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(Markneukirchen, Schöneck, Schönberg) ist in der Stacht und SS Centn« auf den Hektar. Im Durchschnitt wurden 48 Centn« vom Hektar geerntet, das sind 16 Centn« mehr als im vorigen Jahre. Bon Pflanzenschädlingen ist besonders der Rost -u erwähnen, der namentlich den Wetzen erheblich befallen hat, auch der Hafer und die -ülsenfrüchte sind nicht verschont geblieben. Ferner ist d« Weizen durch die Fußkrankhett, sowie durch eine Larve beschädigt worden. AuS je einem Bezirke wird üb« das Auftreten der Halmfliege und der Frttfliege berichtet. Bereinzelt sind auch Engerlinge und Mäuse beobachtet worden. Strehla. Anläßlich drS Loreozkirchener Jahrmarktes werden solgende Sonderzüge abgelassen werden: Am Mittwoch, dm 27. August 1902: Ab Oschatz «Hs. 7,40 Uhr Norm. , Echmorkau b. O 7,51 . , „ Zaußwitz 8,8 an Strehla 8,18 . . 10,0 Uhr Abend» 10,5 , 10,12 . 10,28 . 10,39 . S« Donnerstag, dm 28. August 1902: Ab Str,hl, an Klelnrügeln , Zaußwitz „ Echmorkau . Oschatz Bhs. Großenhain. Se. Exrlleoz Herr Just'zmlnlster Otto übermittelt« dem Verein „BolkSbad Carolastistung Dr. zu Großmhaln-, z. H von dessen stellvrrtr. Vorfitzrnde», Herrn Fabrikant Hannrck, eine größer« Grldspende zur Förderung d«r Ziele und Bestrebungen deS BerelnS, die auch Sr. Excrllenz als äußerst unterstützungSwrrthe bezeichnet«. Lommatzsch. Einen schweren Unfall erlitt gestern ein Schweizer ans Dennschütz, der eine Radtour von dort nach Mertitz unternahm. Auf der abfallenden Stelle der Mertitz« Straße in der nächsten Nähe unserer Stadt stürzte « infolge irgend eines Umstandes vom Rade, und zwar so unglücklich, daß er mit dem Kopfe gegen einen Baum flog, wobei er eine Gehirnerschütterung erlitt. Ein anderer Radfahrer benachrichtigte den Vorsitzenden der hiesigen Sanitätskolonne von dem Unfall, der sofort vier Mann der Kolonne mit der Krankenbahre hinaus beorderte, die den Verletzten zu Herrn Dr. med. Leh mann schafften, der dann dessen Ueberführung zum Krankenhause veranlaßte, , * Karpsenschäuke, 25. August. Heute Mittag gegen »/,1 Uhr ertrank der au» Krrinitz gebüritk«, jrtzt in Keil- busch bei Meißen beschäftigte Schmied Paul Lehman« beim Baden in der Elbe. L. hatte sich mit mehreren Kollegen baden begeben und ist vielleicht erhitzt in» Wasser gegangen, denn er war ein guter Schwimmer. Er wird von seinen Vorgesetzten und Kollegen al» rin tüchtiger, verträgl'cher, ordentlicher und ruhiger Manu geschildert. Moritzburg. Die diesjährige Aukfischung der Moritz burger Teich« findet wie folgt statt: ») der Niedere Waldteich den 4. September, b) der Frauenteich den 8. bi» 9. Oktober, o) der Mitteltrich dm 22. di» 23. Oku brr, ä) der Großteich den 6. bi» 7. November. * Radeburg, 26. August. Bor ca. 8 Tagm mtsprangm au» dem Zuchthause zu Waldheim zwei Gefangene, von denen einer sofort wieder eingesaugeu werde» konnte. Dm zweiten erreichte am Sonntag Abend sein Geschick und zwar im nahen Bolker»dors. Der Flüchtling, Namen» Klatsche au» Weix dorf, hielt sich dort bei stiner Schwägerin auf. Al» er merkte, daß man ihm aus der Spur sei, kroch er in dm Schornstein und war nicht zu bewegen, freiwillig herimterzukommm. Die Gendarmen schlugen die Esse ein und holtm dm Ausreißer mit Gewalt herab; sie fesselten ihn und führten ihn dem AmtSgr» richtSgesängviß Radeburg zu. Klatsche hatte wegm