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tzof von Mecklenburg-Schwerin legte aus Tnlaß de» Hin scheidenr der Königs von Dänemark eine vierwöchige Trauer an. — Ter Präsident des .Hamburger Senats ' Bürgermeister Tr. Burchard begab sich Mittwoch vor mittag in das Hotel Hamburger Hof, und sprach der Königin von Dänemark, die mit ihren Töchtern und dem Prinzen Gustav den Bürgermeister empfing, im Hamen deS.Senats das tiefste Beileid aus. Später legte der Bürgermeister an der Bahre des Königs im Auftrage deS Senats einen Kranz nieder. Gleichzeitig richtete der Senat an den Thronfolger m Kopenhagen ein Beileids telegramm. — Tie öffentlichen Gebäude, viele Privat häuser und Schiffe hätten halbmast geflaggt. — Ihr dä nischen Folkething und im Landsthing hielten die Präsi denten Gedächtnisreden für den verstorbenen König von Dänemark. , ' - » . > . Hnlßt«««, für König «hristiau X. , Auf denc Amalienborgec Schlossplatz in Kopenhagen hatte sich eine Bolksmenge von litt—40000 Personen versammelt, als Ministerpräsident Berntsen auf dem Balkon des Palastes Christians VII. trat und mit lauter Stimme ausrief: „König Friedrich VIII. ist tot, cs lebe König Christian X." Tic Menge begrüßte die Erklärung deS Ministerpräsidenten nut Hurrarufen. König Christian trat hierauf, in Gcneralsuniforin mit dem blaneu Bande deS Ekephantenordcns, auf den Balkon, während der Mi nisterpräsident sich znrückzog. Ter .König trat vor, ent blößte sein Haupt und hielt folgende, von Beifalls kundgebungen ost unterbrochene Rede: „Eine traurige Botschaft hat alle Dänen betroffen, der König, mein hochgcliebter Bater, der sellst hoffte, gesund und frisch zurüöUukehren, ist plötzlich gestorben. Tiefe Trauer hat meine vielgeliebte Mutter und alle meine Nächsten, so wie jeden Dänen betroffen. Eine schwere Verantwor tung ist nun aus meine Schultern gelegt, aber ich hoffe, daß das gleiche Vertrauen, das meinem vielgeliebten .Bater entgcgengebracht worden ist, nun auch mir cnt- gegengebracht werden wird. Dänemarks! Glück, Freiheit und Selbständigkeit wird mein Ziel sein, und alle dä nischen Männer, die dasselbe wollen- mögen sich hierauf die Hand reichen. Gott schirme unk segne unser altes Vaterland, es lebe Dänemark! ",Tie Volksmenge brach in anhaltende, begeisterte Hurrarufe aus. Die Flagge auf denr Palais, die aus halbmast geweht hatte, ging in die Höhe und die Forts feuerten den Königssalut. ' ' - > - * Persönliches von Friedrich VIII. CK. Dem greisen Dänenkönig, dem auf der Rückkehr von einer Erholungsreise nach dem Süden auf deutschen! Boden der Tod plötzlich die Hand auf die Schulter legte, war es nicht au der Wiege gesungen worden, daß er der einst als König die Krone Dänemarks tragen solle. Als am 26. Mai k842 die Prinzessin Luise von Hessen-Cassel mit denr jungen Herzog Friedrich Christian von Schles wig-Holstein, dem Vater des jetzt verstorbenen Monarchen, vor den Altar trat, Ivar es keine Fürstenheirat mit poli tischen Zielen, die damals geschlossen wurde, sondern eine echte und rechte Liebesheirat. Niemand glaubte damals, daß osi den! jungen Herzoge, der kaum ein Jähr vor seiner Heirat seine Studentenzeit in Bonn abgeschlossen hatte, dereinst beschicden sein würde, einen Königsthron zu besteigen. Tie jungen Ehegatten waren auch alles andere als reich. Man erzählt sich, daß der junge Prinz die bescheidenen Einkünfte seines Haushaltes durch Tätigkeit als! Lehrer zu erhöhen suchte; er erteilte reichen Darmstädter und