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Boden in Rußland. Wenn auch eine Reihe von Gegenständen der deutschen Ausfuhr, wie gewisse Arten von Chemikalien, Maschinen und Instrumenten, die die junge russische Industrie entweder noch gar nicht oder nicht in der genügenden Menge erzeugt, noch nicht unmittelbar bedroht erscheinen, so war doch zu befürchten, daß mit dem Erstarken der russischen In dustrien auch der Rückgang der deutschen Ausfuhr nach Ruß land weiter Schritt halten werde. Schon um nur das bisher von der deutschen Industrie noch behauptete Gebiet zu halten, war eine Sicherung desselben durch Minderung der in Frage kommenden Sätze des russischen Tarifs in hohem Grade wünschenswcrth. Biel gewichtiger aber war die Aussicht, die die Eröffnung der jetzt abge schlossenen Handelsvertragsverhandlungen bot, durch Erreichung von Zollermäßigungen für hervorragende Artikel der deutschen Ausfuhr den bereits verlorenen Markt wieder zu gewinnen und für andere eine weitere Ausdehnung des deutschen Ab satzes anzubahnen. Anderseits hatte gegenüber diesen Er wartungen, die sich an ein günstiges Ergebniß der Verhand- handlungen knüpften, der Verlauf des Zollkrieges im ver gangenen Jahre gezeigt, daß Deutschland sehr in Gefahr stand, eine ansehnliche Zahl von Artikeln, die es früher nach Rußland geliefert, an andere Länder zu verlieren. Be stellungen, die sonst nach Deutschland gingen, und zwar in wichtigen Gegenständen der deutschen Industrie, richteten sich jetzt nach andern Staaten, aus deren Gebiet der russische Abnehmer die Waare zu geringer« Zollsätzen beziehen konnte. Ebenso wie die deutsche Waarenausfuhr nach Rußland litt unter dem Zollkrieg auch der deutsche Handel, der sich bis dahin lebhaft an der Vermittelung der russischen Ausfuhr und an der Versorgung Rußlands mit fremden Erzeugnissen betheiligt hatte. Beispielsweise gingen an Rohbaumwolle von Deutschland nach Rußland 1802 3-1194 Doppelcentner, 1893 17 865 Doppelcentner. Am schwersten aber wurden durch den Zollkrieg betroffen die deutschen Reedereien, die bisher einen regen Verkehr mit den deutschen Ost- und Nord seeplätzen nach Rußland und Finnland unterhalten hatten und jetzt durch die rüssischerseits verfügte Erhöhung der Schiffsabgaben von diesem Verkehr ferngchalten wurden. Angesichts dieser Sachlage haben der Handel und die In dustrie Deutschlands aufs Nachdrücklichste b. kündet, daß sie das allergrößte Gewicht darauf legen, von den Fesseln, die der von Rußland hervorgerusene Zollkrieg ihnen angelegt, so schnell wie irgend möglich wieder befreit zu werden. — Unter Berücksichtigung der vorstehenden Momente ist nach pflichtgemäßer, unter dem Beirath berufener Vertreter der Landwirthschaft, der Industrie und des Handels erfolgter Ab wägung der für und wider sprechenden Momente in die Ver handlungen mit Rußland eingetretcn und unter ständiger dankenswerter Mitwirkung jener Vertrauenspersonen der vorliegende Handels- und Schifsfahrtsvcrtrog vereinbart worden, durch den Rußland auf der Grundlage gegenseitiger Meistbegünstigung für den deutscherseits gewährten Vertrags tarif nicht bloß die inzwischen anderen Staaten eingeräumren Tarifermäs-igungen, sondern erheblich mcitergehende, von den Interessenten als werthvoll erkannte Vergünstigungen zuge- stcht. Die Dauer des Vertrages ist auf zehn Jahre bemessen, wodurch für unsere Verkehrsbeziehungcn mit Rußland die notwendige Stetigkeit geschaffen wird. Tagesgeschichte. Deutsche« Reich. Es steht jetzt fest, daß der Be. such des Kaisers beim Fürst en Bismarck in Fried- richsruh anläßlich