Volltext Seite (XML)
al» recht-kräftig, wonach der letztere, fall« eine neue Panama- kanalaHellschaft gegründet würde, Aktie« im Betrage von zehn Millionen zu zeichnen sich verpflichtet , in» andern Kalle stellt^ Eiffel der PanamaliqÄdation fünf Millionen zur Ber- fügung Und begiebt sich außerdem vollständig der 4b Wechsel, deren Anhader er ist. — Liffel hatte bekanntlich die Panama- Aktionäre um etwas über »0 Millionen betrogen. Rach Meldungen einiger Pariser Blätter entließ ein Ziegeleibesitzer in Jvry bet Pari« infolge de« Einschreiten« sozialistischer Abgeordneter einen Theil seiner belgische« Ar beiter und verpflichtete sich, i« nächsten Jahre keinen Aus länder mehr zu beschäftigen. In mehreren Orten Frankreichs, in denen die Obstzüchter mit Vorliebe Italiener beschäftigen, haben französische Arbeiter aufreizende Kundgebungen gegen letztere unter den Rufen „Tod den Italienern" veranstaltet. Tine in Pari« stattgehabte Versammlung von Industriellen und Kaufleuten, welche über die Wiederaufnahme der Handels beziehungen zwischen Frankreich und der Schweiz berieth, nahm einstimmig eine Tagesordnung an, welche besagt, e« sei wünschenSwerth, daß die ausgezeichneten Handelsbeziehungen zwischen Frankreich und der Schweiz sobald als möglich wieder ausgenommen würden. Tin zu diesem Behufc eingesetzter Ausschuß wird die zu ergreifenden Maßnahmen berathen. Rußland. In der Nähe des kaiserlichen Palastes in Petersburg fand man am 17. d. 4 Bomben. Infolge dieser Entdeckung wurden zahllose Verhaftungen vorgenommen. Norweger». Das norwegische Storthing lehnte alle eingebrachten Anträge zur Einführung des verhältnißmäßigeu Wahlsystems bei den politischen Wahlen ab. Eine an das Storthing gerichtete sozialistische Adresse, in welcher gedroht wird, Gewalt anzuwenden und unter Umständen einen allge- meinen Ausstand zu verkünden, falls das allgemeine Stimm recht nicht durchgesührt würde, wurde auf Antrag des Prä sidenten wegen der anstößigen Form zu den Akten gelegt. Damit ist wohl die ursprünglich in Aussicht genommene Aenderung des Wahlrechts für Norwegen auf längere Zeit begraben. Gerbte». Ernste Ereignisse bereiten sich in Serbien vor. Wie wir bereits gemeldet haben, sind mehrere hervor ragende radikale Führer wegen eines in der Druckerei des radikalen Blattes „Odjek" angefertizten und beschlagnahmten revolutionäre« Aufrufes verhaftet worden, darunter auch der frühere Minister Tauschanowitsch, der Buchdrucker Arsa L tanojcwitsch und der Kassationsrichler Nooakowusch. Nach ciner anderen Meldung ist in Folge einer beim serbischen Minis erium des Innern eingclaufcnen Anzeige über das Vorhandensein einer antitynastischc« Verschwörung auch der Industrielle Czebinatz aus Kralzewo verhaftet worden Auf Grund der bei ihm vorgefundenen Briefschaften wurden dann bei mehreren Radikalen Haussuchungen vorgenommen. Die Angelegenh it ist den ordentlichen Gerichten überwiesen worden. Sowohl der König wie der Minister des Innern sollen Kenntniß von der Vorbereitung eines Aufstandes erhalten haben. Bei Tauschanowitsch ist dem Vernehmen nach der Brief eines bulgarischen Exministers beschlagnahmt worden. In einer am Donnerstag abzehaltenen Vollsitzung des ser bischen Kassationshofes wurde der Ukas vom 2S. April es. I«. bezüglich der Wiedereinsetzung der Eltern des Königs in ihre Rechte für nichtig erklärt. Man glaubt nun, daß die Regierung im Einverständnisse mit dem König die Verfassung außer Kraft setzen wird. Bulgari««. Die Schiffe der russischen Schiff« fahrt-Geseuschaft des Fürsten Gagarin