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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191705052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170505
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-05
- Tag 1917-05-05
-
Monat
1917-05
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1917
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mögl »ttt sollen mwera^t»m^N»«n uttr sofort tot gewesen sei. da »« ge» Leven gelernt hat, daß Seufzer und Tränen nicht» ungesche hen machen? Met» ariner Pierre freute sich stet» so sehr, wenn ich fröhlich und gesprächig war, warum mißgönnen gerade Sie mir die einzige wirtlich« Gnade, di« mir da» Dchicksal bisher zuteil werden ließ, meinen Frohsinn?" Dallarioa sah betroffen anf. „tue ich die« denn?" murmelte er verwirrt. .Ich. der ich Ihnen alle Gnaden de4 Himnie« wünschen mä hte ? Aoer ist da» wirklich nur Frohsinn, der leichtherzig Uder Abgründen tanzt? Di« schöne Marte Antoinette, der Sie äußerlich so sehr gleichen, sollte Ihnen al» warnende» Beispiel dienen!" ,O, und worin bestand denn da» ganze Verbrechen der armen Antoinette ander», al» daß sie mtbesoimen war und dy« Leben liebte? Ist da» wirklich so schlimm?" erwiderte die Gräfin heftig. .Dann freilich verdiente ich auch den Tod." Dallarioa« Blick versenkte sich plötzlich mit leidenschaft licher Spannung t» da» schöne, rofige Gesicht, um da» die schimmernden Haar,pellen einen goldenen Rahmen bildeten. .Wenn ich wüßte, ob alle», wo» Ti« taten und noch tun. wirklich nur Unbesonnenheit ist," sagte er sehr leise, nur der Gräfin verständlich. .Ob diese Heiterkeit vorhin echt war oder ein« der vielen Masken, di« Sie zuweilen tragen?" St« sah ihn bestürzt an und wurde rot. Aber eh« sie ant worten tonnte, öffnete sich die Tür und ihre Mutter trat ein. Mr». Tudor, im schwarzen Seidenkleid« wie immer, Halb handschuhe an den Hände» und «ine Spitzeittoiff.tr« aus den schlitteren Haaren, verneigte sich stumm mit der ihr eigenen steifen Grandezza und nah», dann neben ihrer Tochter Platz Ihr Erscheinen, da» Dallarioa stet» unangenehm be rührte, seit er damals an» ihrer niedrigen Art, den Tod ihre» Schwiegersöhne» nur al« Rech«ne;emp«l aufzufaffeii. über ihr Wesen belehrt worden war, ließ ihn nun wieder in sei» früher beobachtete» Wesen zurückfallen. Di« Gräfin aber, der die Unterbrechung offenbar nicht un lieb war, wandte sich ««formend an MrS. Tudor. .Du möchtest schon zu Tisch gehen, Mama, nicht wahr? Aber leider ist Herr Leroy noch nicht hier." Sie wandte sich an Hempel: .Man wirft immer un» Damen vor, unpünktlich zu sein, di« Franzosen scheinen ,» auch zu lein." SS4.2Y tvayn wagen. tu. Johanngeorgenstadt. In den letzte« Ta gt« wurde wieder an der Grenze eine Frau angthÄte« und festgeuommen, die neun Schock Eier au» Böhmen nach Sachsen verhandeln wollte. Gleich darauf wurde ein Mann betroffen und zur Anzeige gebracht, der Rauchfleisch über die Grenze zu bringen versucht«. Aüf dem Bahnhöfe Brei tenbach t. v. wurden auch einige tausend Eier, für die kein Eigentümer zu verspüren war^ beschlagnahmt.,,. Famüüe Franke schon voHnigen Tagen gemeldet wärt daß ihr Sohn im Westen gesallen sei. Am 1. Mat traf Meldung von dem 5 " ' . - - . - «rsagt werden, wenn der Sefnchfteller di« daß er fremde» Eigentum achtet und schützt, »er vor Auaen: Unser, -riegswtrtfchaft Itkrschaden noch Waldfrevel! öffent- iängeusw. (8n0 -HmHrrm. . Speisevorrichtung für Schrot- «Ulen Mit durwrowrrrer «lattt und lgeaebenenfall» »den. falls durchlöchertem Schieber »um Durchlässen de» zu ver- mahlenden Gute», sang. Pot.) - Walter Hoefig, Großen- Hain: Blumentopf mü Einsatz. (Gern.)'