Frankfurter Kindern Zeichen unterricht und die Prinzessin Luise soll sich selbst ihre Kleiber und ihre Hüte hergestellt haben. „Sie besaßen," so berichtet ein Biograph, 7,nur einen einzigen Wagen- um ihre sechs Kinder ausfähren lassen zn können." Als das Londoner Protokoll von 1852 den Prinzen Nwr dänischen Thronfolger bestimmte, zählte der kleine Friedrich schon neun Jähre. Die Einfachheit und die Schlichtheit seiner Kinderjähre sind aus sein Leben nicht vHne Einfluß geblieben; von seiner Mutter erbte er jene stflle ernste Lebensbetrachtung, die ihn auch auf der« Thron nicht verlassen sollte, das Pflichtgefühl! und jenen Sinn für eine strenggeregclte arbeitsfreudige Lebensfüh rung, das! ihm bis zu seinem Lebensabend treu ge blieben ist. Inmitten von 'Bürgerkindern besuchte er die Schülp erst mit 18 Jahren trat er ins Heer und 1SK3 schickte man ihn nach England, damit er dort an der Universität Oxford seinen Gesichtskreis erweiterte. Der Krieg von 1864 rief ihn zurück und als Führer der däni schen Aardebrigade nahm er an dem Feldzuge teil. Auch seine Ehe mit der Prinzessin Luise von Schweden war gleich der seiner Eltern eine reine Neigungsheirat. Bon dem Tage an, da er die lebhafte, graziöse, jugendfröh!- liche schwedische Prinzessin sah, die man in Stockholm „Lilla Sessan", die „kleine Prinzessin" nannte, stand bei dem damaligen dänischen Kronprinzen der Plan fest, nur sie zur Lebensgefährtin zu wählen. Aber Kronprinz Friedrich war schüchtern und zurückhaltend, er wagte es nicht, sich zu erklären. Eines Slbcnds nahm er schließlich seinen Mut zusammen und gestand seiner Mutter seine Liebe für Lilla Sessan. Die Königin zuckte ermutigend die Achseln: „Aber Du weißt doch, mein Kind, daß wir für Dich eine andere Partie erträumt haben." „Aber Mut ter, ich habe sie doch so lieb." „Und wenn Dein Vater die Einwilligung versagt?" Der Prinz senkte den Kopf und sand nur eine Antwort: „Mutter!" Aber dieses eine Wort besiegte die Bedenken des Mütterherzcns, und die Königin erwiderte: „Du hast Recht, erst soll das Herz kommen und dann die Politik. Ich will beim König für Dich sprechen und Tu sollst Lilla Sessan heiraten." > Sein Leben war das Dasein eines Kronprinzen: als er den Thron bestieg, zählte Friedrich llll. 63 Jähre. Mer sein Leben hatte schon vorher die Popularität des späteren Königs begründet. Seine Gemahlin hatte ihm M großer vermögen mit in die Che gebracht, aber der Mchtzrm Kak es nicht vermocht, die schlichten Lebens gewohnheilen de- königlichen Ehepaare- zu verändern. Wie bis in die letzten Jahre hinein noch al- König so auch als Kronprinz pflegte Friedrich mit Vorliebe als einfacher Bürger sich unerkannt unter die Menge zu mischen; jeder Aufwand war ihm lästig und seine größte Freude blieb eS, wen» er unausfälllg in Hut und Mantel durch die Straße» wandelte, kleine Einkäufe machte, mit de» kleinen Kaufleuten sprach und diese aus dem wirk lichen Leben geschöpften Beobachtungen als kostbare Be reicherung seines Weltbildes mit nach Hause nahm. Ohne Adjutanten, ohne jede Begleitung wanderte er dann durch Kopenhagen. Jin Gegensatz zu seinen» Vater, der stets nur ein mäßiger Redner gewesen war, galt Friedrich Vlll. als ein glückliches Rednertcmperament und als ei,» llug- bcobachtcnder Gesellschafter. Im intimen Kreise erzählte ec dann gern von seinen Kindertagen. Ter alte Ander sen sei damals sein Freund gewesen, auf seinen Knien habe er gesessen und den Märchen gelauscht, die der greise Dichter