haben bereits seit ein paar Wochen wieder begonnen, die bulgarischen Häsen Va'na und Bürgäs anzulaufen. Die „Swoboda" fordert in Folge dessen alle bulgarischen Patrioten auf, die Augen offen zu halten; Rußland habe sich überzeugt, Laß mit Komplotten und Handstreichen Bulgarien nicht beizukommen sei; wahrscheinlich solle jetzt die innere Opposition unterstützt und mit ihr eine rege Verbindung hergestellt werden. ES sei in der letzten Zeit eine auffallende Vermehrung der oppositionellen Lokal blätter zum Theil geradezu anarchistischen Gepräges entstanden. Pie ewigen blutigen Streitigkeiten an der montene grinisch-albanischen Grenze scheinen doch endlich beigelegt zu werden. Die Grenzkommission hat sich über die Hauptbe- fchwerdepunkte geeinigt und diese dem Großvezir unterbreitet. Die Pforte ließ außerdem der Cetinjcr Regierung die Mit- iheilung zukommen, daß sie durch Aufstellung eines genügend starken Truppencorps an der Grenze dafür gesorgt habe, Friedensstörungen von albanesischer Seite in Zukunft ver hindern zu können. Um Plava Gusinje sollen 2600 Mann mit 41 Geschützen garnisonirt werden; in Tust wurden gleichfalls mehrere Bataillone aufgestellt. Amerika. Der Senat in Washington beschloß, eine Kommission zu ernennen zur Veranstaltung einer Untersu chung über di« angeblichen Versuche zur Bestechung ron Se natoren m d über die während der Berathung der Tarif- Vorlage von Senatoren unternommenen Zuckerspckulationcn. vertliches und Sächsisches. Riesa, 21. Mai 1894. — Das Trompetercorps unseres 3. Feld.Artillerie- Regiment- Nr. 32, das sich gegenwärtig auf einer Concert- nise befindet, spielte am Donnerstag im Kaisersaal zu Gera- während ihm am Freitag Morgen die Ehre zu Theil wurde, im Schloßhofe zu Öfterstem den Durchlauchtigsten Erbherr, schäften auf Wunsch ein Frühkonzert darbringen zu dürfen. Dem Stabstrompeter, Herrn Gehrmann wurde mündlicher und schriftlicher Dank für seine Aufmerksamkeit abgestattet, wobei sich der Erbprinz sehr lobend über die Leistungen der Kapelle aussprach. Den Musikern wurde eine Erfrischung verabfolgt. — DaS königl. Ministerium des Innern hat mit Rück sicht darauf, daß nach den gemachten Wahrnehmungen ge- trocknet« Aepfel amerikanischen Ursprungs sich in höherem oder niederem Grade als zinkhaltig erwiesen haben und nach dem Gutachten Sachverständiger durch den Genuß derartiger - ... . ' -l Aepfel unzweifelhaft Schädigungen der menschlichen Gesund heit eintreten können, verordnet, daß seitens der Polizeibe- Hörden zeitweilig Untersuchungen von Apfelproben der be zeichneten Att »nd Herkunft vorgenommen und eventuell die Vierkäufer von dergleichen gesundheitsschädlicher waare be straft tverden. — Wie alljährlich findet bei den hiesigen Truppentheilen die Eommunion abtheilungSwrise in der hiesigen Kirch« statt. Der Regimentsstab und die 1. Abtheilung de« 3. Feld-Art.- RegtS. Nr. 32 haben heute begonnen und folgen morgen und übermorgen die S. und 2. Abtheilung diese- Regiments. Die reitende Abtheilung wird dir Abendmahlsfeier an einem späteren Zeitpunkt, voraussichtlich erst nach den Besichtigungen der bespannten Batterie«, abhalten, welche am 4. und 5. nächsten Monats stattfinden werden. — Den überaus warmen Tagen der vorigen Woche ist jetzt eine empfindliche „Maikühle" gefolgt. Dieselbe machte sich ganz besonders in der Nacht zum Sonntag bemerkbar, doch erniedrigte sich die Temperatur glücklicher Weise nicht so weit, daß Nachtheile für die Pflanzenwelt entstanden wären. Gestern war während des Tages bei warmem Sonnenschein der Aufenthalt