- Dominik Hesse, Meißen: Bapierbrikett. (Gm.) - Otto Bogetta. Nünchritz; AufbewäbrunaSmappe für Lebensmittelkarten. (Gm.) —«Au»dem Landtage. Dem Landtage ist 1« ein Nachtrag »u dem ordentlichen und außerordentlichen GtaatS- -«Raltpla« auf die,2Äre 1916/17, sowie der Entwurf eine» Gesetze» über einen Nachtrag zu dem yinanzgesetz auf dl« Jahre 1916/17 vom 8. steril 1916 samt Begrün- dungzugegangen. An den allgemeinen Erläuterungen zu den Machträaen heißte»: Der Staatshaushaltsplan arll die Jahre 1916 und 1917 ist in der Annahme aufgestellt und verabschiedet worden, daß der Krieg noch vor Be atm» de» Jahre» 1917 beeÄtgt sein würde. Da dies« Hoffnung nicht in Erfüllung gegangen ist, machen sich so wohl im ordentlichen wie im außerordentlichen Haushalte Nachforderungen »Sttg, die, soweit sie sich schon jetzt be ziffern lassen, in dem vorliegenden Entwurf eine» Nach. tragSplane» auf die Jahre 1916 und 1917 zusammen««- fakt worden sind. Beim ordentlichen Staatshaushalt« beläuft sich die Dumme der nachgeforderten Ausgabebeträge au! 37 669882 M., oder aemeinsährig 18884 941 M. Hier von können nur 1286 958 M., oder gemeiniShrig 643479 Mark, durch Mehreinnahmen bei Kap. 1, Forsten, und durch die Einnahmen! bei dem neuen Kapitel 12, Staatliche Braunkohlenwerke, bestritten werden. Für den weitaus größten Teil des nachgeforderten Bedarfs, nämlich für 36382924 M., oder gemeiniShrig 18191465 M., fehlt e» an Deckung in den ordentlichen Staatseinnahmen. Zur Ausgleichung dieser, Fehlbetrag» und damit zur Aufrecht erhaltung des Gleichgewicht- iin ordentlichen Staatshaus halt ist bet Kap. 19, Einnahmen der allgemeinen Kassen verwaltung, unter Tit. 5 eine Entnahme aus den beweg lichen Vermögensbeständen de» Staate» in Höhe von 36382924 M-, oder gemeiniShrig 18191462 M., einge stellt worden.. In den Nachtrag zum außerordent lichen Staatshaushalte sind neben den durch den Krieg veranlaßten außerordentlichen Ausgaben einige dringliche Bedürfnisse der GtaatSetsenbahnen ausgenommen worden, die nicht unmittelbar mit dem Kriege Zusammenhängen, ferner Mittel zur Kapitalbeteiligung des Staates an der LandeSsiedlungSgesellschaft „Sächsisches Heim", vor allem aber Mittel für die Erweiterung des Kohlenselderbesitze» de» Staate», für hi« Erwerbung de» Braunkohlenwerkes Herkules bei Zittau und für den Ausbau und die Erwei terung deS Betriebs diese- Werkes einschließlich der Er richtung einer Kohlen-BergasungSanlage. Tie Gesamt summe der Ausgaben des außerordentlichen Staatshaus halts erhöbt sich durch den vorliegenden Nachtrag um 92 776064 M., mithin von 64 743500 auf 157519 564 M. — Die Aufhebung de» Pfingstmontag» 1917 als Festtag, die in Bernn geplant ist, wird, wie mit geteilt wird, in Dachsen nicht stattfinden, da die maß gebende Behörde in den sächsischen Städten keinen zwingen den Grund für diese Maßnahme sieht. — Die Verkehrsregelung in der Elbe schiffahrt wird jetzt durchgeführt durch die Errichtung einer Zentralstelle in Hamburg, die alle DerscktffungSauf- träge entgegennimmt und an die einzelnen Reedereien ver teilt und von letzt ab die Schlepplöhne und die Frachtsätze regelt. Ter Bereinigung gehören an die Bereinigten Elo- Dampfschisfahrt»gesellschaften in Dresden, die Deutsch- Oesterreichische Nordwest-DampsschiffahrtSgefellschaft, die Neue Deutsch-Böhmische ElbschifsahrtSgesellschaft, die Spe ditionsfirma Behncke u. MeweS und die Norddeutsche Fluß.