dem späteren König von Täncmark er zählte. Er hatte es immer verstanden, bei der Berüh rung mit schlichten Menschen aus dem Volke den anderen das Gefühl der Befangenheit zu nehmen. Er war ein Kindcrfreund, der an jeder Acußcrung einer naiven Kin- dersecle sich freute. Während einer Schulinspektion, die er noch als Kronprinz vornehmen mußte, nahm er ein mal ein kleines Mädchen auf den Schoß, das durch die Anwesenheit des Thronfolgers so befangen war, daß es keine Frage zu beantworten wußte. Von dein Augen blicke an, da es auf den Knien des Kronprinzen saß, wußte cs jede Frage klar und richtig zn beantworten: zum nicht geringen Erstaunen des Schulrates und deS Lehrers. Erst später klarte sich das Rätsel: die Kleine berichtete, daß ihr der Kronprinz allerhand Worte heimlich zuge- flüstcrt hatte. Während eines Manövers trat er einmal durstig in die Hütte einer mißtrauischen Bäuerin, die recht wenig vertrauensvoll auf den hohen Offizier blickte. Nm die Frau zu beruhigen, erklärte ihr Friedrich, wer er sei. „Sic wollen mich ulken, Herr Offizier, der Kron prinz würde nie zu mir kommen/" Sie war nicht zu über zeugen. Einige Tage später bei einer Parade, sicht Fried rich in der Menge die alte Bäuerin wieder. Er hält sein Pferd an, grüßt und rief ihr vergnügt zu: -„Aber diesmal, Mütterchen, diesmal glauben Sie mir doch, > wem» ich sage, ich sei der Kronprinz." Aber in diesen Worten, die vergnügt lächelnd gesagt wurden, lag nichts von dem Wunsche, eine kleine Verlegenheit zu provozie ren: er wollte ein Mißverständnis aufklärcn und sprach einfach von Mensch zu Mensch. In diesen» Sinne wirft dies kleine Vorkommnis ein Licht auf die Persönlichkeit dieses Mannes, der eine Krone trug und dabei ein Mensch unter Menschen bleiben wollte. Ak Mm Ks mn KMn MnMt§ Ri K« nMn MnK«. Im englische» Unterhause beantwortete der Marinc- minister Churchill verschiedene Fragen über die Wirkung des neue» deutschen FlottengesetzcS auf de» englischen Flottenbau und sagte: cs wird notwendig sein, dem Hause in diesem Jahre einen E r g ü n z un g s fl v tt e n- ctat vorzulegen. Aber ich kann noch nicht sagen, wann die Abstimmung darüber stattfinden wird. Ter konser vative Kapitän Faber fragte den Ministerpräsidenten Asquith, ob die deutsche Negierung die englische Regie rung im Jähre 1009 dahin informiert hätte, sie be absichtige zu dem Flottengesetze von 1908 keine weiteren Bauten, und ob die deutsche Regierung trotz dieser Er klärung jetzt ihre Flotte um drei Dreadnoughts vermehre. Der Premierminister entgegnete: Von der deutschen Regie rung sind keine Zusicherungen gegeben worden. Ich kann nicht sagen, welche Absichten sic zu dieser und jener Zeit hätte, da cs der deutschen Regierung offen stand, ihre Ansicht zu ändern. Der Liberale Godfrey Collins fragte, ob der Marineminister Churchill den Extrabetrag nennen könne, der unter Berücksichtigung des! neuen, im Deutschen Reichstage beratenen Er- gänzungsflottenetats während des laufenden Finanz jahres für Neubauten ausgegeben werden solle. Chur chill erwiderte, die diesbezügliche Summe belaufe sich auf 342466 Lstr., wovon entsprechend dem Ergänzungs etat 98 847 Lstr. für die Beschaffung von Luftschiffen und die Versuche mit ihnen bestimmt seien. Der Rest sei für Unterseeboote bestimmt. ' „Daily News"" schreibt: Das Land hat allen An spruch darauf, zu erfahren- inwiefern die Ziffern der deutschen Wchrvorlagc den MchtragSetat der Flotte recht fertigen. Die Rede des Ministers