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jährigen KrÜhjahrsgeschäst« wäre jetzt der Zeitpunkt einer günstigen Konjunktur für die Schifffahrt gekommen gewesen, und es kann ein solche» ungesunde» GeschäftSgrbahren, da» den Betheiligten selbst fast stet» nur die schwersten Verluste gebracht hat, nicht scharf genug verurtheilt werden. Für ein« weitere feste Tendenz de» Frachtenmärkte» find die Vorbe dingungen vorhanden, und es tit umso «ehr zu bedauern, daß die großen vorzeitigen Abschlüsse ein so lohnende» Ge schäft fast ganz vereitelt haben. — Während bisher Stadttelegramme nur in solchen Orten zulässig waren, in denen mehrere Telegraphenanstalten vorhanden waren, soll vom 1. Juli ab zunächst versuchsweise eingesührt werden, Stadttelegramme in allen Orten, in denen überhaupt eine Trlegraphenanstalt besteht, zur Beförderung anzunehmen, aber nur an Empfänger, die innerhalb der Grenzen de» »OrtsbestellbezirkeS iwohnen. Rach idem fLand- bestellbezirke d.S Auflieferunzeortes find Stadttelegramme nur an solche Empfänger zulässig, die Theilnehmer an der örtlichen Stadt-Fernsprecheinrichtung oder an öffentliche Fern- sprechstellen des Ortes angeschloffen find und da» Zusprechrn der für sie eingehenden Telegramme durch den Fernsprecher beantragt haben. Die Gebühren für Stadttelegramme bleiben unveränderi und betragen für jede» Wort 3 Pf., mindesten» aber 30 Pf. — Die Gerichts ferien beginnen am 15 Juli und enden am 15. September. Während dieser Zeit werden nur in Feriensachen Termine abgehalten und Entscheidungen erlassen. Feriensachcn find: 1. Strafsachen; 2. Arrestsachen und die eme einstweilige Verfügung betreffenden Sachen; 3. Meß- und Marktsachcn; 4 Streitigkeiten zwischen Vermietern von Wohnung»- und anderen Räumen wegen Uebrrlassung, Be nutzung und Räumung derselben, sowie wegen Zurückbebaltung der von Miethern in die Mtethsräume eingebrachten Sachen; 5. Wechselsachcn; 6. Bausachen, wenn über Fortsetzung eines angefangenen Baue» gestritten wird. Das Gericht kann auf Antrag auch andere Sachen, soweit sie besonderer Be schleunigung bedürfen, al» Feriensachen bezeichnen. Die gleiche Befugniß hat, vorbehältlich der Entscheidung de» Gericht», der Bor fitzende. Zur Erledigung der FeriensaLen können bei den Landgerichten Fertenkammern, bet den OberlandeS- gerichten und de« Reichsgerichte Fertensenate gebildet werden. Auf da« Mahnverfahren, das Zwangsvollstreckungsverfahren und da» Konkursverfahren sind die Ferien ohne Einfluß. Durch die Gerichtsferien wird der Lauf einer Frist gehemmt. Der noch übrige Theil der Frist beginnt mit dem Ende der Ferien zu laufen. Fällt der Anfang der Frist in die Ferien, so beginnt der Lauf der Frist mit dem Ende der Ferien. Diese Bestimmungen finden auf Nachfristen und Fristen in Feriensachen keine Anwendung. Nachfristen find nur die jenigen Fristen, die im Gesetze al» solche bezeichnet werden. Diese Ausführungen gründen sich auf 8 201 de» GertchtS- verfaffungSgesetze» vom 27. Januar 1877 und ß 201 der Cioilproceßordnung. Wrr daher jnoch einen rechtskräftigen Titel vor den Ferien erlangen will, mag sich mit der Ein reichung der Klage beeilen, noch ist e» Zeit, um dem Schuldner nicht zwei Monate unfreiwillige Frist gestatten zu müssen. Bei den Amtsgerichten von größere« Umfange empfiehlt e» sich, mit Einreichung der Klage die Bitte um Verhandlung der Sache noch vor den Ferien zu verbinden. — Unter Zugrundelegung der vom „DreSdn. Journ." mitgetheilten Zusammenstellung der vorläufigen Wahlergeb nisse im Königreich Sachsen ergiebt sich, daß