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r Watzdorf-Störmthal und Kammerherr von Finck zu der Sache gesprochen hatten. — Ja der Zweiten Sammer war erster Gegenstand der Tagesordnung der Bericht der Finanzdeputatio« über Kap. 16 de« Etat«, die Staat«- eisenbahnen betreffend. (Berichterstatter Vizepräsident Ge org,.) Die Deputation beantragt, diese« Sapttel nach der Vorlage zußbewilligen, die dazu eingegangenen Petitionen auf sich beruhen zu lassen. An der Debatte über den all gemeinen Thm de« Bericht- betheiligten sich die Abgg. Böhn«, Sellner, Pinkau, Philipp, Zeidler, Heymann, Wäntig, Reiß mann, die einzelne Wünsche vorbrachlen. Hr. Staatsminister von Thümmel sicherte die Erfüllung berechtigter Wünsche zu. Zu den Einnahmen de« Etat- sprach Abg. Lretschneider, der die Vermehrung von Dienstwohnungen wünschte. Abg. Niet hammer schloß sich den Wünschen des Vorredners an. Weiter betheiligten sich an der Debatte die Abgg. Dr. Mehnert und Müller. Der Hr. Staatsminister sicherte zu, daß soweit thunlich für Dienstwohnungen gesorgt werden würde. Die Einnahmen wurden darauf bewilligt. Zu den Ausgaben sprachen Abg. Kellner, der mehr technische Räthe in der Ge neraldirektion wünschie, ferner noch d.e Abgg. Theuerkvrn, Pinkau, Vizepräsident Georgi, Schubert, Leithold, Seifert, die sich meist für die Petitionen verwendeten ; Dr. Mehnert sprach für eine milde Anwendung der Prüfungsordnung. Die Petition der Eisenbahnbeamten blieb auf sich beruhen. Zur Petition der Eisenbahnarbeiter sprachen Abg. Pinkau, Vizepräsident Georgi. Die Petition blieb auf sich beruhen. Zu Titel 9—15 der Ausgaben sprach noch Abg. Böhns, dem der Hr. Staatsminister v. Thümmel kurz antwortete. Die Ausgaben wurden ebenso s bewilligt. Weiter beschäftigte sich die Sammer mit dem Rechenschaftsbericht der Brandversiche- rungskammer über die Verwaltung der Landrsbrandversiche- rungsanftalt 1891 und 1892. Die Rechenschaftsdeputation beantragt, sich mit dem Bericht für befriedigt zu erklären, zugleich aber auch auf Antrag des Abg. Opitz die Staats regierung zu ersuchen, dahin zu wirken, baß in den Polizen der Privatfcuerversicherungsgesellschasten die Strafbestim mungen gemildert werden, durch die der Versicherte seiner Entschädigungsansprüche für verlustig erklärt wird. Gegen diesen letzteren Antrag sprach Abg. Bassenge, für den Antrag Abg. Niethammer, Müller, Opitz. Sraatsmmister v. Metzsch gab die Stellung der Regierung zu diesem Antrag kund, lieber einen Antrag des Abg. Dr. Minckwitz, die Unter stützungen für baufällig gewordene Gebäude auszudehnen, entspann sich eine Debatte, an der die Abgg. Rttßmann, Dr. Minckwitz, Geh. Regierungsrath Schwedler, v. Oehlschlägel theilnahmen. Der Antrag Minckwitz wmde avgelehnt, die DeputationSanträge wurden angenommen. Dresden. Eine Gespenstergeschichte ereignete sich kürzlich in einem Dorfe der Umgebung. Der Pserdejunge eines Gutsbesitzers ward vom Knecht beauftragt, früh gegen 4 Uhr einen Korb Häcksel vom Boden zu holen. Der Junge kam aber schreckensbleich mit leerem Korb zurück und er klärte unter Heulen und Zähneklappern: auf dem Boden sei «in „Gescheche". Wie er im Finstern in die Mitte des Bodens gelangt sei, habe ihm Etwas beim Korbe gepackt und ihm denselben vom Rucken gerissen. Der Knecht grng