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bl« mit i Sonn, fall. 5,00 7,00 7,40 8,18 8,45 S,l0 4,00 4,20 5,30 S,05 S,55 8,15 5 0 0 0 5 »0 10 i5 15 15 X) 10 40 ition zur » i als erste hek auf ein gesucht er „3000 rbeten. ichender ge fördert die »M. auf Haus-, Grundstücke otheken, zu- steheud aus- Liesbezgl. dauk" «l Idiooo ins, 8tsik«, äonänioisss ttsn äurvli ?6- ÜM6N vl. * 8120. tt«I vkl bl LUN k-'l. lVl. 1,25 * Mlt^ükkUTaKk!l!llü und Auzet gpr (MM M ÄMi-nj. Telegramm-Adresse .ragebtat»vttas« Mittwoch, 87. IM 18S4. A»e»»S 47. Jahr». mtsbtatt °L»° der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa 146 Da« Riesaer Tageblatt rrlchril jede» Ta, Abend« mit Ausnahme der Sonn, und FestMge. vierteljährlich« «M^pnw bei «tholrmg in den Expeditione» in Riesa und Strehla, den Aü«g<chest«!lttt,' lowie am Schalt« d« latsrrl. Postaastalteu 1 Mart 25 W» durch di« Trüg« frei !n« Han» 1 Mark SO Pf., durch den Briestrüg« frei in, Hau» 1 Mark S5 Ps. «M,o^«mmhme für di« Rum«« d«» «n-gabtta^ »» »mnMag S Uhr ohM Gewühr. »in« md vrrlag mm «ang r » »tntrrltch in Ri«fw - chrfchllsttstell«: »asianttmstraß« vi». - Mir R« »bdartbm mmtworülch: Her» Schmidt in «i«sa. LrgeSgeschichte. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm, der am 3. Juli in Stavanger (Norwegen) eintrifft, wird diesmal die See reise über den Lysefjord und den Hardangerfjord bis Eide fortsrtzen und dann sich auf dem Landweg nach Bossewangen und Stalheim, in dessen Hotel eine Reihe von Zimmern be stellt sind, begeben. Am 10. Juli wird die Seereise über Sudwangen und Fjärland nach Bergen und Drontheim fort gesetzt. Nachdem dann der Geirangerfjord und der Jndwikf- jord besucht worden sind, kehrt der Kaiser nach Bergen zurück und verläßt Norwegen am 30. Juli. Durch die Presse geht eine Mittheilung, wonach den zur Uebung einberufenen Reserve-Unteroffisieren besonders streng eingeschärft worden ist, sich keine Mißhandlung oder auch nur vorschriftswidrige Behandlung der Mannschaften zu schulden kommen zu lassen. Das ist richtig, jedoch muß dazu bemerkt werden, daß dies nichts Außergewöhnliches ist, sondern der artige Warnungen und Ermahnungen im Heere überhaupt seit längerer Zeit häufiger und eindringlicher ertheilt werden, als früher. Eine Tabak-Enquete wird, wenn das „Braunschw. Tagebl." recht unterrichtet ist, demnächst veranstaltet werden, ein neuer Beweis, daß die Tabaksteuer noch nicht endgültig abgethan ist. Außerdem wird eine Enquete über den Einfluß der neueren sozialpolitischen Gesetzgebung aus die Armen pflege vor sich gehen. Bei der Reichstagsersatzwahl in Elmshorn-Pinneberg wurde der sozialdemokratische Kandidat v. Elm mit geringerer Stimmenmehrheit gewählt. Rach dem „Reichsanz." erhielten nach dem vorläufigen Resultat der engeren Wahl von Elm 13 887, Mohr 13 296 Stimmen. (Beim ersten Wahlgang erhieUen v. Elm 12 231 Stimmen, Mohr 5994, Kopsch (frs. Bp.) 5010 und Raab (Anlis.) 2328 Stimmen. Dem Major von Wißmann hat der Kaiser in Aner kennung der während der See-Expedition zur Befestigung deutschen Ansehens an dem Tanganyika bestandenen Kämpfe gegen die Wawemba und arabische Sklavenjäger, die Krone zum Roten Adler-Orden dritter Klasse mit Schwertern und Dr. Bumiller den Roten Adler-Orden vierter Klasse mit Schwertern verliehen. Ein in letzter Zeit angeregter, stellenweise lebhaft auf- genommener, aber schwerlich zu verwirklichender Gedanke ist die Gewährung eines Ehrensoldes für die Theilnehmer an den letzten Feldzügen. Die „Berl. Pol. N." schreiben dar- über: „Man macht sich augenscheinlich die finanzielle Trag- weite einer solchen Maßregel nicht klar. Man kann anneh men, daß sich noch etwa eine halbe Million Männer am Leben befinden, welche an den letzten Kriegen thcilgenommen haben. Die Pension für die Veteranen aus den Kriegen von 1813 bis 1815 betrug schließlich 240 M.; es ist nicht anzunehmen, daß diejenigen, welche die Erweiterung der Pen sionsgewährung auf die Veteranen von 1870/71 und aus den vorhergegangenen Kriegen ausgedehnt zu sehen wünschen, einen niedrigeren Betrag im Auge haben. Eine Pension von 240 M. für 500000 Mann macht im Jahre 120 Millionen M. an Pensionen. Gegenüber solcher Summe ist der Hin- we-s auf den Kapitalüberschuß des Reichsinvalidensonds be langlos; dieser Ueberschuß würde nicht einmal für die Deckung der ersten Jahresrate ausreichen. Die Veteranenpensionen würden vielmehr so ziemlich im vollen Betrage den Steuer zahlern zur Last fallen." Daß unter solchen Umständen an die Einführung eines Ehrensoldes nicht zu denken ist, liegt auf der Hand. Die Verhaftung des Ceremonienmeisters v. Kotze lastet wie ein A'.p auf der ganzen Hofgesellschaft, mit deren ersten Familien Herr v. Kotze und dessen Gemahlin in verwandt schaftlichen Beziehungen stehen. Dort will man durchaus an eine Schuld des Verhafteten nicht glauben, und auch jeder andere, der Herrn v. Kotze näher kennt, vermag den Ge danken nicht zu fassen, daß er der Berfafier der anonymen Briefe ist. Während in der deutschen Presse vor einigen Tagen be richtet wurde, daß sich in Rußland eine den Ausländern, ins besondere den Deutschen günstigere Strömung in den amt lichen Kreisen bemerkbar zu machen beginne, wissen hier l orliegende Privatnachrichten aus St. Petersburg da- gerade Gegentheil zu melden. So heißt eß in denselben, daß da russische Ministerium de- Innern Erhebungen über alle zur Zeit in Rußland lebenden ausländischen Arbeiter und Meister ungeordnet habe. Als Zweck dieser Sammlungen genauer Zahlen über die BermögenSverhältnifie, die Löhne und die Leistungen dieser Ausländer wird geradezu der Erlaß eines neuen strengen Ausländergesetzes angegeben. Alle in Ruß land lebenden Ausländer der bezeichneten Kategorien sollen künftig unter strengere Aufsicht als bisher gestellt und au- mählich soll ihnen der Eintritt in russische Fabriken wesent- lich erschwert bezw. gänzlich verboten werden. Selbstver ständlich würden diese Maßregeln in erster Reihe Deutscke treffen, die noch immer von allen Ausländern am zahlreichste» in Rußland vertreten sind. Ob diese Angaben durchweg zu treffend sind und theilwerse nicht allzu schwarz malen, stehe dahin. Jedenfalls ist die Thatsache richtig, daß derartige Erhebungen angeordnet sind, und daß sie nicht den Zweck haben, die ausländischen Arbeiter und Meister zu fördern und zu begünstigen, ist bei der in Rußland vorhandenen Stimmung gegen Ausländer unzweifelhaft. Man wird da her gut thun, der eingangs erwähnten Meldung von einer den deutschen Beamten günstigeren Strömung in Rußland entschieden zu mißtrauen und erst einmal wirkliche Thatsachen abzuwarten. - Zum Kaisermanöver bringt die „Danz. Ztg." folgende Mitthellungen: Wie uns ein aus Elbing zugegangenes Te- legramm meldet, wird während der Kaisermanöver der Kaiser in Schlobitten, der Kaiser von Oesterreich wahrscheinlich beim Grafen Sierakowski in Waplitz, der König von Sachsen und der russische Thronfolger in Pröckelwitz wohnen. Interessante nächtliche Ängriffsversuche