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Sollten noch wettere Tatsachen vorliegen, die auf die Ein brüche Bezug haben, wird gebeten, in hiesiger Polizeiwache und, wenn e« den Landbezirk betrifft, an den zuständigen Landgendarm Meldung zu erstatten. —* Gestern abend begannen nun die mit großes Span- nung erwarteten Vaterländischen Festspiele im Hotel Höpfner. Durch die Ungunst der Witterung veran laßt, ließ leider der! Besuch besonder-; auf den billigeren Plätzen an diesem ersten; Abend etwas zu wünschen übrig, während Sperrsitz und erster Platz sehr gut besetzt waren. Man kann aber Wohl als ganz sicher Voraussagen, daß sich der Besuch bei den nächsten Aufführungen bedeutend heben wird. Die Aufführungen sind des Besuches durch aus wert u nd eS dürfte nicht lange dauern, wird sich diese Erkenntnis im Publikum durchgesprochen haben. Mit Eifer und Lust sind die Darstellerinnen und Darsteller bei der Sache, ihre viele Mühe wird hoffentlich durch die Freude belohnt, haß dem KricgeS-DenkMal-Fouds ein erheblicher Betrag zugeführt werden kaum Es herrschte schon gestern abend über die Aufführung nur eine Stimme des Lobes, Wa's sowohl! den Beteiligten als auch dem Lei ter Direktor Werning zur Ehre gereicht. Die zu den ein zelnen Bildern vorgetragenen Musikstücke!der Pivnier- Kapclle — sind recht passend gewählt und tragen viel mit zur Erhöhung der Stimmung bei. Auch die Dekora tion bei dem Ganzen verdient lobend erwähnt zu tver!- den. — ES sei hier den Bewohnern der Umliegenden Ort schaften «in Besuch der Aufführungen dringend Empfohlen, sie werden gewiß nicht unbefriedigt djas Lokal verlassen; namentlich aber die Militärvereine aus der Umgegend müssen vollzählig erscheinen. Die Lehrer der Schulen können auch durch Hinweis darauf und Hinführen der Kinder mit dazu beitragen, daß den Kleinen die ihnen im Gedächtnis haftenden Erzählungen aus' jenen großen Zeiten aufgefrischt und durch Wort unds Bild der vater ländischen Festspiele unauslöschlich bleiben werden. —* Im Monat September 1987 wurden im hiesigen städtischen Schlachthof geschlachtet 784 Tiere und zwar: 12 Pferde, 110 Rinder (14 Ochsen, 20 Bullen, 64 Kühe, 12 Jungrinder), 384 Schweine, 119 Kälber, 108 Schafe und 1 Ziege. Von diesen Tieren wurden bei der Fleisch beschau beanstandet und für gänzlich untauglich zum menschlichen Genuß befunden: 1 Kuh und 1 Jungrind. Diese wurden der Abdeckerei zur Vernichtung überwiesen. Als bedingt tauglich wurde befunden: '/< Ochse, Vi Kuh und 1*/, Schwein, welche im gekochten Zustande auf hiesiger Freibank verkauft wurden. Ais tauglich aber minder wertig waren anzusehcn: Ochse, 7^ Kühe, 3^/, Schwein und 1 Schaf. DaS Fleisch dieser Tiere gelangt im rohen Zustande auf der Freibank zum Verkauf. An einzelnen Organen wurden vernichtet bet Pferden: 2 Lungen, 2 Lebern und 8 sonstige einzelne Organe, bei Rindern: 53 Lungen, 13 Lebern, 9 Darmkanale, 15 sonstige Organe und 40 Kg. Muskelfleisch, bei Kälbern: 1 Lunge, 1 Leber und 3 sonstige Organs, bei Schweinen: 75 Lungen, 30 Lebern, 6 Darmkanale und 10 sonstige Organe, bei Schafen: 4 Lungen und 3 Lebern. Von auswärts wurden in den Stadtbezirk eingeftthrt und zur Kontrollbefichtigung vor gelegt: 12 Pferdeviertel, 18 Rinderviertel, 5 Schweine und 3 Kälber. —7- DaS Königliche Schwurgericht zu Dresden verhandelte gestern, Freitag, nachmittag gegen den Schlosser gesellen Paul Nossek aus Oberhaiduk wegen Sittlichkeit-- verbrechens und leichter Körperverletzung. ES waren fünf Zeugen aus Riesa und Gröba vorgeladen. Die Beweis aufnahme und die PlaidoyerS fanden unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Dem Wahrspruche der Geschworenen gemäß wurde Nossek, unter teilweiser Freisprechung, zu einer 4 monatigen Gefängnisstrafe verurteilt. 