nun selbst und kam unangefochten an den Häckselhaufen, luo seinen Korb voll, nahm ihn auf den Rücken und trat den Rückweg an. Wie er an die betreffende Stelle kam, schien ihm Etwas in den Korb steigen zu wollen, oder langte von dem obenbefindlichen sogenannten „Hahnebändern" herab. Ausreißen, den Korb wegwerfen, war eins. Flugs ward der Bauer geholt, und bewaffnet mü Düngergabel und Dresch flegel gingen alle dem Gespenst zu Leibe, die brennende Srall- laterne weit vor sich haltend. Da sahen sie denn, daß sich ein Unbekannter in den Hahnebändern erhängt hatte. Die Beine des Tobten hatten sich im Korbe festgehaal. Aus der Oberlausitz, 5. März. Ein entsetzlicher Unglücksfall ereignete sich am gestrigen Sonntag Nachmittag in den» industriereichen Dorfe Oppach bei Neufalza. Drei, im Alter von 12, 11 und 9 Jahren stehende Kmoer wagten sich auf die mürbe gewordene Eisdecke des Teiches, brachen ein und ertranken alle drei, bevor ihnen Hilfe gebracht werben konnte. Zwickau. Die hiesige Polizeibehörde hat den hiesigen sozialdemokratischen Vereinen, die sich mit öffentlichen Ange legenheiten befassen, die Zulassung von Frauenspersonen zu diesen Vereinen oder VereinSverjammlungen verboten. Obercunnersdorf. Welche traurigen Folgen bis weilen eine 'Neckerei nach sich ziehen kann, bewerft folgender Vorfall, der sich vergangenen Sonnabend Mittag rn der Hosenmühle zutrug. Das vierjährige Töchterchen des Päch- ters derselben saß in einem kleinen, mit einem Hvnae be spannten Schlitten, in dessen Nähe ein Geschirr hrell. Der Führer dieses, ein Knecht aus Colmnitz, beging die Unvor sichtigkeit, den Hund wiederholt zu necken. Das gereizte Tr,ier sprang plötzlich herum, wodurch das Pserd fcheuce. Dieses schlug aus und traf das arme Kind so unglücklich in das Gesicht, daß es bewußtlos und blulüberströmt rn die Wohnung getragen wurde, wo es am nächsten Morgen, nach dem es vorher auf kurze Zeit das Bewußtsein wieder er langt hatte, zum größten Kummer der schwer betroffenen Eltern verstarb. Altenberg. Der am Sonntag Abend 7 Uhr 43 Minuten von Geising-Altenberg abfahrende Personenzug mußte zwischen Hartmannmühle und Lauenstein, wo die Strecke die stärkste Neigung hat, drei Mal zum Hallen gebracht werden, um der Gefahr des Entgleisens zu entgehen. Ruch lose Thäter hatten an zwei verschiedenen Stellen die War nungstafeln, bez. Neigungszeiger aus der Erde gerissen und über die Geleise gelegt, und an einer anderen Stelle einen Baum nach den Geleisen zu herübergebogen. Da diese Vorkommnisse in allen drei Fällen rechtzeitig vom Maschinen- füh.cr bemerkt wurden, konnte ein größeres Unglück ver hütet werden. Jöhstadt, 6. März. Unsere Nachbarstadt Preßnitz i. B. ist durch ein schweres Brandunglück hcimgejuchl worben, da« sechs Häuser in der Kaadeuer Gasse ringeäschert hat. Das massive Hau« de« Dr. uted. Ritter verhinderte eine weitere Ausdehnung de« Feuerherde«. Leipzig. S. März. Zu der in der gestrigen Nummer erwähnten Steuerreform sei in Bezug auf die ge plante Biersteuer noch der Vorschlag der Kommission mit- getheilt. Dieser geht dahin, daß die Stadt künftig so, nie dir ReichSgesetzbung e« zuläßt, von jedem Hektoliter hier zum Ausschank gelangenden, von au«wärts eingcführten Bieres (gleichviel ob bayerisches, böhmisches, Lagerbier