen Werdau, Crimmitschau, Zwickau, Meerane, Glauchau, Seelingstädt, die im Landes- verband der Stahlhelin-Vereinigungcn den Kohlengau bil den, feierten Sonnabend und Sonntag Fahnenweihe. In zwei großen Sälen fanden Festabende statt: Generalmajor a. D. Maercker hielt in beiden Versammlungen die Haupt rede. Di« große Kirche in Werdau erivies sich Sonntag vormittag für den Weihsakt noch zu Nein, viele Tausende Stahlhelmleut« und Bewohner der Stadt und Umgebung hatten sich vor der Kirche eingefunden. Als die Fahnen sich vor dem Altarplatz senkten, führte Generalmajor a. D. Maercker die Versammelten tm Geiste nach den Schlacht feldern der verschiedenen Länder. Zum Zeichen der Trauer um die Gefallenen wurden Kränze an den Heldcnmalcn Niedergelegt. Den Schluß der Feier bildete die Parade auf dem Schützenplatz, die im allgemeinen ungestört ver lief. — Im Krankenhaus starb die 14 jährige Schülerin Otto, die infolge unvorsichtigen Umgangs mit Spiritus furchtbare Brandwunden erlitten hatte. Die Haut war am Körper des Mädchens zu neun Zehntel verbrannt. We nige Stunden nach dem Unfall erlöste der Tod das un glückliche Kind. Eine Warnung für jedermann wiederum, bei der Handhabung der Spirituskocher die größte Vor sicht zu beobachten. "Geyer. Der Kriegsgefangene Max Krauß aus Tannenberg, der 1914 bis 15 in französischer Gefangen schaft war und dann als vermißt erklärt wurde, hat jetzt, nach neu« Jahre«, den Seinen einen schriftlichen Gruß gesandt. " Plauen. Ein 22 jähriger Untenvachtmeiflec der hiesigen Schutzpolizei hatte vor der Reinigung seiner Dienst- vistole vergessen sie zu entladen. Nachdem er die Waffe schon teilweise auseir.andergenoinmen hatte, kam er an den Abzugsbügel. Es entlud sich ein Schuß, der dem jungen Beamten in den Unterleib drang und eine Schlag ader zerriß. Er erlag seinen Verletzungen im Kranken hause. " Reichende:g. Aus der Untersuchungshaft in Jungbunzlau entfloh letzter Tage der Häftling Josef Studetzkh, ein gewiegter Einbrecher. Er vollführt jetzt weitere Einbruchsdiebstähle. Als man ihn dieser Tage verfolgte, warf er eine Handtasche weg, in der sich 74 goldene Eheringe und eine neue silberne Herremihr be fanden. Drese Sachen dürsten aus einem Juwelendicbstahle stammen, bei dem Preziosen für 20000 Kr. entwendet wur den. Der Flüchtling entkam leider uard konnte noch nicht ermittelt werden. " Leipzig. Der Staatsgrricdtshof zum Schutze der Republik trat gestern unter dem Vorsitz des Reichsgerichts rates Doehn in seine neue Sitzungsperiode ein. Als neuer Beisitzer wurde Generalleutnant a. D. Kaehler vereidigt. Leute verhandelte der Staatsgerichtshof gegen den .Hand lungsgehilfen Kurt Schaarschmidt aus Leipzig und den Gärtnertehrling Karl Fiedler aus Stuttgart. Kürt Schaar schmidt wurde Weyen Beihilfe zur Vorbereitung des Hoch verrate» in Tateinheit mit einem Vergehen gegen L 7 Ziffer 4 deS Republikschutzgesctzes zu 9 Monaten Gefäng nis und 100 Mark Geldstrafe, Karl Fiedler wegen der gleichen Vergehen zu 3 Monaten Gefängnis und 30 Mark Geldstrafe verurteilt. Wartestand oder Ruhestand. Von Otto Schmidt (Stettin), M. d. R. In den Kreisen der auf Grund der Personalabbauver ordnung in den einstweiligen Ruhestand verletzten Beamten herrscht große Unruhe über das zukünftige Schicksal der Wartestandsbeamten. Zunächst sei darauf hingewiesen, daß jeder Wartestandsbeamte verpflichtet ist, dein Rufe feiner Behörde auf Uebernabme eines andere» Amtes an