Volltext Seite (XML)
und Linner, Borna, wieder- und Mir. Bautzen, sowie Fritzsch, Schneeberg, neug'wählt. Der nächste Be-irkttag, soll in Schneeberg abgehallen »erden. —Atz Der Vorstand de» Deutschen Roßschl-Hter- verbände» hat an den vunde»rat eine Eingabe gerichtet, di« um Aushebung einer Ges«tze»novell« zum Fleischbeschau» gesetz elnkommt, die solgende» bestimmt: «AletschhLndler dürfen Pferdefleisch nicht in Räumen seilhallen oder ver- kaltsen, in welchen Fleisch von anderen Tieren seilgehaltrn oder verkaust wird.- Sie bittet darum, datz zunächst ein mal auf jederzeitigrn Widerruf hin da» Feilhalten und der verkauf von Pferde» und Schweinefleisch in gleichem Raume, wenn auch dort ans getrennten vänken, geftattrt wird. Der Verband glaubt, daß die simultane Einrichtung von Roß» und Vchwelnefleischhallen die Brücke bilden wird, über welche allmählich dem Eeuusse von Pferdefleisch- mehr und mehr Anhänger zugeführt werden. —* AuS dein zehnte» Jahresbericht der Davose.s deut schen Heilstätte ist ersichtlich, daß die Räume und Mittel dieser segensreichen Anstalt nicht mehr der großen Inanspruch nahme gewachsen sind und dringend eines Weiterausbaues bedürfen. Die Anstalt war seit ihrer Eröffnung fast stet» völlig besetzt. Im ersten Jahrzehnt ihrs Bestehens haben in ihr 2223 minderbemittelte Kranke der gebildeter« Stünde aus allen Gauen Deutschlands Heilung gesucht und zu 80°/, ge funden. Der Andrang wurde im Laufe der Zeit so groß, daß trotz zweier Erweiterungsbauten, des Kaiser Wilhelm II» Hauses und des Olga-Hanses, nicht einmal die Hälfte der 5017 Anmeldungen im vergangenen Jahre berücksichtigt werden, konnte. Um diese Not abzuhelfen, plant der Vorstand der deutschen Heilstätte, deren musterhafter Betrieb von den Aerzten der verschiedensten Nationen anerkannt worden ist, die Gründung eines weiteren Erholungsheimes für 60 Kranke. Der beab sichtigte Bau soll ans einem im Kanton Tessin erworbenen Obst gute errichtet werde», das die notwendigen Früchte und Le bensmittel für die Anstalt liefern wird. Die Leitung der deutschen Lungenheilstätte in Davos sieht sich aber gezwungen, die frei willige Hilfe des deutschen Volkes für ihr LiebeSwerk anzu rufen. Die Mitteilungen des Vereins für das Deutschtum im Ausland geben der Hoffnung Ausdruck, daß diese stolze deutsche Gründung zumal von Seiten aller derjenigen wohl habenden Volksgruppen kräftige Unterstützung finden wird, die der Heilkraft deS Hochgebirgsklimas von DavoS oder des sonnigen Südens die Wiederherstellung der eignen Gesundheit zu verdanke» haben. — Die Elbschiffahrtsgesellschaftcn haben ein neues Abkommen getroffen. Die Vereinigten Elbeschisfahrtsgesell schaften geben Ende des Jahres das Abkommen mit den 3 anderen Elbeschistahrtsgesellschaften auf. Tic Deutsch-Oester- reichischc Dampschisfahrts-A.-G. pachtet für jährlich 100000 Kronen die Elbeschiffahrtsgescllschaftcn und geht ein Kartell verhältnis ein mit den Vereinigten Elbeschistahrtsgesellschaften. Die Privatschiffer-Transport-Genossenschaft scheidet vollkom men aus dem Abkommen aus. — Eine Znsammenknnft ehemaliger Angehöriger deS vorm. Kgl. Sächs. 