- DampfschiffahrtsE.-Ges. . —* SurSaatrartoffelfrage. Im ReichStagS- auSschutz für ErnährungSfragen erklärte der Präsident de» KriegSernährungSamteS zur Saatkartoffelfrage: Jedem Eigentümer »u verspüren war, beschlagnahmt. Ar. Johanngeorgenstadt. Halbamtlich war der Familie Franke schon vor einigen Tagen gemeldet worden, daß ihr Sohn im Westen gesallen sei. Am 1. Mat traf die amtliche Meldung von dem Heldentod« de» Sohne» «in. Die Mutter eiltesofort mit dem Schreiben nach der Ar beitsstelle ihre» Mannes^, dem Neubau der Hofvianosorte- fabrik A.H. Grunert. Nur noch wenige Schritt« davon sah sie viele Arbeiter beisammen stehen, und einer davon Meldet« der bekümmerten Frau, daß ihr Mann soeben vom Gerüst heruntergefallen sei, da- Genick gebrochen habe und sofort tot gewesen sei. Kirchberg. Spielende Kinder haben am Montag durch vuntfeuerkretchhölzer beträchtlichen Sch .a»n angerich- tet. Durch ein brennende« Streichholz fing ein bei den so genannten Müller« Häusern liegender, völlig gefüllter Schup pen Feuer und brannte vollständig ab. Der im Sr«r«»dirnst siebende Besitzer, der nicht» versichert hatte, wird durch dev Unfall erheblich getroffen. Leipzig. In der Getreidemühle von Baffen«« » Miru» in Wahren brach beute früh in der vierten Stunde Feuer au», da» die Roggenmühle zerstörte. Die gegenüber liegende Weizenmüble. m der da» zum Mahlen bestimmte Getreide liegt, ist durch da« tcktkräktige Wirken der Feuer- mehren vom Feuer verschont geblieben. Aus der zerstörten Mühl« konnte noch ein großer Teil Mehl gerettet werden, so daß der Schaden an Mehlerzeugniffen nicht besonder» groß ist. Böswillige Brandstiftung erscheint ausgeschlossen, oer Brand dürfte vielmehr auf Selbstentzündung in deo maschinellen Einrichtungen »urückzuführen sein. TaaeSzefchichte Deutsche» Reich. - Geburttztag de» deutsche« ltroudrstme«. Am 6. Mai vollendet der Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen sein fünfunddreißigstes Lebensjahr. Wie jede« einfachen Soldaten des großen VolkSheereS findet ihn der Tag im Felde, in schlichtem Feldgrau, in treuer Pflichter füllung. Findet ibn bet ernster Arbeit zur sieghaften Ab wehr der auf Deutschlands Zertrümmerung sinnenden Feinde. Sein dritter Geburtstag im Felde! Noch immer hat das trotzige Wort seine Geltung, da» er selbst vor drei Jahren unter «in Bild schrieb: „Wir stehen still auf Posten — im Arme das Gewehr—Im Westen und im Osten — viel Feinde und viel Ehr" ... Zu der Ehre im Westen hat der jüngste Armeeführer das Seine redlich beigetragen. Ein Kronprinz ist ein Versprechen an di« Nation. Aus einer reinen und frohen Jugend ist im deutschen Thronfolgex «in rechter star ker Mann emporgewachsen, seelisch und körperlich gesund, froh in der Liebe zum Leben, ernst im Bewußtsein der Pflicht und Berantwortuna. Der lange und barte Krieg bat dieser Jugend die letzte Prüfung auserlegt. Ohne