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iterie ndau -raut sind idung gegen ngen, I" , daß Wahl r kein imme würde haben, bleibt c nach -rfolgk blauer lochter unden. lttlelte h vom hlhaut ipziger Sitzung en Er bübeln, r. Es meisier : dahin gstcller Leipzig nan es jirke so ührung zS sind izssälle, imulhet Polizei schwer öarlner szericht -s Kon« erfolgte fs einer sichtliche r leider Konkurs irbeiler« ! mitten in er- eise un- zu Aitt- r Jahre ngeführt eiz eine >en viel« infe der Fabrikat ; ringe« lion hat t und die hoch und e Wahr- cn Leute wie die len Zeit er Gar« i zu er« zu ver- -irdensten Kcschmack werden. aus der -r August vor ge» auf einen den Kopf !k. ruerlichen retscham- Ltall ge« k sprang r ab und herbeige- neder an, en. nscheu 10 Regiments etwa 48 itcn, und iin, theils krai städl- eutc früh ne Städte wie Heuer wch dieser selbst für S läßt die wünschen Wurzen. Bei der gestrigen Stadtverordnetenwahl hat die Liste der vereintateu Ordnung-Parteien den Sieg davon getragen. Großer Jubel herrscht darob selbstverständlich in allen nationalgefinnten Kreisen. Leipzig, 14. December. Die Vorarbeiten für die Sächsisch - Thüringische Industrie- und Gewerbe-Ausstellung 18V7 nehmen rüstigen Fortgang. Am Montag Nachmittag fand die konstituirung de» Preß-AuSschusses der Ausstellung statt, dem die Fürsorge für das Preß«, Reklame-, Katalog-, Annoncen- und Plakatwesen der Ausstellung übertragen ist. Die Sitzung wurde in der Hauptsache durch die Borberathung über die Einrichtung des Ausstellungs-Katalogs im Allge meinen ausgefüllt. ES ist geplant, dem Katalog, dessen Ein« theilung durch die Gruppen, in welche die Ausstellung zer fällt, bestimmt ist, für die einzelnen Sbtheilungen historisch statistische Einleitungen über die Entwickelung und den gegen wärtigen Stand der betreffenden Gewerbszweige beizugeben. Um hierbei Arbeiten von bleibendem Werthe zu erlangen, sollen für diese einleitenden Abhandlungen voll, wirthschaftlich gebildete Mitarbeiter gewonnen werden. Nachdruck verboten. Erft morgen! Skizze von Marie Treuter. Es klopft! „Herein!" „Störe ich, Oheim?" „Nein!" Der große Mann mit dem schon stark gelichteten blonden Scheitel arbeitet ohne anfznblicken weiter. Die Thür wird leise zugeklinkt und leichte Schritte nähern sich dem Schreibtisch. Mil fest ineinander verschlungenen Händen steht das schlanke, schwarzbrauuc Mädchen hinter dem Arbeitssessel des Gelehrten. „Oheim!" kommt cs fast wie ein Seufzer von den Lippen des Mädchens. Gr hört nichts, seine Hände wühlen in den alten, vergilbten Schriften, die sich zu Bergen um ihn häufen. „Oheim," beginnt das Mädchen noch einmal. Jetzt wendet sich der Mann herum, sein Antlitz ist bleich, übei nächtigt, unter seinen breiten Lidern hervor wirst er nur einen flüchtigen Blick auf das schöne Mädchen, nervös zerknittert er ein Blatt Papier zwischen den Fingern. „Was willst Dn Maria?" fragt er. „Oheim, Baron Seefeld war bei Dir?" „Ja, vor einer Stunde." „Was wollte er?" ' . „Er warb nm Deine Hand." „Ah!" — des Mädchens Busen hebt und senkt sich. „lind was sagtest Du ihm?" „Er solle sich morgen bei Dir die Antwort holen." „Mo-gen? Warum erst morgen?" Der Mann antwortet nicht, seine Lider senken sich noch tiefer über die Augen. Es huscht etwas an seinem Geiste vorüber — Bilder aus vergangenen Tagen. Beflaggte Straßen, Ehrenpforten, jubelnde Menschen, Je.niticharenmusik! Bom Felde der Ehre heimkehreude rupp-'n, den Triumph des Sieges auf den verwert erte Gesichtern Unter ihnen er selbst als junger Offizier — den Arm in der Binde, das eiserne Kreuz auf der linken Brust. Auf dem Altan des weinumrankten Hauses in der Vorstadt steht sein junges Weib mit lachendem Munde, Thränen in den Augen Sie hält ihm etwas entgegen, etwas Jauchzendes, Zappelndes — ein Kind — ein kleines, schwarzbraunes Mädchen. „Das