oder Gose) 65 Pf. und von jedem Hektoliter hier gebrauten Lagerbieres und einfachen Bieres 30 Pf. erhebt. Das Erträgmß dieser lokalen Biersteuer konnte nur schätzungsweise ermittelt werden, nach der einen Schätzung wirb sie 300000 Mk., nach der anderen Schätzung 400000 Mk. einblingen, jedenfalls eine Summe, die ins Gewicht fällt. Die formelle Behandlung der Angelegenheit liegt so, baß man es zunächst mit ein-m Beschluß bezw. Antrag des gemischten städtischen Sleueraus- schusseS zu thun hat, der an den Rath gelangt ist bezw. gc- langen wird, worauf dann der Rath sich über den Vorschlag schlüssig zu machen und zuletzt das Stadtverordnetenkollegium seine Entscheidung zu treffen bezw. seine Genehmigung zu geben hat. EiSleben, 1. März. Die Ringkanal-Aulage um den Salzigen See ist sertiggestellt und schon sind die Zuflüsse des Sees hineingeleitet. Die Entleerung desselben steht jetzt bevor. Das Pumpwerk, das in der Minute 160 okm Wasser aufsaugt und abführt, wird alsbald seine Thätigkeit beginnen. Man hofft in etwa 8 Wochen die Entleerung bewältigt zu haben. Wie lange Zeit dann noch vergehen wird, ehe die ersoffenen Schächte ganz geleert und geräumt sind, läßt sich noch nicht bestimmen. Sonneberg, 6. März. Ein schweres Verbrechen ist in der Nähe auSgeführt worden. Zwischen Grümpen und Rauenstein wurde ein Geschirrsührer erschlagen und erschossen im Straßengraben aufgefunden. Das führerlose Geschirr kam nach Mitternacht in der Behausung in Rauenstein an; Kutscherbvck und Pferde massenhafte Blluspuren an sich tra gend. Der Gerödtete, der das Botenfuhrwerk nach Sonne berg für die Wittwe seines früheren Herrn zu besorgen hatte > ld für einen tüchtigen, fleißigen und braven Menschen galt, hotte gegen 1000 Mark G ld für Lieferanten bei sich. Das Geld ist bis auf wenige Pfennige verschwunden, so daß der Grund der grauenvollen That vollkommen ttar zu Tage liegt. Der Ermordete wollte demnächst die Wittwe seines verstor benen Herrn heiraihen. Der Mörder ist noch nicht entdeckt. Bkvmls rhteS. Ein gestürzter König. Aus Paris, 2. März, wird der „Köln. Ztg." geschrieben: Aus Dahome liegen Einzelheiten über die Gefangennahme des weiland Königs Benhanzin vor. Wie es scheint, hat Benhanzin schon seit "langer Zeit vo» europäischer Kost gelebt und verfügt über einen höchst achtbaren Koch. Sein erstes Frühstück in Kotonu bestand in Hammelscoteletten, Pataten und Brod. Der schwarze Exmonarch spülte dasselbe mit einer Flasche Cham pagner hinunter, die von der Capitänsmesse gespendet worden war. Daraus folgte eine ganze Anzahl Gläser Rum. Rum, Tabak und seine Weiber füllen nunmehr fein Dafein au«. Eine herbe Stunde war dem Manne, der so lange un umschränkt geherrscht, vor seiner Abreise an seinen Ver bannungsort beschieden: er erfuhr, daß feine Weiber ihn ver lassen und sich in Kotonu geschäftlich mederlassen wollten, und gerieth außer sich über diese letzte Folge seines Sturzes. Rian beruhigte ihn indessen mir der Versta-erung, sie sollten ihn an seinen Bestimmungsort begleiten und wenn man sie binden müßte. Außerdem brachte er dann noch das Gesuch an, daß ihm die jungen Mädchen zurückerstattel würden, die seine Brüder ihm „gestohlen" hätten. Es scheint indessen nicht, daß diesem Wunsche Folge gegeben wurde. Steueren Nachrichten