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2. Beilage znm „Riesaer Tageblatt". Rotationsdruck und Verlag »an Langer - VintorliA ln Rtela. — Wr di« Redaktion ««»uvoortllch! Arthur Hähne! in Ries». IIS Freitag, IV. Mat 1911, adeadS. «4. Jahrg. WiW Litiil its WMMM in SM -M>»i«iisä«st Gnsgisiii Mittwoch, den 17. Mai 1911. In der von 11 Uhr vormittags bis r/»3 Uhr nach- nKttagS andauernden Sitzung unter Vorsitz und Leitung de- Herrn Geheimen Regierungsrat Amtshauptmann Dr. Uhlemann fanden 66 Punkte ihre Erledigung wie folgt: Kenntnis genommen wurde von Mitteilungen de- Herrn Amtshauptmann, sowie weiter von der Der- ordnung des Königl. Ministeriums des Innern vom S. Februar 1911, Aufstellung von Wegweisern usw. Letr.; der Verordnung, Verbesserung der Erwerbsverhältnisse der Blinden und von der Angelegenheit, betreffend die Abwässer der Seifenfabrik in Gröba. Unterstützungen bezw. Beihilfen wurden gewährt: 50 M. dem Ortsarmenverband Oelsnitz aus der König-Albert-Stiftung; je 250 M. dem Ausschuß für Ge- meindepflege zu Seußlitz und Merschwitz und der Ge meindediakonie Zeithain-Röderau aus Bezirksmitteln. Von der Gewährung einer Unterstützung auf den Ausruf der Deutschen Heilstätte in Tavos wurde abgesehen, ebenso vom Beitritt zum Landesverein staatlich geprüfter Des infektoren für das Königreich Sachsen. Genehmigung fanden: die Nachträge zu den Ortsstatuten für Wildenhain, Prausitz und Kmehlen; der 1. Nachtrag zur Feuerlöschordnung für Ober- und Nieder- rödern mit Rittergut; die Freibankordnung für Bauda; das Gesuch des Töpfers Max Lindemann in Gröba um weitere Ausnahmebewilligung von 8 2 der Vorschriften, das Untervermietungs- usw. Wesen betr.; die Abtrennung von Matt 1 des Grundbuchs für Priestewitz; das Ge- meindeanlagen-Regulativ Pochra; das Gesuch des Gast hofsbesitzers Moritz Neuber in Kleinraschütz um Aus dehnung der gewerblichen Befugnisse auf den geplanten Saalanbau des Grundstücks Ortsl.-Nr. 20 D für Klein raschütz; das Gesuch des Gasthofsbesitzers Moritz Hennig in Poppitz um Ausdehnung der Erlaubnis zur Ausübung der Schankwirtschaft einschl. des Branntweinschanks auf die geplante Vergrößerung des Kegelbahnzimmers Ortsl.- Nr. '27 für Poppitz; das Gesuch des Werkmeisters Karl Gvald Schmidt in Ziegenhals um Erteilung der Erlaub nis zur Ausübung der Gastwirtschaft einschl. des Brannt- weinschanks, zur Abhaltung von Tanzmusik, sowie zum Ausspannen und Krippensetzen in bez. vor dem Grund stücke Ortsl.-Nr. 33 für Skäßchen — Uebertragung —; das Gesuch des Käsefabrikanten Paul Büttner in Finster walde um Erteilung der Erlaubnis zur Ausübung der Schankwirtschaft einschl. des Branntweinschanks, zum Be herbergen und Ausspannen, sowie zur Abhaltung von Tanzmusiken und zu den in 8 33a der Reichsgewerbe- vrdnung gedachten Veranstaltungen in den bisher hierzu benutzten Räumen des unter Nr. 124 der Ortsliste sür Radeburg verzeichneten Grundstücks „Hotel zum Hirsch" — Uebertragung —; das Gesuch des Bahnhosswirts Ju lius Sippel in Frauenhain um Fristung der unterm 20. Januar 1911 erteilten Erlaubnis zur Bewirtschaftung Von zwei Baukantinen in Flur Frauenhain und Raden; das Gesuch des Gasthofsbesitzers Menzel in Skaup um nachträgliche Erteilung der Erlaubnis zur Ausübung der Schankwirtschaft einschließlich des Brannttveinschanks in der durch Versetzung einer Wand vergrößerten Saalstube im Grundstück Ortsl.