Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191608038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-08
- Tag 1916-08-03
-
Monat
1916-08
-
Jahr
1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1916
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
drückung dr» SNavenbandel» vorstebt. Die deutsche Be» qründung der Maßnahmen, daß nämlich die Haltung Eng» land« die Versorgung der besetzten Gebiete immer schwieriger mache, wird als unzulässig zurttckgewleseu. da die Blockade- niahnahmen der Alliierte» regelrechte Kriegvbnndlungen seien, gegen die Dcutschlaud keine Beschwerden erbeben könne. Brianv gibt in de», Begleitschreiben -ui» Gelbbuck, zu, dal; die französische Negierung natürlich die Einzelheiten ihrer Beweisstücke nicht bat nachprüfen können, da es sich nm Vorgänge im befehlen Gebiete bandle. Die deutsche Re- gierung möae, wenn sie die französische Auffassung ansechten wolle, die nentralen Mächte zur Untersuchung besonder» der Ereignisse von Lille, Roubaix und Tourcoing vom 22. bis 2V. April 1»16 ermächtigen. In Holland erregt die Forderung der französischen Re gierung, das; die Neutralen zur sogenannten Wegführung der Zivilisten au« den besetzten Teilen NordfrankreichS Stellung nehmen sollen, nur Befremden und Nopfschütteln. Die Bresse verhalt sich zu der französischen Note durchaus ablehnend. Tie„Tnd' schreibt: Diese Note bat eine schwache Leite. Sie richtet Beschuldigungen gegen Deutschland, doch wird schon im voraus gesagt, das; diese Beschuldigungen nicht direkt durchaus begründet seien, und daß in diesem Fall Deutschland die Unwahrheit der Beschuldigungen zn beweise» haben werde. Natürlich werde Deutschland sich weigern. Aus der anderen Seite sei cs für die Franzose» selbstverständlich sehr schwer, sichere Daten über das besetzte Gebiet zu erhallen. Indessen, welcher Neutraler bildet sich auch nur einen Augenblick ein, daß ei» Protest ihrerseits bei de» kriegführenden Mächte» irgendeinen Erfolg haben werde? Die deutsche Antwort an Greu. AnS Washington wird berichtet, in einer deutschen Note wird Großbritannien» Anerbieten, die Durchfuhr von Lebens mitteln aus Amerika nach Polen znz»lassen, abgelclmk, weil die daran geknüpften Bedingungen unausführbar sind. Es wird in der Note nicht von Wilsons persönlichen Bemüh»»- aeir gesprochen, sondern gesagt, daß weitere Verhandlungen zwecklos seien und eine Unterstützung durch Amerika wahr scheinlich infolge der günstigenErnteanSsichten inDeutscblaiid uicht notwendig ist. , Hnnaerkrieg auch aegcn Norwegen. Die Briten habe» nnmnehr den Norwegern nicht nur die Mchlzufubr, auch die Zufuhr von Kor», Kolonialwaren und Fett gesperrt, und schon erhebt sich drohend das Ge spenst eines KobleneinsuhrverboteS, das die norwegische Industrie bei dein Mangel des Landes au Kohlen aufs empfindlichste treffen müßte. Was kümmert es John Bull, daß ihm die norwegische Handelsflotte schon jetzt ein gutes Teil des eigenen LnnfssmangelS ersetzt. Er möchte Norwegen völlig unter seine Knute haben, mochte jeden HandrlSner- tehr des neutralen Landes mit dem Deutschen Reiche unter bunden wisse». Auch die Norweger, die bisher in ihrer große» Mehrheit der Entente weit wehr Svmvathien ent- gegcnbrachten als uns, müsse» sich allmählich davon über zeuge», wie blutig ihre Rechte von England verhobnt wer den. Zudem da die Lebenmittclzusuhv infolge einer im nördlichen Teile des Landes drohenden Mißernte in diesem Iabrc noch wichtiger erscheint als sonst in guten Ernte- labren. Aber es wiro schon eines sehr scharfen Auftretens bedürfen, nm die Regierung in London, wenn auch nicht zn einer volllommencii Aufhebung, so