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di, KathoMr» die rfülle», m» ihrer verKche»«w «tchfssches. Riesa, 23. September 18S5. — Lagesord»»»- für die öffentlich« Stadtverord- »etrvfitzuua Dieu-tag, dm 24. September »SSL, Nachmittag» 8 Uhr. Mittheilung eine« Beschlüsse« der Königliche» Kreis hauptmannschaft Dresden, einige Erinnerungen gegm dm Nachttag zu dem Gemeiubeaulagenregulative betreffend. Hier auf: Geheime Sitzung. — Nachdem der hiesige Schulau-schuß an Stelle des in de» wohlverdienten Ruhestand tretenden Herr» Oberlehrers und Kantors Johan» Gottfried Lobegott Müller dm bis herige» Lehrer m Rochlitz, Herrn Hermann Max Hornauer zu« 18. ständigen Lehrer an der hiesigen Bürgerschule ge wählt hat, ist dessen Wahl von der obersten Schulbehörde bestätigt worden. — Sestern vormittag nach 11 Uhr kehrte da» s. Feld-! Art.-Reg. Nr. 82 au« dem Manöver zurück und zog unter klingendem Spiel in die Stadt ei«. L« Nachmittag kon- zernrte, wie angekündigt, die Regimentskapelle auf dem Kaiser Wilhelwplatz. Zu diesen musikalischen Darbietungen, die all- seitige dankbare Anerkennung fanden, hatte sich auch ein zahl- reiche« Publikum eingefunden und herrschte während de« Konzertes ei« reger interessanter Verkehr auf dem Platze. — vergangene Nacht gegen 1 Uhr brannte in Weida eine unweit dem oberen Gasthof stehende Strohfeime nieder. — Bei de« am Freitag ftattgefundenen 500 Kilometer- Zeitfahren Leipzig-Berlm Leipzig-Dresden-Leipzig, veranstaltet vom Gau 21 de« D. R^B. süid die Strecke gefahren und kamen in vorzüglicher Verfassung am Ziel in Paun»dorf- Leipzig an: Alfred Köcher in 20 Std., 01 Min., 28 Sek. Blankenburg in 20 Std., 29 Mim, 40 Sek. Geller in 21 Std., 84 Min., 28 Sek. O. Mündner in 22 St., 32 M., 30 Sek. Robl in 22 Std., 37 Min. 30 Sek. Daverkusen in 23 Std.j' 10 Min., 28 Sek. Sorg in 23 Std., 31 M., 40 Sek. Söldner in 23 Std., 53 Min., — Sek. Lange in 24 St., 12 Mn., 30 Sek. Apel in 24 Std., 38 Min., 30 Sek. Rhoeck in 24 Std., 5S Min., 20 Sek. Bölling in 25 Std., 4 Min., 40 Sek. Pappritz in 26 St, 9 M., 30 Sek. Goesche in 26 St., 23 Min., 45 Sek. — Der hie sige R. B. „Blitz" hatte, wie schon mitgetheilt, in Seerhausen eine Kontrol- und Verpsiegstation übernommen und herrschte dort in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend reges Leben. — In Richtigstellung ihrer Notiz theilt die General- direklion der König!. Staatseisenbahnen mit, daß die ersten Mittheilungen über den Umfang de« Eisenbahnunglücks bet Oederan auf den Angaben der Organe, die an Ort und Steve thätig waren und von denen man ««nehmen konnte, daß sie hinreichend unterrichtet seien, beruhten. Rach ge nauerer Erörterung stellt sich nun heraus, daß glücklicherweise die Opfer de» Unfälle» weniger zahlreich sind, al« in jener Mittheilung angegeben war. Nach diesen Erörterungen, mit deren Ergebniß auch die Angaben der Militärverwaltung im Wesentlichen übereinstimmen, find von den Soldaten 7 Mann getödtet und einer nachträglich gestorben, 13 schwer und 34 leicht verwundet worden. Vom Personal sind 1 Bremser tödtlich verletzt und 2 Schaffner und 1 