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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192408154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240815
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-15
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1924
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be. , -Alle TLNLuutlikeir. _iuwie alle Schaüstelümaea HttUen mit letwa LOO X). Auguit irch ,n. T Lorsch risten tzerichtsonu !reiuip jür durch eine Feuersbrunst zum großen In wenigen Stunden fielen 69 Brand- 'abe von 191 Fa- ! ELLNlll.Lwber._I —' L a r e n z k i r c!> n e r Vs a r k t. Luntinachuug der «ie Ausübung der mittags nattjindenden Jalirniarkt in Lorenz- g,?-,-? - — - - - - find ebenso inte die SchaukräMW stMdmrn» Mkk I> UM nachts zu schlicken. Weg-ur Mr Veranstaltung von ktnv- matographischen Vorführungen wird aus eine Bekannt machung der AmtShauptmannschaft Oschatz, sowie auf dal Reichslichtspielgesetz ausdrücklich hingewtefen. Zuwiderhand lungen gegen das Vorstehende werden, soweit nicht durch Gesetz höhere Strafen angedroht sind, mit Geldstrafe bi» zu ISO Goldmark oder Haft bi- zu 14 Tagen geahndet; auch wird nach Befinden dre erteilte Erlaubnis zurückge zogen und die Beseitigung vorschriftswidriger Anlagen auf Kosten ihrer Inhaber angeordnet werden. Alle Stätte- gelder sind in der im Budenhause befindlichen Markt kanzlei und zwar vor Beginn des Verkaufs zu entrichten. Der Amtsraum der AmtShauptmannschaft Oschatz während de- Jahrmarktes befindet sich im sogenannten Buben hause in Lorenzkirch. —* Falsche Schuldverschreibungen. Die Sächsische EinzellwndelSgemetnschaft schreibt unS hierzu fol gende-: In der letzten Zeit tauchen unter den vom Freistaat Sachsen herausgegebenen Schuldverschreibungen, besonder» unter denen, die über 10 und Sü Mark lauten, Fälschungen auf. Da diese Fälschung zum Teil «uherst geschickt und sehr «»«er zu erkennen war, so ist dadurch in der letzten Zeit eine grobe Unsicherheit in den Verkehr mit diesen Schuld verschreibungen getragen worden, zumal die Banken und einige Kaffenstellen öffentlicher Körperschaften ble Annahme dieser Geldscheine verweigern. — Auf Grund energischer Vorstellungen des geschLftSführenden Vorsitzenden der Sächsischen Einzelhandels-Gemeinschaft, Prof. Dr. Kastner, M. L, gegenüber dem sächsischen Finanzministerium und der Sächsischen Staatsbank, die Kaffe der GtaatSschulbenver- waltung und die LandeSbauptkaffe wurde von dort au» zu gesagt, das, sämtliche Kaffen der Sächsischen Staatsbank, die Kaffe der StaatSschuldcnverwaltung und -ie LandeShuptkasse angewiesen würde*, die echten Schuldverschreibungen in Zahlung zu nehmen und etnzulösen. —* Wenn die Heide blüht. Maa ringsum schon alle- grünen und blühen, in die Heide ist der Frühlrng eigentlich erst gekommen, wenn cm Hochsommer da» Heidekraut blüht. Dann siebt die Heide in einem herr lichen Farbenrausch da, Heller, wenn die Sonne warme Strahlen über die Ebene und Hügel schickt, dunkler, wenn schwere Wolken am Himmel ziehen. Jetzt zeigt sich auch m der Heide viel Bewegung und Kletnleben. Millionenweise schwärmen die Bienen hinaus in die Heide, um den kost baren Saft einzusammeln, Käfer aller Art im goldig