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Mtchnete Petins» betreffend dtp Verlesung der Residenz Der Btfchttf Sogt, der in Leutsch-Vstasrika rv« «elgrad nach dem Innern de» Lande» der Regierung tätig ist, hat an «ine Kölner Missionsgesellschaft et» Schrei« fteuerllng dess stauen- un-,' Ktnder-SrVanfalles ink Een Umfange Lestetzeg. M:lunLelnhaflmäl svklel al» der deutsche. '(??) Da» ruft fische Heer sei an Zahl stärker, da» deutsche sei aber besser ausgerüstet. Der Verwaltungsapparat de» russischen Heeres, darunter allein 40000 Militärschreiber, koste mehr als die gesamte japanische Arm«. Der Redner kär glich sodann den russischen und den preußischen General- stab und kritisierte bi« Uebersüllung der russischen Gene- ralstabeS, der — obwohl viermal so stark wie der teutsche trotzdem nicht annähernd dasselbe leiste Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. Da» r0n auswärtigen Blättern gemeldete Gerücht, 'Laß der König k0n England einen leichten Schlaganfall erlitten habe, ist unbegründet. Der König, der sich der besten Gesundheit erfreut, unternahm gestern einen Spaziergang und hierauf eine Automobilfahrt. Sechs argentinische Stabsoffiziere kommen nach Deutschland, um den Herbstmanövern beizuwohnen. Der Kaiser hatte sich für gestern abend beim Reichs kanzler und der Fürstin Bül0w zum Diner angesagt. — Dem „B. T." zufolge wird -er Reichskanzler die Oster- reise nach Norditalien schon Sonntag früh ancheten. — Herr v. Kiderlcn-Wüchter, der seit 5 Monaten aushilfs weise im Auswärtigen Amte gearbeitet hat, wird sich am Montag wieder auf seinen Posten in Bukarest begeben. AM Mittwoch hat Herr v. Kiderlen sich vom Kaiser ver abschiedet. Die Kiwuzzeitung bespricht den gestern erwähnten vo« der Deutschen Tageszeitung veröffentlichten neuen K0m- promißtorschlqg zur FinanzrcforMund schreibt: Daß Verhandlungen in dieser Richtung gepflogen werden, er fuhr die Oesscntlichkeit bereits aus der Rede des Abgeord neten Fürsten Hatzfeld am vorigen Dienstag. Inzwischen haben sich die Fraktionen bemüht, eine Form für solche Garantien zu finden. Nach unseren Informationen sind die Mitteilungen der Deutschen Tageszeitung über die Resolution nicht ganz genau. Nach den bisherigen Er fahrungen ist es noch rächst einmal sicher, ob die Block linke auch einem solchen Entgegenkommen der Rechten nicht Wieder ebenso ausweicht, wie dem Kompromiß der ersten K0minissionslesung. Zuerst müssen also dafür Ga rantien geschaffen werden, dann bleibt weiter zu bedenken, daß auch verfassungsrechtlich verbriefte ReservatreDe für di« Zukunft keinen unbedingten Schutz gewähren. Bor allem aber bleiben die sachlichen Bedenken gegen die Be ¬ ten gerichtet, daß in Fischerstadt in Deutsch-Ostafrika «Ine große Hungersnot «»»gebrochen sei. Die Haupt- schwirrlgkeit bestehe in dem Transport der Lebensmittel. Der vtschvf schlägt deShölb die schleunige Fortsetzung der Bahn vvn Ärnga nach dem Kiltmandjaro vor. , Stift«. Der König will; wie es heißt, da» Erdbebengebiek in Unterttalien noch einmal besuchen. ES verlautet, daß er gleichzeitig mit dem ^Präsidenten Roosevelt die Reise nach Messina antreten ivtrd. Roosevelt trifft am Sonn tag früh an Bord der „Hamburg" in Neapel ein. Arankretch. Die Na«richt von einer Zusammenkunft de» Deutschen Kaisers mtt dem Präsidenten Fallidves ist bereits demen tiert Morden, interessant sind aber die Auslassungen zweier der gelesensten Blätter. Die ministerielle „Petite RV- publique" schreibt: „Mr können mit unseren Nachbarn in Frieden leben und korrekte Beziehungen mit ihnen unterhalten. Da» ist der rechtmäßige Zustand. Mehr