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««d Anzeiger (ElbkbIM mü> AqriMkj. relegra»«.«drrsie: ß!^ I! S«msp«4ML , «r , b . « «r «r. der König!. AmtShauptmarmschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StMraths zu Riess- 11Z. Mittwoch, 1«. Mai 1908, adenVS. 59. Jahrg. ras Niejaer Tagedtarr scheint jeder. Tag abends mir ?luSno.'»ne dkl Tenn- »ttt> Hesinige B'rek-:'!Ü!ir!tche^ k'-eKnzspreto bei Abholung ta der v' -!wp> t Mrri i>t> Psg., dnrch unsere .!,'/-> «: ta, Hau, I Mart öü Pfg., bei Abholung am Schalter der Wiser!. PvstanstattW t Mart t» Psg-, durch den DriestrSgtt ^ei in! Hm:« L Lt-«, ? d?,. 'Luch MrEi°L.>»<7-nnrat, werd«, anzr» «dvtg»»««mtz»« sLr di« Rumm« de« «uitgabetagr» bi» vormittag 9 Uhr ohn» «ewithr. «ruck «d ««lag vo« Langer » «int.rltch in Ries'». — »chchgM».: «oaShe-raho SV. - M U« Redaktt« »«-«t'soE d- »iesa <MWWWWgWWWMWWEMWMW»WMWI^»>WMWMWMWW««»EM»«RR»WSRMRMV«>«>v»W»«««R>»»WM^ Am 18. Mai dieses Jahres 11 ° Vorm. sinder auf dem Truppen-UebuugSplatze Zeithain eine Parade vor Seiner Majestät »em König statt, an der die Truppen der 40. Division, des Ulanen-Regiments Nr. 17 und deS Pionier-BataillonS Nr. 22 teilnehmen und zu der daS Publikum Zutritt hat. ES wird dies auf Ersuchen der Königlich Sächsischen 4. Division Nr. 40 mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß den mit Absperrung des Paradeplatzes beauftragten Militärpersonen und der Gendarmerie ohne weiteres Folge zu geben ist. Die an einigen Stellen dieses Platzes angelegten Drahtzäune dürfen nicht überschritten werden. Nur solche Wagen, deren Inhaber sich im Besitze von durch die 40. Division ausgegebenen Wagenkarten — für Automobile werden solche nicht ausgegeben — be finden, dürfen auf den Paradeplatz bez. in die Paradelinie fahren. Wagenkarten in beschränkter Anzahl können, daS Stück zu 2 Mark, vom Geschäftszimmer der Komman dantur deS Truppenübungsplatzes Zeithain bezogen werden. Die Insassen anderer Wagen müssen aussteigen; ihre Wagen haben an den be sonders bezeichneten, außerhalb des Paradeplatzes gelegenen Wagenplatz für leere Wagen zu fahren. Automobile, Kraft- und Fahrräder dürfen den Paradeplatz nicht weiter berühren, als bis zu dem letztgedachten Wagenplatz. Zuwiderhandlungen gegen obige Anordnungen werden, soweit nicht nach reichs und laridesgesetzlichen Vorschriften eine höhere Strafe einzutreten hat, nach 8 360" und 366 l° des Reichsstrafgesetzbuches bestraft. Großenhain, am 13. Mai 1906. 449 v. Königliche Amtshauplmaunschaft. Bekanntmachung. Freitag, den 18. Mai, abends 7 Uhr, soll im Gasthofe zu Canitz die Anfui re von 83 obw Klarschlag vom Ausladeplatz Gröba, sowie das Kiesfahren, Walzen und Wasserfahren nach Mindestgebot vergeben werden. Canitz, am 15. Mai 1906. Radler, Gem.-Vorstand. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain wi.d wegen grundhafter Herstellung der Kommunikationsweg von Langenberg nach Zeithain- Röderau für den Fährverkehr vom 18. bis 24. Mai dieses Jahres gesperrt und in zwischen über Moritz-Röderau verwiesen. Das unbefugte Befahren des gesperrten Weges wird nach Z 366" des Reichs - strafgesetzbuchs bestraft. Glaubitz, am 15 Mai 1906. Der Gemeindevorstaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 16. Mai 1906. —* Die Feldartillerie-Regimenter 32 und 68 rücken am 21. ds. Mts. zur Abhaltung der vom 21. Mai bis 13. Juni ds. Js. dauernden Schießübungen nach dem Barackenlager Zeithain. — Dem gestern in Meißen .stattgehabten Gen- darmerieschießen der Amtshauptmannschaften Großen hain und Meißen wohnten an Herren Kreishauptmann vr. Rumpelt, Amtshauptmann vr. Uhlemann-Großenhain, Amtshauptmann Lossow-Meißen sowie Gendarmeriemajor Klahre. Es wurden durchschnittlich recht gute Resultate erzielt. Preise erhielten von in der Amtshauptmannschaft Großenhain stationierten Gendarmen: Herr Gruhne in Ober- und Mittelebersbach den ersten mit 70 Ringen, Herr Meier-Gröditz den zweiten mit 67 Ringen und Herr Krause-Riesa den dritten ebenfalls mit 67 Ringen. Da die beiden letztgenannten gleichwertige Ringzahl halten, erfolgte Stechschuß und hiernach die Festsetzung des Preises. — König Friedrich Augu st wird sich in diesem Sommer nach Hamburg begeben, um dort auf Einladung der Hamburg-Amerikanischen Paketfahrt - Aktiengesellschaft die Taufe eines neuen Transportdampfers dieser Gesell schaft vorzunehmen, der den Namen des Königs erhalten soll. In Aussicht für den Stapellauf ist der 4. Juli ge- nommen worden. Sollte es bei diesem Tage bleiben, dann würde König Friedrich August am 3. Juli in Hamburg eintreffen, um, einer Einladung des Senats folgend, die Stadt zu besuchen. Am 4. Juli würde der König dann die Schiffstaufe vornehmen und am 5. Juli wieder ab- reisen. In Verbindung mit der Hamburg - Reise deS Königs ist ferner ein Besuch deS ersten SeebataillonS in Kiel in Aussicht genommen. Ob dieser Besuch vor oder nach dem Besuche Hamburg» stattfinden wird, darüber find bi» heute noch keine Bestimmungen getroffen worden. —* Nach den Berichten im praktischen Ratgeber lauten die Nachrichten über den diesjährigen Verlauf der Obstblüte im allgemeinen günstig. ES ist Aussicht auf eine sehr gute Kirschenernte, Birnen dürsten reichlich werden. Auch Äpfel lasten eine gute Mittelernte erhoffen, wenn das Wetter weiterhin günstig bleibt. — Die betreffende Nummer wird von dem Geschäftsamt deS praktischen Ratgebers im Obst und Gartenbau in Frankfurt a. Oder gern kostenfrei über sandt, wenn unsere Leser durch Postkarte darum nachsuchen. --- Ter Rechnungsabschluß der hiesigen Ortskranken kasse auf das Jahr 1906 liegt jetzt vor'und eS sei aus demselben folgendes mitgeteilt: Tie Gesamteinnahme be trug 86964,70 Mk., die Gesamtausgabe 80704,82 Mk. Tie Einnahme setzt sich zusammen aus! 69 715 M. Mitglieder beiträgen, 1991 Mk. für Besorgung der Jnvalidenversichc- rungSgeschäste und 2546 Mk. überbrachtes Vermögen der Fabrikkrankenkasse Barth u. Sohn, die sich auflöste und der Ortskrankenkasse umschloß. Tie Ausgabe verzeichnet im einzelnen folgende Posten: 17 321 M. für ärztliche Behand lung, 6972 M. für Arznei und sonstige Heilmittel, 34 037 Mark Krankengelder an Mitglieder, 531 M. dergl. an An gehörige, 1974 M. Wöchnerinnen-Unterstützung, 1524 M. Entbindungsgeld, 1245 M. Sterbegelder für Mitglieder, 922 M. desgl. für Angehörige, 7171 