2 Monate gelten als verbüßt. — Von der 3. Strafkammer des hiesigen Kgl. Landgerichts erhielt die 51 Jahre alte, schon öfters bestrafte Arbeiterin Marie oerw. Herrfurth geb. Seidel wegen wieder- holten RückfallbetrugS, unter Annahme mildernder Umstände, 5 Monate Gefängnis und 3 jährigen EhrenrechtSverlust; 1 Monat wird als verbüßt angerechnet. Am 16. August d. I. ist die Herrfurth aus dem Krankenhause in Riesa entlasten worden. Einige Tage darnach kam sie nach Gröba und verübte daselbst in einigen Schankwirtschaften Zechprellereien. — Dem „Verl. Tbl." wird aus Dresden telegraphiert: „Die Einführung der vierten Wagenklasse in Sachsen auch SonntagSsoll bestimmt beoorstehen." Hiernach hat es den Anschein, als ob endlich die auf Einführung der 4. Wagenklasse an Sonntagen hinztelenden Bestrebungen von Erfolg sein würden. DaS wäre hocherfreultch, aber vorläufig wird man gut tun, wenn man in die Meldung noch einige Zweifel setzt. —° Die passive Resistenz auf dien österreichischen Bahnen macht sich auch auf den sächsischen Bahn strecken bemerkbar. Fast üble Züge laufen mit Verspä tungen ein. —'Bon dep Gkböi Bon der Obepelbe wird! gemel det, daß der niedrige Elbwasserstaud seine Wirkung jetzt namentlich auf die Flößerei ausübt, da djie an den'StyPel- orten der Oberelbe angesammclten Holzmassen nicht zuM Ab schwimmen gebracht werden können. Mel Flößholz liegt auch noch im Moldäugebiete. Für den Flvßplatz Schmilka wären nach Mitteilungen von jenseits der Grenze noch 6000 Fcstmeter bestimmt. Insgesamt sind an der Zollstatlon Hirschmühle in diesem! Jahre bis Anfang Ok tober erst 1500 Flöße' zur Abfertigung gelangt. IM der- gangcnen Jahre registrierte man zu dieser Zeit eine wesentlich größere Zahl. — Es üesteht die Absicht, in Melnik einen neuen Elbhafen anzulegen. Die Ge meinde Meluik hat sich bereits int Jahre 1902 unten Beibringung eines generellen Projekts bei der Regie rung um die Errichtung eines Hafens beworben. Nach diesem Projekt soll der Hafen von Melnik zwischen dcrr Mündung des Psovkabachsss und dem bestehenden Um- Wagplatze angelegt werden, wo auch Raum sür seine eventuelle spätere Erweiterung vorhanden wäre. Das mit der Anlage verbundene Kostencrfordernis würde, sich auf zirka 3,6 Millionen Kronen belaufen. — Die Sammlung von Flurnamen im König- reich Dachsen, die seitens des Vereins! sür Sächsische« Volkskunde fett einigen Jahren! in die Wege geleitet wor den ist, hat auch in der letzten Zeit erfreuliche Fortschritte gemacht. Das FlurnamensamNreln findet nach den „Mit teilungen" des genannten Vereins immer mehr Anklang und zwar haben sich erst jetzt wieder 8 neue Flurnamen sammler für 120—130 Fluren und einige Waldgebiete gemeldet. Es sind dies die Herren DiencrüSchönbcrg in Dresden, sttid. Phil- Grindel in Leipzig, stud. Phil. Hälsig in Leipzig, Vermessungsingenieur Haymann iw Marien berg, Oberförster Krutzsch in Hohnstein, Lehrer Kühne in Wilsdruff, Hauptmann a. D- Naumann in Schlettau und Oberförster Sinz in Naunhof. Außerdem haben sich auch die Herren Oberlehrer Dr. Mischel in Wurzen und Kantor Krauß« in Pausitzj bereit erklärt, die gute Sache im vaterländischen Interesse nach Kräften zu fördern. Der Versuch, eine ganze Amtshauptmannschaft geschlos sen und einheitlich ans Flurnamen hin untersuchen zu lassen, ist nunmehr im Gange. Durch Vermittelungen der Herren Schülrat Sieber und Schuldirektor Dr. Hüttig haben sämtliche Lehrer der Amtshauptmannschaft Gro ßenhain Ende Juli eine, entsprechende Zahl von Formu- larbogen in Umschlag, ein« hinten in den Umschlag ein geklebte und mit einem! Pausleinenen Deckblatte versehene farbige Flurkrokikopie und das Muster eines Flurnamen verzeichnisses erhalten. In einem beigelegten Anschrci- ben sind sie im allgemeinen auf den Wert der Flur!