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lkxahtanschrtft: Tageblatt Riesa, Fernruf Nr. SO. DaS Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Grossenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte nnd des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauptzollamtS Meitze«. Postscheckkonto: Dresden 153Ü Girotaffe Riesa Nr. LL 232. Freitast, 3. Oktober 1924, abends. 77. Fährst. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. vrzugapret», gegen PorauSzahlung, lür einen Mona, 2 Mark 25 Mennig durch Post oder durch Voten. Für den Fall des Eintretens von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anreizen «iir die Nummer des Ausgabetages stnd bis i> Uhr vormittags aufzugeben und 'm voraus zu bezahlen; eine Gewahr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. 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In der Franc der Nmknldnng der Reichs- regiernng ist seit Mittwoch eilte erhebliche Verschärfung eingetreten, die sehr ungünstige Aussichten für die bevor- stehendcn Verhgudlnuoen mit den Dentschnatinnnken eröffnet. Zm ßsegensatz zn der Deutscheu Volksonitef, die sich sür die Hinzuziehung der Deutschnotiougleu cinsetzt, sorwulieren die maßgebenden Kreise des Zentrums immer schärfere Be dingungen, von deren Erfüllung sie die Erweiterung der NegierungSkoalition abhängig machen. Dadurch wird die Acfabr eines offenen Bruches zwischen der Deutschen Volks- partei und dem Zentrum hernnsbeschworeu. der zn einem AuSeinanderfallen der aegenwärtigen VegierungSkonlition im Reiche zu führen droht. Bus der einen Seite vollzieht sich die Annäherung zwischen der Deutschen Volkspariei und den Teutschnationalen, während auf der anderen Seite Zentrum, Demokraten und sogar die Sozialdemokratie eilte einheitliche Linie verfolgen. Wer von dielen beiden Gruppierungen bei den bevorstehenden Auseinandersetzungen das Uebergemicht gewinnen wird, ist noch sehr zweisclbn't. Man bat den .Eindruck, daß die Position der Deutsch- nationalen nicht gerade sehr günstig ist, und das; die deutsch, nationale Partei schwerlich eine grundlegende Aenderung des bisherigen NegiernngSknrses erreichen wird, wenn eS ihr gelingen sollte, die Widerstände im Zentrum zu brechen. Die SluSeinaudersctzunacn sind bereits in vollem Gange. Tas Zentrum fordert offen ein Einlenken der Deutsch nationalen in den NegiernngSkurs der Mitte und eine loyale Verständigung mit der Sozialdemokratie. Unterstützt wird es durch die Demokraten, die mit großer Sicherheit am Dienstag geleaentlicb einer Tagung der demokratischen NcicbstagSsraktion den Beschluß fassen werden, weder an einer offenen, noch an einer verschleierten Negierung des BürgerblockeS teilznnehmcn. Durch diese Drohung mit dem Austritt aus der Negierung weiden die Demokraten eS abermals fertig bringen, bei dell Entscheidungen einen aus schlaggebenden Einfluß auSzuüben. Ohne ihre Mitwirkung wäre auch die Grundlage der durch die Teutschnationalen erweiterten NegieruugSkoalition außerordentlich unsicher, da selbst im Falle eines Beitritts der Bayrischen Volkspartei nur eine außerordentlich geringe parlamentarische Mehrbeit vorhanden wäre. Eine ausgesprochene Nechtsreaieruno. die noch dazu gezwungen sein würde, von Fall zn Fall Unter stützung bei der nationalsozialistischen NcicbstagSfraktion zu gewinnen, würde sich jedenfalls in der denkbar ungünstigsten Lage befinden und dem Ansturm ihrer politischen Gegner kaum standhalten können, wenn nickt die Mittetparteien ihr das Rückgrat verleihen. Dies ist die Meinung der maß gebenden Kreise des Zentrums und der Demokraten, die den vom Reichskanzler Dr. Marx vorgezcichneten Weg der Volksgemeinschaft für den einzig richtigen halten. In den deutschnationalen Kreisen beurteilt man die Lage gegenwärtig sehr pessimistisch. Mau spricht von einer groß angelegten Sabotage, die von Seiten des linken Zentrums und der Demokraten ansgcübt werde. Diese Sabotagetaktik habe schon jetzt die Voraussetzungen für eine Verständigung gefährdet, indem tatsächlich das ganze Problem der innenpolitischen Entwicklung im Reiche aufge worfen