Bremser leicht ver wundet. Großenhain, 20. September. Wie in anderen Mittelstädten ist auch hier die Bamhätigkeit in diesem Sommer nicht groß gewesen. Außer verschiedenen Reparatur- und Zubsuten wurden bisher 4 neue Gebäude feriiggestellt und 2 weitere Häuser in Angriff genommen. In den verstosse- nen 15 Jahren wurden hier über 110 Neubauten aufgeführt, durch welche der Bedarf nach Wohnungen hinreichend gedeckt werden konnte, da da« WachSthum der Stadt von Volks zählung zu Volkszählung nur ein mäßiges war. )( Meißen, 22. September. Die zwei reich mit bunten Wimpeln geschmückten Dampfschiffe „Prinzeß Luise" und „Prinz Friedrich August", welche auch die ihnen von ihren hohen NamenSträgern gestifteten seidenen Fahnen zum ersten Riale entfaltet hatten, brachten am heutigen Sonntage zur pünktlich festgesetzten Zeit die Theilnehmer am 17. Kongreß der ,A88ovl»Uon Oittsrslrs st ^rtlotlqus Intsr- nstlonsls" nach Meißen. Am Dampsschifflandeplatze war vom Meißner Ortsausschüsse in wirtlich großartiger Weise für würdigen Empfang gesorgt worden. Wie zu wiederholten Malen auf der Fahrt, so wurden die zwei Fest schiffe auch bei ihrer Ankunft in Meißen mit Böllerschüssen begÄßt. Bor einem kunstvoll errichteten Burgthore hatte eine größe Anzahl Meißner Bürger in altdeutscher Tracht Ausstellung genommen und setzten sich später bei Abmarsch deS Zuges an die Spitze desselben. Fansaren erschallten von den Zinnen de« Burgthore« herab, tndeß die fremden Gäste sich nach Verlassen de« SchifseS «»'stellten, um einer kurzen Begrüßungsansprache de« Hrn. vr. G. Winter Erhör zu schenken. Einer hieraus zur Verabreichung gelangenden Wein spende wurde allseitig zugesprochrn und konnte man hierbei au» manchen» Munde hören, daß der Meißner Wein besser sei" als sein Rus. Unter flotter Marschmusik erfolgte hierauf der Marsch der ca SOO Frsttheilnrhmer durch die geschmückten Straßen nach dem in besonderer Festdekoration prangenden Marktplatze, woselbst vor dem Rathhause außer dem Bürgermeister die Stadträihe und die Stadt verordneten Ausstellung genommen hatten. Herr Bürgermeister Schisfner brachte zum Ausdrucke, mit weich hoher Freude rS Meißen ertüllt habe, daß die Theilnehmer de» Kongresse« diese Stadt mit ihrem Besuche beehren und wünschte, daß die daselbst zu verlebenden Stunden sich sür alle Theilnehmer zu recht angenehmen gestalten möchten. Mit von Begeisterung hingerissenen Worten dankte hierauf Mr. Tugörie Pouillet, Präsident der Association, in französischer Sj rache sür da« gebotene Willkommen. Der Einzug habe einem-Trluirph- zuge geglichen und e« sei unmöglich daß jemals diese Sastsreundlich- Irit, welche au» dem liesst«« Innern de» sächsischen GeinütheS ent springe, vergessen werden könne. In Sachsen eine si , das künstlerische mit dem industriellen Elemente mit der Freiheit des S edonkcnS. — Im Anschlüße hieran brachte noch Herr Prof. Schuster Prag inr Namen der leider nur spür ich vertretenen Ocsterreicher diren Dank zum Ausdruck. Nach Ankunft auf der Albrechlsburg wurde zunächst ein photographische« Srupprntild der au« allen Himmelsrichtungen zum Kongreße