Beihilsr zur Brandstiftung einige Jahr« Zuchthaus zu verbüßen; außerdem hatte er noch wegm schwer« Diebstähle weitere Strafe zu gr- Wärtigen, wa» wohl dir Veranlassung zur Flucht gewesen ist. Roßwein, 25. August. Der Sächsische Stenotachy- avaphen-Berband hält am 31. August seine 3. Wanderver sammlung hier ab, welch« ein Wettschreiben in vier Ab teilungen vorangehen wird. Mit der Versammlung soll eine stenographische Ausstellung, die u. A. auch die steno graphisch« Litteratur, Blindenstenographie re. umfaßt, ver bunden werden. Grimma. Seit vielen Jahren schon haben die präch tigen gärtnerischen Anlagen in unseren städtischen Pro menaden unter der Zerstörungswut!) eines oder mehrer« roh« Burschen zu leiden.' So wurden in vergangener Nacht wieder 29 hochstämmige Rosenstöcke umgebrochen und von jungen Linden am Wege nach dem „Schützen hofe" die Kronen und Zweige abgeschnitten, nachdem erst vor ganz kurzer Zeit ein ähnlicher Bernichtungsakt voll bracht worden ist. Wie ein Alp lastete es auf der Ein wohnerschaft, daß in keinem der vielen Fälle es jemals gelang, d« oder des Thäters habhaft zu werden, obgleich i— hauptsächlich in den Jahren 1894 bis 1896, in denen die Mille der Anlagenzerstörung besonders häufig waren — Mehrmals als Thäter verdächtige Personen in Haft ge nommen wurden. Diesmal aber scheint man des Thä- jters doch habhaft geworden zu sein; dringende Ver dachtsmomente weisen auf eine bestimmte Person hin, welche man eines solch schändlichen Vergehens aller dings nicht für fähig gehalten hätte. Kamenz. Durch einer rasfinkttn Schwindbr und Dieb ist eia hiesiger Gewerbetreibend« schwer geschtd'gr worden. Zu dem L tztnrn kam rin janxer, anständig grklridetrr Mann, dn sich Aansmann Paul Krahl kannte und unier dem Borget, n, la KaNwnz «in Nähuraschinrnlag« zu eröffnen, «Ine Wohnung zu «ieihen suchte, welche ihm der Gew«betreibende atließ. Letzter Tage ward« nun bei drmsrlbra ein rasfiuirlrr Diebstahl au», geführt, wsrauf d« Unbekannte verschwundrn ist. Niemand Ander» kann d« Dieb gewesen sei», al» dn vorgenannt« Krahl Fefigestrllt ist worden, daß Pani Krahl, g'borrn zu Lindrroda, ei» ganz rasstNkeke Dieb und Schwindler ist, welcher erst kür^ lich ans dem Gesilngniß entlasten und wegen weitere» Dieb» stähle» »och in Frag« kommt. (PK». A-z.) Rochlitz. DoS königl. Füuwzminifterimn hat der Stadt- gemeind« rin« Platz an dn BÄmarckftraße zur Erbauung «ine» vienftgebäudeS für die königliche» Bezirk»struerrinnahmr ab. gekauft. Adorf, 28. August. -i»e eigenthümllch« Erscheinung deS heurigen, au häufig«», unerwünschte» Niederschlägen reichen Sommers ist die Thaifache, daß in zahlreich« größere« und kleineren Ortschaft« übn Trinkwaffermangel geklagt wkd Gegenwärtig ist Adorf dabei, die nicht mehr ausreichend« Wasser leitung zu ertveik«, und Klingenthal steht sich gleichfalls gr nöihigt, zur Abstellung d«S fühlbaren Wassermangels u«e Quellen zu fast« und rin neues Basfi« zu nbau«. In verschied«« Dörfern de» ob«« Bogtlaudr» find Privatbrunn« schon seit fünf bis sechs Wochen völlig vnfiegt. ES fehlt Heuer am sog«, nannte» Grnndwaffer, rin« Folge deS nahezu schneelosen letzten Winter», und diese mangelnde Feuchtigkeit der ti,seren Boden- schichten soll auch die Ursache sein, daß da» Pilzwycelium ve « trocknet ist und die Pilzrrnte bisher überaus spärlich war. Steinpilz« hat mau zeither so