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ftckkmg drn hirfiz«« Rrstauratemen keine Konkurrenz «ach« Wtud. Heidenau, 8. Fibruar. Eine Beruvglückun, mit töd- Ache« Ausgang» hat sich vergangene Ra -t in d« Papier» und Zellulose-Fabriken Hinselbst zugetrage», indem der im Pumpen- hau» beschäftig'« Arbeiter Ahrweiler beim Nachsehen der Loge, jedenfalls vom TravSmisfiovSriem« oder von der Welle erfaßt morden ist. wobei ihm der Brustkorb zufammeu-rprrßl und ein SchÜdelbruch zugefügt wurde. Olbersdorf, 8. F-bruar. Der i« Olbrrdorse wohn» hafte Re» 1 er Herr Trust Bröckelt hat drei hiesigen Korpo.atio n« je 2000 M. geschenkt. Ts stad dies der Männngrsang. verein .Liederkranz', die Freiwillige Feuerwehr und der Turn verein. Da» Kapital ist zinstragend anzulrgrn und die Hälfte der Zinsen soll, dem Wunsche des Spende,» gemäß, als Prämie für di« fleißigsten Besucher der Singstunden, respektive der Hebungen und Turnablnde verwendet werd«. Die zweite Hälft« der Ziusen kännm die Brrrine nach eigenem Ermessen verwenden. Großschönau, 3. Februar. Demi hier allseitig be liebten Arzt Saniitätsrat Dr. Georg Feine wurden, anläßlich seines 50 jährigen Doktor-Jubiläums am vorigen Sonn abend zahlreiche Ehrungen in Wort und Schrift zuteil. Auch durch Mancherlei sinnige Geschenke wurde der Jubilar erfreut, dem seitens der medizinischer! Fakultät der Uni versität Leipzig ein Glückwunsch-Diplom übersandt wurde. Mieerane, 2. Februar. Am Sonnabend abend fand hier eine zahlreich besuchte öffentliche Protestversamm lung aller Zivilmlusiker statt, rn welcher gegen den Beschluß deA Bundesrates vom 27. November v. I., der ihre auch vvm Reichstage befürwortete Petition um Einschränkung der Konkurrenz durch die Militärkapellen kurzer Hand ab gelehnt hatte, Stellung genommen wurde. Nach längeren Debatten gelangte eine Resolution an das Reichskanzler- amt zur Annahme, in welcher die Versammlung ihre Ver wunderung darüber ausdrückt, daß die in der Petition des Allgemeinen Deutschen Musikerverbandes niederge legten bescheidenen Wünsche, welchen vom Reichstage Be rechtigung und Anerkennung zugesprochen wurde, trotzdem vvm Bundesräte kurzer Hand abschlägig beschjeden wor den sind. Sie verlangt, daß die schrankenlose Konkurrenz der Militärmusiker Von den Regierungen anerkannt, und diese Mißstände, die auch vom Reichstage als solche be zeichnet wurden, endlich Vom Bundesrate abgestellt werden. Werdau, 3. Februar. In einer vorgestern hier abge. halt«e« Versammlung der Vertrauensmänner aller O'dnuug». Parteien im 18. Reichstagswahlkreis (Zwickau Wrrdau-Crimmtt- schau-Wildeuiel«) einigt, man sich üb« die Ausstellung eines gr» «infamen ReichStagSkandldatrn. Mylau, 3. Februar. Laut ein« Zuschrift au dm Stadtgemriudnat zu Netzschkau soll die jetzige Haltestelle Mylau vom Zeitpunkte der Eröffnung de» Betriebe» auf der uruen Eisenbahnlinie Mylan-Lengmseld an die Bezeichnung »Bahnhof Göktzschtalbrücke' «halte». ' Netzschkau, 2. Februar. In d« Nacht zum Montag wurde im Restaurant »Zum goldenen Becher' hl« rin schwer« Diebstahl ausgesührt. Die Diebe haben sämtlich« Räume durch- sucht de, Wäscheschrank und einen BrrelnSschrank erbrochen und eine nicht unbeträchtliche Beute eiugehelmst. Den Einbrechern ficke» für 40 M. neue Wäsche, 10 M. bare» Geld, mehrere Flaschen Wei», rin Schinken, vl« Würste und für etwa 30 M. Zigarre« und Zigaretten in die Hände, von den Dieben fehlt