gekommenen Theilnrh mer ausgenommen, worauf darin tzsß «ich f» andere»-lechMsch«, «»der» »m» Gesetz« geforderte» Förmltchkeitt» l «tz. di. ftLtUche Giltigkck M sich,«. Lonrert pattsaNd, dl« herrliche Akustik diese« Gehört«, und Gesetz««, auch den lrMcht« Bedürfnisse» Nechrnmg getragen, zumal «in daselbst ausgestellte« kalte« Büffet allerlei Speisen « luklllischster AuSwechl trug- Die Stund« floh« schuekl dabtn, zumal sich unter den Festthrilnehmern ein lebhafter geselliger Berühr entwickelt hatte, der auch di« dmch Verschiedenheit der Sprache ent- sichende« Schwierigkeiten besiegte. Die durch Musik- und GtsimgS- vortrilge gehobene Stimmung wurde «ine so angeregte, daß sich sogar der steingrpslasterte Domplatz in einen Tanzboden verwandelte. In einer Pause seirrt« Herr Etadtrath vr. Bterry-Dre»den da» gastliche Meißen und schloß mit eine« Hoch aus die außrrsächsischen Mitglieder der Association. Mr. Jule« Lerwina-Pari«, Sekretär der Association, seierte mit lebhaften Worten die Stadt Meißen, sowie die Bürgerschaft sür den bereiteten Empfang. Rach Eintritt der Dunkelheit erfolgte unter Begleitung von fackeltragrnden Feuerwehrleuten der Abmarsch nach dem Bahnhof«. Bon unbeschreiblicher Wirkung auf die fremden Gäste war dir hierbei erfolgende Beleuchtung der Albrecht«burg, zu deren so außerordentlich gutem Gelingen auch der still«, herrlich« Herbstabrnd sein Theil beitrug. Der au« 52 Achsen bestehend« Soriderzug stand bereit, die Theilnehmer nahmen Platz und wenige Miiiuten nach 8 Uhr verließen sie unter den Klängen der Stadtkapelle und begeisterten Hochrufen unsere alte Markgrasenstadt! H Dresden, 23. September. Bor der 4. Straf kammer de» Kgl. Landgericht» begann heute Vormittag 8 Uhr die auf 8 Tage anberaumte Gchlußverhandlung bett,ff- der »erbängnißvollen Katastrophe de» Zusammenbruche« der Ber- einsbank zu Pirna. Zwei im Vordergründe de» un heilvollen geschäftlichen Verkehr» der Bank stehende Personen haben sich bekanntlich durch Selbstmord de« irdische« Richter entzogen und zwar der Direktor Weiß, der sich in seiner Arrestzelle in Pirna erhing und der Kaufmann Emilian Mayer in Hütten bei Königstein, dessen freiwilliger Tod durch eine Revolverkugel erfolgte. Die langwierige Unter- suchung erstreckte sich in Folge dessen nur auf den zweiten Bänkdirektor Earl Oscar Ohnsorge, den Holzhändler Her mann Höhne i» Pirna und den Bankier Gustav Adolf Rößler in Schandau, Eommanditist der Firma Emilian Mayer u. Comp. in Hütten. Gegen Höhne ist inzwischen da» Ver fahren eingestellt und in gesonderter Sitzung wegen fahrläs- figen Bankerott» auf 3 Monate Gefängniß erkannt worden. Ohnsorge ist mehrfacher vergehen gegen da« Aktiengesetz be- schuldigt und speziell angeklagt, in 2 Fällen absichtlich zum Nachtheil der Aktiengesellschaft „Berein«bank" gehandelt zu haben. Nach dieser Richtung wird ibm zur Last gelegt, in Gemeinschaft mit dem verstorbenen Direktor Weiß m den Jahren 1890 bi« 1894 der Firma Emilian Mayer u. Co. und dem Holzhändler Hermann Höhne ohne genügende Sicher heit der Bank so unverhältnißmäßig hohen Kredit gewährt zu haben, daß, wie