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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191806263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-26
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1918
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Die schwci- Tage,: «ine in- Sie erfuhren, des; Gold- LLeivireke tzaUMmftmede vom 23.-20. Juni 1918. Das Gold, das Ihr nicht aus dem Schranke gebe» wollt — be-ahten wir niit Menschenleben. Au« dem Schützrngabeu vor Amiens. Die GoldankaufSstrlle befindet sich Kaiser Wilhelwvlatz ch d, Erdgeschoß Lmüch»« ttgMch von 8 bi« '/,« Uhr. I den vdt. 8-8.10. 11.14. 1«. 17. 20. 21. 85, 41 n. 4« sowie 2, do« »aodnchor «edserr - ! di78w.u. « h. Klötzer al« Eiuzelbölzer in sämtlichen Abteilungen. . - 10 tthrr i »gl. Forftrevtrrverwoltun, Reichenbach bst Grosrvoiatsberg «. Marbach bat R ob wein t! u. Kgl. Sorftrentamt AngnKn-dnrg. ischen« «i lechchtn i. Miet» AMMM » «achseadas 1« Rasse«, Mittwoch, den ». S«lt1K1» ».rn».' .1 .. icher Revier: 74« w. Stämme u. 12« w. Klötzer al« Einzelhölzer in lose Verwertung im Haushalte in der Kriegszeit von be sonderer Bedeutung. Vielfach wird angesäuerte Milch von den Hausfrauen zur Bereitung von Käseguark benutzt, je doch gehen hierbei die in den Mollen verbleibenden wert vollen Nährstoffe, besonders der Milchzucker, verloren. Dies kann leicht vermieden werden, wenn das Zusam mengehen der cmaesSuerten Milch beim Kochen durch «inen geringen Mchlzusah verhindert wird, Für 1 Liter Milch verwendet man einen Eßlöffel voll Mehl. Das Mehl wird mit wenig ungekochter Milch in einer Tasse glatt verrührt, und alsdann der anderen Milch zugeictzt, die nunmehr unter ständigem kräftigem Umrühren zum Kochen erhitzt wird. Durch das ständige Quirlen wird das Zn- sammenballen und die Abscheidung de? KäscstoffeS in grö ßeren Klumpen verhindert, und man erhält eine Milch, die, Ähnlich wie Nnttermilch. das Milcheiweiß in feinflorkigern Zustande enthält und nicht nur «in wohlschmeckendes Ge tränk darstellt, sondern auch in Suppen form genossen wer den kann, ohne das; irgend welche Nährstoffe verloren gehen. Insbesondere ist die so zubcreitete Milch auch für die Kinderernährung gut geeignet. Dresden. Se. Majestät der König ist mit Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Ernst Heinrich Montag abend 10 Uhr 30 Min. nach Kiel gereist. Wie von dort berichtet wird, erfolgte die Ankunft gestern morgen. Se. Majestät wurde am Babnhose vom Prinzen Adalbert und den Spitzen der Marinevebörden empfangen. Der König verteilte an die sächsischen Staatsangehörigen der an der Bahnbofsbrück« ausgestellten Ehrenkompanie des 1. See- Bataillons, ^bei dem er » I» »»iw steht, Auszeichnungen. — Die Verlobimg des Kronprinzen Georg non Sachsen mit der Herzogin Marie Amalie von Württemberg dürfte nun- mehr, wie das „Cb. Tgbl." berichtet, demnächst bekanntgc- geben werden. Kronprinz Georg ist geboren am 15. Ja nuar 1893. Die Braut ist die Tochter des verwitweten Herzogs Albrecht von Württemberg: sie wurde am 15. August 1897 in Gmunden geboren. Herzog Albrecht war vermählt mit der Herzogin Margarete van Oesterreich, die am 24. August 1902 verstorben ist. Die jugendliche Braut unseres Kronprinzen hat noch eine Reihe Geschwister, und zwar de» Herzog Philipp Albrecht, geb. 1893, den Her zog Albrecht Eugen, geb. 1895, den Herzog Karl Alexander, geb. 1896, die Herzogin Marie Therese, geb. 1898. und die die Herzogin Margarete Marie, geb. 1902. In den letzten Tage» haben mehrfache Zusammenkünfte