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1!^ Riesaer H Tageblatt ««d Arrxrigrr 103 LS. Jahr» Souuabenv, L. Mai ISS«, aveuds «t «NW» SSL- lle) resden, i«S Aus- si me me crigatorel Irusthüt- chen, Summi- spritzen, uSspritzen nn spritzen Damen- nden uni Gürtel, Auspen- ien, EiS beutel, ien, Jn^ -mometer rttapercbi sehr gut ehr fach^ r 1 u, nerstr. j T Riffuor Tagebiat'. erschein jede« Tag abends mV LnSr.uhme dcr Sonn- und Fchragr. L'tetteljührllcher Bezugspreis bei Abholung in der Ex»editk« kl Rieia 1 Mart 50 Psg., durch unsere LrLH-a srei tu« Hau» 1 Mart SS Psg., bei Abholung am Schauer der üctserl. Postanstaliru 1 Aart öS Psg., durch den Briefträger ft-i in» Hau» 2 Mari 7 Psg. Auch W«att»ab»»«ne>it» werde« an,«»»»«<--. Aatrigoe^lmmh«» Pir dir Rmmn« de» Lu«gabetage« bi» »«mittag v Uhr ahm «ewützr. »«ck m» ««Sa, »« L-n-ar t winterlich in Mesa. — «eichchMrSe: Gaatheftraß« SS. — Mr die Mdavt«, tz««M»««ch: -er»-« «chmivt In Mes» Im Grundstücke Nr. 29 in Zschoven kommen , Donnerstag, den 10. Mai 1906, vorm. II Uhr, 2 Läuferschlveine und I Mutterschwein mit 10 Ferkeln gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 3. Mai 1906. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Im Grundstücke Goelhestr. 65 hier kommen Mittwoch, den 9. Mai 1906, vorm. 10 Uhr, 3 auS Sandstein gearbeitete Baumstämme, 4 dgl. Säulen und 1 Glasschneidediamant egen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, den 4. Mai 1906. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. fünfter Mord in Oesterreich nachgewiesen morden, sodaß er nun als neunfacher Mörder gilt. —88 Eine für Automobilfahrer wichtige Entscheidung fällte der Strafsenat des Königlichen Oberlandesgerichts zu Dresden, indem der höchste sächsische Gerichlshof die Frage entschied, ob die Automobilfahrer an ihren Kraftwagen ein Signalhorn befestigen müssen oder ob das Warnungszeichen auch mit einer Trompete, die kein Bestandteil des Auto mobils ist, gegeben werden darf. Der Entscheidung dieser Frage lag folgender Tatbestand zugrunde. Am 5. Novem ber v. I. befuhr der Fabrikant Gustav Barthel in Blase witz die fiskalische Straße in Radeberg mit seinem Kraft wagen. Er gab mehrmals Warnungszeichen, jedoch nicht mit einem am Kraftwagen befestigten Horn, wie es die Ministerial-Verordnung vom 3. April 1901 vorschreibt, sondern mit einer Trompete. Gegen die ihm dieserhalb auferlegte Geldstrafe beantragte B. richterliche Entscheidung und machte geltend, daß es vollkommen der Verkehrssicher heit entspreche, wenn auch ein anderes Instrument als ge rade das Signalhorn zum Signalisieren benutzt werde. Er habe alles getan, was die Ministerialverordnung vorschreibe und es komme in der Hauptsache doch nur darauf an, daß ein Signal gegeben werde, einerlei mit welchem Instru ment. Die gerichtlichen Instanzen bestätigten jedoch die Strafe und erkannten, daß nach der Ministerial-Verordnung das Warnungszeichen mit einem am Automobil angebrach, len Horn, das als Bestandteil des Automobils der behörd lichen Prüfung unterliege, zu geben sei Das Kgl. Ober landesgericht scdloß sich dieser Auffassung ebenfalls an und verwarf die Revision kostenpflichtig. Der höchste sächsische Gerichtshof erkannte an, daß zwischen Horn nnd Trompete ein Unterschied bestehe. Die Art und Weise des Unter- schiedes brauche aber nicht näher festgestellt zu werden. — Ueber die