jede Spur. Auerbach. Unangenehme Erinnerung« au» früh«« Zeil taucht« tu d« letzt« Stadtvrrordueteufltzuug in Auerbach wird« auf. E« kam gelrgentlich der Beratung de» SchulhauS» holtplanr» zur Sprache, daß da» Dach dn erst im Jahr, 18S8 bezogen Schule bereit» iu fo schlechtem Zustande sek — die Ziegel sei« wiudflügelig und ließ« Schnee und Reg« durch —, daß «tue gänzliche Umdeckung de» Dache» mit einem Kostenauf wand« von »ah,zu 4000 Mark «forderlich sei. Die geforder ter, Mittel ward« bewilligt, mau sprach aber d« damaligen Bauleitung, einem Leipziger Architekten, und dem damalig« Gtadtbaumeister feine Mißbilligung au». Such die Tätigkeit de» Schulbauausschuffr» wurde einer absprrchend« Kritik unter, zog«, weil n sich für dm Ankauf minderwertiger Ziegel au»» grstrrochrn habe. Man will tu einer der nächst« Sitzungen an der Hand der Akten prüfen, wie weit dm Gchulbauausschuß cka« Verantwortung trifft. Plauen, 3. Februar. Es ist auffallend, so schreibt das „Reichenbacher Tageblatt", wie viele Rittergüter in der Nähe unserer Stadt in den letzten Jahren an Nicht landwirte käuflich abgetreten worden sind., Die Ritter güter Magwitz und Röttis sind von hiesigen Stickerei- fabrikanten angekauft worden, die Rittergüter Reisig und Jößnitz beide von einem hiesigen Kaufmann (Ladenbesitzer), da- Rittergut Tirpersdorf von einem hiesigen Baumeister, die Rittergüter Reusa, Bergen und Werda von der Stadt Plauen, und auch von der Herrschaft Falkenstein hat die Stadt Plauen soeben erst wieder Waldgrundstücke für SIS 000 Mark erworben. Das Rittergut Eubabrunn ist an die staatliche Forstverwaltung verkauft worden, welche die sämtlichen Felder in Wald verwandelt.. Andere Güter, wie das Rittergut Dyöda, sind zur Handelsware geworden uud wechseln rasch hintereinander den Besitzer. Am besten ist noch die Lage derjenigen Gutsbesitzer in der Nähe «cherer Stadt, die ihre Usher landwirtschaftlich benutz te« Flächen zu städtischen Bauzwecken abgeben können. Pont Rittergut Neuen-vrf sind in diesen Tagen sehr ausge dehnte Grundstücke an hiesige Bauunternehmer verkauft, nachdem schon dorther vom Reiche ein beträchtlicher Teil der! Fluren des Gutes für militärische Zwecke erworben worden war. Wurzen, 2. Februar. Zu dn am gestrig« Soun» durch den hiesigen Reichsverriu rinberusenm Reichstags» Mählersammluvg hattm sich i« großm Saal« de» Schweiz«. Zart««» etwa 800 Person« an» Stadt und Land eingesunken. Der Vorsitzende de» Rrich»ver«dck, Herr Stadtrat und Fabri» kaut R. Sttnlhardt, begrüßt« all« Erschien«« und gab sodann da» Wort Her« Reichstag»abgrordurtru Hauffr-Dahl« zu seine« Vortrag« üb« drn neu« Zolltarif in feinem Verhältnis zn Industrie und Landwirtschaft. Der Vortragende verbreitete sich besonder» üb« da» Zustandekommen dr» »rum Zolltarif und begründete sei», Abstimmung in dieser Fra,,. . Auf Antrag de» Vorsitzmd« wurde solgrude Resolutiou einstimmig angenommen: »Die heute i« Schweizngartm zu Wurz« versammelte» 300 Wähl« de» 11. sächsischen Reichstagswahlkreise» billig« die Stellungnahme ihre» Abgeordneten, Henn Hauffe-Dahlm, au» läßlich der letzten ZolltarisiverHandlungen des Reichstag«, er- klär« ihm ihr unveränderte» vertrauen und sprechen ihm sür seine Wirksamkeit al» Abgeordneter ihr« Dank ans." Groitzsch, 2. Februar. Gestern nachmittag wurde aus Kleinwischstaudenrr Flur rin in der Schnauder Ertrunkener ausgehobm. Wie «g sich hrrauSgrstrllt