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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192410032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-03
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.10.1924
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vertttches nii» TSchsischrs. Riesa, den S. Oktober 1924. —*Bis«nbabnfabrplan. Der ab Sonntaa, den 5. Oktober, gültig« Wtnterkabrplan siebt sär die diesige Station nnr geringe Aendernngen vor. Die neuen Fahrzeiten sind an anderer Stelle der vorliegenden Tageblatt» Ausgabe veröffentlikbt. —* Li <b t b I ld erv artra g. Auf den heute abend im Hotel Hövinrr stattfindenden Lichtbildervortrag des Diplom-Ing. Willi. Hille-Bremen iiber: „Von U-Booten und U-Bootsfabrte»" sei hiermit nochmals aufmerksam ge macht. Der Vortrag findet auf Veranlassung der Ortsgruppe Riesa der U-BootSfahrer statt. , —* Lnstspielabend. Wir weisen nochmals ans die am 10. Oktober, abends 8 Ubr, im Höpsnersaal statt findende Aufführung von A. v. Kotzebue» „Deutschen Klein» städtern" durch die Literarische Vereinigung an der Oberreal- fchule hin. Ist auch das Krähwinkler Kleinstadtidyll au« der Biedermeierzeit, da« nns der Dichter vorführt, heut nicht mehr aktuell, so ist es doch wohl geeignet, den Zu schauern eine Stunde sorgloser Heiterkeit und nachdenklicher Betrachtung zu bescheren. —* Dr. Fischer'» Musikalische Komödien Montag, den 6. Oktober, im Hotel Hopfner. Die Musi kalischen Komödien sind ein ganz inner Zweig echter deut scher voUstümliclrer Musikkultirr. Der Musikhistoriker Dr. Erick Fischer lratte seit langen Jahren die deutsche Musik literatur des 18. Jahrhunderts durchforscht und vor allem in den verschollenen und vergessenen Werken vieler aro- her deutsckier Ntusiker eine solche Fülle von köstlichen Lie dern, Tänzen und Melodien entdeckt, das; er den Versuch unternahm, diese alten Schätze dirrch geschmackvolle neue Handlimgen wieder zu beleben. Der Erfolg war grösser, als er selbst ertvartet hatte. Die Musikalischen Komödien, die im Frühjahr 1915 zuerst in Berlin versuchstveise auf geführt wurden, fanden solche Anziehungskraft und weck ten so erbte heitere Freude, daß es bald notwendig wurde, sie öffentlich aufzuführen und zwar auch in den großen Theatern. Gleichzeitig traten die führenden .Kreise des Musiklebens, der Dichtkunst, der Malerei, des Theaters, der Kunstwissenschaft für die Musikalischen Komödien ein, und so nahm das Unternehmen alsbald eine von dem ganzen deutsclxm Volke freudig begrüßte Entwicklung. — Der „B. Lor.-Auz." schreibt u. a.: „Entzückende Bühnen stückchen, die so reizvoll sind, das; die lebhaft animierten Zuschauer in die Aufführung hineinlachten und spontan Beifall spendeten!" —* Das Dresdner Marionettentheater Dir. Heinrich Apel und Bruno Wünsch eröffnet morgen Sonnabend in Riesa im Hotel Kronprinz sein dies maliges Gastspiel. Als Eröffnungsvorstellung l-at die Direk tion die lustige sächsische Vvlksiage „Das GeistcrwirtS- hauS" oder „Die Entstehung des Trompeterschlöszchen zu Dresden" gewählt. Die Familie !?lpel, die schon in vierter Generation ihre Kunst ausübt, ist auch der Riesaer Ein wohnerschaft nicht unbekannt und ihre Darbietungen sind in bester Erinnerung, lieber eine Aufführung in lllpels Ma- rionettentl-eater in Dresden berichten die „Dr. N. N." u. a.: „Das Geisterwirtslxuls", die alte, schöne Sage von dem tapferen Trompeter, der das Schlößchen am Dippoldis- waldaer Platz durch seine kraftvollen