Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192704067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-06
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«r «ivev» ft» hätt, t in »er r atta» mm, Re LtedeSgätti«, kr sßchftsche« «ttte »er reter vorgesetzt bekam, übe« ober sonstiae» " k «äffe« .. ... puneto ... ,' gar Eierkuchen mit grünem Lauch herzliche» Entgegenkommen und sicher« Gewähr der Zusage. Da» Gl al- LtebeSgeschenk Ist In den K 8MIt»« Nmi ui MM Von K. Lierman». Das fröhliche Osterfest rückt immer näher heran. In vielen Schaufenstern sicht man die bunten Zeichen, die zur Verschönerung der Feiertage beitragen und dem Ganzen den rechten poetischen Zauber verleihen. Bunt« Ostereier und Osterhasen werben von den Kindern jubelnd begrüßt, und manche Mutter hat bei ihren Einkäufen bereit- an ihre Sprösslinge gedacht, indem sie genau wie in der seligen Weih nachtszeit, sinnige Geschenke erstanden hat. Warum ist cs nun üblich, am Gedenktag« der Aufer stehung des Wrltheilandes, den Kindern buntbemalte Eier und Schokoladenhafen zu bescheren? Die Symbolik der Eier ist uralt, älter als das Osterfest. Sie gehört vorchrist lichen Frühlingskulten an. Das Ei bedeutet die Fruchtbar keit. Der gelb« Dotter ist aber zugleich «in Bild der gol denen Sonne, wi« der -ahn mit seinem roten Kamm «in solche- de- Feuers. Hahn und Ei sind Symbol« de- ältesten Lichtkultes. Ein altes litauisches Rätsel lautet „Et» durch schlug ich und fand Silber; Silber durchschlug ich nnd fand Gold/ Was ist daS? — Da- „Et". Gold und Silber sind aber wiederum Fruchtbarkeitssinnbilder. Alte deutsche Lie der besingen die Sonn«nmühl«, dte Gold und Silber mahlt. Da- litauische Rätsel meint nicht irdische» Metall. sondern das himmlische Gold und Silber, den befruchtenden Sonnen- schein. DaS Ei birgt daher, indem fein Inneres der schönen Sonne gleicht, das Geheimnis der Schönheit. SuS Sedas Et geht die schön« Helena hervor, und «benso entspriesst in der estnischen Kalewsag« KalewaS Gattin Linda einem Birkhuhnet, und in einem estnischen Märchen mutz «ine Königin in ihrem Schatz ein ihr von einer Zauberin überbrachte» Ti ansbrü- ten, aus dem nach drei Monaten ein lebende- Püppchen herauskommt, das nach weiteren neun Monaten die Größe eines neugeborenen Kindes «rr«icht und zu «iner Jungfrau von all« überstrahlender Schönheit heranwächst. Zum Lohn für die Nebcrnahme des „Brütens" wird die unfruchtbare Königin fruchtbar und gebiert zu gleicher Zeit, al- die Puppe menschliche Größe erhält, «inen Sohn. DaS Ei ist also hier wie in der Helenasage der Urgrund der Schönheit und zu gleicher Zeit der Mittler der Fruchtbar keit. In dicfer Eigenschaft «»scheint e- auch in den «stnische« Märchen von „Schnellfnss, Flinkhand und Scharfauge", wo «in Zwerg «iner unfruchtbar«« Fran rät, ihrem Mann vor dem Schlafengehen drei gesottene, von einem schwären Huhn gelegt« Eier zu geben. Die Frau befolgt den Rat und g«bi«rt Drillinge, di« zu berühmten Helden werden. In einem anderen estnischen Märchen spielt «i» Glück-et, da» ein Knabe als Patengeschenk erhält, «in« merkwürdige Roll«, indem es zur Entzauberung «iner zur Schlang« verwünsch, ten Prinzessin di«nt, die d«r Knabe dreimal küßt, und d«r er da» Et in den Rachen steckt. Da» Ei birgt dqS Seben. In diesem