Volltext Seite (XML)
erschrecken und in nachdrücklicher Weile gegen Rothschild pro« teftiren wollen. Er bestritt, die Absicht gehabt zu haben, zu tüdten. Hierauf erfolgte da« Zeugenverhör. Der Zucht« polizeigerichtShof verurtheilte Bouteilhe zu drei Jahren Gefängnis und 100 Franken Geldstrafe. Seit einigen Tagen weilt, wie schon kurz gemeldet, König Leopold von Belgien in Paris und ist dort Gegenstand vielfacher Ehrungen. Man brachte seinen Aufenthalt in der französischen Hauptstadt und seine häufigen Zusammenkünfte mit Felix Faure und dem Minister des Aeußeren, Hanotaux, in Zusammenhang mit der Kongofrage, die dem Könige schwere Sorgen bereitet. Wie nun die „N. Fr. Pr." erfährt, sind die Gerüchte, daß Köniz Leopold nach Paris gegangen sei, um mit der dortigen Regierung betreffs der Möglichkeit des Verkaufes des Kongo-Staates an Frankreich zu unterhandeln, bloße Permuthungen. Frankreich hat sich wohl das Vorkaufs recht betreffs des Kongo-Staates gewahrt, allein die Geltend machung dieses Rechts käme erst im Jahre 1900 in Betracht. Wohl hat sich König Leopold geneigt gezeigt, sich der Souve« ränetät über den Kongo-Staat schon früher zu entledigen, jedoch nur an den belgischen Staat, nicht an Frankreich könnte er diese Souveränetät zu einem früheren Zeitpunkte als im Jahre 1900 abtreten. Der König weilt zwar zunächst in Kongo-Angelegenheiten in Paris, allein seine Reise ist als Ergänzung der Reise aufzufassen, die er vor Wochen nach London gemacht hat. Wie er jetzt mit Faure und Hanotaux konferirt, so konferirte er damals mit Salisbury, Balfour und Chamberlain. König Leopold hat noch nicht die Hoffnung aufgegiben, daß die Mehrheit Les belgischen Parlaments sich für den Ankauf des Kongo-Staates entscheiden werde. Daß der König seine Rechte auf den Kongo-Staat gegen weit geringere Geldentschädigung an Belgien abtreten würde als etwa an Frankreich, ist selbstverständlich. Für alle Fälle erscheint es dem König zweckmäßig, mit den französischen Staatsmännern über die Kongo-Angelegenheiten zu sprechen, weil cs Frankreich war, das im vorigen Jahre einem Ab kommen zwischen dem Kongo-Souverän und England g.oße Schwierigkeiten in den Weg legte. Damals schloß sich D utsch- lano an Frankreich an, und Deutschland zeigte so, wie ernst eS seine koloniale Rolle in Afrika aussaßt. Es erscheint dem gemäß durchaus m'öglich, daß König Leopold, der nun in London und Paris die' Stimmungen der dortigen Staatsmänner kennen gelernt hat, in einiger Zeit auch nach Berlin gehen wird. Auch für den Fall, daß der Kongo-Staat an Belgien fallen sollte, wünscht König Leopold vorher diesem Wechsel der Dinge in Afrika die hervorragendsten Kolonialstaaten Europas geneigt zu machen. OertticheS mW Sächsisches. Riesa, 27. September 1895. — Auch das Hotel „Wettiner Hof" Hierselbst wird, wie wir hören, am 1b. Oktober in andere Hände übergehen. Die jetzige Inhaberin, Frau verw. Herrmann, wird das Grundstück an den Besitzer des Gasthofs „Zur Königslinde" in Wülknitz, Herrn Richter, abtreten, während dieser sein Wülknitzer Gasthofsgrundstück an die Frau Herrmann über- giebt. Herr Richter ist als ehemaliger Küchenchef des Hotel Höpsner Hierselbst vielen Riesaern als eine tüchtige Kraft bekannt und er wird es gewiß verstehen, seine Gäste in jeder Weise zufrieden zu stellen. Wir wünschen ihm zu seinem Unternehmen besten Erfolg! — Man berichtet uns: Die am letzten Montag, den 23. September vom hiesigen Gewerbeverein unternom mene Exkursion hatte leider, der Mitgliederzahl des Vereins angemessen, eine recht schwache Betheiligung (ca. 30 Per sonen) gefunden und doch war dieselbe, was die Darbietungen