3. Jäger-Bat. Nr. 15 findet am 8., 9. und 10. Juni in Wurzen statt. Die Vorbereitungen dazu gehen ihrem Ende entgegen. Den Ehrenvorsitz hat der frühere 1. Kommandclir dcs Bataillons Generalleutnant Freiherr Lothar v. Hausen, Exz. übernommen. Von den übrigen ehemal. Offizieren, Obcrjägcrn und Jägern ist die Freude für die Feier durch eine große Anzahl von Anmeldungen zum Aus druck gebracht worden. — Tic Maiglvckchenzeit, die jetzt wieder begonnen hat, gibte Veranlassung, darauf hinzuweiscn, daß sowohl die Maiglöckchen wie auch ihre Stengel eine» starken Giftstoff, das Glykosid, enthalten. Man vermeide daher, die Blumen, wie es oftmals geschied, zwischen den Lippen zu tragen, da selbst die kleinste, kaum bemerkbare Rißwunde anschwcllt, so bald der Saft der Blume in sic cindringt. Ebenso werfe man die abgeblühtcn Pflanzen nicht auf Höfe, auf denen Geflügel umhcrläuft, da vielfach junge Hühner und Tauben nach dem Genüsse der Blumen verenden. — Daß der Gold regen, der jetzt bald seine schönen Blütentranbcn entfaltet, stark giftig ist, dürste allgemein bekannt sein. Strehla. Am Dienstag wurden auf der Elbe am Kreiuitzer Heger in der Gegend de» Rittergute» Trebnitz militärische Uebuugen vorgenommen. Ein Bataillon de» 188. Ink.»Reg. nebst Maschinengewehr.Sbteilung wurden mittel» PontonS-Fähren über den Strom gesetzt. Nach dem die» vorüber, marschierten die Truppen jenseit» der Elbe wieder ab. * Oschatz. Nächsten Sonnabend und Sonntag feiert der Turnverein- sein 50 jährige» Bestehen. Am Sonnabend findet im „Goldenen Löwen- «ine Begrüßungsfeier statt, in der Herr Geh. Schulrat Dr. Lange»Dre«den al» Ehren mitglied deS Verein» di« Festrede hält. Sonntag vorm. 11 Uhr ist auf dem Sportplätze ein Freiübung«- und Ge räteturnen und nachm. von 3 Uhr ab volkstümliche» Turnen und Spiele angesetzt. Während dem ist Konzert der Ulanenkapelle. Großenhain. Die Kasse einer hiesigen Arbeiter- Organisation soll »inen unerklärbaren Fehlbetrag aufwrtsen und e» ist deshalb diese Angelegenheit der Staatsanwalt schaft übergeben worden, damit sie die wetteren Ermitte lungen führt. Großenhain. Nachdem der allwöchentlich hier ab- -uhaltende Schweiuemarkt wegen der Maul- und Klauen seuche über ein Jahr verboten war, findet er laut amt licher Bekanntmachung de» Stadtrate» vom nächsten Diens tag an wieder regelmäßig statt, da im ami»hauptmonn- schaftlichen Bezirke die Maul- und Klauenseuche erloschen tph — Der Landwirtschaftliche KreiSverein Dresden hat in Anerkennung vieljähriger Verdienste im landwirtschaftlichen BrreinSweseu dem Rittergutsbesitzer Sachse auf Merschwitz und dem Pfarrer vahmann in Skassa die silbern« Medaille für Verdienste um die Landwirtschaft und dem Gutsbesitzer Kästner in PaulSdorf da» Ehrendiplom für Verdienste um dk Landwirtschaft verliehen. DtzVeiuböhla. Sm nächsten Sonntag findet hier di» Einweihung eine» von dem Kulturtechntker Meiner gesttkMN^Gedrnrstetnr» sürdrn Freiherrn van Dritt», den Erfinder dr» Fahrradr» mit ein« besonderen Festlichkeit de» Gau 21 d Dresden de» Deutsche« Radfahrerbund»» statt. Der Sau Dritten unternimmt anläßlich der Denk- ftein-Einweihung seine diesjährig« 2. Gamoaadersahrt nach dem Festakt« Veinhühla. Am selben Lag« findet auch da» 15 jährige Stiftungsfest de» Weinböhla« Radsahrerverein» Vino statt. Dr«»d«u. Anton N«n«th ist im Mär, 1912 auf der Heimreise von Amerika nach Ungarn dorch Sachse», wahrscheinlich auf d« Station Lo»«vig, unbemerkt au» dem Zuge gestiegen und seitdem verschwunden. Da Nemeth nicht «ehr ganz geisterklar war, wird Unglücksfall ver mutet. Er hott« eine Eisenbahufahrkarte für di« Rout« Rotterdam.Men bei sich und wird beschrieben: 30 Jahr« olt, mittelgroß, schwächlich, braune» Gesicht, schwarz, Augen, schwarzer Schnurrbart, auf der linken Seit« der Nase die Narbe einer Schnittwunde; Bekleidung: kurzer grün- und grougestreifter Rock, schwarz« Weste, dieser ähnliche Hose, schwarzer, weicher Hut, Zugschuhe. Irgendwelche Auskunft über den vermißten wolle mau an die LandeSkrtminalpolizri in Dresden, Schießgasse, gelaag«» lassen. Tharandt. Durch den Frost in den Nächten der letzten WoLe ist die Obstbaumblüte zum Teil vernichtet. Im nahen Orte SomSdorf, dessen ausgedehnte Kirschenplan lagen weit und breit bekannt sind, rechnet die Gemeinde infolge de« Absterben» de» Fruchtentwickler« der Kirsch« mit einem Ausfall von 6—7000 M. Bautzen. Auf der Landstraße vxn Löbau nach Zöblitz hat der 85 Jahr« olle Arbeit« Wilhelm Roder die Wirtschafterin Krause vom Rittergut WendischcunnerSdorf räuberisch überfallen. Roder trat unterweg« an di« Krause heran und hielt ihr mit den Worten: „Geld oder da« Leben!