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esterck wiüchu Ftnee ßke Gttnvung eine» Auto- 1VÜ7 >u eftttM edHMüHor flntekfleHnttn »mrd««. Engrosgeschäfte der Emiltenstraße in Stellung gewesen ist. Da» Mädchen wurde al» die 13 jährige Berta Leh mann erkannt, die sich Lei der Familie Grahl, Turne» stvaße 11, van Vein an in Pflege befand, «ach Vornahme der ersten Hilfeleistung erfolgte die Ueberführung der beide« Leute nach dem städtischen Krankenhause. Hier ist "der junge Wechold, nachdem er kaum auf die Station gebracht worden war, ohne da- Bewußtsein wieder richtig erlangt gu haben, verschieden. Da» Mädchen liegt schwec- krank darnieder; doch war nachmittags noch Hoffnung, daß da» Mädchen leben bleiben wird. Rätselhaft erscheint e», wie sich die jungen Leute da» Gift (vermutlich Phosphor, genau konnte die» Nachsicht festgestellt werden), von dem noch et« Dell Lei ihnen vorgefunden wurde, ver schätzt habe«. Wa» die Bekanntschaft der jungen Leute betrifft, so ist diese natürlich beiden Eltern unbekannt gewesen. Sio muß aber schon längere Zeit bestanden haben; denn Wechold ist wiederholt mit dem Mädchen ge sehen worden. — Wir leben, so bemerkt hierzu da- ,L Dgbl." tatsächlich in einer eigentümlichen Zeit Und man braucht keia Pharisäer zu sein, wenn man über die hier zutage tretende Leichtfertigkeit und Sittenlosigkeit die Hände über dem Kopfe zusammenschlägt. — Während der Reife von Leipzig über Genua nach Monte Tarlo ist der Gattin eine- hiesigen Herrn au» dem verschlossenen Koffer ei« goldene» Armband mit einem Kapstein im Werte von 3000 Mark und ein brasilianischer Brillant im wert« von 1000 Mark gestohlen worden. Der Brillant wurde von dem Diebe «»» einer Brosche her aus gebro chen. Moderne Blindenerziehung. Groß sind die Fortschritte, die in den letzten Jahren in Lmerika in der Erziehung und Fürsorge, die man den Winden angedeihen läßt, gemacht worden sind. Seit dem durch einige philanthropische Frauen und besonders durch Helen Keller die Parole auSgegeben worden ist, daß die Winden nicht nur ein Recht aqs Pflege, sondern auch ein Recht auf Arbeit haben, sind von der eifrig tätigen Newyorker Gesellschaft für Winde immer weit gehend«» Vorsorgen getroffen worden, um Winden ein Unterkommen und einen Broterwerb zu gewähren. Am wichtigsten aber ist der Umstand, daß sich die Blinden tätigen Newyorker Gefeilscht gehend«» Vorsorgen getrofse Unterkommen und einen Broterwerb zu gewähren. Am wichtigsten aber Ist der Umstand, daß sich die Blinden selbst zu ein« Bereinigung zusammengeschlossen haben, die unter dem Namen „Minder Männer und Frauen Selbsthufe" für Ihre Mitglieder wirkt. Unter den Be rufen, denen sich jetzt Blinde in Amerika widmen kön nen, verdienen besonder» zwei «ine Hervorhebung: Zn der Verwaltung der Newyorker Windengesellschaft sind drei blinde Mädchen al» Stenographinnen tätig, die ihre Vttiegenheiten mit mehr Sorgfalt und Schnelligkeit ter« richten, al» die meisten Mädchen, die im Besitze Ihre» Augenlichte» sind. Sie könne» etwa 140 Worte in der Minute auf ihren Diktiermaschinen aufnehmen und dann t« die Form eine» Briefe» oder Artikels übertragen, mit einem kleineren Prozentsatz rvn Irrtümern, al» bet ein« durchschnittlichen sehenden Stenographin Vorkommen, di« zwölf oder fünfzehn Dollar die Woche bekommt. Auch an de» UmMtltbrettern großer Delepyimleitungen sind «ine Anzahl blind« Mädchen tätig und füllen ihre Stellung aut au». Daß solche Leistungen von Winden jetzt möglich sind und immer mehr vervollkommnet werden, verdankt «an de» ausgezeichneten Blindenschulen, die in Amerika bestehe« und unter denen besonder» die Winden-Anstalt ton Vverdvook in Pamsylvante» harvorragt. Ueber ihm auf dem „vereinigtfeldfchocht" zu. WL tzSrßerkmtte Schmieder au» Heinrich»»« «nd Richter aus Hohndorf «Men vollbelädene» schwere« Kohlenhund den Berg herunterfuhren, kamen sie z-mr Stürzen und wur de« ein große» Stück fortgeschkeist, Die erhaltenen ver- lAm^m^ind lebensgefährlich. Beide verunglückte sind ' Fraüenstetn. Zn der letzten Sitzung hiesiger Lehrerkonferentz hielt der 1812 zu Dre»deN geborene Se nior der sächsischen Lehrerschaft, der seit 187S im be nachbarten Hartin«nn»d»rf, der Stätte seiner lang- jillatgen Wirksamkeit, int Ruhestand lebende Kirchschul- leiMer Matt»«» Auto« Mai« einen Vortrag üb« den Rett- gton»nnterricht in der Volksschule. Au- reicher LebenS- und «mt»erfahr«ng geschöpft und auf festem Glaubens- gründ beruhend, machte der Vortrag einen tiefen «in- Noicho tach i. V. Der 88 Jahr« alte Kaufmann and Agent Richard W. ist seit 14 Degen von hi« heim- lich oerschwnnden und hat sein Geschäft im Stich g,lassen. Gr soll «»ft finanziellen GrschäftSschwterigkeiten zu kämpsm gehabt haben und deshalb in» Ausland geflüchtet sein. Wurz»«. Di« Mitteilung, der Handarbetttr Reiu- Hardt hab« gestanden, daß er den Schutz auf feine Geliebt» vorsätzlich abgegeben habe, hat bi» jetzt noch kein» Be stätigung gefuuden. Leipzig, wie wir bereits gestern gemeldet haben, wurden gestern morgen von Passanten im Tonnewiher Holze an der Gautzsch« Spitze, in der Abteilung „Dachs kau", zwei junge Leute, ein Lehxling und ein Schulmäd chen, bewußtlos neben ein« Bank liegend aufgesunden. Au» allen Merkmalen ließ sich «kennen, daß e» sich um einen versuchten Selbstmord mittel» Gift handelte. Da» ergab sich auch aus einem Zettel, der bei dem jun gen Manne gefunden wurde. Auf demselben standen die folgenden Worte: „H4 früh freiwillig au» dem Leben geschieden, well wir un» liebten." Durch ein« Handel»- sch-ulkarte gelang e» dann auch, den Namen de» jungen Menschen festzustellen. ES war der am 6. Ault 1892 ge- dm GhefchlteüNftirft «md 89899 (98999-, dft d« lchendmbmmm Kftld« 189900 (14vsrr» «ch die der GwrbE. 90000 (7991-); auf 1999 Gftmmßu« kamen S4 <8,4) Httratt«, 99F (90,L) SebeadgGurten und 17,1 (17,8) «UrbefMa ßim in Kbemmeru beigefiigtea Zahl« sind di« endgültig« de» Vorjahre» 1997. Dl« genannten BevblkerungSvorgäug» hckb« sich demnach im Iah« 1908, wenn mau st« die achchätzttn mittleren Einwohnerzahl «ißt, in d« bezüglich der Eheschließungen seit dem Anfang de» neu« Jahr- hnudett», in Hinsicht auf Geburt und Lob aber schon seit üb« zwei Jahrzehnten fast von Jahr zu Jahr beobachteten Richtung weitrrentwickelt, di« durch unveränderte Heirat»- fähigkeit bei rückgängig« Geburten- und Sterbqiffer ge kennzeichnet ist. In ihrem Grgebnt» führt dies« Gnt- Wickelung dahin, daß Sachsen» stark« natürlich« veyvl- keruugßvermehrun g, di« in d« letzten Zeit 70- bi» 80000 KSpft jährlich betrug, sich, «enn auch etwa« verlangsamt, fvttsetzt, ab« mehr durch di« Wirkung verlängert« Leben», da«« d« Ginzel««« «ad dadurch bewirkten langsam«« Wechsel» der Gen«a1to«en, al» wie früh« infolge starken