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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191204293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-04
- Tag 1912-04-29
-
Monat
1912-04
-
Jahr
1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1912
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der zwei oder mehr Millimeter in dcr Stunde liefert, mutz also schon al» )yark bezeichnet werden. Eine Aus- nahm» bilden die starken wolkcnbrnchartigen Regen in, chttilMl norddeutschen Binnenland, die die Sommerhoch- fluten der Oder verursachen .ES sind dies die ergiebig» sten Landregen in ganz Norddeutschland, bei denen Stun- oenmengen von 8 bis 10 Millimeter öfters Vorkommen. Wie lange regnet eS nun durchschnittlich an einem Regentage? Tie Aufzeichnungen der verschiedenen Sta tionen ergaben da eine große UebereinUmmung im Verlaus der Zahlen. An Ul Prozent aller Regentage beträgt die Tauer bis zu einer Stunde, an 20 Prozent ein bis zwei Stunden, so Katz rund die Hälfte aller Regentage eine Tauer bis zu zwei Stunden hat. Tage, an denen eS zwei bis drei. Stunden regnet, sind schon viel seltener, als solche, an denen eS eine halbe bis eine Stunde regnet. Tie Zahl der Tage, die einq Regen dauer von drei bis fünf Stunden haben, ist ebenso groß wie die der Tage, an denen der Regen bis zu einer halben Stunde dauert. Tie Tageszeit, in der Regenfälte am häufigsten auftreten, ist sehr verschie den und läßt keine beuimmten Gesetze erkennen. Unsere Sommorregen lassen sich am besten nach ihrer verschie denen Herkunft eintcilen, je nachdem sie dem großen oder dem ileincu Kreislauf des Wassers angehöreu. Unter dem großen Kreislauf des Wassers versteht Hell mann Diejenigen Niederschläge, bei denen der größte Teil des als Regen niedergehenden Wasserdampfes in den barometrischen DepressionSgebietcw durch die Winde vom Ozcan gerbcigeführt wird, um dann in flüssiger Form zu diesem zurückzukehren. Hierher gehören die langdauernden und weit verbreiteten Landregen. Rührt dagegen ein erheblicher Teil des Wasserdampfes, der zu Regen wird, von der Verdunstung in der Nachbar schaft oder an Ort und Stelle her, dann kann man von einem kleinen Kreislauf des Wassers sprechen. Durch ihn werden Niederschläge von kurzer Tauer, die sich mehrere Tage hintereinander in fast derselben Form wiederholen, verursacht, so die strichweise auftretenden Gewitterregen, Gewitterböen und Hagelfälle, sowie die lokalen Platzregen Ten größten Anteil an der Gcsamtregenmenge des Sommers haben die Gewitterregen, denn obwohl sie im Binnenlande nur den vierten bis dritten Teil' dec Regentage ausmachen, stammt nahezu die Hälfte dcr Regenmenge von ihnen her. Trotz ihrer durchschnitt lichen Tauer von nur einer Stunde ist ihre Regen menge sehr groß und erreicht als Stundenmaxtmum 90 Millimeter. Tic Intensität der Landregen ist zwar ge ring, erreicht durchschnittlich nur wenig mehr als einen Millimeter pro Stunde, aber wegen seiner langen Tauer verursachen sic die gefürchteten Sommer-Hochwasser. Neueste Nachrichten and Telegramme oom 29. April 1912. * Berlin: Für 40-—50000 Mark Juwelen erbeu teten in der Nacht zum Sonntag Geldschrankknacker in einer Pfandleihe. Sie 'brachen von der über dem Laden liegenden leeren Wohnung ans ein Loch in die Decke und ließen sich mit einer Strickleiter hinab. Auf dem selben Wege habe» sie später auch mit der Bente die Flucht ergriffen. —Frankfurt: Einem DomnnenPäch- ter wurde auf der Fahrt von Sangerhausen nach Magde burg im Zuge die Brieftasche mit 75000 Mark Inhalt gestohlen. Von dem Täter fehlt jede Spur. )( Innsbruck. In der Mühlauer Klamm stürzte ein Setzerlehrling beim Blumensuchen ab und blieb sofort tot. Im oberen Teile der Arzeler Scharte wurden durch Rutschen einer Schneewächte zwei Personen schwer verletzt. Zwei Frauen erlitten einen Nervenchok. Eine der schwer- verletzten Personen, ein Mann