-Nr. 11 für Skaup; das Gesuch der Chemischen Fabrik von Heyden, Mt.-Ges. in Radebeul, Künstkerkieök Roman von G. v. Schlippenbach. S AIS sie besorgt nach dem Grunde fragt, beben eS eben die Lippen der Kleinen: „Ich kann nicht anders, Mutter, bitte, frage nichts mehr." Frau von Mollbeck denkt bei sich, daß sie vielleicht nicht wohlgetan, daS leicht erregte Kind mitzunehmen, sie nimmt die Hand Ernestas und behält sie in der ihren. > Und wieder steht Wesebach vor seinen Zuhörern, dieses Mal spielt er eine Mazurka von Chopin und alle sind von dein prickelnden Feuer hingerissen, das in jeder Note zuckt. Er hatte eine eigentümliche Art, sich niit seiner Geige zu unterhalten, oft neigte er den Kopf zu ihr nieder, als lausche er ihren Tönen, oder sage ihr etwas Liebes, dann wendet er das Haupt und blickt auf die Menschen vor sich, wobei zu weilen ein kaum merkliches Lächeln über sein Antlitz huscht, eS ist fast, als sage eS: „Ich kann Euch lachen und weinen machen, wie ich gerade will, so lange ich spiele, seid Ihr mir verfallen." „Wie elend er auSsieht," bemerkte Herr Mollbeck, sich an Lribborn wendend, der neben ihm saß, er muß krank sein." „Seine Nerven sind im höchsten Grade überreizt," antwor tete der junge Offizier, „er soll täglich sechs bis sieben Stun den üben und schläft schlecht nach seinen Konzerten. Ich habe erfahren, daß sein Lehrer, ein polnischer Abenteurer, ihnscham- los auSbeutet, Wesebach ist von ihm ausgebildet worden und eS scheint, als habe er sich dafür verpflichtet, ihm den Löwen anteil seiner Einnahmen zu überlaßen." Ernesta hörte mit immer steigender Teilnahme, waS Trib- born überden Knaben erzählte, ein großes Mitleid regte sich in ihrem Herzen, und sie konnte es kaum erwarten, daß die Pause beginne, damit sie die Bekanntschaft dessen mache, der sie so lebhaft beschäftigte. „Auf da» stürmische: „Bis, biS",deS fieberhaft erregten rus sisch en Publikums gab Wesebach daS Abendlied von Schumann zu, da- er mit unendlicher, zarter Innigkeit spielte, die Geige schluchzte und weinte unter seinen kleinen Händen, wie ein Hauch verklang der letzte Ton im weiten Saale. Bald darauf war dar Zimmer, in das er sich zurückzog, Vtrnlich von den Kunstschwärmern umlagert. um Genehmigung zur Erweiterung ver unterm 29. März 1911 genehmigten EindampfungSanlage in Nünchritz; das Gesuch des Baugeschäftsinhabers Adolar Silbermann in Gröditz um Verlängerung der Hm' für da- Grundstück OrtSl.-Nr. 22 für Wülknitz unterm 27. Januar 1911 er teilten Schankerlaubnis bis zum 30. Juni laufenden Jah res; die Aufnahme von Darlehen aus dem gewerblichen Genossenschaftsfonds feiten der Gemeinden Baselitz, Baß litz, Gävernitz, Großraschütz, Prausitz, Priestewitz, Strie ßen, Wülknitz und Zschieschen; die Aufnahme eines Dar- lehns feiten der Gemeinde Niederrödern; daS Gesuch des des Gasthofsbesitzers Alwin Perlin in Reppis um Uebertragung der Erlaubnis zur Ausübung der Gastwirt schaft einschließlich des Branntweinschanks und zum Tanz- musikhalten für den geplanten Neu- und Umbau des Grundstücks OrtSl.