der in Wilhelmshaven am 20. bevor stehenden Jubiläumsfeier auf der Hinreise des Kaisers dort hin am 19. Februar erfolgen wird. Der Kaiser wird bei dem Fürsten zu Abend speisen. Auch zur Stunde ist man sich, wie der „T. R." aus parlamentarischen Kreisen geschrieben wird, über das Schicksal des deutsch-russischen Handelsvertrages noch keineswegs klar. Alle Berechnungen, die jetzt angestellt werden, sind durchaus täuschend und kennzeichnen höchstens den Wirrwarr der Lage, der seines Gleichen seit dem Bestehen des Reiches überhaupt nicht gehabt hat. Der Reichskanzler und die Bundesraths mitglieder gehen melancholisch umher und sehen mit einem gewissen Fatalismus den kommenden Dingen entgegen. Die Trostlosigkeit der Sache besteht darin, daß man die Ucber, zeugung hat, es gehe so nicht weiter, gleichviel, ob der Ver trag angenommen wird oder nicht. In dem Augenblick, wo der Vertrag auf das Gebiet der höheren Politik nach innen und nach außen hinübergespielt wurde, hat die Materie des Vertrages beinahe allen Werth verloren. Wir stehen vor einem gefährlichen Wendepunkte, der, wie von einem Führer einer Mittelpartei gestern in einem Prwatgespräch hervor gehoben wurde, vielleicht für ein Jahrzehnt bestimmend ist. Die Meldung der Blätter, daß auf Donnerstag der verschobene Kronrath einberufen sei, hat sich nicht bestätigt. Auch hat das preußische Staatsministerium, wie die „Berl. Pol. N." melden, die Aufhebung der Staffeltarife noch nicht beschlossen. Die genannte Korrespondenz meldet weiter: Die Verhandlungen mit Bayern sind im Gange. Heute werden die bayerischen Kommissare wieder in Berlin ein- treffen und an der Hand der von ihnen inzwischen beschafften tbatsächlichen Materialien die Verhandlungen weiter geführt werden. Am 21. Februar sollen die Verhandlungen mit Hessen, Baden und Württemberg beginnen. Im Abgcord- ne enhause ist durch den Antrag Dr. Eckels die Aufhebung der Staffeltarife angeregt, es geht aber eine starke Gegen strömung dahin, die Regierung aufzufordern, die Beschluß fassung bis nach der Entscheidung über den deutsch-russischen Handelsvertrag auszusetzen. Man sieht also, daß es an Anregungen zur Erwägung der Frage der Staffeltarife nicht gefehlt hat, aber schon die Angabe über den Stand der Ver handlungen mit den anderen Bundesstaaten läßt erkennen, baß ein Beschluß weder in der einen noch in der anderen Rtchtung gefaßt ist. In d r Thal sind die Erwägungen über d.e Staffeltarife für Getreide und Mühlenfabrikate noch nicht endgiltig abgeschlossen. — Die „Freis. Ztg." bringt folgende nicht unwahrscheinlich klingende Meldung: „Im preußischen Staatsministerium ist es über die Frage der Aushebung der Staffeltarife am Montag zu lebhaften Auseinandersetzungen gekommen. Eisenbahnminister Thielen protestirte entschieden gegen die Aufhebung, so daß das Verbleiben des Eisenbahn ministers im Amte bei entgegengesetzter Beschlußfassung durch den Kronrath unwahrscheinlich ist. Finanzminister Miquel ist auch Gegner der Aufhebung, wird sich aber wohl akkomo- diren trotz des Verlustes von fünf Millionen Mark Eisen bahn-Einnahmen. Als Folge jener Vorgänge am Montag ließ sich, wie bereits bekannt, der Kaiser, welcher von der Kontroverse innerhalb des Staatsministeriums unterrichtet worden war, bei dem Ministerpräsidenten Grafen zu Eulen burg „zu einem Glase Bier" ansagen. Die übrigen Minister wurden hierauf eilig herbeigeholt; ebenso der Staatssekretär Freiherr von Marschall. Der Kaiser ließ sich hier in sehr langer, eingehender Unterhaltung die Gründe und Gegen gründe über Aufhebung der Staffeltarife