Sinn« »tert« d«n griechischen Tempel der „Eierstab" al» Symbol der Leb««»- kraft. Da- Leben trägt ab«r auch d«n To» In sich. „Der un sterbliche Koschtschey", ein menschenfreffender Riefe »«» ruf- fischen Märchen», hat sein«» Tod in «inem Gt verborge«. Deine Frau fragt ihn, um ihn zu überlisten, au», wo sein Tod sei, und er sagt ihr zuerst, er stecke im Bese«, worauf sie de» Besen vergvldet nnd mit Bändern schmückt. Darauf lacht «r sie au», und sagt, er steck« im Ziegenbock, worauf st« dem Ziegenbock di« Hörner vergoldet und mit Bändern ou». putzt. Darauf lacht er st« wieder au» und verrät ihr endlich: mein Tod ist weil von hier im fernen Meer, ans «tn«r Insel, in «t««r Eiche, in der Eiche in einem Kasten, in dem Kasten in einem Hase», in dem Hasen in «iner Ent«, in der Ent« tu ihrem Gt. Worauf st« mit dem Held«», »er ihr Befreier wird, »ach der Insel «ist. Sie gewinne» da« Hk kr-re» R»« r«S Sui in Maimini Neuseeland ist von «inem berühmte« Naturforscher al» Sa» „interessanteste Bogelland der Welt" bezeichnet word«n, und tatsächlich finden sich hter so wunderbare Gestalten der Bogelwrlt, wie sonst «irgend- auf der Erde. Diese Wander vögel sind freilich von dem Schicksal de» AuSsterbe«» be droht, und streng« Schutzgesetz« suche« zu retten, wa» noch zu retten ist. In verhältnismäßig jungen geologischen Zei ten war Neuseeland unter Ausschluß von Säugetieren von vielen Arten riesiger flügelloser Vögel bevölkert, von den«» viel« bedeutend größer waren al» der heutig« Strauß. In dieser Vergangenheit gab «» kein« Trocken peri öden und an der« klimatischen Erscheinungen, die da» Vogellebe« be drohen, und wenigc natürliche Feinde. Da» Leben war für -i«se Vögel so leicht, daß st« di« Fähigkeit zu Fliege» ver- loren und ein« Lebensweise annahmen, di« ihren Untergang hervorrtefen. AlS der Mensch in Neuseeland erschien, da war e» ihm nicht schwer, diese hilflose», an dte Erde geb»»- denen Bög«l zu vernichte«; sie verkchwandew, bevor die er- sten Weib«« auf N«us«eland landeten, und find «n» heute nur au- fossil«» UeS«rreften bekannt. Die Urbewohner d«K Landes, di« polynesischen Maori, erkannten <cknr all mählich, datz sie für ihr«.Nahrung in einem gewissen Mab« auch aus das Vogell«be» augewtese« seien, und schützten die noch übriggebliebenen Tier« durch strenge Tabu-Gesetz«. Aber der Europäer kam mit seiner Axt und seinem Gewehr uud machte da- gut« Werk der Maori zunichte. Di« Weitz«« schlugen di« Wälder nteder. um Grasland für ihre Rinder uud Schafe zu bekommen, trockneten Sümpfe uud Seen au» und nach einem halben Jahrhundert waren manche Vogel- arten gänzlich verschwunden, andere sehr verringert. Unter diesen neuseeländische» Wundervögel», di« heut« der Ver- gangenhekt angehören, steht an der Spitz« der Moa, so ge- nannt von den Maori», während di« Ornithologe« ihn al» DtnorntS bezeichnen Sein Andenken und sein« seltsam« Gestalt lebten in den Ueberli«ferunge« der Maori- fort und in zahlreichen Fossilien. Sin anderer a«Sg«rotteter Bogel ist «in riesiger Adler, d«r Harpagornt». Unter den «och vor- handenen Wundervögeln Neuseeland» ist vor allem der Kiwi zu erwähnen, der mit den auSgestorbewen Formen sehr nahe verwandt ist und ei» seltsame» Gemisch au» d«« verschiedensten Vögeln darstellt; er hat di« Flügel eine» Strautz«» ober