aus gewerblichem und Arbeitsgebiet anlangt, eine der interessantesten, welche jemals vom Gewerbeverein ausgeführt wurde, denn die gcsammten Theilnehmer sind nicht nur vollständig befriedigt zurückgekehrt, sondern waren von dem Gesehenen geradezu überrascht. Wenn vielleicht manches Ver- eiusmitglied sich gefragt, warum gerade Geringswalde als Ausflugsort gewählt und nicht viel von dort erwartet hat, so dürste man heute doch eines besseren belehrt werden. An der Bahn Waldheim-Rochlitz als 2. Dtation von Waloheim aus gelegen, sind Geringswalde sowohl wie das Städtchen Hartha lange Zeit, was die Verbindung mit der Balm an lange, eigentlich recht als Stiefkinder Sachsens behandelt worden, was wohl am besten bewiesen wird dadurch, daß man im gleichen Jahre 1894, in welchem man die endlich er folgte Eröffnung des Bahnbetriebes freudig begehen konilte, gleichzeitig das 25jährige Pctitionsjubiläum um Bahnver- oiadunz mitfciern konnte, denn so lange hat es, trotzdem fast alle 2—3 Jahre petitionirt wurde, gedauert, ehe der Land tag sich bereit finden ließ, die Mittel zur Bahn zu verwil- ligen. Wenn das Sprichwort: „Was lange währt, wird gut" aber eine gewisse Wahrheit enthält, so hat sich diese hier schlagend erwiesen ; denn der Verkehr dieser neuen Bahn linie hat nicht nur den erwarteten Erfolg gehabt, sondern nach Mittheilung eingeweihter Personen, die Erwartung weit überholt. Dies nur nebenbei. Unsere Ausflügler kamen in Geringswalde 11 Uhr 5 Min. an, wurden von Vorstandsmitgliedern des dortigen GcwerbeoereinS freundlichst empfangen und nach einem kur zen ErholungStrunk im „Wettiner Hof" (an der Gerings- walde-Harthaer Eisenbahnlinie giebts.keine BahnhofrcstaurantS) die Bijouterie und Gold-Doublee-Waaren-Fabrik von Ham mer u. Söhne besichtigt. Hier arbeiten 80—100 Leute und fast ebensoviel kleinere und größere Hilfsmaschincu sind in Thätigkeit, um vielerlei Schmucksachen mit Gold Loublirt hcrzustellen. Diese Industrie ist vom Großvater ter jetzigen Inhaber der Firma m Geringswalde eingebürgert worden und hat sich zur jetzigen Höhe cmporgearbettct. Es werden vorwiegend Uhrketten, Broschen, Kreuze, Ohrringe u. s. w. verfertigt und ist die Verbindung des Goldes mit dem Grund metall, Tombak genannt, welches aus gewissen Thetlen Kupfer, Zinn und Zink legirt wird, resp. die Legirung de» Grundmetalls, Fabrikgeheimniß und somit der Schwerpunkt , dieser ganzen eigenartigen Industrie. Die Fabrikation der Waaren erfolgt ungefähr solgenderuraßen: Da» Grundmetall Tombak, wird, wenn e« durch Schmclzverfahren legirt d. h. gemischt ist, in Formen von vielleicht 20 om langen, 10 em breiten und 2 em starken Platten gegossen. Diese werden auf einer sinnreichen Fraismaschine ganz gleichmäßig gemacht und dann aus ciner rotirenden Schmirgelscheibe fein geschliffen. Hierauf wird aus diese so eingerichtete Platte Goldblech (d. h. ausgewalztes reines Gold) in Glühhitze und bei einem hydraulischem Druck von 15000 Ctr. aufgelegt. Die nun mit Gold belegte Platte, anfangs 20 om lang und 10 om breit, wird durch verschiedene Strcckverfahren auf großen Walzmaschinen zu einem 10 Meter langen Band von vielleicht 5—10 mm Stärke und 10 om Breite autge- walzt, durch Pressen, Schlagwerke, Stanzen und viele sehr sinnreiche kleinere und größere Maschinen (welche alle in Thätigkeit besichtigt und erklärt wurden), werden die einzelnen Thcile zu Ketten, Broschen u. s. w. hergestellt, zu sammengesetzt und dann auf kleinen mechanischen Polirma- schinen polirt und hierauf in saubere Cartons verpackt. So gelangen sie in den Großhandel. Diese interessante Fabri kation ist eigentlich Pariser