Eitelkeit, di« seinem schlichten Wesen fernlieat. aber im Stolz, mit all den Braven seiner Armee wohlbestanden zu haben, wird er heimkehren als Sieger. Bald — das wünschen wir heute von Herzen; und grüßen den Kaisersohn und jungen Feld herrn in deutscher Treue, die unseres Volkes schwerste Zeit von allen Schlacken gereinigt hat. Die Krieg»,ielinterpellationen im Reichstage. Im Reichstage erklärte gestern zu den auf der Tagesordnung stehenden Interpellationen betreffend die KrieaSziele Staatssekretär Helfferich: Der Herr Reichskanzler ist zur Beantwortung der Interpellationen innerhalb der in 8 81 der Geschäftsordnung festgesetzten Frist an einem mit dem Herrn Präsidenten zu vereinbarenden Tage bereit. Damit waren die Interpellationen für gestern erledigt. (Siehe de» Reichstaasbericht.) Sport. Rennen zu Dresden. Die morgigen Rennen de» Dresdener Rennvereins stellen erfreulicherweise recht anre- genden Sport in Aussicht. Zum Austra« gelangen zwei Treue Liebe. Kriminalroman von Erich Ebeustein. 88 -Welch« Stelle?" fragt« Hempel. Sieglaube, er sei Ingenieur, meint« di« Hausmeisterin, and viel au-wärt» beschäftigt, so sagt« er einmal, übrigen» sei Herr Zivcie «in sehr seiner, anständiger Herr, der niemand etwa» in den Weg leg«. Hempel dachte noch darüber nach, wo Masst wohl seine übrige Zeit verbringe, a!» er oben eine Tür gehen hört« und sich schleunigst auf die gegenüberliegend« Straßenseite begab. Masst warf, au» dem Hause tretend, «inen forschenden Blick «ui sich, und da er nicht» verdächtige» zu bemerken schien, entfernte er sich rasch in der Richtung nach oer Inneren Stadt. SilaS überlegt« einen Moment, ob er sich vorläufig mit ter Entdeckung von Masst» Wohnung zufrieden geben sollt«, beschloß dann aber doch, ihn noch weiter zu beobachten. E» ging nun auf Mittag. Aber Masst schien im Gegensatz ««früher kein bestimmte» Ziel mehr zu verfolgen. Gr schlen dert« kreuz und quer durch mehrer« Straßen, trat In «in paar Läden und zuletzt in ein« Kirch«. Zweimal wandt« er sich plötzlich um und schritt denselben Weg zurück. Er warf dabei keinen Blick auf Hempel, aber dieser hatte doch das unbehagliche Gefühl, al« fühl« sich Masst beobachtet, und wolle seinen Verfolger irre führen, oder ermüden. Plötzlich verschwand er in einem Zigarrenladen und kam Nicht wieder zum Vorschein. Vl» Hempel nach einer halben Stund« gleichfalls in den Loden Ira», zeigte ihm der erst« Blick, daß er überlistet wor den war. E» befand sich dort eine zweite Tiir, nach dem Hausflur gehend, und wie ihm die Verkäuferin mitt-ilt«, wurde sie gerne von den Kunden benützt, da da» Han» «tuen Durch gang «ach der wippltngerstraße bild«. — — — — — »Herr Merten«, «in Freund MariVN» — Baron Dallarioa," stellte Gräfin Lilian mit liebenswürdigem Lächeln vor: »ich hoff«, di« beiden Herren langweilewstch nicht zu sehr bei zwei «rmen, trauernden Frauen." Di« beiden Herr«» verbeugten sich und wechselten ein paar MchastM« Wörütz chten, die feder Grundlage eutb« wychen kann. ^«Wohltät irr und für U brer^infolge Ki ,u7snglichE.mV,st'd^Kin eatdank" für sie ei«, Ditte« auch dl bund) in sel haben. Da« — konzrrt, da« diesem Zwecke und namentlich zur Linden»«» der erwähnten.Rot in unserer Stadt dienen soll, ist die Frucht gemeinsamer und unverdrossener Hebungen. Neben den an dieser Stelle