Verkehrslage auf der Elb,' schreibt das „Schiff" aus Aussig unterm 1. Mai: In der ver gangenen Woche haben die Braunkohlenverladungen ein täg- licheS Ducchschniltsquantum von etwa 750 Waggons erreicht. Auch für die nächste Zeit sind größere Verladungen nicht zu erwarten, denn der Zuzug von Laderaum ist nach wie vor unzureichend, um den Bedarf nur einigermaßen zu decken, und die Nachfrage nach leerem Laderaum steigert sich von Tag zu Tag, nachdem nur alljährlich im Monat Mai die stärkste Bezugszeit für Braunkohlen herrscht. Der Wasser stand ist auch bereits unter den Stand der Vollschiffigkeit zmückgeganpen, so daß bereits die Staffeln zur Berechnung gebrecht werden müssen. Abmachungen wurden gestern an der hiesigen Frachtenbörse nicht getroffen, infolge totalem Mangel an Laderaum. Die Grundfrachten nach Magdeburg 220 Pf., Wittenberge—Hamburg 270 Pf., Brandenburg 320 Pf. werden noch gehalten, doch kommen bei den Sta tionen auf der Elbe von 65 Zentimeter über Normal, bei Kanalstationen von 50 Zentimeter über Normal, Staffeln pro 1 Zentimeter weniger 1 Pfg. pro Tonne mehr Fracht zur Berechnung. — Vom neuen Truppenübungsplätze des 12. Armeekorps macht der „Dresdn. Anz-" eingehendere Mitteilungen, denen wir folgendes entnehmen: Ter Platz ist nach dem Urteile militärischer Fachleute sehr glücklich gewählt. Er ist mit der Bahn Klotzsche-Schwepnitz von Dresden-Neustadt in etwa eineinhalb Stunden zu erreichen und später auch leicht von Leipzig, wenn die sogenannte Querbahn Riesa-Gwßenhain-Königsbrück-Kamenz gebaut ist, die der letzte Landtag der Regierung „zur Erwägung" überwiesen hat. Zuerst hatte man für den Truppen übungsplatz die Lausnitzer Heide in Vorschlag gebracht. Diese erstreckt sich im'Geviert zwischen Königsbrück-Moritz- dors und Medingen-Lwrchritz. Sie hat prächtige Waldbe stände von wirtschaftlich hohem Nutzwert; einzelne blüh ende Industrien an ihren Grenzen mit Hunderten von Arbeitern sind von ihrer Erhaltung abhängig. Jedenfalls würde der Erwerb dieses schönen Waldes mit sehr großen außerdem einen großen Verlust bedeutet haben. Anders liegen die Verhältnisse bei dem schließlich gewählten Ter raiu. Es beginnt in der Feldmark von Königsbrück und erstreckt sich in einer Länge von etwa 13 Kilometern bis in das Gebiet des preußischen Ortes'Selka; in der Breite dehnt es sich etwa 8 Kilometer weit, von Schwepnitz, das an der Klotzsche-Schwebnitzer Bahn liegt, bis Rohna, ans. Tas Terrain verfügt sich nach dcr preußischen Grenze zu und wird etwa eine Quadratmeile Flächeninhalt haben. Es wird begrenzt von den -Orten Steinborn, Krakau, Zochan, Rohna, Zeißholz, Cosel, Selka, Grüngrübchen, Schwepnitz nnd Schmorkäu. Jin Terrain selbst liegen die Orte Zictsch (116 Einwohner), Otterschütz (216 Einwohner und Qnosdorf mit 80 Einwohnern. Diese drei Orte fallen der militärischen Notwendigkeit zum Qpfer, ebenso ein Teil des Ortes Steinhorn. Sie werden vom Militärfiskus angekanft, von ihren Bewohnern verlassen und sollen dann als Ziele für die Artillerie dienen. Tie von der heinii schen Scholle weichenden Landwirte werden sich meistens in der Umgegend wieder ankaufen; einzelne gedenken sich in der deutschen Ostmftrk anznsiedeln. Vielen Besitzern dcr anderen genannten Törser werden nur einzelne Tein' ihres Feldbesitzes genommen. Diese Landwirte lammen in eine etwas schwierige Lage, da der ihnen verbleibende