Fanfaren vom Geisterspuk befreite, in artige fünf Wie gebracht. Und gespastig geht es zu, trotz der gruseligen Gespcustcrnacht. Dafür sorgt schon der drollige Mühlenlnappc Kaspar, und eine richtige Liebelei mit glückstrahlendem Ausgang darf auch nicht fehlen. Hierauf ein übermütig tolles VarietS, Kleinkunst der parodistischen Salonmarionetten. Wahre Wunder der Technik. Jumbo Bumbo, der afrikanische schwarze „Conferencier", schneidet entsetzliche Grimassen und kündet das Auftreten weltberühmter itzräste und der grössten Naturirmnder an. Da wirbelt ein winziger Jong leur nrit unfassbarer Geschicklichkeit die blitzenden Bälle durch die Luft, da verrenkt und verdehnt ein Gerippe in schauerlichem Tanz die Glieder. Prächtige Einfälle und künstlerisch geschaut. Die Führung der komplizierten Phan- tome ist ganz ausserordentlich. Das Haus war überfüllt. Strahlende Augen ringsum und befreiendes Lachen. —* Unbekannte Tote. Am 18. 9. 24 wurde Sei Eilenburg die Leich« einer 25—80 Jahre alten Unbekannten aus der Elbe geborgen. Dte Lote, die schon stark in Ver wesung übcrgegangen war, hatte dunkles Haar, war 1,65 cm. groß, trug grün« Ltrickiveste mit weißem Abschluß, grünes Kleid mit rotem Besatz, weißen Untrrrock mit Lochkante, schwarze Schnürschuhe. An der linken Hand hatte sie einen ovalen Ning mit länglichem wcitzblauen Stein. — Auf der Pratauer Flur bei Wittenberg wurde am 14. 9. die Leiche eines ungefähr 50—65 Jahre alten MamreS, teil» schon stark verwest, aus der Elbe geborgen. Der Tote war 1,60 an groß, hatte nur spärliches dunkles Haar, sonst Glatze, buschige Augenbrauen, grauen Schnurrbart, und war be kleidet mit blauem, gefärbten Militäravzug, leinenem Hemd und Unterhose, guten Schnürschuhen. Weiter wurde eine Brille, sowie eine Uhr mit goldener Kett« bet dem Toten vorgefnndev. Sachdienliche Mitteilungen, die zur Feststel- lnng der Persönlichkeit des Toten führen können, erbittet die Vermißtenzentrale des LandeskriminalamteS Dresden, Schteßgasse 7, 8. Stockwerk, Zimmer ISS. —* Die Kur-arbeite runter stütz un 9. Das sächsische Nrbeits- und WolAfahrtsnrinisteriunr hat eine Ver ordnung über die Kurzarbciterrmterstützung erlassen, wo nach Kurzarbeit als teilweise Erwerbslosig keit angesehen werden kann. Gegenüber einer Reihe von Presseäußerungen, die sich mit dieser Verordnung kri- tisch befaßt haben, wird uns der Sachverhalt von zustän diger Stelle folgendermaßen geschildert: Das Arbeits- und Wohlfahrtsministerimn und das NeichsarbeitSnnniste- rium sind darüber einig, daß bei der gegenwärtigen äußerst schwierigen Wirtschaftslage eine so-iale Für sorge der Kurzarbeiter in irgend einer Form nicht zu entbehren ist. Der Rerchsarbeits Minister sieht nach einem Erlasse vom 12. v. M eine Möglichkeit, der Not hilfsbedürftiger Kurzarbeiter zu steuern, in deren Unterstützung durch die Fürsorgeverbände- Bevor dieser Erlaß bekannt geworden war und zur Durchführung ge langen konnte, hatte bereits die übertviegende Mehrzahl der sächsischen Träger der Erwerbslosenfursorge hilfsbe dürftigen Kurzarbeitern durch Gewährrrng von Teil-Er- wervslosenunterstützungen -u helfen gesucht. Da der Erlaß des Reichsarbeitsministers in ferner Geltung bis zum 15. November ds. Js. beschränkt ist und verwaltungs technisch die rechtzeitige Umstellung des von der Mehrzahl der sächsischen Trager der ErwerbSlosenfürforge vorher be reits eingeführten Verfahren schwer möglich erschien, hat das Arbeits- und WohefshrtsMinisterium den mit der Er