- do» geöffnete Taschenmesser vor da» Gesicht, vor Schreck schüttete die Krouse den Inhalt ihrer Handtasche dem Räuber vor di« Füße und flüchtete. In der Tasche hatte sich auch ein Portemonnaie mit 35 Mark befunden. Da« Geld hat der Räuber mitgenommen und für sich ver- braucht. Die Geldau»gaben haben zu seiner Verhaftung geführt. Vom Schwurgerichte wurde Roder, der bereit« in 30 Fällen vorbestraft ist, zu 5 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren SbrenrechtSverlust verurteilt. Philippsdorf. Sämtliche Teilnehmer einer wendischen Prozession wurden dieser Tage auf dem Heimwege unweit der Fichtelschenke, durch neun sächsische Grcnzaufscher einer sehr strengen Revision nach zollpflichtigen Sachen unterzogen. Bei verschiedenen Teilnehmern wurden auch gepaschte Gegen stände entdeckt. So fand man bei zwei männlichen Personen ans der Parochie Wittichenau unverzollte Zündhölzer, für die der eine 35 und der audere 38 Mark Strafe zahlen mußte. Grünhain. Drei Arbeiter haben sich in den Nach- barorten Waschleite und Langenberg al» Scherenschleifer auSgegebrn und einer Anzahl Bewohner Schere» zum schleifen abgelock«, dies, aber nur an harten Feldsteinen blank gewetzt und gegen Bezahlung zurückgegeben. Natlir» lich sind die Scheren größtenteils ruiniert worden. Trotz des von einigen Geschädigten sogleich entdeckten Betrugs sind die Schwindler nicht festgeholten worden, sondern man hat sich damit begnügt, den Namen deS einen nach einer von ihm vorgezrigten AuSweiSkarte aufzuschreiben, so daß r» nachher der Gendarmerie gelungen ist, alle drei zu er- Mitteln und zur Bestrafung anzuzeigen. §8 RttterSgrün b. Schwarzenberg. Blutige Vor gänge, die jeder Beschreibung spotten, wurden jetzt tn einem Prozeß gegen drei Frauen auS RitterSgrün bet Schwarzen- berg vor dem Strafsenat des Sächsischen Oberlandesgericht« zu Dresden aufgerollt. Der Gerichtsvollzieher Dietrich beim Amtsgericht Schwarzenberg mußte vor längerer Zeit in RitterSgrün bei einer Familie Gundel eine Pfändung vornehmen. Drin Beamten wurde aber bei seiner Ankunft «in sehr böser Empfang bereitet. Al» die „Damen der Hause«-, Frau Gündel und deren Tochter, sowie eine dritte Bewohnerin, Frau Schmidt, der Gerichtsvollziehers ansichtig wurden, riefen sie ihm schon auS weiter Entfernung allerlei Kosenamen entgegen. „Jetzt kommt der Spitzbube, jetzt kommt der Verbrecher- schrien die Weiber au« Leibeskräften und unter drohenden Handbewegungen verbarrikadierten sie da» Hau«. Sie stellten Möbelstücke vor die Türe und drohten jedem mit Prügel, d« da« Hau« öffnen würde. Alle gute Worte de« Gerichtsvollzieher« waren vergeblich und « sah sich schließlich genötigt, Männer de« Dorfe» um Hilfe zu bitten. Aber die wurde glattweg abgelehnt, denn, so sagten die Männer, „wir fürchten un» vor den drei Frauen, wir gehen nicht mit!