im Freien recht angenehm, doch Abend- machte sich abermals ein rauher Wind unangenehm geltend. Nichts destoweniger war während der Nacht lebhaftes Wetterleuchten zu beobachten Und sogar das Rollen des Donners war ver nehmbar. Für unsere Gegend brachten diese Gewitterer scheinungen einen willkommenen Regen mit sich. — Noch ist der Bau der Straße nach dem zu erbauen den Schlachthofe nicht beendet und schon hat heute wieder ein neuer Straßenbau begonnen. Auf Wunsch der Erben des Maurermeisters Christian Ehregott Wolf wird durch das denselben gehörige Feldgrundstück zwischen der Bahnhofs-und der Gartenstraße eine neue Straße angelegt, deren Fort führung an dem Kasernement der Reitenden Abtheilung und dem Rosch'schen Villengrundstück bis nach den Speichern für später auf jeden Fall sicher zu erwarten ist. Vorläufig soll jedoch der Trakt zwischen der Bahnhofs- und der Garten straße und zwar auf Kosten der Wölfischen Erben fertigge- stellt werden. Es ist das der erste größere Straßenbau, der der Stadt nichts kostet, denn bei den bisherigen Straßen bauten hatte die Stadt für die Kosten aufzukommen, bez. war sie Verlegerin dafür. Nur der Straßentrakt von der Pausitzer Straße bis zu der neuen Herberge zur Heimath ist auf Kosten der Verwaltung der letzteren gebaut worden, wogegen diese aber bei weiterer Bebauung dort ron den Adjacenten antheiliz zu entschädigen ist. Sowohl durch den Bau der Schlachthofstraße als auch durch den Neubau der Straße durch das Wölfische Grundstück wird neues Bauland erschlossen und dürften besonders die Baustellen an der letzteren wegen der unmittelbaren Nähe der Bahnofsstraße, der Haupt verkehrsader der Stadt, Abgang finden. — Im Familienkreise und in Anwesenheit einiger guter Bekannten feierte gestern Herr Rentier Uhlrich mit seiner Gattin das seltene 50jährige Ehejubiläum. Dem würdigen, sich noch voller lörperlicher und geistiger Rüstigkeit erfreu enden Jubelpaare wurden von vielen Seiten Zeichen der Werthschätzung und Liebe dargebracht und ihm damit ein hoher Freudentag bereitet. — An unsere Schuljugend trat heute, nachdem die schönen Pfingstferien abgelaufen, des Scbullebcns heilsamer Ernst wieder heran und i'.: Kampfe mit den Ziffern und Buchstaben sehen die Kleinen hosfnungsfreudig den nächsten Ferien, den „großen", entgegen. — Nach den vorläufigen Feststellungen sind bei den Sächsischen Staatsbahnen im Monat April d. I. inSgesammt 7306795 M. vereinnahmt worden, gegen d.n gleichen Monat im Vorjahre sind dies 130244 M. weniger. Der Personen verkehr ergab 2236188 M- oder 314441 M. weniger, der Güterverkehr 4705485 M. oder 203208 M. mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch die sonstigen Ein nahmequellen lieferten 25011 M. weniger, sie ergaben 365122 M. Bis Ende April d. I. belaufen sich die Einnahmen darnach auf 27713129 M. und übersteigen die vom gleichen Zeitraum des Vorjahres noch um 298815 M. Davon er brachten: 7918447 M.. 345312 M. mehr, der Personen verkehr, 18253732 M., 32702 M. weniger, der Güterver kehr und I54O95O M., 13765 M. weniger, die sonstigen Einnahmequellen. * Röderau. Die Verpachtung der Nutzung der hiesigen großen bahnfiskalischen Kirschcnplamage (1670 tragende Bäume) wird am Mittwoch, den 30. Mai, Vormittags 11 Uhr im hiesigen „Waldschlößchen" stadtfinden. DieSbez. spezielle Be kanntmachung wird noch erfolgen. Lommatzsch, 19. Mai. Mit einer höchst'gelungen verlaufenen Veranstaltung hat das diesjährige Schützenfest seinen Abschluß gefunden. Am letzten Tage wurde nämlich durch eine, in Costüme des vorigen