Smu», die Beine «ine» gewöhnliche» Huhn» und b«n Kopf eine» langschnäbeligen Watoogel». Sein« Nasenflügel befinden sich an der Spitze be» SchmckelS, wie wenn st« erst nachträglich bei der Schöpfung htnzugefügt wären; sein Gefieder ist haarähnlich, und mitseiuem steifen stolzierenden Gang wirkt er lächerlich. Da» Au-brüten der Eier fällt dem männlichen Kiwi zu. Dte wenige« dtesrr Tiere, dte «S noch in Neuseeland gibt» sind streng geschützt, und vor wenigen Wochen erschien sogar einer dieser Vögel majestätisch vor dem Parlament von Wellington, um al» et« Ueberrest uralter Seiten dte Gegenwart zu grüben. Ein andere- solche- Vogclvcrmächtnt- der Beraaugenheit ist b«r seltsame Kakapo oder Eulen-Papagei, «in Papagei, der s«in« Flügel nicht »um Fliegen benutze» kann und auf dem vode» lebt. Da er überaus zutraulich und anhänglich ist, so ist er ei« leichte» Opfer böser Menschen. Nicht so vertraue«»- selig ist der Kea, «in Papagei, aus den di« Landleule nicht gut zu sprechen sind; «» wird ihm nämlich nachgesagt, daß er Lämmer töte, obgleich verschieden« Vogelkenner diew blutdürstige Gewohnheit de» ursprünglichen Pflanzenfresser» bestreite«. Jedenfalls ist ein Prei» auf den Kopf de» Kea gefetzt, und sein katzeüähnlicher Ruf gilt al» böse».Vor zeichen. Sn den Wäldern, Sümpfen und an de» Seeküsten Neuseeland» leben verschieden« Langschwanzpapageten «n^ Eisvögel, di« sich durch ein besonder» leuchtende» und far bige» Gefieder auSzetchne«. Ander«, wie der „GloSmrvogel" und der Tut, erttzücken durch ihre» Gesang. Al» Look « der Küste von Nenjreland Anker an-warf, begrüßt« ihn ei» kchiedeuer Kmttmhenartrn befaßte , und hierbei die uuau»- dtotbluhen Mißerfolge zu verzeichnen -cht-e, dem sei and- mhlen, einmal «»«an versuch mit den sogenannten Herd- kchrmcke« zu machen. Sie sind sehr anspruchslos rm Kutter und begnügen sich nut dem spärlichen Hetdclraut, wie es srch ihuen auf den große» Heide- und Mvorsltchen der Lüneburger uud Oldenburger Lande vember werden die überzähligen Schün da» Fleisch schmeckt wre Rehsteisch Hd" Artikel. Dre Tierchen dürste» M auch Gegend schnell aMimatrstermr. Da sie m schnell »untthmen, werden dae Lämmer be» «an Hervft Macht reif und fett. Diese Erfolge kann bet somttger Kieinnerzucht wohl Niemand aufweisen. Da» End« der Walfische. Dte »xpeRtt« »er norwegischen Roß-Meer-Sesellschaft nach der sturtartti» hat an einem furchtbare« Gemetzel «uter de» dortige« Walfisch herde» geführt. Man hat Walftschtra» tm Werte von vooooo Pfund Sterling erbeutet. Di« neuseeländisch« Regie- runa erwägt au» diese» Anlaß, Mittel z« ergreifen, um die vollständig« Ausrottung der Walfisch« zu verhindern. Di« Tatsache, daß der Tran, der in dieser Saison tm Roß-Meer erbeutet wurde, so viel wert ist wie die ganze Holzausfuhr au» Neuseeland in einem Fahr, muß z« denken gebe«, und man fürchtet, dab da» Roß-Meer bald von Sänger« über- flntet sein wird, die keine» einzige» Walfisch mehr a« Lebe» lassen. Der australische Sorsch«»g»relsende Sir Donald» Mawson erklärt in diese« Zusammenhang, daß dte Wal fische tm Südpolarmeer in Sö Jahre« sicherlich audgervttet sein werden, wenn nicht die größte« Anstrengungen gemacht werden, um de» Walfischfang einzudämmeu. D«r versteigerte vürgermeisterpofte». I» Sowjetrußland sind vor einiger Z«it wieder die Wahlen zu d«n Sowjets durchgeführt worden. Dabei hab«» sich ver schiedene kuriose Dinge ereignet, die wir «n» in Mittel europa kaum erklären können. So wählten beispielsweise in dem Dorfe Perestowo die Bauern zum Borsitzenden de» DorfsowjetS «inen gewiffen Bjelow. Dieser Wahl gingen langwierige Verhandlungen voraus, den« Bjelow stellte eine gewichtige Bedingung für die Annahme der „ehren, voll«»" Wahl. Er verlangte nämlich, dab dte Gemeind« ihm fünf Kopeken für jeden Einwohner bezahle! Auf diese For derung ging die Gemeinde zwar nicht gern, aber schließlich doch «in. weil der bisherige Vorsitzende deS Sowjet», den man erneut vorgeschlagen hatte, doch da» Amt zu überneh me», sogar sieben Kopeken für de» Kopf verlangt hatte. Dte zwei Kopeken Unterschieb geben be« AuSschlog. »nd man entschied sich für den billigere» Dorsbürgermeister. Diese ganze Geschichte ist kaum verständlich, wen» man nicht weiß, wie sich in Rußland die Bauern zu den öffentlichen Der- tretungSkörprrn stellen. Die Zugehörigkeit zu einem Gow- ict oder eine« ähnlichen Jnstttutio« fasse» sie al» eine schwere Arbeit auf, vor der sie sich -rücken; sie sehen deshalb ein, daß derjenige, der so ein Amt übernimmt, auch ent schädigt werden muß. Diese Auffassung hat ihren guten Grund. Die städtischen Kommunisten, die als Wahlmacher und Dirigenten von Moskau aus auf» Land aeschickt werden, behandeln die bäuerlichen Mitglieder der Dorssowjet» al- minderwertige Menschen und geben Ihnen Snfträg«, die viel Zeit erfordern und ost gar nicht im Interesse der Gemeinde sind, sondern den Prtvatzwecken der Herren an» der Stadt dienen. So kommt e», dab die Bauern sich bemühen, nur ja nicht in den Sowjet entsandt zu werben, genau verbuchen, wer noch nicht im Gemeinderat var uud daher nunmehr an der Reihe wäre, und sich gegenseitig mtt Vergnügen die Ehre gönnen, im Sowjet zu sitzen. Kann man sich gar nicht eini gen, so wird häufig irgendein Bauer, der sich sonst zu keiner Tätigkeit eignet, oder ein Dorftrpttel durch Geld und andere Geschenke bewogen, Mitglied de» Dorfsowjet» zu werde«. VAG W»EVEY?KD «Ivlkltt -EU de» Augenblick stirbt der Alle, ihr« phallischen GmaGaltk vv« unverkennbar di« «ter« Form. ___ Einbeziehung de» Hafen. der httr als Vorläufer der christ liche» Osterhase« »um erst« Mal« in Beztehn«, zu« Os, Sicherlich stammt der t» de» südftche« Sinder» tttlteR« Mertan» mm einem heidnischen Frühling»!«« a». Tänze unter Eierkränzen find «uh an» de» Nord« bekannt. Noch tm vorig«» Jahrhundert pflegte «M 1» Ahwebiet an alle» Sonntagen im Mat Krone» von Blumen, Rauschgold und auSaeblasene Eier anf dl« Straße »« hänge», und dar«Mer tanzten dte Kinder und fange« alte Retmfprüchr. Uralt ist da» Färbe» der Ster. Scho« dte alte« Perser pflegten bet ihrem FrühlingSfest Nawrnc rotgefärbt« Eier auGuteiken; ebenso die Slawe» bet thvem Matfest Setnte. Dte asten Inder bespritzte« sich »et ihrer Srühlinäsfeier »tt rotgefärbtem Wasser, wo» «ine Nachahmung de, Frühlings blumen bedeuten soll. Danach wäre dann auch da» Rot fär ben der Eier al» «ine Blume osymbolik anftufassen. Ein« Beziehung de» Ete» auf herrschte noch bi» tu neuere Zett ti Brautwerbung. Au» dem, wa» der konnte er sich die Antwort hole«. .. unterirdische» Gemüse bedeutete schroff« Ablehn««» oder Mehlbrei achtungsvolle Aufnahme, aber tu Heirat höfliche Ablehnung, dagegen Gter oder mit grünem Lauch herzliche» Entgegenkomy Osteraebrauch übergc gangem Besonders "in Tirol ist da mit Versen geschmückte Et ein« beliebte Festgabe zwischen Ltebesleutrn. Manchmal sind dte B«rs« ganz launig: Ich geb« dir «in Osterei z« «inem Angedenken. Und wenn du «» nicht willst, so kannst du «» verschenken. Mit dem Ei kam auch -er Hase in den Kreis der Oster- symbolik. Sein« Deutung macht Schwierigkeiten. Heidnische Herkunft wird allgemein angenommen. Manche wollen in ihm, ähnlich wie im Storch, einen Seelenträger sehen; andere glauben, dab der Has« um seiner starken Fruchtbarkeit willen zu «inem Attribut der FrühlingSgötttn Ostara, bestimmt wurde. Abbildungen von Hasen finde» wir anf mittelalter lichen Marienbildern, so zum Beispiel in Dürer- Marien- leben. Da» Häschen, das dort zu de» Füßen der Gotte», mutter von einem Enstelbübchen geiaat wird, ist sicher «i» richtiger Osterhase; denn in der christlichen Symbolik bedeu tet der Hase Unzucht und Neid, Eigenschaften, di« seine An wesenheit anf «inem Marienbild verbieten würden. Wann sein« Tätigkeit al» Eierleger beginnt, ist unbestimmt, aber sehr alt dürfte der Brauch wohl kaum sein. Er wird dem Jahrhundert der Galanterie und der Aufklärung angehörem wo man anfing, die alten Bräuche ins Scherzhafte zu variieren. Da entstand die Karikatur des brütenden Hasen. Früher schon ging mit dem Ei eine Umwandlung vor. An Stelle deS schlichten Hühnereis trat -aS Prunkei aus Gold, Silber, Stlberfiltgran und geschnitztem Elfenbein. Das Et wurde zur kostbaren Hülle wertvoller Geschenke. So schenkt zum Beispiel August der Starke feiner Maitreff« der schönen Aurora von Königsmark, einmal «in Osterei im Wert von über SOM ReichStalern. . »rflächen tt«. Am No- lgeMachtet; «t» h-gebrt-r her Reftaen ßbtfthf»»» «nsere» Mtsselspiel« „Abendfrie»«^ Atz? -' '7'"^ Hendel und Volkswirtschaft. Nene Verhandln»gen in »er Zigarrenindnstrte. Im An schluß an den Antrag der Arbeitnehmer in brr Ztgarrenin- dustri« anf Verbindlichkcitserklärung dt» vor kurV« ge fällten Schiedsspruch», den die Zigarrenfabrikanten mit der AuSsperrungSdrohung beantwortet haben, werde« am Mon tag im ReichSarbeitSnriutsterium neue Verhandlungen ans- aeuoMmen. Bedrohte Lag« in der Zigarettenindnstrie. Di« SandeS- gruppe Bayern der Reichsgemeinschaft deutscher Zigaretten fabriken hielt in Gegenwart von Vertretern des Handel»» Ministeriums sowie der Finanz» und Zollbehörde» eine Kundgebung über die grob« Notlage der Zigarettentnbustris infolge der grvtzen Steuer- und Zinsenlasten sowie der Kon kurrenzverhältnisse ab. In der angenommene» Entschlie ßung heibt «», dab die gesamte Zigaretftmindustrle ei»« unübersehbaren Katastrophe «ntgegengehe. «l» die eiiqi« mögliche Lösung wird «ine Prodnktion-regelung unter staat- licher Mitwirkung gesordert. An der Berliner Börse war da» Geschäft aus de« Effek tenmarkt am Dienstag sehr ruhig bet sehr stark abgeschwäch- ten Kurse». Am Rentenmarkt notierte «RösungSanleihe I S20X, H 321, Neubesitzanlethe 24^7 «nd Schutzgebietsan- leihe 12I7. Am stärksten waren dte SurSabschwächuna«» bet denselben Werten, die noch am Tage zuvor von der Speku lation stark berücksichtigt worden waren. U. a. verlor«» Ver einigt« Glanzstoff 10 Prozent, Bamberg S Prozent Stol berger Zink 10 Prozent, Riebeck, Farbentnduftrichund Kelte» je 7 Prozent, Bergmann v Prozent. SchifsahrtSwerte wäre« überwiegen» abgeschwächt. Dte Verlust« bewegte» sich 1« den Grenzen von 1 bis » Prozent. Auch Bankaktien mußte» erheblich nachgeben. Am Montanaktienmarkt verlor»« «. a. Ilse «nd Phönix ö Prozent, Rheinische Braunkohle« VX, vuderuS und Mannesmann SIL Prozent, Laura Sil Prozent «nd ManSselder 2?l Prozent. Der Datz für tägl. Geld war Sil bi» 8, für MonatSgeld 7 bi» 8 Prozent. Der Privat- dtSkont blieb unverändert. «ot- unß von schützt, da» «er» zurufen. "Holzasche enthält viel Kalt und PhoSvhor- säure, hat also «inen hohe« Dnngwert. So vrsttzt dte wert- volle Buchenasch« 1SH Pro». Kalt, 8—S Pro». PhoSphorsäure und 40 Prozent Kalk. E» ist «ine heillose Verschwendung, wenn ei« Gartenbesitzer di« Holzasche an» seiner Wohnung in bi« Aschengrube, statt aufden »ompofthaufen wirst. Z«r «erbessernng der Wiest» trägt die gründliche Rei- nigung vom Moose Lurch mehrmalige» Eggen tm Frühjahr bet. Ferner ist da- Entwässern durch Au-Hebe« von Gräben bet stauender Nässe erforderlich. Bei kalkarme« und nasse» Wiesen ist ein tüchtige» Kalke» »vrzunehmen; wo es wendig ist. darf da» Säe« von gute« Gra»-, Klee. Futterkräutern nicht unterbleiben. Da» Au»ftre«en Kalk und Asch« verhindert die «eitere MooSbiidun» Um Erdsldtzo von KohlnstSsaat«» »sw. tm Freie» ,» vertret»«, hat ft» als wirksame» Mittel die Aussaat von H«is bewährt. Aehulich wirkt Hansspre«. Im Garten ist WWvw E^8»g^Hi^^n'«» E»t«i Gegeu diese» »e. »ot wird gerade am «eiste« t« begtnue»»«« Frühjahr ge fehlt, sobald die erste» Hühner und Ente« antgebrütet sind. Trete» da«« plötzlich eitzkalte Tage ein, tu Lesen die Stürm, rase«, so sind die jungen, wenig befiederte« Tierchen übel darav, wen» »tcht der Züchter Re nötige« Vorkehrung«» zu« Schutz« vor Kält« und Vt«d trifft. An besonder» katte« Tage« empfiehlt «» sich, da» junge Volk «tt in die warme v»h«««g zu nehme», wo »m« ihn«« in einer große« Kiste mit He« schützende» Obdach gewährt. De« Apselban», der in kurzer Zett tm schönsten Schmucke stehe» wird, gedeiht bekanntlich am besten in gutem,-warmem, nicht z« schwerem, mäßig feuchtem Boden, und besonder» dte edlere« Sorten mache« an de« Voten sehr große An- sprüche. I« nassen, kalte« und liiere« Böden gedeiht der Apfelbaum nur schlecht, und selbst härter« Sorten wie „Grober rheinischer Bohnapfel", „Grüner Fürstenapfel" «sw„ leiden sehr viel unter Krankheiten. Die Früchte, wie auch Aefte und Triebe, find meist vom Schorfptlz befallen, «nd «tcht selten gesellt sich zu diesem auch noch der Krebs, so daß unter diesen Umständen der Baum bald abstirbt Ist hingegen der Bode« zu trocken, dann zeigt sich bald tm Gommer Re Gelbsucht an den Blättern. Die Früchte bleiben kletn, verlieren an Qualität, fallen frühzeitig ab, Re JahreStrlebe bleiben kurz, erreichen im Herbst nicht Re entsprechend« Holzretfc und erfriere» über Winter leicht. Dünge Radie-che» «tcht mit frischem Mist, Len« die Knollen bekommen sonst leicht einen scharfen, beißende» Keimende Erbse« werde« durch ein Drahtgeflecht ge schützt, da» man handhoch darüber legt. Achtnna! Holzasche! möchte man jetzt alle« «leingärt-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite