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»7. S-hr,. ^ 98. iesaer O Tageblatt «nd Anzeiger Mktlstt «ü A»?ki»nj. relegnwu»-«dreffe: III SenchnechstrHt ^Tageblatt', Riesa. «r. 90. Her König!. AmtShauptmaimschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. Kreilag, LV. April 1804, adrnds 'M» «chee »a»R« «schetut Mm «a, «dends «tt AuSuah»- der Soa» «d Festtage. «iertrljShrticher Ve»iM»rM bei «bhotua, tu d« «gpeM» » «Sch» 1 Ma» 00 «A, »mch «d» «M» DM H<m» 1 «M «Ps». btt «btzod», « Schalt« d« katserl. Postanpalt« 1 Mart Sö Ps^, durch d« «rteftrilg« ftch «u» Hau, 2 «art 7 PM. Auch «MM»»« W>gchgt><N>mch>e Mr die W»«»»-»-» UußgabttuGM HM Mormtttag 2 tMr chm DrmiMr. D»ck «d Val« u« La»,«r » »luterllch tu «tesa. — Seschüst^ell«: Kaßauteuftratz« «. — Fchtzie RiSatt» »n»N»aMch: Sch»»bt d «asa. DM u»tnt«ich»et« A»Vß«^cht hat haute «rs vlatt 406 sei«, Ha-dawre^st«, »la Fdr»» Gustav Starke in Riesa «t» al, der« Juhal« WTW MGWUWGVb UND WTLTMUUTNGUWVGTk MUMM MUMUM M vkMfM 4t»§»t,«D«. An,ege»«,« SeschästSzwei,: AspUachGO» >W» NlUxraADaseh iiM. Riesa, tze» 28. April 1904. KSnißlicheS Amtsgericht. Aufgebot. Do» de» mt«-elch«1en Gericht« ist da, SusgebotSverfahrr« zu, Hertetstihruvß der Todeßerklär«,, de» Landwirt, Sart Friedrich A»D»B «Adrig, ,«,orr» am 2V. JuN 1840 z» Oterreaß« Bei Strehla a. E, der hi, A»sa»z Java« 18SS l» Kobelo woh» hast gewesen »ad seitdem verscholl« ist, aus Avira, de, LdweseuheiMpfleger», d«, Ortßrichter» Ernst Julia, HIs« tu Pahrenz, riuzu- leit« ^schlösse» ward«. Al, AusgedoMterwl» vor de« hiesigen Gericht wird MtttwRch, der SO. «otzemter 1004, xchmichchgO ch Ahr H»ftl««i. E, «geht hindurch die Aufforderung 1. « d« Verscholl««, sich späteste»! !« Ausgebot»termin» zu »elb«, vidrigensall» seine TodeSerkliirnng ersolgen wird, 2. « Alle, welch« Auskunft übe, Lei« oder Lod de, verscholl«« zu erteile« verwöge», spätesten» l« SafgrbotSterwiae dem Gericht hiervon Anzeige zu machen. . Riesa, am 28. «prll 1S04. Königliches Amtsgericht. MAAtAr, tze» s. Mvt 1004, dOT«. 11 AhH 85 AhawottarShr«, 50 doppelt« Ehamotteatortstieftl und 20 «hmnottesttzlaS« »«A« sosortlM Bezahlung z>n vrrstrigrrung. Versammln», der Vl«t«r im Restaunmt zu» .Gügrl'. »««sä, d« 27. AvNl 1904. Der Ger -BOlzieher tzeS Kgl. Amtsgerichts. Di« PIL»« über die Errichtung oberirdisch«, r«legraphenlt»tn, «» ReuchirLda u»d vo» 8«tthak» U«, Lichtens«« »ach Wülknitz Ne,« »ei d« Postiimter» in Rirsa Rtz Md««» l«-) «M. D,«,de».A, 28 «pr« LV04 Kaiserliche Ober-Postdirektis«. I. V-: GrStz«. Freibank Riesa. Vlwg« G«mate«d, d« »0. «heil dfA. Jshr«^ von vonutttaB d Uhr ab, laugt aus d«r «rrttaul tu, städtisch« Schlachthos da, Mrtsch MA« «chawlm t» flocht»» Anstand« zum Preis« iw» 35 Psg pro »/, d« »m» v«rla»s. M«sa, d« 2». April 1904. Die Direkti— des stLdt. «chlachttzefeS. Der 4. L«r«tu d«r StaattkEwto»««. u»v ErgttozuugSstrurr ttz am »0. «tzrtl 1V04 »Uli» Dl« vezuhluag dieser St««« hat bi» sptst«si«, ,»» Dl. »al 1904 an di« hiesig« Ort,st««niu»ahm« zu erfolge». »röbn, am 29. Avril 1904 Sch«id<, Gew.'vm stand. Freibank Borttz. Morgen So»»ad«d, den 80 d. M, mittag, 11—12 Uhr, gelangt aus der 8" bank SaetOuttz und aus Freibank Baritz v. ab«d, 6—8 Uhr da» Fleisch eine, RMdaS zu« Preis« vou 3V Psg. vro »/, dx zum Berka ui Die Gemeindevorstidede. Die Geschäftsstelle Oertliches und Sächsisches. Riesa, 29. April 1904. —* Der „Nationalliberalle Verein im 7. sächsischen Reichstags Wahlkreise" hatte für gestern abend zu einer Vortragsversammlung nach dem Hotel „zum Kronprinz" eingeladen, eine Einladung, der von zirka 60 Herren Folge geleistet worden war. Mit dieser Versammlung trat der Verein, wie der Leiter der Versammlung, Herr Rechtsanwalt Fischer, dieselbe er- Sffnend bemerkte, zum ersten Male an die Öffentlichkeit. Herr Fischer erklärte in seiner Eröffnungsansprache wei ter, daß an ein Wiedererrichten eines' Kartells für das ganze Land nicht zu denken sei, und kam dann weiter auf das sächsische Wahlrecht zu sprechen. Die National Bestellungen auf do, „Messer Tageblatt" Amtsblatt der königliche» und städtische» Behörden zu Ries mit Unterhaltungsbeilage »Erzähler mr der Elbe" sür Monat« — Mai — Juni — werden angenommen an dm Postschaltrrn, von den Briefträger» von den Austrägern d. B!., sowie von de, Geschäftsstelle ir Riesa, Koftanienstmße 59; in Strehla von Her» Uli»»««, Schlöffe,, Hauptstraße 151. i«der Art finden im Riesaer Tageblatt ^SSSHvSA^SS iu d«, Stadt sowohl wie auch in d>, Landbezirk«,, iu alle» Srrisru de, Bevölkerung vorteilyoftest, vertreikwg. Riesa, Aastankustr. 59. liberalen müßten djafür sorgen, daß die Zusammensetz ung des sächsischen: Landtags eine andere werde. Das liberale Bürgertum müsse wieder zu Wort kommen, den Bestrebungen des Nationalliberalen Vereins stehe der nationalliberale Kreisverein, dessen Vorsitzender mit an wesend war, kräftig zur Seite. Herr Amtsrichter Hettner- Dresden hatte den Vortrag übernommen. Der Genannte sprach in klarer, fließender Rede über die politischen Parteien in Sachten, insbesondere über das sächsische Wahlrecht und führte dabei in über 1 Vs stündigem Vortrage ungefähr folgendes aus: „Die all gemeine politische Lage in Deutschland und ganz beson ders in unserm Sachsenlande kann man nur mit schwerem Herzen betrachtens wenn auch einiges' Gute, vermehrte gün stige Ansichten, nicht zu verkennen sei. Die national liberale Partei hat nun die Aufgabe gestellt, den vorhan denen guten Keimen zum Siege zu verhelfen. Sie muß dabei nach allen Seiten kämpfen und zwar ist ihre größte Feindin die Sozialdemokratie, deren Bekämpfung jeder auf nationalem Boden stehenden Partei angelegen sein muß. Leider sind die von der nationalliberalen Par tei in den 70 er Jahren errungenen Erfolge nicht festge halten worden. Die Niederlage der Ordnungsparteien in Sachsen bei den letzten Reichstagswahlen liegt in der sächsischen Politik. Ein Fehler der Nationalliberalen Par tei in Sachsen war es^ daß sie mit den Konservativen ging und niemals selbständig aufgetreten ist. Auch gegen den Ultramontanisjmus müssen die sächsischen Na tionalliberalen kämpfen, denn nicht nur auf kirchlichem Gebiete, sondern auf allen Gebieten der Kultur haben die Ultramontanen dem Lande schweren Schaden zugefügt. Tie Nationalliberalsn find in wirtschaftlichen Fragen vollständig getreUnt von den Konservativen. Letztere sind die Partei der Agrarier, die