Churchill bei der Ein bringung des Flottenetats rief den Eindruck hervor, daß die einzige Voraussetzung, für diesjährige außer ordentliche Flottenausgaben gegeben sei, wenn Deutsch land dieses Jähr Schlachtschiffe extra bauen würde, waS aber nicht geschieht. Tie „Times" und der „Stan dard" billigen Churchills Erklärungen. „Daily Ch-ro- niclc" schreibt: Wir können nicht behaupten, daß wir von der Notwendigkeit des Nachtragsetats überzeugt wären. Wir besitzen gegenüber Deutschland eine große Uebcrlegenheit in der Schnelligkeit des Schiffsbaues und sehen darin einen guten Grund, die Anfangsrosten für Cxtraschiffe in den ordentlichen Etat des nächster» Jahres auszunehmen. Es liegt keine Notwendigkeit zu einer fieberhaften Eile vor. Es ist aller Grund vorhanden, die Dinge ruhig aufzufasscn^ Auf einem Bankett der Gesellschaft der Schiffbauer hielt Churchill eine Rede, in der er unter anderem fol gendes ausführte: ES ist eine wichtige und in unserem Lande wohlbekannte Tatsache, die aber nicht oft genug wiederholt werden kann, daß wir in Britannien zwar mehrere Parteien, aber nur eine Flotte haben, die der Gegenstand der Sorge aller Parteien ist und von der alle Parteien in gleicher Weise abhängen. Es ist gut, daß dies bekannt ist, denn wir leben in Zeiten wachsen der Rüstungen; jeder Monat bringt eine gleichmäßige Steigerung der schrecklichen Rüstung«», gegen die wir uns mit allen Mitteln sichern müssen. Es ist meine Pflicht, in diesem Jahre das Parlament wieder um Mannschaften, Geld und Kriegsmaterial anzu gehen, und wenn auch der Ergänzungs etat nicht so groß aussallen w»rd, wie Mige hoffen, uno andere fürchten, so hat die Regierung keinen Zwei fel, daß sie das Unterhaus davon wird überzeuge,» können, daß das Geforderte notwendig unk aus- reichend ist. Wir halten uns jetzt auch für die Zu kunft für fähig, die Suprematie zur See aufrechtzuer- helten; aber ein Krieg kann lange dauern, ehe die Ent- scheidung fällt. Wenn wir andererseits so handeln, wie wir es tun werden, mit Diskretion, Mäßigung, Aufrichtigkeit, gutem Willen gegen alle Nationen, ohne Vorurteil und Rancune gegen irgend jemand, dann ist es wahrscheinlich — und ich sage dies aus aufrichtiger Ucbcrzeugung — daß es in unserer Zeit zu keinem Kriege kommen wird. Wir müssen uns gegenwärtig hal ten, daß mit jeder Entwicklung der Flotten auf dem Kontinent, mit jedem frischen Geschwader, das im Aus lande aufs Wasser kommt, mit jedem weiteren Schritt in der restlosen Anhäufung der Flottcnmacht die welt berühmte Schlagfertigkeit der britischen Flotte merklich eingcschränlt wird Wenn die Hauptaufgabe der Flotten- entwicklung in den letzten zehn Jahren darin bestanden hat, die britische Flotte an den entscheidenden Orten zn konzentrieren, so scheint es mir nicht unwahrschein lich, daß die Flottencntwicklung der nächsten zehn Jahre ein Wachstum der Ftottenstärke in den großen Dominions über See bringen wird. Dann werden wir sozusagen eine wirkliche Arbeitsteilung zwischen dem Mutterland und den Tochtcrstaaten vornehmen können, die darin besteht, daß wir die maritime Suprematie an den» entscheiden den Punkte ausrcchterhalten, während die Tominions die Kontrolle in» ganzen übrigen britischen Reiche aus üben würden. Tie Admiralität sieht keinen Grund, wa rum nicht Anstalten getroffen werden sollten, den Do minions die volle Kontrolle über ihre Flsttenbcweg- ungcn in Friedenszeitcn zn geben. Im Kriege, . das wissen wir, werden unsere Landsleute über