werbslosenfürsorge betrauten Stellen bekanntgegeben, daß keine Bedenken dagegen erhoben werden sollen, wenn an bedürftige Kurzarbeiter Teilunterstützung aus Mitteln der ErwerbSlosenfürforge in der bisherigen Weise auch wei terhin gewährt wird. Jkn Interesse einer einheitlichen Wirtschaftspolitik im Reiche ist ferner daftruf hingewicscn worden, daß auch die in Sachsen eingeführte Regelung der Kurzarbeit^rfürsorge nicht über die Geltungsdauer der Anordnung des Reichsarbeitsministers hinaus, d. t. bis -um 1b. November 1924, in Geltung bleiben kann. Wenn eine Gemeinde es vorzieht, aus eigenen Mitteln die Er werbslosenfürsorge in Anspruch zu nehmen, so bleibt ihr da« unbenommen. Diele Verordnung ist als durchaus —* Der Urbekr«ma*rk tu G««se«. D« Landesamt für Arbettsyermittelung veröffentlicht über dte Lage aus dem sächsifckxn ArbettSmarkt für die Zeit vom 21.-27. September 1924 folgenden Bericht: Die Gesamtlagc hat gegenüber der Vorwoche wenig Veränderung erfahren. Dte eingetretene Besserung machte nur geringe Fort schritte und vielfach waren starke Schwankungen innerhalb der einzelnen Berufe, welche dte wettere Entwickelung nickt klar erkennet» ließen, zu verzeichne». Die Landwirtschaft zeigte sich infolge der Hackfruchternte aufnahmefähig für Arbeitsuchende. Aber auch für Gärtner hat sich die Lage stellenweife gebessert. In der Industrie der Steine und Erden hat sich dagegen die Arbeit«Marktlage im allge meinen etwas verschlechtert. Die Ziegeleien waren noch einigermaßen gut beschäftigt. Fast ausschließlich auf Spe- zialarbcnter und weibliche Hilfskräfte beschränkte sich die Metallindustrie. Aufnahmefällig erwies sich dte chemische Industrie. Günstig blich di« ArbeitSmarktlage weiterhin in der Textilindustrie und im Baugewerbe, woselbst in manchen Orten bereits Mangel an Facharbeitern etnge- treten ist. Das Bervielfälttgungsgewerb« neigte zur Besse rung. Uneinheitlich gestaltete sich dte Lage in der Papier industrie, hier hielten sich Einstellungen und Entlassungen von Arbeitskräften dte Wage. In der Lederindustrie waren insbesondere die Reise- und LuxuSartikckbranchen gut be schäftigt, doch bestand auch Nachfrage nach Geschirrsattlern und Möbelpolsterern. Eine leichte, jedoch nicht über ganz Sachsen erstreckende Besserung konnte das Holz- und Schintzstoffgewerbe aufweisen. Dasselbe war im Beklei dungsgewerbe der Fall. Besonders starke Schwankungen unterworfen war die ArbeitSmarktlage im Nahrungs- und Genußmittelgewcrbe, in Gast- und Schankwirts- und im Verkehrsgewerbe, und ungünstig blieb die Lage im allge meinen im Bergbau, für kaufmännische und Büroange- stellte, sowie für die Angel>örigen der ungelernten Berufe. —* Arbeitsnachweisplakat. Die öffentl. Ar beitsvermittlung, deren Aufgabe «S ist, die Arbeitslosigkeit und den Mangel an Arbeitskräfte« durch eine zweckmäßige Organisation des Arbeitsmarktverkehres zu bekämpfen, sucht ihr sozial und wirtschaftlich gleich bedeutendes Ziel nicht durch Zwangsmittel zu erreichen. Sie will vielmehr Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch ihr Wirken davon überzeugen, daß die Benutzung deS öffentlichen Arbeitsnach weises von unbestrittenem Vorteil für sie ist. Sie will wer bend an sic herantrcten, denn je vollständiger der ArbcitS- marktverkehr über die öffentlichen Arbeitsnachweise acht, um so erfolgreicher kann ihre Arbeit sein. Diesen Zweck der Werbung verfolgt insbesondere ein vom LandcSamt Mr ArbeitSvermtttlurrg in Dresden für alle