des jugendlichen Brautpaares in Ravensburg, in Lindau und in Stuttgart stattgefunden, wobei Kronprinz Georg von dein Priiizen und der Prinzessin Johann Georg und der Herzog Albrecht von feiner Mutter, der Herzogin Philipp, und seinen drei Töchtern begleitet war. Dresden. Der Verband der Ortskrankenkaffe» im Königreich Sachsen hielt am Sonntag unter zahlreicher Beteiligung der Vertreter aus dem ganzen Lande im Kon- zerthause d«S Zoologischen Garten« zu Dresden seine Jahresversammlung ab. Der Vorsitzende des Verbandes, Landtagsabg. Fraßdorf, erwähnte in seiner Begrüßungs ansprache, daß die Krankenkassen ganz Deutschlands gegen wärtig insolge der Unterernährung der Kaffeninitglieder mit Unterbilanz arbeitete». ES werde großer Energie be dürfe», um den Kaffen über die gegenwärtige Krise hrnwcg- zuhelfen. Dann hielt Sanitätsrat Dr. Bartels einen Lichtbildervortrag über die Heilstätte Gottleuba. Aus den vom Verwaltungsdirektor Frenzel erstatteten Geschäfts und Kassenbericht ergibt sich, daß zwar die Einnahmen infolge der hohen Löhn« gestiegen, daß aber auch die Aus gaben gewachsen sind, sodaß sich bei den berichtenden 186 Verbaiivskaffen ein Fehlbetrag von 106 783 M. ergibt. Von 123 Kassen sind bisher Ü 672 000 M- Kriegsanleihe gezeichnet worden. Weitere Gegenstände der Verhandlungen bildeten u. a. die gesetzliche Regelung der Wohlfahrtspflege, die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten und die Rerzte- frage. Die Versammlung «ahm den Antrag betr. die Teuerungszulage für Aerzte an. Ferner wendete sich dec Vorsitzende Fraßdorf energisch gegen die Wünsche eines Teil« der Kaffendeamten, als Staats- oder Gemeinde beamte anerkannt zu werden. Für den Kleinwohnungsbau habe» 38 Kaffen rund 219000 M. gegen hypothekarische Sicherheit zur Verfügung gestellt. Der bisherige Vorstand wurde wieder, und als Ort der nächsten Versammlung Meißen gewählt. Aue. Montag früh gegen S Uhr erfolgte im Blau- farbenwerk in Niederpfanncnftiel eine Keffelexplosivn, bei der leider der verheiratete Keffclheizer Arnöld aus Lößnitz getötet wurde. Zerstört wnrde nur der Ekonomiser de« Kessel«. Uedec die Ursache der Erplosioa dürft« wohl kaum Nuskliirung geschaffen werden tonnen. Der Betrieb de« Vlaufarbcnwerke« erleidet durch den Unfall keine Storung. Thum. Montag nachmittag in der dritten Stunde brannte das dem Maurer Max Rudolf gehörige Wohn haus neuerer Bauart bet heftigem Sturm nieder. Einiges Mobiliar konnte gerettet werden. Bei den Aufräumungs- arbeiten wurde der ziemlich verkohlte Leicknam des i» dem selben Hause wohnhaften taubstununeu Arbeiters.Scbwindt gesunden. Ta Sckiwiiidt auSziebeu sollte, vermutet Wan daß er das HauS in Brand gesteckt bat und dann ine Rauch« erstickt ist. Der von dem Brande betroffene Besitzer ÜcS Hauses befindet sich im Militärdienst. Borna bei Leipzig. In einem hiesigen Gasthofe kam seit Ende 1917 ost eine Gesellschaft von Leipziger Glittk«- spirlern zusammen. Es muß um ziemlich hohe Betrag« gespielt worden sein, denn einem Beteiligten sollen vor einiger Zeit etwa 3000 Mk. abgenommen worden sein. Durch einen Beamten der Leipziger Kriminalpolizei, dem eS geglückt war, sich unbemerkt bei de» Herrschaften «inzu- sühren, wurde die ganze Gesellschaft in der Nacht -um ver- aangeneu Sonnabend ausgehoben und der Bornaer Polizei übergeben. Leipzig. Die Zentralgenoffenschaft deutscher Meinhof- siedlungen in Leipzig wird in Siandnitz bei Naunhof dem nächst eine größere Zahl von Kleinwohnungen errichten, di« bereits im Oktober beziehbar sein sollen. Di« Ausfüh rung erfolgt durchgehend in Zementplaiten und -dielen. Außerdem werden noch bei Zwenkau und in Großpösna Kleinsiedlungen von der gleichen Gesellschaft errichtet. In der Zwenkauer Gegend will man 120 Siedler untcrbringen. OerMcheS «i» Sächsisches. Rttla, den 2«. Juni 1918. —* Rl» »em Elternabend t« hiesigen Kinderhort am 28. ». M. wird den Besuchern «ine Darstellung de« D»n und Treibens im Hort geboten werden. Ferner wird über die Behandlung rätselhafter KindcSnatnren gesvrocben werden. Der Bestich der Veranstaltung dürfte für alle lohnend sein, die der Hortfrage Interesse entgegeubringen. —* Hagelwetter. Der feit Ende voriger Woche eiugetretene WitternnaSmmchlag war, obwohl er von einer starken Abkühlung und heftigem Sturm begleitet war, doch nicht ungern gesehen, denn er brachte deir langersehnten Regen. Heute nachmittag gesellte sich nun leider zu der amoudeelichen Wetterlage noch ein ziemlich heftiges Ge- witt« hinzu, da« zwar nicht lange anhielt, aber, «m die Enttäuschungen der abnormen Sommer« voll zn machen, von einen» starken Hagelschlag begleitet war. Die ange- sicht« der langen Trockenheit und der kühlen Temperaturen für die Ernte gehegten Besorgnisse dürste» nun noch be trächtlich gesteigert worden sein. — Der König l. Sächsisch« Militärver ein « b n n d hält seine 45. ordentliche Bundesversammlung am 7. Inli unter dem Vorsitz des Generalobersten d'Elfa. im Großen Saale der Dresdener Kaufmannschaft ab. Auf der Tagesordnung steht n. a. ein Antrag des BundrSbezirkS Glauchau, 1. für die fernere Dauer de« Kriege« den einzel nen sächsische» Militürveretnen des Bunde« die Bundes steuer sür die im Heeresdienst stehenden Mitglieder z» er lassen: 2. die bereit« von diesen Kameraden am da« Jahr 1916 gezahlten Bundesbeiträge für die im Jahre 1917 zu leistenden Zahlungen in Anrechnung zu bringen. — Kriegs wucherbekümpsung in Sachsen. Dem unlängst erschienenen Tätigkeitsbericht der Lande«- BretSprüfungSstelle und des Sächsischen KricaSwucheramteS entnimmt das „Lpz. Tgbl." folgende interessante Einblicke in den Wirkungskreis der beiden Institutionen. Danach gibt e« kaum noch eine Mare, feien es Schnürsenkel, seidene Bänder, Gummisanger oder Klaviere, mit deren PreiSbil- du« sich die LandeSpreiSprüfungSftrlle und das KriegS- wmdrramt nicht zu befassen gehabt hätten. Naturgemäß richteten sich die Untersuchungen mehr gegen den Handel, in dem unlautere Elemente leichter Eingang finden, als gegen die Industrie selbst, obwohl auch diese in Mnzelsiillen nicht ohne Aufsicht gelassen wurde. Neben einer Unzahl von Verwarnungen wurde dem KriegSwucberamt Mitteilung über 10 031 rechtskräftig gewordene Strafen gemacht, die in der Zeit vom 2. Januar 1917 bis 30. April 1918 von fächsischen Gerichten wegen Verstößen gegen die KricgSver- ordnungen verhängt worden waren. Von diesen rechts- kräftig gewordenen Strafen — zahlreiche BcrufungSver- fahren schweben noch — lauteten 1857 ans Beträge über 100 M. Insgesamt ergaben sie eine Summe von 1058 500 M. Daneben wurden in mehreren Fällen Freiheitsstrafen, die zusammen rund 25V, Jakr betragen, verhängt. Unter den Urteilen sächsischer Gerichte wegen übermäßiger Preissteige rung, Ueberschreitung der Höchstpreise usiv. mit Strafen über 100 M. und mehr marschiert der LaudgerichtSbezirk Leipzig an der Spitze. Auch wnrde ebenda auf das Höchst maß aller Strafen (nämlich 63 358 M.) erkannt. Das Äer- gehe» betraf Preiswucher bei FlachSabfallgaru. I» den» Maße, wie der Schleichhandel immer weitere Kreise zog, nah« auch das Arbeitsfeld der mit der Bekämpfung dieses Unwesens beschäftigten VollziraLabteilung des Kriegswucher- amteS zu. Da in Erfahrung gebracht worden war, daß be stimmte Eisenbahnzüge auf einzelnen Strecken vorwiegend von geivcrbSinäßigen Schleichhändlern mit ihren Waren be nutzt wurden, erschien eine besondere Kontrolle dieser Eisen- bahnzüge angebracht. Die LandeS-PreisprüfungSstelle wnrde fortgesetzt und in steigendem Maße von Kaufleuten, Gewerbetreibenden und Industriellen um AuskunftSer- trUuug in KriegSwiltscbaftssragen auf alle»» denkbare» Ge bieten ersnchk. Eine der hänfigslen Fragen lautete: „Wel che» Gewinn darf ich nehmen, ohne mich strafbar zu machen ?" Hierfür einheitliche Richtlinien fürs Reich, selbstverständlich unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse, aufzu stellen, wird als eine der wichtigsten Aufgaben der mit der Kriegswucher-Bckämpfiing betrauten Organe bezeichnet. Die „Mitteilungen" bringen dann u. a. noch eine vergleichende Uebrrsicht über die Höchstpreise sür die wichtigsten Nahrungs mittel in den einzclueu sächsischen Gemeinden, auf die wir noch znrückkominen werden, sowie eine Liste, welche die Verbot« von Ersatzmitteln betrifft. In diesem Verzeichnis ist die laufende Stummer auf annähernd 800 cingewachsen — ein aut Teil alfo von den jetzt im ganzen Reiche in» U»u- l«if befindlichen 10 000 Kriegsersatzmltteln! —MI. Lude ndorsf-Sve nde. Die Beiträge zur Lndendorff-Spende gehen erfreulicherweise auch in Sachsen sehr reichlich «in. Ee. Majestät der König hat in hoch- herziger Weise einen Beitrag von 20000 M. und Se. König- liche Hoheit der Kronprinz einen solchen von 4000 M. ge stiftet. Außerdem sind der Dresdner Hauptsammelstelle bis jetzt eine große Anzahl größere Spenden (von 5000 bis 125000 M.) bekannt geworden. Täglich gehen neue Mel dungen über anderwerte große Spenoei» von de,» örtliche»» Eammelstellen «in. Des weiteren habe», noch viele Firmen i« dankenswerter Weise bei sich besondere Arbeitnehmer sammlungen veranstaltet, die ebenfalls sehr große Ergeb- niffe geliefert habe». Auch die allenthalben ftattgehavten Straßen- und HauSsammlniigen haben große Einnahme»» erbracht. So läßt sich hoffen, daß das GesamtergebmS der Hudendorsf-Spende auch' in Sachsen eil» sehr bedeutendes sein wird. ' —« Schützt Getreide vor Mäusefraß! (Dacholder als Mauseschutz.) Ein äußerst wirksames Mit tel als Schutz der Scheuneu und Schober gegen Mäuse bildet der Wacholder. Bei schobern wird das Getreide etwa 60 Zentimeter hoch und der Erdboden um den Scho ber herum etiva 30 Zentimeter breit mit einer cimachcn, jedoch dichten Wacholderschicht bekleidet. In den Scheunen säubert man vor Einbringen des Getreides die alte Stroh unterlage, und legt'dem Wacholder so aus, daß es den Mäusen unmöglich gemacht wird, in die Scheunenflache vor» außen hineinzukommen, also etwa an den Riegeln und den Eingängen. Die Erfahrung lehrt, daß derartig geschützte Schober und Scheunenfäclfer frei von Mäusefraß bleiben, »veil, wie anzunchmen ist, die Mäuse, die dies« hin und wieder verlassen, nicht wieder dorthin zurückgelangeu kön nen. Das Anbringen des Wacholders muß möglichst so fort stattsiiiden, sobald der Schober oder oas Scheunen fach vollgefahren ist. Der Wacholder bildet für die Mäuse ein unüberwindbares und unzerstörbares Hindernis; denn bei den» Versuch, darüber hinweg zu laufen, kommen die Tier« stets mit ihrem ganzen Körper aus die Wackwlder- ftacheln zu liegen, und bei den» Verfnch, einen Stachel abzunagen, stoßen sie mit Nase, Ange» und Oi.rcii gegen viele andere Stacheln. Unter solchen» Schuhe ist Ge treide für Mäuse unzugänglich. —* Verwertung an gesäuerter Milch im Haushalt. In» Sommer ist es zumal insolge der ver minderten Bcsördcrungsmögl»chkeitci» nicht immer zu ver meide«, daß die BezugSberechtiaten Milch in «»gesäuertem MGmjde «chatten. Da sau« Milch ein ebenso »vertvotte« Deutscher GeeerelftaSSberich». . > Gröhe« Ha»PtO»»rtt«r, Juni 1918. «etzlicher KrteGIchauplatz. Heeresarupp« Krsuprin» Rupprecht. Südlich der Scarpe griff der Engländer gestern früh mit mehreren Kompanien kn breiten Abschnitte» an. Bei Feucht; und Neuville-Vftasse wurde er in» Gegenstoß ge worfen. In den Nackbarabschnitttn scheiterten seine Vor stöße in unserem Feuer. Am Abend lebte die Artillerietäftg- keit sast an der ganzen Front aus. Zunschsn Arras u. Albert und beiderseits dec Somme blieb sie auch während der Nacht lebhaft. Mehrfach stieß der Feind zu starken Er kundungen vor; er wurde avgewiesrn und ließ Gefangene in unserer.Hand. HeereHgrutzv« Deutscher Kronprinz. Zwischen Avre und Marn« zeitlveilig auslebend« Ge- fechtstütigkeit. Westlich der Oise erbeuteten wir in Vor feldkämpfen französische Maschinengewehre. Em feind licher Leilangriff nordwestlich vcm Chateau-Thierry wurde abgewiesen. Heere»«rupve Herzog Albrecht. Nördlich vom Rhein-Marne-Kanal drang babrikche Landwehr in dir französischen Stellungen nordwestlich von Bures ein und brachte zwei Offiziere und 40 Manu ge fangen zurück. Aus einem feindlichen Geschwader, da? am 24. Juni östlich von Soissons bis zur Aisn« zum Bombenwurf vor drang, ivurden fünf Flugzeuge abgsschosien. Gestern wurden 12 feindliche Flugzeuge und 3 Fessel ballon« zum Absturz gebracht. Leutnant Übet errang sri- »cen A3., 34. und 35., Leutnant .Kirschstein seinen 27., Leutnant Rumey seinen 24., Leutnant BeltgenS seinen 23. und Leutnant Wllek seinen 21. Luftsieg. . Der erbe Generalauertkermeiffer: Subeudvrsf. > I er Vermischtes. Eigenartige Folgen einer Ohrfeige. In Tivoli gab ein gewisser Luigi Lucci seiner Frau eine Ohr feige, »veil sie zu spät von der Arbeit zurückkehrle und das Mittagessen noch nicht bereit stand. Die Ohrfeige war derart kräftig, daß sich die Frau sofort ins Bett begeben »nutzte. Das Merkwürdigste ist nun, daß die Gattin des zärtlichen Luigi Lucci aus der Stelle in einen tiefen Schlas verfiel, aus dem sie seit drei Tagen noch nicht aufgewacht ist. Dabei bleibt aber ihre Atmung regclmcitzig und der Puls normal. Mit den Kindern in den Tod gegangen. In Hirschbcrg hat die Kriegerfrau Lange aus Herischdorf ihre beiden drei und vier Jahre alten Kinder in den Dorfteich geworfen und sich dann selbst ertränkt. Die Fran hat die Tat wahrscheinlich in einem Anfall von Geistesgestörtheit begangen. Wie ina n Goldstücke schmuggelt, zerischen Zollbehörden haben in diesen tcreisante Entdeckung gemacht. 'S f , ... stücke, deren Ausfuhr ans der Schwei; cbenfackS verboten ist, in beträchtlichen Mengen über die Grenze gebracht wurden. Aber sie konnten erst nach langem Nachforstheu hinter deren Sminugglertrick kommen. Diese batten die Goldstücke in guten schwarzen Stoff estrgcnälst, und brach ten die so hergerichteten Goldvögelchen als Stoffknövse an den Kleidern an. Die Rcis.'nden aus dec Schweiz brau chen sich in Zukunft nicht mehr zu wundern, »venu ihnen beim Grenzübergang die Knöpfe ausgeschnitten werben. Ein neuer Weg für die T u b er k e lb e k äm p- s u ng ? Der Petersburger' Arzt Meiäiuikoff hat vor »ur- zcin fcstgestelll, das; die Raupen der Bicnenmoiten die Fähigkeit besitzen, ihnen cingespritzte Tnberlclüazilleu ab- zutoren. Damit köunicn für die Bekämpfung dieser ge fährlichen Volkskrankheit unter Umständen neue Wege ge funden werden, vorausgesetzt, das; es gelingt, die in dc;i Raupen wirksame spezifische Substanz zu ermitteln und der Heilkunde dienstbar zu machen. Dies ist allerdings zur Zeit noch nicht der Fall. Ein H o chsch u ls on d er ku r su s für Jugend gerichtsbarkeit. Da die Klagen über die Zunahme jugendlicher Verwahrlosung in» Kriege immer wieder laut werden, erscheint jede Unternehmung willkommen, die ge eignet ist, das fachmännische Interesse für Jugendpflege und Jngendgerichtsbarkeit in weitere Kreise zu tragen. Ein ganz neues Unternehmen dieser Art stellt ein vor kurzem in Berlin erstmalig abgehaltener ,Hochschulfonder- kursus für Jugendgerichtsbarteit" dar, über den Elsa von Liszt in der Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissen schaft berichtet. Der elf Tage währende Kurins wurde von der deutschen Zentrale sür Jugendfürsorge gemeinsam mit dem Kriminalistischen Institut der Universität Berlin veranstaltet, und er hatte den Zweck, allen interessierten Persönlichkeiten, tote Geistlichen, Lehrern, Studierenden, Mitarbeitern von Jugendgerichts hü feil usw. Gelegenheit zu geben, Kenntnisse über die wichtigsten in Betracht kom menden Fragen zu gewinnen. Der Erfolg war schon dar um sehr günstig, weil sich aus allen Teilen Deutschlands mehr als 300 Teilnehmer meldeten. Es fanden zwei vier stündige, drei zweistündige und eins einstündige Vorlesung in einem Auditorium der Universität statt, die übrige Zeit wurde für Besichtigung benützt. Unter den Vorträ gen ist der des Professors Kramer über Psychiatrie in der Jugendgerichtsarbeit von besonderer Bedeutung, »veil ixrrin neue Forderungen ausgestellt werden. Es sollen nämlich sämtliche augeklagtcn Kinder und Jugendlichen nervenärzt lich untersucht werden. Auf diese Weise vermag das Ge richt die Frage der Einsichtsfähigkeit der Missetäter zu prüfen, außerdem werden dadurch die psychischen Anorma len rechtzeitig erkannt, so daß den» Arzt die Möglichkeit gegeben wird, seinen Einfluß für die weitere Erziehung und Behandlung des Kindes geltend zu machen. Unter den besuchten Anstalten beanspruchen „Struweshof" uuk „Lindenhof-Licktenborg" besonderes Interesse. In Lichten berg befindet sich die Vcrteilungsstation, wo alle männ lichen Zöglinge der Stadt Berlin einige Wochen lang vom Erzieher und vom Arzt beobachtet »oerden, worauf ent- fchieden wird, in »velchs Anstalt sie kommen sollen oder ob sie gleich in eine geeignete Familie gegeben werden können. In SkruiveShof ist seit einem Jahr eine landwirtschaftliche Erziehungsanstalt in Betrieb. Ergänzt wurden die Besichtigungen dadurch, datz de»» Kursusteis- nehmen» Gelegenheit geboten wurde, an Verhandlungen der Strafkammer und der Jugendgerichte teilzuneümen. Gerade ,n Anbetracht der durch de»» Krieg geschaffenen Verhältnisse wäre dringend zu wünschen, daß die Einrich- tung, solcher Kurse auSaebaut wird und auch v» anderen Liebenwerda. Im sogenannten Grünrwalder Lauch, der Aktiengesellschaft Lauchhammer gehörig, »vütete ein gro ßer Waldbrand, der auf da« Waldgebiet der Oberfürsterei Elsterwerda Übergriff. Militärische Hilfe aus Torgau und Eilenburg gebot dem Feuer Einhalt. Harzbura. Nach einer Meldung der Braunschw. LandeSztg. brache»» über dem Harz an» Sonntag bestiae Schneestnrme aus. Auf dem Brocken liegt der Schnee teil weise fußhoch.
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