er sich bewußt gewesen sei, eine erheb- liche Schädigung der Bank mit Sicherheit zu erwarten stand. Ferner soll O. wissentlich den Stand der Verhältnisse der Bank unwahr dargestellt bez. verschleiert haben, indem er bei Rev sionen seitens des AussichtSrathes bez. der Revisions- Kommission Geschäftsbücher vorl-gte, in denen seit 1892 alle von der Bank für die Firma Mayer u. Comp. discontirten Wechsel nicht, bez. nicht rechtzeitig eingetragen waren und in denen da» Conto der genannten Firma im Jahre 1894 dmch ungerechtfertigte Abschreibungen, sowie Gutschrift von «ccepten zweier Zeugen im Betrage von 90000 und 78000 Mark künstlich herabgemindert war — ohne den wirklichen Sach verhalt mündlich aufzuklären. Weiter behauptet die Anklage, daß Ohnsorge niemals die von feiten der Bank verschiedenen Personen ertheilten Reverse über deren Nichtinanspruchnahme aus von ihnen abgegebenen wechsclrechtlichen Erklärungen er- wähnte, auch da» 1894 ausschließlich für die Firma Mayer u. Comp. angelegte Specialwechselportefeuille nicht mit vor legte und daß er schließlich bewnßtcrmaßen gegen die Wahr heit dem Vorsitzenden des AussichtSrathes, Dr. Spieß, im Juli 1894, bez. bei der Revision am 4. Oktober 1894 dem Aufsicht-rathSmitglied Bogel und in der AufsichtSrathSsitzung vom 9. November 1894 die ganz mißlichen Verhältnisse der Hauptschuldner der Bank (Höhne und die Firma Mayer u. Comp.) al» geordnete, resp. brillante schilderte. Dem Mit angeklagten Rößler wird neben Betrug noch Beihilfe zu den Vergehen g-gen das Aktiengesetz zur Last gelegt. (Forts, f.) * Dresden, 21. September. Anläßlich des 17. Kon gresses der ,,^88ooi»tioir littöralre st artistiqus ivtsrnstiv- llals" fand im Altstädter Hoftheater eine Frstvorstellung statt, nach deren zweitem Akt« König Albert die 30 Mitglieder des Kongresses im Vestibül empfing, wo Erfrischungen gereicht wurden. Der König beehrte jedes Kongreßmitglied mit einer Ansprache und gab seiner Freude über den Kongreß sowie seinem Wunsche für dessen erfolgreiche Arbeit Ausdruck. Roßwein, 20. September. In der Nacht zum Donners tag ereignete sich im benachbarten Marbach ein bedauerlicher Unglücksfall. Der Restaurateur Robert Küttner stand im Schlafe aus seinem Bette auf und anstatt zur Thür hinauS- zugehrn, erstieg er das Fenster — die Schlasstuhe war in der ersten Etage gelegen — und stürzte hinaus, wobei er sich eine Gehirnerschütterung zuzog, welche am anderen Morgen seinen Tod herbeiführte. Herrnhut, 20. September. DaS Mission-Werk der hiesigen Brüdergemeinde, sowie die MisfionSdiakonie hat nach dem soeben zur Ausgabe gelangten 1894 er Jahresberichte im Vorjahre einen Gesammtaufwand in Höhe von 1610 420 Mk. erfordert. Sayda, 20. September. In Dörnthal bei Sayda ist seit einigen Wochen bei den Kindern die Diphtheritis aufge treten , die zur Zeit derart um sich gegriffen hat, daß die Schule infolge der zahlreichen Erkrankungsfälle hat geschlossen werden müssen. -s Chemnitz, 22. September. Das Begräbniß der sechs Soldaten Rcssmann, Best, Wiese, Seyferth, Opitz und Jung fand heute Mittag unter großem militärischen Gepräge