schim mernden Röckchen, mit roten, gelben, grünen! und silbern schimmernden Kleidchen tummeln sich rm Heidekraut, hoch oben in den Stiften schmettern die Lerchen ihre Lieder, in der Ferne zieht ein Schäfer mit seinen grauen Heide schnucken vorüber. An solchen Tagen wandert eS sich schön in der Heide, lässt eS sich im Schatten eine? Wach- holderbaumes auch gut im Heidekraut ruhen. Nach einer uralten Sage entstehen die Blüten des Heidekrautes aus den Blutstrovfcn der vor langen, langen Zeiten gefallenen Helden, die in den vielen Hünengräbern der Luneburaer Heid« beigesetzt sind. Denn diese Landschaft war einst Kamvfboden zwischen germanischen und slawischen Völ kerschaften. Erst sehr spät ist die Schönheit der Heide enüieckt worden. Zuerst waren es Dichter und Dichte rinnen, wie die Droste und Theodor Storm, die sie sungen. So singt Storm: Es ist so still, die Heide liegt Im wannen Mittagssonnenstrahla Ein rosenroter Schimmer fliegt llm ihre alten Gräbermale, Die Kräuter blüh», der Seideduft Steigt in die blaue Sommerluft. Tann fanden Maler die Herrlichkeiten eines stillen sonnen hellen Tages in der Heide heraus und hielten es in Bil dern fest. Heute hat die Heide viele Freunde, und besonders wenn sich über die Heidelandschasten ein Blütenmeer auS- dehnt, finden sich viele Wanderer ein, die sich an dieser Schönheit erfreuen. — Sächsischer GastwirtStag in Zwtckau. Der eigentliche Verbandötag wurde am DIenStag vormittag im Hotel „Deutscher Kaiser" eröffnet. Der Vorsitzende Georg Trobsch von der Zwickauer Gastwirte-Veretnigung hieb die Teilnehmer herzlich willkommen. Der Verbandsvorsitzende und Alterspräsident LoutS Treutler-Leipzig gedachte der ver storbenen Kollegen und begrübte insbesondere die Vertreter -eS Wirtschaftskartells Zwickau (Keller), des Hotelbesitzer verbandes (Wille), der sächsischen BahnhofSwirte (Zug), dr» Saaltnhaberverbandes (Baum) und der Presse. Nach weite ren Ansprachen übernahm die Leitung der Versammlung der zweite Vorsitzende Gelbke-Leipzi«. Der Verbands- geschäftsführer Richard Wagner referierte über den gedruckt vorliegenden Geschäftsbericht und fügte als Forderung hin zu: Aufhebung der Wucherprozeffe (allgemeine Amnestie), Aufhebung der Polizeistunde, waS durch Eingabe an die ReichSregierung erwirkt werden fall, und Beseitigung deS Ausschankes in Schieber- und Sportvereinen usw. Im ersten und dritten Punkte soll das sächsische Ministerium interpelliert werben. Betreffs der letzten Forderung hat LaS Ministerium durch die KreiShauptleute auch auf die Au». Übung verschärfter Kontrolle hingepziesen. Zu einem Zu sammenschluß aller Interessengruppen deS gesamten Gast- wirtsgewerbev ist eS noch nicht gekommen. Fremdensteuer und Getränkesteuerbelastung sind noch ein Schaben, unter -em der GastwirtSstanb sehr zu leiden hat. Den Kassenbericht gab Schatzmeister Dunker. Eine besondere Ehrung wurde dem 25 Jahre tätigen ersten Vorsitzenden Loni» Treutler infolge seines Amtsrücktrittes insofern zuteil, al» er in An erkennung seiner treuen Dienste unter Ueberretchung eine» wertvollen Diploms nebst Urkunde zum Ehrenvorsitzende« ernannt wurde. Man ersuchte ihn, auch fernerhin dem ver- banLSvorstand in wichtigen Fragen zur Seit« zu stehen