Grsatze» d« Gestorbenen durch Reugeburten. — Da» leicht zu verstehend« Streben d« Bewohn« d« Großstädte od« landschaftlich wenig reizvoll« Gegenden, in d« schönen Jahreszeit ein« Sommerfrische auf- -usucha^ hat zu «in« derartigen Ueberflutung gewiff« LandeStetl« Sachsen» mit Sommerfrischlern geführt, daß bezüglich der Wohnungen in den fraglichen Otten mituni« di« Gebot« d« Hygiene und d« Gitte außer acht gelaffen werden. Neuerding» wenden nun Korporationen und Be hörden tm wohlverstandenen Allgemeiutntereffe diesem Punkt« ihr« Aufm«rksamkeit zu. — An d« KOO jährigen Jnbelftt« dir Unwrrsttät L«ipzig nehmen sämtlich« deutsch« Universitäten vester- reich» teil. —Der staatliche Kommissar für Naturdenkmalpsleae In Preußen hat an den Allgemeinen Deutschen Jagdschutz« verein, Landesverein Königreich Sachsen, ein Schreiben gerichtet, in dem di« Streichung gewisser Raub tiere und Raubvögel von der Liste der prämiierten Raukzeugerlegung angeregt wird, damit einzelne nicht mehr stark vertretene Raubtier- und Mmbvögelgattungrn nicht ganz zur Ausrottung in unserem Heimatland« kommen. In dem Schreiben wird u. a. darauf htngewiv- sen, daß die Anschauungen über die Nützlichkeit und Schädlichkeit gewisser Tiere nach den Zeitläuften und örtlichen Verhältnissen wechseln. Weiter wird gesagt, daß der Mensch nicht da» Recht habe, Die«, die nur seinem Besitz, aber nicht seiner Gesundheit und seinem Leben schaden, völlig auszurotten. GS wird hiewet U. a. auf Igel, Uhu, Eule und Rabe hingawiesen. Der Jagdschutz verein nimmt gegenüber der Anregung eine sympathisch« Stellung ein. Man meint in seinen Kreisen, daß man neben der Pflege der Jagd nicht die ethischen Pflichten gegenüber der Natur und der Kreatur vergessen darf. Allerdings soll die Humanität nicht soweit getrieben werden, daß die braven Jagdschutzbeamten durch die Sache infolge der PrSmienverluste Schaden erleiden. Auch werden Unterschiede »wischen Revieren mit Niederwild, Hochwild und Fasanerien zu machen sein. Gegenwärtig beschäftigt sich eine au« den Herren Seh. Fvrstrat Pro fessor Dr. Neumetster vvm Königl. Finanzministerium, Professor Dr. Beck von der Forstakademie Tharandt, Oberförster Harter-Klotzsche und Kammerherrn Freiherr« v. Spörcken auf Berbisdorf bestehende Kommission mit dieser Angelegenheit. Döbeln. Der in Keu«rn entlaufen« 12 Jahr« alle Junge ist in SeiSntg ausgegriffen und in» Krankenhau» eingeliefert worden. Der Jung« war üb« und üb« mit Schwielen bedeckt, auf dem Rücken befand«« sich blutuni«- laufen« Mrtschwundm. In Gegenwart «in«» Stadtrat«», ein«» Poltz«ibeamt«n und sein« Sttefmutt« «mrd« d« Junge untersucht. Gr soll von seinem Vater deshalb «iß- handelt worden sein, «eil er angeblich ein Zehnmarkstück, da» sich aber spät« an einem anderen Platz« mied «sand, gestohlen haben sollt«. Dresden. Freitag, den 7. Mai, begeht die in Ldtteriekretsrn weit über Sachsen» Grenzen altbekannte und renommierte Firma Alexander Hessel, Miße Gasse 1, Me König Johann-Straße, da» SO jährige Jubiläum ihre» Bestehen». Gleichzeitig ist es dem Begründer und Senior- chef der Firma, dem in Geschäftskreisen geschätzten Herr« Kaufmann Alexander Hessel, vergönnt, bei körperlich« und geistig« Frische am gleichen Tage auch sein V0- jährige- Jubiläum al» Kollekteur der Königl. Sächsischen Landeslotterie begehen zu können. Dem Jubilar war e« bereit» tm Monat