-Nr. 5 für Reppis, die Erteilung der Erlaubnis zur Ausübung der Schankwirtschaft einschließ lich des Branntweinschanks bei öffentlichen Festen auf der Wiese im Dorfe dagegen ab gelehnt. Ter Gemeinde Schwcinfurth wurde wegen des Bahnbaues Mühlberg— Liebenwerda bez. Elsterwerda Genehmigung zur Auf nahme eines Darlehns bis zur Höhe von 1500 M. in Aussicht gestellt. Einverstanden war der Bezirksausschuß mit der Verteilung der Wegebauunterstützungew auf das Jahr 1910; mit dem Llbschluß eines neuen Vertrags mit dem Augenkranten-Heilvcrein Dresden infolge Erhöhung der Bcrpflegsätze; mit dem Erlaß einer Bekanntmachung, An zeigepflicht bei ansteckenden Krankheiten der Menschen und Tiere betreffend; mit den Vorschlägen zur Wahl von Sachverständigen bez. Stellvertretern zur Abschätzung von Flurschäden bei Truppenübungen betreffend und mit der Verteilung der Ueberschüsse lei der Sparkasse Radeburg. Tie Besitzwechselabgaben-Ordnung Grödel fand Be fürwortung. Bedingungsweise Genehmigung wurde zu teil den Abtrennungen von Blatt 30 des Grundbuches für Freitelsdorf; von Blatt 1 des Grundbuches für Tauscha; von Blatt 22 des Grundbuches für Heyda und von Blatt 10 des Grundbuches für Reinersdorf. Weiter fand bedingungsweise Genehmigung das Gesuch des Han delsfleischers Oswald Johann Georg Härtig in Gohlis um Erteilung der Erlaubnis zur Ausübung der Schank wirtschaft einschl. des Branntweinschanks, sowie, zum Tanzmusikhalten, Beherbergen, Ausspannen und Krippen setzen in bez. vor dem mit Realrecht zum Bier- und Branntweinschank versehenen Grundstücke Ortsl.-Nr. 18 für Altleis,, Uebertragung, und das Gesuch des Fleischer meisters Paul Hartmann in Glaubitz um Genehmigung zur Errichtung einer Groß- und Kleinviehschlächterei anlage auf den Flurstücken Nr. 71/72 für Glaubitz-Sage- ritz. Eventuelle Genehmigung wurde ausgesprochen aus das Gesuch des Oberkellners Walter Bauer in Dies bar um Uebertragung der dem Schiffseigner Leuschner in Diesbar für das Grundstück Ortsl.-Nr. 11/12 sür Diesbar erteilten Schank- PP. Erlaubnis im bisherigen Umfange. Zum Punkte, Ergänzung der Verordnung des König lichen Ministeriums des Innern über Tanzvergnügungen von: 8. Dezember 1910 erklärte sich der Bezirksausschuß mit dem vorgetragenen Entwürfe einverstanden, in dem wie im bisherigen Tänzregulative der erste oder dritte Sonntag sür den Tanz freigegeben ist, was auch nach der Erklärung der Vertretung der Saalwirte deren Wünschen entspricht- Wegen Beseitigung des UebergangeS der Großenhain- Meißner Straße über die Dresden-Elsterwerdaer Äsen bahn in Flur Zschieschen wurde beschlossen, erneut vor stellig zu werden und die betreffenden Eingaben der Ge meinden zu befürworten. Kenntnis genommen wurde von einer Mitteilung der Königlichen Generaldirektion der Sächsischen StaatSeisenbahnen, Zugverbindung von Dres den nach Böhla - Großenhain - Elsterwerda betreffend. Wegen der verschlechterten Verbindung Großenhain- Priestewitz - Leipzig wird man bei der Generaldirektion vorstellig werden. Bei Aufstellung des Haushaltplanes für 1912 soll auf die Ministerial-Verordnung- Krüppclfürsorge, zurückge kommen werden. Beachtlich befunden wurde der Ein spruch gegen die Gemeinderatswahl in Nünchritz, dagegen ein Antrag