schon erwähnten solistischen Darbie tungen de» Kammersänger« Käsende« unermüdlich für di« prächtigen Menschen und Künstler», . —* Patents«« Aü» den am ächuw vom -* Zu« Wohltättakel^sronzert der «In- "^vereine., So Reich»- und StaatShilf, für zurückkrbrendr sieche Krieger und für ihre notleidenden Familien , die ihren Ernährer Infolge KriegSbeschädiaung nicht mehr in feinem früheren Berufe und Handwerke sehen Annen, sich al» nicht mehr zulänglich erweist, dort treten Stiftung und Verein .Heimatdank" für sie et«, Ditte« Unteruevmen dankbare Herzen und offen, Hände wieder zuzufübren, oebört ,u den schönsten-flicht«.. auch die hiesigen MSnnergttangvrrttne vom Deutschen Sängerbund (Amphion. Säugerkran», Orpheus und Schubert- bund) in selbstloser Weise stet» und gern sich aufetlrat am 10. d. M. stattfindende Wohltätigkeit»- l diesem Zwecke und namentlich zur Linderung Frucht gemeinsamer und unverdrossener Hebungen. Neben den an dieser Stelle schon erwähnten solistischen Darbie tungen de» Kammerlänger« Kalende» unerm" KrtegSbitte wirkenden prächtigen Menschen u wird. Seteaenheit gegeben, nach längerer Zes tüchtige» Orchester hören zu können (Einzug l tz^ESattvura au» .Tannhäuser" von Rich. H.Moll'Svmphonie — 1. Satz — von Fra^ .... Der Männerchor singt Lieder » «epp«»« von Gohlgemuth, Jüngst und Kirchner mit Orchesterbegleltuna aber -Land- erkennuna". die die Stimmung der Seefahrt de« nordischen König» Olaf Trvgvafon aus englischem Exil nach seiner . Heimat in Björnson^ Dichtung und Grieg'S Musik wieder- albt, und Iwan Sckönebaum'S „Volk in Waffen", da» im KönigSkonzert de» Leipziger Mannerchores Anfang d. I. mm ersten Male und dann auch anderwärts mit durch- schlagendem Erfolge aufgeführt wurde. Die Bortragsfolge bat btt allem reichen Inhalt den Borzug, daß sie den Zu hörer nicht übermäßig lange in Anspruch nehmen wird. Mag ein reger Konzertbesuch dem Heimatdank auch den klingenden Gewinn »»führen! —* Sommerlich warm strahlte gestern und heut« die Sonne vom blauen Himmel herttieder. Heute mittag wurden im Schatten plus 20 Grad Celsius gemessen. Die Natur beginnt nun ihr FrühlingSkletd anzuleaen. In den .Anlagen lenken jetzt die gelben Blüten der Forsythie di« Aufmerksamkeit auf sich, dazu gesellen sich die Narzissen und an besonders sonnig gelegenen Stellen auch schon einige erschlossene Tulpenblüten. Nu Labsal für da» Auge bilden die matgrünen Wiesenflächen. Ueber dem Gezweig der Sträucher ober liegt es wie grüner Sprühregen. Die Birke hat unter dem freundlichen Zutun der Sonne nicht lange gebraucht, sich in ihr grünes Gewandl zu werfen, und di« Kastanie und die L rche haben es ihr gleich getan. Mit je dem Tag wird nun ein Gang durch unsere Anlagen loh nender und genußreicher. Am Poetenweg, bet der vom Verschönerung-Verein über die Jahna errichteten Brücke, sind auf einer im vorigen Jahre abgeholzten Fläch« Kie- ferngruppen angepflanzt worden. Im Parke haben dt« Ruhebänke tvieder Aufstellung gefunden und am morgigen Sonntag wird auch die Schankwirtschaft des Stadtparks eröffnet. —MI. Flurschade n. W aldfrevel und Krieg», wirtschaft. Auf viele Millionen Mark ist im Frieden der Schaden veranschlagt worden, der der Land- und Forst- wirtschaft und damit der deutschen Volkswirtschaft jährlich durch Flurschaden und Waldfrevel entstanden