M- Verwaltungsaus gaben, 800 M. für Sonstiges. Am 31. Dezember 1905 be trug das Vermögen der Kasse 87 131,40 M. Ter Höchst bestand der Mitglieder war am 1. Tezember 1905 3020; im Turchschnitt betrug die Mitgliederzahl Ende 1905 2944. Tie Mitgliedcrzahl wird sich bedeutend er höhen, wenn die Vereinigung mit der Ortskrankenkasse Gröba erfolgt, doch sind die Verhandlungen hierüber noch in der Schwebe. — Für die evangelische Bewegung in Oesterreich gingen bei dem Evangelischen Bund ein im Mo nat Februar 40622 Mk. 89 Pfg., darunter 10000 Mk. vom sächsischen Landesverein, 1250 Mk. vom Hilfsausschuß für die Ephorien Dresden 2, und im Monat März 43 409 Mark 58 Pfg., darunter 500 Mk. vom'Zweigverein Leip zig, 6M Mk. vom Zweigverein Zittau, 310 Mk. von Auer bach, 630 Mk. Ephorie Stollberg, 560 Mk. von Großenhain, 10000 Mk. von Ungenannt in Zwickau. —* Tie Vermittlungsstelle für Obstverkauf in Dres den, Wienerplatz 1, hat ihre Tätigkeit für dieses Obst jahr wieder begonnen und steht sowohl den Obstzüchtern wie dem obstkaufenden Publikum mit Auskünften und Nachweisen zu Diensten. In kürzester Zeit erscheinen die ersten Freilanderdbeeren auf dem Markte und die sen folgen bald grüne Stachelbeeren, die neben dem Rhabarber das erste frische Kompott ergeben. Im Vor jahre wurden grüne Stachelbeeren mit 16—18 Mark, ab geputzte Beeren (d. h. ohne Stiele und Blüten) mit 20 biss 21 Mark pro Zentner bezahlt. Tiefe Preise dürften auch für die kommende Ernte gelten. Es'empfiehlt sich mit den Züchtern behufs Lieferung frischen Obstes schon jetzt m Unterhandlung zu treten. Tie Muser können bei rechtzeitiger Anmeldung ihres! Bedarfes sicher sein, am besten bedient zu werden, denn unsere Züchter schließen schon vor der Reifezeit mit ihren Abnehmern ab. Bis jetzt sind größere Mengen (Ädbeeren, grüne Stachel beeren, aber auch schon Johannisbeeren und Weichsel- kirschen bei her Vermittlungsstelle angeboten und wer den die Adressen von Züchtern und Abnehmern kostenlos nachgewiesen. AnMeldekarten versendet die Vermittlungs stelle auf Wunsch. Tie Preise scheinen normal zu wer den, da der Fruchtansatz im allgemeinen ein befriedigen der ist. Zwar sind in den Tagen vom!"25. April bis' 4- Mai in vielen Gegenden erhebliche Nachtfröste ausge treten Und -haben auf Erdbeer- und Johannisbeerblüte sehr schädlich eingewirkt, auch über mangelhaften Ansatz bei Kirschen wird aus! manchen Gegenden geklagt. Immer hin ist auch von diesen Obstarten noch eine gute Mittel ernte zu erwarten, da aus geschützten Gegenden die Berichte über den Fruchtansatz sehr günstig lauten. —88 Ueber ein halbes Jahrtausend hat das Leben und Treiben auf und an der Elbe iM'großen unh ganzen das gleiche Bild geboten, bis Anfang der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts durch allmähliche Einführung der Verwendung der Tampfkrast der Anstoß zu all den Wandlungen gegeben ward, d^ren Ergebnis das so mannig faltige Gegenwartsbild unseres Elbverkehrs bildet. — Tas Eigentümliche dieser Entwickelung ist es, daß sich ""neben den modernen Fahrzeugen auch all die alten herkömm lichen Formen bis in die Gegenwart behauptet haben. An vielen nicht