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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192606083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-08
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1926
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Mksk M MM MW. DßtzV WOHftMlSo E!1kk> UftS Ll» VW« de« Stteseer Wettw««dever» Herma»« Grath ««d Kra« wnvde kürzlich et»e«n«se»er Leser «tu SebeuO»etthus ßmdt. Au» dem Briefe sei MGmaNoette ßskgeiwab MV» öjsentficht: .... Dte Hoff««»» tt» Madrid alte» nach SlMrlka vorberektet »» finden^ war »« Nachricht lag vor mW so marschierten wir a weiter. Eine klein« Unpäßlichkeit meiner ans Wochen anSsetzen, während welcher Ze Gut eine» Deutschen mich nützlich machte, jedoch von selbi gem redlich ausgenutzt wurde, sodaß ich Linner al» ich ka« wieder melier zog. An jeder größeren Stadt hofften wir. vom deutschen Konsulat die Nachricht vor zufinden, daß um sere Papiere in Ordnun« wären, aber trotzdem wir ganz Nordspanien umwanderten, traf keine Nachricht et« und s» kehrte ich nach Madrid »«rück und di« deutsche Botschaft sandte nach London »um Club ,tn Schreiben mit dem Er suchen, dis »um Antwort kam B, — ketten geraten sei und aufgelöst wurde. Nun herrscht hier in Spanien groß« Arbeitslosigkeit. Wir kamen 1« Schuld«« und um nicht unter-ugehen, mußte ich die «rite Letz« Arbeit nehmen die sich bot, »«mal wir Leide kränklich waren und di« Krankheit ernst zu werden drohte, wenn nicht bald in Punkto Ernährung «ine Besserung kam. Lange bauerte e»; schließlich erhielt ich eine Stellung in der Ehemischen Fabrik für KrieaSgase, das heißt: Di« Fabrik wird gebaut und auf der Baustelle fand ich Arbeit. Diese Stell« liegt in einer Einöde, 2)4 Stunden Marsch von dem nächsten Dorf ent fernt. Hier Hausen wir recht primitiv, doch indem wir beide verdienten — mein« Frau durfte nur mit hinaus, wenn sie auch arbeitete und besorgt die Reinigung der Kontor- und Wobnräumc der Doktoren — haben wir jetzt mit der Deckung nnsever Schulden geschloffen, von nun an können wir mit dem ganzen Lohn rechnen und hoffen noch soviel zu ersparen, daß wir nach Barcelona können. Dort ist mehr Aussicht auf gutbezahlte Arbeit, da mehr Industrie und Handel ist. Gesund sind wir ja jetzt und so sehen wir getrost dem Ende der Bautätigkeit hier entgegen, waS in 1—6 Wochen ist, dann heißt eS weiter, ctapremveisc der Heimat zu. In Punkto ErwerbSlosensürsorge habe ich in de» Süd- Nkndern keine Hilfe gefunden, nur hier in Spanien givt der Verband der Arbeiter seinen alten Mitgliedern Eßkarten für Cocida am Mittag nnd Abend aus, das ist so ziemlich dasselbe als „DSi-rgcmMe" a la Weltkrieg 1V14/18N Brrrrü Sonst nichts!! Ich will jetzt Berichte von »nsercr Reis« znsammeutzell«» und hoffe, dafür von den Zeitungen klein« Zahlungen zu bekommen, jedoch geht es nur langsam, denn 1V Stunden Arbeit bei 88—14 Grad Celsius erweckt gerade ketne Lust »u großen Schreibereien, aber was lange dauert wird endlich gut. Hier im Ausland sind keine goldenen Früchte »u «rnten, und wer nicht mit eisernen Ketten zufrieden ist, bleibe zu Hause. All« jungen Leute, die ohne den AnstellungSvertrag in der Tasche auf Suche nach Stellung hierher kommen, sol len sich gleich die Rückfahrkarte mitlösen, denn sonst gehen sie hier bald unter. In Deutschland angestellte Leut« und von der Firma nach hier geschickt, bekomm«» gut bezahlt,- anders