Teil oft zur Ernährung einer Familie nicht ausreicht. Man hat daher das Bestreben, durch einen Austausch mi> anderen Feldmarken einen Ausgleich herbeizuführen, um den Landwirten j,hre fernere wirtschaftliche Selbständig leit zu ermöglichen. Besonders stark wird der in jener Gegend bedeutende Nanmannsche Besitz geschmälert; auch ein großes Stück Staatswald Mckß, wie schon aus dem erwähnten Landtagsbeschlusse hervorgeht, dem Uebungs platze weichen. Daß inan bei der jetzt beendeten Abschätz- u .1 nach humanen Grundsätzen verfahren ist, kann man i... l daraus schließen, daß nur sehr wenig Zwangsent eignungen notwendig sind. Von wenigen Strichen abge sehen, handelt 'es sich bei dem Terrain des n/enea Truppen übungsplatzes so ziemlich um den dürftigsten Deden Sach sens: um kiescligen Boden schlechtester Klasse, ans dem namentlich in trockenen Jahren die Frucht verdorrt und oft nicht einmal die Aussaat trügt. Das Terrain ist stark mit Kiefernwald durchsetzt, dcr aber gleichfalls sehr dürf tig entwickelt ist und wohl zu Brennholz, aber nur ganz ausnahmsweise zu Nutzholz verwendet werden kann. Auch dcr Voltswirt kann also gegen den Platz in dieser Gegend nichts einwenden, da bei seiner Anlage eine Verminde rung wirtschaftlich hochwertigen Bodens nicht in Betracht kommt. Tas Terrain ist an einzelnen Stellen stark lüge- lig, an anderen sanft gewellt, mit weiten ebenen Flüchen abwechselnd. Es wird durchflossen von der Pulsnitz, dem Otterbach und einigen kleineren Gewässern. Seine ganze Beschaffenheit entspricht also durchaus den Ansprüchen, die neuerdings an Truppenübungsplätze gestellt werden. Tie Kosten der Erwerbung, die sämtlichen Gebäude ein geschlossen, werden sich auf etwa fünf Millionen Mark belaufen; ebensoviel werden die neuen Anlagen für Mi- litürzwecke kosten, die, was'Gebäude anlangt, wohl in der .Hauptsache in der Nähe dcsBahnortes TchMoxtau geplant sind. Tie ganze Angelegenheit wird jedoch noch dien Reichstag beschäftigen, der die Gelder zu bewilligen hat. -- Stach den Berichten über die Schlachtviehpreise auf dem Trcsdner Viehhof haben während dcr letzten Märkte die Verkaufspreise für Schweine wesentlich nachgelassen. Seit 23. v. M- bis zu dem gestern stattgefundenen Virh- markte sind die Preise für 50 Kilogramm Lebend- oder Schlachtgewicht durchschnittlich um ' 6 bis" 7 Mart ge fallen. Tiefer Bewegung werden vielleicht auch die zur zeit noch recht hohen Preise für Rinder und Kälber fol gen, falls die diesjährige Getreide- und Futtcrcrnte gut aussällt, wofür bis jetzt die Aussichten günstig sind. Weinböhla. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich hier am Mittwoch abend in der 10. Stunde. Als der verheiratete Handelsmann und Hausbesitzer Robert Bculig, OerMches und Sächsisches. Riesa, 5. Mai 1906. —)-( Tie chinesische Studienkominissivn mit ihrer Begleitung passierte heute vormittag von Dresden kom mend den hiesigen Bahnhof, nm sich nach Leipzig zu be- «eben. — Der Handelskammer Dresden ist ein vom spanischen viinisterium des Äußern herausgegebenes sehr umfängliches Verzeichnis spanischer Exporthäuser zugegangen. Das Verzeichnis führt die einzelnen Ausfuhrfirmen bei den in NBC-Folge geordneten Warengattungen auf. Die Be nutzung des Verzeichnisses wird durch ein deutsches Sach register und ein Firmenregister, beide in ABC-Folge, er leichtert. Das Verzeichnis kann in der