öffentlichen Ar beitsnachweise Sachsens herauSgegebcneS Werbeplakat, daS in den letzten Tagen in ganz Sachsen verbreitet worden ist. ES zeigt in wirkungsvoller Weise ein Sinnbild für den Vor gang der Arbeitsvermittlung. Eine Hand reicht einer ande ren sich entgcgenstreckenden Hand das Srnnbol der Arbeit, einen Hammer. Der Vorgang der Bereitstellung der Ar beitsgelegenheit beim Arbeitgeber, der Hergabe der mensch lichen Arbeitskraft beim Arbeitnehmer wird treffend ge kennzeichnet. Das Bild der Hände ist eingeschlossen in den Nahmen zweier Bienenzcllen, die die sittliche Idee der Ar beit und der Gemeinschaftsarbeit anklingen kaffen. In einem kurzen schlagwortartigen Text wird auf die Haupt vorteile der öffentlichen Arbeitsvermittlung hingewicscn. Unentgeltlichkeit imd Unparteilichkeit. Eine vornehme Aus stattung und geschmackvolle Farbengebung lassen bas Pla kat überall dort, wo eS zum AnShang gekommen ist — DcrkehrSzentralen, Ämter, Bahnhöfe, Postanstalten iffw. — auffällig in Erscheinung treten und dürften auch den beab sichtigten Erfolg verbürgen. VVII» »Iv io äsr Austeilung äs» llissaer Tageblatt sinsUntsrbraobung vsrwsiäso vollen. Serugsprsis »uk vkt»ber1S24 r.rrr »ar». ^2^/7^// ,/77«/LS —* WiebersehenSfeter der ehemaligen 48er. Die kameradschaftliche WtedersehenSfeier Ser Ange hörigen des ehern. 4. Feldartillerie-RegtmentS Nr. 48 in Dresden weist folgendes Programm auf: Sonnabend, den 4. Okt. abends 7 Uhr im Konzertsaal des städtischen Aus- stellungspalasteS FejtkommerS (mit Ehrung der Gefallenen) unter Mitwirkung von hervorragende» Kräfte« der StaatS- thvater. Sonntag, den 5. Okt. X10 Uhr vormittag« in der alten 48 er Kaserne reiterliche Vorführungen mit nachfol gender Kasernevbestchttgung und Frühstück in der Kantine; nachm. von )45 Uhr ab in den GewerbehauSsälen Konzert und Ball ebenfalls unter Mitwirkung hervorragender Mit- glieder der GtaatStheater. —* Dank de« LandeSkommanöanten an dte sächsische Landwirtschaft. Der LandeSkom- mandant, Generalleutnant Müller, hat an den Sächsischen Landbirud folgendes Schreibe« gerichtet: ,Am verflossenen Jahre ist das sächsische Dolksopser in aufopferungsvollster Weise durch die Landwirtschaft unterstützt worden, die ge leistete Hilfe hat zum Teil auch in Erzeugnissen deS Landes bestanden, die in den veröffentl. Zusammenstellungen viel leicht nicht in voller Bewertung zur Darstellung gelangen konnten. Deshalb möchte ich de« Sächsischen Landbund bitte«, -en sächsischen Landwirten «och meinen ganz beson deren Dank für die gewährte tatkräftige Unterstützung »« übermitteln. Ich tue dies in der Hoffnung, baß trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage der Ländbund u. mit ihm die sächsische Landwirtschaft, dem Sächs. Volksopser auch wei terhin Mittel zur Verfügung stellen werben, um die Not lindern zu helfen. —* Wiedereinführung -er Brieftele gramme. Das Brieftelegramm, das cS ermöglichte, wäh rend der Nachtstunden größere Mitteilungen telegraphisch zu senden, -te -am» am Morgen mit der ersten Bestellung ak» Brief avSselroge« anrrveie, Mz» «« Ai." tSktM-. vorläufig nur im innerdeutschen Verkehr Mieder etngefüh.^. Für die Auflieferung bestehen kein« örtlichen oder zeitlichen Beschränkungen. Dte Gebühr betrügt yvet Drittel de« Satzes für gewöhnliche Ferntelegramnre, mindesten» aber soviel, wie für acht Worte eine« gewöhnlichen Kerntele- «ramm» zu entrichten ist. —* Die Maul- und Klanensench«. Rach einem amtlichen Bericht de« LandeSgrsundheitSamte» ist dte Maul- »nb Klauensenche in Sachsen in 16 Gemeinden und 25 Ge- Höften ansgebrochen, gegenüber dem Stand vo mlö. 9. 