Spezialität und in Deutschland nur noch in Pforzheim zu finden. Nach Besichtigung der vielen erzeugten Muster, welche ein Bild der vielseitigen Fabrikation bot, verabschiedete man sich, dem Besitzer für freundliche persönliche Führung durch die Fabrikräume bestens dankend, um im Hotel „Goldncr Reiter" das gemeinschaft liche Mittagessen einzunehmen. Die Bewirthung war hier eine ganz vorzügliche und allgemein belobte, so daß Jedem, der Geringswalde besucht, obiges Hotel nur empfohlen wer- den kann. Unter Begleitung verschiedener Herren vom Vor stand des Brudervereins Geringswalde wurde dann um >/,3 Uhr die Stuhlfabrik von August Ettig besucht und dürste dieselbe, was maschinelle Einrichtungen und rationelle Aus nutzung des Materials anlangt, von keiner überholt werden. Umer persönlicher Leitung desBesitzers und dessen Herrn Sohnes wurde den Besuchern die Herstellung der nach Hunderten von Mustern gefertigten Stühle erklärt und die dazu beschaffte» Maschinen alle in Gang und Thätigkeit erläutert. Aus dem Keller, in welchem die sämmtlichen Transmissionen und der Staubaussauger untergebracht sind, durch alle Säle bis ins Dachgeschoß, wo sich das Lager von Hunderten von Dutzend Stühlen in allen Mustern befindet, wurden die Besucher geführt. Jede Arbcitsthcilung von dem Holzlager bis zum versandtfertigen Stuhl wurde in Augenschein genommen, und die Frage: „Wer soll denn alle die Stühle kaufen?" hörte man oft. Das Lächeln des Fabrikanten dabei ist erklärlich, wenn man erfährt, daß in Geringswalde sowohl, als auch in Waldheim noch mehrere ebenso große Fabriken und noch Dutzende von kleineren bestehen und Beschäftigung finden. Mit DankeSabstattung und voll befriedigt verließ man die Stuhlfabrik, um zum Schluß noch der Wirkwaaren-Fabrik des Herrn Kührt den bereits angekündigten Besuch abzustattcn. — Die Wirkwaaren-Fabrikation hat Herr K. im Jahre 1872 in Geringswalde neu eingeführt und bis zu dem heutigen be- deutenden Umfang gehoben. Es haben sich seit dieser Zeit auch verschiedene frühere Mitarbeiter abgezweigt und sind selbst ständig geworden — gewiß zum allgemeinen Wohl und Nutzen der aufblühenden Stadt. Die Kühn'sche Fabrik befindet sich in einem erst vor kurzer Zeit vom Besitzer neu erbauten, sehr schön erhöht gelegenen und mit allen auf dem gewerblichen Gebiet bis jetzt in sanitärer Hinsicht erprobten und ermöglichten Wohlfahrts'Einrichtungen für die Arbeiter ausgestatteten schloßartigen Gebäude. Wenn in der Stublfabrikation nur männliche Arbeiter das Feld behaupten, so sind es hier größtentheils Mädchen und Frauen, welche in dem großen, Hellen und schönen Arbeitssaal die fleißigen Hände regen und mit Strickmaschinen Faden an Faden fügen, um die Strümpfe, welche in vorwiegend besseren Sorten hier gefertigt werden, entstehen zu lassen. Sehr interessant waren auch die mecha nischen, nur von einem Mädchen bedienten Strickmaschinen, aus welchen ein Dutzend Strümpfe auf einmal fertig werden ; es erregte die sinnreiche Construction und Thätigkeit dieser Maschinen das lebhafteste Interesse aller Besuch r. Auch die Fabrikation von fernen seidenen Chenille-Shawls, einer be sonderen Spezialität der Fabrik, lernte man kennen. Nach Besichtigung der Lager- und Kellerräume, der Garderobe der Arbeiterinnen, der Heizanlagen u id Beleuchtungseinrichtungen, welche nach neuesten und besten Erfahrungen angelegt sind, und einen Gang durch den neu angelegten schönen Park und Garten, unter persönlicher liebenswürdiger Führung des Besitzers, verließ man gegen 4 Uhr die Fabrik, von dem Gesehenen voll befriedigt. — Die in Geringswalde neu erbaute schöne Schule und die neue