vortragen, ohne indeß selbst eine bestimmte Ansicht in dieser Frage kundzu geben." (Von anderer Seite ist gemeldet worden, der Kaiser habe sich für die Beseitigung der Staffeltarife ausgesprochen.) Die „World" schreibt: „Kaiser Wilhelm hat seinem Hofe mitgetheilt, daß er in diesem Somu er England wie derum besuchen wird. Der Kaiser wird auf seiner Jacht am Sonnabend, den 4. August in Cowes eintreffen und dort ungefähr eine Woche weilen. Die Regatta des königlichen Aachtgeschwaders beginnt am Dienstag, den 7. August, eine Woche später als im letzten Jahre. Vom Reichstag. Die diesmalige Berathung des Postetats ist ausnahmsweise lang und — auch langweilig, die Bänke des Hauses waren darum auch gestern, am fünften Tage der „postalischen Debatten fast leer. Auf dem „Tische des Hauses" lagen zahlreiche große Mappen mit Plänen und Illustrationen; es waren die Darstellungen der im Extra- ordinarium beantragten und von der Budgetkommission be willigten Postneubauten. Bei der Diskussion dieser For derungen kommen, wie bei Sekundärbahnvorlagen, die lokalen Wünsche zu ihrem Recht. Im Ganzen ging es aber damit verhältnißmäßig schnell. Zwar fanden mehrere der ange setzten Neubauten nicht den Beifall des Zentrumsmitgliedcs Schmidt-Warburg, welcher deren angebliche Kostspieligkeit bemängelte und wiederholt eine Widerlegung seitens des Direktors im Reichspostamte Fischer, sowie des Referenten Abg. Möller t»at.-lib.) heraussorderte. Bei der Ab stimmung wurden jedoch die von Herrn Schmidt angefochtenen Posten jedesmal mit großer Mehrheit genehmigt. Nur die von der Kommission bereits gestrichene Summe für Er werbung eines Grundstückes in Ltssa wurde auch vom Plenum einstimmig abgelehnt. — Die Ansätze der Einnahmen hat die Budgetkommission um 3 Millionen höher bemessen als die Postverwaltung. Während diese nur 245 Millionen einzustellen für angemessen sand, nahm die Kommission an, daß die Einnahmen für das Etatjahr 1894/95 mit 248 Millionen nicht zu hoch beziffert sein dürften. Als Maßstab für diese Berechnung legten beide Instanzen den Durchschnitt der Einnahmen aus den letzten drei Jahren zu Grunde, die Postverwaltung jedoch glaubte, eine geringe Veranschlagung damit rechtfertigen zu können, daß im Jahre 1889/90 Post stockungen in umfangreicherem Maße zu verzeichnen waren und daß eine solche Möglichkeit bei der Festsetzung des dies jährigen Etats mit in Rechnung zu ziehen sei. Die Kommission dagegen glaubte, den unabhängig von diesen Bedenken kalku lieren Voranschlag von 248 Millionen trotzdem aufrecht halten zu müssen. Nach längerer Debatte entschied sich schließlich die Mehrheit, gegen die Stimmen der Konservativen und Nationalliberalcv, für den Vorschlag der Kommission; es wurde also der Höhere Betrag als Einnahme angesetzk. Der Etat der Reichsdruckerei wurde sodann, unter Aner kennung ihrer Leistungen, unverändert genehmigt. Heute stand der Etat des Auswärtigen Amtes auf der Tages ordnung. Frankreich. Wie die Pariser Blätter übereinstim mend berichten, legt der Bombcnwcrfer Henry gegenüber dem Untersuchungsrichter Meyer ein äußerst freches Beneh men an den Tag. Er nennt den Richter „Mein Alter" und duzt denselben trotz aller über ihn verhängten disziplina rischen Strafen. Demgegenüber ist in hohem Maße bemer- kenswerth, wieweit nach Mittheilungcn aus Paris der Kultus mit Vaillant getrieben wird. Sein Grab ist mit Blumen und Kränzen völlig bedeckt. Unter den Spenden findet man dort auch ein von einer Dame gespendetes Medaillon mit der Inschrift: „Der Erde Dein Leib, dem Himmel Deine Seele, mir Dein