Kind Deiner Stiefschwester! Seine Mutter starb ans Gram um den auf dem Felde der Ehre ge fallenen Gemahl! Nimm' es an Dein Herz als Dein, — als unser Kind!" Und er hatte beide in seine Arme geschlossen. — Dann kam der Tag, wo sie sein Weib begruben, und er halte nur noch das Kind. Und dann ging auch das Kind,ein, zwei, drei Jahre. Als es wieder in sein Hans zurückkehrte, da wor aus dem Kinde eine Jungfrau geworden von selisamer Schönheit und siuni. em Benehmen. Doch hatte er keine Zeit, sich nm die holde Menscheu- blüthe zu kümmern. Der Wissensdrang, der Forschungsgeist trieb ihn hinaus in ferne Lande. lieber die Schätze, die sich auf dem klassischen Boden Griechenlands und Italiens, in Indien und Palästina ihm erschlossen, vergaß er das Kind, das er in der Obhut einer alten Verwandten sicher behütet wußte. Nach fünf Jahren kehrte er wieder zurück in die Hcimath in sein vereinsamtes HauS — zu seinem Kinde. Zn seinem Kinde? Nein, das war nicht sein Kind, — konnte nicht die kleine Maria sein, die er einst auf den Knieen geschaukelt und die vor fünf Jahren beim Abschiede weinend an seinem Halse gehangen hatte. Dieses wunderschöne Weib mit dem ernsten in sich gekehrten Weien kannte er nicht. Fast instinktiv wichen sie einander aus. Die Jahre, die er fern vou der Hcimath zu gebracht, hatten ihm das Herz seines Kindes entfremdet. Er that nichts, das gelockerte Band wieder fester zu knüpfen. Halle er auch den Borsatz gefaßt, so fehlte ihm die Zeit zur Ausführung. Sein Leben gehörte de« Studium, der Wissenschaft. Das, womit er in der Ferne sein Wissen bereichert hatte sollte als vollkommenes Ganze der Nachwelt einst unver loren bleiben, und mit glühendem Eifer stürzte er sich in die Arbeit. Band um Band reihte sich zu einem stolzen Werke. Rastete einmal die Feder und schweifte das Aug hinweg über die Berge vergilbter Schriften, dann blieb eS auf der schlanken Mädchengestalt haften, die draußen auf dem Altan neben der alten vertrockneten Frau saß, den brauen Kopf über eine Handarbeit gebeugt. Einmal hatte sein Blick lange und gedankenvoll auf dem holden Antlitz geruht. Es war ihm gewesen, als wenn die Wangen schmaler geworden und dunkle Schatten um die Augen lägen. Dann, als fühle es seinen Blick, hatte das Mädchen zu ihm hinüber gesehen — einen Moment nur. — Von diesem Moment an, hatte er nicht mehr ge" arbeitet, nicht mehr geschlafen. Ob Tage oder Wochen seitdem vergangen waren, er wußte eS nicht. Erst vor einer Stunde war er zum vollen Bewußtsein erwacht, als der da war, der ihm entreißen wollte, was allein noch sein Sinnen und Denken erfüllte. „Warum erst morgen?" fragt das Mädchen noch einmal, jedes Wort scharf betonend. Der Mann fährt sich mit der Hand über die Augen, als wolle er den letzten Schimmerder Illusion verscheuchen, dann fahren seine Augen unruhig auf der Tischplatte umher. An einer Spielerei bleiben sie hängen. Das Ding ist kaum größer als eine Hand und doch hat er einmal damit einen Tiger erlegt. Er erinnert sich jetzt deutlich des Moments. Vom Baume herunter mit der linken Hand hatte er gefeuert— die Waffe hielt er so da krallte sich etwas um seine Finger — die Tatze des Tigers Nein, er sitzt jetzt vor seinem Schreibtisch nnd das, was seine Finger mit eisernem Griff umspannt ist eine schmale, weiße Frauenhand. Er springt empor, seine Augen starren groß, ent geistert auf das blasse Weib, das sich bebend an die Lehne seines Sessels klammert. Was ihm aus den großen, dunklen Augen entgegen leuchtet, er kann's nicht fassen, nicht begreifen Todesangst, Verzweiflung und Liebe! Ja Liebe — er täuscht sich nicht — es ist wirklich Liebe. Aber nicht die Liebe, — nicht die Liebe des Kindes zum Vater, sondern Liebe des Weibes zum Manne, reine göttliche Leidenschaft. Er blickt lange in die räthselhaft tiefen Augensterne, bis sie erglühend die