mit Hilfe des elektrischen Lichtes solle» während des Kaisermanövers sowie bei der Belage, rungsübung bei Thorn vorgenommen werden. Des Licht- scheins bedient man sich nicht direkt, sondern indirekt, indem man ihn mittels eines 200 Meter entfernten Spiegels re- flektirt, und zwar so, daß der Feind die bestimmte Stellung der Maschinenanlage nicht kennt. Der Spiegel kann aus der Entfernung so bewegt werden, daß er in einem beliebigen Winkel gedreht werden kann. Ebenso wird man während der diesjährigen Marineübungen bei der nächtlichen Berthe:« digung von Kricgshäfcn und Minensperren eine ähnliche Vorrichtung verwenden. Oesterreich - Ungarn. Unter dem Eindruck des Lyoner Ereignisses verlautet in Wiener politischen Kreisen mit großer Bestimmtheit, daß die Verhandlungen über inter nationale Maßregeln gegen die Anarchisten nunmehr kaum noch irgendwo auf Widerstand stoßen und wahrscheinlich binnen Kurzem in ernster Weise beginnen werden.' Das ungarische.Abgeordnetenhaus nahm am Montag mit großer Majorität den Gesetzentwurf über die Religions freiheit als Grundlage für die Sozialdcbatte an. Frankreich. Für die Präsidentschaft sind jetzt fünf offizielle Kandidaten da, Casimir Perier, Dupuy, Arago, Brisson und Cavaignac. Casimir Perier hat zur Zeit die meisten Aussichten, möglich ist auch, daß Radikale sich bei späteren Wahlgängen herbeilassen für Dupuy zu stimmen, der dann große Aussichten hätte. Spanien. In der spanischen Marine scheinen recht anmuthige Zustände zu herrschen; das läßt sich aus einem „Nationale Schmach" überschriebenen Artikel entnehmen, in welchem d>r Madrider „Jmparcial" der Marineverwaltung in folgender Weise die Leviten liest: „Als am 30. November 1892 die Korvette „Nautilus" auf Befehl des Marinemi nisters von El Ferrol abfuhr, um eine Reise um die Welt zu unternehmen, konnten wir nicht vcrmuthen, daß auf dieser Reise die spanische Flagge in den auswärtigen Häfen zugleich mit unserer elenden und unglückseligen Verwaltung zur Schau gestellt werden sollte. Die Mannschaft des Kriegsschiffes befindet sich kaum 1'/, Jahre auf der Reise, und schon schuldet man ihr den Sold für 8 Monate. Das Geld auf dem Schiffe ist so knapp, und es herrscht deshalb eine solche Noth, daß, wenn das Schiff in irgend einen Hafen einfährt, die Mannschaft laut Verfügung des Befehlshabers nur jeden sechsten Tag ans Land gehen darf, und selbst von dieser Er- laubniß wollen die Matrosen keinen Gebrauch machen, da sie nicht einmal Geld genug haben, ein Glas Wasser bezahlen zu können. Im Mai d. I. gab man den Matrosen bei der Ankunft des Schiffes in Newyork den Sold für September 1893. Die WeltumsegelungSfahrten werden au» reinem Luxus unternommen, damit die Länder, die besucht werden, die fremde Flagge achten und schätzen lernen, und da unsere Regierung einmal eine solche Anordnung getroffttt hat, hätte sie dafür Sorge tragen Müssen, daß die Ehre und das An sehen der spanischen Ration unversehrt bleibe. Roth und Ruinen hätte der Kriegsminister wahrhaftig nicht öffentlich auSzustellen brauchen." England. Wie stark in Folge der andauernden Gc- schäftsflaue in London die Armuth zugenommen hat, geht u A. aus der Thatsache hervor, daß in der dritten Maiwoche dieses Jahre« in den verschiedenen Armenverbänden LöndonS 95424 Personen Armenunterstützung erhielten, gegen SO431 in der entsprechenden Woche de- Vorjahres, so daß die Zahl der Armen in London allein binnen den letzten 12 Monaten um rund 50(0 gestiegen ist. Rußland. Der