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Radeünr g. Ji »die recht sorgenvoll» Lige sinh die Elt«» z»«i« Tifchle-lehrliu»«, sowie d«en Meister gebracht worden. A« Sonntage war den beiden Lehrlingen erlaubt worden, in de« Wald nach Pilzen zu gehen. Di« beiden 14 jährig« Jünglinge find aber bH heut» noch nicht zurück» gekehrt. Ob thneu t« Walde rin Unglück zug,stoßen oder, wa» auch nicht autgrschlossen sei« könnte, ob Bude daß Rrisefiiber bekommen haben, da einer von ihnen Tag» vorher die Arußnung »etha«, daß in den nächsten Tagen eine Reise «ach Kiel gemacht werden sollte, hat sich noch nicht seststellen lass«. Oschatz. Bei der gestrigen Verpachtung der Rathskeller« wlrthschast waren nur zwei Bieter erschien«, die Herr« Sunz«. Oschatz und Schankwirth Loser au» Reckwitz, E» wurde nur «in Gebot abgegeben und zwar von Herrn Kunze in HSHe von 900 Mk.; der Zuschlag ist noch nicht ersolgt. Grimma, 31. Juli. Heute Vormittag stürzte der 4V Jahr« alt« Bergarbeiter Robert Räßnrr au» Otterwisch auf der Brmmkohlengrub« Gewerkschaft »Gras Molike-, Stockheim, durch Verfahren eine» Wag«» in den 28 Met« ttrsen Schacht. Er erlitt «in« Gmickbruch und war sofort todt. Der Verunglückte hinterläßt Frau und 4 Kinder. Nossen. In der letzten Sitzung des Stadtver- vrdneten Kollegiums kam ess wieder zu lebhaften Ausein andersetzungen. Der Stadtrath fordert in einem Schreiben das Ausscheiden des ansässigen Stadtverord neten Arnhvldt aus dem Kollegium, weil derselbe durch den Verkauf seines Grundstückes aufgehört habe, an sässiger Bürger zu sein und seine Person den Voraus setzungen nicht mehr entspricht, unter denen er gewühlt worden ist. Der Vorsitzende, Amtsgerichtsrath Pöthiv, stellt, um einen Präzedenzfall zu schaffen, nachstehenden Antrag: „Kollegium wolle beschließen 1. der Auffassung des Stadtraths, daß der Kaufmann Arnhvldt in Nossen infolge vermeintlichen Verlustes seiner Ansässigkeit der Zugehörigkeit zum Stadtverordnetenkollegium verlustig gegangen sei, nicht beizutreten, 2. gegen die vom Stadt- rathe verfügte Ausschließung Arnholdts aus dem Kolle gium nach Maßgabe der vom Vorsteher vvrgetragenen Be schwerdeschrift Beschwerde bei der königlichen Kreishaupt- inannschaft einzuWen und 3. den Vorsteher zu ermäch- r igen, diese Beschwerde unmittelbar an die königliche Kreis- lauptmannschaft efnzuberichten." — In der vom Vor steher vorgetragenen längeren Beschwerdeschrift wird das Vorgehen des Rathes als ungesetzlich nach formeller wie materieller Richtung hin bekämpft. Stadtverordneter Rechtsanwalt Wagner erklärt sich ausdrücklich gegen die Absendung einer derartigen Beschwerdeschrift, er werde sie aus keinen Fall unterzeichnen; er wendet sich gegen die Form derselben und kann sich nicht damit einver standen erklären, eine Angelegenheit, die in der Sitz ung in ruhiger Aussprache vom Kollegium recht wohl selbst erledigt werden könne, auf dem Beschwerdewege an die vorgesetzte Behörde zu verweisen; eine solche Be- l andlung der städtischen Angelegenheiten könne unmöglich im Interesse einer gedeihlichen Entwickel,mg der Stadt liegen. Bürgermeister Dr. Eberle legt die Gründe dar, welche den Rath geleitet haben. Er hat den Besitznach- solger Arnholdts, Kaufmann Lehmann, an Rathsstelle zu "'rvtvboll über sein Besitzthumsverhältniß zu Arnhvldt Vernommen und bezichtigt auf Grund dessen Herrn Arn- holdt, in letzter öffentlicher Sitzung bewußt die Unwahr heit gesagt zu haben. Stadtverordneter Arnhvldt weist dies mit Entrüstung zurück und bemerkt, daß der Rath wohl zu anderer Ansicht gekommen wäre, wenn