bei der dies jährigen Reichstagswahl im Ganzen rund 800000 Stimmen abgegeben wurden, das find nur 7000 Stimmen mehr, al bet der Wahl im Jahre 1893. Von den abgegebenen Stim men entfielen 301000 auf die bürgerlichen Parteien, sowie 298 700 auf die socialdemokratische Partei. —* Wie wir unseren Lesern bereit» kurz mittheilten, be- abfichtigen die sächsischen und bayerischen StaatSetsenbahn- Verwaltungen zur Erleichterung des Besuch» der bayerischen, sowie der Tiroler und Schweizer Alpen Sonderzüge nach München, Salzburg, Bad Reichenhall, Kufstein und Lindau abzulassen. Der erste Sonderzug wird am 2. Juli nur von Leipzig, Bayerischer Bahnhof, abgehen, während die weitere« Züge am 14. und 16. Juli, sowie am 13 August je von Dresden, Chemnitz uns Leipzig au« verkehren. Die Abfahrt erfolgt von Leipzig (Bayer. Bhf.) aus am 2 und 16. Juli 2 Uhr 30 Min. Nachm., am 14 Jult aber und am 13. Au gust S Uhr — Min. Nach«., von Dresden-Altstadt (Haupt bhf.) au» am 14. Juli und 13. August 6 Uhr 5 Mm. Nachm., am 16. Juli aber Nachm. 1 Uhr 25 Min., und von Chem nitz au» am 14. Juli und am 13 August Nachm. 8 Uhr 55 Min. und am 16. Jult 5 Uhr 25 Min. Nachm. Alle- Nähere über die Ankunftszeiten der Sonderztge in München, und über die Wetterführung dieser Züge nach Salzburg, Lindau u. s. w., sowie die spiciellen Angaben über die be- deutend ermäßigten Fahrpreise, über die in Salzburg, Kuf stein und Lindau aufliegenden Anschlußfahrkarten nach Alpen stationen und über die sonstigen Bestimmungen sind au» der j tzt erschienenen Ueberficht über die genannten Sonderzüge zu ersehen, welche auf Verlangen bei allen größeren sächsischen EtaatSbahnstationen unentgeltlich abgegeben wir d. Bri> flichen Bestellungen find zur Franktrung 3 Pf. in Marke brizulegen. Auch über die Sonderzüge Leipzig-Hamburg am 2. und 16 Juli, ferner am 13. August find ausführliche Ueberfichten s chienen und bet den größeren Stationen der sächsischen aat-bahnen unentgeltlich zu beziehen. Bekanntlich werden < u- den bedeutenderen sächsischen Stationen Anschlußfahrkarten 1, h Leipzig für diese Sonderzüge ausgegeben. Ueber die o- äßlich de» deutschen Turnfeste» von sächsischen Stationen l u , und zwar von Reichenberg, Zittau, Dresden, Chemnitz » id Plauen i. B. in der Nacht vom 22. zum 23. Juli nach Himburg abzulassenden Sonderzüge wird später, etwa An- stag Juli, ebenfalls eine au«führliche Ueberficht ausgegeben. — Die einem auswärtigen Blatte entnommene Mit- theilung, die deutsch-österreichische ElbschifffahrtS-Gesellschaft und dir Elbe-BerufSgenoffenschaftS-Gesellschaft würden hin sichtlich der Schlepplöhne in Zukunst Hand in Hand gehe», bestätigt sich, nach uns von zuständiger Seite gewordener Mitthetlung, nicht. Die Falschmeldung dürfte auf einem Mißverständnis beruhen. * Gröba, 20. Juni. Die in hiestger Kirchfahrt vor genommene Sammlung kür die Zwecke de» Großenhainer Krei-oeretn« für innere Mission hat den überaus erfreulichen Ertrag von 242 Mk. 70 Pk. ergeben, wozu Gröba 10» Mk., Bobersen 6» Mk. 60 Pf., Merzdorf 14 Mk., Pochra IS M' 40 Pf. und Forberge 30 Mk. 70 Pf. beigefteuert habe». ES ist da» in Anbetracht dessen, daß vor nicht langer Zeit für die Wasserkalamitosen Hunderte von Mark gespendet worden find, auch die Kirchenkollekten in diesem Jahre bereit» die Höhe von über 120 Mark erreicht haben, ein rühmlicher Beweis dafür, daß christliche Bruderliebe und frommer Geber finn noch nicht auSgeftorben find. Um den Gebern die ihnen billig zukommende Rechenschaft abzulegen, werden diese Zahlen mit de« Bemerken mitgetheilt, daß