Volltext Seite (XML)
et«er Meldung von autoritativer Seite wird Diaz da- Land nicht verlassen. Er fürchtet seine Landsleute nicht, da keine Feindschaft gegen ihn persönlich besteht. Da» Geschäft-leben in Mexiko hat sehr unter dem Kriege gelitten, ein allgemeines FriedenSbedürfni» herrscht unter der Bevölkerung. Die waffenstillstand-bedtngungen ent halten auch die Neutralisation der Eisenbahnen und Delq«aphen. Bet den letzten Kümpfen und Plünderungen find offenbar auch Deutsche an Leben und Eigentum geschä digt worden, denn nach der „Newyork TimeS" hat der deutsche Gesandte an da- Ministerium de- Leußeren einen Protest gerichtet, in dem erklärt wird, Eigentum und «.ehen der Deutschen würden ungenügend beschützt. Auch die Mitglieder der deutschen Kolonie in der Hauptstadt sollen eine in demselben Sinne gehaltene Petition unter zeichnet haben. Aus Mer Wett. Waldenburg: Tie entlassenen Ausständigen der niederschlesischen elektrischen Kleinbahngesellschast ver übten in Altwasser vor dem TirektionSgebäude eine Mas sendemonstration. Etwa 2000 Personen verursachten Lärm und -ewarsen vorüberfahrende Wagen der Elektrischen mit Steinen. Tie Polizei schritt ein und verhaftete elf Personen. — Prag: Im Bororte Lieben fand man in der Wohnung de- pensionierten Hauptmann- Bieber ihn, seine 76 jährige Mutter, sowie die Wirtschafterin tot. Die Mutter trug ein schwarze- Kleid, die Wirtschafterin ein weiße- und beide in den Händen Kreuze. Auch der Hauptmann hatte ein Kreuz in den Händen. ES wurde festgestellt, daß der Hauptmann eines natürlichen Tode gestorben war, denn der Totenschein de- Arzte- lag auf dem Tisch Tie beiden Frauen hatten sich aus Gvqpr über den Tod des Hauptmann- vergiftet. — Paris: Vorgestern abend begab sich der Weinbauer Fvurny in der Champagne in seinen! Keller und zündete ein Streich holz an, als eine furchtbare Explosion erfolgte. Fourny wurde schwer verletzt. Sein Haus und da- Nachbar gebäude wurden erheblich beschädigt. Als Ursache wur den Schweseldämpfe festgcstellt. — ArleS: Im hiesigen Museum wurde ein Einbruch Verübt. Zwei goldene, mit Diamanten besetzte Kreuze, sowie andere Wertgegenstände wurden geraubt. — London: Zwei mit dem Dampfer „Lusitcinia" in Liverpool ctngetroffene Bulgaren wur den auf Requisition der Neivhorker Polizeibehörde wegen Falschmünzerei verhaftet. Eine große Newyorter Bank soll um Hunderttausende geschädigt worden sein. — Altona: Der dänische Motor-Schoner „Ida", mit Stück gut von Esbjcrg nach Altona unterwegs, ist vorgestern abend etwa 16 Seemeilen nordöstlich von Helgoland in Brand geraten und gänzlich verloren. Die Besatzung, der Kapitän, drei Mann, sowie Frau und Kind des Kapi täns, wurden von dem Fischkutter „Nymphe" gerettet und auf Helgoland gelandet. — Kapstadt: In dem Orte Bnlawayo kam cs vorgestern zu schweren Aus schreitungen Ein eingeborener Neger hatte eine weiße Fran geschändet und dann mehrere Schüsse auf sie abge geben. Infolgedessen versammelten sich etwa 6600 Weiße zu einem Meeting, in dem sie scharf gegen die Zuge ständnisse protestierten, die die Regierung in letzter Zeit den Eingeborene,! gemacht hat. Es wurde die Absendung einer Protestnote an den Generalgonverneur der Kap- kolonie beschlossen, in der verlangt wird, daß den Regern verboten werden soll, nach 9 Uhr abend- die Straße zu betreten. — Paris: Zwei achtjährige Knaben häuften vorgestern Steine auf die Schienen der Bahn strecke Brest—Nantes, etwa 800 