1924: in 8 Gemeinden und 14 Gehöften. —* Die Gasbeleuchtung der Eisenbahn wagen. Bei den Erörterungen über das Mainzer Eisen bahnunglück spielt wieder das Bersten der Gasbehälter der Eisenbalmtvagen eine Rolle, und eS wird verlangt, daß durchweg die elektrische Beleuchtung einaefülwt wird. Wie dazu mitgeietlt wird, kann die Eisenbaynverwaltung nicht daran denken, sämtliche Eisenbahnwagen für elek trische Beleuchtung umzubauen, weil das Hunderte vo» Millionen kostiw würde, aber die Etsenbahnverwaltung hat bereits anläßlich des Unglücks in Bellinzona ihre Ab sicht kundgetan, neue D-Zugwaaen nur noch mit elek trischer Beleuchtung bauen zu lassen. —* Luft- und Krafpostsendungen nach Me- sopotamien u. Südwe ft persien. Gewöhnliche und eingeschriebene Brtefsendungen nach Bagdad, Bassora, dem übrigen Mesopotamien und nach Kerownschah, Hamadan und Mohomnievah in Südwestpersien können 1. jeden Don- nerStag minder Ueberland-Kraftpost Haifa—Bagdad, L jeden zweiten Donnerstag mit der Luftpost Kairo—Bagdad befördert werden.. Dte Sendungen werden in München ge sammelt und je 7 Tage vor Abgang der Kraft- ober Lust posten abgesandt. Luftpostsendungen werden im nächsten Vierteljahr befördert ab München 9.20 am 2„ 16., 80. Okto- der, 14., 27. November, 11., 25. Dezember, ab Kairo mit Flugzeug 6., 23. Oktober, 6., 20. November, 4., 18. Dezember, 1. Jammr. Beförderungsdauer München—Bagdad für Luft- Postsendungen 7)4—8 Tage, für Kraftpostsendungen 9 biS 10 Tage. Zeitgewinn bei günstigster Ablieferung durch Luft- postbenntzung 20 Tage, durch Kraftpostbenutzung 18 Tage gegenüber der Danryferbefördernng über Bombay. Dir Kraftpost bringt in den Wochen, in denen die Luftpost nicht verkehrt, die Sendungen etwa 5 Tage früher nach Bagdad als die nächste Luftpost. In den anderen Wochen bietet die Luftpost gegenüber der Kraftpost einen Vorsprung von etwa 2 Tagen. Auf Luftpostsendungen ist „Par avion Kairo- Bagdad", ans Kraftpostsendungen „Vy »verland Mail Haifa —Bagdad" auffallend zu vermerken. Zuschlaggebühr außer den gewöhnlichen Auslandsgebühren: für Postkarten mit Luftpost 20 Pf., mit Kraftpost 80 Pf., für je SO g anderer Vriefsenöungen mit Luftpost und Kraftpost gleichmäßig 30 Pfennig. Die Sendungen müssen vollständig freigemacht fein —* Geschäftsführerkonferenz Ker Sächsi schen Einzelhandels-Gemeinschaft. Im Hotel Bristol fand am Dienstag eine Besprechung der Geschäfts führer der der Sächsischen Einzelhandelsgemeinschaft (ge- schäftsführender Vorsitzender Prof. Dr. Kastner M. d. L.) an geschlossenen zahlreichen Verbände statt. Hierbei wurden die derzeitigen Steuerfragen eingehend besprochen, die Forde rungen des organisierten Einzelhandels genan festgelegt. Ganz besonders eingehend wurden die Vorauszahlungen der Einkommensteuer, die Reform der Umsatzsteuer und die Neugestaltung der Gewerbesteuer behandelt. Einige vor gebrachte exorbiante Fälle aus der Praxis veranlassen zu besonderer Stellungnahme gegenüber dem Reichssinanz- ministerium. Alsdann wurde über Organisationsfragen verhandelt, in dessen Anschluß noch einiges Geschäftliches besprochen wurde. Endlich wurde über die Aufgabe der Versicherungsabteilung, sowie über die Buchprüfung?'