Kirche wurden unter der Führung des dortigen Herrn Bürgermeisters besichtigt uno find von ersterer die neu eingerichteten Schulbäder besonders lobend zu erwähnen; beide Gebäude machen einen recht edlen und soliden Eindruck und es dürfte manche größere Stadt sich insbesondere so schöne Schlilgebäude wünschen. Während die Herren nun im „Hotel zur Post" zu einem Glase Bier einkehrten, besichtigten die Damen die Puppenfabrik, und erregten hier die vielseitigen Muster Staunen und Heiterkeit, besonders aber die nach Indien bestimmten wegen ihrer grell-bunten Farben und Zusammenstellung. Auch dieser Geschäftszweig, welcher größtentheils Hausindustrie ist, schafft vielen fleißigen Familien Brot und Verdienst. Nach recht animirtem und fröhlichem Beisammensein mit Mitgliedern des Brudervereins Geringswalde in Wolf's Restaurant (Gcwerbevereins-Local) und freundlicher Begleitung dieser Herren und des Herrn Bürgermeisters zur Bahn erfolgte nach vorhergcgangcner Schlußkneipe im „Wettiner Hof" tue j Rückreise nach hier 8 Uhr 17 Min. Alle Theilnehmer sind j von der Exkursion sehr befriedigt und werden ost und gern an dieselbe zurückdenken. Dem Brudcrverein Geringswalde, - den Herren Besitzern der besichtigten Fabriken, sowie auch dem Herrn Bürgermeister sei aber nochmals herzlicher Dank für freundliche Aufnahme und die liebenswürdig« Begleitung abgestatlet. — d. — Während in der Riesaer Gegend die Pflaumenernte sehr dürftig aurfällt, ist sie anderwärts sehr ergiebig. Go ist z. B. die beliebte Frucht in Weinböhla so massenhaft ge diehen, wie es kaum schon der Fall war. Jeden Abend kann man am dasigen Bahnhofe zahlreiche Körbe mit dieser Frucht an die Großhändler abliefern sehen. Ein dortiger Gutsbe sitzer hofft allein gegen hundert Centner Pflaumen zu ernten. — Um dem Publikum die Möglichkeit zu gewähren, in dringenden Fällen Einschreibbriefsendungen stets mit den nächsten, also auch mit solchen Postbeförderungsgelegenheiten zur Absendung zu bringen, welche außerhalb oder kurz nach Beginn der für den Verkehr am Poftschalter festgesetzten Dienststunden sich darbieten, besteht die Einrichtung, daß der artige Sendungen bei den Postanstalten ausschließlich der Postagenturen auch außerhalb der Schalterdienststunden bis spätestens eine halbe Stunde vor dem Abgänge der nächsten Beförderungsgelegenheit gegen Zahlung einer Gebühr von 20 Pfg. eingeliefert werden können, soforn zu jener Zeit ein Beamter im Dienst anwesend ist. ES ist ferner zulässig, außerhalb der Schalterdienststunden auch dringende Packete, deren Beförderung mit den sich darbietenden schnellsten Post- gelegenheiten, also auch mit den Schnellzügen stattfindet, gegen Entrichtung der gleichen Gebühr und der tarifmäßigen besonderen Gebühr von 1 Mark zur Auflieferung zu bringen. — Das kgl. Kriegsministerium veröffentlicht nachstehendes: „Der Eisenbahnunfall des Militärzuges am 19. dieses Monats in der Gegend von Oederan, bei welchem 8 Soldaten des 9. Infanterie-Regiments Nr. 133 ihr Leben eingebüßt haben, während eine Anzahl anderer Soldaten desselben Regiments schwerer oder leichter verletzt worden ist, hat Behörden, sowie einzelnen Personen Anlaß gegeben, außerordentlich werklhätig Hilfe zu leisten und dadurch die Folgen des Unglücks für alle überlebenden Betheiligten wesentlich zu mindern. Diese werkthätige Hilfe legt nicht bloß erfreuliches Zeugniß von dem Wunsche ab, dem bedrängten Nebenmenschen beizustehen, sondern auch von den Gefühlen der vollständigen Gemeinsam keit, welche infolge der allgemeinen Wehrpflicht zwischen dem Volke und der Armee besteht. -Im Namen der Armee dankt das Kriegsministerium