Kanzlei der Handels kammer, Ostra-Allee 9, unentgeltlich eingesehen werden. — Man berichtet uns: Nachdem der hiesige „Verein für Gesundheitspflege" Sich wegen Zeichnung von Anteilscheinen zur Errichtung nines Luft-Licht-Bades an die Einwohnerschaft von Riesa uewandt hat, dürfte es wissenswert sein, zu erfahren, daß kas Bad auf der Anhöhe am verlassenen Chemnitzer Bahn- wofe, an das Degner'sche Grundstück grenzend, zu legen be absichtigt ist, ein Platz, der wegen seiner Lage abseits vom Lsfenuichen Verkehr besonders geeignet erscheint, zumal auch um Teil der Birkenanpftanzungen mit in Frage kommen soll. Die nötigen Verhandlungen mit der Königs. General birektion der Staatseisenbahnen wegen der pachtweisen lleberlassung dieses rund 24 Ar großen Landes sind seit längerer Zeit eingeleitet und werden in einigen Tagen »um Abschluß gelangen. Sollte nach Ueberstcht der Zeich nung von Anteilscheinen ein hinreichend großes Kapital »"ich* Sur Verfügung stehen, um getrennte Abteilungen für gUDHj IDamen und Herren zu schaffen, so müßte man sich vor- d Dläufig mit einer Abteilung begnügen und so die abwechselnde mdagist I Benutzung , des Bades je nach ganzen oder halben Tagen leinführen. Für diejenigen Herren, welche durch ihren Be ruf tagsüber an das Geschäftszimmer und die Werkstatt gefesselt sind, würde die Einrichtung so zu treffen sein, daß das Luftbad am Morgen vor Beginn der Arbeit und am Abend, sowie in den Mittagsstunden genommen wer ben kann, während es im übrigen tagsüber jedermann zur Verfügung stehen soll. Natürlich würden besondere Wünsche zu berücksichtigen sein, wie aucg die Erfahrung das weitere lehren müßte. — Bon der Unterstützung der Einwohner schaft wird es nun abhängen, ob die vorteilhaftere Erbau ung getrennter Abteilungen für Damen und Herren mög- lich ist, wodurch für beide Teile die unabhängige Benutzung Les Bades für den ganzen Tag gewährleistet wäre. — Der Zugang ist von dem Weidaer Wege aus, gegenüber dem Pionier-Osfizierskastno geplant. Beabsichtigt ist, außer der Erbauung der nötigen Auskleidehalle, die Herstellung von Spielplätzen für jung und alt, Aufstellung verschiedener Turngeräte, möglichst eines Kegelschubs, Einrichtung für Brausungen und Bereitstellung von Sitzbadewannen. Ferner wird auch die Beschaffung verschiedener zweckdienlicher Handgeräte für Bewegung und Kräftigung deS Körpers ins Auge zu fassen sein, sodaß den Anforderungen für eine solche Erholungsstätte in jeder Beziehung Genüge geleistet werden kann. — Es ist daher sehr zu wünschen, daß die Bewohnerschaft unserer Sladt durch allseitige Beteiligung an der Zeichnung von Anteilscheinen die Bemühungen des genannten Vereins lohnt, umsomehr, als jeder Anteilschein, nehmer da« gezeichnete Geld je noch der Rentabilität deS Unternehmens früher oder später zurück erhält, nur unoer- zinst, dafür aber eine noch sestzusetzende Vergünstigung beim Jahresabonnement genießen wird. Vor allen Dingen aber sollte eS jeder als seine Pflicht erachten, mit bauen zu helfen an der Hebung der Volksgesundheit. — Dem Mordduben, Lederarbeiter Max Dittrich, der sich inx Dresdner Gerichtsgesängnis befindet, ist ein ! Kosten verknüpft gewesen sein und; für den sächsischen Staat' Wkhlatt «ld Alychch. Lelegramm-Adresie: ß!^ I! SmrspnchM- blatt-, «iesa. «r. 30. der König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des SLMkÄhs zu Rieft.