zufolge sind dem armen König nur vier stau dreißig Weiber und vier seiner zahlreichen Kinder für die Verbannung bewilligt worden. Die zurückbleibenden sechs undzwanzig Schönen scheint bei ter Abreise des Dampfers „Segond", der Behanzin nach Dakar brachte, doch noch der Trennungsschmerz überwältigt zu haben, denn ein Telegramm aus Weida berichtet über den Abschied also: „Die Verlassenen gaben ihren Gefühlen einen wirklich erschütternden Ausdruck. Behanzin stand auf dem Verdeck und gab den Zurückbleibenden mit ernster Miene seinen Segen. Die Frauen aber zer fleischten sich den Busen, stießen furchtbare Schreie aus, warfen sich ins Wasser und schwammen dem Schlffe nach, ungeachtet der Gefahr, die ihnen von den vielen Haifischen drohte. Erst als der „Segond" am Horizont verjchwunoen war, schwammen sie an dl« Küste zurück." HauS- und LandwirthfchaftllcheS. Der Schaum auf der Fleischbrühe, wenn die letztere ins Kochen gerälh, wird von manchen Hanftauen als eine Art von Schmutz angesehen und abgejchöpsr. Dieses jedoch ist ganz verkehrt, denn es handelt sich nicht um Schmutz,, sondern um werihvolles Eiweiß, daß erst in der Flüssigkeit gelöst war, durch die höhere Wärme jedoch nachträglich aus geschieden wurde. Um dies zu vermeiden i nd die Eiweiß stoffe im Fleische zu erhalten, sollte man das Fleisch sofort in kochendes Wasser legen. Wenn Las Fleisch mit kaltem Wasser bcigesetzt wird, enthält es, sobald es ms Kochen geräth, viel mn solchem gelösten Eiweiß, bildet somit viel Schaum. Der Verlust ist nicht gering. Man rühre den Schaum, sobald er entsteht, unter die Suppe und er verschwindet bald. Prüfung der Mauern und Wände auf Feuchtigkeit. Ein erprobtes Mittel, ob Mauern rc. vollständig trocken sind, besteht darin, daß man an dieselben eine dünne Schicht Gelatine legt. Sind die zu untersuchenden Mauern und Wände nicht völlig trocken, so wird die Ge. latineschicht sich bald krumm ziehen und somit anzcigen, daß in den Gebäuden rc. noch Feuchtigkeit vorhanden ist. Marstberichte. Rtesa, 7. März. Butter l Kilo Mk. 2,32 bl» 2,2'. «äs» per Schck. Mk. 2,40 bi« Eier per Schck. Mk. 3,30 bi« 3,-. Kartoffeln per Ctr. Mk. 2,— bis 1,80. Krauthäupter Per Mdl. 60 bi» 45 Psg. «epsel per 5 Liter 75 bis 55 Psg. Möhren per Gebund 6 Psg. Zwiebeln per 5 Ltr. Mk. l,—. bi» —Psg. Leipzig, 6. März. (Produktenbörse.) Wetzen w.v w»k. — bis —. fremder Mk. 130-144, matt. Roggen loco Mk. —, fremder MI. 120—125, matt. SpiUtuS loco Mk. —, 50«r loco Mk. ö0,40, 70er loco Mk. 30,70. Rüböl loco Mk. 44,50, geschäftSloS. Haier lcco Mk. Dresdner BSrfen-Rachrichten vom 6. März 1894 Mitgetheilt von Gebr. Ärnhold, Bankgeschäft. Weizen, neu, pro 1000 kilogr. netto: Weinweizen, Land 148—150. Braunweizen do. 140—148. Roggen, Sächsischer 118—120, fremder —,—, neuer, feucht —. Gerste: bödm. und mähr. 164—177, Futtergerfte 112—120. Hafer: Sächsischer 156—168, neuer —. (Feinste Waare über Notiz.) Mais Pro 1000 Kilogr. nette. Ltnquantme 123—128, rumänischer 118—122. Buchweizen pro 1000 Kilogr. netto: inländischer 140—150. Oelfaaten pro 1000 Kittg. netto: Winterraps, jächs. —. Wtnterrübsen, neuer —,-. Rapskuchen pro 100 Kilogr.: lange 12,50, runde 12,—, Leinkuchen einmal gepreßte 18,—, zweimal gepreßte 16,50. Malz (ohne Sack> 27—29, Weizenmehl pro 100 Kilogr. netto (ohne Sack, Dresdner Marken), exklusive der städtischen Abgaben: Kaiserauszug 28,60 GrteSlerauSzug 26,—, Semmelmehl 24,—, Bäckermundmehl 22.—, f Grieslermundmehl 16,50, Pohlmehl 14,—, Roggenmehl (ohne Sack. Dresdner Marken) exklusive der städtischen Abgaben: Nr. 0 20,50, - Nr. 0/1 19,50, Nr. 1 18,50, Nr. 2 16,50, Nr. 3 14—, Futtermel» 12,—, Weizenkleie (ohne Sack) grobe 9,20, seine 9,20, Roggenklet« (ohne Sack) 10,—. Produktenbörsen. LL. Berlin, 7. März. Weizen loco M. —, April M. —, Mai M. 144,—, Juli M. 146,—, fest. Roggen loco M. 122,-, April M. 124,50, Mai M. 126,50, Juli M. 128,-, fest. Spiritus loco M. —,—, 70er loco 31,10, Mai M. 36,10, Augnst M. 37,30, 50er loco M. 50,80, still. Rüböl loco M. 44,80, April-Mai M. 44,60, Oktober 45,50, besser. Hafer loco M. —. Mai M. 134,—, Juli M. 133,25, still. Wetter: Regen. 730. Sturm Mete-rolo-isches. MlgethcUt von R. Nalhan, Optiker Barometerstand Mittags 12 Uhr. Sehr trocken 770- Beständig schön Schön Wetter "00° Veränderlich 750 Regen (Wind- Viel Regen 740- Wafferstände. Anmerkung, -s- bedeutet über 0, — unter 0. Moldau Js« Eger Elb, r« N Bud- weis Prag Jung- bunz- lau Laun Par dubitz Bran- dets Mel- ntk Leit- meritz Dres- den Rie-v 6 —44 -f-60 -f-40 4-109 4-105 4-125 4-78 4-64 —7 4-40 7 -30 -f-66 4-31 4- 90 4- 97 4-120 4-80 4-64 -8 4-41 stkxegk KGlichteil 1»» Ltlttk«mr vom 7. März 1894. s Berlin. Die Morgenblätter schreiben: Gestern wurde Vcrdys „Falstaff" zum ersten Male im Opernhause in deutscher Sprache erfolgreich aufgeführt. Der Kaiser wohnte der Vorstellung bis zum Schlüsse bei. — Wie die Morgenblätter ausBelgrad berichten, ernannte der König Milan zum Stellvertreter des obersten Befehlshabers der Armee. Bei den gestrigen Hoffesllichkeiten erschien Mllan bereits in voller Generalsumform. — Die „Voss. Zlg.' meldet aus London: Nunmehr verlautet auch, Gladstone sei zurückgctretcn, um seinem Nachfolger zu gestatten, durch Abänderung des irischen Programms die Versöhnung mir den liberalen Unionisten anzubahnen. Hierfür sei Roseberg die geeignete Persönlichkeit. — Das „Kleine Journal" meldet: In San Secondo bei Parma fand gestern cin Zusammen stoß zwischen Arbeitslosen und Carabiniers statt. Wie es heißt, sind 2 Personen getödtet und viele verwundet worden. -f- München. Die hiesige Handelskammer erörterte das von der bayerischen Regierung eingesorderte Gutachten über die Börsenreform und machte folgende Vorschläge: Die Handelskammern führen obligatorisch die Aufsicht über die Börse und über die Börsendisziplin in letzter Instanz. Der Börsenvorstaud entscheidet über Emissionen gemäß den vorher ausgegebenen Spezialprospekten. Die Emissionsstelle haftet für absichtliche oder fahrlässige Schädigungen. Der Bundes rath ist befugt, den börsenmäßigen Terminhandel bestimm:er Werthpapiere bedingungsweise einzuschränken Weitere Be stimmungen hierüber bteiben jedoch der Börsenordnung an heim gestellt. Die Verleitung unerfahrener Personen zum Börsenspiel ist besonders streng zu bestrafen. Kommissionäre dürfen nicht auf Kosten der Kommittenten spielen. Nur vereidigte Makler sind an der Börse zuzulassen. Eine ein heilliche deutsche Börsennotirung ist erstrebenSwerth. Ferner empfahl die Handelskammer die Errichtung von Prival- Transit-Trägern für Malzfabrikatc.