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gehalten. Sie selbst scheinen denn auch ganz gut über die eng lischen Truppen-Nachschübr unterrichtet zu sein und wissen, Wa ste davon zu halte» haben. Sie können immer noch hoffen, mit ihren Aufgaben gegen die festen Plätze auf dem westlichen Kriegs schauplätze vor dem Erscheine» der englischen HilfscvrpS fertig zu werden. Denn aus Schiffen verladene Truppen, die 3 Wochen aus dem Wasser gefahren sind, kann man nicht so ohne Weiteres in- Gefecht führen. Nach dem schniachvolleu Raubzuge eines Jameson im Jahre 189V, welcher so recht zum Segen wurde für das Zusammen stehen der Burenstaate», sagte der verantwortliche englische Mi nister Chamberlain: „Wenn die Buren mir nur einen Vorwand dazu gäben, wäre mir nicht» lieber als ein Krieg mit ihnen." Wie mag ihm jetzt in London zn Muthe sein, wo er die ver einigten Burenstaaten im festen Gottvertrauen als ebenbürtige Gegner gegen England in Waffen stehen sicht? An neueren Nachrichten gingen »ns heute früh u. A. folgende wichtigeren zu: ):( Durba n, 22. November. Reutermeldung. Nach einer heute aus Mooiriver eingegangenen von gestern Abend datirten Depesche haben die Buren den Draht bei der Station Highlands abgeschnitten. Die Buren 'beherrschen nunmehr die Bahnlinie zwischen Mooiriver und Estevurt. Seit gestern Mittag besteht keine Verbindung mehr mit Estcourt. ):( K apstadt, 22. November. Reutermeldung. Aus dem Norden der Kapkolonie sind hier einander widersprechende Nach richten eingegangen. Es besteht indessen kein Zweifel, das; eine beträchtliche Anzahl von Afrikandern sich den Buren angeschlvssen hat. Aus Queenstown wird gemeldet, das; sich viele jnngc Leute aus Aliernl North den Brabanter-Reiter» in Doordrecht an geschlossen haben, um der Zwaugsaushebung zu entgehen. Ans Herschel verlautet, das; der Magistrat von Ladygrey ans Ver langen des Kommandanten der Buren diesem die Schlüssel zn den städtischen Gebanden übergebe» habe. Man nimmt an, das: die Invasion der Buren das Signal zu einer Erhebung der Eingeborenen gegen die Buren bilden werde. (?) Es heisst, die Buren hätten die Absicht, bei Bushmans Hoch einen Zusammen stoß mit den Engländern herbeizuführcn. ):( Oranjeriver-Station, 22. N'vbeniber. Reuter meldung. Die Buren halten Valmont Station, Kasirs Kvp und die anstoßende Hügelkette besetzt, eine Stellung, die sie bereits vor 14 Tagen inne'hatten, als sie mit einer RetvguoszirungS abtheilung unter Oberst Gough ins Gefecht geriethen. Eine kleine Abtheilnng Lancers, welche ans einem Patroillenritt be griffen war, erhielt plötzlich Feuer. Drei Schrapnells fielen ganz nahe bei ihnen nieder, richteten aber keinen Schaden au, und die Patrouille lehrte unversehrt nach Oranjeriver-Station zurück. Sie hatte zwei Burenlager beobachtet. Offenbar haben die Buren Verstärkungen erhalten. In Valmont haben sie Gc schütze ausgefahren. ):( London, 22. November. Nach einem Telegramm des „Glvbc" ans Kapstadt hat gestern Abend die Division Lord Methuens den Vormarsch begonnen und heute Witteputs erreicht. rr. Londo n. „Daily Mail" berichtet ans Pietermaritzburg: Unser Eorrespondcnt ist von den Buren gefangen genommen worden. Derselbe war der Träger eines Telegrammcs an den Präsidenten Steyin, worin dagegen protestirt wurde, daß die Buren nach der Besetzung einer englischen Stadt sofort alle Einwohner nöthigtcn, die Waffen gegen England zn ergreifen. Lagesgefchichte. Deutsches Reich. Der Kaiser hat auS Anlaß des Stapellanss deS kleinen Kreuzers „Nymphe" an den Staatssekretär des Reichsmarine amts aus Windsor-Castelle folgendes Telegramm gerichtet: Freu dig begrüße ich den jüngsten Zuwachs zu Meiner Marine. Möge der gute Klang, welcher mit der alten „Nymphe" ver knüpft war, ein Erbtheil der neuen „Nymphe" werden. Da- „Reutersche Bureau" meldet über Auckland vom 15. d. M.: In Samoa ist alle» ruhig. Die Streitigkeiten im Stadtrath sind durch de» Vorsitzenden Sols geschlichtet. Der britische Kreuzer „PyladeS" ging am 7. d. M. nach Sidney ab. An Bord befindet sich der Exkönig Tann, der sich zum Besuch bei seiner Schwester nach den Fidschi-Inseln begiebt. Au» Windsor, wo bekanntlich gegenwärtig der deutsche Kaiser weilt, wird vom 22. d. gemeldet: Den erste» Toast bei dem gestrigen Prunkmahl brachte der Prinz von Wale- aus; er erhob sich mit den Worten: Aus Befehl der Königin: der deutsche Kaiser und die deutsche Kaisern!, worauf die deutsche National hymne gespielt wurde. Sodann erhob Se. Majestät der Kaiser sein Glas mit den Worten: Die Königin! und es wurde die britische Nationalhymne gespielt. Den Toast auf ihre Majestät die Kaiserin Friedrich brachte wiederum der Prinz von Wales aus; auch diesem folgte das Abspielen der deutschen National hymne. — Das Festmahl begann Abends 8'/, Uhr und dauerte eine Stunde. An der Mitte der Tafel, einer schmalen 120 Fuß langen Fläche, nahmen die Majestäten Platz; an den beiden Enden waren gewaltige Buffets aufgestellt; das Goldgeschirr, an Werth zwei Millionen Pfnnd Sterling, war besonders prächtig in der Mitte der Tafel und auf den Buffets. Nach dem Fest mahle wurde Cercle abgehalten. Kaiser Wilhelm zeigte während des ganzeu Abends sehr heitere Laune. Der Kaiser stellte per sönlich der Königin die Kommandanten der „Hohcnzvllern" und des „Kaiser Friedrich III", sowie den Oberstleutnant v. Rauch, Kommandeur des preußischen 1. Garde-Dragoner-Regiments, „Königin von Grvßbritanien und Irland" vor. Mit allen drei Herren unterhielt sich die Königin längere Zeit. Heute Vor mittag machte der Kaiser einen Spazierritt und besuchte den Herzog und die Herzogin von Connaught in Bagshot. )-( Vom Reichstag. Am Bunvesrathstisch: Staats sekretär von Podbielski, Freiherr von Thielmann und Kommissare. Stach debatteloser Erledigung der dritten Lesung des Gesetzent wurfs , betreffend die gemeinsamen Rechte der Besitzer der Schuldverschreibungen, ging das Haus über zur dritte» Lesung der Novelle znm Postgesetz, zu der wiederum eine Anzahl von Abänderungsanträgen eingegange» ist. Die Berathung wendete sich zunächst dem sogenannten neuen Pvstzeitungstarif zu, zu dem das Ccntrum erneut seinen alten Antrag aus Einführung des Zonentarifs und die nationallibcrale Partei den Antrag auf Er höhung der Monatsgebühr von 2 aus 3 Pfennige, also aus Wiederherstellung der Regierungsvorlage, einbrachten. Dem letz teren Anträge schloß sich der Staatssekretär von Podbielski an, während er die Einführung des Zonentarifs als einen Rückschritt bekämpfte. Der letztere würde nur der sogenannten Generalan zeigerpresse zn Gute kommen, der Reichskasse aber empfindliche Mindereinnahmen zusügen. Denselben Standpunkt vertrat der Abgeordnete D-. Ocrtel (kons.). Wenn man Verkchrserleich- tcrungen und Verbilligungen sowie weitere Fürsorge für die Be amten «volle, so dürfe man die Einnahmen nicht noch mehr herabsetzcn. Das Ergebnis; der weiteren Berathung war die Ablehnung aller Abändernngsanträge und die endgiltigc Annahme des Postzeitungstarifs nach den Beschlüssen zweiter Lesung. — Beim Artikel 3, betr das Verbot der Privatposten, gab eS eine erneute Debatte über die Zustände in Mecklenburg. Es wurde der in zweiter Lesung bereits besprochene Fall angezogen, in dem die Mecklenburgischen Behörden zu Gunsten der Reichspost verwaltung den Expreßboten die Beförderung von Zeitungen an Sonn- und Feiertagen unter Heranziehung der Bestimmungen über die Sonntagsruhe verboten haben sollen. Um dies für die Folge unmöglich zu mache», wurde von sozialdemokratischer Seite der Antrag gestellt, die Privatexpreßbeförderung an Sonn« und Feiertagen in den Stunden zu gestatten, in denen auch die Kai serliche Post bestellt. Der Antrag wurde vom Centrum unter stützt und trotz lebhaften Einspruchs des Staatssekretärs des Neichspvstcnnts angenommen. — Bei den Artikeln 4 und 5, betreffend die Entschädigung der Angestellten der Privatposten und das Entschädigungsverfahren, kam es erneut zu einen heftigen Debatte, deren Ergebnis; die Annahme der Beschlüsse zweiter Lesung war mit der Erweiterung, daß'sdie in sden^Nelch-po^' dienst übernommenen Angestellten der Prtvatposten in ihre» G«* Haltsbezügen nicht geschmälert werden dürfen. Der Rest des Gesetzes gelangte unverändert nach den Beschlüssen zweiter Lesung zur Annahme. Der Entwurf einer neuen Fernsprechgebühren« ordnung wurde gleichfalls nach unwesentlicher Debatte nach den Beschlüssen zweiter Lesung angenommen. Frankreich. Der Gesandte Frankreichs in Peking, Pichon ist angewiesen worden, für die Ermordung zweier französischer Offiziere in Montao Entschädigung zu verlangen, unabhängig von der er folgten Grenzregutirung bei Kuentschenwan. Spanien. Die Fleischpreise sind hier enorm gestiegen. Da- Schlacht vieh wird infolge großer Ankäufe der Engländer für Transvaal immer seltener. Die Presse fordert die Regierung ans, die Aus fuhr von Schlachtvieh zu verbieten. Litterarisches. * Taschen-Kale »der für HauS« und Land- wirthe auf das Jahr 1900. Begründet von vr. William Löbe. Zweiundvierzigster Jahrgang. Elegant und dauerhaft in Leinwand gebunden mit leinener Seitentasche und Goldverzierung: Preis 2 Mark. In Leder gebunden: Preis 2 Mark 50 Pfg. Verlag der Reichenbach'schen Buchhandlung (Westermann L Staeg- lich) in Leipzig. Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Der Kalender wird sich anch diesmal seine alten Freunde erhalten und neue hinzu gewinnen. Kirchenuachrichten für Zeithai« «nd Rödera«. Doin. 26. p. Trin. (Todtenfest.) Zeithain: Frühkirche >/,9 Uhr mit AbendmahlSfeier. Beginn der heil. Beichte um 8 Uhr. Nachm. 5 Uhr Abend kommunion. Röderau: Spätttrchc 11 Uhr. Nö. Laudeseolleete für den Neubau der Kirche in Rechen berg bei Frauenstein. Kirchennachrichten für Glaubitz «nd Zfchaite«. Glaubitz: Freitag 24. Nov. früh 8 Uhr Wochencom- munion. Sonntag, 26. November Todtenfest. Glaubitz: h. Beichte 8 Uhr. Frühkirche i/,9 Uhr. Zschatten: h. Beichte */,11 Uhr. Spätkirche 11 Uhr. Kirchenuachrichten von Gröba. Am 26. p. Trin. — Todtenfest früh */,9 Uhr Predigt; hierauf Beichte «nd heil. Commuuiou. Einsammlung einer Landeskollecte. Abend 5 Uhr Gedächtnißfeier für die im Laufe des Kirchenjahres auS der Gemeinde Abgeschiedenen. Abend 7 Uhr Jünglingsverein. Meteorologisches. MitgrtheUt von R. Nathan, Optiker. Barometerstand Mittag» 12 Uhr. cn <70 Sehr trocken 770 Beständig schön Schön Wetter ^0 Veränderlich 7^,0 Regen (Wind) Viel Regen 7>lO Sturm 730 i Einige kräftige Arbeiter für sofort gesucht von Dtisoiloi' Lvkaßwn. Zu melden beim Attischer Peschel, E'bquai. Vertauscht wurde am Kirmeß-Montag-Concect i» der Garderobe zum Anker in Giöba ein Damen Plüschkragen. Es wird höflichst gebeten, denselben im obigen Locale wieder umzutanschen. Regenschirm. Mein neuer Regenschirm Ist mir am Mittwoch Abend In d. „Elblerrasse" vertauscht worden. Carl Schütze. Nne'Köchln in gesetzten Jahren sacht zum 1. Jan. 1900 Garnisonlazareth Riesa. * Frauen u. Mädchen znm Pollrcn von Marmor sucht * Gustav Schulze, Marmor Industrie. Ein fleißiges ordeniitches DM" Mädchen "MH von 14—16 Jahren s.'bald als mög lich in dauernde Stellung gesucht. Zu erfragen in der Exved. d. Bl. ^lksilslinnkll finden dauernde Beschäftigung bei L Solsn. * Eine zuverlässige Kinderfrau oder Kindermädchcn wiid gesucht Lefsa Nr. 1. 8LllLvrill mit erst!!. Einpskhlungen u. anerkannt vorzügi. Stimmbildung sucht Anstellung an einem besseren Musikinst. als Leh rerin. Prima Reierenzen z. Seite. Off. unt. U. 0. 117 an Haasen- stein L Bögler, A. G. 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