und ihn als ersten Repräsentanten zu vertreten. Treutler ver sprach da» und dankte bewegten Herzen». An die Stelle Le» ersten Vorsitzenden rückt der zweite Vorsitzende Gelbk« (Stieglitzen» Hof-Leipzig) und an dessen Stelle Schmidt. Al» neue Mitglieder treten in den Vorstand ein Han» Neumüller und Otto Müller. —* Die'Gesamtlage be-sächsischen Arbeits markte» stand nach -em Bericht de» LandeSamt» für Arbeitsvermittlung in der Woche vom 2. bi» 8. August unter dem Druck einer langsam fortschreitenden Wirtschaftskrise, die mehr ober minder stark in allen ProdukttouSzweige» «nd BerufSgruppen zur Auswirkung kommt. Arbeitszeitver kürzungen, Notbeurlaubungcn und Entlassungen von arbeitSkräften nahmen ihren Fortgang. Die Zahl der unterstützten Vollerwerbslosen erfuhr in der Zeit vom 1V. Juli bis 1. August eine Zunahme um 101S7 auf 66 887 Per sonen. Der Bedarf an Arbeitskräften ist bei dieser Wirt schaftslage nur sehr, gering. — Trübe Gedenktage. Tie Nachrichten über die große Hitzewelle, die jetzt über Amerika hinweggeht, haben auch in Erinnerung gebracht, daß gerade! vor 60 Jahren zur selben Zeit auch in ganz Mitteleuropa eine außer ordentliche Hitzeperiode herrschte, die zahlreiche gewaltige Feuersbrünste im Gefolge hatte, so zum Beispiel die rn Meiningen und in Hamburg. Aber auch in Sachsen waren innerhalb zweier Wochen vier große Feuersbrünste zu be nagen, die so gewaltigen Umfang eben nur infolge der herrschenden Hiha und Dürre nehmen konnten. So wurde am 29. Juli 1874 daS Dort Breitenbrunn im säch sischen Erzgebirge —- Teil eingeäschcrt. _ katasternununern und fast die ganze «tttten mit itwa LOO Wvkeu.dem «M U. AWlff ssrcmnkm «k Pfl MAE 14 Wohnhäuser mit verschiedenen Nebengebäuden und ollem Zubehör vollständig nieder. Am 11. August, nachmittags, brach in Riechberg bet Hainichen Feuer au», das in kurzer Zett 11 Bauerngüter und sechs andere Anwesen mit zusammen 41 Gebäuden in Ascho legte und 31 Fa milien mit 145 Köpfen obdachlos machte. In der Nacht «um 15. August wurden In Gorschmitz bei Leisnig durch /ine Feuersbrunst in großer Schnelligkeit acht Wirtschaften mit allen Wohngebäuden zerstört, wobei auch noch ein Menschenleben in den Flammen umkam. In allen Fällen war infolge deS rasenden Umsichgreifens des Feuers fast nichts zu retten, sodaß überall bitterste Not entstand. Der Chronist kann aber auch erfreulicher weise berichten, daß privat« und staatliche HilfStätigkeit in einem groß angelegten LtebeSwerk wetteiferten. — Ein toller Gaunerstreich. Durch einen ge rissenen Hochstapler aus Sachsen wurde eine große Anzahl von Personen in Schlesien geschädigt, und zwar mit einem Trick, der Le» Humor» nicht entbehrt. In verschiedenen Städten der Provinz tauchte ein elegant gekleideter Herr auf, der die Haushalte erster Persönlichkeiten aufsnchte und dort die immer erfreulich entgegengenommene Mitteilung machte, er habe Grüße von lieben Verwandten zu bestellen, die sich gegenwärtig in einein Bade befänden, aber am näch sten Tage auf der Durchreise die betreffende Stabt passieren würben. Leider könnten sie nicht vom Zug« fort und e» möchten doch die verwandten so liebenswürdig sein, auf den Bahnhof zu kommen. Der Neberbringer der Nachricht habe aber leider