doch einer Milderung ihres HungerkriegcS zu bestimmen. Job» Bull ist ein gar dickfelliger Geselle. Französischer Mauuschastsmaugel. Wie schweizerische Blätter melden, verwenden die fran zösischen Militärbehörden, offenbar aus Mangel an Mann schaften, künftig zur Gcfgnyenenbcwnckuua auch Zivilisten, die aus jedem Militärverhaltniü ausgeschlcdcn sind. Diese Gcfangeuenwiirtcr erhalten einen Lohn von 3 Franken. Fall V° , Ziufc». Newvork American erfährt ans guter Quelle, daß Frankreich fast 7 , Zinsen ans die eben bckanntgegebenc Anleihe von 10«) Millionen Dollar bezahlt. Ter Papst für Cascmcnt. Au? vatikanischen Kreisen will „L'Italie" wissen, daß der Papst vom König van England die Begnadigung Ease- meuts nachgesncht habe, durch de» englischen Gesandten, den er dieser Dane in Priuntaiidienz empfing. Man glanbe, daß König Grvrg den Wünsche» des Papstes »achgcbe» werde. Italienische Zensur. Ter katholische» „Italia", der „Stampa" in Turin und der „Nazione" in Florenz ist seit 4 Tagen die Versendung ihrer ZcitungSpakete ins Ausland nutersagt worden. Die Ursache sott eine kurze Notiz über Truppcnbilsc sür Frank reich sein. Seit 4 Tagen kommen keine römischen Zeitungen in der Südscbwciz an, auch Briefe jeglicher Art bleiben ans. Italienische Telegramme trafen mit 5, tägiger Verspätung in Lugano ei». Der amerikanische Einspruch orgr» die schwarzen Listen. Tie sich aus der engtischen schwarzen Liste ergebende Lage hat »acv Beurteilung in Washington an Ernst zu genommen. Die amerikanische» Kaufleute wollen sich zu einem wirksame» Einspruch vereinigen. — Depesche» des -Nemyork American" nus Washington zufolge, versuchte Wilson, England davon abznbringen, Amerikaner auf die schwarze Liste zu setze», doch wnrdc es glatt abgelehnt. Falls ei» diplomatischer Einspruch erfolglos sein sollte, wird die Durchdringung eines Gesetzes erwogen, das aus ländische amerikanische Häfen anlausende Schiffe verhindern soll, irgendwelche Amerikaner unterschiedlich zn behandeln. Nach Ansicht eines Verwaltnngsbeamten soll die Gefahr eines ernsten Handelskrieges zwischen den Vereinigten Staaten und England bestehe», falls eine freundschaftliche Beilegung auf diplomatischem Wege unerreichbar wäre. — Nach einer Meldung der „World" aus Washington erörtern amtliche Kreise die Notwendigkeit der Einbringung eines Gesetzes beim Kongreß, welches Vergeltungsmaßnahmen gegen Enaland und seine Verbündeten zuläßt, um sie zu genauer Beobachtung der Rechte Amerikas und der neutralen Länder zn bringe». — „Tribüne" meldet aus Washington einen vollständigen Wandel in der Haltung der Regierung »egen Enaland in den letzte» beiden Lagen. Amerika fei setzt zu der Notwendigkeit aiisgerüttelt worden, einen strengen stand mit bezug auf das cinzunehmen, was als englische Verletzung amerikanischer Reckte zu betrachten sei. Nach Mitteilung des internationalen Nachrichtendienstes aus Washington macht eine von einem BotschaftSbeamten ver- faßte energische Verteidigungsschrift eS klar, daß noch mehr Firmen auf die schwarze Liste gesetzt werde» sollen. Sic enthüllt den Beschluß Englands, die Neutrale» mit Ein schluß der Vereinigten Staaten zu zwingen, an der Aus rottung und Vertreibung des deutschen Handels mitzu- arbeiten. — Eine Autorität auf dem Gebiete des Völker rechts Prof.Stomcll von der Columbia-Universität bezeichnet da« englische Vorgehen als eine handgrcifende Verletzung der amerikanische» Souveränität. Es sei erniedrigend für di« nationale Unabhängigkeit und Selbstachtung sich ihr zu unterwerfen. Vergeltungsmaßregeln, nicht Worte, feien das geeignete Mittel, sich Achtung zu verschaffen gegen die fortgesetzte