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2. Beilage znm „Riesaer Tagevlatt? >«» »«lag »ni L»n»e, L BInleeU» »i Rlesa — FS» Bi «MM» «mNnnAch: He» G4»ld» bi Klela SIS raaaahea», SS vettver IONS, «ve»N»SS Jahrp Der deutsche Südfruchtimport. )t( Ein großer Theil Milt«lemopa» bezieht seine» Süd« sruchtbrdars über Hamburg. Im Süden »acht ihm Triest, sür Güdsrüchte der bedeutendste Jmportmarkl em Mittelmeer, Co» cnrrenz. I« Westen bringt die Eiseubahn spanische Südttüchle, theilweise über den Pariser Markt; um Rheine irrten Rotter dam. Amsterdam, Antwerpen alt Südfiuchttnikktr mit Hamburg in Wettbewerb. Da» Geschäft in Norwegen, Schweden und Dänemark theilt Hamburg mit englischen Märkte». Dagegen beherrscht r» da» russische Ostseegebiet. Alle» in Allem betrug die Eüdsruchteinfuhr nach Hamburg beispielrweise im Jabrr TS01 rund 47000 Tonnen Apfelsinen und Orangen, 10000 Tonnen Citrouen, von anderen srischen Flüchten zu schweigen; im gleichen Jahre betrug die E nsuhr nach Bremen 87S Tonnen Apfelsinen und O'ange», 120 Tonne» Eitronev, also 1000 Tonnen gegenüber 57000 nach Hamburg. I» Februar diese» Jahre» wir» «in Artikel der Weser- zeitvug auf den Fiuchthandel Hamburg» hin und sprach di« Ansicht au», daß dieser H-ndel auch in Bremen einen Markt staden Waue. In Bremen hat man sich dann im Laufe di se» Jahre» brmühi, für die demnächst beginnende Südfrüchte-Saison die »othwendigsten Einrichtungen zu tristen. Nachdem Senat und Bürgerschaft die Mittel bewilligt hatten, ist im Frrihas«» «in gut veutilirbarer, heizbarer Raum geschaffen worden, in dem die Südfrüchte gelagert und ring,packt wrrdeu könne». E» ist zu erwarten, daß die Anstrengungen der bremische» .Handeltreibenden Erfolg finden und Bremen im Fiuchthandel wenigsten» für einen Theil Deutschland» den Wettbewerb mit Hamburg wird ausnehmen könne». Die Früchte, um di« «» sich vornehmlich handelt, find in erst«» Linie Apselsinen, C troneu, Arps«!, Weintrauben, Ariana» und Bananen; ferner auch Gemüse, Kartoffeln, Zwieb«ln und Tomate». Borau»setzueg einer gedeihlichen Entwickelung de» Bremer Südsrüchtrmarklt» ist einmal ein« günstige, direkte Dampferoer. bindung von den Produklion»ländern »ach Bremen. Durch die Mittelmerrlini« der Dampfschifffahrt». Grsellschatt Argo ist für Bremen einstweilen eine v!erz«HMgigr Verbindung mir den Haupt, sächlich in Betracht komm,»den Häsen Slcllirn» und Spanien» h«ges ellt, dt« drrr Import der Südstüchtr mit direkt.» Da«, psern zu den marktgängigen Frachtsätzen bewirk-» wird. Für dir Weiterbesörderuug d«r Waare in» Binnenland hat Breme» die gleichen günstigen Bedingungen wie Hamburg; bet der schi ellen und leichten Br derbllchkeit der Waare ist hi«r der Eisenbahn. Transport allein möglich, der Btvnrnwofferweg aukgesch osiei'. Naturgemäß wild weg«« der Bahnfrochteo wesentlich die größere oder gertrg«re Nähr Hamburg» urd Bremen» die Absatzg, bitte ditser beiden Has-«Plätze gegeneinander abgrevzrn. Wa» den Import nach Deutschland über die holländischen und belgi chen Häsen angrht, so ist zu Hessen, daß gerade da» dicht bevölkerte Rhrinisch-Westfältsche Industriegebiet, da» bisher von jenen aus ländischen Plätzen versorgt wurde, d«r bremischen Einsuhr gr Wonne» wirr. Bri d«r zahlreich-» Arbeiterbevölknung dieser Bezirk« r irb d.S Brdürsoiß nach «lnem so billige« und ge sunden G'nuß. rmd Rahrmlg»mittel mit der billigeren Kauf gelegenheit lebendiger werden und den Absatz steigern. Der Absatz selbst wird auch in Bremen — wie in Hom burg und io sonstigen Frnchtmärktea — durch Auktionen ver mittelt werden. Der Südsruchltmportror ist wegen der beson deren Natur seiner Waare an bestimmt« Gesch8ft»form«n ge bunden. Bei Apfelfinrn z. B. spielt sich da» Geschäft in solgen- der Weise ab: Der Früchtr-Packer in Italien oder Spanien kaust von de» Bauern dir Frücht« auf, läft fi« in srinen Lagrr- rävmrn nach Givße und Qualität soitieen und dann zum ver sand packe». I« der Hauptsache wird dann di« Waare so schnell wie möglich an einen AucitorSmakler in