den Namen -er Verwandten vergessen, ebenso einen Brief, Len er in seinem Auto liegengelaffen habe. Um aber seinen Auftrag anSzurichten, habe er verschiedene Aus lagen gehabt, die ihm natürlich immer gern erstattet wurden. Er fand Glauben und so trafen sich denn die Betrogenen tn groben Scharen ans dem Bahnhöfe. In Reichenbach z. B. hatte der Gauner in der vorigen Woche die halbe Stadt mobil gemacht. ES fanden sich dort hervorragende Mitglieder der Bürgerschaft auf dem Bahnhofe zusammen und erwarte ten die lieben Verwandten. Blumensträuße und Präsente wurden mitgenommen. Leiber kamen die verwandten nicht. Durch Zufall sprachen die Belogenen alsdann miteinander und entdeckten den Betrug. Der Betrüger hatte aber inzwischen längst die Stadt verlassen. Jetzt nun wurde er in Bad Lanbeck verhaftet, wo er inzwischen neue Adressen für weitere Streiche sammelte. Er ist ein Sachse, ein 24jähriger Arbeiter namens Erich Strobelt au» Poppitz 1« der AmtShauptmannschaft Grimma. —* Verbot kommunistischer Zeitungen. Da» Ministerium des Innern hat durch Verfügung vom 1». August die kommunistischen Zeitungen „BolkSblatt" tn Dresden und „Kämpfer" in Chemnitz bis 16. Septem- ber verboten, und zwar auf Grund von Paragraph 21,8 be» Republikschutzgesetzes und Paragraph 2 der Verordnung de» Reichspräsidenten vom 28. 2. 24 in ber Fassung vom 17. 6. 24. —* Jahresversammlung be» Verbände» deutscher Elektrotechniker. Der Verband deutscher Elektrotechniker, der am 28. bis 80. August tn Dresden seine 2S. Jahresversammlung abhält und dabei bas Fest seine» 80jährigen Bestehens feiert, wird nach einer Mitteilung an den Vorstand vom Rat der Stadt Dresden im Rathause be grübt werben. Der Dresdner Verein der Elektrotechniker veranstaltet außerdem zu Ehren der Zusammenkunft ein Fest und eine Anzahl Besichtigungen (u. a. Kraftwerk Hirschfelde, Umspannwerk Dresden-Süd, Sachsenwerk usw.). "Dresden. In der Nacht zum Donnerstag ver anstaltete die Dresdner Polizei im Großen Garten eine Razzia. Ueber die Abwickelung der großen Unternehmung teilt das Polizeipräsidium mit: Zahlreiche in letzter Zeit beim Polizeipräsidium eingegangene Beschwerden über zu nehmende Unsicherheit im Großen Garten und in den Bürgerwiesenanlagen haben Anlaß gegeben, daß im An schluß an die letzthin stattgefundenen Razzien in der inneren Stadt in der Nacht vom 13. zum 14. August eine größere Razzia im Großen Garten und in den Bür gerwiesenanlogen vorgenommen wurde. Zu diesem Zwecke wurde der gesamte Komplex mit einer dichten Postenkette umstellt und auf ein gegebenes Zeichen hin suchten Be amte sämtliche Wege und Anlagen nach verdächtigem und lichtscheuem Gesindel ab, das bekanntlich In 'den warmen Sommernächten gern km Großen Garten 'Unterschlupf sucht. Im ganzen wurden etwa 200 Personen den Sammelstellen zugeführt, wovon 78 nach dem Polizeipräsidium gebracht wurden, da sie sich nicht über ihre Person ausweisen konnten. Dem Polizeipräsidium stehen andere Mittel zur Beseitigung der in den letzten Jahre» eingerissenen Zu stände und zur Aufrechterhaltung von Ruhs und Ord nung nicht zur Verfügung. Es läßt sich nicht vermeiden, daß bei derartigen Razzien auch unschuldige Personen mit angehalten und von dem Beamten aufgefordert