Wimpern senkt, dann zieht er die zitternde Gestalt sanft in seine Arme. Lange halten sie sich schweigend umschlungen. Endlich hebt sie das Köpfchen nnd unter Thränen lächelnd wiederholte sie noch einmal ihre Frage: „Warum erst morgen?" „Weil das heute mir gehören sollte! Weil sich heute mein Schicksal entscheiden mußte," sagte er ernst. Und seine Augen gleiten hinweg über die kleine Waffe auf den weinumrankten Altan hinaus, wo er an der Seite seines Weibes einst sein Glück in die Arme geschlossen hatte zum ersten Male. — Und den Braut- luß auf die Lippen der Geliebten hauchend, flüstert er: „Darum erst morgen!" Verwischtes. Ueber die Wirkung des elektriscbcn Lichts auf die Nerven sprach dcr Wicncr Pacholog Professor Stricker in einer seiner letzten Portesungen. Für einen gesunden, jungen Menschen, so führte er aus, ist das elektrische Licht gewiß angenehmer als jede andere B leuchiungsart, da es ja eine bedeutende, die Nerven anregende Helligkeit und dabei nur geringe Wärme verbreöet. Anders verhält es sich hingegen bei Personen, deren Nervensystem nicht die normale Beschaf fenheit besitzt, allo bei nervenkranken und älteren Personen. Bei längerem Verweilen in einem von elektrischem Lichte durchflutheten Raume wird sich ein Greis unbehaglich fühlen, es wird ihm zum Mindesten unmöglich sein, in einem solchen Raume geistig zu arbeiten. Da das elektrische Licht das ge- sammte 'Nervensystem angreift und erregt, wird der alte Herr nicht im Stande sein, seine ganze Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Gegenstand zu konzentriren. Die Jugend da gegen fühlt den wohlthuenden Einfluß des elektrischen Lichtes, wenn sie nach angestrengter geistiger Tagesarbeit in einen hell erleuchteten Ballsaat tritt. Das ermüdete Gehirn, das ohne die künstliche Erregung durch die Licht« u> d Schallwellen gewiß schon längst Erholung im Schlafe gesucht hätte, wird nun durch die plötzlich einströmcnde Fülle der lebhaften äu ßeren Erscheinungen zu erneuter Thätigkeit angeregt. Das elektrische Licht bewirkt also in diesem Fase, ohne daß sich das Individuum dessen bewußt wäre, dasselbe, was der Prüfungskandidat durch den Genuß von schwarzem Kaffee zu erreichen sucht: eine Erregung uns erhöhte Thätigkeit der Nerven. — So weit Professor Stricker. LDer Betrunkene im Sarge. Einen Unfug der gröblichsten Art verübte ein Sargfabrikanl in einer der neu gebauten Straßen von Berlin. Der Mann, der häufig einen über den Durst zu rrinkcn pflegt und dann seine Familie > in der brutalsten Weise behandelt, befand sich am Donners tag wieder im Rausche >md hatte zu« Ueberfluß «och eine Bierreise angetreten. Seine Ehefrau hatte nur auf die Ent fernung ihres Gatten gewartet, als sie einen Möbelwagen vorfahren, und die ganze Wirthschaft entführen ließ. Al der Mann gegen Mitternacht hetmkehrte, fand er die ganze Wohnung ausgeräumt, nicht einmal fein Bett war ihm ge blieben, nur im Laden waren die vorräthizen Bärge stehen geblieben. Der schwer bezechte Gargfabrikant stellte nun einen Paradesarg in da- Schaufenster, zog die Schaufenster- Jalousie in die Höhe und legte sich in den Barg hinein, nachdem er sich gegen die kühle Luft durch Ueberwerfen einer Decke geschützt hatte. Am anderen Morgen bot sich nun den Passanten das widerliche Bchausptel, den Bargfabrikanten schlafend im Sarge liegend im Schaufenster ausgestellt zu sehen. Erst mit vieler Mühe gelang es, den fest eingeschla fenen Mann aus dem Schlafe zu rütteln und ihn zu veran lassen, die sonderbare Schlafstelle zu verlassen, i Aeieße Kchrichtn M itltpame vom 15. December 1894. 