gut wie gar nicht gesunden, nur dl« Gelbschwämmche« werd«« in kleineren Mengen auf den Markt gebracht, aber auch erheblich theurrr bezahlt, wie in den letzten Jahren. ' Elterlein, 24 August. Noch lieg« di« Trümmer von d« sieben Wohngebäuden, welch« vor etwa acht Tage» abbravnteu, und schon wieder ist von hi r rin Feuer zu melden. ES brannte diesmal da» an der Grünhainrr Straße gelegene Wohnhau» de» Bäckermeister» Schneider. Der Brand mtstand durch die Explosion einer Petroleumlampe, die der Be sitzer dr» Hanse» mit aus den Dachboden grnomw« hatte, al» er srüh Mehl au» einer Bodenkammer holen wollte. Außer dem Besitzer wohnt« im Hause noch ein Miether. Da» Mobiliar beider ist versichert. Aunaberg. Vom königl. Ministerium de» Innern war beschlossen worden, für die Aula de» hiesigen neuen königlichen Lehrerseminar» rin große» Gemälde zu beschaffen. Mit dm Bor» arbeite» dazu hatte da» Ministerium dm Akademischen Ralh zu DrrSdm beauftragt, der al» Gegenstand dafür die Bergpredigt Matthäi 5 ff. oder die Predigt Jesu an da» Volk aus d:m See Grnezareth Matthäi 13, 1 ff. wählte. In einem Preis- auSschreiben wurden die in Sachsen lebenden Künstler aus- gesordert, Skizzen elozurrtchm. Al» Sieger au» diesem Wett- kampf ging ein junger Dresdner Maler, Olmar Schindler, hervor. Er hatte sich die Predigt Jesu vor ixm Volk aus dem See Gmezareth gewählt. In maj stätischer Ruhe steht im Schiff der Heiland, zu dem ihn nachdringmdrn Bolle redend. In mehr denn 30 verschiedenen lebensgroßen Gestalt« wird dasselbe vorgesührt. Da» Gemälde ist eine ernste Arbeit künstlerischen Schaffen» und in der modernen FrrScotrchnik aus trockenem Kalk in Casernsarben auSgrsührt. Markneukirchen. Die Herren Staatsminister Graf v. Posadowsky und Bicepräsident des Reichstages Kammerherr v. Frege-Weltzien-Abtnaundorf kamen am Freitag aus Bad-Elster nach unserer Stadt, um unser Gewerbemuseum zu besichtigen. Nachdem die Herren das Mittagsmahl im Hotel „Zur Post" eingenommen hatten, fuhren sie weiter nach Schöneck. — Am Sonntag Vor mittag kurz vor hajlbt 9 Uhr wurde hi« ein über unsere Stadt in der Richtung nach Nordwest ziehender Luftballon mit Insassen beobachtet. Falken st ein, 24. Aug. Vom hiesigen Schöffenge richt Ward am 22. August ein Fortbildungsschüler wegen frecher Verhöhnung eines ehemaligen Lehrers zu acht Tagen Gefängniß verurcheilt. Plauen k. V. Aufsehen «regt hier die Thatsache, daß der Fabrikant E. hier und zwei Angestellte eines anderen hiesigen Fabrikanten in Haft genommen wurden, weil sie dringend des unlauteren Wettbewerbes verdäch tig scheinen. Die beiden Angestellten sollen dem «wähn ten Fabrikanten Kundenverzeichnisse und andere Geschäfts geheimnisse mitgetheitt haben. Planen i. B, 25. August. Der Bau dreier großer Fabrik, n ist gegenwär ig auf dem Gelände in unmittelbarer Nähe de» unteren Bahnhosr» im Gange, und zwar der Bau einer Gtickereisabrik für die Gebrüder Höckner, einer Maschinenfabrik iür dl« Bogtlänti'che Maschinenfabrik uvd einer Fabrik zur Aus. strlluii) von Automat nraschineu für die Jntustrirgrsrllschast Plauen. Die lebhafte Bauthti igkeit auf jenem Gelände ist dem Umstände zu verdanken, daß die Elster rrgulirt worden ist. Br- vor nicht die Elsterregulirung auSgesührt war, durste nicht ein einzige» Gebäude, welche» zum Auscnthalt« von Mensche» be stimmt war, aus jenem Gelände errichtet