er auch ihn gehört hätte. Stadtverordneter Grabmann drückt seine Verwunderung darüber aus, daß Arnhvldt die Theil» nähme an der gegenwärtigen Sitzung, in der dessen persönliche Angelegenheiten zur Verhandlung stünden, ge stattet sei. Mit 7 gegen 6 Stimmen wird der Pöthko'sche Antrag angenommen. Der Vorsitzende verthcidigt hier auf in längeren Ausführungen den Standpunkt der von ihm vertretenen Majorität gegenüber den Aeußerungen vorgenannter Herren, Was zu eurer Reihe von persönlichen Angriffen der Stadtverordneten Wagner und Grabmann gegen den Vorsteher führte, welche Angriffe jedoch letz terer in sachlicher Weise abzuwehren vermochte. )-( Dresden, 1. August. Die Beunruhigungen, die eine Berliner Zeitung hervorgerufen hat, haben in den letzten Tagen einen starken Run auf Gas Bankhaus Eduard Rocksch .Nachfl. verursacht. Um Niemand zu benachtheiligen, hat das Bankhaus beschlossen, vorder Hand keine Zahlungen mehr zu leisten. Es soll die Liquidation sofort herb ei geführt werden. )-( Dresden, 1. Äugust. Kronprinz Friedrich Au gust von Sachsen trifft morgen Vormittag 11 Uhr aus Königsberg hier wieder ein.' Dresden. Bon dem Amtsgericht Dresden find dieser Tage mehrere Baustellen, welche dem vor länger al» einem halben Jah-e verfchwundrnrn Wrinhäi dler Zschäckrl gehörten, zwangsweise versteigert Word«. Dl« hypothekarische Belastung die er G uadstücke und die in der Zwangsversteigerung erzielten Erglbnissr bieten ein« intrresfantensßEinblick in den Handel mit Grundstück«. Di« bitnffenden Baustellen liege» südöstlich de» königlichen Groß« Garten» zwischen Winterbergstraße, Karcher» Allee, dem Grunaer Weg und der StoatSeisevbahn Dresden« Strehlen. Da» Grundstück mit Fol. 6SS im Grundbuche sür Strehlen hat eine Größe von 3 Hektar 27,6 Ar oder 32 760 Quadratmeter. E» war amtlich geschätzt auf 262 080 M., be lastet war e» im Ganz« mit 666 200 M. Da» Grundstück is kür 167 100 M. von dem Besitzer der zweit« Hypothek, welch« sich nach 166000 aus 225 000 M. belief, erstanden Word«. Da» Grundstück aus Fol. 661 ist groß 3 Hektar 17,1 Ar oder 81 710 Quadratmeter. GS »ar amtlich geschätzt «« 233 980^M, während darauf inSgefammt 596200 M. Hypo thek« eügetrog« war«. Da» Grundstück ist gleichfalls von dem Besitzer der zweit« Hypothek, dl« hintrr der erst« Hypo thek von SO 000 «. sich ,b«sall» aus 285000 M. belies, mit V4 200 Ast. erstand« Word«. La» dritte Grundstück, Fol. 651, ist 1 Hektar 7,2 Ar oder 10720 Quadratmeter groß und »ar amtlich aus 100040 M. geschätzt; tnügrsamut lastet« >ora»s 556 200 M. Di« erste Hypothek belies sich aus 50 000 M. Da» Grundstück ist auch vom Besitzer der zweit« Hypo- hek, die sich gleichlall« aus 225000 M. belies, für 58100 M. erstand« Word«. Wir au» vorstehendem erkenntlich ist, war aus all« 8 Grundstücke der Betrag von 506 200 M. gemeinsam eingetrag«; 315 000 M. hiervon wurd« zu 4»/,verzinst, der Restbetrag von 1S1200 M. bi» zu S */,. Radeberg. Ueber da» vermög« der.vereinigt« Rade» bergrr Gla»hüttm-Acti«-Ges«llschast" ist, wie schon kurz gemeldet, >a» Koukurgversahr« eröffnet und zu« Konkar»vervalter Herr Justizrath Oertel in Radeberg «mannt Word«. Dir Gesellschaft st im Jahre 1872 gegründet. Da» ursprüngliche Aktiwkapitol von 795000 M. wurde durch mehrsache Ganirung aus 148600 0k. heruntergeschrieb«. Die Gesellschaft hat ihr« Aktionären tet» sehr wenig Freude gemacht und man hatte ihr bereit» seit Jahren ihr bevorstehendes Ende prophezeit. Daß sich die» trotzdem noch so lange Jahr« hinau»schob, dürste lediglich der inanzirll« Unterstützung ihre» Bankhaus«» Ed. Rocksch