Andenken!" Das Verrückteste hat eine junge, elegant gekleidete Frau geleistet — sie legte nämlich eine richtige Dornenkrone, m die überdies einige Eisennägel eingeflochten waren, auf das Grab nieder! Amerika. Den letzten Meldungen aus Rio de Ja- nerro zufolge hat der zeitweilige Kriegsminislcr Galdao in Folge eines Zerwürfnisses mit dem Präsidenten Peixoto seine Entlassung genommen. Der Aufstand macht Fortschritte im Staate Parana und bedroht bereits Sao Paulo. Die Auf ständische» marschiren, wie verlautet, auf Rio de Janeiro, und eine Schlacht scheint unmittelbar bevorzustehen. Die Revolution ist nun auch im Staate Alagoas ausgebrochen; bei einem Zusammenstoß wurden zahlreiche Leute getödtet und verwundet. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 16. Februar 1894. — Im Anschluß an dem in gestriger Nummer unseres Blattes befindlichen Bericht über die am Dienstag Abend statt gehabte Stadtverordnetensitzung geben wir im Nachstehendem noch die näheren Details in Bedarf und Deckungsmitteln der Haushaltpläne der Armenkasse und der Sparkasse für das Jahr 1894. Der Haushaltplän der.Armenkasse, welche, wie envähnt, in Bedarf und Teckungsmitteln mit 24050 M. (gegen 21150 Mark im Vorjahre) abschließt, weist in seinen Bedürfnissen nach: 1. Betriebssond 2000 Mark, 2. Armen unterstützungen an hier und auswärts unterstützungsberechtigte Personen 5200 Mark, 3. Erziehungsauswand für hier und auswärts unterstützungsberechtigte Kinder 1400 Mark, 4. Krankenpflege und Beerdjgungsauswand für hier und auswärts unterstützungsberechtigte Personen 2400 Mark, 5. Aufwand im Kranken- und Armenhaus incl. Brodunterstützung an Arme 9000 Mark, 6. Bau- und Unterhaltungskosten 400 Mark, 7. Staats- und andere Abgaben 58 Mark, 8. Unterhaltung und Vermehrung des Inventars 500 Mark, 9. Verwaltungs aufwand 2915 Mark, 10. Aufwand für die Desinfektionsan stalt 100 Mark, 11. Insgemein 77 Mark, d. i. in Summa 24050 Mark; in Deckungsmitteln: 1. Kassenbestand 3500 Mark, 2. Geldstrafen und Geldbußen 150 Mark, 3. Zurück empfangene Unterstützungen a. für Ortsangehörige 100 Mark, b. für Landarme und auswärts Unterstützungswohusitzberech- tigte 3000 Mark, 4. Zurückempfangene Kur-, Verpfleg- und Begräbnißkosten 4000 Mark, 5. Abgaben bei Grundstücksver äußerungen 3000 Mark, 6. Verschiedene polizeiliche Gebühren und Abgaben 1400 Mark, 7. Hundesteuer 2600 Mark, 8. Gebühren für ausgeführte Tesinfectionsarbeiten 100 Mark, 9. Anlagen 6190 Mark, 10. Insgemein 10 Mark, in Sa. 24050 Mark. Der Haushaltplan der Sparkasse schließt, wie erwähnt, in Bedarf und Decknugsmitteln mit 256330 Mark (gegen 250500 Mark im Vorjahre), ab. Derselbe weist in seinen Bedürfuisien nach: 1. Zinsen und zwar: u. den Einlegern gutzuschreibende Zinsen 166000 Mark, b. den Einlegern auszuzahlende Stückzinsen 7000 Mark, o. Zinsen von Reservefond zur Stadthaupttässe 15228 M., ck. verfüg barer Reingewinn an die Stadthauptkasse 2000 M-, o. Zinsen vom baaren Stammvermogen der Stadtgemeinde an die Stadt hauptkasse 1596 Mark 46 Pf., k. Zinsen für hinterlegte Straßenbau- :c. Kautionen und für den Straßenbaufond au die Stadthauptkasse 927 Ai. 76 Pf., K. Zinsen für aufzu nehmende Darlehne 1220 M., li. Stückzinsen beim Ankauf von Werthpapieren 57. Bi. 78 Pf., 2. Vcrwaltungsauswand 11900 M-, 3. Gerichtskvstcn re. 800 M., 4. Mnthmaßlicher Reingewinn 50000 M-, in Sa. 256330 Mark; in Deckungs mitteln: 1. Zinsen von ansgeliehenen Kapitalien und zwar: u. in Effecten angelegt 19860 M., st. gegen Obligation aus geliehen 3660 M., o. gegen Pfand ansgcliehen 600 Bi., 6. gegen Hypothek