des sozialdemokratischen Vereins Gröba auf Rückerstattung der anläßlich seines nichtöffentlichen Tanz vergnügens in Pochra in die Armenkasse daselbst ge zahlten Lustbarkeitssteucr zurückgcwiesen. Der dem Kreis verein für innere Mission zu Großenhain vom 1. Ja nuar' bis 15. ?lpril 1911 bei den Naturalverpflegstationen Großenhain und Riesa entstandene Aufwand soll zurück erstattet und die Hauptkörung im Jahre 1911 hinauS- geschoben werden. Als Sachverständige gemäß 8 6 Absatz 1 der Verord nung der Königlichen Ministerien der Justiz, des Innern und der Finanzen vom 29. März 1911, die Vollziehung des Zuwachssteuergesetzes vom 14. Februar 1911 betr.- wurden gewählt die Herren Bennewitz-Glaubitz, Leuthold- Oelsnitz und Winkler-Zschorna. Ab gelehnt im Mangel eines Bedürfnisses wurde das Gesuch des Weinhändlers Ernst Tanner in Radeburg um Erteilung der Erlaubnis zum Verkauf von Kognak, Arak, Rum und selbstgezogener Weinhefe im Grundstücke Ortsl.-Nr. 165 für Radeburg — neu —. Von der Tagesordnung abgesetzt wurden drei, und in nichtöffentlicher Sitzung elf Punkte verhandelt. Vom neuen Negns. Die Ausrufung des Thronfolgers Lidj Jassu zum König von Abessinien, die, wie berichtet, aus Addis Abeba gemeldet wurde, setzt dem langen Kampf um die Nach folgerschaft Meneliks, der durch schweres Siechtum seit zwei Jahren dazu verurteilt ist, ohnmächtig alle Jn- triguen um seinen Thron mitanzusehen, ein Ende, und ein jugendlichssr Herrscher tritt als selbständige Macht auf den Kampfplatz, um die schwere Bürde der Krone zu übernehmen. Der neue Negus, der jetzt 15 Jahre alt ist, wird als ein frühreifer Jüngling geschildert, der schon deutliche Beweise dafür gegeben hat, daß es ihm an per sönlicher Initiative nicht mangeln wird. Er hat lange Zeit fern vom Hofe gelebt und ist von abessinischen und europäischen Lehrern unterrichtet worden, die seine gute Begabung rühmen und seine Aufnahmefähigkeit sür alles, was ihm näher gebracht wird. Er hat Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch studiert und weiß sich in diesen Sprachen auch auszudrücken. Seit vier Jahren erst lebt er am Hofe zu Addis Slbeba, wo seine Erziehung unter Leitung eines deutschen Lehrers weitergeftthrt tvurde. Seine politische Laufbahn begann am 15. Juli 1908, als er zum Thronfolger ausersehen wurde. Im folgen den Jahre bereits heiratete er die Prinzessin Romana Work, eine Enkelin des Negus Johannes, ein sieben- Mit recht gelangweiltem Gesicht stand Oskar da, verneigte sich und antwortete in knappster Form auf die begeisterten An reden. Neben ihm lehnte eine eigentümliche Erscheinung. Eine große, hagere Männeraestalt, im Frack und weißer Binde. Das starkknochige Gesicht hatte den Ausdruck eines Raub vogels. Die langen Hände glichen Spinnenfüßen. Mit seinen stechenden Augen durchbohrte er die Anwesenden und seine Rechte lag schwer auf des Knaben Schulter. Die zarte Gestalt schien fast unter dem Griffe znsammenzn- brechen und der verschleierte Blick der Augen war erloschen und müde. Im Hintergründe des Zimmers stand eineDame, deren blas ses Gesicht von Sorgen sprach, von Seelenkämpfen, die sie quälten. Mit namenloser Liebe ruhten ihre Augen auf dein jugend lichen Künstler und leise bewegten sich ihre Lippen: „Mein ar mes Kind, mein Oskar." Ernesta blickte immer wieder zum Diener, der eine große Schachtel hielt und wartend an oer Seitenwand stand. Und nun war der große, hetßersehnte Augenblick gekommen, die Eltern erhoben sich, desgleichen Tribborn, und sie folgte ihnen in daS Künstlerzimmer, daS sich schnell geleert hatte, oa eben daS Klavierspiel anfing." Wesebach stand jetzt neben seiner Mutter, er hatte den Arm um sie gelegt und sie flüsterten leise miteinander. Der hagere, unheimliche Mann hatte sich entfernt. DaS Mollbecksche Ehepaar begrüßte in wahrhaft liebens würdiger Art die beiden und Oskar lächelte Ernesta an, die mit reizender Schüchternheit ihm die Hand bot. DaS Zimmer war mit den duftigen Spenden geschmückt, ein großer Lorbeerkranz lag auf dem Tisch. Herr von Mollbeck winkte seinem Diener und gab seinem Töchterchen die Papp- „Nun, Nesta," meinte er lächelnd, da hast Du Deine zarte Gabe." „Ich.. ich hörte, daß Sie gern Marzipan essen," sagte die Kleine verlegen, „da habe ich sür Sie bei Fallet etwas bestellt, sehen Sie." Sie stellte die Schachtel auf einen Seitentisch und lüstete die Hülle aus Seidenpapier. Die beiden Köpfe der Kinder beugten sich dicht nebenein ander über das süße Geschenk. DaS blonde und das schwarze Haar streiften sich leise. Vier kleine Hände griffen nach den verhüllenden Blumen und entfernten sie, dann entschlüpfte ein Laut der Bewunde rung den jugendlichen Lippen. Nicht wahr, die Torte ist schön?" fragte Nesta, „ich habe Fallet gesagt, er soll die schönsten Früchte nehmen." „Sie hat die Form eines Herzens," bemerkte Frau von Mollbeck, „weil Sie unsere Herzen durch Ihr Spiel im Sturm erobert haben." „Ich habe den Marzipan von meinem Taschengelde be stellt," erzählte die Kleine, „von mir ganz allein haben Sie ihn." Oskar schüttelte ihr tüchtig die Hand und dankte erfreut. „Das ist doch etwas Vernünftiges," meinte er, „was fange ich mit den langweiligen Blumen an und Lorbeerkränze habe ich schon über ein Dutzend, es ist doch immer dasselbe." Er hatte ein Messer aus der Tasche gezogen und schnitt zwei Stück von der Torte ab. „Sie müssen sie auch versuchen," bestimmte er „da." Er reichte ihr die Schachtel, beide aßen mit sichtlichem Be hagen, während die Eltern NestaS lächelnd zusahen. „Wenn das Monsieur Alfred sähe, er würde sich ärgern, grün und gelb würde er sich ärgern, daß ich daS Konzert ver säume, ich soll wieder auftreten, laß sie warten, was kümmert eS mich." Der Herr, der Wesebach begleitete, war schon vor einigen Minuten in das Zimmer getreten und forderte den Knaben wiederholt auf, die nächste Nummer zu spielen. Nach einigem Zögern entschloß sich Wesebach endlich, fragte aber vorher sein« kleine Freundin schnell: „Wo sitzen Sie?" „In der dritten Reihe rechts," war die Antwort. „Ich werde das „Ave Maria" für Sie spielen, als Dani für den schönen Marzipan," sagte der Knabe kindlich. Gleich darauf stand er wieder auf dem Podium und di« Töne der Geige zogen durch den Saal, Ernesta und ihre El tern hatten ihre Plätze eingenommen und zwischen de» beiden Kindern webte sich ein geheimer Zauberfaden, der noch zart und fein, allmählich zu einer Kette werden sollte, die sie anein ander fesselte. 185,20