-, Nevisions- und Treuhandstellen berichtet. —* Durch einen Tintenstift erblindet. ES ist bet weitem nicht hinreichend bekannt, welch eine schü- gende Wirkung der Staub eines Tintenstiftes auf dte Augen austtbt. Einen bedauerlichen Beweis dafür erfuhr ein jun ges Mädchen in Werdau, welches sich mit von Tintenstift bestaubten Finger« die Augen rieb. Dieses verursachte eine schmerzhafte Entzündung, die schließlich zu einer vollstän digen Erblindung des einen Auges führte. —* Abgabe von Akten der alten sächsischen Armee. Das NeichSarchiv, Zweigstelle Dresden ist be stimmt zur Aufbewahrung aller Behörden, Anstalten und Truppenteile der vormaligen sächs. Armee, um zu den ver schiedensten Zwecken Auskünfte erteilen zu können. Bel dem Sichten und Ordnen der Akten hat sich nun ergeben, baß ein großer Teil wichtiger Akten u. a. Kriegsranglisten, Kriegsstammrollen, Kriegstagebücher, Kassenbücher usw. aus dem Weltkriege und ganz besonders auch Kapitulanten- und Mannschaftsstammrollen ans den letzten Jahren vor Aus bruch des Krieges 1914 fehlen. Infolgedessen ist es in vielen Fällen nicht möglich, die besonders in Bersorgungsange» legenhetten erforderlichen Auskünfte -n erteilen bezw. di« benötigten Unterlagen zu beschaffen. Hierdurch erleiden viele ehemalige Heeresangehörige (Mannschaften, Unter offiziere, einschließlich Kapitulanten und Offiziere) Nachteile. Um dies möglichst zu vermeiden, werden alle diejenigen Herren gebeten, die noch dergleichen Akten in Verwahrung haben, diese möglichst bald an das Reichsarchiv .Zweigstelle Dresden Neustadt Nr. 15, Arsenalhauptgebäube, Ostflügcl 2. Stock, mit der Post ober durch Boten zu übersenden. Dte Zweigstelle würbe auch schon sehr dankbar sein, wenn ihr Anzeigen zugestellt werden, wo sich solche Akten befinden. Schließlich darf bemerkt werden, daß die Zweigstelle nicht beabsichtigt, nachträgliche Rückfragen nach dem Grunde der bisherigen Zurückhaltung der Akten in Privathänbcn zu halten. Wenn eS gewünscht wird, ist die Zweigstelle bereit, in Dresden dte Akten durch Boten abholen zu lassen und von auswärts die Portokosten zurückznerstatten. Sollten Akten von nichtsächstschen Formattonen abgegeben werden, so würden diese von der Reichsarchivstelle Dresden an di« zuständigen Stellen weiter geleitet werden. —* Hütet bas Augenlicht. Jetzt, wo die Abende immer kürzer werden, dec Dämmerung immer früher hcr- einbricht liegt fü» viele die Gefahr nahe, sich das kostbare Augenlicht leichtsinnig zu verderben. Die Abende sind zum Aufenthalt im Freien bereits zu kühl und so bleibt man im Zimmer und verkürzt sich die Zett durch Handarbeit oder Lektüre. Um daS Licht anzubrennen ist eS in den Dümmer- tunben noch »« hell — außerdem will man in Anbetracht des kommenden Winter» immer noch sparen — und so wir- denn meistens im Dunkeln gelesen oder gearbeitet. Natürlich rächt sich solche Unvernunft, viele Kurzsichtige verdanken ihr geschwächte» Augenlicht diesen falsch anSgenuhten Däm merstunden. Wem also sein niemals zu ersetzendes Augen licht lieb ist, der vermeide in Dämmerzetten jede Beschäf tigung, die besonders die Sehkraft in Anspruch nimmt. Auch mit dem Anbrennen der Lampen ist in der Zeit der Däm» mernnq durchaus nicht gebessert, im Gegenteil, da» Zwie licht schadet noch mehr. DaS Vernünftigste ist eben, di« Zeit der Dämmerung als eine Ruhestunde zu betrachten. Wer den Tag über die Zeit in zweckmäßiger Weise awgewanöt bat, der soll sich überhaupt an Sonn- und Ruhetagen, am Abend ein solches Erbolungsstünbchen, da» feinem Körper und Geist nur »um Besten bient, mit Ege« Gewiss«« gönnen.
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