- Namenforschung aufmerksam gemacht und über die zweck mäßigste Art des Sammelns der Flurnam'en und ihrer Eintragung in die Flurnamenverzeichuisse, bez. auf die Deckblätter der Krokis, belehrt würden. Hinsichtlich der zu benutzenden Quellen hieß es in dem Rundschreiben: „Das Sammeln kann geschehen durch Erkundigung bei ortseingesessenen Personen, die mit den örtlichen Ver hältnissen vertraut sind,' oder — Und das ist der sicherste! Weg — durch Einblick! in die Flurbücher, die im Origi nale bei der Königl. Bezirkssteuereinnahme zu Großen hain, in Abschrift bei den Gemeindevorständen liegen. Daneben sind auch die Quellen, die das Gemeinde-, Pfarr-, Ritterguts-, Amtsgerichtsiarchiv usw. bieten, z- B. Amts und Erdbüchier,j Kauf-, Tausch- und Schenkungs urkunden, Kaufbücher, Gemeinderügen, Grenzbegehungen, Zehntverzeichnisse, Besitzstandsverzeichnisse usw. nach Kräf te» hevanzuziehen". Als Dermin für die Slblieferung der FlurnamenverzeichUissr ist der 1. Januar 1908 an gegeben worden. — Man darf gespannt sein, wie diese» Versuch im Großen ausfällt. Bon dem Erfolge hängt ab, ob man sich! entschließen wird, den gleichen Weg für das ganze Land zu'betreten. Meißen. Vergangenen Sonnabend ist in Brock- witz ein frecher Raubanfall verübt worden, bet dem der Täter den Glasermeister Kiesewetter durch Messerstiche in den Hinterkopf schwer verletzte. Am 30. September ist nun durch den einen Gendarm des 19. Bezirks begleitenden Polizeihund ein 16 jähriger Mensch beim Nächtigen in einer Feime aufgestöbert worden. Er wurde in Haft ge nommen. Durch verschiedene Umstände lenkte sich der Verdacht, den Raubanfall ausgeführt zu haben, auf ihn. Er gestand gestern dem Untersuchungsrichter die Tat ein. Seine Person ist in dem 16 jährigen Malerlehrling Schmidt aus Berlin festgestellt worden. Nossen. Einem Knechte des Rittergutes Wendisch bora wurde am Dienstag nachmittag durch eine umstürzende Kartoffelaushebemaschine das eine Bein zweimal gebrochen. Der Unfall geschah auf dem Felde bei der Kartoffelernte. In die von dem Verunglückten geleitete Maschine war zu viel Kartoffelkraut geraten, welcher Umstand das Umfallen der Maschine, das der Knecht verhindern wollte, zur Folge hatte. )-( Dresden, 5 Oktober. Der Arbeiter Regler ver suchte heute früh die Frau seines Bruders, bei dem er zu Besuch weilte, zu vergewaltigen. Die Frau wehrte sich, worauf der Mann zwei Schüsse auf sie abgab. Die Frau eilte hilfeschreiend davon. Hierauf fing Rogier mit der Schwester der Frau Händel an; auch diese verteidigte sich, worauf ihr Rogler den Hals durchschnitt; er selbst sprang vier Treppen hoch herunter in den Hof. Rogler starb kurz darauf, auch die Schwester der Frau Rogler ist tot, während Frau Rogler nach dem Kranken haus« überführt wurde. 88 Dresden, 5. Oktober. In den Kreisen der Dresdner Bürgerschaft hat die geplante Erhöhung der städtischen Einkommensteuer große Erregung hervorgerufen und die bisherige städtische Steuerpolitik wird von allen Seiten einer herben Kritik unterzogen. Während noch im Vorjahre ein Abschlag von 5"/, eingetreten war und Ober bürgermeister Beutler erklärte, man hoff«, diese Ermäßigung bi» zum Jahre 1910 nicht nur zu erhalten, sondern wo möglich noch zu erweitern, hat die Mitteilung von einer Erhöhung der städtischen Einkommensteuer um mindesten» 10"/, maßloses Erstaunen in allen Kreisen der Bevölkerung heroorgemfen und da« Verlangen nach einer baldigen Reform deS städtischen Steuerwesens ist all gemein. ES fehlt jetzt nicht an Stimmen, die gegen den Leiter deS städtischen Finanzwesens, Bürgermeister Leupold, heftige Angriffe erheben und die die Verantwortung für die jetzige schlechte Finanzlage lediglich dem genannten Bürgermeister überlassen. Andererseits macht man aber auch dem Oberbürgermeister Beutler schwer« Vorwürfe, daß er nicht zur rechten Zeit etngegriffen und die Finanzpolitik de» Bürgermeisters Leupold in andere Bahnen geleitet habe. Man hat in Bürgerkreisen den Eindruck, al» ob unserem viel-, man möchte fast sagen allzuvielbeschäftigten Ober bürgermeister die Zügel der Gtadtregierung zuweilen etwas entfielen und al» ob andere, von ihrer Verantwortlichkeit minder durchdrungene Personen einen bestimmenden Ein fluß 'aurübten, die weniger Rücksicht auf da« Wohlbefinden der Gesamtheit nehmen, al« da» eigene Wohl und da» der ihnen nahestehenden Kreise im Auge haben. Solange die Finanzen der Stadt da« erlauben, mag vielleicht mit Still- schweigen darüber htnweggesehen werden, bemerkt da» „Dresdner Hausbesitzer - Organ-. Sobald aber der Geld- beutel der Steuerzahler darunter zu leiden hat, ist e« Pflicht der städtischen Verwaltung, auch nach dieser Rich tung hin ein wachsame» Auge zu haben und alle Be- strebungen zu unterdrücken, die auf ein „Wirtschaften au» dem Bollen" hinauslaufen. In unterrichteten Kreisen ist e» kein Geheimnis, daß Oberbürgermeister Beutler schon seit Jahren öfter» die größten Schwierigkeiten gehabt hat, gegen allzu große Nachgiebigkeit der Finanzabteilung de» Rate» in Bezug auf Bewilligungen zu kämpfen. Ja, e» soll dem Stadtoberhaupt mitunter geradezu unmöglich ge macht worden sein, sobald der einzelne Ressortchef und der Vorstand der Finanzabteilung einig sind, im Kollegium mit seiner Abwehr durchzudringen. Ein gewisse», allzu liebenswürdige» Entgegenkommen im Finanzamt« soll öfter dahin geführt haben, daß niemand mehr «in Bedenken hat, Forderungen dort geltend zu machen, und daß solche For derungen höchsten» bedingungsweise abgelehnt, meisten» aber bewilligt werden. Der Gesamtrat wird hierdurch vielfach vor eine vollendete Tatsache gestellt und eS ist dann oft sehr schwer, in einer kollegialen Beratung Beschlüsse der Finanzabteilung und der Ausschüsse wieder umzustoßen. Alle Anzeichen deuten auf ein« städtische Nebenregterung hin. Ob Herr Beutler derselben gewachsen fein wird? Er wird einen schweren Kampf zu bestehen haben, wenn dem drohenden Defizite ein Riegel vorgeschoben werden soll. 88 Dresden, 4. Oktober. Auf einem Neubau in DreSden-Neustadt unterhielten sich der aus BreSlau ge- bürtige 41 Jahre alte Zimmermann Karl Paul Paschbeck und der Arbeiter Wilhelm Schmidt am Vormittage des 20. Juli in lebhafter Weise über Fragen der Kindererzieh ung und die Folgen der SchnapSgenusseS. Die Meinungen der beiden gingen recht weit auseinander und eS kam schließlich zu heftigen Auseinandersetzungen, wobei hüben und drüben Schimpfworts fielen. Schmidt reizte seinen Gegner immer mehr und al» der Streit immer drohender wurde, ergriff Paschbeck einen am Boden liegenden Holz pfosten und führte einen wuchtigen Hieb nach dem Kopfe deS Schmidt. Dieser brach bewußtlos zusammen, erholte sich dann auf kurze Zeit wieder, mußte aber schließlich dem Krankenhause zugeführt werden. Dort verstarb er am fol gende» Tage an den Folgen der erlittenen Verletzung. Die gerichtliche Obduktion ergab eine Spaltung der abnorm dünnen bchädeldecke. In das Gehirn und die Lungen hatte sich zudem Blut ergossen. Der Täter war über den Aus gang deS Streites der Verzweiflung nahe und war nahe daran, sich das Leben zu nehmen. Er hatte sich jetzt wegen Körperverletzung mit tödlichem AuSgange vor dem Dresd ner Schwurgericht zu verantworten, das ihn unter Annahme mildernder Umstände zu 9 Monaten Gefängnis verurteilte. Dresden. Zu dem Empfange einer persischen Sondergesandtschaft durch Seine Majestät den König ist auch der in Dresden beglaubigte Geschäftsträger eingetroffen. HovbanneS Khan ist eine durch langjährige Beziehungen zum hiesigen Ministerium wohlbekannte Per sönlichkeit. Der Gesandte, den er zurzeit vertritt, befindet sich mit Urlaub in Teheran, wo er vor kurzem zum Präsi denten des Parlements gewählt worden ist. Seine Freunde in Europa hoffen aber, er werde damit seinem diplo matischen Fach nicht auf die Dauer entzogen sein. In hiesigen amtlichen Kreisen wird in hohem Maße die Sorg falt und Rücksicht gewürdigt, welche Seine Majestät der Schah der Pflege der Beziehungen zum Königl. Sächs. Hofe angedeihen läßt. Er folgt damit den Traditionen seines kaiserlichen Vater«, dessen zuletzt geplanter Besuch in Dresden infolge der Krankheit S. M. des Königs unter bleiben mußte. Eine ganze Anzahl sächsischer Staatsan gehöriger ist durch ihren Beruf nach Persien geführt worden, und sie haben die besten Eindrücke von der ihnen ge wordenen Aufnahme mit hinweggenommen. In letzter Zeit ist noch durch das Vertrauen G. M. des Schahs ein sächsischer Militärarzt, Dr. Schulz, an das Kaiser!. Re- gierungShospital nach Teheran berufen worden. An einer vor kurzem in Teheran erfolgten Bankgründung ist be kanntlich die Dresdner Bank führend beteiligt, und e« ist zu hoffen, daß daS junge Unternehmen der wirtschaftlichen Entwickelung Persiens und den Handelsbeziehungen zu diesem zukunftreichen Lande gute Dienste leisten wird. Nach alledem erscheint es verständlich, daß der persischen Sondergesandtschaft, an deren Spitze der Gesandte in Wien, Isaac Khan, ein Diplomat von bewährtem Rufe steht, auch in weiteren Kreisen ein sympathische» Interesse ent gegengebracht wird. r: Dresden. Ter „Chemw Allg. Ztg." wird von air'geblich gut unterrichteter Seite gemeldet^ daß die Prin zessin Anna Pia Monica der FreifSau vön Reitzenstein! in Dresden zur Erziehung! übergeben werden wird. Der Kämmerer von Griegern ist nach dem Süden abgereist^ urn! den Aufenthaltsort der Prinzessin ausfindig zu machen, die irgendwo in Nizza verborgen gehalten werden siolh Seifhennersdorf. DaS 2^/, Jahre alte Töch terchen deS Bahnarbeiters Hamann machte sich in Abwesen heit der Eltern an einer Strickschaukel zu schaffe». Dabei ist da« Kind derartig in da« Strickwerk geraten, daß e» sich nicht wieder daraus befreien konnte. Hausbewohner fanden da» Kind kurze Zeit darauf in der Schaukel hängend tot vor. Chemnitz. Der in der Promenadenstraß« wohnhaft gewesene 85 Jahre alte Oberingenieur Preßler wurde am 14. Mai d. I. in seiner Wohnung erschossen aufgefunden. Man nahm an, daß er durch Selbstmord geendet sei. Jetzt hat sich herauSgestellt, daß die wegen Unterschlagungen in Untersuchungshaft genommene Tochter de» Bürger meister» von Brand bei Freiberg, Beter, den Preßler