aber darf man r0n uns nicht verlangen. Es wäre deshalb un- reckt und gefährlich wenn die deutsche Presse sortfahren würde, für gewisse Projekte Propaganda zu machen, aus die Frankreich niemals eingeyen kann." — Noch schärfer drückt sich das „Echo de Paris" aus, das einen sehr kategorischen Ton anschjlägt und schreibt: „Solange -er Frankfurter FriedenSkertrag besteht, kann kein französi scher StaatSckes in eine Begegnung mit dem Souverän eines Lölkes einwilligen, das uns Elsaß-Lothringen weg- gewomMen hat So war es seit 1871, so wird es Lleiben, solange der LUrch den deutsch-französischen Jriedensver- trag geschaffene Zustand anbauert." Abwarten! Uns Deutschen kann» ziemlich "gleich sein. England. Das „deutsche Gespeist" macht die Engländer intmer wsch gruseln. Die Sensation des Tages ist in London «in Alarnrartikel der sozialistischen Wochenschrift „Cla- rivn", Worin der Eigentümer und Chefredakteur des Blat tes, Robert Blatchford, die Gefahren eines Krieges mit Deutschland in den erschreckendsten Farben ausmalt. Blatchßord ist vielleich^'der einzige Sozialist in England, der weit über die Grenzen seiner eigenen Partei hinaus daS höchste Ansehen genießt, während er innerhalb der sozialistischen Gruppen Englands zwischen den einander besehdeirden Vereinigungen unabhängig und vermittelnd dasteht. Seit längerer Zeit predigt' Blatchford mit großem Nachdruck die Gefahr, die für England aus den deutschen Rüstungen entsteht. Blatchford nahm den erwähnten Standpunkt ein auf Gnmd von Informationen, die ihM von den deutschen Sozial demokraten geliefert wurden. Jetzt appelliert er an dis englische Nation, die englische Flotte und auch die eng lische Arme« aus den Kriegszustand zu bringen. Blatchford erklärt, „er hege keinen Zweifel, daß Deutschland kriegs tüchtiger und auf den Krieg besser Vorbereitet sei als Eng land. Er ist der Ueberzeugung, Deutschland habe die Ab sicht, im geeigneten Augenblick England den Krieg zu erklären." — Wer lacht da nicht! Rutzluud. Die Tuwa verhandelte dieser Tage bei Vollbesetzten Tribünen über den Mlitäretat. IM Verlauf der Debatte verglich General Bowinewsky (Mdett) die Zahlen des deut schen Mütitäretats mit denen des russischen und behaup tete, der russische Staatsbürger bezahle für Heereszwecke kn I» Mnpii. Der Palmsonntag, Palmarum, der Tag -er Palmen, der die Karwoche mit einem Präludium heiterer Festlich, keit einleitet, bevor die stillen Tage -er Klage beginnen, soll das Andenken an den letzten feierlichen Einzug tzssu in Jerusalem wachhalten, als das Volk ihm Palmen- zweig« auf den Weg streute. Aber mit diesem christlichen Element der Palmenweih« vermischen sich altvolkstümliche Bräuche, in denen noch -er Naturglaube und die Wald- Verehrung des frühere» Heidentums ausleuchtet. Schon bei der FrühlingSfeter -er alten Inder, die mit unserem Ostern so vieles gemein hat, wurden die gegen Nord und Ost, also gegen di« Früh sonne, gewa chsenen mit gesieder- ten Blättern versehenen Palacazweige der Göttin -cs Lichtes geweiht, und Palmenzweige schwangen die Perser zu Frühlingsanfang als d-cs Hymbol oes Sieges über Len vernichteten Winter. Aehuliches muß auch den alten Ger manen rertraut gewesen sein, denn die zahlreichen Sit ten, in denen am Sonntag vor Ostern die Palmenbüschel, Palmensträuße, Palmenstöcke, Palmenruten eine Rolle spie- len, weisen neben dem christlichen Grundgedanken viele hbiduiscke Züge auf. Da es in den nördlichen Ländern keine Palmen gibt, so ersetzt man sie in Len einzelnen Gegenden durch Zweige von Buchsbaum, Seven- ober Eibenbaum, Von Stechpalmen, Oliven oder von solchen Bäumen, die sogenannte Kätzchen oder Lämmer haben, wie . Meide, Haselnuß, Silberpappel usw. Solche Zweiglein wer den beim Gottesdienst unter dem Zeichen des Kreuzes Mit Weihwasser besprengt und zu Palmen geweiht. In manchen Landschaften, z. B. im Breisgau und um Basel, ist diese Sitte zu einem ganzen Palmenfest ausgebildet. Schon am Montag vor dem Palmenfest ziehen die Schul knaben des Dorfes nachmittags in Scharen hinaus in die Wälder, um nach Stechpalmenzwvigen zu suchen. Wer einen Stechpalmenstrauch mit roten Beeren findet, dem ist das Glück H0ld, denn diese Beeren sind der schönste Schmuck des Palmstraußes. Außerdem schneidet sich noch jeder Knabe ein Dannenbäumchen Von zwölf oder mehr Fuß Höhe ab, an dem der Palmenstrauß befestigt werden soll. Die grünen Schätze werden sorgsam im Keller auf- beivahct, um sie frisch zu erhalten. Am Vorabend von Palmaruin wird das Bäumchen heraufgeholt und der Hausvater oder der O.erknecht, die bisweilen Meister im kunstvollen Rindenschälen sind, schneiden geschickt die Zweige ab, sodaß nur oben eine Keine zierliche Kwne übrig bleibt, und lösen di« Rinde ganz oder in kunst vollen Schlangenwindungen ab. Der Palmbaum wird nun von den Knaben noch mit Zweigen von Buchs-'und „Sesi"- Baum, mit Leidenbändchen, schönen rvten Aepfeln, wohl auch mit -unten Papierstreifen und Papierrosen, mit farbig flatternden Bändern und Schleifen reich geschmückt, und dann wandeln die Jungen mit hochaufgerichieter Zier stolz nach der Kirche, vor der so ein ganzer Wald von lustig leuchtenden Palmbäumen ausgestellt ist. Sobald die Kivchenglocken läuten, drängen sich alle zur Kirchtüre hin ein, um sich! im Chore aufzustellen. Nachdem der Pfarrer an den Stufen des Altars seine Gebete gesprochen, be sprengt er die Palmenbäume mit Weihwasser und dann liefen, die aus. einen . , „ , vollständig leer war, geradezu mein Entzücken wachriefen. WaS den großen Salon, das Konversationszimmer und das Rauchzimmer betraf, so hatte ich, obwohl rch schon.aus so manchem großen Linienschiff gesegelt war, nie etwas gesehen, was sich mit dem herrlichen Glanz der Ausstattung, in Weiß und Gold, den kostbaren Gemälden und der geschmackvollen Harmonie der Farben hätte vergleichen lassen. Al» wir auf daS oberste Deck hinaufgingen, zeigte mir SimmonS — w hieß der Matrose — meine eigene Kabine, die unter der Hauptbrücke, neben dem Kartenraum lag. ES war ein geräumiges, behaglich auLgestattrteS Gemach, das anstatt einer Hängematte eine Bettstelle aufwies, die in einem mit einem Vorhang versehenen Alkoven stand. Der Raum hätte sich auch al» Boudoir einer Dame sehen lassen können. Ich hatte nie zuvor so vornehm gehaust, und als ich die Polstermübel und di« bequemen Stuhle betrachtete, fürchtete ich tatsächlich, ich könnte unter solchem LuxnS verweichlichen. Vor meiner Kabine verzichtete ich auf die weitere Be gleitung SimmonS und entließ ibn; dann ging ich nach der Apoth«e, uw von Dr. Zavertal Abschied zu nehmen, ehe ich das Schiff verließ. AlS ich mich seiner Kabine näherte, stolperte ich über einen Haufen Stricke, die noch nicht aus dem Wege geräumt waren, und diese dämpfte» meinen Fall, so daß ich di« Tür erreichte, ohne daß ein Ton zu hören war. Lieser Ursache verdankte ich e», daß ich einige Worte vernahm, die, wie ich jetzt weiß, nicht für meine Ohren bestimmt waren. »Wenn dieser verdammte Amerikaner wirklich beabflch. tigen follte, di« Reift mitzumachen, ft wäre «S mir aller-/ dings angenehm, Sie bei mir zu haben,* sagte Doktor Zavertal. .Aber was wird dann aus Ihren Plänen für die nächste Reise?