See' nur den einen Wunsch haben, dem Feinde cntgcgcnzotrctcii, wo immer die Not und die Gefahr an» ernstesten ist. Im Vcrlänf der allgemeinen Besprechung der M i 1 i - tär Politik im Oberhaus stellten verschiedene Peers die Frage, ob ein Expeditionskorps für den Dienst ans dem Kontinent in Bereitschaft sei für den Fall, daß sich ein Bedürfnis dajnr zeige. Marques; of Crewe erklärte: Im Hinblick auf die etwas sorglose Art, in der von der Möglichkeit der Ucbcrführung starker Truppenkörper nach dem europäischen Kontinent gesprochen worden ist, halte ich cs für angebracht zu erllären, das; wir keine klcbcr- cinkommcn haben, die nmuärische Vcrpflichtnngcn un sererseits in sich schließen. Wir haben keine militärischen Bündnisse, die uns in Schmierigkeiten verwickeln könn ten. Wir haben iciiic geheimen Abmachungen oder Ver pflichtungen. Wir haben freundliche Verständigungen in timen Charakters, und die Mitglieder des Hauses sine ebenso kompetent wie die Regierung, die etwaige Trag weite dieser Verständigungen bei denkbaren auswärtigen Komplikationen zu ermessen ebenso wie die denkbaren Umstände, unter denen diese Verständigungen zn einem Eingriff unsererseits — was Gott verhüten möge — in eine auswärtige Komplikation führen könnten. In SM Mei, Mni M in Mti. In Konstantinopel verlautet, infolge der Blockade der Jemenküste durch die italienische Flotte herrsche im Jemen große Not an Lebensmitteln. Innerhalb der letzten Monate seien viele Soldaten und Eingeborene verhungert. Ferner heißt «S, daß die türkischen Truppen im Kampfe mit dein Scheich Said-Jdriß in Assyr wiederholt geschlagen worden seien. Der italienische General Biale meldet: Die Torpedo- boot-zerstörer „Nembo" und „Aquilone* haben heute in der Nähe der Insel Lipso «ine Galere genommen, die Waffen und Munition geladen hakte. Der türkische Ministerrat hat beschlossen, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, «m einer Wiederholung der Vorgänge in Albanien vorzubrugen. Ferner zog der Mintsterrat die Möglichkeit einer Besetzung weiterer Inseln de» Archipel- durch die Italiener in Erwägung und beriet über die in diesem Falle zu beobachtende Haltung, in»« besondere über eine etwaige Ausweisung aller Italiener au- der Türkei. Da die Hebung der Minen in den Darda nellen beendet ist, beschloß der Mtnisterrat, die Durchfahrt am Freitag oder Sonnabend für frei zu erklären. Tagesgeschichte. Die «entzernngen -es Kaiser» Ur Gtr-tzbur-. Mit Bezug auf viele Anfragen über die Aeußerungen des Kaisers gelegentlich des Empfanges am Montag in Straßburg im Zorn vor» Bulachschen Palais und ange sichts der Aufbauschung der Worte des Kaisers in der Presse hat Bürgermeister Dr. Schwanker dem Wölfi schen Telegraphenburean folgende Erklärung zur Ver öffentlichung übergeben: Dein Sinne nach sind die Aeußerungen des Kaisers zutreffend, der Wortlaut ist jedoch in der Presse nicht authentisch wiedergegeben. Jedenfalls hat der Kaiser, wenn er gegenüber gewissen Bestrebungen, das Land nicht zur Ruhe kommen zu lassen/ die Möglichkeit einer Einverleibung deS Lande» in Preu ßen erwähnte, dies nur in dem Sinne gemeint, daß sie aus legalem Wege durch die gesetzgebenden Faktoren des. Reiches erfolgen müßte. Jin Reichstag ist folgende kurze Anfrage des Abge ordneten Colshorn (Welfe) eingegangen: „Ist dem Reichs kanzler der authentische Wortlaut der Kundgebung des Kaisers vom 13. Mai an den Bürgermeister von Straß burg Dr. .Schwanker bekannt, welche eine eventuelle UH-