Jahrhunderts gekleidete Schützenabtheilung zu Fuß und zu Pferd eine Proviant-Re- quirirung in der Stadt vorgenommen. Diese Requirirung, bei der es zu mancher heiteren Szene kam, hatte einen so ungeahnten Erfolg, daß die Lebensmittel aller Art auf mehreren Wagen nach dem Schützenhause gebracht werden mußten. Dort fand nun eine allgemeine Massenspeisung sämmtlicher Schützen statt, aber wie wacker dieselben auch ihre Kauwerk zeuge in Tätigkeit setzten, es war unmöglich, die Vorräthe in einem Tage zu vertilgen, und so mußte denn der Schmauß am nächsten Tage fortgesetzt werden. Oschatz, 19. Mai. Der Mühlenbesitzer und Gemein, deoorstand Engelmann aus dem benachbarten Altoschatz hat seit dem 14. d. M. seine Familie unter dem Borgrben ver lassen, seinen Bruder in Altenburg zu besuchen. Derselbe ist jedoch dort nicht ringetroffen, aber auch bis heute noch nicht zu den Seinigen zurückgekehrt. Es ist wohl anzu nehmen, Laß demselben aus der Reise ein Unglück zugestoßrn sein muß. Großenhain, 18. Mai. Heute traf der Staats minister von Metzsch in Begleitung des Geheimen Regie- rungsrathe« von Bose hier ein «nd nahm eine Besichtigung der baulichen Einrichtung: i der hiesigen ,Amtshauptmann, schäft vor. Meißen. Tinen glücklichen Fang »achte gestern der hiesige Fischermetsirr Starke. Demselben ging ein außer- ordentlich starker Wels, wie solche nur äußerst selte« in der Elbe gefangen werden, in'S Netz. Da- Gewicht des seltenen Uschr« beträgt gegen 60 Pfund. Der hiesige Fischhändler Eichhorn, welcher diesen über 1'/, Meter langen Fisch käuflich erworben hat, beabsichtigt, denselben während der Jahrmark-« tage in seinem Geschäft-lokale, Gerbergasse, lebend auszustellen. Dresden. Tiner Meldung der „Köln. Ztg." zufolge werden der König sowie Prinz und Prinzessin Johann von Sachsen Ende dieses Monat- zu einem mehrtägigen Besuch de« Kaiserpaars in Potsdam eintreffen, und an den Früh« jahrsparaden theilnehmen Der Redakteur der . Deutschen Wacht", Max Schmidt, welcher der Caprivi. Beleidigung angeklagt war, wurde bei der in Magdeburg stattgehabten Verhandlung nach langer Beweisführung kostenlos freigesprochen. — Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich Sonnabend Nachmittag beim Bau der vierten Elbbrücke. An dem Krahn, mit welchem bereit mehrere große Quader der Strompseiler-Ausbauten versetzt worden und welcher mit wesentlich größeren Lasten geprüft war, löste sich dadurch, daß das nicht gut auf die Winde ge- wickelte Seil auf die Trommel abfiel und hierdurch heftige Stöße in die Tragtheile gebracht wurden, eine die Trag- seilenden bildende Schlinge. In Folge hiervon riß die gegen 60 Centner schwere Last den Krahn um und einer von den Leuten, welche die Winden bedienten, stürzte in den Strom und ertrank. Pirna. Am Sonnabend Mittag ist unter auffälligen Erscheinungen die Tochter eines auf der Barbiergasse wohnen- den Kofferträgers verstorben. Die Todte halte Freitag Abend Wurst gegessen, nach deren Genuß in kurzer Zeit choleraähn- liche Krankhcitserschcinungen eingetretcn sind, deren Heftigkeit sich fortgesetzt gesteigert hat, bis Sonnabend Mittag der Tod di Unglückliche von qualvollem Leiden erlöst hat. Dem Ver« nehmen nach hat auch die Mutter, jedoch in geringere- Menge, von der Wurst genossen und sollen auch bei ihr ähnliche Krankheit, erscheinungen, nur in leichterem Maßer aufgetreten sein. s Adorf, 18. Mai. Wie man vernimmt, haben zwei hiesige Einwohner, der Muschelarbeiter Ouv Ullmann und der Sticker Unger, Loosantheile (halbe Zehntel) von dem mit dem Gewinne von 