werde. An die Stelle der gemeinsamen Berührungs punkte trete jetzt die Trennung der politischen Interessen, die dazu führen wird, daß sich beide Lager hinter einen Wall von Bedingungen und Garantien verschanzen müssen und in einen heillosen Kriegszustand miteinander geraten. -r Tie Bemühungen des Reichskanzlers. Berlin. Reichskanzler Dr. Marx wird nach seinen Besprechungen mit den Parteiführern den Reichspräsidenten Ebert aussuchen und ihm das Ergebnis der von ihm ge führten Verhandlungen mittcilcn. Wie wir hören, wird Dr. Marx seine Bemühungen, eine Umbildung de« Reicks- tabineltS vorzunehmeu, bis Ende der kommenden Woche sortsetzen. Sollte sich ergeben, daß auf der Grundlage der vom Reichskanzler vorgesehenen Lösung keine Verständigung unter den beteiligten Parteien zu erzielen ist, so hält Reichs kanzler Dr. Marx eine Regierungskrise sür ganz unver meidlich. Wir glauben zu wissen, daß der Reichskanzler die Regierungsparteien darauf aufmerksam gemacht hat, daß er im Falle eines Scheiterns seiner Bemühungen sich ge- zwungen sähe, mit dem Gesamtkabinett znrückrutreten. Der verbotene Krieg. Begleitet von dem in Genf üblich gewordenen „rauschenden Beifall" haben sich alle 47 anwesende» Ltaatenvertreter sür die Annahme des Protokolls ausge sprochen, das in Zukunft alle kriegerischen Auseinander- lctzungcn vermeiden soll. Es charakterisiert den tatsächlichen Gehalt der Genier Beschlüsse, daß ausgerechnet Frankreich in den letzten Tagen in wachsendem Maße sich als palme schwenkender Wortführer idealster Friedensgesinnung be jubeln lassen konnte. Tie im Lause der Jahrhunderte stark abgegriffenen Jonglierbälle des sranzösifchen Revolutions wortschatzes flirrten nur so durch die Lust und sanden bei dem anscheinend geistig nicht sehr anspruchsvollen Gcnser Publikum den gewünschten Beisall. Durch weitgehendes Entgegenkommen gegen die von Frankreich unterstützten Wünsche Japans hat man auch einen Schönheitsfehler beseitigt, dessen Tilgung zwar die Einstimmigkeit des Annahmebeschlusses ermöglichte, dasür aber in den Ver einigten Staaten von Nordamerika bcgreislicherweise recht wenig freundliche Stimmungen hervorgerusen hat. So werde» denn in» Lause der nächste» Monate die in Frage kommenden am Völkerkunde beteiligte»» Regierungen ihre Stellnna »u einem Dokument nehme» können, das. in» System unwahr, in der Praxis nuavwendbar, den durch die Friedensdiktate geschaffenen Bcutestaud verewigen nnd Deutschland den Eintritt in das Genfer Kollegium nicht gerade erleichtern wird. Nm das deutsche Memorandum. Paris. (Funkspriich.) Zn der gestrigen Beratung des französischen Miuisterrnts über da« deutsche Memorandum berichtet „Matiu", die französische Negierung stehe der Zu- lgssuug Tcntscblgvds zum Völkerbund ausgesprochen günstig gegenüber. Es sei tgtsäcblicb wünschenswert, daß das Deutsche Reick das Protokoll über die Schiedsgerichtsbarkeit unterzeichne. Tie Diplomatie von Genf könnte nur wohl- tuend ans die internationale Politik Deutschlands wirken. Die Anwesenheit des Deutschen Reiches im Völkerbund könnte diesen nur stärken und mau könnte sogar die An wesenheit Deutschlands im BölkcrbnndSrat ohne Beun ruhigung ins Ange fassen. Aber das gemeinsame Gesetz müsse Deutschland gegenüber zur Anwendung gelangen, wie dieses ja Herriot bereits in Gens erklärt habe. Ter Minister rat sei ferner der Ansicht gewesen, daß man versuchen müßte, die Belgier und die Engländer für die französische These zn acwinnen. Er habe deshalb die Abfassung einer gemein samen Antwort der Negierungen von Paris, London und Brüssel ins Anae gefaßt. Herriot werde sich deshalb un mittelbar mit Macdonald und Hymans in Verbindung setzen. Girre bedeutsame Rede Baldwins. London. (Funkspruck.) Baldwin hielt gestern in New castle auf der Jahresversammlung des nationalen unionisti- fchen Verbandes eine Rede, in der er zu der deutschen Wieder- ansbananleihe nnd besonders eingehend zu dem russischen Vertrag Stellung uabm. Baldwin erklärte, dec Kampf stehe unmittelbar bevor. Zn den Ansichten des TawesbericbteS übergehend, sagte er, er sei ein Anhänger der Theorie, daß