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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192604120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-12
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1926
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weitere Opfer. Bestraf»«» eine» t na«, blick»«« Var»»«- cher». Nach viertägiger Verh«ndlnn ««dauer wurde von L'VL «N M'Ä LMf„'E wirt Jansen und setne 4tzjährt«« Hau»Gilterm Mar« hörnen auf bestialisch« Weise aut ihrem einsam gelegenen Hof ermordet worde« waren, trotz hartnäckigen Leugnen» ;u ö Jahren 10 Monate« Gttängnt« verurteilt. Die wahr, scheinilchen Mittättr, sein »rüder Martin Ott» sonne der LandwirtSgebtlse Stockyardt, mutzten im De^mder v. I. von dem Schwurgericht Eleve trotz dringende« »erdacht» der Täterschaft wegen Mangel an Beweise« fretgesprochen werden. Der jugendlich« Angeklagte nahm da» Urteil ruhig auf. einen neuen Tanzrekord dadurch aufzustellen, datz er einen Dauertanz von 180 Stunden Länge durchfahren wollte. Diese „würdige" Ergänzung der Rekordhungere» ivurd« durch ein polizeilich«» verbot unmöglich gemacht. E'n „großer Aufwand" ist dadurch für Fernando nutzlos der- tan: die zehn Paar Schuhe, die er sich vo« einem erst- Nassiaen Schuhmacher hatte an messe« lasse«, wird er nun im Laufe seine» sernere» Lebens »um Spazierengehen verwenden könne«, und die drei Jazzkapellen, die sich i« längerer „TrainingSarbett" auf ihn eingespielt hatten, werde»» sich wieder umstellen müssen. Schändung von Ratzels Grab. Da» Vvaö Rahe!» wurde kürzlich vo« Dieben heimgesucht, die «neu Teil der GrabeSmauer zerstörten und mit Kostbarkeiten beseht« Vorhänge stahlen. Die Polizei fahndet e«erg»sch «ach de» Tätern. Die Nachricht von der Entweihung des Rahel-GrabeS hat in ganz Palästina große Ent rüstung hervorgerufen. Bier Jahre Luchtvaus für et «en Sadisten. Bor dem erweiterten Schöffengericht in Nürnberg wurde, wie die „Voss. Zeitung" meldet, der 4« Jahre alte »auf. mann Louis Schloß nach zweitägiger Verhandlung wegen jahrelang fortgesetzter sadistischer Mitzhandlung von Frauen zu vier Jahren Zuchthaus n«d sechs Jähren Ehr verlust verurteilt. Das letzte Mittel. In der dänischen Zeitung „FyenS StrftStidende" stand dieser Tage unter „Stellen- gesuche" folgende Anzeige zu lesen: „Männliche Stuben- Mädchen Gebildeter, liebenswürdiger junger Mann, 25 Jahre alt, gelernter Kolonial- und Kontorsmann, sucht, da es ihm unmöglich ist, eine andere Beschäftigung zu fin den, Stellung al» Stubenmädchen oder derai." — Warum auch nicht? Bei der „Amerikanisierung" hinsichtlich der Berufe, die man in der letzten Zeit erlebt hat, ist diese Möglichkeit durchaus nicht undenkbar, datz Frauen in die männlichen und die Männer in die (bisher) weiblichen Berufe gehen. Deutsche» Mädchen, deutsche Brant, lpSa» a«f Heimaterd' ,«da«t Und mit Heimatstrtst gepaart. Echte» deutsches Anne« ward. Füll' allein fei« sauber, blank. Dein« Druhe, Deinen Schrank! Schließung des Mainzer DomS. Nach einem Bericht von Diplom-Jng. Nüty-Tarmstadt über den gegenwärtigen Zustand des Mainzer Doms ist außer einer Beschädigung der Grundbauten, die durch Verschiebung der Konstruktionsteile entstanden »st, auch eme erhebliche Ver witterung am Westturm ttstgeftellt ivorden. Die Ursache ist gleich der am Kölner Dom