Zar ist am Montag, wie schon ge meldet, von Petersburg nach Borki abgereist. — Andere Pe- tersburger Meldungen behaupten, daß in der Nähe der zum Gedächtniß an das Attentat von Borki errichteten Kirche, die der Zar in kurzer Zeit «»weihen wollte, wieder eine Mine entdeckt wurde. Außerdem soll man in einem in der Nähe des kaiserlichen Palastes in Petersburg befindlichen Keller zahlreiche Bomben und eine Höllenmaschine gefunden Haven. Es wurden wieder viele Verhaftungen vorgenommen. Marokko. Die aus Marokko vorliegenden Nachrich- t.n bcstäiigen, daß sich der Thronwechsel durchaus ohne Un ruhen vollzieht. Der neue Sultan Abdul Aziz ist auch in Mequinez und Fez zum Herrscher ausgerufen worden. In der Hauptstadt herrschen, wie. das „Rem. B." meldet, geord nete Zustände und die Ausländer haben nicht zu leiben. In Fez begab sich eine aus fünfzig Vertretern der geistlichen und weltlichen Behörden bestehende Abordnung zum Sultan und übermittelte ihm eine ErgebenheitS-Adresse, die in gol denen Buchstaben aufgesetzt war. Nach einer Drahtnachricht aus Tanger verursachte am Sonnabend in Arzila das Er scheinen des spanischen Kriegsschiffes „Isla de Luzon" unge meine Aufregung. Die Kabylen der Umgebung erhoben sich, sei es nun, um den Ort zu vertheidigen oder ihn zu plün dern. Es wäre zu einem heftigen Aufruhr gekommen, wenn der Gouverneur nicht große Energie bewiesen hätte. Die Spanier sind bei früheren marokkanischen Feldzügen in Ar zila gelandet. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 27. Juni 1894. — Die Pläne zum Kirchen-Neubau liegen dem Ver nehmen nach gegenwärtig dem Kgl. CultuSministerium zur Genehmigung vor. Nachdem dieselbe erfolgt, was wahr scheinlich nicht lange mehr auf sich warten lassen dürfte, soll mit dem Bau begonnen werden. Jedenfalls wird derselbe noch im Laufe dieses Jahres in Angriff genommen. Wer sich um das neue große Bauwerk dauernde Verdienste er werben will, dem wird hierzu gern Gelegenheit geboten werden, durch Annahme von Stiftungen für die Orgel, das Altar, die Fenster u. s. w. Die betr. Gegenstände würden durch freiwillige Beiträge und Stiftungen in cnsprechend schönerer und künstlerisch vollendeter Ausstattung beschafft werden können und so unserem neuen Gotteshause für immer zum Vortheil und würdigen Schmuck gereichen. Die Herren Mitglieder des Kirchenvorstands sind gewiß gern bereit nähere Auskunft zu ertheilen, ebenso wie unsere Herren Geistlichen und der Herr Kirchenkassirer Jost freiwillige Beiträge nicht von der Hand weisen werden. — Gestern Mittag erdreistete sich ein bis jetzt unbe kannter junger bartloser Mensch, mit weichem Filzhut und dunklem Anzug bekleidet, einem 5jährigen Knaben au« Neu- weida, welcher seinem in der hiesigen Dampfmühle beschäftigten Vater das Mittagessen zutragen wollte, auf dem Kaiser- Wilhelmplatz den Korb mitsammt dem Essen abzunehmen unter dem Vorgeben, dies dem Vater zu überbringen. Durch Ueberrrichung eines Taschenmessers und eines Schlüssels sicher gemacht, überließ der klein« Knabe willig dem Fremden den Korb und ging nach Hause zurück. Letzterer begab sich jedoch nicht nach der Mühle, sondern nahm seinen Weg läng- der neuen Schlachthofstraße nach einer zu dieser Tageszeit weniger frequentirten Gegend. Leider ist man de» frechen Burschen noch nicht habhaft geworden. — Wie man uns zufolge unserer bez. Notiz in gestri ger Nr. mittheilt, beabsichtigt die Sächsische Bank in Dresden nicht, die Riesaer Kirchenbau-Anleihe aufzulegen.