1- Berlin. Der Reichstag setzte heute zunächst die Berathung der Interpellation Paasche-Friedberg betr. die Lage der Zuckerindustrie fort. Abg. Dr. Meyer (Halle; fr. Vgg.) sucht den Borwurf des Hasses gegen die Landwirlh- schaft zu entkräften und legt die Gründe bar, warum seme Partei das Zuckersteuergcsctz vom Jahre 1891 ablehne. ck Wien. An dem von ter fvzia demokratischen Partei leitung ewberufenen Wahlrechlsmeeomg nahmen circa 3ooO Arbeiter theil. Die Redner besprachen abfällig die Thätig keit des Wahl eformausschusscS unlcr Angriffen auf die Koa- likionsparteicn und bezeichneten den Wahlreformanrrag Schwarzenvcrgs als den unannehmbarsten. Gegenüber den den soiortigcn Massenstreik empfehlenden Rednern sprachen sich die Mitglieder der Parteileitung slic ruhiges Ausharren aus. t München. Das „Milttärblatt" veröffentlicht die Verleihung des Miliiärocroicnstordens an den preuxiscden Kriegsminister General ocr In antcrie Vrousartv.Schellendcrff. 7Madrid. Kammer. EinschutzzvunerifcherDepulirier beantragte die Erhöhung der Wollzölle. Troy des Wider spruchs des Kinaiizmrmpers beschloß die Kammer, den An trag in Erwägung zu ziehen. Infolge dieser Abstimmung demissionirte der Finanzminister. Die Minister hielten nach der Sitzung einen Müüsterralh ab. -s- Konstantinopel. Tie „Agence de Coiistantinvple" ist ermächtigt, die Meldung englischer Blätter von einer in Petersburg herrschenden Verstimmung der Pforte, die sich in der kühlen Art der Beantwortung der Depesche des Sultans durch den Kaiscr Nikolai II. geäußert hätte, als böswillige Erfindung zu bezeichnen. Die Mission Tuad-Paschas beweise das Gegcnthell. Die Agence widerspricht des Weiteren entschieden der Meldung, daß die Regel der Angelegenheit betr. das armenische gregorianische Patriarchat infolge eines auf den Sultan gerichteten Druckes erfolgt sei, indem sie fest stellt, daß die Initiative durchaus spontan vom Sultan aus gegangen sei. — In hiesigen Regierungskreisen wird die Meldung aus Tiflis auf das Entschiedenste bestritten, das; der Gouverneur von Biltis armenische 'Notable aufgefordert habe, eine Adresse zu unterbreiten, in der die Ausschreitungen der Truppen in Abrede gestellt werden, und wegen Weigerung der Notabeln deren Verhaftung angeordnet habe. -i- Washington. Zufolge der gemeldeten Einschränkung der Theilnahme des amerikanischen Consuls in Sivers, Jewett, an der Thätigkeit der Kommission für Armenien hob der Sultan die Einladung der Bereinigten Staaten zur Ernennung Jewetts auf. — Tie Justizkomnnssion des Repräsentanten hauses änderte den Anarchistengesetzentwurf dahin ab, daß jeder Einwanderer einen von dem amerikanischen Konsul am Ein- schiffungsorte ausgestellten Paß vorzuweisen habe. bis bis per 3 90. Stück Marktberichte« Riesa, 15. December. Butter 1 Kilo Mk. 2,20 Käse per Schck. Mk. 2,40 biS 1,80. Eier Per Schock 4,20 Kartoffeln per Centner Mk. 2,00 bis 1,80. Krauthäupter . 8 bis 4 Psg. Möhren per Gebund 5 Pfg. Zwiebeln per 5 Liter SO bis — Pfg. Aepsel per S Liter SO bis 2S Psg- Produktenbörsen. LU. Berlin, 14. December. Weizen loco M. —, De zember 135,—, Mai 139,25, Juni —besser. Rog^.r .ocr M. 115,—, Dezember 114,50, Mat 118,50, Juni M. befestigt. Spiritus loco M. —, 70er loco 32,10, Dezbr. 3«,50, Mai 37,80, 50er loco M. 51,70, schwach. Küböl loco M. 43,30, Dezbr. M. 43,10, Mat M. 43,60, matt. Hc.I.i tocoM. Dezbr. M. 116,—, Mai M. 115,—, matt. Wette»: Regen. Course v. 1 Uhr 30 Min. Wafferstände. Anmerkung, -j- bedeutet über 0. — umer 0 L A Moldau Js« Eger «ldr Bud- wetS Prag 3ung- »Ullj- lau Laim Par dubitz Bran det» Met- nik Lett- meritz Dres den Nie,» 14 -58 -29 — 2 —21 —18 -35 —33 —40 -126 -89 15 -58 -16 -i- 2 -21 -20 —35 —34 -46 -133 -97 Fahrplan der Riesaer Straßenbahn. Abfahrt am «lbettplatz: 6.30 7.05 7.3S 8.25 9.00 9.15 9.3k 10.20 10.55 11.25 11.55 12.35 12.55 1.20 1.45 2.01 2.45 3.Z0 4.10 4.40 5.15 5.50 6.30 7.00 7.40 8.0 8.45 9.25 10.(0. Abfahrt am Bahnhof: 6.50 7.20 7.50 8.40 9.15 9.3ä 10.0 10.40 11.10 11.40 11.55 12.35 12.55 1.201,45 2 20 3., . 3.55 4.25 5.00 5.30 6.05 6.45 7.20 7.40 8.20 9.10 0.4 -