Sozialdemokratie diejenige der Arbeiter, während die Nationalliberalen eine Partei bilden, die allen Klassen gerecht werden will. Diese ausgleichende Gerechtigkeit ist bisher in der sächsischen Politik vernachlässigt worden. Was die mißliche finan zielle La.ge anlangt, so ist deren Entstehen nicht in die jüngste Zeit zu verlegen, sondern sie datiert schon aus den Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs. Zu ihrem Entstehen haben die Eisenbahnbauten ein gut Teil bei getragen, auch an, deir Art und Weise der Ausfüh rung liegt viel Schuld, an der Finanzkrise. Ohne Vor sicht für die Zukunft hat man das Geld ausgegeben, wo für man das ganze System verantwortlich machen muß. Außer den angeführten haben noch andere Gründe, Wie Reichszuschuß, Niedergang des sächsischen Bergbaues re., die Mittel erschöpft. Man hat nicht bedacht, daß schlechte Zeiten kommen könnten; daraus ist die Lehre zu zie hen, vorsichtig bei Bewilligung von Ausgaben zu sein. Tie den schlechten Finanzen aufhelfen sollende Ver mögenssteuer ist geeignet, ihren Zweck voll zu erfüllen, wenn ihr auch noch Mängel anhaftend wie z. B., daß ei« Landwirt, der sein Gut selbst bewirtschaftet, keine Ver mögenssteuer zahlt, während auf dasselbe Gut, wenn es verpachtet ist, von dem Pächter die Steuer erhoben wird. Tiefe Bestimmung geschah auf Antrag der Konservative», mit denen die Nationalliberalen auf einem Boden bezüg lich der progressiven Einkommen st euer stehen. Den Finanzen sollte weiter durch einen neuen Eisenbahnper sonentarif aufgeholfen werden, doch ließ die Regierung das Projekt fallen. Eine vorgeschlagene Gemeindesteuer kam nicht zur Annahme, während die Umsatzsteuer auf Antrag der Konservativen eingeführt wurde. Die Nationalliberalen sind für eine solche Steuer nicht zu haben. Tie 1896 erfolgte Wahlrecht sän de ruttg des direkten in indirektes Wahlrecht ist ungerechtfertigt. Tie Nationalliberalen stehen auf dem Standpunkt, so schnell wie möglich eine Acnderung des jetzigen Wahl rechts herbeizuführen, während die Konservativen diese Aenderung hinausgeschoben wissen wollen. Tie National liberalen schlagen ein Wahlrecht vor, wie es zum Wohle des Volkes dient, nämlich das Pluralwahlsystem,, d. h. der besser bemittelte oder geistig bedeutendere Wähler erhält Zujatzstimmen. AufgehobeU werden muß mit dem indivel ten Wahlrecht die Unterscheidung zwischen städtischen «nd ländlichen Abgeordneten, ebenso macht sich eine Reform der Ersten Kammer nötig. Die Industrie muß dmct mehr zu Wort kommen, der Aerztestand muß vertreten sein usw. Die Nationalliberale Partei unterscheidet sich dadurch von den Konservativen, daß sie allen gerecht werden will, Arbeiterschaft, Industriellen, Landwirtschaft, und Gewerbetreibenden. Tie Nationalliberalen müssen und werden dafür sorget,, daß der liberale Bürgerstanb zu der Bedeutung kommt, die ihm gebührt." Beifällig wurde der Vortrag ausgenommen und dem Bortrager statter noch besorcheirs durch Erheben von den PlAcn gedankt. — Nach kurzer Pause begann die Debatte, bei der die Herren Matthes und Brummer den Stand punkt der Sozialdemokratie gegenüber den Ausführungnr des. Redners vertraten^ und Herr Apotheker Rvke namens