April rergvnnt, sein SO jährige» Ju biläum al» Bürger der Stadt Lre»den, sowie auch da» SO jährige Jubiläum als Innung-Mitglied der Dresdner Kaufmannsmast feiern zu können. Radeberg. Bet d« Reotstoa b« Gtftnbahnfllncke zwischen Dresden-Neustadt und Klotzsche wurde in d« Nacht zum Dtenütag gegen »/,1 Uhr gegeaüb« der Garntsonmühl« durch den Streckenwärter «in Militärbäck« tot aufgefunden. Ob et« Unglücktfall »d« Selbstmord vorliegt, konnte «och nicht aufgeklärt werde«. Schirgiswalde. Ginn» Ueberfall oettibt« i« vurbi» d« LtzlrtschaftSpächt« Jakob auf sei«« früh««, j«tz» b«i dem Bäckermttster Nicht« »oh««»d« Mtttschofttrtn. Auf da» Htlfegischret d« Ira« «Um, Gtraßnipaffaut« herbei, welch«« es gelang, den Jakob festzumhmen u«d mtt nach wurbi» zu nehmen. Herrn Bäckanwtst« Richt« goß « hi« ttn Fläschchen Schwefelsäur« tn» Gesicht. Nur brwch da» rasche Glngrttf«, de» htnzugrrufenen Arzt,» wurde ein Grblfttdnr der Augen »«hüte». Jako» wurde de« Amtsgericht Schirgiswalde überltifert. Anlage und GlnriiPkuyg Unterrichkekekn auMhttlchdr Aus- fotz ro« Samuel H, Bishop tm Century Mugaztn«. Die Schule «on Overbrovk ist eine privat« Aushüt, die aber iw« Idem Waat Pennsylvanien unterstützt Wird; sie ist für die besonderen Zwecke der Wtndanerztrhung ftr meh rer« großen Gebäuden «baut und zwar ist auf eine uiögUchst schöne und anmutig« Umgebung für di« armen ltchtkoslir Geschöpfe gesehen, denn der Winde fühlt die Umwelt, ahnt da» Sonnenlicht und von dem Milieu, da» ibn umgibt, fällt ein Schein in die Nacht feines L^cnS. Daher sind die Räume möglichst hell angelegt; llr den Garten sind die Bäume so gepflanzt, daß die Blin- den sich leicht zurechtfinden können, in den Gängen hallen die Schritte deutlich Wied«, sodaß man mit dem Ohr da» Kommen und Gehen von Menschen genau unterschei den kann. Da» Lesen wird in Overbrook in der verbesser ten Brailleschrift gelehrt, die der ausgezeichnete Direktor der Anstalt All«« immer noch für da» praktischste System hält. Die Grundlage der Erziehung ist die möglichst all seitige Anregung der motorischen Zentren. Da blinden Kindern die Erfahrung durch Beobachtung sehr schwer Wird, so müssen sie durch beständige Tätigkeit und Be wegung lernen; ihre Aufmerksamkeit muß angeregt wer de«. So lernen sie z. B. Geographie, indem sie selbst Karten zeichnen müssen. Die weitere Ausbildung «folgt nach der Anditidualität des Schüler»; der Wind« ist nicht mehr auf die wenigen Handfertigkeiten angewiesen, die ihm früher allein osfenstanden, wie das Flechten ton Motten und ton Rohrstühlen. Knaben, die dafür Interesse zeigen — und deren ist ein« große Anzahl — erhalten Unterweisung in Buchführung und anderen kommerziellen Kenntnissen, und es sind au» der Schule bereit» Lehrer für diese Fächer hertorgegangen. Ueberhaupt herrscht ein Geist der HofsnungSfreudigkett unter den Schülern; sie alle sind begierig, in der großen Welt da draußen ihren Platz au-zufüllen. Um daß dem Winden anhaftende Miß trauen, seine Schüchternheit und Zurückhaltung aufzu heben, sind in Overbrook athletische Spiele und sport liche Hebungen eingerichtet, die auf einem prächtigen Turnplatz srattfinden. Da sieht man die Mädchen sich lustig auf der Schaukel tummeln und in Freispielen aller Art eine erstaunliche Geschicklichkeit beweisen; die Knaben üben sich tm Springen, im Gerwerfen usw. Auch Wett laufen finden statt, und