der Ertrag der Samm lung mit den Sammellisten an die K. Superintendentur in Großenhain abgegeben worden ist. Den freundlichen Gebern ein herzliches „Vergelt's Gott!" Döbeln, 20. Juni. Am 26. und 27. Juni wird hier die Jahresversammlung der Freien Bereinigung sächsischer Ortskrankenkassen stattfinden. Er werden fich gegen 200 Vertreter hier einfinden. Döbeln. Am Sonntag Nachmittag ist die 71 Jahre alte Kräuterhändlerin P. au» Naundorf bei Meißen, welche schon lange in hiestger Gegend aufhältlich ist und wegen Ge brechlichkeit nur an zwei Stöcken geben konnte, am Neubausen- Gebersbacher Wege bei Ziegra, hinter der Begerburg, von einem unbekannten 17- bis 18jährige« Menschen überfallen und mißhandelt worden. Hilflos wurde die alte gebrechliche Frau aufgefunden und da sie nicht mehr im Stande war, zu gehen, wurde sie zunächst nach dem Gasthof Ziegra gefahren und von da nach dem hiesigen Stadtkrankenhaus gebracht. Hoffentlich gelingt es recht bald, den Unmenschen zu ermitteln. -f Dresden, 21. Juni. Heute Mittag empfing der König in Billa Strehlen den Staatssekretär Grafen v. Po- fadowüky. U Dresden, 21. Juni. Prozeß Wiette und Deines. Forschung. Schon der erste Verhandlungstag lieferte zur Evidenz den Beweis, daß der Hauvtangeklagte Wiette mit einer geradezu maßlosen Rücksichtslosigkeit über die ihm an vertrauten, resp. zur Convertirung überlassenen Wertpapiere verfügt hat, obwohl er die an ihn gerichtete Schuldfrage mit einem zuversichtlichen Mein!" beantwortete und nur soviel zugab, durch Unterlassung de» Bilanzziehens eine Strafe wegen einfachen Bankerott» verwirkt zu haben. Die That- sache, daß eine Unterbilanz von rund 500,000 Mk. vorhanden ist, sucht Wiette mit der nicht widerlegten Behauptung, er . habe durch das Kohlenwerk „Magdalenenschacht" bei JohnS- dorf in Böhmen mehr al» 200,000 Mk. verloren, abzu schwächen, wie er denn überhaupt den ganzen Zusammenbruch seine« Geschäftes ursächlich mit seiner am 10. Februar v. I. erfolgten Verhaftung in Verbindung bringt. Der Umstand, daß man in seinem Besitz neben einer, mit Commentaren versehenen Ausgabe des sogenannten Depot - Gesetze» vom 5. Juli 1896 auch ein Strafgesetzbuch für da» Deutsche Reich und den v. Schwarze'ichen Comwentar mit besonderer Be rücksichtigung der Verbrechen, resp. Vergehen wegen Unter schlagung und Untreue vorfand, spricht in Verbindung mit dem übrigen Verhalten W.'S als geriebener Bankier für die Gewißheit, daß der Angeklagte stet» von dem Bestreben be seelt gewesen ist, von dem Fangarm de» Staatsanwaltes ver schont zu bleiben. (Fortsetzung folgt.) Pirna. Ein bedeutender Eisenbahndtebstahl wurde nach einerMittheilung dieser Tage im sogenannten Dresdner Bäderzuge auf der Strecke Bodenbach-Komotau verübt. Während Herr Kaufmann Amlintck au» Hamburg sich au» seinem Coupee l. Klasse in den Speisewagen begeben hatte, wurde ihm au» einem Täschchen ein Schmuck im Wrrthe von etwa 8000 Mark gestohlen. Da der Diebstahl erst ziemlich spät — nämlich in Komotau — entdeckt wurde, dürfte der Thäter Zeit gefunden haben, in einer der Zwischenstationen auszusteigen und fich aus dem Staube zu machen. Zittau, 20. Juni. Der Nestor der Obcrlausitzrr Aerzte, Dr. med. Keßler in Leutersdorf, feierte gestern sein diamantene» AmtSjubiläum. Dr. Keßler, der jetzt »4 Jahre zählt, begann seine ärztliche Praxis am 20. Juni 1838 zu Ebersbach, fiedelte aber schon nach zwei Jahren, im Jahre 1840 nach Leutersdorf über und blieb seiner Thätigkeie al» Arzt, da er sich einer seltenen geistigen und körperlichen Frische ei freut, treu