hat, war es rin Gei, st«»krauker au» Leipzig, der sich wohl verirrt hatte, dort die ziemlich hohe und stelle Straßmböschuug hiuabgrstürzt war und sich au» dem schlammig« Grund nicht hatte hrraushrlsm können. Leipzig, 3. Februar. Im vergangenen Jahre begrün» beten hier «in Markthelfer und ein Privatgrlrhrtrr ein vurrau unter dem pomphaft« Namm »Reichs. Wohnung». Nachweis'. Beide besaßen kein Geld, wußten aber durch allerhand falsche Vorspiegelungen von einem Restaurateur 5000 M. und von einem Kaufmann 3400 M. zu erlangen. Nachdem da» Geld vertan war, suchten die beiden kamionsfähige» Personal, und leider find auch viel« Personen, die Kautionen von 500 bi» zu 2000 M. stellte», hereingefall«. Die »Prinzipale vergeudeten auch diese Summen. Die tägliche Einnahme in de« Bureau betrug 2 Mark! Der Markthelfer wmde verhaftet, der Privat gelehrt« hatte sich schleunigst davongemacht. (Ehemn. Tbl.) Leipzig. In einer GlaSschlriserei in der Nürnberger Straße kam rin Glasschleifer beim Reinigen der Maschine mit der Schürze der Transmission«will« zu «ah«, wobei ihm sämt lich« Kleidungsstücke vom Leibe gerissen ward«, während er selbst, da er sich gegen die Wand stemmte, unverletzt blieb. )!( Mühlberg (Elb), 3. Februar. Im benachbarten Langmrieth ertrank der 5»/, Jahre alte einzige Sohn dr» Bahubedirnstrtm Herm. Richter im dortigen kleinen Dorfteiche. Er geriet in «in in der Eisdecke b-findlichrS Loch, ohne daß der Unfall bemerkt worden war und wurde tot aufgefuudm. — Der Bau de» aus 60000 Mark vrranschlagtm Parallrldammr» aus dem nördlich« Hasmufer zum größermISchutz« der Schiffahrt im Hafen bei Hochwasser soll im Herbst diese» Jahre» be- gönnen werden. A«S aller Wett. Eine Brand katastvophe hat gestern Berlin heim gesucht- Auf dem ehemaligen Grundstück ders Berliner Brotfabrik, Michiaelkirchstraße 23 q, das bereits früher der Schauplatz größerer Schadenfeuer war, ist ein im Hofe belogenes vierstöckiges Fabrikgebäude niedergebrannt. Da in sämtlichen Räumen gearbeitet wurde, hat dis Katia? striophe schweres Unheil im Gefolge gehabt. Ein Arbeiter verbrannte, sechis Personen wurden schwer und zwölf leicht verletzt. Bon den Mannschaften der Wehr, die nach zweistündigem, hartem Kampfe mit dem entfesselten Ele ment das Feuer bewältigte, sind zwölf Mann an Rauchver giftung erkrankt. — In Büß leben war für vorigen Sonntag eine Hochzeit anberaumt. Abends zuvor war der übliche Polterabend abgehalten worden. Um noch dem Standesamts in dem V« Wegsstunde entfernten Anbich zu fahren, standen die Wagen bereit. Aber es kam nicht zur Hinfahrt, da der Bräutigam plötzlich sein Bräutchen Ver lassen und sich nach seinem Wohnorte Erfurt begeben hatte. Die vielen erschienenen Hochzeitsgäste zogen un verrichteter Sache und kopfschüttelnd wieder ab. — Ein in Amerika lebender Eisfelder namens Lobenstein hat der Stadt Eisleben 50000 Mark vermachst, die am 1. Juli zur Auszahlung kommen sollen. Ter Gemeinderat be schloß in seiner letzten Sitzung, 30000 Mark von dem Stiftungskapital zum Bau eines Kinderheims mit Turn halle zu verwenden, während die Zinsen von den ver bleibenden 20000 Mark den Betrieb deA Kinderheims sichern sollen. Von der ehemaligen Kronprinzessin Luise. Dem »Berl. Lokal-Anzeiger' wird von einem gelegentlichen Mitarbeiter au« San Remo vom 2. d. gemeldet: Ich fahr heute auf der Reif« von San Remo nach Bentlmi-lia in dem Abteil, in dem Erzherzog Leopold