- Schließlich entschloß sich der Semeindedtener, den Grricht»vollztehrr zu unter- stützen uvd die beiden Beamten überredeten zuguterletzt einen Schlosser, da» verrammelte Hau» gewaltsam zu öffnen. Kaum hatte da» Schloß den Bemühungen der drei Männer uachgegeben, al» auch schon im gleichen Augen- blicke die wahnwitzigen Weiber auf den Gericht»di,ner und den Semeindedtener lo»stürzt«n und mit Stöcken und anderen gefährlichen Werkzeugen auf die Beamten los- schlugen. Beide wurden verletzt. Dem Gerichtsvollzieher floß au» Mund und Nase da» Blut und auch der Ge- metndedtener «litt Verletzungen. Aber endlich gelang «» den Anstrengungen der Männer, die wütenden Frauen zu bewältigen und die Pfändung vorzunehmen. Noch einmal versuchten sie, diese zu hintertreiben, indem eine der auf- geregten Weiber et« Mess« holt« und die gepfändeten Sachen, Sofa, Bilder usw., zu zerschneiden versuchte. Diese blutigen Vorgänge hatten ein gerichtliche» Nachspiel. Da» Gericht erkannte auf exemplarische Freih«tt»strafen gegen die Frauen Gündel — Mutier und Tochter —, während da« Verfahren gegen di« dritte Amazone, Frau Schmidt, noch schwebt. Gegen ihre Verurteilung wegen Vergehen« nach tz8 113, 125 und 128 a de» Strafgesetzbuch«» hatten die Angeklagten Gündek Revision beim Oberlandesgericht Dresden eingelegt, die jedoch kostenpflichtig verworfen wurde. Zwickau. Auf dem Mlhelmschacht 2 wurden Donuer»tag vormittag zwei Bergarbeiter durch Gestein verschüttet. Der eine von ihnen konnte gegen mittag nur al» Leich« geborgen werden. Der andere ist noch nicht befreit. « dorf i. V. Im „Hotel Viktoria* ist am Mittwoch unter Leitung de» OberamtSricht«» Dr. Stave«Hagen. OelSnitz eine Sitzung de» Gesamtausschuss«» für Beschaffung von Beittägeu sür ein Flugzeug „Obere» Vogtland* abg«. -alten worden. Daran nahmen 20 Herren au» velSnitz, Markneukirchen, Adorf, Schöneck, Vad-Elit« und Erlbach teil. ES wurde von den Vorsitzenden d« Ortttu»fchüsse üb« di« bi»her ergriffenen Maßnahmen und di« «zielten Erfolge herichtet und dabei festgestellt, daß in Oellnitz und Umgegend 8200 M., in Markneukirchen 1700 M, in Adorf 1100 M., tn Schöneck 601 M., in Bad-Elster und Erlbach je 110 M. sür da» oberoogtländtsche Flugzeug gesammelt worden sind; im ganzen also rund 12000 M. E» wurde beschlossen, in allen patriotisch gesinnten Kreisen weiter energisch sür ein oberoogtländischr» Flugz-ug zu sammeln und dabei die bestimmt« Hoffnung ««»gesprochen, daß es bei der großen Begeisterung, di« gerade im oberen Vogt- lande überall für patriotische Unternehmungen vorhanden ist, gelingen wird, die Mittel für ein obervogtländifches Flugzeug aufzubrtngen. Leipzig. Al» Donnerstag vormittag in der Maschinenfabrik tn Leipzig-Möckern «in Arbeiter sein Taschenfeuerzeug au« der Venztnflasche füllen wollte, explodierte diese. ES entstand ein große» Schadenfeuer, die Fabrikräume brannten vollständig au». Der Schaden ist beträchtlich. Der Arbeiter wurde wegen fahrlässiger Brandstiftung verhaftet. — Der Leipziger Rauchwaren- handel erleidet jahrau», jahrein bedeutende Verluste durch freche Diebereien, deren vu»führung gerade bei den kost- barsten Fellen am leichtesten ist. Nachdem erst kürzlich aus einem Eisenbahnwagen zwei Kisten mit wertvollen Rauch- waren von Hafenarbeitern gestohlen und von zahlreichen Hehlern verschleppt worden waren, sind jetzt wieder aus dem Lagerraum einer Leipziger Firma 20 Steinmarderfelle im Werte von 800 M. gestohlen worden. Von den Dieben, die offenbar mit der Oertlichkeit sehr vertraut sind, hat man noch kein« Spur gefunden. Brüx. Im Hammergrundtale ist mit dem Baue einer der größten Talsperren Oesterreichs begonnen worden. Die Baukosten betragen 4250000 Kronen. Der Grund stein wurde gestern in feierlicher Weise gelegt. ' Da» Schlafzimmer. Die unermüdliche Aufklärungstätigkeit der Gesundheits pfleger hat wohl den allgemeinen