Meter hinter dem Bahn hofe von Quimperle. Als der Brest—Nanter Personen zug gegen fünf Uhr nachmittags die Stelle passierte, stieß das linke Vorderrad der Maschine so heftig gegen da» Hindernis, daß die Lokomotive und mehrere Wagen au- dem Meise sprangen und etwa 600 Meter auf dem Bahn körper weiterglitten. Der Maschinist war vorsichtig ge nug, die Bremsen nur ganz allmählich anzuziehen und den Zug erst nach einer Weile zum Stehen zu bringen. Bei plötzlichem Anhalten wäre der ganze Zug den steilen Bahndamm hinuntergcwvrfen und völlig zerschmettert in einer Art Schlucht angekommen. Durch die Vorsicht de- Maschinisten ist eine Katastrophe zum Glück vermie den worden. Aus der ganzen Strecke, auf der die Ma schine außerhalb der Meise lief, sind Schwellen, Laschen und Bolzen der Meise durch die scharfkantigen Loko- motivrädcr förmlich zerhackt worden. Zu Schaden kam glücklicherweise niemand. Die beiden Knaben wurden fest genommen, sie sagten, sie hätten sich nur ein wenig amüsieren wollen. Gute Sitte«. Ein bekanntes Sprichwort sagt: „Mit dem Hute in der Hand kommt man durch da- ganze Land." So richtig dies sein mag, denkt doch mancher: Das Hot seine Berechtigung in früheren Zetten gehabt, als noch der HandwerkSbursche durch das Land zog, bet dem Meister vorsprach und dem bescheiden und höflich vor getragenen Gruß seiner Zunft sich die Tür öffnete; aber in unserer Zeit ist Bescheidenheit und Höflichkeit nicht mehr angebracht, da kommt man ohne sie weiter; wer heutzutage etwas erreichen will, muß fest auftreten, energisch sein Recht fordern und ohne Rücksicht auf seinen Nächsten seinen Vorteil wahrnehmen. Und in der Tat beobachten wir, daß die guten alten Sitten im Schwinden begriffen sind. Aber trotzdem behält auch in unfern Tagen da- Wort seine Gültig keit : „Gute Manieren sind ein Vermögen." Freilich kommt e- nicht allein und nicht einmal in erster Linie auf die äußeren Manieren an, sondern auf eine tiefere Quelle im Menscheninneren, aus der sie hervorgrhea sollen: Freundlichkeit, Wohltrollen, Güte. Der Besitz dieser Eigenschaften ist kein Vorrecht irgend einer Gesell- schaft-klasse, sie können van einem joden erworben werden, der nur den Willen hat, seine schlechten Nei gungen zu bekämpfe«. Die guken Sitten find stärker al- Gewalt und Macht. „Die Sanftmütigen werden da- Erdreich besitzen," sag» Lhristu- in der Bergpredigt. Wa» da- Schwert und Kriegsheere nicht vermocht haben, das bringt die Sanftmut und Güte zustande, sie bezwingt noch immer die trotzigsten Herzen. Me Sanftmut ist eine göttliche Tugend. Nicht im Sturmwind, nicht im Feuer, nicht im Erdbeben, sondern im stillen, sanften Säuseln spürte Elias am Horeb die Nähe Gotte-. Milde ist eine größere Macht al- Herrschergewalt. ES wird erzählt, daß die Königin Viktoria von England sich einst ihrem Gemahl gegenüber in hochmütigem Tone geäußert habe. Prinz Albert, durch ihre Worte in seiner männlichen Achtung verletzt, suchte fein Zimmer auf und schloß sich darin ein. Nach einiger Zeit klopfte eS an die Tür. Auf die Frage: „Wer ist da?" ertönte die stolze Antwort: „Oeffne, ich bin eS, die Königin von England!" Der Prinz rübrte sich nicht- Nach längerer Zeit wurde von neuem sanft an die Tür gepocht; eS erklangen die leisen Worte: „Ich bin eS, deine Frau Viktoria!" Die Tür öffnete sich, und aller Streit war beendet. Man sagt, daß Höflichkeit beim Manne dasselbe ist, wie die Schönheit beim Weibe. Und sie ist eine Tugend, wenn sie ehrlich ist und au- einer menschen freundlichen, edlen Gesinnung fließt. Schon AristotoleS sagte vor 2000 Jähren: „Ter Me Mann wird sich mit Mäßigung benehmen im Glück sowohl tvie im Unglück; er wird sich weder überheben noch erniedrigen. Der Erfolg veranlaßt ihn nicht zu jubeln, und die Niederlage vermag ihn nicht zur Trauer zu bewegen. Er wird weder über sich selbst noch über andere viel sprechen. Er strebt nicht danach, gelobt zu werden, und wünscht nicht, daß man andeG tadelt." Rachsucht, Neid, Bosheit, ^Gehässigkeit, dar sind Kennzeichen einer niedrigen Gesinnung. Sie ver giften die Seele und drücken auch dem äußeren Wesen deS Menschen den Stempel auf. Ein Prüfstein guter Sitten ist im besonderen die Art, wie wir unsere Dienst boten und Familienmitglieder behandeln. Bist du höflich und liebenswürdig gegenüber Fremden, aber launisch, grob, verdrossen zu deiner Familie, deinen Dienstboten, so bleibst du doch ein Mansch ohne gute Sitten und entbehrst des Adels der Seele. „Sei gegen andere so, wie du möchtest, daß sie gegen dich sind!" Das ist das einfachste Mittel, sich gute Sitten anzu eignen. Män sei vor allem nicht nachlässig gegen sich selber. Auch Eltern sollten darin ihre Kinder mehr -beaufsichtigen. Gute Manieren ersetzen oft äußere körperliche Vor züge. Nicht die Schönheit der Personen kann auf die Dauer fesseln, wohl aber die Liebenswürdigkeit. Suche darum nicht durch äußerlichen Putz zu gefallen; deine Eitelkeit könnte leicht Abneigung Hervorrufen. „Durch Anmut vielmehr herrschet und herrsche das Weib." Viele Leute arbeiten unverdrossen früh und spät und können doch nicht die Achtung ihrer Mitmenschen ge winnen, weil ihr unfeines Benehmen die Menschen ab stößt. Bedenke, daß du stets in deinem Benehmen unter der Beobachtung deiner Mitmenschen stehst. Willst du darum deinen Platz unter deinen Mitmenschen behaup ten, so vergiß bei allem Fleiß und in' aller Arbeit nicht die guten Sitten zu beobachten, die von einem edlen, reinen Herzen getragen werden müssen. —k—- Vermischtes. Sieben Schulknaben mit ihrem Lehrer ertrunken. In Scttenrade bei Lüdinghausen badete vorgestern nachmittag ein Lehrer mit sieben Schulkindern im Alter von 13—14 Jahren in einer Mergelgrube. Da bei gerieten sie an eine tiefe Stelle und ertranken sämt lich. Die Grube war infolge der anhaltenden Gewitter regen der letzten Tage mit Wasser gefüllt. Der Lehrer HanS Flötgen au- Settenrade, ein im 66. Lebensjahre stehender Mann, teilte den Knaben der Oberklassa mit, daß er am Nachmittag zu baden gedenke, und es mel- beten sich dreizehn Knaben, die mttbaden wollten. Bei der Grube angelangt, stürzten sie sich gleich ins Wasser. Me Grube hatte in der Mitte ein sechs Meter tiefes Loch, wovon niemand eine Ahnung hatte. Ein Knabe konnte sich und noch einen anderen Kameraden retten, während sieben Schüler und der Lehrer den Lod fanden. Bier Knaben befanden sich noch beim Ausziehen, als das Unglück geschah, »nd wurden vor dem gleichen Schicksal bewahrt. Man brachte die acht Leichen, die bald ge borgen werden konnten, in die Leichenhalle zu Setten rade. LK. Wie man in China die Pest bekämpft. In einem Bericht über die Tätigkeit der italienischen Missionare im Inneren deS chinesischen Reiches werden aus Gegenden, in denen die Pest wütete, einige merk würdige Schutzmaßregeln gegen die furchtbare Krankheit erwähnt. Ander Tür eines Krankenhauses hat zum Bei spiel das Polizeihaupt der Stadt folgende Ratschläge an heften lassen: „Nachdem der Frühling begonnen, lasse man Kohlrübensaft kochen, darin «ine gewisse Menge Kletterbohne»; genau abzumessen braucht man nicht. Tann wird empfohlen, daß alle, groß und klein, diese Abkochung trinken, so lange sie warm ist. So das geschieht, wird die Pest vermieden werden." Noch besser aber ist folgende Vorschrift: „Man nehme ein Stück Pferdeknochen, wickle cs m ein Stück rotes Tuch und lege e- in ein Beutelchen, und dann sollen es die Männer auf der linken Seite des Körpers und die Frauen auf der rechten tragen." LK. Ta- Goldland deS Parlamentarier- — wo könnte es ander- sein, als in Amerika? In der Tat läßt Onkel Sam sich seine Gesetzgebung etwa» kosten: alles in allem mögen eS 20 Millionen sein, die er jähr lich sür dje Gehälter und die sonstigen Entschädigungen seinen 391 Mitglieder« deS Repräsentantenhauses und SL Senatoren zahlt. Mit einigem Neid können die Par lamentarier der Alten Welt auf ihre Kollegen jenseits deS Ozean- blicken, und auch die Mitglieder de- eng lischen Unterhauses, denen jetzt 8000 Mark zugebilligt werden sotten, müssen sich weit hinter ihren Vettern ver stecken. Zunächst erhält jede- Mitglied der beiden Häuser 30000 M. pro Jahr, und der Präsident bezieht sogar' 48000 M und hat dabei ein Automobil zu seiner aus schließlichen Verfügung. Aber mit dieser gewiß reich lichen Entschädigung ist e- nicht getan. Jedem amerika nischen Gesetzgeber stehen außerdem 6000 M. jährlich zu für einen Sekretär; hält er einen solchen nicht, so kommen die 6000 M. seinem eigenen Bankguthaben zugute. Für Schreibwaren bezieht er weitere 600 M. und außerdem sind alle seine Briessachen frei, was sicher eine Erspar nis von etwa 200 M. im Jahre bedeutet. Sogar eine Reiseentschädigung von 40 Pfg. für die englische Meile für die Fahrt von und nach Washington zu jeder Session steht allen Parlamentariern zu, und sie ist so reich lich, daß bei längerer Reisestrecke wieder ein stattlicher Ueberschutz herau-kommt. Ein Abgeordneter z. B., der von San Franzisko nach Washington und zurück fährt, legt gut 4600 Kilometer zurück und bekommt dafür 2500 Mark, während feine Reise, auch wenn er sie in der luxuriösesten Form «»-führt, nicht mehr als 800 M. kostet. Man kann also rechnen, daß dieser Parlamentarier aus dem Westen alles in allem über 40000 M. bezieht. Aber nicht nur in der reinen Geldentschädigung, sondern auch in allen übrigen Dingen unterhält Onkel Sam seine Abgeordneten geradezu fürstlich. Er hat ihnen im Unter geschoß des Kapitol ein Schreibwarengeschäft eingerichtet, da- nur den Kongreßmitgliedern zur Verfügung steht und in dem sie da- erlesenste Papier, und die prächtigsten Schreibutensilien zu den billigsten Preisen erstehen können. Ja selbst Notizbücher, Handkoffer, Messer, silberne Gegen stände für den Schreibtisch und ähnliches können die Ab geordneten hier wohlfeil kaufen, und sie machen davon nicht nur sür sich, sondern auch sür die ganze Familie reichlich Gebrauch. Jedes Mitglied des Kongresses erhält ferner ein prächtiges Amtszimmer. Das Repräsentanten haus wie der Senat hat zu diesem Zweck sein eigenes AmtshauS gegenüber dem Kapitol, in dem jeder Gesetz geber sein prächtiges Privatzinrmer, wundervoll ausge stattet mit Mahagonischreibtischen und Ledersesseln, Mit Telephon zu freier Benutzung und sogar mit einem Hahn sür Eiswasser hat. Trotzdem sind die Abgeordneten immer noch darauf bedacht, ihrer Bequemlichkeit einiges hinzu zufügen. So war eS ihnen zu lästig, daß sie zur Kongreß bibliothek einen Platz überschreiten mutzten, auf dem eS unter Umständen sogar regnen und stürmen konnte. Es wurde also ein Tunnel dahin gebaut, und da eS schließ lich kein Vergnügen ist, fünf Minuten lang unter der Erde zu laufen, so baute man den bequemen Herren auch noch eine kleine Untergrundbahn, die jetzt eben fertig gestellt ist. CK. Sie will nicht Königin sein. Ein unge wöhnliches Motiv ist es, das Mrs. Nelly Clarke aus Los Angeles in Kalifornien veranlaßt hat, die Ehescheidungs klage anzustrengen: sie will nicht Königin sein. Ihr Gatte dagegen hatte den Ehrgeiz, König zu sein, im höchsten Grade, und da- Ziel seines Lebens erreichte er vor zwei Jahren, als ihn die Einwohner der Pitccrtrn-Jnseln im Stillen Ozean zu ihrem Herrscher ausersahen. 24 Jahre vorher hatte Clarke dort Schiffbruch erlitten, und van diesem Augenblick ab kannte er kein höheres Ideal, als sich zum Könige dieser idyllischen, wenn auch ihm zunächst nicht gerade günstigen Inseln auszuschwtngen. Tie Pit- cairn-Jnseln wurden nun das Paradies seiner Träume, ihre 125 Bewohner zu Philosophen, die in ihrer Bedürf nislosigkeit auf der Höhe des Lebens stehen. Me guten Leute ließen sich denn auch herbei, Mr. Clark das Ver gnügen zu machen, ihn zu ihrem Oberhaupt zu erküren. Mit seinen zwei Söhnen ist er vor zwei Jahren nach den Inseln abgedampft, und nun schreiben alle drei die entzücktesten Briefe, um auch die Gattin und Mutter zu bewegen, ihre neue Würde anzutreten. Aber MrS. Clarke ist eine unentwegte und konsequente Republikane rin. Sie Witt nicht Königin sein. „Mein Mann", erklärte sie vor dem Gericht, „wollte durchaus König werden: nun ist er'S. Jeder hat seinen „Bogel". Der meinige besteht nicht darin, Königin zu werden." Da- Gericht von Los Angeles hat denn auch die Scheidung ausgesprochen und den Mann wegen Berlassung seiner Frau für den schuldigen Teil erklärt. CK. Die Körpergröße bei Männern und Frauen. In einer Untersuchung über den Wuchs der Französinnen war der Pariser Arzt Mac-Aulifse zu dem Ergebnis gelangt, daß sie im Durchschnitt auf 1,57 Meter kommt, während der Mann 1,65 erreicht. Dieses Ergebnis zweifelt der Prof, an der Schule für Anthro pologie G. Gapillault auf Grund seiner eigenen Forsch ungen und der Beobachtungen anderer Gelehrter an; er hat einen durchschnittlichen Unterschied der Körpergröße bei den beiden Geschlechtern von 11 Zentimeter, also 3 Zentimeter mehr al- der genannte Gelehrte gefunden. Um den Unterschied genau auszudrückerr, kann man anneh men, daß die Größe des Manne- 100 Zentimeter beträgt; dann würde die Frau nach seinen Messungen nur 93,4 nach den Messungen Mae-AuliffeS 95,1 betragen. Pfitzner, der hervorragend« Anatom, hat an der Straßburger Universität gleichfalls Messungen angestellt und ist auf 98,4, also dieselbe Zahl wie Papillault gekommen. Seit etwa 30 Jahren in Europa angestettte Messungen be stätigen diese- Ergebnis durchaus; so gelangte Dr. Ma- nouvrier bei einer Reihe van Messungen im Menst der Polizeipräfektur auf die BerhältntSzahl 94, in England Galton auf 92,5, und sehr genaue Messungen an Negern und Negerinnen in Jnnerafrika ergaben 92,1. Wichtig bet allen diesen Untersuchungen ist natürlich, daß Per sonen desselben Ursprungs, derselben Rasse und auch der selben sozialen Schicht zum Vergleich gewählt werden. Bei Personen der reichen und der armen Klasse, deren