einem andere» Orte Folge zu leisten, falls er nicht Gefahr laufen will, sein Wartegeld und sein« Pension zu verlieren. Infolgedessen kqnn man nur allen Wartestandsbeamten folgendes raten: Ist der Warteftandstzramte SO Jahre al», so kann er unter den heutigen Verhältnissen nicht mehr mit seiner Einberufnng rechnen. Lieser WartestandLbeamte soll dann seine Versetzung in den dauernde» Ruhestand bean tragen, wen» er 80 Prozent seines Gehalte« sich «l» Pension erdient bat. Ebenso kann ich nur jedem jüngere» Warte« standLbeaiiiten, auch wenn er einschließlich Kriegsdienstzeit noch keine pensionsfähige Dienstzeit von 40 Jahren hat, trotz der dann eintreteuden Verringerung der Pension gegen- Mr «Hw IWaotz IKMarw H-Ätuma t» demernden Ruhestand rate«, wen« er auf eine Resthststftmnsk im Dienst keinen Wert mehr legt. Wer diesem Rate folgt, entgeht dem Schicksal, vielleicht einmal ans Schikane nach irgend einem Orte einbrrnse» zu werden, dieser Einberufung nicht zu folgen und dadurch Wartegeld und Pension zu ver- lieren. Es laufen ferner Gerücht« um. daß geplant sei, die Wartestandsbeamten und Pensionär« an künftigen Gehalts erhöhungen nicht teilnehmrn zu lassen. Diese Gerüchte find unwahr. E» wird auch keinen Volksvertreter geben, der je einem derartigen Gesetze -»stimmen würde, nachdem im Jahr« 1VL0 da« deute geltende PensionSgesetz mit Zu stimmung aller Parteien beschlossen ist. Unbedingt wird und muß aber der Reichstag daraus bestehen, daß ans Ersparnisgründen all« leistungsfähigen Wartestandsbeamten im Bedarfsfälle wieder eingestellt werden. Zur Sicherung dieses ständig wieder vorgrbrackten deutschnationalen Wunsche« wird das EtatSgrsetz auf An trag entsprechend geändert werden müssen und geändert werden. Keine Brotkarten wieder! Berlin. (Funkspruch.) Wie den Blättern mitgeteilt wird, erklärte ein Vertreter des NeichSernährnngS- Ministeriums im Hinblick ans übertriebene Zeitungsnach richten über den Ausfall der diesjährigen Ernte, daß sich der Ausfall gegenüber dem Vorjahre ans höchstens LV Prozent stellen werde. Die Wiedereinführung der Brotkarte sei seitens der zuständigen Stellen «och nie- malS in Erwägung gezogen worden. Den Ausfall der diesjährigen Ernte zahlenmäßig zu belegen, sei heut« noch unmöglich, weil der Ausdrusch kaum begonnen habe. Einen erheblichen Anteil an dem bisherigen Minderrrtrage hätten insbesondere Süddeutschland und Westfalen, während die östlichen Gegenden, Deütschlands Kornkammern, «ine günstige Noggenernte aufzuweisen hätten. Das Reichsernährungsministerium habe dem Minder ertrag dadurch bereits Rechnung getragen, daß rechtzeitige Auslandskäufe getätigt wurde», die in den nächsten Wochen Herrinkommen würden. TaS NeichSeisenbahnminifterium habe bereits Vorsorge getroffen, daß die aus dem Auslande eingehenden Mengen den durch den Ausfall bedrohte« Landesteilen möglichst direkt zugeführt würden. MMlWWeldWkii MAlWWk vom 3. Oktober 1924. Empfang beim ReichSpräfideuteu. " Berlin. Der Reichspräsident gab gestern zu Ehren deS NenphilologentageS und der Gesellschaft für deutsche Bildung den angekündigten EmpsangSabend, an dem der Reichskanzler, der preußische Ministerpräsident, der Reichs minister Tr. Jarres und der RrichSminifter Dr. Hamm teilnahmen. Außerdem waren noch Persönlichkeiten de« geistigen Lebens Deutschlands erschienen. Berliner Bankenkrach. * Berlin. Die Berliner Depositen- und Hypotheken bank hat den Ikonkurs anmeiden