ist. Diese Schäden erwuchsen zum allergrößten Teile aus Leichtfertig- kett und Bequemlichkeit. Leichtfertig handelte, wer ohne Not Aecker Und Wiesen betrat, um vielleicht eine Blume zu pflücken, gedankenlos Getreidehalme und Nutzpflanzen auSriß oder tändelnd mit dem Svazierftock köpfte, wer Äest« und Zweige abriß oder abbrach, wer Waldschonungeu be trat, ohne auf die zarten Pflänzlinge peinliche Rücksicht zu nehmen. Auf leidige Bequemlichkeit war die nicht aus»»- rottende Unsitte zumeist zurückzuführen, die bet nasser Witterung schmutzigen Feldwege zu verlaßen und läng» des Ackers einen — nur anfang» — sauberen Psad zu bahnen, der sich allmählich immer mehr verbreiterte und schießlich oft breiter war al« der eigentliche Weg. Genau so war derjenige zu beurteilen, der «ine kleine Weakrüm- mung dadurch abkürzte, daß er kurzerhand seine Schritte über Acker und Wiese lenkte. Wie viele Landwirte sind infolge solchen unbedachten Luns städtischer Gvaziergänaer und Ausflügler verärgert worden, wie mancher schone Privatweq in Wald und Flur ist deshalb für den Verkehr l Stla» Hempel beobachtete, während er mit Matton sprach, dir Gräfin und Dallarioa aufmerksam. Gr sah, wie Lilian Lafardy sich redlich Müh« gab, ihren Gast zu unterhalten, wie aber alle Versuch« abzlkiten an ei ner steifen, zurückhaltenden Schweigsamkeit Dallarioa». War er immer so oder bloß heut«? Warum sah er dir Gräfin, wenn er sich unbeobachtet glaubte, so traurig an und senkte den Blick daun, wenn st« sich ihm wieder zuwandte, plötzlich in peinlicher Verlegenheit zu Bode»? Auch Lilian schien schlteglich nervös zu werden unter die sem Gebühren. Röt« und Bläff« wechselten mehrmals auf ihren Wangen. Zuletzt blieben zwei rot« Flecken al» Zeichen innerer Erregung darauf liegen. Eine Zeitlang schien auch sie trotzig schweigen zu wolle«, besann sich dann aber und entfaltete plötzlich eine unnatürlich gesteigerte Beredsamkeit. Leroq und Mr». Tudor waren noch nicht hier. Matton, die einsilbig blieb, watt ihrer Stiefmutter zuwei len «inen verwunderten Blick zu, al» wollt« sie fragen: Hast Du denn oll unser Leid plötzlich vergessen? Aber die Gräfin schien nicht» zu merken und war sichtlich nur von dem krampfhaften Bestreben beseelt, kein, Pans« in der Unterhaltung rintreten zu lassen, bi» sie sich plötzlich selbst mit den Worten unterbrach: .Aber so helfen Sie mir doch «in wenig, meine Herrschaften! Warum schweigen Sie denn all« und machen solche Leichenbittermienen? Ich dächte, wir brauchten wahrlich «in biSchen Heiterkeit!" Matton wollte etwa» sagen, aber Dallarioa blickte di« Gräfin düster an und bemerkt«: .ES gibt Lagen, >vp Heiter keit Frivolität wird, weil st« ninialüriich ist. Ich wollte, Sie wären sich dessen mehr bewußt, Gräfin!" Lilian errötet« ärgerlich. > .O, Sie Hofmeistern schon wieder! Aber wissen Tie, daß die» sehr langweilig ist?" «Die» ist möglich, aber vielleicht langweilt e» nur die, di«, blind für den Ernst de» Leben», in einem ewigen Freu- ! dentaumel durch da»s«lb« hinzuwandel» wünschen I" Etwa» unendlich D-He» zuckt« plötzlich um den Mnnd der Gräfin. St« blickte Dallarioa erschrocken an und murmelte zaahast wie «in gescholtene» Kind: «Muß man blind sein für alle» Ernst, weü man wenigsten» die «in« Weisheit vom
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