Salvator und seine Gemahlin Donna Bianca saßen. Der Erzherzog, «in Letter der Kron prinzessin Luise, beabsichtigt nicht, mit dieser an der Riviera zusammenzutreffen. Kaiser Franz Joses habe sämtlich« Erz herzog«, einschließlich derer von ToSkana, untersagt, mit der Kronprinzessin zu verkehren, sei es auch in der Absicht, ein« Versöhnung herbeizusühr«. Der Erzherzog hält di« Scheidung sür unmöglich, da» Gericht in Dresden werde nur die Trennung autsprrchen. Er versichert, daß die kaiserliche Familie die Kronprinzessin Luise als nicht mehr lebend bewachtet. Alle PrrmittrluugSversuche würden vergeblich bleiben. Der Erz herzog erklärt weiter, daß er nicht wisse, wckcheu Namen die Kronprinzessin nach dem Prozesse führ« werd«; er halte die» auch für belangte», da di« Prinzessin Giro» nimral» werd« heirat« könne». — Die ehemalig« Kronprinzessin von Sachs« erhielt dir erste Kunde von der Erkrankung ihre» Sohne», de» Prinz« Friedrich Christian, durch Zeitung« im Atrium ihre» Hotel» in Menton«. Di« Prinzessin fiel vor Schreck in Ohn» macht. Nach einer Weiter« Nachricht ist di« ehemalige Kron prinzessin do» Sachs« und Glrou grperu uachmittag nach G«f abgrrelst. Dem ,B. L^A ' berichtet mau hierzu noch: Die Abreise der Kronprinzessin Luis« und Giron» erfolgte plötzlich, trotz der offenkundigen JudUpofitiou der Prinzessin. Sie ließen ihr« Koffer und ihre Effekt« sie größter Unordnung im Hotelzimmer zurück. Der Eigentümer de» Hotel» AaglatS, Arboeast, «klärt, wß er über dl« unerwartet, Abfahrt de» Paare» ganz «staunt ei. Giron Hütte wohl vorgestern angrdeutet, daß di« Prirz-sfi» »»»nächst allein nach Salzburg reisen werd», über die Motive fieser gemeinsam« Reise verweigerte er ob« j'dr Auskunft, ültboeaft ve,sichert, daß Giro« Auftrag gab, ihm die ein buffen den Briefe i« Hotel Anglal» aufzubrwahrrn, da « möglicher» weise iu dteft» Hotel zurücklehr« werdr. Die Polizei hat rach Genf und Lyon groß« JnstrukttonSdepefch« gesandt. — Fahr gäste wollen bemerkt hab«, daß dl« Prinzessin in ihrem Abteil bitterlich wcknte. Der Erfinder Edison gegen seinen Sohn« Ter Erfinder Thomas A. Edison befindet sich in Schwierig keiten, da der Ramie Edison von seinem ältesten Sohne Thomas A. Edison jun. „verkauft" worden ist, und der alte Herr hat im Bundes-Kreisgerichst zu Newyork um einen gerichtlichen Befehl nachgesucht, durch welchen die „Thomas A. Edison jr. Co." abgehalten werden soll, diesen Namen weiter zu führen: In der Klage sagt Herr Edison, daß seine Unterschrift als Handelsmarke für elektrische und wissenschaftliche Apparate gegen Nachahmung am 14, Februar 1897 gesetzlich geschützt worden und in Amerika und in Europa bekannt und von'Wert sei. Die beklagte Gesellschaft fabriziere einen „Magnete-Electric-Utilizer", auf dem der Name Thomas A. Edison jr. in Nachahmung seiner Handelsmarke angebracht sei. Herr Edison sen. for dert Rechnungsablegung über den aus dieser Nachahmung resultierenden Nutzen und ein Verbot gegen die weiters Benutzung der Handelsmarke. In Cherbourg überreichte vorgestern eine Ab ordnung der Heringsfischer dem Bürgermeister eine Pe tition, in der sie ihre Notlage darlegen und um! sofortige Unterstützung bitten. Tie große Menge der in diesem Jahre vorgekommenen Heringe habe die Preise so herunter gedrückt, daß die Fischjer ihren Lebensunterhalt nicht Mehr verdienen können. Es ist möglich!, daß ein Teil der für die Sardinenfischjer