hiermit öffentlich allen Betheiligtcn für die geleistete Hilfe." — Die Einberufung der Rekruten zu den in Sachien stehenden Regimentern erfolgt in diesem Jahre am 18. Ok tober; die in preußische Regimenter eing stellwn Mann'ctuüen haben ihre EinberufungSordre zum 24. Oktober erhalten. — Von R. Fritz'che'S Kursbuch für Sachsen, das übrige Mitteldeutschland, Böhmen und die hauptsächlichsten Anschluß bahnen in Nord- und Süddeutschland, sowie Schlesien rc. ist die Winterausgabe erschienen. Dieselbe enthält die vom 1. Oktober giltigen Fahrpläne der Eisenbahnen, Fahrposten und der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffe und außer einer überaus klaren Eisenbahnkarte des dichten sächsischen Netzes eine solche für Mitteleuropa. Außerdem enthält die neue Ausgabe: Verzeichnisse direkter Wagen und direkter Ver bindungen nach Badeorten und größeren Städten, der An schlußverbindungen in Berlin, der Entfernungen zwischen räumlich getrennten Bahnhöfen in Berlin, Leipzig, Dresden und anderen Stationen, Verzeichnisse der festen Rundreise- karten nach dem Muldenthal, Elsterthal, Erzgebirge, nach böhmisch-n Badeorten, der sächsisch böhmischen Schweiz und der Oberlausitz, sowie ein Verzeichniß zusammenzesteUter Rundreisen. Besonders zu erwähnen ist ein Verzeichniß der Fahrpreise für einfache und Rückfahrkarten für Dresden, Leipzig, Chemnitz und Zwickau nach und von sämmtlichen Stationen und Haltestellen der sächs. Staatsbahnen (alphabetisch geordnet) mit gleichzeitigem Nachweis der ver schiedenartigen Giltigkeit der R ckfahrkarten über mehrere Linien und ein Verzeichniß direkter Fahrkarten. Der Um fang des Wcrkchens hat sich seit 1883 mehr als verdoppel?, ohne daß der Preis von 40 Pfennig n, der nur bei der großen Verbreitung des Kursbuches möglich ist, erhöht worden wäre. — Das K. s. Finanzministerium hat beschlossen, die normaljpurige Nebeneiscnbahn Olbernhau-Neuhausen am 1. Oktober 1895 dem allgemeinen Verkehre zu übergeben. An dieser Bahn befinden sich außer dem Anschlußbahnhofe Olbern hau und dem Endbahnhofe Neuhausen in Sachsen die Halte stellen für Personen- und Güterverkehr: Grünthal, Schweinitz- thal, Niederseiffenbach, und Dittersbach-Seiffen. ir Dresden, 26. September. Die nur auf 3 Tage anberaumt gewesene Veryand.ung im Pirnaer Bank-P cceß wurde gestern bis Montag 30. September früh 8 Uhr vertagt. * Dresden. In laufend r Woche nimmt der Congrcß zum Schutze des geistigen Eigcnthums di- Aufmerksamkeit aller Kreise in hohem Maß; in Anspruch. Es ist auch eine auserlesei e Zahl geistig hochstehender Männer, die sich in Dresdens Mauern zusammcnfanden. Die ernsten Be- rathungen werden von den zu Ehren des Congresses veran staltenden Festlikeiten angenehm unterbrochen. Für die Stadt gilt es ja auch, sich im schönsten Lichte zu zeigen, da mit die aus allen Ländern herbeigeeiltcn Gelehrten und Künstler den Ruhm Dresdens in allen Zonen predigen. Auch Meißen verstand es, wie berichtet, sich bemerklich zu machen und eine solche Thätigkeit muß ihre guten Früchte tragen. Der Himmel unterstützt durch das herrlichste Herbst wetter diese Anstrengungen und wenn das für heute Freitag ge plante Promenadenconcert auf der Terrasse, sich auch noch dieser Gunst zu erfreuen hat, so können Alle mit Befriedigung auf diese Woche zurückblicken. Flöha, 26. September. Schon wieder hat sich ein Eisenbahn-Unfall ereignet, glücklicherweise aber sind dabei : keine Personen verletzt worden. Ein heute nachmittag 2 z Uhr in der Richtung von Oederan in den Bahnhof Flöha , einführender Gütcrzug entgleiste, und zwar sind fünf in mitten des Zuges laufende Wagen total vernichtet;