man keine dauernde Verbesserung des englischen Handels erzielen könnte, bis bei allen Nationen die Stabilität wieder hcrgcstellt sei. Baldwin beglückwünichtc Macdonald zn dem Ergebnis des diesen Sommer in London vollbrachten Werkes und snhr fort, wenn die Handelsmaschine versage, »veil ein großes Land außer Wirksamkeit geletzt werde, io leide der Handel der ganzen Welt. Tentschland würde, wenn sein Außenhandel zerstört würde oder Angriffe er leiden müßte, daran verhindert sein, im AnSlande Ankäufe zu machcu, aber es sei vollkommen klar, daß der vermehrte Hnndel, der aus der Wiederherstellung TeutscblanvS ent stehen würde, d. h. der vermehrte Welthandel mit einer vermehrten Konkurrenzkrcnt Deutschlands Hand in Hand ginge. ES besteht, »vas die Welt als Ganzes betreffe, kein Zweifel, daß die Vorteile auf Seiten der Wiederherstellung des deutschen Handels liegen. Seiner Ansicht nach sei es wahrscheinlich, daß dies auch im großen und ganzen einen Vorteil für England bedeuten würde. Alle Leute, die diese Frage untersucht hätten, wußte»» jedoch, daß keine Wieder herstellung des deutschen Handels möglich sei. bevor es Deutschland gelinge, die deutsche Währung zu stabilisieren und infolgedessen die Wechselkurse mit Deutschland zu regu lieren. Um dieses Ergebnis zn erzielen, sei eine Anleihe eine unbedingte Notwendigkeit. (Forts, i. d. Beilage.) Tie amerikanische» Bankiers für die deutsche Anleihe. * Newyork. Die am 1. Oktober in Chicago tagende Jahresversammlung der American Banc Assoc ation forderte in einer Entschließung die wohlwollende Behandlung der deutschen Anleihe. In der Begründung dieser Fordernng wird hervorgehoden. das in Amerika angcbäufte Gold bedeute eine ständige Jnflationsgesahr und könne nur dadurch arbeiten, daß es in andere Länder gesteckt werde. In der Entschließung »vurde weiter nochmals betont, daß die Wiederherstellung Europas in die Hände der internationalen Bankiers und nicht der Politiker gehöre. Tie Regierung müsse auch jede künftige Weltkonserenz beeinflussen, wie das in London geschehen sei. Die Mariuekontrolle beendet. * London. Tie Interalliierte Marinekontrollkommission, die am Dienstag ihre Tätigkeit beendet hat und ausgctöst ist, hat ihren Tätigkeitsbericht veröffentlicht. Die Arbeit der Kommission bestand u. a. in der Zerstörung voi» 300 000 Tonnen Material eiuschl. Panzerplatten. Unter den» Kriegsmaterial, das zerstört wurde, befinden sich 5162 Geschütze, 4534 Lafetten, 35079 Mine», 13 500 Tonnen Bestandteile, 71 Torpedos, 4449 Tonnen Munition und 33 000 verschiedene andere Geräte. Auch Portugal für die L6prozentige Reparationsabgabe. * London. Aus Lissabon wird gemeldet, daß die portugiesische Negierung die Absicht hat, die 26prozentige ReparationSabgabe auch hier zu erheben. Tie Demokraten gegen den Schutzzoll. Berlin. Wie mir erfahren, beabsichtigt die demokra tische ReichStagssraktion, nach dem Wiederzusairinieiitritt des Reichstages einen energischen Borstoff gegen die Schnyzollvorlage der Regierung zn unternehmen. Angesichts des äußerlt ungünstigen Ausfalles der diesjährigen Ernte stellen sich die Lemokraten auf den Standpunkt, daß die Wiedereinführung des Schutzzolls sür die Gelreideeinsuhc ein Wahnsinn wäre, da Lcuticklnud infolge der schlechten Ernte auf eine umfangreiche Getrcidezusuhr angewiesen ist. Anck die Sozialdemokraten »vollen beantragen, daß di/ Scbutzzollvorlage der Negierung zurückgezogen wird. Wettfritdenkongres; in Berlin. Der Internationale Verband dcr Friedcnsgeseffsckciste.. veranstaltet in Berlin vom 2. bis 8. L kto^cr den 23. Welt- srieden'koncneß, zu dem zahlreich? Teilnehmer ans der aanzen Welt erschienen sind. Besonders stark ist der Besuch ans de» Vereinigte» Staaten von Nordamerika unt anS Frankreich. Als E'nleitnng des Weltfriedenskonarc^eS sand ein» politische Konferenz statt, in der dcr Vizepräsident der srn». Mucken Liga iür Memckenrcckte Victor B-isck die Not wendigkeit der deutsch - sranzösifchen Vcrständiannk betonte, die auch das aufrichtige Ziel des jetzigen'rnnzöfisckeu Ministerpräsidenten Herriot sei. Ter Redner erklärte, sein» Frcnnde