allzu verkehrsreichen Uebersährtsstellen, besondersl zwischen gegenüberliegenden Dörfern'vermittelt noch wie vor Jahrhunderten schon ein einfacher Kahn, eine „Schluppe" (Schaluppe) den Verkehr von Ufer zu Ufer. Er wird noch wie einst durch Staken und Rudern bewegt unter gelegentlicher Zuhilfenahme eines"'Segels. Ter Fährkahn ist noch überall das"^passendste Personen- BeförderungsMittcl zur Verbindung der User, wo sich der kostspieligere Betrieb des kleinen, behenderen Schrauben dampfers nicht lohnen würde. Nicht selten haben sich auch niit dem Fährwesen verknüpfte alte Gerechtsame und Privilegien erhalten, wie z. B. hier und da der Brauch, dem Fährmann das Gastrecht bei Familienfestlichkeiten in den Ortschaften seines""Gebietes einzuräumen oder die Verpflichtung einheimischer Besitzer, ihm sein Feld zu be ackern oder bestimmte Naturalleistungen wie Kartoffeln, Getreide, Eier usw. ihm für seine Fährdienste zu gewähren. Meist aber sind diese Leistungen in Geldabgaben umgewan- d elt w orden. T as gleiche gilt inbezug auf die Prahm- führe, das breite muldenförmige flache Fahrzeug zur Ueber- fahrt von Vieh und Fuhrwerk. — Tie ersten Perjonenschisfe mit Schaufelrädern zur Fortbewegung erschienen Anfang der 1830er Jahre auf der Elbe. Nur! wurden die Räder zunächst durch Menschliche Kraft bewegt, wie das Schwung rad im alten Truckereibetriebe. Erst später ging mau zur Verwendung der Tampfkrast über. Zur Beförderung von Lasten und Waren aller Art, talwärts!' von Sandsteinen, Kohlen, Dopfwaren, Obst usw., bergwärts bvn Kolonial waren, Heringstonnen, Petroleum, Fischtran usw., dienten damals fiur Kähne, „Zillen" genannt/ die sich zu deu heutigen gewaltigen eisernen Schiffen verhalten wie ein Handwagen zu einer großen Eisenbahnlowry. Man mußte die Schiffe in diesen bescheidenen Maßen halten, weil anders die Bergfahrt nicht zu bewältigen gewesen wäre. Auf Wind und Segel allein konnte man sich nicht ver lassen. Man war daher genötigt, die Kähne an einem Tau aufwärts ziehen zu lassen, entweder durch Pferde oder durch Menschenkraft. An diese Zeit erinnern noch die „Leinpfade", die längs'der Elbe hinführen. IM Nieder lande nannte man das'Aufwärtsziehen der Schiffe „Trek- ken", im Oberlande mit einem Worte tschechischen Ur sprungs „BvomfitschM". Eine Bergfahrt von Hamburg bis nach Sachsen und Böhmen nahm auf diese Weise natürlich einige Wochen in Anspruch. — Tie Einführung von Dampf schleppern bedeutete daher einen gewaltigen Fortschritt für die Elbschiffahrt. Wie wurden nicht Ende der 60 er Jahre die düsteren Kettenschlepper bestaunt, wenn sie bis zu zwei Dutzend der Lastkähne alter Bauart aufwärts brachten! Jetzt konnte man es auch mit dem Bau größerer und schwererer Kähne versuchen, bislman bei dni moder nen eisernen KVlossen ankam, die die Ladung zweier Güter züge zu bergen vermögen. Tas, Legen der kette von Aüssigj bis Hamburg wurde dadurch noch kostspieliger, daß sich ein Ersatz für ebenfalls" an einer Kette gehende Prähm- fähren notwendig milchte. An ihrer Stelle wurden sog. Fliegende Fähren beschafft, die mit Hilfe eines^ veranker ten Drahtseiles lediglich durch die Strömung von Ufer zu