wer ben, zur Feststellung ihrer Person bis zur nächsten Sam- melstelle mitzugehen. Dre Beamten sind angewiesen, solche Personen nach Erledigung der erforderlichen For- knalitäten schnellstens wieder zu entlassen. * Dresden. Auf der Kohlenstraß« in Dresden-Coschütz stürzte am Dienstag gegen 8 Uhr der mit Wasser gefüllte Kraftwagen der städtischen Ttraßenreinigung die Straßen böschung hinunter. Der Feuerwehr gelang e« den Wagen nach vierstündiger schwieriger Arbeit wieder auf di« Straß« zu bringen. Der Führer des Wagens kam mit leichten Hautoerletzungen davon. Der Wagen dagegen ist ziemlich schwer beschädigt. — Der 11jährige Lohn eines Gardinen weber« in Laubeaaft geriet an «in« auSgebaggerte Stelle der Elbe und versank. Di« Leiche konnte bisher noch nicht gefunden werden. * DreSden-Laubegaft. Der Sohn eines hiesigen GendarmeriikommiffarS rettete zwei Kinder vom Tode des Ertrinken«. Die Kinder batten sich zu weit in das Wasser gewagt. Lotzdem st« schwimmkundig waren, verloren sie di« Gewalt über da« reißend« Wasser und drohten zu ver sinken. Radeburg. Im Hauptlaboratorium der hiesigen pharmazeutischen Fabrik Dr. Madau» L To. platzte während de« Durchpumprn» von Spiritus «in SpirituSbebälter. De« Strahl kam auf «ine Gasflamme und ergoß sich auf di« Kleider der Laborantin Frl. Braune au« Krögis bei Meißen, di« den Strahl abfangen wollte. Schnell batten die Kleider Feuer gefangen und da« jung« Mädchen erlitt lebensgefähr lich« Brandwunden. Der übrige Brand, der im Laboratorium entstanden war, konnte durch die Angestellten der Fabrik gelöscht werden. Kamen». Die Kreuzotternplatz tritt auch hier diese« Jahr in verstärktem Maße auf. So konnte ein Hausdorfer Einwohner, der Gisenbahnarbeiter Freudenberg, am Sonn tag aus einem Vilzgange gleich fünf Stück töten, die er im Gestrüpp auf Hausdorfer Flur antraf. Di« Tiere bargen in ihrem Innern nicht weniger al» 49 junge Ottern. *Ger«dorf. Die Tochter de« Gendarmen Köhler wollte auf die in Fahrt befindlich« Straßenbahn springen. Da» Mädchen kam »u Fall und unter die Räder zu liegen und wurde bi« zur Unkenntlichkeit verstümmelt. * Sebnitz. Die Stadtverwaltung hat beschlossen, denjenigen Besitzern von Stadtanleihen, die darum er suchen, die Anleihestttcke dergestalt abzukaufen, daß sre bis auf weiteres für je 100 Mark des Nennwerte- 6 Goldmark vergütet. Der Besitzer eines Anleihestückes im Nennwerte von 1000 Papiermark erhält also gegenwärtig 50 Gold mark ausgczahlt. Die Stadt Sebnitz glaubt, mit dieser Regelung doppeltes zu erreichen: Einmal Denjenigen, die Geld brauchen, solches zu zahlen, wenn sie darum ersuchen, dann aber hofft sie, bei der muh der 3. Notverordnung OerMcheS mie Sächsische«. Riesa, den 15. August 1924. —* Kirchliche«. Der Frvhgotte«di«nft in der Klosterkirche fällt nächsten Sonntag au«, der Festgotte«- dienst in der Trinitati«kirche beginnt schon '/,9.Ubr. —*Aus verbilligtes Brrstcnbol» werden laut amtlicher Bekanntinachnna von Minderbemittelten an der Mat«ftelle und an den städtischen D»rwaltung«stellen Be stellungen «ntgegengenommen. —"Mitteilung der Met. Station 421 (Riesa, Oberrealschule). Niederschlagsmenge heute, 15. 8. 