namen» Spazierer, erlitt einen Schädelbruch. * Neapel. Bei einem heftigen Sturme wurden gestern im Golf mehrere Segelschiffe auf den Strand ge- warfen und schwer beschädigt. Der Postdampfer „Perseo" stieß gegen den Güdamerikadampfer San Giovanni. Der Schaden war zwar unbedeutend, doch entstand an Bord des „Prrseo" eine furchtbare Panik. Einige Fahrgäste mußten mit Gewalt verhindert werden, in« Wasser zu springen. )( Pari«. In dem Anzug vonnot« fand man, von seiner Hand geschrieben, eine Art Testament, in dem er mehrere seiner Mitschuldigen, besonder» Gauzy, al« un schuldig hinzustellen sucht und, ohne die lange Reihe seiner verbrechen zu bedauern, doch durchblicken läßt, Laß er in der letzten Zeit hauptsächlich au« Trotz handelte und um nicht zurückjuweichen. Die Leiche Dubai»', dessen wahrer Name nicht bekannt und der in Rußland geboren sein soll, wie» drei Wunden auf, von denen eine tödlich war. vonnot und Dubois sollen Gift bet sich gehabt haben, dürften aber nicht mehr Zeit gefunden haben, Gebrauch davon zu machen. Al» vonnott -wischen Bett und Wand versteckt im ersten Stockwerk aufgefunden wurde, halte er vier Revolver bei sich. Bet seiner Abführung nach dem Krankenhaus fielen mehrere Personen über ihn her, um ihn heftig zu schlagen, trotzdem Poltzetbeamte zugegen waren. )( Part». Der Flieger vedrtne«, der heute früh S Uhr im Donai aufgestiege» war, ist bei Gpinay-sur-Seinr abgestürzt und in da» Hospital SartboasiLre gebracht worden. Gr hat einen Schädelbruch erlitten. )( Paris. Tie Blätter beschäftigen sich heute fast ausschließlich mit dem Tode de» Banditen Bonnot und zollen der Polizei lebhafte Anerkennung für die Tatkraft und den Mut, die sie bei der gestrigen Belagerung in Choisy-le-Roi bewiesen hat. Die Sicherheitsbehörden mögen aber nun ihre Anstrengungen verdoppeln, unr auch der Mitglieder der Banditenbande Garnier und Ballet habhaft zu werden. C» sei lächerlich und bedenk lich, daß die Verbrechen der Automobilbanditen die Ein bildungskraft der ganzen Bevölkerung fast ausschließ lich beschäftigen konnten. Einzelne Blätter verlangen entschiedene Maßnahmen gegen die Anarchisten. Die Re gang der „Titanic" beendet sei. TaS Verhör werde nach Möglichkeit besctziennigt. Ter größte Teil der Leute wurde abends mittels ExirizugeS nach ihrer .Heimat Southampton befördert. Bei der Abfahrt wurde die Summe von l!00 Lstr., die von Amcrita telegraphisch angewiesen war, unter die Mannschaft verteilt. Einer der Leute sagte caus, daß dec Direktor der White Star- Line ISmav tatsächlich mitgelölfen habe, Frauen und Kinder in die Boote zu, bringe», und das; er erst im letzten Augenblicke in« ein Boot gestiegen' sei, in dem sich fast nur grauen befanden,.nm beim Rudern zu Helse». )( Konstantinopel. Nach Meldungen der Pforte aus Athen hat-die griechische Regierung bei den Groß- Mächten die Versicherung erneuert, das; die kretischen Deputierten zu den Verhandlungen der griechischen Kam mer nicht zugelassen werden. -(Konstantinopel. Der Brand, in Damoiku» dauerte 34 Stunden Der Materialschaden wird auf un gefähr 15 Millionen Fr», geschätzt. 13 Personen sind nm» Leben gekommen. ' )( Konstantinopel. Der Ministerrat hat 23000 Fr», lür die Op'er de» Brande« in Dama«,ku« angewiesen. )( Konstantinopel. Meldung de« Wiener K. K. Korr.-Bureou. Wie verlautet, hat die Pwrte den Bot- schaiter in Petersburg, Lurchan Pascha, beauftragt, Minister Sassonoiv in freundschaftlicher Weise nm Aufklärung über feine Rede in der Duma zu ersuchen. LSe tterprvgnose der K. S. LaudeSivetterwarte für den 30. April: Rordweflwin-, wolkig, kühl, zcttwcise Regen. Marktberichte. Meitz-U, 27. April. 1 Kilo Butter 2,00 - 3,00 M. Lschatz, 27. April. 1 Kilo Butter L,00-3,20 Al. >2 A» Beitrüge für die Mimlspende siir eine LWtte werden in der Veschüstsstelle des „Riesaer Tageblattes entgegengcnomme«. 