zwar ist auf der Bahn ein Draht aufgespannt, den der Lausende mit einem hölzernen Stabe immer berührt, sodaß er di« Richtung nicht verliert. Eifrig gepflegt wird in Overbrovk die Musik, und in großen Konzerten zeigen die Schüler ihre Fähigkeit im Lhorfingen, im Klavierspielen und in der Handhabung anderer Instrument«. Vermischtes. DBK. Ast die Karikatur am Kinderspiel- i zeug berechtigt- Der Begriff der Karikatur wird meist diel zu weit gefaßt. Manche Eltern sehen schon stilisierte Spielfiguren, lei denen unter Weglassung alles Nebensächlichen nur das Wesentliche in großen Zügen ge geben ist, als Karikaturen an. Diese Darstellungsweise ist natürlich nochmalige keine Karikatur, und beim Spiel gerät für kleine Kinder ist sie sogar erwünscht. Durch die Stillster,mg aufs Wesentliche, Typisch« hin werden diese Spielsachen klar in der Form und wirksam im Ausdruck; sie prägen sich dem Formensinne so fest ein, baß sie auch dem wenig entwickelten Formen gedächtnis des Kinder kaum wieder entschwinden. D-i naturgetreu ausgeführten Spielsachen verschwindet das Wesentliche unter der Menge des Nebensächlichen, und die Darstellungen von den Dingen bleiben unklar und verschwommen. Naturtreue mit all ihren Ginzel- heilen geht noch Über die Fassungskraft des kleinen Sin- des Linau», sie legt der Phantasie Fesseln an und bildet de« Sinn für die Form zu wenig. Völlige Naturtreue ver langen wir ton den Bildern tm Lexikon und von Modellen für unterrichtliche Zwecke, am Spielzeug aber, wenigstens an dem für kleine Kinder, ist sie überflüssig und schäd lich. Die Karikatur beginnt erst bei der Verzerrung, wo die Körperprvportionen verschoben und einzelnes auf Kosten des Ganzen verkleinert oder vergrößert und be- tont ist. Eine Karikatur ist ein kugelrund dicker oder ein zaunsteckendürrer Mann, ein großer Kopf aus einem Win- zigen Körperletn und anderes mehr. Aber diese Kari katur ist mich beim Kinderspielzeug in gewissen Fäl- len berechtigt. Der Nußknacker darf einen ungebühr lich dicken Kvpf und ein zu avoßeS Maul haben, der Zappel- mann zu lange Arme uno Bein«, der böse Wolf einen riesigen Rachen und mächtig« Zähne; bet der Katze kann der krumme Buckel, beim Struwelpeter können die Haare und die Nägel übertrieben werden. Das Kind braucht kräftigere Ausdrucksmittel al- der Erwachsene, wenn es den Humor «fassen soll. Nur darf die Karikatur nicht getstrelry werden (Nußknacker al» Hofmarschall) oder gar herzlos; für geistreiche Beziehungen hat das Kind noch gar kein Verständnis. Die Karikatur darf auch nicht tn» Grauenhafte, Schreckhafte, Gespenstische, Unheimliche auSarten: aufdringliche Gräßlichkeit und Häßlich keit verfolgt da» Kind bis in sein« nächtlichen Träume. Vollständig ablehnen müssen wir die Karikatur aber dort, wo sie nicht natürlich wirkt. Karikierte Pferde und Kühe passen in» Witzblatt, aber nscht in» Kinder spielzeug, und ein kartktierte» Rotkäppchen, Schneewittchen od« Dornröschen kann sogar höchst abstoßend wirken, wo aber die Karikatur gesund und natürlich wirkt und auch nicht geistreich, herzlos oder-unheimlich sein will, da ist sie nicht zu verwerfen. DaS Kind liebt oen Humor und «» ist gut, daß im Menschen der Sinn für Humor wacherhalten wird, denn er ist ein« Quelle der Freude und eer Kraft. ES ist geradazn ein Vorzug de» moderne» Spielzeug», daß e» den Humor pflegt. M«, Br«tßj«lti.