ausgelichen 228000 Mk., o. in Immobilien angelegt 3000 M-, 2. für Einlagebüchcr 350 Ai., 3. für auSzufertigeude Hypothekennrkunden 60 M, 4. zu erstattende Kosten 800 Mark, in Sa. 256330 Mark. — Die Besichtigungen der im Oktober vor. Js. ein gestellten Rekruten und Dreijährig-Freiwilligen haben beim hiesigen 3. Fcld-Artillerie-Regimeut Nr. 32 gestern begonnen und schließen am 20. ds. Bits. Die Besichtigungen hält der Herr Regiments-Kommandeur ab. Leider war gestern das Wetter ein sehr ungünstiges. — Während im Jahre 1864, in welchem bei der Kö niglichen Altersrentenbank in Dresden (Landhausstraße 16) die ersten Renten zur Zahlung gelangten, der Betrag der gezahlten Renten sich auf 16 Thlr. 6 Ngr. 6 Pf. — 48 M. 66 Pf. belief, hat sich im Jahre 1893 der Betrag der ge zahlten Renten auf 1416190 M. 72 Pf. beziffert. Im Ganzen sind in diesem 30 jährigen Zeiträume rn 101126 Raten 9322297 M. 48 Pf. ausgezahlt worden, wovon 93057 Stück mit 9183799 M. 43 Pf. auf Altersrenten und 8069 Stück nur 138498 M. 05 Pf. auf Zeilrenten entfielen. — Die Bahnhofsrestauration zu Nossen wird vom 1. April 1894 ab pachtfrei. Die Verpachtung erfolgt auf 6 Jahre unter den auf allen Stationen einzusehenden allge meinen Bedingungen. Pachtgebote sind bis 26. Februar 1894 an die königl. Generaldircktion der StaalSbahnen em- zureichen. — „Das arme Sachsen". Unter dieser Spitzmarke schreibt man dem konservativen „Reichsboten" aus Sachsen: Wer un; er kleines Hcimathland nicht kennt, sondern es aus schließlich nach dem „Berl. Tagebl.", der Lvb-Sonnemannschen „Franks. Ztg", dm „Miltheilungen zur Abwehr des Antise mitismus" und anderen geworbenen oder freiwilligen Juden schützern beurtheilt, der muß wahrhaftig das gütige Geschick preisen, das ihn anderswo hat das Licht der Welt erblicken lassen. Das gute, tüchtige, „Helle" Sachsen wird als eine Blüthe der Unsiltlichkeit, Bildungs-Armuth, brutaler Gewaltherrschaft geschildert; und die schwarzen Farben können schier nicht dick genug ausgetragcn werden. Wir wissen ja, was uns die Achtung der Herren um Israel verscherzt hat. Sachsen hat keine jüdischen Lieutenants, keine jüdischen VcrwaUungsb - amten, keine jüdischen Lehrer, nur zwei jüdische Richter aus alter Zeit; und daran hat sich nichts geändert trotz oes «turmlaufs im Reichstage, den die Regierungsvertreter mit überlegener Ruhe zurückgewiesen, trotz des Gejammers jüdischer Assessoren, die recht gerne im Sachsenvolke Richter sein möchten, trotz der Eingabe des mit dem portugiesischen Christusorden geschmückten jüdischen Rechtsanwalts. Lachsen hat weiter sich nicht um die Gutachten sogenannter Sach verständiger, nicht um das Gesaires der Rabbiner, nicht um die Drohung der koscheren Borstenständler gekümmert, sondern die Grausamkeit der Blutcntziehung ohne vorhcrgegangene Betäubung unter Strafe gestellt. In Sachsen will es keinem „von unsre Lait", auch dem talentvollsten nicht, gelingen, eine bedeutende Rolle zu spielen. Hino illss Inerlmss. Daher das Gejammer. Und mit dem Judenthum im Hasse gegen „das arme Sachsen" eng verbündet ist die Sozialdemokratie. Auch hier hat der Haß seinen guten Grund. In Sachsen weiß man die Bestimmungen des gemeinen Rechts so anzu- l «enden, in Acht Boykott I daß er, i fütde; i nicht na eigneten des kons gegen j Untersch man di eine Kö schimpft deshalb, lichen ö gleich di er denn desweg geschlos und zr Genoss sie Her straft schimpf spreche Sozial bezcich schwär khums behau: ' » Halst« Hälft« schäft Davo 10 » besitze ) eigen Kam: zwei nicht sind ) Gehe I Aerg j Aero den ' heit i Unt, eint .V Böt 's wv