gesammelten Gelder nunmehr den, Heringsfischern zugewiesen wird. Haus- und Landwirtschaftliches. Der Liebling- Es kommt häufig vvr^ daß dio Eltern einen besonderen Liebling unter ihren Kindern haben. Was der Liebling" tut, ist immer schön und gut. Ist er ungezogen, so sind d'.e andern Geschwister schuld daran, die ihn nicht verstehen und nicht zu behandeln wissen. Seine Unarten werden übersehen oder gar belacht, der „Liebling" wird Verwöhnt; eigensinnig tyrannisiert er die Geschwister, er weiß ja, daß er iMmer recht bekommt. Selten wird etwas aus diesen verhätschelten Schoßkinder^ Ta man ihnen von Jugend auf den Willen getan, kennen sie nun den Eigensinn und die Selbstsucht^ beides! recht traurige Mitgaben für das Leben und gar oft der Grund eines verfehlten unglücklichen Taseins. Unparteiische Ge rechtigkeit ist eine ernste Pflicht der Eltern gegen ihre Kinder. Kann er gurgeln? Vor kurzer Zeit verlor ich leider einen fünfjährigen Knaben an der entsetzlichen Diphtheritis. Bei der Erkrankung war die erste Frage des Arztes „kann er gurgeln?" Ich mußte dieselbe mit „nein" beantworten. Mit vieler Mühe und furchtbarer Anstrengung seitens des todkranken Kind konnte das Gur geln nun erlernt werden — aber, — es war eben schon zu spät. Alles blieb erfolglos. — So viel ist sicher^ daß alle Mütter dadurch daß sie ihre Kleinen mit reinem Wasser täglich! gurgeln lassen, dem! Arzte bei vorkommender Diph therie ein wichtiges Hilfsmittel an die Hand geben. Ich habe das bei meinen andern Kindern sofort an gewendet, und bis jetzt blieben sie, gottlob, von dieser heimtückischen Krankheit verschont. Vorsichtig beim Nähen! Der allgemeine Ge brauch den Nähfaden in den Mund zu nehmen und mit den Zähnen zuzuspitzen, gibt zu ernsten Bedenken Ver anlassung. Abgesehen davon, daß manche Farben, die zum Färben der Nähseide und Zwirn« verwendet werden, an sich schon giftig sind, kommt es auch vor^ daß die Seiden, uM das Gewicht zu erhöhen^ mit Blei oder Quecksilber ge tränkt bezw. beschwert werden. Gelangen auch nuch kleine Mengen dieser Gifte in den Magen, so kann auf die Tauer der Gesundheit großer Schäden erwachsen, und man hat oft gar keine Ahnung, woher Uebelkeit und geschwollene Lippen kommen mögen. Außerdem sieht das Spitzen mit den Zähnen unschön aus und schadet den Zähnen. Literarisches. Eine gute deutschvaterländisch« Schrift ist soeben im Käme» rad Verlag von F. L. Staub in Dresden erschien«, der« Widmung S. K. H. der Prinz Johann Georg von SaLsrn angrnommm hat. »Deutsche Fahnen und Fahnenhelo« 1870—71' ist ihr Titel. Berftßt hat sie der durch zahlreiche ähnliche Brröffentlichungrn längst vorteilhaft bektwnte sächsische Mliiärschriftstellrr Mcx DIttrich. Gl, schildert die zahlreich« 1870—71 auS-rsochtenen Kämpfe mit den Fahnen und um die Fahn«, den Tod sür dlesrlbw, sowie die Geschichte der Feld zeichen der Dentsch« im Wandel der Zeit« «ad hat di« Schrift die Tendenz, den deutschen Fahnenhrldrn im preußischen, bayri sch« und sächsisch« Heere ei» in ihrer Grsamthelt bisher noch nicht Vorhand« gewesene» litterarische» Ehrendenkmal zu erricht«, sowie ihr Andenken im Heer und Bolk nicht in Vergessenheit geratrn zu lass«. Di« Schilderungen der Fahnenkämps« der Brandenburger, Pommern, Sachsen, Schlesier, Westfalen und anderer Truppenteile find übrrau» srisch und lrbrudlg grschrie»^ beo im durchaus vaterländischem Geiste und nach authentisch« Unterlag«.