5. Klasse 161. K. S. Landes-Lotterie. «ll, Nummer«, »luter welch« kein »ewlmt ver»«lch«et lst, Nu» mit Mart Lejo,« worden. (Ohne »ewLhr da «ichU-lelt. — Nachdruck »ervoren). Ziehung am 29. April 1912. I«»»» Nr. 8IW?. Richard Aronitz, Döhleil del Drei den. SVVO Nr. UtAÜ. Lheodo» LchrMr, LhemnI, t. «a. 0347 775 SSS 374 688 730 (200Ä 217 (1000) 830 768 442 259 «74 848 (1090) 678 785 4t6 46 1188 136 169 524414 (3000) 491 185 485 197 605 384 528(3000» 39t 8S5 251 831 «808 517 147 530 466 737 843 569 509 475 46 187 862 50 (1000) 660 61 718 978 NOM 174 285 S4 (30M) 766 583 697 8 747 554 22 595 MS 75 380 254 911 775 4466 73 669 605 (LOO) 7üg (KM) 589 78 146 319 905 38 965 362 522 860 601 754 960 878 8283 854 989 496 (3000) 453 793 (2000) 295 (3000) 665 688 938 515 90 ,3000) 64 465 976 980 6.8 444 655 202 244 (500) «976 846 651 856 (3000) 853 890 200 892 107 628 207 942 818(1000) 341418 572 768 870 44 7157 399 193 569 85» 361 283 681 238 487 53 777 851 263 615 17 541 93» 846 8948 808 261 104 658 (3000) »S 380 1S8 (1000) 896 »14 507 496 (3000) 946 404 937 726 719 586 014» SS8 82S 955 880 177 452 652 627 572 92 (2000) 916 »28 259 606 925 115 385 587 474 LO412 149 814 444 51 701 597 192 22 t 862 195 282 89 846 (KOO) 428 (500) 567 »17 95 514 400 257 11268 829 287 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Anarchisten, streng und in vollem Umfange anwenden, denn oie Vorkommnisse dcr letzten Zeit hätten gezeigt, daß eine Sicherheit dcr (Gesell schaft unmöglich sei, wym nran den Anarchisten gestatte, sich zu organisieren. Mehrfach wird gemeldet, oaß die StcherheitSbehörden entschlossen seien,-endgültig mit den Anarchisten aufzuräumen. Schon heute sollen in Paris und Umgebung an 100 Haussuchungen vorgenommen wer den, namentlich in den südlichen Vororten, wo Bonn st zahlreiche Verbindungen hatte. Tie Sichcrheitsbehörde beschloß, im Verein mit der Militärbehörde von nun an gegen die militärischen Flüchtlinge, deren Zahl in der letzten Zeit ständig zugenommen hätte, strenger als bis her vorzugehe» und namentlich deren ständige polizei liche Ueberwachung durchzuführe». Tie Untersuchung habe nämlich ergeben, daß die Mehrzahl dieser Ver brecher sich ihrer Militärpflicht entzogen hatten. )( Paris. Ter Sonderberichterstatter des „Mätin" in Jes meldet untcrm 2>">. dS. Mts.: Man kann noch immer nicht sagen, daß jede Gefahr beseitigt ist. Die haßerfüllten Gesichter der Eingeborenen sind dafür ein sehr deutlicher Beweis. In der vorigen Nacht wurde gegen einen französischen Wachposten auf offener Straße ein Gewehrschuß abgeseuert. Gegenwärtig ist man haupt sächlich damit beschäftigt, den Eingeborenen ihre Waffen abzunehmen. Wie groß die Waffenvorräte der Einge borenen sind, geht daraus hervor, daß in einzelnen von 18 Stadtvierteln Fes 1000 Gewehre gefunden wur den. Die ausgeplünderten vüo ausgebrannten Häuser Hauptstraßen des Jndenvicrtels wurden mittels Melinit demoliert, um den Schutt rascher wegschaffen zu können. Man wird die Gelegenheit benutzen, um die Straßen im Interesse der öffentlichen Gesundheit breiter anzu legen. , )( Paris. Tas heutige Amtsblatt veröffentlicht den Erlaß, durch den^General Liautey zum Generalresidenten der französischen Republik in Marokko ernannt wird. )( London. Die überlebenden Mannschaften der „Titanic" wurden gestern nach ihrer Ankunft in Ply mouth von Beamten; der White Star-Line und des Han- delsamtes in Empfang genommen. Jeder Verkehr mit dein Publikum war abgespcrrt- Es waren Anstalten ge troffen worden, die Leute in Len Docks unterzubringen, wo Speise- und Schkasräume für sie hergerichtet waren. Tie Beamten der Gewerkschaft der Seeleute protestierten telegraphisch bei dem- Handelsamte gegen die zwangs weise Zurückhaltung der Leute. Der Vertreter des Hau- delsamteS erklärte, daß die Leute nur solange zurück- i bleiben müßten, bis ihre Vernehmung über den Unter- s
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