müssen, der als eine Folg« einer verfehlten KriegSanleihrsprkulation anzusehen ist. Tie Heimreise des Präsivente« von Mexiko. Berlin. (Funkspruch.» Ter Präsident von Mexiko Calle», hat beute Berlin mit dem fahrplanmäßigen Zug, 1,25 Uhr vom Zoologischen Garten verlassen, um üb« Paris in seine Heimat znri'ickzukehren. Ter Bahnhof wai reich mit Blattpflanzenarrangements geschmückt und mir Läufern belegt. In Begleitung des Präsidenten befanden sich seine Töchter und andere Familienangehörige. Füe die ReichSreaierung war Außenminister Dr. Streseman» erschienen. Auch bemerkte man den Gesandten von Gütlich den deutschen Gesandten für Mexiko Will und Grsandt- fchaftSrat von Schoen. Auch war das Personal der mexi konischen Gesandschait und die hiesige mexikanische Kolonie zur Stelle. Bei Abfahrt des Zuges erfolgten lebhaft« Kundgebungen des Publikum», die der mexikanisch« Präsident durch Schwenken einer Neichsfahn« erwiderte. Ter Präsident wird von dem hiesigen mexikanischen Gesandten Ortiz Rubio bis Aachen begleitet. Im Auftrag der ReichSreaierung gibt im LegationSsekrrtär von Fr» mannSdors ebenfalls bis Aachen da» Geleit. Zu den Manöver« der französische« Truppe» im besetzten Gebiet. * Essen. Die Zeitungen des besetzten Gebietes ver» öffentlichen auf Beseht der französischen Besatzung eine Mit teilung an die Presse, in der eS beißt: Gewisse deutsch« Zeitungen haben gemeldet, daß Manöverübungen von de» französischen Truppen im besetzten Gebiet auSgesührt werden solle» und haben darin eine Uebertrctung des Londoner Abkommens gelesen. Die französische Militärbehörde macht besonders darauf aufmerksam, daß auf der Londoner Kon ferenz bezw. in dem dort entstandenen Abkommen von einem Manövcrverbot in den besetzten Gebieten keine Red« gewesen ist. In einer weiteren Mitteilung teilt die Br» satzungsbehörde mit, daß entgegen anders lautenden Presse meldungen bei der Anmeldung von Versammlungen keine Aenderung der bisher bestehenden Vorschriften ringetreten ist. Die Verfügung Nummer 14 und die Bedingungen, unter denen die Bersamniiungen gegenwärtig genehmigt werden, werden bis auf weiteres nicht geändert. — In gut Deutsch übersetzt heißt es eben nicht mehr und nicht weniger, als daß die französischen Militärbehörden an «ine Räumung des EinbruchsgebirteS durchaus noch nicht denken. Tie Zahlungen der Rbeinlandkommisfion an de» Generalagenten. " Koblenz. Nach einer Havasmrldung hat die Nheinlandkominission mitgeteilt, daß sechs Millionen Sold mark auf das Konto des Generalagenten für die Ent- schüdigungSzahlnngen überwiesen werden. Es handelt sich bei dieser Summe um die Zahlung, die für die dritte Dekade des vergangenen Monats fällig war. Insgesamt sind auS der Psänderkasse im September 14 300 000 Goldmark an den Generalagenten abgesübrt worden, nachdem sürBetriebs- ' kosten rc. zwei Millionen Goidmark abgesrgt worden sind, Rußland vor dem Bankrott. "London. Tie englische Abordnung, die Rußland zum Studium der augenblicklich dort herrschenden Lage bereiste, ist wieder in London angekommen. Sie hat fest- gestellt, daß Rußland vor dem Bankrott steht und daß Finnland, Estland, Litauen und Polen, die außerdem besucht wurden, nur gegen bar an Rußland exportiere» wollen. WeffunKeir der meteor. Station 4S4 (Obcrrealschnle Riesa). SO. ». 24, 1. 10. 24^ kein Niederschlag. 2. 10. L4> 3. 10. 24: Niederschlag 2,0 nun. Regenmenge im September 1924: 110,8 »M. NiedtrjchlSL isft ssiur »W.