* „Die würden allerdings diesmal ins Wasser fallen," lautete die Antwort, eine wohlklingende, offenbar die einem Gentleman angehörende Stimme sprach. .Wir haben so gut gearbeitet, daß wir es uns leisten können, auf einer Reise auch einmal unfern »Spezial-Verdienst* zu verlieren. Auf jeden Fall dürfen wir uns nicht unnützen Gefahren ausschcn.' Bei diesen Worten trat ich in die Kabine und sand den Doktor zusammen mit einem großen, elegant gekleideten Herrn, der offenbar erst vor kurzer Zeit gekommen sein konnte, denn er stand noch in der Tür und war gerade im Begriff, sich die Handschuhe auszuziehen. Weder er, noch der Doktor zeigte die geringste Furcht, daß man sie gehört haben könnte, doch der letztere sagte schnell: „Sie haben sich also das ganze Schiff angesehen? Ja, Kapitän? Dieser Gentleman, Mr. — danke sehr, ich konnte mich nicht gleich auf den Namen besinnen — Mr. Vizard, — wird die Fahrt möglicherweise mitmachen und wollte sich des halb einmal unsere Einrichtung anseken.* »Ich hoffe, er wird damit ebenso zufrieden sein, wie ich eS selbst bin," versetzte ich, indem ich mich vor dem Fremdev verbeugte. „Das ist Kapitän Forrester, der eben zu diesem Poste» berufen worden,* erklärte Zavertal. Mr. Vizard hatte mich erst mit etivaS kritischem Blicke angeschaut, doch als die gegenseitige Vorstellung erfolgt war, lächelte er höflich und bemerkte, er hoffe unter meiner Leitung auf der ^Königin der Nacht* eine angenehme Rcise--u haben. Ich erwiderte in derselben Weise und, nachdem ich erklärt, ich würde am nächsten Tage auf das Schiff übersiedeln, sagte ich beide» Adieu und ging an Land. „Warum," so fragte ich mich selbst, während ich durch das Hafengitter schritt, „zögerte Zavertal, Vizard's Namen zu nennen, — warum wollte er in mir den Eindruck Hervor rufen, er iväre ihm unbekannt?* Die Antwort ging über mein Verständnis. Ich hätte darauf schwüren mögen, daß sie einander durchaus nicht fremd waren. Denn Vizard war der Mann, der mit Zavertal am vorigen Tage in der Leadenhall Street gestanden hatte. Und wer war der .verdammt« Amerikaner," und was hatten die Worte »unnütz« Gefahren" und »Spezialverdienst' zu bedeuten? Fortsetzung folgt. Mt Pqe Vfktpschrr«« keiüe hier Bvrsitzenve gestern Urtt, daß da» Präsidium: die rvn 78 ALgeordnettn unter- Michnete Petitwn betreff " " l' s überreicht siebe. Rach üftledigung Les Einlaufe» vertagte ssih wesie« der Osterferien die Skupschttna Li» zum 1ö. «pell. L» verlautet, al» neue Residenz sei NW in Au»« ftchE genlemmem De« W«ffe»sch«m„el «ich »««ft««»« ftüht man letzt zu unterbinden. Die Pforte wie» HP» Martnewsittsterium! an, zwei KriegSsahrzeUg« nach Skutari W entsenden, um den über den Dsjanafluß und den Skutarisee gehenden^ Wrfsenschmugtzel abzufangen. Die Ueberfttzsstgkett einer v»ttlmft«sere», botrd vvn der „Times" dargelegt. In einem!' Leitartikel Mr internationalen Lage, konstatiert da» Blatt geradezu feierlich, daß da» Londoner Protokoll vvm! Jahre 1871, tselche» bi »hier eine der Stützmauern de» Völkerrechts bil dete, nunmehr -e facto ausgehört hat, für die Mächte bindend zu sein, daß die seit 38 Jahren geltende völker rechtliche Maxime, derzusvlge Verträge nur mit der ein mütigen Zustimmung aller Kompaziszenten verändert oder nullifiziert werden können, nach den Ereignissen der letz ten Monate jede Geltung verlöre,» habe, daß eine Balkan- kionserenz, nie sie im Herbst von den Ententemächten projektiert wurde, deshalb eigentlich völlig illusorisch ge- Nisrden sei, und daß ein Notenwechsel zwischen den be teiligten Kabinetten völlig 'ausreiche, uM der durch die Annexion Bosniens und die Proklamierung Bulgariens geschaffenen Situation