ist der Lohn für solche, die hier angestellt werden. Sie erhalten nicht mehr, oft weniger als der Spanier und dieser arbeitet für Hundelohn, denn seine Ansprüche find gering nach spanischer Lebensweise. Der Deutsche kommt damit nicht auS, denn er braucht mehr als in Deutschland, will er das Klima aushalten. Armut und Not bestimmen die Söhne: einer arbeitet noch billiger als der andere. Der Arbeitgeber in Spanien nimmt den Billigsten, wenn er auch der Faulste von ganz Spanien ist, das tut nichts zur Sache. Die Faulheit ersetzt dem Ausländer aber nicht den Lohn- .... Der erst« Has««, b« wtr »Mteft«, war Mebettw, dann Etbvalkar, Algier und Neapel. Da find wir da» erste Mal au Lau» gekommen,- e« war sehr schön dort. Wir «ach te» ihrer m«tzreve «tue Autotour durch dl« Stadt «ad auf dte Borg«, von wo «um dte berrkichste Avdtzcht «ls dte Stadt «nd dennahe bet liegende« Bestwert, der, wie ihr vielleicht habt» gerade tu Dlfttgkeit war. Fa der Nacht, al» wtr antameu, konnte »an so schön de« Feuerschein seh«,. ter ging» mm da durch dte Straß« von Messing vorbet am vanchentter» «etm^ uach Akepan- drteu, Aegypten. Doot Lagen wtr mw fterge Aott und seihte« dte Reise fort »ach Port «ist. Ist» diese» Hose» wave» wtr 2 Tag« und wtr waren mav orbewlltch ae« Saab. Welter ging» von da nach Haifa, wa» mm» de» Hase» vo» Jernwlem nennen könnte. Hier Rieben wir S Lag, «nd wtr bekamen jeder 2 Lage ganz frei, dt« Passagiere waren sa «ich» an Bord. Ich hab« «»ich denn aus dte Bah« gesetzt «nd bi« nach Jerusalem gefahren; es dauerte mrgefahr v Stunde«. ES «ar schon dunkel al» ich ankam mW da habe ich wtr denn «tn Zimmer genommen, damit ich am ander« Morgen frühzeitig loSmarschicren konnte. Da» tat ich de«n auch und nahm einen Wage«, der mich «ach Bethlehem brachte. Dort besucht« ich dann dte Höhl«, wo Jesu» geb»«» ward«. Ach besucht« hier die große Kirche, welche drei Konfessionen bient, d«r armenischen, der griechischen und der katholische»». SS ist alles wunderbar ausgeführt; ich kann «S bloß hier »richt so ausführlich schildern, sonst wird der Brief zu lang. Ich fuhr dann wieder zurück, vorbei an Rahel» Grab, nach Jerusalem, von wo ich dann zu Fuß auf den Oelber« ging. Bon dort aus hat man eine wunderbar« Aussicht über das Jordantal, das Tote Meer, Jericho, Bethanien, während am Abhange des OelbergeS sich der Garten Gethsemane er streckt, welcher mein nächstes Ziel war, nachdem ich noch zu» vor di« AuserstehungSktrche besucht hatte. Er ist nun leider angeflanzt, aber ein uralter Olivenbaum steht noch drin, von dem man ganz gut annehm«n kann, daß er schon vor 2000 Jahren da gestanden hat. Such im Garte« wieder di« un- vermeidliche Kirche, größtenteils neu, doch etliche Stücke von der uralten Mosaikarbeit noch «rhakten. Nahebei von Gethsemane befindet sich da» Grab der Mutter Maria. Auch «in« Kirche, unten drin dte uralte Grabstätte, aller dings auSgeschmückt mit kostbaren Gemälden. Der Zugang zu -er Grotte ist so niedrig, daß man sich tief bücken muß, um hinein zu gelangen. Darauf ging ich zurück durch da» Tor in der Stadtmauer, deren Grundsteine ihr ehrwürdige» Alter kundaeben. obwohl dte oberen neuerer Herkunft find, nach dem Tempel -«» Felsen». Er steht an derselben Stelle, wo vor den Zerstörusrgen Jerusalem» Salomo» und HerodeS Tempel gestände» Haven. Er dient jetzt den Mohammedanern al» Kirche und hat tn der Mitte «inen groben Felsen, von dem di« Mohammedaner sagen, -aß, al« Mohammed von diesem Ort« gen Himmel fuhr, der Stein ihm nachfolgen wollte, jedoch von dem Engel Gabriel fest- gehalten worden ist. Er soll jetzt noch, ihrem Glauben nach, in -er Schwebe hänge«, wa» man aber nicht sehen kann, da er von einer brusthoheu Mauer umgebe» «ft. Unten ist er allerdings hohl, aber deswegen kann er -och irgendwo ge stützt sein. Es ist ein richtiger uralter Prachtbau. Ehe mau hinein darf, muß man Sandalen über seine Schuhe ziehen. Er besteht übrigens ans mehreren Tempeln und gleicht vo-n außen mehr einer Festung mit seiner Mauer, hat auch au»- gedcbnte unterirdische Räume. Ein Tetl der Mauer, nach der Stadt zu, derjenige, welcher noch SalomoS und HerodeS Tempel getragen hat, heißt beute die Klagemaner. Dort versammeln sich noch heutigentags die alten Juden. Männer und Weiber, nnd heulen und jammern und stoßen mit den Naschens. „Oy,- sagte sie, „das lieb' ich. Das riecht na« Brot. Wie gut ist's doch, wieder zu Haus zu sein. Mammi, am allerschönsten ist's immer daheim, meinst du nicht?" „Besonders, wenn man nicht weiß, wo man sein Haupi niederlegen soll," lächelte diese, wieder schwermütig werdend „Aber das ist schließlich egal. Ich würde in meinem schönen, behaglichen Schlafzimmer auch nicht besser schlafen. Kind, ich fürchte mich vor dieser Nacht. Hast du's denn gehört? Rolf fuhr dazu an einem Freitag ad." „Mammi, wie kannst du so abergläubisch sein. Tmal ist Rolf an jedem beliebigen oder unbeliebten Tage zu Sport gestartet und hast ihn immer mit einem fröhlichen Gutheil entlassen." „Diesmal nicht. Das ist's eben. Wie du meine Angst leicht nimmst. Freilich, was weißt du, wie einer Mutter zumute ist." Ute wurde nachdenklich. Sie überlegt«: „Sollte ich je im Leben heiraten, ich hoff' es ja nicht, aber es kommt meist anders, als man denkt, also wär's keine absolut« Unmöglichkeit — und würde mir dann ein Junge be schert, dem zöge ich sicher schon die ersten Hosen gehörig stramm. Gäbe ihm auch nicht allerlei gefährliches Spiel- zeug in die Hand, um hintennach zu jammern: böser Bub', wie kannst du mich damit halbtot ängstigen?" Natürlich mußte man diese törichte Mutti möglichst beruhigen, und so tröstete sie denn auch: „Unser smarter Rolf ist doch kein Wickelkind, er wird schon nicht gleich untern Leierkasten kommen. Außerdem hält ihn dein teurer Freund am Schlafittchen." „Guys Mitgehen ist mir auch eine gewisse Erleichterung. Mit deinen burschikosen Späßen verschone mich aber. Du siehst doch an Fräulein Hedwigs ernster Miene, daß auch ihr diese Sache nicht ganz geheuer erscheint. Sie wenigstens hat Sympathie für mich." „Jedenfalls aber noch einen Privatkummer nebenher," sagte sich Ute, „ich habe sie seit langem nlch! mehr von Herzen froh gesehen. Es wird was mit IhrerzUWüder los sein. Der nette Musterknabe hat sich omiS-WMchlnikl verfahren. Ja, die Männer, man hat-» rWfiWNn?5kifeuz mit ihnen. Ich hab' hier auch so « Anm»üb?'»md der wird schon richtig sein." L > Hedwig sorgte sich tatsächlich um den Bmder/ Er hatte tu diesen letzten Monaten auffallend f^lim geschrieben, dazu waren die knappen Briefe so' kstfii» ötzd zerfahren, wie es nie feine Art gewesen.'^ UbiErTHe-SSttiner Reis« hatte er sich völlig ausgeschwiegen.*- Nin^G» «Gigiell« Mit teilung, er s:i zum Oitober zur Kriegsschule kommandiert, w«rde zunächst ihrem Lehrkörper angehören, ging ihr zu, kein Wort übe» die in Wilkeninas Gesellschaft verlebte« Stunden, »och über di« schöne Kaiserstadt selber, während er. sonst Ns in'» Kleinste ihr alle äußeren und innerlichen Eklebntsse zu schildern pflegte. Sie vermißte die» innige, rückhaltlos« Vertrauen. Lothar» merkwürdige Zurückhaltung begann sie zu beunruhigen. Und das seltsamste, nicht ein- nun hatte er nach Gela gefragt. Hedwig wußte, welch' Auen tiefen Eindruck das schöne Mädchen, die köstlichen Stunden in Wilhelm-Höhe auf ihn gemacht, setzt schien es, als sei dies wunderbare Erlebnis nichts gewesen ar« ein Augenblickszauber, den schon die nächste Stunde aus- gelöscht. Wie unähnlich war auch da« seiner sonstigen steten Beharrlichkeit. So gut wie nichts hatte sie auf Gelas scheue Fragen nach ihre» Bruders Ergehen berichten, nicht einmal einen Gruß bestellen können und sich dann wohl vor diesen traurig enttäuschten Armen mit dem leichten Scherz, Männer seien meist schlechte Brleffchreiber, au» der peinlichen Affäre ge zogen. Dann schien auch Gelas Interesse allmählich einzu schlafen, sie wurde kühl und gleichgültig. Begleitete auch nicht Mutter und Schwester nach Kisstngen, sondern bah während der Zeit eine frühere Pensionsfreundin besuchen zu dürfen. Wollte sie einer Begegnung Lothar» vom naben Mainz aus ausweichen? Und Hedwig dachte wehmütig: „Wie sie nun auseinanderstreben, dies« beiden, und haben doch hohe Feierstunden der Seele mitsammen genossen. Ach, daß solches Erlebnis spurlos verlöschen kann. Ich hätte es nicht geglaubt." Aber sie wußte wohl, hier lag die Schuld des Ent fremden» bei Lothar. Und sie hoffte, all Lies Sonderbare werde sich durch mündliche Aussprache lösen. Sobald sie ihn nur in Kissinger» sähe, mülle sich alle» klären. Allein Lothar kam nicht, schützte strengen Dienst vor, der auch den kürzesten Urlaub verböte. Sie müßten das Wiedersehen schon bi» zum September hinausschieben. Das hieß end rv«, er wünsche ebensowenig, daß sie nach Mainz htnüberkäme. Sie hätte es auch nicht getan. Er hatte ja keine Zeit für sie. Groll und Sorge begannen an ihr zu zehren. Kein Wunder, daß sie ernst und bedrückt aussah, und nun Frau Hadring» nervös« Angstvorstellungen stärkeren Widerhall in ihrer Gemütsunruhe fanden, denn in Ute» sanguinischer Sorglosigkeit. Fast begann sie nun selber für Rolf zu fürchten und sah Ute vorwurfsvoll au, al» diese wiederum scherzte: „Mammi, jetzt laß da» Lamentieren mal eine Weile sein, stärk' dir da» Gemüt mit diesem delikaten Täubchen. Man muß es doch anerkennen, wenn Mamsell sich bet allem Rumoren noch zu solche« Leistung«« aufschwingt." „Ja, ja, sie ist «in Schatz, Kind, wir wollen nicht un dankbar sein." Dennoch pickte sie nur eben an den leckeren Gerichten und schreckte auf, sobald ein dienstbarer Geist hereinkam. Indes, sie brachte« keine Schreckenskunde, nur schmack- hafte Sachen, denn Mamsell meinte die Herrin dun- der» artige Genüsse für den missenden Komfort entschädigen -« müssen. Auch der Rest de» wundervollen Augustabends ver ging,, ohne daß seine pastoral« Harmonie durch ein« Kata- strophe!aufg«scheucht worden wäre. ^So,hatteiFrau'Hadring dennoch eine gute Nacht. Er schöpft, von'Reffeermüdung und Aufregung schlief sie tief und lange. Auch Ute hatte wie eine Ratte geschlafen, mit welchem schönen Gleichnis sie immer ihren gesunden Schlaf zu schildern pflegte, wenngleich sie noch nie «ine schlafend« IgachaVda» ist »oSettw «sÜGuotgt und So- »a» «rem « u«ßs« seHmLL die Stell«, e» aeittmdw» hat. Et wirb «tue« doch ga«tz l Mute, wenn um» -lese Stätten besucht, von »er frühste« «ud-tttl» der Nettgto»»ftu«-e b dte «um wohl gebürt, aderst- doch kein« >«« -avo« »reche« ko»»le. AlterdUrg» muß «tast« etwa» tu »uspruch nehme«, weil «an m w«gde«re» muß, die über oll« diese Stätte« >te Grotte» und Höhle«, ja wohl Originale; 1 ». v. da» echt« ist, darf »ran wohl stark bezweifel«. Doch ist Jerusalem eine einzigartige Stadt mit sei»«» Mauer» uu- Zinnen, «an ka»« sich so richtig vor« stell«», wie alle dte biblische» Geschichte« gemeint find. Dann -te Umgebung, dt« Berg«, die Täler, die Höhenzüge, bi« Ortschaften. Mir ka« ««willkürlich eine Zelle vo« einem Gedicht über dt« Kreuzfahrer t« de« Ginn: „viel Steine gab» «nd wenig Brotl" Stet«« habe ich «idnUch «ehr auf den Feldern und ver- Den gesehen, obwohl e» i« «ratter Zeit ein San- war, wo Milch «ad Honig floß. Na, alle» ans -er Wett Hot ein Ende, auch «ei« Aufent halt tu Jerusalem und am Ab««- befand ich »»ich wieder! auf dem Wege «ach Haifa, welche Stadt, nebenbei bemerkt, am Fuße de» Berge» Sarmel liegt, «» vvr mehrere« dm- send Jahre« dte BaalSpriefter ihre« Götze« huldigte«. Rach einigen Tagen segett« unser Schiff den« ab «ach Konstanttonpel. Die Fahrt durch di« Dardanellen ««d bas Marmarameer war bewundernswert. Dt« erstere»», wo währen- de» Kriege» so viel Blut gefloffen ist und denen z« Ehren ein große» Monument gleich an -er Einfahrt gebaut worben ist, -te Stadt Gallipoli nnd Konstantinopel selbst, mit seinen Moscheen, Minarett», Galata, -em gvl- denen Horn. Dann zurück -nrch -te Dardanellen- nach -er alte« Grtechenfiadt Athen. Auch hier die Spuren einer glorreiche« Bergangenheit, Altertum mit Neuzeit vermischt, hoch oben, weithin sichtbar, die Akropolis. Auch hier nur ein kurzer Aufenthalt und weiter trägt un» unser Schiff nach Eivita Becchta, -em Hafen am nächsten zü Rom. Ich ging mit noch ö Kameraden zusammen an Land. Wir no-men ein Auto und machten uns auf den Weg nach -er ewigen Stadt. Der Weg war nicht sehr schön «jno ich war immer bange, wenn nun ein Reifen platzen würde, wie «» mehreren Kameraden in einem anderen Auto erging, die wir auf diese Weise überholten. In knapp zwei SttrnRnt waren wir in Rsm und da» erste, was wir be suchten, war die PeicrSkirch». deren Kuppel wtr schon von wettem gesehen hatten. Ein Prachtbau mit seinen herrlichen Bildern ur»b Marmorfignren, dem Altar, dem Thron des Papste», de« Mausoleum der italienischen Königsfamilie. Ich kann sie nicht alle aufzaßlcn, die Prunkstücke. «NU» kett»« W sich ja dt« »ti gebaut, find, ob ab« da» Kreuz ernsale« eine einzigartige Stadt mit st«»««, «a« ka«« sich so richtig vor. Nachdem brachte das Auto uns über eine Tiderbrücke »ach dem Denkmal Viktor Emanuels H., ein förmlicher Palast, und nach dem Colosseum, wo zur Zeit der alten römischen Kaiser die Christen den wilden Tieren vorge worfen wurden. Zwar verfallen jetzt, doch zeugen seine Ruinen noch von seiner alten Größe. Mieder in das Innere der Stadt, z« Kirchen und Denkmälern, eines immer das andere an Schönheit und Prunk überbietend, nach dem Oui- rinal, dem KönigSpalaft. Unscheinbar von außer, läßt doch da» wenige, da» wir sahen, die Pracht ahnen, die drinnen! verwandt worden ist. Weiter bringt un» der Wagen nach Vila Borghesa, dem herrlichen Park Rom». Auf einer Anhöhe gelegen, gestattet er einen wunderbaren Ueberblick über dte ewige Stadt in mitten der umgebenden Hügel und seine« Kirchen und Kunst- und Bauwerken. Der Park selbst ist der schönste, den ich je gesehen habe. Zurück fuhren wir «in Stück entlang der alten FcstungS- mauer, kreuz »nd quer durch die alle Caefarenstadt in sei nem Lichterglanzc, denn es war Abend geworden, und 2 Uhr nachts befanden wir uns wieder an Bord. ES war unbeschreiblich schön.... Ratte gesehen hatte, wohl aber gehört, sie wären die scheuesten Tiere und hätten da» denkbar schärfste Gehör. Ja, sie hatte einen so festen Kinderschlaf gehabt, daß sie sich nur schwer aus ihren Träumen in die Wirklichkeit zurückfinden konnte, als sie sich heftig angerufen und danach gar am Arm gerüttelt fühlte. Da kam sie zur Be sinnung und riß die verschlafenen Augen auf. Wer nahm sich das heraus? „Was, Sie Hedwig? Ja, denken Sie denn, mein Arm sei ein Pumpenschwengel?" „Ute, stehen Sie schnell auf -- es kam ein Telegramm — Herr Landsberg ist " Sie war schon aus dem Bett. „Tot ist er?" Ueber ihr schlafrosiges Gesicht stürzten strömende Tränen, die herab- hängenden Hände hatte sie ineinander gefaltet und glich so in ihrem langen Nachtkleid einem trauernden Engel. Ihre junge Brust hob sich mit schluchzenden Stößen: „Hedwig, Heinz Landsberg war mein bester und ältester Freund " „Kind, wa» weinen Sie denn, das ist er wohl noch. Unten ist er in der Halle. Dort traf ich ihn, denn ich war früh aufgestanden, wollte in den Park, da Ihre Mutter mich noch nicht verlangte. Sie schläft. Wir wollen sie nicht aufschrecken. Landsberg bringt nämlich schlechte Nachricht, Rolf bat Unglück gehabt. Ich helfe Ihnen in die Kleider und dann überlegen wir zusammen." Ute bebte wie Espenlaub. „Hedwig, Muttis Ahnung, und ich neckte sie noch damit! Und Dati »richt hier, viel leicht gar nicht sogleich zu erreichen." ^Cs mag nicht notwendig sein, ihn zu rufen. Lesen Sie nur Wilkeninas Telegramm, es war an Landsberg gerichtet." Ute entzifferte mit tränenfeuchten Augen: „Maschine gestürzt —Propellerdefekt — Rolf Echlusselbeinbruch — Beinverstauchung. Will heim, obwohl Hospital besser. Ab holen Kastel. Dort warten, da Zug unbestimmt? „O Gott; der arme Junge, wie wird er leiden. Natürlich pflegen wir ibn zu Hause. Wa« denkt sich dieser Wilkening? Ich Haffe den Menschen. Wird wohl seine Sptnnenfinger in dem Unglück gehabt haben. Wer weiß, ob er Rolf nicht geradezu geschubst hat. Dem trau' Ich alles zu." Trotz ihrer eigenen Verstörtheit mußte Hedwig lächeln. Die Kleine «ar zu komisch in ihrem drastischen Zorn, der sie nicht hinderte, sich blitzschnell anzuziehen. Ute, Tränen waren noch nicht völlig getrocknet, al« sie schon ein Morgenkleid übergeworfen hatte und nm» vor dem Un» glücksboten stand. ' „Ich geh« hin, Herr Sandsberg." -Bester nicht, Fsäulein Ute. Ihr Erscheinen möchte Rolf eine Gefahr Vortäuschen, dte anscheinend nicht besteht, da er transportfähig ist, wie ich aus tel^raphische Anfrage bereit» erfuhr. Sie bereiten also dt« Mama schonend vor Mw sorgen für ein bequemes Krankenlager, denn das kann unter Umständen langwierig sein. Arzt und Pflegerin werden ihn begleiten. Dir wollen keine Vorsicht außer ach? lassen, zumal Herr Hadring abwesend ist." „Sollen wir ihn zurückrusen?" . -Hiiren wir zuvor den Arzt. Ihr «ater bat die So- doluaa nötia und — — —«
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