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Riesaer D Tageblatt und Anzeiger Meblatl ll»h Ayeizn). Telqpm«m.«dnsir ckL ckV Femspnchstell« .Tageblatt-, «tesa. THß'H'ULIH'U'H'H. Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts nnd des Stadtraths zu Mesa. SS. Donnerstag, S. Mörz 1896. AvendS. 49. Jahr». Da» Riesaer Tageblatt «scheint sch« Lag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlich« vezngSprei» bei Abholung in de» Expedition« in Mesa und Strehla oder durch uns«« Trüg« srri in» Hau» 1 Mart SO Ps., bei Abholung am Schalt« der kaiserl. Postanstalten 1 Mart 2S Ps., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mark SS Pf. Anzetgeu-Amuchm« sür di« Rümmer de» Au»gabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschäftSstrll«: Kastanienstraste SV. — Für die Redaktion venmtwortltch: Herman« Schmidt, Riesa. Bekanntmachung. Die Aktiengesellschaft „Lauchhammer", vereinigte vormals Gräfl. Einstedel'sche Werke zu Gröba beabsichtigt in dem links der Riesa-Strehla« Straße gelegenen, unter Nr. 78 H des Brandratasters und Nr. 186 des Flurbuchs für Gröba eingezeichneten Grundstücke eine Verzinkungs-Anstalt zu errichten. In Gemäßheit 8 17 der Reichsgewerbe-Ordnung vom 21. Juni 1869 — in der Fassung vom 1. Juli 1883 — wird dies nut der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechtstiteln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hi« anzubringen. Großenhain, am 3. März 1896. Die Königliche Amtshauptmannschast. Nr. 737 k. V. Wilucki. H- Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Artikel H. 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetz-Blatt Seite 24S flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Großenhain im Monat Januar diese- Jahre- festgesetzte und um fünf vom Hundert «höhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen innerhalb der Amtshauptmannschast Großenhain im Monat Februar dies. Ihr-, an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 7 Mk. 24,, Pfg. für 50 Kilo Hafer, 3 Mk. 15 Pfg. - 50 - Heu, 1 Mk. 89 Pfg. - 50 - Stroh. Königliche Amtshauptmannschast Großenhain, am 2. März 1896. O. 789. V. Wilucki. B. Das unterzeichnete Amtsgericht hat den Gutsbesitzer Herrn Kranz Richard Schumann in Jahui-hanse« als Ortsricht« für Jahnishausen und Böhlen, den Gutsbesitzer Herrn Friedrich Maximilian Boigt in Grohrügeln als Ortsricht« für Großrügeln, dm Gemeindevorstand und Gutsauszügl« Herrn Friedrich Moritz Schreiber in Zfchepa als Ortsrichter für Zfchepa, den Kaufmann Herrn Friedrich Theodor Müller und den Privatus Herrn Carl Herman« Donat, Beide hi«, als Vice-Lokalrichter für die Stadt Riesa, den Gutsbesitzer Herrn August Herman« Werner in Oelsitz als Ortsricht« und den Gutsbesitz« Herrn Carl Hermann Steuer daselbst als Gerichtsschöppen für Oelsitz und den Ortsrichter Herrn Carl Hermann Kretzschmar in Boberse« als Ortsricht« für den vereinigten Bezirk Bobersen-Lessa in Pflicht genommen. Riesa, am 2. März 1896. Königliches Amtsgericht. Helduer. Brehm. Im Gasthofe zur Stadt „Riesa" in Poppitz sollen Montag, den 9. Marz 1896, Norm. 11 Uhr, die einem dritten gehörigen Gegenstände, als: 1 Regulator und 1 Wintnüberzieh« gegen so fortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 3. Mä'z 1896. Der Ger.-Vovz. beim Kgl. Amtsger. Sek. Eidam. Die zum Neubau eines Trockenschuppens und eines Vorrathsgebäudes auf dem Truppen- UebungSplatz Zeithain erforderlichen Arbeiten und zwar: Loo» I Erd-, Maurer-, Steinmetz- und Steinsetzerarbeite», veranschlagt auf rund 8200 Mk., Loo» II. Zimmerarbeiten, veranschlagt aus rund 6200 Mk., sollen einschließlich der Materiallieferungen in öffentlicher Verdingung vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer deS unterzeichneten vaubeamten, DreSden-Albertstadt, Administrationsgebäude, Eingang 6, I Zimmer 94 zur Einsicht aus und können daselbst VerdingungSanschläge gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Trockcnschuppen re. Truppen-Uebungsplatz Zeithain" LooS I bezw. II, versehen, bis Montag, den S. März 1896 zu Loos I 10 >/, Uhr, Loos II 10»/, Uhr Vormittags , postfrei an die vorbezeichnete Stelle einzusenden, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Die Auswahl unter-den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Dresden, den 28. Februar 1896. Königlicher Garnison-Baubeamter, Kl Dresden. Die zum Neubau einer Dampf-Waschanstalt auf dem Truppen-Uebungsplatz Zeithain erforderlichen Arbeiten, und zwar: Lov» L Erd-, Maurer- und Steinmetzarbeiten ca. 29,000 Mk. „ ll Zimmerarbeiten ca. 5,500 - „ III Eisenarbeit«» ca. 8,000 - „ IV. Asphalt- und Dachdecker- (Pappdach) Arbeiten ca. 2,200 - sämmtlich einschließlich Material-Lieferungen, solle» in öffentlicher Verdingung vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Baubeamten, DreSden-Albertstadt, Administrationsgebäude, Flügel 0, I Zimmer 94 zur Einsicht nahme aus und können daselbst VerdingungSanschläge von DienStag, den 3. dS. Mts. ab gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Waschanstalt, Truppen-Uebungsplatz Zeithain", Loos I bezw. II, III cder IV, versehen, bis Montag, den S. März 1896 zu LooS l Vormittags 11 Uhr, Loos II 1!