1924, 7 Uhr vormittags 31,2 mm. —* Tödlicher Unfall. Mitten in der Beruf«, tätigtest verunglückte gestern vormittag der in der Elek trischen Abteilung de« Linke-Hofmann-Lauchbammer-Werke» angestellte Betriebs-Jngenleur Adolf Fischer. Er wurde von einem Kran erfaßt und so schwer verletzt, daß der Tod eintrat. Betriebsdirektion, Kollegen und Arbester widmen dem geachteten und geschätzten Beamten, der ver heiratet war. ehrende Nachrufe. —* Moder nesTbeater. (Dir. Lorke.) Wie un« au« dem Tbeaterbüro initgeteilt wird, bringt Dir. Lorke am Dien«tag, d. IS. August, da« allgemein beliebte Schau spiel „Alt-Heidelberg". Di» Käthe spielt Ursula Rotber, den Karl-Hein» Kurt Schreiber, in denübrigrn Rollen find beschäftigt di« Herren Pachter, Dir. Lorke, Troll« usw. —'Diebstahl. Am 7. August 1924, vorm. gegen 11 Uhr, ist auf einem Eiirnbahnwagen am hiesigen Elbkat in der Nabe der Dampsmühle von Hübler u. Co. 1 Sack mit 40 neuen Jutesäcken je 1,33 mtr. lang, 0,56 mtr. breit, ooraefunden worden. Der rechtmäßige Eigentümer der Sacke bat sich noch nicht feststellen lassen. Da e» sich hier zweifellos um Diebesgut bandelt, wird gebeten, sachdien liche Wahrnehmungen hierüber dem Kriminalposten Riesa mitzuteilen. Person end a mp ferv er kehr. Bei der Säch- fisch'Bobmischen Dampfschiffahrt tritt am Montag, den 18. August d. Js. ein neuer Fahrplan in Kraft, der im allgemeine» die bisherigen günstigen Verbindungen beibe halt, sich hinsichtlich einiger Fahrten aber der vorgeschrittenen Jahreszeit mehr anpaßt. Die Fahrpläne selbst sind an den Bahn« und Dampferstationen usw. veröffentlicht worden. Die besonders während der Ferienzeit sehr beliebten Wochen karten werden auch fernerhin ansgegeben, des weiteren nach wie vor die Fahrscheine zu ermäßigten Preisen in Heften »u io Stück. Frachtgüter werden an allen Stationen zur schnellsten Beförderung bis nach Magdeburg, Hamburg oezw. bis nach Praa angenommen; die Fachtsätze find nie driger al« bei der Babu. —* Grundsteinlegung der Siedlerhäuser. Die Ortsgruppe Riesa des Allgem. Sächs. Siedler-Ver- bandes legte am Sonnabend, den 9. August er. den Grundstein für die Siedlung an ber Steaerstraße in Riesa. Zu dieser Feierlichkeit hatten sich Vertreter der Stadt und der Städt. Körperschaften, sowie Vertreter deS Handwerks, der Parteien und Gewerkschaften und eine stattliche Anzahl Zuschauer am Orte der Handlung ein gefunden. TaS Lied „Daheim ist doch daheim", vorge- traoen von Arbeitersängern, gab der Handlung einen feier lichen Anfang. Um 5 Uhr leitete durch kurze Ansprache ber Vorsitzende der Ortsgruppe, Herr Max Schaubs, Gröba, die Handlung ein. Der anwesende Festredner Herr Land tagspräsident Pcuß, Dessau, sprach hierauf zu den Ver sammelten und führte kurz folgendes aus: Mit Freude und Genugtuung sei er zu dieser Feier geeilt, trotz Krank heit. Sei doch wiederum ein Wille zur Tat geworden uno habe sich der Gedanke auch hierorts durchgerungen, bei Schaffung von Wohnungen gleich solche zu stellen, die der Menschheit ein gesundes Fundament Wiedergabe, die die Menschheit wieder ein menschenwürdiges Leben »m Eigenheim erleben laste imd das besitzloseste Proletariat heraushebe aus der Versauerung und Verelendung. Durch bie Heimstätte werde ein gesundes, lebensfrohes Ge schlecht nach uns erstehen, was