die Einwirkung schwefliger Säuren aus Abgasen der Großstadt. Nachdem jetzt erue Eiseukonstruktion unter dem Bogen d«S Westturms ein gebaut ist, kann die Sicherung der Fundamente erfolgen. Diese Bauarbeiten zwingen aber zu einer Schließung des Doms für unbestimmte Zeit. Die BandedeS„Uebcrbanbiterr". Die Taten und Abenteuer der „Whittemore-Vande", deren Verhaftung in Baltimore so grobes Aufsehen erregt«, beschäftigen die Newyorkcr Blätter mehr als alle» andere, und Spalten über Spalten werben mit Einzelheiten von dem „Ueber- banditeu" gefüllt. Der „Ueberbandit" hat sich Whittemore selbst genannt, und er mutz wohl einmal etwa» von Nietzsche gehört haben, denn er nimmt für sich das Recht de» „Nebermenschen" in Anspruch, der sich außerhalb d«S Ge setzes und der Ordnung stellt. Whittemore war der Führer einer Bande, der sieben Männer und eine Krau angehörten, die jetzt alle verhaftet sind. Diese Verbrecher habe» wäh rend eine» Jahres wenigsten» sieben Morde begangen und wahrscheinlich mehr als ei» Dutzend kühner Einbrüche, bei denen sie eine Summe von 1 Million Dollar erbeutete«. Das Geld haben sie mit Spiel und elegantem Leben ver geudet. Whittemore, der von den Seinen „der Mörder* ge nannt wurde, und seine Gesellen traten sehr elegant auf; sie waren aufs feinste gekleidet, lebten tn den besten Hotels, besuchten die teuersten Nachtklubs und hatten jeder ein erstklassiges Auto. Die Krau in dieser Bande, die Gattin Whittcmores, Margaret, die „die Ttaerkatze* hieß, erregte durch ihre kostbare» Toiletten Aufsehenr ihre Hand« sind sorgfältig manikürt und sie trägt eine« blonden Bubikopf nach dem neuesten Schnitt. Das Leben des -Ueberbauditen" ist voller verbrechen und Abenteuer, obgleich er «rft 23 Jahre zählt. Er ist der Sohn eine» Balttmorer Hand werkers und begann seine Berbrecherlaufbab«, al» er noch die SvuntagSschule besuchte. Während de» Krieges war er bei d r Marine, wurde beim Stehlen erwischt und wegge- fagt. Aach einer kurze» Gefängnisstrafe, Li« er weg«« Einbruch verdutzte, kehrt« er in sitae Vaterstadt »«rück und organisierte hier eine Etnbrecherbanbe. Er wurde z« fünf Jahren Gefängnis verurteilt, nach drei Jahre« begnadigt nud bald wieder bet einem schweren Einbruch ertappt, Wa rans er iss Jahre Zuchthau» erhielt. Zwei Woche« «ach seiner Einkerkerung tötete er et««« Gefangenemvärter und sloki. Er ließ sich Bart und Haar wachsen, färbt« ste ttefrot und fing in Baltimore von neuem sein dunkle» Gewerbe an. Mü seinen Spießgesellen beraubte er «tuen Bankboten «m loooo Dollar und flüchtete dann »ach Newport wo sei«« Bande durch ihre Einbrüche di« ganze Stadt beu«r»htg»e. DaS verwegenste verbrechen war »er Uebersall ans «tne« mit Vksetten beladenen Panzerwagen, bet dem zwet Wächter gelötet ivurd-n nnd die Verbrecher Werte von 80VÜÜ Lollar erbeutete». Bei einem Einbruch in einem Juwelengttchäft der ss. Avenue in Nrwoork, bei dem sie Edelsteine t« 8«rte von IM Mr Dollar Mitnahmen, schvfsrn st« auf jeden, der sich ihnen in den Weg stellte, und entkamen ««»er einem ^agclseiier von Kugeln, die die Polizei auf sie feuert«. Der Ueberbandit" zerschmetterte bei seiner Ueberführuna nach i.'ltimvre einen photographischen Apparat, der auf ihn ge- richict war nnd erklärt«: „Fünf andere müllen mit mir sterben, wenn ich sterbe!" Echwerer vernnfefl io Leipzig. ..L Ä' MÄ städtische« «ohGilnfer «in« etwa drei Meter höh« Grdmand «in. Zwei »«Hotter »««de« —rfckitttet, »an den«, der ein« »nrch »tt haraWttiry»»— ErdmafiM "AU -urde. Der mGmw ward« mit schWer«, inner«, Verletzung«, t« da» MAMMr vom 1». April IM». Gitter tn «lkobnr«. * L,«v»i«. wie dl« .8.«.R.* melde», sprach Adolf GUI« amSonntag in »ltindura. Er wurd« sehr gefeiert. Nach Schluß der Versammlung kam «s bet dem Abzug» der «lnselnea Trupps nach d«m Patzntzofe nnd in di« verschie denen Quartier« medrfack ,« Zusammenstößen mit Wate« »rpntKmpfer«, wobei einig, Personen leicht« Kopfver- lftzungen durch Stockhiebe erlitten. Di« Land««polizei, die zur Aufrechterhaltung der Ordnung eingesetzt worden war. Ichritt «nirglsch ein und verhaftete auch mehrere Teil- nehm«, di« aber nach Feststellung ihrer Personalien wieder freigelassen wurden. Sögen Mitternacht «ar wieder Ruhe «ingetrttea. > medizinisch« Kongress«. Gestern begann in Berlin die 17. Tagnna der deutschen Röntgengesellschaft, die sich auf S Tag« erstrecken wird. Der Kongretz ist nicht nur aus dem Reich, sondern auch an» Oesterreich, der Tschechoslowakei, Pole«, Jugoslawien, Eng- land, Schweden, Hollanb nnd der Schweiz besucht. — In Wiesbaden wurde heute vorm. der Kongreß der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin in Anwesenheit von salt 1000 Teilnehmern eröffnet. Auch zu diese» Kongreß sind zahlreiche ausländische Aerzte eingetroffen. Geheimrat Oreuftei« gestorben. Berlin. fFunkspruch.) Der Gründer und Leiter der Orenstein u. Koppel A.-G., Geh. Kommerzienrat Benno Vrenstetn, ist gestern 1« 7». Lebensjahr« an einem Herz leiden gestorben. Minister Marp i« Koblenz. Berlin. (Funkspruch.) Der Minister für die besetzten Gebiete Dr. Marr hat sich na» Koblenz begeben, um mit dem Reichskommisiar für die belebten Gebiete Freiherrn Lanqwettd von Simmern eine Reihe von Fragen seine» Ressorts zu erledigen. Wiederaufnakm« der deutfch-franzdftsche« Handelsvertragsverbandlungr». Berlin. (Funkspruch.) Der Leiter der deutschen Deleaation für die deutsch-französischen HandelSvertragS- vrrhandlunaen Ministerialdirektor Posse fährt heute nach Dari« zurück, um die während der Oftrrpause unterbrochenen Verhandlungen programmäßig wieder aufzunehmrn. Zu« SV. Geburtstag de» prenstifche« Uuterrtchtsmiuifter». Verl in. lFunksprnch.) Dem preußischen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. Professor Dr. K. «. Becker, ist beute an seinem bO. Geburtstage ein Telegramm des Reichskanzler« mit den ausrichtigften Glückwünschen der Reich-regieruna zuaeganaen, in dem der Wunsch ausge- drückt wird, datz die schöpferische Arbeitskraft de« Minister« dem staatlichen und kulturellen Leben noch lang« zugute kommen möge. In den vrbeitsräumen des Minister« im Kultusministerium sand heut« vormittag ein« kleine häus liche Feier statt. Di« Präsidentschaft-Wahlen in Griechenland. Daris. (Funkspruch.) Savas veröffentlicht «in Tele gramm aus Athen, nach dem di« am Sonntag abaebaltrnen noch ausstehenden Dräfidrntschaftswablen eine überwälti gend« Mehrheit zu Gunsten des General» Pangalos ergeben Haden. Eröffnung der Mailänder Mustermesse. Mailand. (Funkspruch.) In Anwesenheit des Her zog» von Aosta als Vertreter des König«, der Minister für Handel, Finanzen und Verkehr, mehrerer Botschafter und de« französischen Handelsministers wurde heute die 7. Muster messe eröffnet. Besorgniserregende Urberschwemmnngen tu Bagdad. )( Bagdad. Sachverständig« bezeichnen die Lag« in Bagdad al« schlimmer denn je. Die Wasser de« Tigris brechen jetzt in riesigem Umfange durch. Das Ueber- kchwemmungsaebirt in der die Stadt umgebenden Wüst« dehnt sich rasch au« und der Wasserstau!) der Fluten ist jetzt 15 Fuß höher al» viele Teil« von Bagdad. Der Gesamtschadrn beträgt jetzt weit über «ine Million Lstr. Aber wenn die Waffrrmaffen in di« Stadt gelangea, würde sich der Schaden riesig vermehren und schwere Menschen verlust« waren dann zu befürchten. Baukeusturm tu Havanna. Rewvork. (Funkspruch.) In Havanna kam e« am Sonnabend zu einem Sturm ans di« Banken. Es bandelt« sich um «ine förmlich« Belagerung durch Lausende von kleinen Einlegern, welch« sofortige Auszahlung ihrer Gut haben verlangte». Das amerikanische Schatzamt teilte sofort mit» datz 80 Millionen Dollar — davon 85 Millionen durch einen kubanischen Kreuzer — nach Kuba unterwrgs seien. Echatziekretär Mellon erklärt«, die Finanzlage aller Banken auf Kuba sei gesund und di« ganz« Unruh« sei durch falsche Gerücht« verursacht worden. Die Bereinigten Staaten nud da» mexikanische Petroteumgefetz. Washington. (Funkspruch.) Das Staatsdeparte ment veröffentlicht die umfangreiche Korrespondenz, die in den letzten b Monaten »wischen Amerika und Mexiko über di« Anwendung de» neuen mexikanischen Petroleum- nnd Landgeietze» geführt wurde. Di« Korrespondenz ergibt, datz aus dem Wege zur Beseitigung von Rrtbungsmiigllchkritrn erhebliche Fortschritt« erzielt wurden. Mllsioltlli ta Lri-oli-. ., Tripoli». (Funkspruch.) (Agenzia Stefans.) Nach seine« Besuch an den Gräbern der im Kriege Gefallenen tzegad sich Mussolini nach dem Rathaus. Der Bürgermeister Überreicht« ihm «in« Schreibtischgarnitur aus massivem Sold und einen reichverzierten arabischen Säbel mit dem Bemerken, wenig, Menschen verstünde» wie Mussolini die Feder und den Degen zu handhaben. Mussolini besuchte daun den Sitz des tzaseio, wo er auf di, Begrüßung des faschistischen Vertreter« erwidert«. Gr sagte u. a.: Ich «oll», di« Aufmerksamkeit der Italiener auf da« Land jenftit« de» Meere« lenken. Ich wär« auch abgereist, selbst wenn meine Verwundung schwerer gewesen wäre. Dieser erst« Tag erfüllt mich mit tzegeifterung. denn ich sind« die Italiener würdig dr« Italiens, das der Faschismus schon bet dem Marsch auf Rom. der «in« neue Geckhichtsperlode eröffnen sollte, gewollt hat. s« ist nicht ohne ttesrr« Bedeutung, datz ich dir« an den Usern de« Meere« sag«, da« Rom« Meer war und wieder.Rom« Meer wird. Im Palast de« Gouverneur« land «in Bankett und ein Gmpsang statt, an dem alle Lebirden trilnabmen. MiSkWWlM. Hautpflege. Von Dr. Walter Schultze. Prtvatbozent an -er Universität Gießen. Eine gesunde Haut unterstützt den Körper sowohl bei der Abwehr wie auch bei ter Heilung von Krankheiten. Die Anwendung von Wasser, das tn erster Linie für eine Hautpflege tn Frage kommt, geschieht vor allein zu Rci «tgungszwecken. Kluge Gesetzgeber forderten, um thr Volk reinlich zu erziehen, Waschungen des Körpers als religiöse Handlungen. Tas Ziel unserer Wohnungshygiene sollte sein, jedem es zu ermöglichen, täglich ein warme» Bad neh- men zu können, am besten in Form «ine» Vollbades oder doch wenigstens einer guten Dusche. Bet der Verunreinigung durch Len Stand in der Großstadt sollte jeder wenigstens wöchentlich et »mal ein Bad nehmen. Außer für die Säuberung von dem von außen «tngedrungenen Schmutz wollen wir durch das Bad auch für ein« Reinigung der Haut von den eingetrockneten Absonderungen der Schweiß- und Talgdrüse» sorgen und die in steter Abschilferung befind lichen Oberhautzellen entfernen. DaS Vollbad tsl für diese Reinigung am geeignetsten, weil warmes Wasser di« fettigen Substanzen besser angreist und löst. Zweckmäßig ist es, die tägliche Reinigung des Körpers im Anschluß an die Tages arbeit vorzunehmen, damit die hierbei austrctenden Verun reinigungen möglichst bald entfernt werben. Mit Wasser allein ist aber eine gründliche Reinigung beS Körpers nicht möglich, dazu bedarf eS noch der Anwen dung der Seife. Seifen, die wohlriechen, sind nicht immer die besten. Eine gute Seife soll den Körper so reinigen. Las; nach der Waschung kein übler Geruch mehr da ist. Wir kön nen also bei guten Seifen auf Zusätze von Wohlgerüchen verzichten. Auch soll man vorsichtig sein gegenüber solchen Seifen, die als Allheilmittel gegen die verschiedensten Haut krankheiten angeprtesen werden. Eine Leise kann für ge wisse Erkrankungen der Haut ein vortreffliches Mittel sein, doch e» gibt «ine Reihe von Hanterkrankungen, wo die kritik lose Anwendung von Seife nur Schaden stiftet. Nicht zu unterschätzen ist der Wert einer guten Seife als Desinfek tionsmittel. Hier möchte ich noch erwähnen, daß Seifen auch von empfindlicher Haut ost besser ^ertragen werben, wenn sie aufgelöst dem Bad« zugesetzt werben. Kür den allgemet- neu Gebrauch sind überfettete Seifen zu empfehlen, die im warmen Wasser eine leichte Löslichkeit haben nnd beim Rei ben gut schäumen. Wichtig für eine gute Hautpflege ist auch die Beschaf fenheit des Wassers. Wir unterscheiden harte und weiche Wasser. Die harten Wasser haben einen höheren Ge halt an Kalk« und Magnesiumsalzen. Hartes Wasser wird nach längerem Kochen, wenn sich der Kesselstein abgesetzt hat, weich. Auch durch Zusätze von Borax oder Soda kann eS weichgemacht werden. Regemvasser ist weich und daher sehr geeignet zum Waschen. Badezusätze wie Extrakte von Fichten nadeln wirken erfrischend auf das Nervensystem, besonders auf bi« GeruchSnerven, haben aber sonst für die Hautpflege keine besondere Bedeutung. Di« gebräuchlichsten Arzneimittel zur Pfleg« der Haut sind Puder und Salben. Puder werben zur Austrock nung der Haut und zum Aussaugen von Ausscheidungen ge braucht, während mit Salben eine Zuführung von Fett er reicht werde» soll. Mit beiden wird als sogenannte Schön heitsmittel viel Reklame gemacht. Man tut daher gut. t» ihrer Beurteilung und Benutzung Vorsicht zu üben oder sie nur nach Vorschrift eines Arztes anzuwenden. Von de» stark parfümierten Salben gilt ungefähr das gleiche wie bei den Seifen. Leider spiele» in der heutigen Schönheitspflege noch all zusehr geheimnisvolle Rezepte von Schminken, Pudern «nd Salbe» eine Rolle. Lie fuhren meist zu einem Verkleistern der Hauptporen, trocknen ste unnötig aus und schaben da durch. Unser natürlicher Sinn sträubt sich gegen eine Schön- hett, die abwaschbar ist. Eine echte Schönheitspflege verlangt eine Pflege des ganzen Körpers in Verbinduua mit Leibesübungen und natürlicher Lebensweise. ker WjckSkitand kk Von Dr. med. E. MoSbacher sBerlin). l Im Gefolge der Jahreszeiten trete» regelmäßig ganz bestimmte Krankheiten gehäuft auf. Im Sommer sind eS die Darmkrankheiten, Sonnenbrand, Sonnenstich und Hitz- schlag, Kreuzotterbiß usw., im Winter sind es die Erkrankun gen der Armuugsorgane, die Erkältungskrankheiten, die im Vordergründe stehen. Sb« wir kenne» auch Krank heiten, die an daS Frühjahr geknüpft erscheinen. Und unter diesen ist vor allem der Frühjahrskatarrh der Auge» zu nennen. Meist sind eS Jugendliche, vorwiegend männlichen Geschlechts, Lie von diesem Leiden alljährlich im Frühling befallen werden. Nach dem 20. Lebensjahr ist der Früh- jahrSkatarrh außerordentlich selten anzutreffen. Gewöhnlich find beide Augen in Mitleidenschaft gezogen. DaS Leiden beginnt mit Lichtscheu und Jucken, während der eigentliche Katarrh, die Entzündungserjchetnungen, im allgemeinen sehr gering sind ober gänzlich fehlen, so daß die Bezeichnung Katarrh nicht ganz zutreffend ist. Die Bindehaut der Liber särbt sich weiblich und erscheint wie „von Milch begossen", es kommt zu pflastcrstcinartigcn Wucherungen ans der Bindehaut des Oberlides. Ter schmale durchsichtige Lanm der Augenbindehaut um die Hornhaut verdickt sich, die Hornhaut selbst ist meist nicht mit ergriffen. Alle dicic Erscheinungen nehmen mährend dcö LommcrS zu, um i-n Herbst allmählich zurückzugehen. Nach Eintritt der kalten Jahreszeit sind die Kranken von ihren Beschwerden meist gänzlich befreit und auch die geschilderten Veränderung:'.' an der Bindehaut verschwinden. So geht cs Jahr für Jahr. Im Frühjahr die Erkrankung, im Wiincr Besserung. Aber wenn daö Leiden viele Jahre besteht, dann bleiben mitunter auch im Winter erhebliche Störungen zurück, ja der Höhepunkt der Krankheit kann sogar in Liese Jahreszeit fallen. Jedoch auch nach Jahren, selbst nach zwanzigjährigem Bestehen, verschwindet der FrühjahrSkatarrh von selbst, säst ohne Spuren zu hinterlassen. Ueber die EntstehuugSursache dieses keinesfalls seltenen Leidens besteht noch keine Klarheit. Man nimmt an, daß das Licht die Krankheit auSznlösrn nnd zn ver stärken vermag. Aber znm Zustandekommen sind noch andere, mindestens ebenso wichtige Faktoren erforderlich, über die noch ein nndurchdringlichcö Dunkel verbreitet ist Einen für Sen Hcilplan nicht »»wichtigen Anhaltspunkt bildet die Tatsache, daß eS sich bei den Kranken mir Friih- jahrskatarrh vielfach um eigenartig blasse, anfällige Per sonen handelt. Man wird also neben der örtlichen Be handlung für allgemeine Krästigungsmaßuahmen fbtgcn müssen, unter denen der Klimawechsel nicht selten eine auffallend günstige Rolle spielt. Eine Verhütung -er Rück fälle ist mit dcn bisher bekannten Mitteln leider känm möglich. Aber der Arzt wird durch Verordnung von Schutz brillen die Lichtscheu, durch kalte Kompressen, EiSumschläge, die Juckbeschwerben lindern können. Auch durch Medika mente. wie durch Eocain und Suprarenin, wird der Arzt dem Kranken wenigstens Erleichterung zu schaffen suchen. Jtnmerhin sind die Beschwerden bet Frühjahrskatarrh meist erträglich, nnd die sichere Aussicht, tn späteren Jahren bas Leiden gänzlich zu verlieren, bietet dem Kranken stets einen erheblichen Trost.
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