b s zum heutigen Tage. Roßwein, 20. Juni. Z: einer selten schönen und das Gemüth erhebenden Feier gestaltete fich das auf Anregung de» ehemaligen Roßweiner Buchhändler» Stange. Franken berg von den hiesigen städtischen Kollegien veranstaltete Hei- malhtfest. Die gelammte Einwohnerschaft unserer Stadt, die Spitzen der Behörden rc. betheiligten fich etnmüthig, um diese Festlichkeit so scdön wie möglich zu gestalten. Geradezu prächtig war der Fcstschwuck, den die Stadt angelegt hatte. Schon am Sonnabend Nachmittag war der Zuzug von Fremden rin bedeutender, sämmtliche Züge brachten Hunderte von ehemaligen Roßweinern au» allen Gauen unsere» deutschen Vaterlandes. Die Gäste wurden am Bahnhof feierlichst be grüßt und mit Musik nach der Stadt geleitet. Abend» fand im Schützenhaussaale ein großer Commers statt, wobei die Fcstversammlung durch Herrn Bürgermeister Rüder begrüßt wurde. Der Abend brachte eine reiche Fülle von Gesang, und Jnstrumentalvorträgen, Toasten und Reden und bot den weit über tausend Anwesenden bei fröhlichem Wieder- sehen Unterhaltung bi» in die ersten Morgenstunden. 'Mittweida. Eine Falschmünzer-Werkstatt ist am Sonntag hier oulgchoben worden. Seit etwa »/. Jahren waren in der hiesigen Gegend, in Chemnitz, Döbeln, Roßwein, Rochlitz u. s. w. falsche Silber-Geldstücke angchalten worden und verschiedene Spuren leiteten nach Mittweida. Am Sonnabend Abend war in einem hiesigen Restaurant ein falsche« 5-Markstück vereinnahmt worden und im ermittelten Berau«geber desselben hat «an den Falschmünzer erwischt' Es ist ein junger, von hier gebürtiger, derzeit al» Draht zieher beschäftigter Arbeiter Schubert, der bi» vor 1'/, Jahren al» Fahnenflüchtling in Amerika war. Bet der in der Wohnung Schubert» vorgenommenen Haussuchung wurde» die Gießwerkzeuge und Formen zu 5-, 2, 1-Markstücken und 50-Pfenntgern im Bette verborgen, eine Anzahl Falschstücke im Kleiderschranke, aufgcfunden. Die 5-Markstücke trage» da» Btldniß de« König» Albert, Mtnzzetchen L und dir Jahreszahl 1876. E» dürften davon eine ganze Anzahl zur Verausgabung gelangt sein. Der inhaftirte Schubert, der überdies verheirarhtt ist und ein V, jähriges Kind besitzt, wurde bereit« am gestrigen Tage der Staatsanwaltschaft zu- grsührt. Vorsicht bet Annahme silberner 5 Markstücke l Zwickau, 20. Juni. Heute reichten auch die Gruben arbeiter der hiesigen Wilhelm«! chächte (Zwickau - Oberhohu- dorfer Steinkohlenbauverein) die von ihnen zu stellenden Forderungen schriftlich ein, die sich mit denjenigen der anderen Werk« ziemltch dicken, nur verlangen sie noch oie Einsetzung einer Lohncommisfion, die beständig bestehen und zwischen Arbeitern und Werkoerwaltungen bet event. späteren Streitigkeiten vermitteln soll. Wen:, cs auch hier, wa» leider noch anzunehmen ist, zur Arbeitzeit stellunz kommt, so wird wohl ein Uebergreifen der Lohnbewegung auf das ganze Revier nicht zu vermeiden sein. Die Zahl der Streikende», die man jetzt mit 2200 annehmen kann, würde damit auf einen Schlag verdoppelt. — Da» Königl. Bergamt zu Frei berg hat da» hiesige Brrgschtedsgcricht als Einigungsamt mit der Schlichtung der Differenzen betraut. — Eine gestern Abend stattgehabte von ca. 1500 Mann besuchte Bergarbeiter versammlung beschloß einstimmig, den Streik mit aller Kraft forkzuführen. Waldenburg, 20. Juni. Zwei gleichalterige Schul knaben in Nirkendorf hatten vor drei Wochen Jugendspiele ausgeführt, wobei Beide plötzlich derart mit den Köpfen zu- sammenrannten, daß der eine der Knaben seit dieser Zett schwer krank darniederlag und nunmehr an Gehiruleiden ver schieden ist. Geising. In der Nacht zum Montag geriethen in Lauenstein zwei am Bahnbau beschäftigte Tschechen in Streit, wobei der eine seinem Arbeitskollegen nicht weniger al» 17 Srtchwunden hauptsächlich an Kopf, Brust und Rücken bei brachte. Der Verwundete schleppte fich bi» nach Geising, wo er früh gegen 4 Uhr aufgesunden und zum Arzte gebracht wurde. Waltersdorf, 17. Juni. Die seit einiger Zett in unserer Gemeinde in Umlauf befindlichen Gerüchte, daß in der Schulsparkasse ein größerer Fehlbetrag vorhanden sei, haben fich leider bestätigt. Dieser Tage begab fich der Lehrer B. um 11 Uhr nacht» nach Berga, ließ den dort stationirten Gen darm wecken und beantragte selbst seine sofortige Verhaftung. Die unterschlagene Summe soll 1H00 M. betragen. B. ist bereit« der Behörde eingeliesert. B. T. Au» dem oberen Boigtlande, 20. Juni. Am Dienstag Nachmittag begab sich die Reftaurateurswittwe Wilfert mit ihrer zwölfjährigen Tochter m dem zu Schön berg gehörigen Ort-theile Bärenteich in den Wald, um Futter zu holen. Trotzdem die Tochter mit hohen Schuhen bekleidet war, wurde sie plötzlich von einer Kreuzotter, welche fich um da» Bein wickelte, in den bloßen Unterschenkel gebissen. Ein anderes starke» Reptil fand die Mutter in dem auf den Boden gefitzten Korbe und tödtete es. Obwohl sofort Gegen« maßregeln angewandt wurden, ist der Zustand de» Kinde» recht bedenklich. Glaucha«. Unser Stadtrath macht bekannt, daß die Verwendung von Dampfpfeifen in Fabrtketablissemrnt» und sonstigen gewerblichen Anlage» vom 1. Jult d». IS. an ver boten ist. Plauen. Die Königin ließ durch Frau Amt-Haupt mann v. Polenz der Frau eine» hiesigen, durch Krankheit und Mangel an Arbeit in Noth gerathenen Stickers eine Näh maschine als Geschenk überreichen. Die Dankbarkeit gegen die hohe, edle Spenderin wirv eine bleibende sein. Leipzig, 20 Juni. Tine Gondelfahrt, welche für die Betheiligten sehr verhängnißvoll wurde, unternahmen am Sonntag früh vier Männer auf der Pleiße. Wahrscheinlich infolge unrichtiger Steuerung stieß die Gondel an eine« Balken und kippte um. Die Insassen fielen sämmtlich in» Wasser. Drei davon konnten fich retten, während der vierte, der Schneider Knorr, ertrank. Au» dem Reiche. Da» Landgericht lzu Berlin verhandelte gestern gegen die Geliebte Grünenthals, Ella Goltz, gegen deren Mutter, Frau Vittig, gegen die Großmutter, Frau Eng, und gegen eine Hebamme. Die Geliebte ist wegen Verbrechen» nach 8 218 de» R..Str.-G.-B.'s zu 3 Monaten Gesängniß ver urtheilt worden, Frau Sittig und Eng wegen schwerer Kuppelei zu 3 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust, bezw. 9 Monaten Gesängniß und 2 Jahren Ehrverlust. Die Hebamme wurde fceigesproche«. Vermischte-. Den Heldentod gestorben ist in einem Gefecht gegen die aufständigen Zwartbooi-Hottentotten bei Tfaub (Südwest afrika) der au» Benneckenstein (Reg.-Bez. Erfurt) gebürtige Reiter bezw. Lazarethgehilfe MauS. Ueber da» tragische Er- eigniß giebt ein bei dem Bruder des Verstorbenen eingegan gener Brief, der den ehemaligen Vorgesetzten deS MauS, Assi stenzarzt Kuhn, zum Verfasser hat, folgende ergreifende Schil derung: „Als die Kompagnie von Erlass auf einem Höhenzug feindliche Schanzen stürmte, wurde der Führer deS dritten Zuges Lieutenant Bensen durch einen Schuß in den Ober arm schwer verletzt, infolgedessen Ihr Bruder in heldenmüthiger Pflichterfüllung sofort die Schützenlinie verließ, um den Schwerverwundeten zu verbinden. Während er über seinen Lieutenant gebeugt war, traf ihn das feindliche Geschoß mitten