gerecht zu werden. behandelte, ich doch die feste Ueberzeugung hatte, daß er bei den Passagieren und Besitzern des Schiffes die erst« Rolle spielte und sein Einfluß den meinigen, falls eS einmal zu einem Konflikt kam, siegreich auS dem Felde schlagen würde. Wir rauchten und plauderten etwa eine halbe Stunde, vann bat ich ihn, mich durch das Schiff zu führen und mich den andern Offizieren vorzustellen. Auf den' ersten Vorschlag ging er mit der grüßten Liebenswürdigkeit ein, den »weiten zu erfüllen, lag nicht in seiner Macht, da die drei Maat», solange der Steamer im Hafen lag, in der Stadt wohnten. Der erste Offizier wurde am nächsten Tage er wartet, doch jetzt war das Schiff der Obhut emeS Mattosen «»vertraut. Ich machte die Bekanntschaft dieses ehrlichen See manns und wurde von ihm vom Vordersteven bis zum Hinter- sttvrn geführt, und zum Schluffe meiner Inspektion kam ich zu der Erkenntnis, daß ich nie ein besser ausgestattetes und ein gerichtetes Schiff gesehen. Die Besitzer hatten offenbar das Bestreben, den Passagieren und den Leuten den Aufenthalt Möglichst angenehm und behaglich zu machen. Tr. Zavertal begleitete mich durch den Hinteren Teil d«S Fahrzeugs, doch nach einer Weile ließ er mich mit dem Mattosen allein, der die Gelegenheit benutzte, «in Feuerwerk der Beredtsamkeit für die Zinna Nathan L Co. und für daS Schiff, die »Königin der Nacht", abzubrennen. . »ES ist «in regelrechtes, schwimmendes Hotel,* meint« der Mann, »ja bei Gott, oaS ist sie. So vftl zu essen, wie man haben will, Grog nach Belieben, und immer kann man sich amüsieren . . . Entweder ist daS bei den Besitzern an» geboren« Freundlichkeit, oder sie wollen die Begräbnisse in Vergessenheit bringen. Vielleicht alles beides.* »Dir Begräbnisse in Vergessenheit bringen? WaS wollen Sie damit sagen, Mann?" rief ich. »Ja, sehen Sie, Sir,* sagte der Mattos«, indem er seine Hosen hochzog, »eS kommen Leut« an Bord der »Königin der Nacht", die Genesung suchen und ganz waS anderes finden. Wen« man die Durchschnittszahl der Todesfälle in Betracht zieqt, so kann daS Schiff ebensogut mit einem Wasserkurort wie mit jedem großen Dampfer konkurieren. Denn Sie werden wohl schon bemerkt haben, Sir, solche Kurorte zu Wasser und zu Lande sind manchmal daS Paradies für die Krankheit." Der Mann war offenbar rin Philosoph, und ft peinlich or« Gedanke auch war, ich mußte zugeben, daß er vielleicht nicht ganz unrichtig war. ES gibt nicht» entsetzlichere», als «d» Bearäbnis auf hoher See, und di« Besitzer taten jedenfalls ihr möglichst«», um den verhängnisvollen Eindruck wieder zn verscheuchen, indem sie das Leben auf dem Schifft ft angenehm wie nur irgend denkbar gestalteten. Dennoch fragte ich noch, ob große Massen von Passagieren auf den Reisen starben. »Ach, nein, Herr Kapitän," lautete die beruhigende Ant wort. »Manchmal einer, manchmal zwei, aber nie mehr als drei oder vier auf einer Reise. DaS ist nicht schlimm bei drei- dis vierhundert Personen, und es sind auch nicht immer die Kränkesten, die sterben." Wir wanderten wieder über das Hauptdeck, und be- trachteten den Maschinenraum mit seinem noch schlummernden -dreifachen AuSlader*, seinen .Zwillingsschrauben* uüd seinen Riesenrädern. Al» ich diese Raume durchwandert, konnte ich nicht umhin, die schöne Ausstattung der Gesellschaftssalons, die überall mit elektrischem Licht und elektrischen Klingeln ver- ehen waren, zu bewundern, während die Küchen mit ihren chimmernden Kupserutensilien und ihren kühlen Marmor liesen, die großen Eiskammern, und der Musiksaal, der bis auf. einen Haufen Instrumente und ein Bündel Uniformen