statt. Am Zuge nahmen theil der Generaladjutant des Königs, v. Trritschke, Division-general v. Kirchbach, Brigade- »eueral v. HMeld, da» Chemnitzer u»d Zwickansr OWeiers- corps, audäe Oksiciere u»d «auaMte» »o» de» Igmickluwr uudChemnttzttRqsialeMeru. ZwRLegtnttntscapsK«» spMe». Der Garnison» pr«ig er Dr. HoffuWM hielt ei»« tiefermkeisende Gratzrüe. DaraNs fo^zt« Ach Apspracheu vo» de« Obersten de» Zwickauer Regiments Wch de» Hauptma»» der ersten Compagnie desselben. Der König u»d die Königin ließen Kränz« an de« Gräbern aiederlegeu. * Etollberg. Die normalspurige Rebenetsenbahn Chemnttz-Stollberg wird am 1. Oktober dem allgemeinen Ver kehre übergeben. An dieser Bahn befinden sich außer dem Anschlußbahnhofe Altchemnitz und dem Endbahnhofe Etollberg, die Haltestellen für Personen- und Güterverkehr Niederharthau, Harthau im Erzgeb., Neukirchen im Erzgeb., Jahn-dorf im Erzgeb., Pfaffenhain und Niederdorf, sowie der Haltepunkt für Personenverkehr Oberaltchemnitz. Laugburkersdorf bei Reustadt, 19. September. Bon einem entsetzlichen Unglücksfalle wurde die Familie de» Gutsbesitzer» Wünsche im benachbarten Neudörfel bettoffen. Seit 10 Jahren lebte im Hause de» Genannten deffy» blöd sinnig« Schwager Meinert, der sich stet» al» ein durchaus harmloser und gutmüthiger Mensch gezeigt hatte und bet allen ländlichen Arbeiten fleißig mit Hand anlegte. In letzter Zeit muß sich nun t« Kopfe de- Schwachsinnigen der Gedanke festgesetzt haben, daß da» «ul seine» Schwager» vo» Recht» wegen ihm gehöre, und ganz i« Stillen reifte in ihm der unselige Gedanke, seinen Schwager und seine Schwester zu tidten, um selbst wieder in den Besitz seine» vermetnt- lichen Eigenthum» zu gelangen. Er wußte sich eine» Re volver zu verschaffen, lud diesen mit 6 Kugeln und trat am genannten Tage mit der Waffe in der Hand in die grmein- schaftliche Wohnstube, in der sich sein Schwager mit seiner Frau aufhielt. Mit den Worten: „Ihr müßt sterben l ' feuerte er einen Schuß auf de» Wünsche ab, der diese« in die Weiche» drang. Nur der Geistesgegenwart der Frau W, welche sich sofort auf ihren Bruder stürzte und ihm den Revolver an der Hand schlug, so daß der auf sie gerichtete Schuß in de» Fußboden drang, ist es zu verdanken, daß weitere» Unheil v rhütet wurde. Mit Hilfe herbeigeholter Nachbarn gelang e» nach unendlicher Mühe, den Tobsüchtigen zu fesseln und unschädlich zu machen. Er wurde am folgenden Tage durch Hainspacher Gendarmen an die Irrenanstalt abgcliefert. Die Kugel, welche den Wünsche getroffen, hat leider innere edle Theile verletzt, so daß der verwundete im Krankenhause zu Hainspach, wohin er behufs Entfernung der Kugel trans- portirt worden war, nach unsäglichen Schmerzen verschieden ist. * Anna berg. Bei der am Sonntag, Montag und Dienstag, den 29., 30. September und 1. October statt findenden Landwirthschaftlichen Ausstellung, PreiSthierschau und Verlobung von Simmenthaler Zuchtrindern gelangen zur Ausstellung: 650 Rinder Simmenthaler Rasse, Ziegen, sowie landwirthschaftliche Maschinen, Geräthe und Bedarfsstoffe. Zur Verloosung gelangen: 20 Bullen und 14 Kalben, an der Schweiz und dem Großherzogthum Baden importirt, im Gesammtwerthe von 20000 Mark. Das Programm ist folgendermaßen festgestellt: Sonntag, den 29. September: 11 Uhr Vorm.: Eröffnung der Ausstellung. 