würden die jetzige ihnen aefiununasuerwande Re gierung erneut nuffordern. diewissensckastlichc Untersuchung der Kriegsschuldirage durch Herausgabe der entsprechenden Regiernngsdokumente zu unterstützen. Im Nahmen des Weltfriedenskongresses fand eine Internationale Geschicktstagung statt, die vom Bund Entschiedener Tchnlresormer veranstaltet nnd vor zahlreichen Schulmännern und Gelehrten d->S AnslandcS besucht war. Auf Sem Tentschen Hifiorikertag in Frankfurt am Main h:-lt am Donnerstag Professor Dr. Rnvversberg Saar- brücken einen Vortrag über das Thema „Ans der Geschichte des SaargcbictS mit besonderer Berücksichtigung seiner Beziehungen zu Frankreich." Tie Bestimmungen des Versailler Vertrages über das Saargebiet seien ko schwer, daß man nickt mir Unrecht von einer verschleierten Annexion dnrck Frankreich sprechen könne. Ter Redner wies unter Bernkuna auf geschichtliche Totlachen nach, daß da? Saar gebiet schon mehr als tausend Jabre zn Deutschland gehöre und nur vorüberaebend von den Franzosen besetzt worden sei. Durch den Frieden von Camvo Formio sei da? ganze Gebiet mit Frankreich vereinigt worden, aber im zweiten Pariser Frieden sei es den Franzosen nuedcr entrissen worden. Unter preußischer Herrschaft habe das Saargebiet einen großen Aufschwung genommen. Frankre'ckS erneute Absichten auf das Saara-biet seien von Bismarck scharf ziirückaewiesen worden. Unter stürmischem Beifall der Ver sammlung versicherte der Redner, im Saargebiet herrsche Ucberciiistiinmung darüber, daß dcr deutsche Gedanke auch bet der Abstimmung 1935 siegreich sein werde. Ter Leiter der Versammlung, Prozessor Künzel, dankte den aus dem Saargebiet Ausgewiescncn. die für die deutsche Sacke riiigetreten sind. Ter Tentiche Historikertag babe die Ausgabe, die geistiae Wacht am Rhein und nn der Saar gegenüber den Anmaßungen französischer Bedrücker zu halten. Zum 77. Geburtstag Hindenburgs. * Hannover. Gcneralreldmarschall von Hindenburg beging gestern in aller Stille in seiner Villa seinen 77. Ge burtstag. Im Lanie des Tages wurden ihm von dcr Be völkerung begeisterte Ovationen dargebracht. Ein Telegramm des Reichslandbundcs. * Berlin. Dcr Reichslandbund richtete gestern folgen des Telegramm an den Gcneralieldmarscdall v. Hindenburg zum 77. Geburtstag: Seinem Ehrenmitglied entbietet zum 77. Geburtstag der ReichZiandbund in Bczengung dank barer nnd stolzer Verehrung seine»» herzlichsten Glückwunsch. Ew. Exzellenz sind uns ein leuchtendes Vorbild dec Vater landsliebe und der Pflichterfüllung bis zum letzten, eine Verkörperung der deutschen Treue. Ew. Exzellenz wollen wir die Versicherung und das Gelöbnis erneuern, daß im deutschen Landvolk der Glaube an die Wiederaufrichtnng deutscher Größe, der Stolz auf Deutschlands Vergangenheit nnd der Wille zur Tat vorhanden ist. Roch eine kleine Probefahrt des „Z. R. 3". Dem Vertreter des „B. T." wurde erklärt, daß die Nach richten über Maßnahmen des amerikanischen Marine- ministeriumS zur Hilfeleistung bei dem Ozeanflug des «Z. R. 3" sehr befriedigt hätten. Die von der amerika nischen Marine zur Verfügung gestellten Schiffe dürften jedoch syr eine Hilfeleistung schwerlich in Frage kommen. Es bestehe in Friedrichshafen kein Zweifel, daff das Schiff odne Zwischenfall nach Amerika kommen werde. Vor der großen Ueberfahrt werde wohl nochmals eine kleine Probefahrt über den Bodensee stattfindcn, die voraussichtlich an» Freitag oder Sonnabend vor sich gehen werde. Hamburg. (Funkspruch.) Die Wetterberatung bei der Aruerikafahrt deS „Z. St. 3" hat wie beim Teutsch- landflug die deutsche Scewarte in Hamburg. Bisher standen nur Meldungen von den Azoren und Bermudas sowie wenige ausländische Schiffsmeldungen zur Verfügung. In- folge des Entgegenkommens der Hapag, des Norddeutschen Lloyd und derHamburg-Südamerika-Linie hat die Scewarte seit den» 1. September einen deutschen Wetternachrichten- dtenst auf dem Ozcan eingerichtet, in dessen Rahmen zur Zeit 19 Schiffe der genannten Reedereien mit weitem Sende, gerät ausgerüstet sind und viermal täglich Wetterbeobach tungen von dem atlantischen Ozcan übermitteln.