Erfolg gehabt, daß in der Gegenwart das Schlafzimmer eine höhere Bewertung gefunden Hot und richtiger ansgewählt wird, als es noch zu Zeiten unserer Eltern der Fall war, wo recht häufig der fensterlose Alkoven gut genug schien für den langen Aufenthalt während einer ganzen Nacht. Helle, luftige Räume werden heute als Schlafzimmer eingerichtet, und Luft und Licht müssen auch ganz besonders reichlich das Schlafzimmer erfüllen, da während des Schlafens neben der Regenerierung des Körpers auch ci» gewisser Sauerstoff-Vorrat für das Tageslebcn angesammclt wird, für welchen sauerstoffreiche, gute Luft die unerläßliche Vorbedingung ist. Man soll daher im Schlafzimmer, noch weniger als in anderen Zimmern, durch dunkle Vorhänge das Tageslicht abspcrren. Blaue Ronleaux können allerdings während der Nacht die Dunkelheit zu einer möglichst vollstän digen machen, da zu einem erquickenden und tiefeg Schlaf auch die vollständige Ausschaltung aller Sinnesreize gehört, welche in der Form des Lichtes das "Auge, in der Form dec, Geräusches das Ohr treffen können. Die Fenstcrgardinen dürfen aber auch keine Staubfänger sein, sie sollen aus lichten Gaze-Stoffen bestehen und werden dann am besten die Durch dringung des Raumes mit Sonnenlicht gestatten. Den Fuß boden kann man mit Teppichen belegen, um den behaglichen warmen Charakter des Raumes zu erhöhen, und auch um zu vermeiden, daß mit bloßen Füßen ans kaltem Boden gegangen wird; Linoleum ist kein Ersatz für den Teppich, da Linoleum nicht wärmt, aber die Teppiche müssen frei liegen, schwere Möbelstücke dürfen nicht auf ihnen stehen, damit sie täglich gereinigt werden können. Und sehr wichtig ist vor allem ini Winter die richtige Temperatur des Schlafzimmers. Je kühler die Luft ist, desto schwerer und reicher an Sauerstoff ist sie, je wärmer, desto dünner und sauerstoffärmer. Während wir nun in der warmen Jahreszeit auch verhältnismäßig hoch tem perierte Luft im Schlafzimmer dulden müsse», haben wir ihre Regulierung nach dem Nullpunkt zu und damit ihre Er höhung an Sauerstoff im Winter ziemlich in unserer Hand. Aber auch im Winter darf man nicht in ein schädliches Extrem fallen. Unter 10° k soll die Lust im Schlafzimmer nicht temperiert sein, und eS ist durchaus verkehrt, auch bei Winter kälte die Fenster während der Nacht offen zu lassen und die feucht-kalten Betten erst mit eigener Körperwärme zu erwär men und angenehm zu machen. Am Tage soll während des Winters das Schlafftubenfenster offen stehen, mit dem Begin» der Dunkelheit aber soll man es schließen und möglichst von den« geheizten Nebenraume soviel Wärme eindringen lassen, daß das subjektive Gefühl unangenehmer Kühle im Schlaf zimmer nicht vorhanden ist. Bei dem hohen Feuchtigkeits gehalte der Luft in unseren Gegenden, welche durch die Bei mischung von Wasscrdampf ein viel besserer Wärmeleiter, d. h. also im Winter Wärmeentzieher ist, als trockene Luft, müssen besonders Kinder und schwächliche Personen vor zu kaltem Schlafzimmer geschützt werden, weil für diese beiden jeder Wärmeverlust von Nachteil ist. Ueber 12° k darf freilich die Temperatur im Schlafzimmer unter keinen Umständen ansteigen, und eS ist auch stets zu vermeiden, daß das Schlaf zimmer selbst geheizt wird, weil sich sonst neben der Ver dünnung der Luft auch mancherlei andere Gase im Schlaf zimmer ansammeln, welche die wohltätige Einwirkung des Schlafes abschwächen können, was sich durch unruhigen Schlaf äußert und durch Benommenheit und Kopfschmerzen am Morgen. —k— B. Wet1er-r»g«,se b«r K. S. LaudeSwetterwarte für den 11. Mai: Rordweflwiude, wolkig, kühl, zeitweise Rege«.