Verletzung souveräner Rechte. Der dentsch-italirnische Handelsvertrag gekündigt. Die schon während der Pariser Wirtschaftskonferenz von Pariser Korrespondenten italienischer Blätter mttgrtetlie Absicht der italienischen Negierung, den deutsch-italienischen danbelSvertrag von 1VV4 zu kündigen, sei nunmehr, so schreibt der »Petit Paristen" vom „Secolo"-Korrespondenten (kam- polon-bt, -irr Tatsache geworben. Eampolonght erblickt tu dieser Matnatme «inen wettrrrn Schritt. de» römische» Ka binett» auf dem Wege »um lückenlosen Anschluß an seine Verbündeten. «Dir Kündigung de» von Italien längst ge brochenen vertrage» ist natürlich nur noch ein« Formalität.) Die Gelöfchwierigkeitrn Italiens. Aach einer Privatmeldung der „Neuen Züricher Zei tung" au» vlilsiuge» ist sicherem vernehme» nach die Finan zierung der mindesten- bvv Millionen Lire monatlich be tragenden italienischen KriegSkoste» auf -er Finanzministcr- konferenz in London nicht gelungen. Italien hat bisher die von England geforderte Verpfändung seiner Zolleinnahmrn auch bei der vorgeschlagenen Geheimhaltung vor der Seffent- lichtest und dem Parlament nicht zugestandrn. DaS Still schweigen über die SO Milliarden-Anleibe de» verbände» wäre demnach erklärlich. rageögeschichit. Deutsche« Reich. Die Antwort de» Kaiser» an den Reich», taa-präsidenten. Die „Nordd. All«. Zta." veröffent- licht nachstehendes Anworttelegramm des Kaiser» an den ReichStagspräsidenten Dr. Kämpf: Meinen herzlichen Tank für Ihre freundlichen Segenswünsche und den Ausdruck zu versichtlichen Vertrauens in den glücklichen Ausgang der schweren Hetmsnchung des Vaterlandes. Das deutsche Volk hat die von seinen erwählten Vertretern Mir am 4. August 1914 in di« Hand gelobte Treue durch Helden» taten und Opfer ohnegleichen in den beiden Krtegslahren glänzend betätigt. Gott der Herr wird — dessen bin ick ge wiß — solche Treue lohnen durch seinen weiteren Beistand bi« zur siegreichen Nebcrwinduug unserer Feinde nnd durch eine glückliche Zukunft des Vaterlandes. Wilhelm l. k Die Erklärung des KriegSrrnährnnaS- amtes. Der gestern veröffentlichten Erklärung des Vor standes de« KrlegSernährungSamtes haben sich weiter äuge- schloffen: Deutscher Landwirtschaftsrat: Tr. Graf von Schwerin-Löwitz: Hauptausschuß nationaler Arbeiter- und Berufsverbände Deutschlands: G. Jenen: Reichsansschuß sür den Kleinhandel: Dr. Biller, Findeisen, Dr. Eberle: Rcichsvcrband deutscher Städte: Saalmann, Dr. Bclltan. A us g c z ei cb net e Ernte in Bayern I» Bauern bat nach amtlicher Mitteilung die Heuernte einen Mcbr- crtrag von 50 bis 80 Prozent gegenüber dem Vorjahre er geben. Die Roggen- und Gerstenernte, die nahezu beendet »st, ist ebenfalls eine ganz ausgezeichnete. Schweiz. Der RegierungSrat de« Kanton Basel-Stadt hat be schlossen, in Basel eine Schweizerische Mustermesse zu »er- anstalten, die erstmalig Mitte April 1017 abaehalkerr werde» soll. In den vorbereitenden Abschuß sind drei Vertreter des RegicrungSratS abaeordnet und dem Depar tement des Innern der benötigte Kredit für die Vorarbeiten bewilligt worden. China. Die „PeterSb. Tclegr.-Agentur" meldet aus Peking: Hier fand die Eröffnung des Parlaments statt. Präsident Li-Aüan-Hung leistete den Trencid ans die republikanische Verfassung. kn AM«« M KliklemWen MMchnmkks. Zu diesem Thema ergreift in dein neuesten Heft der „Sächsischen Industrie", dem Oryan de? Verbandes säch sischer Industrieller, der Direktor der Bereinigten Elbe- schiffahrls-Gesellscbostc» A.