einem der Fruchtmärkte const^nirt. Hier wird die Waare daraus sofort «ach der Ankuaft in Auetion v rk -ust; der Auction»erl5» bildet dir Grundlage der Abrechnung; d e Ladung»- und Auetion»- sprsrn wrrden d m Verlader ber-.h«et. Für di« Auktion selbst wild die Wa »« gewöhnlich in Lot» von 20 bi» 30 Kiste« von den Maklrr» einzetheilt und d«n Jnteresientrn über die etnzrln n Lot» gedruckt« Listen gesa»dt. Bon jedem Lot steht eine gröffart« Probkkist« vor der Auktion in dem brtrtfftndrn Lager z »; Befichttgung an» Die Ver steigerung selbst findet i» einem besondere«, ost räumlich »eit getrennte» Lokale statt. Die Käufer haben in de« meist.'« Fäll« noch sre'e Lagerung der Waare sür eine b«stimnst« Zeit und können inzwischen den Weiterverkauf besorgen. Der versand an d « bivnenländischrn Abuehmer rriordrrt natürlich «ine sachge mäße Verpackung, wir auch sür den Schiff»tran»vort nur wodl- ventilirie, möglichst mit Holzdeck vrrsrhenr Schiffe verw«»d- bar find. E» ist zu erwart««, daß der Südsruchthandel mit de» Hauptproduktiou»ländern Spanien und Italien auch für andere Arttkel «inen vkrmrhrtrn Auttavsch nach fich ziehe» wird. Daß im Jahre 1000 Hamburg» Handel mit Spanien incl. Gibraltar und Italien ircl. Malta lGIn- und Autisuhr) rund 95 Mtllio.ea Mark werth war — -egen rund 8 Millionen Mark für Breme» — ist zum Theil «ine Folg« der häufigen raschen Frachtgelegen heit, die der Südfruchthandrl vorauSsetzt Welcher Ausdehnung dieser Hand«l»zw«ig in Deutschland »och sähig ist, beweist Eng land» Vorbild: Der jährliche Consum von Südsrüchten beträgt hier aus den Kopf der Bevölkerung 7 dg gegen 1'/. dg irr Drntschland. Mo «omditktmtoll« ä. M. Sonntag vormittag non 11 bi» iS Uhr. r« v. Suwümw »vinr-ivk, likkdlmmei«., »Ist- Mil MMIiMst. «r » 1 »MNGN vorzügliches billiges Licht für Inne» und «usten ve- MIUNIIVNI I-aMPVII» Einfach in der Behandttmg! Blatt «nd riecht 111 Delmenhorster Linoleum, Lester Fußbodenbelag für Zimmer, Korridore Treppe« «sw., bleib, in Haltbarkeit, technischer Vollendung und Schönheit WW^ 'MW Infolge größerer Partieabschlüsi« verkaufe ich daLsttbe jktzt zu he- deutend herabgefetzte« Prctsen. Sämtliche Qualitäten sind t« gut ab- gelagerter War« vorrättg. 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Berlin V. 8, find zu b ziehen durch: K. in oder direkt durch da» AnSstellnngS- und BerkanfSlokal der Leipziger Spritfabrik Leipzig Reichsstr. 0. is) Schwester Katharina. Roman von O. Elster. Fortsttzung. Nun knurrten und bellten die Schakale noch wüthen- der, aber die Hyäne vertrieb sie und machte sich jetzt allein an das leckere Mahl, »nährend die Schakale sie gierig umkreisten. Der Mond war aufgegangen und beleuchtete hell das eigenartige Schauspiel. Die Hväne riß und zerrte an der tobten Giraffe — da erhob Henning seine Büchse — der Schuß krachte — ein lautes Geheul — ein hoher Äuftsprung, und verendend brach das wilde Thier zu sammen, während die erschreckten Schakale das Weite suchten. Der Schuß schien für die Nacht alles weitere Ge- thier verscheucht zu haben. Die Nacht verlief in Grabes stille, kein Don war zu hören, kein Blatt regte sich, die ganze Natur war in tiefen Schlaf versunken. Wachend saß Henning da und blickte zum Mond hinauf, wie er seinen Silberbogen auf dem dunkeln Him melsgewölbe beschrieb; in majestätischer Prozession zogen die funkelnden Sterne vorüber, das kreuz des Südens stand schimmernd am Himmel; die Einförmigkeit des feierlichen Schweigens wirkte endlich auf die Sinne Hen nings, sodaß er einschlummerte. Heimathliche Träume durchzogen seine Seele; er er wachte erst, als der Morgen dämmerte. Ein rother Streifen am östlichen Horizont kündete den nahen Anbruch des Tages an. Der „Morgenvogel" flog herum, nach Würmern ausschauend. Mit scharfem Gekreisch stürzte sich der „Kameelvogel" kopfüber in das Geäst eines Kgung-Baumes, während eine Schaar Enten sich schnatternd aus dem Schilf erhob, um nach kurzer Zeit auf die Wasserfläche niederzufallen. Henning reckte sich und wollte vom Baume