11 Uhr Vorm. bis 6 Uhr Nach«.: Beurtheilung der Thiere durch die Preis richter. 3—6 Uhr Nach«.: Konzert auf dem Ausstellungs platze. 7 Uhr Nachm.: Kassenschluß. Montag, den 30. September: 8 Uhr Vorm.: Kassenöffnung. 10—12 Uhr vorm.: Messen und Brennen der preisgekrönten Thiere. 2—6 Uhr Nachm.: Konzert auf de« Ausstellungsplatze. 4 bis 5 Uhr Nachm.: Vorführung der preisgekrönten Thiere. 5 Uhr Nachm.: Preisvertheilnng. 6 Uhr Nachm.: Kassen schluß. Dienstag, den 1. October: (Rinder und Ziegen aus der Amtshauptmannschaft Annaberg sind nicht mehr aus gestellt). 8 Uhr vorn.: Kassenöffnunz. 10—11 Uhr vorm.: verloosung von 34 Stück Simmenthaler Zuchtrindern. 2 bis 5 Uhr Nach«.: Aushändigung der Gew nne gegen Rück gabe der Loose; Auszahlung der zuerkannten Geldpreise und Wegegelder. 5 Uhr Nachm.: Schluß der Ausstellung. Flöha, 21. September. Noch hat sich die Aufregung und der Streck über da- in unserer unmittelbaren Nach barschaft Oederan erfolgte Eisenbahnunglück nicht gelegt, als heute morgen ein Unfall gemeldet wurde, der große Aehn- lichkeit mit dem Oederaner Unglück ausweist. Der in Chem nitz früh 6 Uhr 48 Min. abgehende Personenzug Nr, 722, welcher den Verkehr Chemnitz.Flöha-Annaberg vermittelt, fuhr in der üblichen Fahrgeschwindigkeit über die Flöhaer Eiseubahnbrücke. Da bemerkt der Locomotivführer auf dem selben Seleise und ebenfalls in der Richtung Chemnitz-Flöha einen Güterzug. Sofort ließ er da» Nothsignal ertöne» und die Bremsen anziehen. Der Personenzug stand, aller dings aber betrug die Entfernung zwischen dem letzten Wagen de« Güterzuge» und der PersonenzugSlocomotive nur noch 8 Meter. Das Nothsignal und der plötzliche Ruck des Zuges verursachte unter den Passagieren und den Zugspersonal einen solchen Schreck und eine derartige Aufregung, daß der Oberschaffner und einige Passagiere au- dem Zuge sprangen und sich mehr oder weniger verletzten. Die verletzten wurden in der nshen Station Flöha abgesetzt und wurde ihnen hier die erste ärztliche Hilfe zutheil. Da» Unglück hätte viel grausiger «erden können al» in Oederan, da der Eisenbahn damm an jener Stelle etwa 10 Meter hoch ist und der Hintere Theil de» Personenzuges noch auf der Eisenbahnbrücke stand, unter welcher in beträchtlicher Liefe die Zschopau fließt. Die Ursache de» Unfälle» ist noch nicht aufgeklärt. Grimma, 20. September. Wie die hiesige Königl. Amtshauptmannschaft bekannt gilbt, haben die angestelltrn Erörterungen ergeben, daß in den Fluren der «eisten Ort schaften dcs hiesigen amtshauptmannschaftlichen Bezirk» die Feldmäuse massenhaft auftreten. Mit Rücksicht hierauf nimmt die Königl. Amtshauptmannschaft Veranlassung, die Bürger meister, Gemeindevorstände und GutSvorsteher aufzufordern, dafür Sorge zu tragen, daß in ihren Bezirken mit thunlichster Beschleunigung Veranstaltungen zur planmäßigen Vertilgung der Feldmäuse getroffen werden. Die Wahl der Vertilgung»-