300000 M. herausgekommencn und in die Collection von Bruno Jehn in Markneukirchen gefallenen Loose Nr. 37533 gesp elt. Die Glücksgöttin Fortuna hat hiermit über zwei Menschm ihr Füllhorn ausgcschüttet, denen es, namentlich dem Letzteren, der Vater einer zahlreichen Kinderschaar ist, von Herren zu gönnen ist. Chemnitz, 19. Mai. Währens die hiesige Straßen bahn früher, wo sie noch mit Pferden betrieben wurde, nur wenig Anklang fand, wird sie jetzt, seitdem der Betrieb elektris d ist, von so vielen Personen benutzt, daß man all- gemein über diesen bedeutenden Erfolg verwundert ist. Während der 3 Pfingstfeiertage hat sie über 80000 Per sonen befördert. Da der Reiz der Neuheit schon längst vorüber ist, kann man ihm den Erfolg nicht allein zuschreibcn. Vom Vogtland e. Am Donnerstag Nachmittag schlug der Blitz in das Wohngebäude des Gutsbesitzers Pur sürst in Langenbuch. Der Blitzstrahl betäubte die vor dem Hiuse stehende Schwiegermutter des Gutsbesitzers, die sich jedoch bald wieder erholte. Im Stall, wohin der Blitzstrahl fuhr, wurde ein ziemlich großes Rind getödtet. — In Langen- buch und Umgegend hat es bei dem Gewitter auch geschloßt. In Hof wurde ein auf dem Felde zum Eggen verwendetes Gespann des Gutspächters Ostmann von Münchenreuth vom Blitze getroffen und ein werthvolles Pferd tddr niedergestreckt, der Knecht schwer betäubt. Aus dem Vogtland«, 14. Mai. Der kleine Grenz verkehr in Butter, Fleisch und Mehl, der früher leichter war als jetzt, gegenwärtig aber an die Bestimmung gebunden ist, daß jeder, der Brod und Mehl in Mengen bis Zu 3 ks und Fleisch bis zu 2 lcx aus einem Orte jenseits der Grenze ho.en will, dazu eines besonderen ErlaubnißscheineS seiner tzeimathbehörde bedarf, gehtin Folge der Erschwerungen zurück. Die zollfreie Einbringung von Lebensmitteln ist im ersten Vierteljahre 1894 um 5556 Doppelzenter oder 17 Prozent geringer gewesen als im nämlichen Zeiträume von 1893. ES mag wohl sein, daß nicht allein die strengeren Be- stimmungen an dem Rückgänge schuld sind, sondern daß auch der Umstand mitspricht, daß in Sachsen selbst Brod und Fleisch jetzt immer einen niedrigen Preis hatten; aber billiger ist es jenseits der Grenze immerhin. Der Zoll, der für die eingcbrachten kleinen Mengen entrichtet werden mußte, wäre nicht bedeutend. Von der in den ersten 3 Monaten 1894 eingeführten Menge stammten allein 16 516 Doppelzentner oder 61 Prozent aus Oesterreich, mit dem ja der Grenzver kehr von jeher sehr lebhaft war. Leipzig, 19. Mai. Nach Unterschlagung eines Geld betrags von etwa 2000 M. ist gestern der hiesige Markt helfer Max Paul Rudloff flüchtig geworden. Leipzig, 15. Mai. Die Klavierindustrie, die nicht allein hier, sondern auch in Dresden schon einen bedeutenden Umfang angenommen hat, findet mit ihren Erzeugnissen zwar in Deutschland einen ganz befriedigenden Absatz; aber noch viel mehr ist sie auf das Ausland angewiesen, bas deutsche Flügel und PraninoS sehr gern kauft. Daß die allgemeine GeschästSflauheit aber auch diesen Erwerbszweig berührt, läßt sich leicht erklären; denn ein Klavier leistet sich doch eine Familie meist erst dann, wenn sie nicht mehr um die ge wöhnlichsten Lebensbedürfnisse hart zu sorgen braucht. Während z. v. im ersten Vierteljahre 18S3 noch 17 791 Doppelzentner Klaviere ins Ausland gesandt werden konnten, stellte sich die Ausfuhr darin im gleichen Zeiträume dieses Jahres nur auf 16201 Doppelzentner, demnach auf 1590 Doppelzentner oder fast 10 Prozent weniger. Der Haupt abnehmer ist England, da« von der in den ersten «Monaten