*/, Uhr, Loos III 11»/, Uhr und Loos IV II»/, Uhr postfrei an die vorbezeichnete Stelle einzusenden, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Dresden, am 28. Februar 1896. Königlicher Garnison-Baubeamter, Ul Dresden. Bekanntmachung. Montag, den v. März IS Uhr gelangen im Barackenlager Zeithain s Pferde zur öffentlichen Versteigerung. Truppen-Uebungsplatz Zeithain, am 3. März 1896. Die Kommandantur. Prinz Georg von Sachsen Zu seinem LV. Militär-Dienstjubiläum. Am 4. März kehrte der Tag wieder, wo vor einem halben Jahrhundert Prinz Georg von Sachsen, General- Keldmarschall der deutschen Armee, General-Inspekteur der 2. Armee-Abtheilung und kommandirender General de» 12. (sächsischen) Armeekorps, der Bruder des Königs Albert von Sachsen, im Alter von noch nicht 12 Jahren in die Reihen de» Heeres eintrat. Mir inniger Theilnahme blickt die deutsche Armee auf den hohen allverehrten Herrn, der im Felde als Führer des Sächsischen Armee-Corps letzteres zum Siege geführt hat und dafür von unserem hochseligen Heldenkaiser mit beiden Eisernen Kreuzen und dem Orden pour Io rvörtts geschmückt, von Kaiser Wilhelm U. zum General-Feldmarschall ernannt worden ist. Bis zur Schlacht von Gravelotte-St. Privat hatte der jetzige König, damalige Kronprinz Albert von Sachsen, das sächsische Corps geführt, und dieses hatte in dieser Schlacht durch Umgehung des rechten feindlichen Flügels bei Ror.coun die Entscheidung herbeigeführt. Nach dem Zurückwerfen der Vazatneschen Armee nach Metz erhielt der Kronprinz von Sachsen da» Kommando über die Maas-Armee, die aus dem Garde-, 4.- und sächsischen Armeekorps sowie der 5. und 6. Kavalleriedivision bestand; jetzt trat sein Bruder, Prinz Georg, an seine Stelle und führte das 12. Corps bei Beaumont und Sedan. Prinz Georg ist einer der ersten Soldaten de» deutschen Heeres. Das sächsische Armeekorps hat er, wie damals im Kriege, so fast in 20 Friedensjahren tüchtig und trefflich ge führt. Immer ist des kaiserlichen Kriegsherrn Dank und Anerkennung ihm geworden, wenn^die sächsischen Truppen unter dem Kaiserauge standen und stritten. Als des Reiches Feldmarschall st er berufen, auch andere Theile des Heere» prüfend zu besichtigen. Und sein Feldherrnauge ist scharf; es entgeht ihm kaum etwas. Die Treue im Kleinen, die peinliche Gewissenhaftigkeit, ohne die selbst die herrlichste Feld- herrnbegabung wenig Großes zu leisten vermag, sind Grund züge seine» Wesen». Wie scharf er blickt und richtet, wie mild und gerecht er waltet, de» ist jener Erlaß gegen Soldaten mißhandlungen Zeuge, der als ein Denkmal echter Feldherrn- größe und liebevoller Theilnahme unvergeßlich bleiben wird, nichtigen äußerlichen Prunke abhold, urtheilt er nur nach dem inner« Werthe; der Schein blendet ihn nicht. Keine Schr« hindert ihn, ldunkle Punkte anfzudecken; wo «» gilt, Schlechte» zu entfernen, kennt er keine Rücksicht. Auch den Werken und Bestrebungen de» Frieden» bringt der erlauchte Prinz thätige» Interesse entgegen. Gern und erfolgreich forscht er in der Geschichte seine» Volke» und seine» Hauses. An den Arbeiten der LandrSoertretung nimmt er in der ersten sächsischen Kammer den regsten Antheil. Den Errungenschaften der Wissenschaften, der Entwicklung der Künste hat er von jeher da» lebendigste Interesse entgegen gebracht; alle Aeußerungen de» geistigen Leben» verfolgt er.mit tiefem Verständniß und großer Theilnahme. E» würde aber ein wesentlicher Zug im Charakterbilde de» Prinzen fehlen, wollten wir nicht seines Familienleben» gedenken. Di« tiefe Innigkeit, die herzliche Liebe, die in de« fürstliche« Familienkreise herrscht, ist geradezu rührend und vorbildlich. Gott hat vor Jahren die treue, unvergeßliche Gattin und Mutter au» dem trauten Kreise hinweggenomm n; da» Band, da» den Vater mit den Kindern verknüpft, scheint dadurch nur fester, inniger geworden zu sein. Wir freuen uns mit Recht der Liebe, die au» den Augen der jugendlichen Söhne und Töchter de» Prinzen spricht; diese Liebe hat ihre Wurzel in dem Vaterhause, oessen Lebenslust die herzinnige Liebe ist. Gesegnet da» Hau», in de« solch« Liebe bewahrend und erziehend wirkt! Gesegnet da» Volk, da» solchen Borbilde»