gesund und klar denkend sich nicht in zersetzender Weise gegenseitig! zu bekämpfen brauchen wird, wie das gegenwärtige Volk. Er schloß seine Worte mit dem Wunsche, daß das begonnene Werk bald seiner Vollendung entgegengehe und die Schaffung von Siedlerheimstätten dazu beitragen möge, das besitzlose Pro letariat emporzuheben zur gleichen lebensberechtigten Menschheit. Auch der Vertreter der Stadt richtete wohl wollende Worte an die Versammelten und deutete auf dre Wichtigkeit der Siedlerbeweyung hin. Alle dre, denen an ber Beseitigung der sozialen Not, des großen Woh nungsmangels, des unbeschreiblichen Elends der Aermften der Armen in Stadt, Laich und Reich gelegen sei, müß ten, wenn sie es ehrlich mit den Mitmenschen meinten, die Siedlerbestrebung nur fördern helfen. Von fetten der Stadt werbe auch weiterhin größte Mithilfe und Unter stützung zu erwarten sein. Mn Vertreter ber Oberbau leitung von der Landessiedlungsaes. Dresden richtete eben falls aufinunternde Worte an die Fcstteilnehmer. Wäh rend sich nunmehr einige Herren an den Platz der Ver senkung der Grundsteinlegungsurkunde begaben, sprach SiMungsgenosse Lindner noch einige beherzigende Worte und bekundete, daß man heute endlich da angelangt sei, von dem Willen zur Tat überzugehen. Möchte doch dieser feierliche Akt den Anwesenden so ins Gedächtnis einge- HSinmcrt bleiben, daß sie der Bewegung nie hindernd, aber stets förderlich gegenüberstehen. Er beendete seine Aus führungen mit dem Rufe: Ans Werk!" Ihr Meister vom Bau, Ihr Gesellen gul, bie Ihr die Fugen kittet mit HerzenSblut, laßt nimmer Euch irren und haltet Euch recht es ist keine Stunde zum Bauen zu schlecht. Laßt nimmer Euch täuschen durch falsches Worr; laßt schaufeln und hämmern, laßt bauen uns fort. Ans Werk, ans Werk! durch Tag und Nacht. Lis das Vaterhaus unter Dach gebracht! Ans Werk, ans Werk! er Vorsitzende verlas hierauf die Urkunde, die kur» Egendes enthielt: Kennzeichnung der jetzigen politischen «d wirtschaftlichen schlechten Lage: den Kampf eines dem verzweifeln nahen Volkes um Leben und Brot; .Kampf, um wieder emporzukommen aus dem Sumpf, in den uns Krieg und Nachkriegssolgen gebracht; Kampf um die Hermstättenbeweguna, die uns eine Hoffnung erblicken läßt auf ernst bessere Zeiten und ein gesünderes Menschen geschlecht, schließend mit dem Wunsche, daß, wenn diese Urkunde gefunden werde, einst einem glücklicheren Ge schlechte diese Worte Zeugnis von der Jetztzeit und Mah nung zugleich sein möge- Ter Urkunde wurden Münzen und Scheine, sowie Marken auS der Inflationszeit und einige Tages- und Siedlerzeitungen beigelegt, die kupferne Hülle verschlossen und verlötet und in das Gemäuer ein gebaut. Am Abend sanden sich Siedler nnd Gäste zu frohen Stunden im Schützculjaus zusammen, wo noch mals Herr PcuS in ernsten, wahren Worten für die Heim- fätteubcweguug und Bodenreform cintrat und begeisterte. Schaubs. ... Nach einer Be- r'tintshauptiuaiuiühaft Oschatz steht ihr Pasi'.'nn aus dem vom 27. bis zum ' V I ' 7 ' 7 . l- Ordnung vom ltz. Jiiil 1924, sowie alte ir > lnüinnnungeu, die vorder von oem >1 nnd der Ri-tergi-tsherrscha:.' zu Marit erlassen woroeu Und, behalten
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