herab- steigen, um zu dem warmen Feuer zu eilen, das Wilhelm wkder entfacht hatte. Noch einen Blick warf er über die wellenförmige Ebene, über die jetzt die Sonne ihre blitzenden Fluchen er-»ß^ Ta sah er einige hundert Schritte entfernt das hohe Gras fich bewegen, als schleiche ein großes Thier vorsichtig hindurch. Er griff nach der Büchse, in der Meinung, daß ein Leopard sich heranschleichen wolle. Doch plötzlich war es ihm, als blitze die Sonne auf Stahl und Waffen. Aufmerksam sah er durch seinen Krimstecher — jetzt erhob sich eine menschliche Gestalt aus dem Grase und lugte vorsichtig nach Wilhelms Lagerfeuer hinüber — da noch eine — und dort und dort — wahrhaftig, es waren die räuberischen Khauas, Welche einen Ueberfall planten. Mit Blitzesschnelle glitt Henning vom Baume — die Khauas hatten ihn jedoch bemerkt und erhoben ein wil des Geschrei — ein Schuß krachte, und die Kügel schlug klatschend in das Geäst des Baumes. Wilhelm war jetzt auch aufmerksam geworden. Er sprang zu den Pferden, aber schon stürmten die Khauas unter wildem Geschrei herbei — Wilhelms und Hennings Büchsen krachten — zwei der Angreifen warfen die Arme in die Luft und brachen zusammen. Die anderen dunklen Gestalten verschwanden im Grase. Aber in schußsicherer Entfernung tauchten andere Feinde auf; berittene Hotten totten und Bastards, die auf den kleinen sicheren Gäulen rasch heranslogen. „Inst en Sattel!" ries Henning. „Und schnell zur Station!" Die Flinten der Bastards krachten, aber sie schossen schlecht. Schon sahen Henning und Wilhelm im Sattel, und die vollkommen ausgeruhten Pferde jagten davon, den immer deutlicher auftauchenden Bergen entgegen. Mit wildem Geheul folgen die Hottentotten und Ba stards. Sie theilten sich, um den beiden Reitern den Weg abzuschneiden — aber die Pferde der Deutschen sind den kleinen, struppigen Gäulen an Schnelligkeit wett überlegen — nach und nach vergrößert sich die Ent fernung zwischen den beiden verfolgten und ihren Ver folgern, sie können ihre braven Thiere etwas verschnau fen lassen — dann geht es in langem Jagdgalopp wei ter — und nach zweistündigem scharfen Ritt hatten sie auf ihren dampfenden, athemlosen Pferden vor denk Thore von Rietfontän. 11.' Kapitel. Ter Sergeant, der während der Abwesenheit Hennings das Kommando geführt hatte, trat ihnen erstaunt epp» gegen. Mer der Ruf: „Die Hottentotten greifen an! —? Zu den Waffen!" brachte sofort die ganze kleine Besatzung in Bewegung, Jeder griff nach dem Repetierkarabinetz Revolver und Säbel, und binnen einigen Minuten standi die kleine Schaar kampfbereit auf dem engen Hofe de» Station. Es waren prächtige, sehnige Gestalten, die in ihre» hellbraunen Röcken, hohen Stiefeln und dem breiten Filg-« hut auf der gebräunten Stirn, den Karabiner in dem nervigen Fäusten und den breiten Reitersäbel am Koppels einen echt kriegerischen Eindruck machten. Freilich eine Paradetruppe im Sinne des Exerzier reglements war diese Schaar kampfgewohnter Reiter nichh. aber man sah es auf den ersten Blick, daß sie vor keinem Gefahr zurückschreckten und es mit einem zehnfach übap legenen Feinde aufzunehmen gewohnt waren. Hier, in diesem wilden Kriege barbarischen Völks» schäften gegenüber, in dem Lande ohne Weg und Steg^ bald unter freiem Himmel bei brennender SonnengluW oder heftig niederströmendem tropischen Regen ruhend^ bald in elenden Lehmhütten der Bastards kampirend, ball» dahinjagend über endlose Steppe hinter dem fliehend« Feinde, bald sich mühsam den Weg zwischen dem Felsen geröll des Gebirges bahnend — hier entwickelten sich die höchsten, wahrhaft kriegerischen, soldatischen und mensch lichen Tugenden. Denn hier war nicht nur ein auf seine eigene Kraft angewiesen, sondern die eigen artigen Verhältnisse schufen auch eine weit innig« Kameradschaft als daheim in friedlichen Verhältnisse». voll vertrauen überflog auch jetzt Hennings Ang» seine kleine Schaar, die ruhig seine Befehle erwartende dastand, ohne mit der-Wimper zu zucken angesichts deL drohenden Gefahr. , j