Nachs. ;u dank« grwrs« sein, welche» sich nunmehr überzeugt hab« »ürste, daß jede» writere Grldgrb« bei dieser Sache nutzlos e«. In Radeberg hat die Zahlungseinstellung großes Aossrh« erregt. Aus dem Werke waren bisher ea. 350 Arbeiter br- chästigt. Schon an den beiden letzt« Lohntag« könnt« die Arbeitslöhne nicht voll auSgezahlt werd«. Der Konkur» der Vereinigt« Hütten bedeutet sür die Stadt Radeberg eine empfindliche wirthschastllche Schädigung und wird sich die Nach wirkung aus Handel und Wandel jedenfalls fühlbar mach«. Nach dem letzten Geschäftsbericht« setz« sich dir Verbindlichkeiten zusammen au» 616 500 M. Obligationsanleihen erster, zweiter und dritter Güte, 201733 M. Kreditor« und 6000 M. Hypo. thekm, zusammen 824233 M. Dieser Summe standen am 31. Drcrmbrr v. I. gegenüber: Waarm und Materialien 185 500 M., Kaffe und Wechsel 1600 M., Debitor« 49 500 M., Grundstück« 158 000 M, Grbäude 440 000 M., Maschinen, Gleisanlage, Schmelzöfen und Formen 141000 M., Pferde, Geschirre, Utensilien und Geriithschaften 12 000 M. Tharandt, 30. Juli. An Fall großer Rohheit und Gefühllosigkeit wird der .Westend-Zeitung" aus Tharandt ge meldet. Einer vom Sommervergnügrn deS OrtSsechtSverein» heimkehrend«» Frau mit ihren Kindern kamen am Sonntag Abend zwei Kutschen entgegen, deren Lenker sich gegenseitig zu überholen suchten Hierbei bog der Kutscher de» einen Wagen» mit unvorhergesehener Schnelligkeit um den anderen herum. Ehr >ie erschrockene Frau ihr dreijähriges Söhnchen, welches fi« an der Hand führte, zur Seite ziehen konnte, wurde das bedauerns» wrrthr Kind bereits von den Pferden umgeriflrn und über fahr«. Trotz des erschütternd« Wehrgeschreis von Mutter und Kind fuhr der Kutscher im Trabe weiter und auch die Insassen de» Wagen», vier Damen, veranlaßten denselben nicht zum Halten. Etlichen Paffanten, welche in ihrer Empörung dem Gefährt nachrannten und «S am Schneiderschrn Berge erreichten, um r» dann zum Stehen zu bringen, antwortet« der Kutscher mit Peitschenhieb«. Einem au» Cotta in H. zu Besuch weilen den Herrn glückte e» endlich mit großer Energie, die Pferde am Zügel zu fassen und am Weiterschreiten zu hindern. So gelang ei wenigsten» noch, den Namen deS rohen RoffelrnkerS festzu stellen, der hoffentlich der Strafe nun nicht mehr entgehen wird. Nach ärztlicher Aussage sind die Verletzungen de» Kin des, wenn auch sehr schwer, doch vorläufig nicht tödtlich; eine Gefahr ist indessen nicht ausgeschlossen, da die Räder vielleicht innere Thrile verletzt haben. Bautzen, 31. Juli. Der Kausmann Kurt Belger-Wi gand, früher Inhaber der Firma C. F. Belger in EbrrSbach, hatte sich dieser Tage vor dem hiesigen Landgerichte wegen ein- fachen Banker ottS zu verantworten. Er übernahm im Jahre 1898, als sein Vater im 54. Lebensjahre gestorben war, im jugendlichen Alter dessen umfangreiches Fabrikgrschäft, das mehrer« Hundert Wrbstühle im Betrieb hatte und über 1000 Arbeiter beschäftigte. Außer der Spinnerei in Ebersbach be standen auch Filialen in Eibau und Neugersdorf. Der Vater hatte ein Reinvermögen von 300 000 M. hinterlassen, da den Aktiven von 700 000 M. Passiv« von 400 000 M. grgen- überstand«. Von diesem Nachlasse hatte er 150 000 M. seiner Fra« zweiter Ehe zugrwendrt, 100 000 M. sollten im Geschäft bleiben und 50 000 M. erhielt der Angeklagte, der demnach aus ein Pflichtteil gesetzt wurde. Das Letztere ist daraus zurückzn- sühren, daß dem Vater die verschwenderisch« Neigungen seines SohneS sehr wohl bekannt waren. Der Angeklagte, der mit 20 Jahren eine Ehe ringing, hatte in kurzer Zeit da» von seinem Vater übernommene Fairikgeschäst dem Ruin nahrge- bracht. Er trieb einen unsinnigen LuxuS mit Kleide«, Woh nung, Jagd, Pferden und Weinkeller und leistete sich auch kost, spkelig« Einfälle, wie z. v. den, daß er sich die Zittauer Regimentrkapelle kommen ließ, um sie konzertiren zu lass«. I« den beiden letzten Jahren hat er sür seio« persönlichen Aus. wand jährlich mindest«» 20 000 M. verbraucht. Al» sich dir Bankhäuser in LVbau und Zittau schließlich weigert«, seine Wechsel zu dtäkontir«, meldete er den Konkur» an. Die Gläubiger erhalt« höchsten» 15 Proceut ihr« Forderungen Der Angeklagte wurde zu 3 Monat« Gesävgntß verurtheilt. Freiberg, 31. Juli. Di« Rrsor« der Wasserversorgung Freiberg», die die hiesig« städtisch« Kollegien seit Jahrzehnten beschäftigt, ist nunmehr beschlossene Thatsache, nachdem di« Stadt- verordnet« in ihrer letzt« außerordentlichen Sitzung dm Rath», brschluß über dir Wasserversorgung Freiberg» einstimmig ange- nomm« hab«. E» wurde beschloss«, die Herstellung einer neuen Wasserversorgung für di« Stadt Freiberg nach der Gim- litzthalplanung zu gmehmigm. Zur Deckung der Kost« der neu« Anlage wurde die Summ« von 600 000 M. au» Mitteln der nm cmfzunehmmden sechst« Anleih« bewilligt. Liebertwolkwitz, 81. Juli. Der Fall, daß «in ganze» Feldgnmdstück «ft seine« «och nicht geernteten Fruchtertrog« durch deu Gerichtsvollzieher ,«pfändet wird, ist in htrsiM Flur dieser Ta* ttngewet«. I» ein«, Putsch« d«i Stüwtthal« und Güldengossa« Sage gelegen« RRbenseld« stickt etwa zehn Schritt vom Ackerrande in Mtterhvhe «in« Art WarunngStasel mit der gedruckten Aufschrift: .Gepfändet — Der Gerichts vollzieher". Elstra, 80. Juli. In unserer Gegend scheinen wieder Brandstifter ihr lluwes« zu treib«, wie e» schon vor ungefähr einem Vierteljahre der Fall war. So bravst« vor «steigere Tag« im benachbart« Dobrig da» Gehöft und sännntliche Nebengebäude de» Gutsbesitzer» Lau vollständig ab. Der reich liche Viehbestand ist mit verbraunt. Ebenso wurde an demselben Tag« da» Richtersche Gut daselbst «in Raub der Flamm«. I« 10 Minute» entfernten Rehnsdorf brannte zu gleich« Zeit «irr größere» Bauerngut vollständig ab, wobei außer dem Vieh alle» Brennbare den Flamm« zum Opfer fiel. Reichenbach, 31. Juli. Mehrere TyphuSfälle »arm letzt« Zett hi« und in Oberreichenbach zu verzeichn«. Ein jung« Gchieserdecker ist auch dem tückischen Leid« «leg«, währmd seine Mutt« r» überstand. Durch sosortigr Gegen- Maßnahmen der Behörden und Jsolirbehandlung der Erkrankt« im Kraukmhau» ist e» geluog«, die gefährliche Seuche zu unterdrück«. Falke» st ein, 31. Juli. Infolge d-S Aufschwünge» der Industrie im Nachbardorfe Ellefeld hat sich da» daselbst erst vor wenigen Jahr« «baute ElrktricitätSwerk al» unzarrichmd erwies« und bedarf «in« mit vielen Unkosten verbundenen Er- writnung. Jetzt hat sich nun Restaurateur Barth daselbst ent schlossen, sein umfangreiche» Mühlenwerk nirderzurriß«, anstatt dr» Mühlrade» eine Turbin« auszustellen und mittelst der vor handenen starken Wasserkraft elektrisch« Kraft zu erzeug«, welche dem gemeindlich« EelektricitätSwerk zugeführt werden soll. Haintchen, 30. Juli. Eine Revision, welche am Diens tag srüh in den dem städtischen Rendanten Hunger, der bekannt lich in der Nacht vorher durch Selbstmord freiwillig auS dem Leben geschieden war, unterstellt gewesen« Kaffen vorgrvowm« wurde, hat ergeben, daß diese sich in peinlichster Ordnung und völlig intakt befanden. Hunger hatte dieselbe am Abend vorher, kurz vor seinem Tode, noch ordnungsgemäß abgeschlossen. Die Srlbstvorwürfe, daß seine Revisionen der Ortskrankenkasse Lind ners Unterschlagungen nicht eh« an den Tag bracht«, haben den gewissenhaften Beamten also allein in den Tod getrieben. Der ungetreue Kassirer der Ortskrankenkasse, Hugo Lindner, ge noß allseitiges Vertrau«. Im Herbst« vorigen Jahre» wurde er hier zum Stadtverordneten gewählt. Adors. Daß r» auch vermögende HandwrrkSburscherr girbt, konnte man am Dienstag hier ersahreo. Aus der Elster straße zeigte ein etwa 60 Jahre alter Mann, mit zerrissener, schlechter Kleidung mehreren Vorübergehenden sein Baargeld, wrlche» er in sein« Ranzrntasche, in einem Sack bei sich führte. Da man Verdacht schöpfte, der Mann könne da» Geld — etwa 1000 Mk. — auf unreelle Weise erworben haben, so wurde telephonisch der hiesige Stadtwachtmeister verständigt. Dieser eilte mit dem Fahrrad dem „Reisenden" nach und holte ihn beim Galgenberg ein. Da» Verhör ergab, daß jener vermögende „arme Reisende" rin au» Klingenthal stammender Hormonika- arbeiter ist, welcher al» Musikinstrumentenmacher etwa 20 Jahre lang Norddeutschland und Rußland durchreist hatte. Er gab an, von seinem Erbtheil einmal die Zinsen abgehoben zu haben. Er wirs auch eine Besche'nigung der städtischen Sparkasse zu Klingenthal vor, daß er dort am 29. d. I. einen Betrag von 268 Mk. erhoben hatte. Taucha. Zur Warnung sei mitgetheilt, daß in Linden thal «in 38 jähriger polnischer Arbeiter nach dem Genuss? von Pilzen, unter denen sich offenbar giftige befanden, so schwer er krankte, daß er nach seiner Urberführung in» Leipziger Stadt-- krankenhau» unter schwer« Leiden erlog. Leipzig. Hier hat der Markthclser OSkar Lösel einem Loiterircollecteur 6500 Ma k unterschlagen und ist dann fläch ig geworden; aus seine Ergretsung wurde eine Belohnung von 300 Mark auSgesetzt. X Mühlberg (Elbe), j31.^Juli. In ihrer heui'gcn Sitzung haben die Stadtverordneten nunmehr beschloss«, den Bau der projektirten KanalisatkonSanloge sofort in Angr'ff zu nehm«. Die Ausführung der Arbeit« wurde dem Baumeister Muschter hi« auf sein Mindestgebot von 18 324 Mk. über- trag«. Die Baukosten werden aus den Ueberschüffen der städtischen Sparkaffe gedickt. — Di« Stadtverordneten lehu.'en den Antrag, auf den hiesigen Vieh- und Schwrinemärk!« Stand gelder zu erheben, ab. Au- aller Welt. Nach Unterschlagung von 8000 Mark flüchtig gewor den ist der Buchhalter Konrad Krause, Berlin, deq in dem Baubureau der Gesellschaft für den Bau von elek trischen Untergrundbahnen in der Stralauer Allee 20 angestellt war. — Wegen unglücklicher Liebe hat sich die 13 jährige (!) Tochter Emmy des Töpfers B. aus der Wol- linerstvaße in Berlin in der elterlichen Wohnung mit tels einer Kleesalzlösung vergiften wollen. In schwer krankem Zustande hat das Mädchen im Lazarus-kranken-, Hause Aufnahme gefunden. — Ein mit Eisenbahnschienen: beladener Wagen fuhr in einen auf dem Flensburger Bahnhof stehenden, aus Satrup eingetroffenen Personen-, zug hinein, dessen Insassen die Wagen eben verlassen hatten. Ein Wagen des Zuges Wurde zertrümmert, ein anderer aus dem Geleise geworfen. Zwei Bahnbeamts sind erheblich verletzt. — Der Wiener Hofmusiker Viktor Christ stüryte in den Bozener Dolomiten von der Rothwand ab und fand den Tod; die Leiche des Verun glückten wurde nach Bozen übergeführt. — Gestern Nachü ist der Malermeister Franz Müller aus Dresden unterhalb des südlichen. PfandelgletscherS in der Rühe deS Glockenhauses todt aufgefunden worden. Die Todesur sache dürfte ein Schlaganfall infolge Erschöpfung gewesen sein. — In Los AlampS (Kalifornien) fand gestern früU