-G., Dresden, Herr Gustav Pcl- ler->, der dein Gesamtvorstand des Verbandes Sächsischer Industrieller als Mitglied angehört, das Wort. Er gebt von der Tatsache aus, daß die Erfahrungen des Kriege« in steigender Erkenntnis der SlbhänMkeit nmerer Volkswirtschaft von dem Ueberseekandcl die Be deutung leistungSiähiger Verkehrswege dem Bewußtsein aller 'hsebölkcrungsschichten näher gebracht habe und daß kein andere« Reich deS europäischen Festlandes so große weit ins Landinnere schiffbare natürliche Wasserläufe wie Deutjckland besitz!. Dein »obliegenden Gedanken, sic mit einander durch Kanäle zu einem einheitlickten Wasser stranennetz zusammenzuschließen, ist die Verwirklichung in den Jahre» unserer friedlichen Entwicklung zum großen Teile leider versagt geblieben. Der Verfasser behandelt daun lvciker die Notwendig keit der Verlängerung des jetzt in Hannover endenden Nbein-Wcser-KanalS nach der Elbe. Dieses fehlende Ver bindungsstück hätte gerade in der Zeit unserer wirtschaft lichen Kämpfe im hohen Maße militärische und wirtschaft liche Ausgaben zu erfüllen vermocht, wenn e? dem Ver- kehr bei Ausbruch des Kriege? zur Verfügung gestanden hätte. Nach weiterer Behandlung der Anschlnßver- bindnngen Leipzig? an de» Mittelland« - Kangl und der Programme für die Herstellung einer Verbindung mit dem. Rhein nnd dcr Donau geht der Verfasser weiter ans den michligcm Donau-Oder-Elbe-Weg ein, dessen Verwirklichung bereit? im österreichisckvm SSasserstraßennetz vom Jahre 1901. vorgesehen mar, dessen planmäßige Ausführung je doch ans innerpolitischen Gründen Oesterreichs im Jahre 1912 zur Vertagung gelangte. Für den Elbeansmluß liegen drei verschiedene Planungen vor, von denen die Verbindung clbeanswärts über Melnik bis Pardubitz und von dort östlich abzweigend mit einem bei Preran in die künftige Oder-Donon-Wasser- straße einniündcnden Qucrkanal die meisten Aussichten be sonder? in technischer Hinsicht für sich in Anspruch nimmt. Mit Ausnahme einiger genereller Studien liegen bestimmte Detailprojektc für den Elbc-Dcman-Weg noch nicht vor. Nach alteren Vorberechnungen ist die Zahl der Schlcußen auf der Strecke Melnik—Pardubitz—Preran—Wien aus 50 veranschlagt worden, während die Linienführung dcr Mol dau entlang bei Linz in die Donau ernmündcud nahezu die doppelte Scbleußenzcihl erfordern würde. Der Donau verkehr bat in den letzten Jahrzehnten nicht zu der Ge staltung geführt, wie wir sic ans unseren deutschen Strömen beobachten können, doch hat der Krieg einschneidende Wand lungen liier geschaffen, und es ist zweifellos, das; die Binnen- schissabrt große Leistungen anszusiihren vermocht hätte, »renn ihr Zugangwcge zur Verfügung gestanden hätten, uni die Betriebsmittel (Schisse nsw.) ans einem Stromgebiet nach dem anderen zn überführen. Nur dein Mangel an künstlichen Verbindungswegen und dcr Rückständigkeit vor handener Kanäle durch unzulängliche Abmessnngcu, die hinter den technischen Fortschritten zurückgeblieben sind, ist es zuzuschrriben, daß die östlichen Ssasscrstraßen — Do- nan und Weichsel — dcr Befahrung mit Rhein- nnd Elbe- schlsfc» unzugängig blieben. Große Mengen der Getreide- an-fuhr aus den unteren Donauländcrn haben unter den gegebenen Verhältnissen den langen Beförderungsweg na türlich mit höherem Frackiaufwank, ans der Eisenbahn zu rücklegen müssen. Der Ilebcrgang auf die Wasserstraßen: Oder, Elbe, Rhein bat sich rrst aus weit zurückliegenden Plätzen — auf der Elbe über böhmische und sächsische Um- schlaasorte — vollzogen. Der Aufsatz behandelt dann weiter die Wichtigkeit der Verbindung Donau-Elbe, di« mit vollem Recht die gleichberechtigte Wertung wie die übrigen Verbindungen Donau-Oder und Donau-Main beanspruchen dürfte. Kür die Anschlußvrrbinbuna der Elbe sprechen die Verkehr?» dicnste unk Leistungsfähigkeit d«S ElbewegeS, die au» DurchschnittSberechnungen uachaewiesene längere Betriebs dauer und die von der österreichischen Regierung in teil weiser Ausführung te» österreichischen Wasserstraßen» gesetze» vom Jahre 1901 zur Kanalisierung der Oberelbe unk Moldau in Höh« von mehr als 50 Millionen Kronen 8iB«ls kl MAnde s«r die dMe» MM. md MM«»». Die in Sachsen unter der Schirmherrschaft Ihrer Kgl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg stehende allae» meine Deutsche Sammlung: „Volksspende für dl« Deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen" bat in den Sammeltagen des 7. nnd 8. Juli im ganzen Königreiche bisher die hoch erfreuliche Gesamtsumme — abzüglich der entstandenen Uw koste» — von rd. Mk. 523000 erbracht. Da z. Zt. noch einige Beiträge nusstehen, auch das Ergebnis der am 9. Juli in den Kirchen des Landes abgehaltenen Collekte noch nicht vollkommen festlicgt, kann sogar niit einem Gesamtreiiiertrag der Spende von etwa Mk. LSVVV« gerechnet werden. Nach den seinerzeit bei Genehmigung der Sammlung durch das Kgl. Sächsische Ministerium des Innern erlassenen Bestimmungen sind von diesem Rein erträge drei Viertel dem deutschen Hauptarbeitsausschuss» »ach Berlin z» überweisen, während ein Viertel der Ver fügung des Sächsischen LandeSarbcitsausschusseS der Volks- spende untersteht. Einem Beschüsse des letzteren zufolge soll dieses Viertel — im Sinne de? Zweckes dcr Sammlung und der Geber — ebenfalls zur Pflege und Fürsorge für die Gefangenen in Feindesland Verwendung finde» und von dem LmidcsauSschusse der Vereine vom Roten Kreuz im Königreiche Sachsen ausschließlich in diesem Sinne verwaltet und verwendet werden. Das berrvorrngende Samnielcrgcbnis legt wiederum ein alänzendeü Zeugnis, sowohl für die schon so oft betätigte Opferfrcudigkeit des gesamten sächsischen Volkes, als auch für seine treudeutscbe Gesinnung ab, wenn cs gilt einzutreten für die allgemeinen Interessen unseres Reiches und unsere« tapferen deutsche» Heere. Möge ein Jeder der einen Bei» trag zur Spende gegeben, des Dankes dcr unter fremdem Joche sa'nnaÄteiidcn deutschen Gefangenen sich versichert halten, möge er davon überzeugt sein, daß durch die »Volk»- spende" schweres Leid Linder»»« und Abhilfe erfahren wird. Die Versorgung unserer Gefangenen in Rußland und Sibirien mit warmer Kleidung, die Lieferung von Zusatz- nahruug nnd Medikamenten an viele Deutsche in feinlichen Länder», endlich großzügige Liebcsgabensendungen us«., verteilt ausschließlich unter Aufsicht von Vertretern neu traler Staaten, werden hierzu helfen! In den größeren sächsischen Orten sind für die Bolks- fpendc (in runden Zahle») und im einzeluen gesammelt worden: in Dresden M. 80000, in Leipzig M. 32000, in Chemnitz M. 18 600, in Plauen M. 8320, in Bautzen M. 7820, in Zittau M. 6200, in Meißen M. 4370, in Freiberg und Blaßewitz je M. 4200, m Crimmitschau M. 3500, in Neugersdorf M. 3820, in Pirna M. 2300 usw. usw. Welche erhebliche Arbeitsleistung der unter dem Vorsitze des ordentl. Professor« an dcr Technischen Hochschule Ge heimrat M. Focrstcr stehende Sächsische LandeSarbeitSauS- schutz zu erledige» gehabt hat, mag daraus ersehen werden, daß bei der Vorbereitung und Tnrchführung der Sammlung mit nicht weniger als 3400 verschiedenen Dienststellen im Lande zu verkehren war, daß etwa 7000 Briese, sowie 10000 Sendungen von Sammelbüchse!«, Sammellisten und An schlägen hcransgegangen sind und etwa 3500 verschiedene Geldeingänge zu buchen und zu verrechnen waren. Die umfangreiche,; Kassen-Gcschäste für die Sammlung und deren Abrechnungsarbeit lagen in den Händen des Schatz- meiftcrs des Landesausschuffes vom Roten Kreuz Geheimen Hofrat Ernst und des Direktors der Sächsischen Bank Kommerzienrat Grnnebera. Die Gesamtuntosten der Samm lung haben nur rund M. 16000, d. i. für den einzelnen der 3200 Sammelorte in Sachsen nur M. 5.— betragen. Möge die Sammlung — dem Willen der Spender, der Veranstalter und Leiter entsprechend — reichen Gegen für unsere deutschen Gefangenen erbringen und ihnen zeigen, wie dankbar das gesamte deutsche Volk ihrer gedenkt! aufaewendeten Geldmittel. Für große Gebietsteile Oester- reichKlngarn? wird Hamburg auch in der Zukunft sein« Bedeutung al» ausschlaggebender Seehandelsvlatz behalten. Seit der Retch-grilndung 1871 hat der Elbeverkehr in Hamburg bis zum Jahre 1913 eine Steigerung um mzhr als das zednfachc genommen. Die mit Binnenschiffen auf dcr Elbe in der Talrichtung in Hamburg ««gekommenen Gütermengen betrugen im Jahre 1913 4,65 Millionen Ton nen, die von Hamburg elbaufwärts beförderten Güter mengen in demselbcr Jahre 5.7»2 Millionen Tonnen. Da bei iimsaksen diese Ziffern bei Uwitem nicht den gesamten Güterverkehr auf der Elbe. Nickst eiugeschlossen sind di« böhmischen Braunkohlen, deren Verfrachtung-Mengen im Jahre 1906 2,114 Millionen Tonnen betrugen, wovon nur ein versch,sinkend geringer Teil bis Hamburg gelangte. Nicht einbegriffen ist ferner der Zwischenortsverkehr, dar unter jener auf der Strecke von Magdeburg nach Sachsen und Böhmen, sowie umgekehrt, und dcr im steten Auf schwung begriffene Güterverkehr durch den Trave-Kanal über Lübeck. Neben dem gesaniten industriellen Aufschwung haben auf die Oiestnltung de» Ell'everkehrS sowohl die Beseitigung dcr Elbezölle, al? auch die Fortschritte auf technischem Gebiet befruchtend eingewirkt. Umfangreiche, i» der Nähe der Elbufcr anlässiggetvordene Industrien ver danke» ihre Entwicklung nicht znm geringen Teil« der billigen VersrachtungSgelegrnheit ihrer Nohstofse und Er» zcugniisc auf dem Wailcrweae. .dessen Verlängerung nach dem Osten ihnen neue Absatz-Gebiete erschließen wird. Tine Umgehung dcr von Ke»; Elbewege beherrschten hoch ent» wickelten Wirtschaftsgebiete durch Bevorzugung nur der Donau-Oder-Verbindung, würde, abgesehen von ihrer schäd lichen Zurücksetzung und der Unvollständigkeit de- Wasser- straßenuetzcS auch z» einer schweren BcnaclNeiligung zahl reicher Ellwrte dmck, Ilcberaang Ke? Nmschlag-verkehr- auf andere Plälc führen Aus diesen Erlvcigunaei; haben in neuester Zeil verschiedene Körver>ckaiten, Industrie»«»- bände, Handelskam'ncrn und Städte sich d«S Geaenstande- cmgenominen. Nickt daraus tönnen die Erörterungen länger gerichtet sein, „ob" die Berbindnng-kanäle erbaut werden sollen, nur da? „wann" ist zur Zcitfrage gewor den' Die Fingerzeige des Kriege«, au? denen wir di« Nutzanlvendnng ziehen müssen, sprechen zu ernst und deut lich z:r uns, al» daß ei» Aufschub auf längere Zeit gut geheißen werken könnte. Schwierigkeiten in der Erbau» ung sink nach Kem heutigen Stande unserer Technik nickt zu erwarten: wen» sie sich dennoch cinstellen sollten, wird sie die Wissenschaft der berufenen Fachmänner zu über brücken wissen. Schließlich wirk auch die Kostcnfrage der militärischen, wirtschaftlichen unk politischen Bedeutung gegenüber zurücktreten müssen. Möchte der Donau-Elvcweg iu. allen Volksschichten ebenso nutcrstiitzungöbereitc Anhänger finden, wie si? den tingestrcbten Verbindungen Donau-Mam und Donau-Oder in ihre» Kreisen erstanden sind. Hafer, Mevgkorn, Mischfrncht, wvrl» sich Hafer befindet, oder Gerste über da« gesetzlich zulässige Matz htuau« ver füttert, versündigt sich am vaterltztrve.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite