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75. Jahrg 108. «ittteoch, 8. «ei ISSs, -VeudS. »a« Riesaer Tageblatt erfchetut 1«»« T«S abend« «/.« Uhr mit«u«nabmed.r Lonn-unö Festtage, B«i«»pret,, gegen Äorau-zahlung Ein»«Inummrr I.— Mark Auirtee» kür bk« Nummer de« «ulgaietage« sind ot» » Uhr vormittag» auszuaeben und im vorau» zu bezahlen; »ine Lagen und Plätzen wird nicht üb«m°mmm. Pret»Är di. M »w breit,. » mm - - - - Weisung«, und »ermtttelunglgebüh, 1 VIark. Feste Tarife d«viM,ter Rabatt erlischt, '»'»» "» - Zahlung,- und «rüllungkort: Riesa. «chttLgige llnt.rbaltung«b,tlage «rzähkr an der«».«. - ... der Druckerei, der Lieferant«, oder der »esörderungleinrichtunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung Rotation«bruik und Verlag: Langer » Winterlich, Riesa. DftffchästSfte»»: Geetheftreße 56. verantwortlich für Redai Durch dar uuvefuak« frei« Herumlauf«« von Hau»ti,r,u «ud «eftügel wird oft an Feld, uud Sartrnarundftück«« sowie durch das Wilder« »o« Hunden «ud Satze« auf den Jaadflnre» «rorbltcher Schaden ang,richtet. All« Tierhalter werden in ihrem «tarnen Interesse zur Bermeiduna der Beftrafung nach 88 17, 24 de» Forst, und Feldftrafaeketzbuche» vom 26. Februar 1609 und 8 85 de« Jagdgesetze» vom 1. Dezember 1864 ankgefordert, ihr Vieh ausreichend zu beausstchtigen und da» freie Hernmlaufen der Hunde auf den Fluren und im Walde zu verbind«»». Dem Geschädigten steht, ohne daß e» de» Nachweise» eine» Schaden» oder Verschulden» de» Tierhalters bedarf, gegen den Tierhalter für jede» einzelne Stsick übergetretene Vieh ein , , - , „ - —, „ „ . ,—g, monatlich IS.— Mark ohne Brinaerlohn. Ihr vonntttaa« aukug,b«n und im vorau» »u bezahl«»; ein, »«währ für da« Erscheinen an bestimmten hohe »rundschrift-Zeil, (S Silben) 8.50 Matt; zeitraubender und tabellarisch«: Satz Ü0«/, Aufschlag. Nach. wenn der Betrag verfällt, durch «lag, «ingezogen werdr» mutz odrr der Auftraggeber in Konkvr« gerät. — Kn Fall, höherer Bewalt — Krieg od« sonstig« irgendwelcher Störungen de» Betriebe« lspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« BezugSoreise«. Redaktion: Arthur HSHnel, Riesa: sür Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrtch, Riesa. iesaerO TagkblM ««d (LlbebiM mid ÄvMger). «a»E Mess. Diese« Blatt e»Mt die «Eiche» vebuuttmachtttH« " ' -er ««Wnchtt»a»»fchast «rotze»-»«», -e» «ivtß-ertcht». der «mt«a»wattschgft -ei« »«tt-ertchte »nd de» " «att» der Stadt Ries», de» Ftnauzamt» Riesa «id de» Hautztrollamt» Meitze«, sowie de» «emetsderate» «Ma, Ersatzgeld nach den näheren Bestimmungen der 88 86—40 des Forst, und FeldstrafgesetzeS zu. auch können herrenlos reoierende Hunde und Katzen vom Jagdberechtlgtrn gelötet werden, wenn sie mindesten» 800 Schritt vom nächsten bewohnten Hause ohne alle Auf ficht frei umberlaufend betroffen werden. 806 8 l. Grotzenhain, am 29. April 1922. Amt»ba«vtman«fchaft. 8108. Oesfentliche Gemeinderatsfitzung Sonnabend, den 6. Mat 1922, abends V Uhr tm Safthof Walther. Tagesordnung hängt aus. Weida bei Riesa, am 8. Mai 1922. Der Gemeindeoorftanb. OertllcheS imd Sitchfifches. Riesa, den 8. Mai 1922. —* Der Antrag auf ein BolkSvegehren vom Gesamtmtnisterium abgelehnt. Bon der StaatSkanzlei wirb amtlich mttgetetlt: Der von den Organi sationen der Deutschnattonale» «nb der Deutschen Volks partei gestellte Antrag, «in Volksbegehren auf Auf lösung-es Landtages zuzulassen, ist vom Gesamt mtnisterium in seiner gestrigen Sitzung zurückge- wiesen worben. DaS Gesetz schreibt vor, batz ein solcher Antrag entweder von 1000 Stimmberechtigten unterschrieben ober aber glaubhaft gemacht werben mutz, batz 20 000 stimm berechtigte Mitglieder der Organisation den Antrag unter stützen. Dieser Voraussetzung Hatten bte Antragsteller nicht genügt. Die bloße Versicherung, daß der Antrag von mehr al» 20 MO stimmberechtigten Mitgliedern unterstützt werd«, macht dies im Sinne des Gesetze- nicht genügend glaubhaft, zumal nicht einmal bte Mitglteüerzahlen der Organisationen mitgeteilt worben sind. Auch Parteitage, die den Mitgliedern Gelegenheit gegeben hätten, zum Anträge Stellung zu nehme«, haben nicht stattgefunden. Bet der Bedeutung eines Volksbegehrens, besonders da eS sich um den ersten Fall handelt, muß das Gesetz in strenger Auslegung eingehalten werden. —* Die Mtlchknappheit. Aus der Nachrichten, stell« der Sachs. StaatSkanzlei wird mitgeteilt: In letzter Zeit haben viele Kubhalter und Landmolkereien ihre Frischniilchlieferuuaen nach Bedarfsorten eingestellt oder wenigstens beschränkt, um ihre Milch durch Verbuttern vortellhafter zu verwerten. Dadurch wird die jetzige Milch- knappheit ganz erheblich verschärft. Es muß deshalb nach drücklich darauf hlngewiesen werden, daß kuhhaltende Be triebe und Molkereien unter den Voraussetzungen der Bekanntmachung des WirtschaftSministerinms vom 23. Mai 1921 ihre Milchliekerungen nicht etnstellen dürfen. Auch können nötigenfalls ausreichende Frischmilchlieferungen durch behördliche Anordnung erzwungen werden. Die in Frage kommenden Verordnungen vom 23. Mai und 1. Dezember 1921 sind keineswegs, wie vielfach angenommen wird, aufgehoben, sondern müssen bei der Lage der Milch. Versorgung Sachsens voraussichtlich bis zum Mai 1923 in Kraft bleiben. —* Die 1. Mandolinisten und Gitarrist«»- Vereinigung Riesa-Gröba hält morgen Donners tag in HöpfnerS Saal ihr 1. Konzert ab. Es wird rein klassische Musik zum Vortrag kommen. Als Gitarre- Solist ist Herr Henze-Berlin gewonnen worden. Daß die Mandoline und Gitarre es verdienen, als Konzert-Instrument anerkannt zu werden, wird der morgige Abend beweisen. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen. (Siehe Ins. in vorl. Nr.) —* DaS Zentrum für das Volksbegehren Der Geschäftsführende Ausschuß der Sächsischen Zentrums- »artet hat in seiner Sitzung vom 29. April zur Frage deS Antrages auf Landtagsauslösung einstimmig nachstehenden Beschluß gefaßt: Die Sächsische Zentrumspartei ist der Neberzeuguug, daß durch Ablehnung des Justizetats in der Landtagssitzuug vom 5. April die Negierung nicht mehr das Vertrauen der Mehrheit des Landtages besitzt und nach parlamentarischem Brauch die Umbildung der Regierung Pflicht gewesen wäre. Da die Regierung sich nicht dazu entschließen tonnte, hält die Sächsische Zentrumspartei den gegenwärtigen Zustand für verfassungswidrig und ist deshalb gezwungen, sich dem Volksbegehren auf LandtagSauflösung anzuschiiehen. —* Sächsische Landeshauptstelle gegen den Alkoholtsmus. Nachdem sich die großen alkohol gegnerischen Organisationen im Deutschen Reiche zu der Reichshauptstelle gegen den Alkoholtsmus (Berlin-Dahlem, Werderstr. 16) zusammengeschloffen haben, beginnen nun auch die Unterorganisationen in den einzelnen Ländern entsprechende Einrichtungen zu treffen, nm den Kampf gegen den Nauschtrank planmäßiger und erfolgreicher führen zu können. So ist Anfang März d. I. eine „Sächs. Landeshauptstrlle gegen den AlkoholtSmuS" gegründet worden, die die allen alkoholgegnerischen Organisationen gemeinsamen Interessen vertritt und überall tm Freistaat Sachsen für Ausbreitung der Bewegung sorgt. An erster Stelle wird sie die Lehrgänge für Lehrer und Erzieher weiter führen und ausbauen, die mit großem Erfolge seit einem Jahr in allen größeren Städten de» Lande« veranstaltet worben sind. Di« Geschäft»- und Au»kunft»ft«lle befindet sich vorläufig DreSden-N., Seorgenstraße. Dritter Vor sitzender ist Dr. med. Martin Vogel, Kusto« am Deutsche« Hogienemuseum, stellvertretender Borsitzender und Geschäft»- iührer Oberlehrer W. Ulbricht. Nähere Au»kunft erteilt die Geschäftsstelle. —* Schiedsgericht für Streitigkeiten im Kartoffelhand «l. Hi« Handelskammer Dresden und der Landeskulturrat Sachsen haben gemäß 8 6 Absatz S der Geschäftsbedingungen für den deutsch«» Kartoffelhandel Berliner Verembarnnürn von 1621) gemeinsam ein Schieb»« n gericht mit dem Sitze in Dresden errichtet. Zuständig ist eS bei allen Streitigkeiten au» Kartoffelliefrrunaen, di« nach de» erwähnten Geschäftsbedingungen abgeschlossen sind, ohne Rücksicht darauf, ob die Parteien beide oder zum Teil ihren Sitz im Bezirke des Schiedsgerichts haben. Sein Bezirk deckt sich mit dem Bezirke derHanvelskammerDresden (Kreis- bauptmannschaft Dresden und AmtSbauptmannschaften Oschatz und Grimma). Vorsitzender ist Herr Rechtsanwalt Brückner, stellvertretender Vorsitzender Herr Rechtsanwalt Hientzsch, beide in Dresden. —* Landwtrtschaftllche Warenbörse für Großenhain «nd Umgegend. Sonnabend, den 26. Avril 1622. Es wurden notiert (nichtamtlich): Welzen 650—660, Roggen 460—470. Hafer 560—580, S.-Gerste 550-560, Mais 550, Maisschrot 580, Kleie 450, R.- u. W.-Stroh 100—110, Haferstroh 110—120, Heu 280—300. Die Preis« verstehen sich für den Zentner in Mengen unter 5000 Kilogramm. —* Exz. Mehnert 70 Jahre. Am 7. Mal begeht in seltener Kraft und Rüstigkeit der Führer der sächsischen Landwirtschaft Wirklicher Geheimer Rat Dr. Paul Mehnert da» Fest seines 70 jährigen Geburtstages. Auf dem Rittergut Kösterlein bei An« geboren, studierte er in Leipzig und Bonn Rechtswissenschaft, absolvierte den Vorbereitungsdienst an den Gerichten in Dresden und Schandau und wandte sich der Rechtsanwaltschaft zu. Jedoch aalt schon früh sein reges Interesse dem Lande und dem landwirtschaftlichen Berufsstande. Sein Vater, der bekannte Oekonomierat Carl Mehnert, war in der sächsischen Heimat als landwirtschaftlicher Führer bekannt und durch seine Verdienste um die Begründung des landwirtschaftlichen KreditveretnS «nd durch den langsähriaen Vorsitz des land- wirtschaftlichen KreiSvereinS im Erzgebirge, so wurde auch der Jubilar schon mit jungen Jahren zum Mitglirde des Direktoriums des landwirtschaftlichen Kreditvereins gewählt und übernahm nach Ableben seines Vaters 1885 den Vorsitz dieses Direktoriums. Im selben Jahre begann auch seine politische Tätigkeit. Er wurde Mitglied der 2. Kammer der sächsischen Ständeversammlung, der er von 1900 an als Präsident bis 1909 angehört hat, wo er durch den König von Sachsen in die 1. Kammer der Ständeversammlnng berufen wurde. Im Jahre 1909 entsandte ihn der 11. Wahl- kreis in den Landeskulturrat, dessen Vorsitzender er seit 1910 ist, nachdem er bereits seit 1903 das Amt des stellv. Vorsitzenden bekleidet hat. Seit 1902 gehört Exz. Mehnert dem Deutschen Landwirtschaftsrat an und ist seit 1903 dessen 2. Vizepräsident. Während des Krieges hat sich der Jubilar besondere Verdienste um die Kriegswirtschaft er worben. Gleich 1914 übernahm er den Vorsitz der Zentral- stelle zur Beschaffung der HrrreSoervflegung und später dazu die Leitung der Reichsfuttermittelstelle. Als sich dann die Landwirtschaft im KriegSauSschuß der deutschen Land wirtschaft freiwillig zusammenschloß, wurde er zu dessen Vorsitzenden gewählt und ist nach Ueberführung des KriegS- auSschuffeS in den ReichSauSschuß der Deutschen Land- wirtschaft als Vorsitzender geblieben. In dieser Stellung hat er wesentlich daran mitgewirkt, die deutsche Landwirtschaft auf die große einheitliche Linie zu bringen, di« schließlich in dem Beschluß des HilfSwerke» der deutschen Landwirtschaft vom 15. Dezember 1921 ihre» Ausdruck gefunden bat. —* Die künftige Kartoffelversorgung. Unter dem Truck von Ernährungsschwierigketten und der fortschreitenden Teuerung werden in der lebten Zeit leb- haft die Fragen der Nabrungsmittelversorgung im kom menden Wirtschaftsjahr erörtert. Ueber die Gestaltung der Getreidewirtschaft schweben noch die Verhand lungen; dagegen hat die kürzlich erfolgte Besprechung der Ernährungsmin ster der Länder mit dem RcichsernährungS- ministertum über die Kartoffelversorgung im kommenden Erntejahr einige Klarheit geschaffen. Auch in dieser Frage standen sich und stehen sich heute noch die Auf fassungen zum Teil gegenüber. Nachdem die Entscheidung in der Konferenz der Ernährungsminister gefallen ist, er scheint es zwecklos, von neuem in eine Erörterung über die Zweckmäßigkeit der Ausdehnung des Umlageverfahrens auf die Kartoffelbewirtschaftung etnzutreten. Dagegen ist eS von Interesse, rückschauend auf die 'Argumente kurz einzugehen, die von de« verschiedenen interessierten Seiten vorgebracht wurden. Tie Stellungnahme der Landwirtschaft war von vornherein bekannt: sie erklärte, nur der völlig freie Verkehr zwischen Erzeuger und Verbraucher könne zu der Produkttonsstcigerung fuhren, die im Interesse der von außen und innen geschwächten deutschen Volkswirt schaft erforderlich sei. Von Berbraucherseite war dagegen unter Anführung von beachtenswerten Gründen für die künftige Kartoffelbewirtschastung eine Umlage, ähnlich wie bei der Getreidebewrrtschaftung, gefordert worden. Dem gegenüber wurde darauf hmgewiesen, daß verschiedentlich auch von Stellen, die Berbraucherinteressen vertreten, gegen eine Zwangsbewrrtschrstung der Kartoffeln Stellung genommen wurde, u. a. vom Vorstand des Deutschen Städte tage». Eine ähnliche Auffassung trat in einer Sitzung zu tage, die im ReichSministertum sür Ernährung und Land wirtschaft unter Teilnahme von Vertretern der Städte, Konsumvereine und anderer Verbrauchergruppen stattge funden bat. Man ging bei der Begründung dieser ableh nenden Haltung zum Teil von den Erfahrungen der Kom- wwalverbän-e «nd Konsumvereine zurzeit der Zwangs wirtschaft aus. Die Städte hatten bet der Kartosfelbetmrt- schaftung Milllonenverluste zu beklagen, und sie sind bet ihrer heutigen schlechten Finanzlage nicht mehr imstande, nochmals ein derartiges Risiko aus sich zu nehmen. Zudem fehlen den Städten meist die erforderlichen technischen An lagen zur sachgemäßen Aufbewahrung größerer Mengen von Kartoffeln. Tie Konferenz der Ernährungsininister sah sich nun auf Grund der von verschiedenen Seiten vor- gebrachten sachlichen Argumente und auf Grund der früher gemachten Erfahrungen in die Lage gesetzt, eine Entschei- düng zu fällen, die zwar kaum den Wünschen aller an dieser Frage interessierten Kreise vollkommen Rechnung trug, die aber anknupfte an eine Anregung der Städte, die sich für eine möglichst weitgehende Durchführung von Lieserungsverträgen ausgesprochen hatten, trotz der nicht immer günstigen Erfahrungen des vergangenen Herb stes. Es sollen gemäß dem Vorschlag der Ministerkon- serenz die Lieferungsverträge mit den großen Verbraucher gruppen mit allen Mitteln gefördert werden, eme Maß nahme, die übrigens durchaus im Sinne der seit langem von beiden Setten angestrebten Annäherung und engeren Verbindung «wischen Erzeuger- und Verbrauchergruppen liegt. Eine zweite Maßnahme, auf deren Durchführung von den zuständigen Stellen mit aller Energie hingestrebt werden soll, ist eine Vermehrung der Wagenge- stallung, durch die zu erhoffen ist, daß wir in dem nächsten Erntejahr von den Ernährungsschwierigketten die ses Winters verschont bleiben werden. Noch eine dritte Maß nahme ist m Erwägung gezogen worden, die einem an- deren Nebelstand zu Leibe gehen soll: die Nachprüfung der Vorschriften über die Konzes lion'erung des Kartoffelhandels. Gelingt es auf d:ese Weise, das in der letzten Zett unerträglich gewordene Treiben wilder Aufkäufer einzudämmen und so der unlauteren speku lativen Preistreiberei das Wasser abzugraben, so dürste im nächsten Jahr em Sicherungsvcnttl geschaffen sein gegenüber den längst aufgetretenen wucherischen Preis forderungen. —* Kreistag deS Deutschnattonale« Handlungsgehtlfen-Verbandes. Ter Kreis Dresden im Deutschnationalrn Handlungsgehilsen-Verbanü veranstaltete am Sonnabend und Sonntag, den 2V. und SO. Avril seinen ordentlichen 2. Kreistag in Sebnitz. AuS dem Jahresbericht entnehmen wir folgendes: Ter Kreis ist beteiligt an 26 Tarifverträgen in der Kreishauptmannschast Dresden. Der Bericht über die Rechtsschutztäiigkeit gibt ein bedauerliches Bild von dem wenig entwickelten Nechtsgesühl mancher Arbeitgeber. Es wurden allein über 4000 münd liche und schriftliche Auskünfte erteilt, 110 Vermittlungen? und 808 Vertretungen vor Gericht übernommen, insgesamt SSI 588 Mark vorenthalten« Gehälter, sowie 13 Zeugnisse er- stritten. Die Wahlen der Angeftelltenversicherung brachten eine Fülle von Arbeit. Der Erfolg war auf der ganzen Linie dem D. H. V. beschieden. Im Kreise Dresden werden 20 Vertrauensmänner und 47 Ersatzleute aus Mitgliedern deS D. H. V. gestellt. Der D. H. B. hat also allein schon bedeutend mehr Kandidaten als der Afa-Bunü. Der BerufS- gedank«, deren Vertreter -er D. H. V. ist, bricht sich immeik mehr in den Kreisen der kaufmännischen Angestellten Bahn/ DaS ist auch in der Mitgliederbewegung deS Kreises Dresden klar zu erkennen; über 600 Neuaufnahmen wurden allein tm ersten Viertel des Jahres 1922 getätigt. Die kaufmännische Jugend findet ebenfalls immer mehr und mehr den Wes zum D. H. V. So zählt allein die Jugend-Gruppe Dresden weit über 600 Mitglieder. Der Kassenbericht wies einen Stand von 8915,02 Mark auf. Die im Anschluß an die ein- leitenden Worte deS KreisvorsteherS eingebrachte Ent schließung, die sich mit aller Entschiedenheit gegen die Feier des 1. Mai wendet, wurde ebenfalls einstimmig angenommen. Di« Neuwahl deS KreiSvorstandeS ergab folgendes Bild: 1. KreiSvorfteher: Bterast, Dresden, 2. KreiSvorsteher: Max Wachsmuth, Dresden; KreiSrechner: Max'BSHme, Dresden. Als Tagungsort für die im Herbst stattfindende Kreis- Wanderversammlung wurde Freiberg, für den nächsten Kreistag tm Frühjahr Großenhain und für den Kreis- Jngendtag Radebeul gewählt. Das von Herrn Gauvorsteher Mtltzow, Leipzig, gehaltene Referat über das Thema: „Der Kampf um die Neugestaltung unserer sozialen Gesetz gebung" wurde mit großem Jubel ausgenommen, der seine» Höhepunkt erreichte, als der Redner auf die neueste Schäftung deS Verbandes, den „Kapitalschah für deutsche Arbeit" zu sprechen kam. Auch diese neueste Gründung ist wieder ein Beweis, daß die Verbandslettung bemüht ist, die Ziele des BerbanbeS: den Arbeitnehmern die Mit leitung «nd den Mitbesitz in der Wirtschaft zu erringen — zu verwirklichen. Mit einem Schlußwort des KreisvorsteherS schloß bte Tagung. * Gröba. Gestohlen wurden in den letzten Nächten vom Bahnkörper in der Nähe der Bahnüberführung über die Gucklttzstraße 6 Eisenbahnfchtenenstllcke, 1,60 bis 2 Meter lang. Di« Schienen haben als Gelänbersäulen gedient und find auf einer Seite, etwa 50 bis 60 Zentimeter, stark ver rostet. Ferner wurde am Sonntag abend tm Waldschlößchen in Röderau 1 ältere- „Wanderer"-Fahrrad gestohlen. Das noch gut erhalten« Rad mit neuer Bereifung ist frisch lackiert, wodurch die Nummer nicht mehr zu erkennen ist. — Ge^ fuuden wurde 1 Damenfahrrad, vermutlich einem Kriegs- beschädigten gehöre«-. Sachdienliche Wahrnehmungen ov-,