werden. Leipzig. Auch in d« hiesige» Restaurant» soll in Zu kunft da» Brod extra bezahlt werden. Angesicht» der Erhöhung der Fleischprelse, di« von der Leipziger Fleischeriunung am Sonn tag öffentlich «»gekündigt wurde, habe» auch di« Gafiwirthr unserer Stadt eine. Aenderung l» ihrem Geschäftsbetriebe in Aussicht grnommm. E» soll nämlich in Zukunft die unentgelt liche Verabreichung von Brod bei der Drrvbung der Speise» ia den Gastwirthschaft« in Wegfall kommen; der Gast, der Speise bestellt, soll also, wenn er Weiß- oder Schwarzbrod dazu wünscht, eine Kleinigkeit dasür bezahl«, wa» ja in Oesterreich und anderwärts jetzt schon allgemein üblich ist. I» Fachkreise» ist man gespannt, ob alle Wirth« dazu zu bewegen find, dieser Anrrgunz Folg« zu geb«. Erzählt wird, daß «in hiesig«» Restaurant allein jährlich iür über 15 000 Mark Weiß- und Schwarzbrod zur Berabrrichuua an dir Gäste braucht. Leipzig. Zur Verhaftung des Defraudanten Wohlers, üb« die wir schon berichteten, wird der „N. Fr. Pr." noch des Näheren aus Aussig gemeldet: Hier wurde von d« Sicherheitsbehörde ein fremd«, gutge kleideter Mann wegen UnterstandSlosigkeit aufgegriffen. Auf dem Polizei-Kvmmissariate wurde er einem Berhör unterzogen und gab an, Friedrich WohlerS zu heißen, 1857 in d« Nähe von Bremen geboren und deutsch« Reich-angehörig« zu fein. Er sei Bat« von drei Alt»- dern im Alter von 8, 12 und 14 Jahren. Die Mchtigkeit dies« Angaben wurde durch die Legitimations-Papiere, die man bei dem Fremden fand, bestätigt. Wohlers gab hterauf an, « habe seit dem Jahre 1880 bei der Roh- tabak-HandlungSftrma Oswald Seidel Nachf. in Leipzig die Stelle eines Prokuristen bekleidet und einen Gehalt von 12000 Mk., sowie 10 Procent vom Reingewinn be zogen. Seit dem Jahre 1897 habe er, da er in leichte Gesellschaft gerathen sei, die Kasse angegriffen und nach und nach etwa 200000 Mk defraudirt. Das Geld habe er theils im Hazardspiele, theils auf dem Turfe verspielt. Seit dem 10. Juli sei er flüchtig und treibe sich seit der Zeit ziel- und planlos in der Welt herum. Bei der Lei besvisitation fand man nebst einigen Habseligkeiten 34 Heller Baargeld und einen geladenen Revower. Auf ein an die Strafkammer des Amtsgerichtes Leipzig abge sendetes Telegramm langte Nachmittags eine Antwort depesche ein, welche die Richtigkeit der von Wohlers ge machten Angaben bestätigte. A«< aller Welt. Bei einer von italienischen Arbeitern provozirten Schlägerei in Buerendorf bei Bochum wurde ein Mann erstochen und mehrere andere theils schwer, theils leicht verletzt. — Sonnabend spät Abends ist in Kettwig eine Tuchfabrik theilweise niedergebrannt; ein Arbeiter wird vermißt; man vermuthet, daß er unter den Trüm mern begraben liegt. — Am Sonnabend Abend schlug bei einer Äondelfahrt ein Boot mit fünf Personen auf i?er Saale bei .Halle um. Drei der Insassen sind ertrunken. Vorgestern Abend wurden in Steinheid (Sachsen-Mei ningen) durch eine Feuersbrunst 13 Wohnhäuser mit Nebengebäuden eingeäschert. 22 Familien, meist arme Arbeiter (Glasbläser), sind dadurch obdachlos geworden. — Am Sonnabend Abend fuhren in Schramberg in Württemberg mehrere Arbeiter der dasigen Uhrenfabrik von einer Festlichkeit auf einem leeren Bierwagen nach Hause. An ein« steilen Stelle kam der Wagen ins Rollen und stürzte die 10 Meter hohe Böschung hinab. Drei Arbeiter waren sofort todt; 10 wurden mehr oder minder schwer verletzt. — Der bekannte Bergführer Franz Wenter inBozen ist bei einer Tour im Treptowkamin abgestürzt Und hat sich schwer verletzt. — Der Prokurist Czerny aus Wien ist mit seiner Frau von der Neuen-Alm-Scharte abgestürzt. Czerny wurde schwer verletzt von Touristen auf gefunden. — Der Passagierdampfer „Billwaerder" mit 140 Mitgliedern eines Vereins an Bord ist Nachts ober halb Hamburg mit dem Passagierdampfer „Adalbert" zusammengestoßen. Es entstand große Panik. Zehn Passa giere wurden verletzt. Der „Billwaerder" traf den „Adal bert" vorn. Durch den Anstoß ist letzterer leicht be schädigt worden, ab« nicht gesunken. — Auf der Zeche „Auguste Viktoria" iu Recklinghausen stürzten am Sonnabend zwei mit Ausfugen beschäftigte Arbeiter ab und waren sofort todt. — Die Wittwe des verstorbenen Ren tiers Rothe in Altenburg hat dem Stadtrath 10000 Mark zur Verfügung gestellt, deren Zinsen würdigen Armen zu Gute kommen sollen. — Einen schrecklichen Selbstmord verübte in Krölpa bei Pößneck i. Th. der Einwohner Trogisch. Er brachte sich mit dem Beile eine Wunde am Kopfe bei und öffnete sich dann die Puls adern. Blutüberströmt wurde die Leiche des Selbstmörders an einem Bache gefunden. Trogisch hat die entsetzliche That im Fieberwahn begangen. vermischte». Vom St. Gotthard-Hospiz wird gemeldet, daß bei starkem, fast stürmischem Nord bis Nordwest sich in diesen Tagen die Temperatur nicht über den Geflnerpunkt hob, so daß der 12. August nach nur 55 tägiger Unterbrech ung (vom 18. Juni bis 11. August) bereits wieder als Wintertag auf dem St. Gotthard verzeichnet steht; dabei schneite es zeitweise so lustig, wie im Flachlande um Weih nachten. Da es mit dem 21. Juni zu schneien aufgehört hat, waren dieses Jahr zwischen dem letzten und dem ersten Schneefall auf dem Gotthard nur 50 Tage schneefrei. Zu gefrorene Fensterscheiben und starke Rauhreifbildungen erschweren sehr die Beobachtungen an den Instrumenten. Dem Löwenzwinger zu nahe gekommen. D« 6 jährige Sohn eines Berliner Fabrikanten, Namens Groß, wurde am Freitag Nachmittag im Berliner Zoo logischen Garten von einer Löwin schwer verletzt. Der Knabe, d« mit seiner Erzieherin in den Zoologischen Garten gekommen war, wußte sich auf kurze Zeit der Auf sicht derselben zu entziehen, schlüpfte unter die Stange, die das Publikum vom Löwenzwinger trennt, durch und näherte sich dem Gitter. In demselben Augenblick schlug auch schon eines der Raubthiere mit der Pranke nach dem Kopfe des Kleinen, der sofort zusammenbrach und dadurch vor weiteren Angriffen der Löwin gesichert war. D« Knabe hatte erhebliche Verletzungen im Gesichte er litten, doch ist eine Gefahr für sein Leben nicht vorhanden. Abstinenz im Eisenbahndienste. Die für die Sicherheit des Verkehrs ohne Zweifel werthvolle Ab stinenz im Eisenbahndienste macht schnelle Fortschritte. D« in wenigen Monaten stattlich angewachsenen „Ber einigung enthaltsam« deutscher Eisenbahner" und dem gleichfalls in gesundem Aufblühen begriffenen „Schwei zerischen Verein abstinenter Eisenbahner" hat sich neuer dings auch in Frankreich eine alkoholgegnerische Ber einigung der Eisenbahn-Beamten und -Arbeiter zugesÄlt. Dem Publikum, das Leben und Gut den Eisenbahmml an-u- vertrauen genöthtgt ist, kann die ««breitung der Ab stinenz unt« dem Eisenbahnpersonal nur willkommen sein.