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Wi» Tele-r»ph«nbote lief «f »em Perron umher. Immer »teder »«selb« rufen». Reim« na erschrak sehr, Ma Telegramm — war da-- tzeft» et»« geschehe« ? L»«r »rw Telegramm war »o» seinem Advokaten in „Bitte, nicht tztecherkmmnea. Ist zwecklos, da Fra» -ich Reimann war eia sehr gerader »en von Vorwänden nicht geschickt, igenblickiich, daß es dem Chef tun war^ al» er am nächsten Heinrich Net»«» war im höchsten Grade ärgerlich. Wo» war da» an» wieder? Er hatte ihr zwar seinen Bestich »tcht.ftütz« »»kundigen lassen, ad« fie war in de» chtzte» Jahre» dach fast stöndlg in Graz gewesen, aurge» n»mme» »in paar kürze Reifen, »ar da» nun wieder em» »eae Fiat« von ihr? Steckte da «in Plan dahinter? stider wa» für «Mer? Wahrscheinlich wollte fie ihn durch Ar Verschwinde» zwinge», nun doch aus die Borschläge emmgehea, weich« p« ihm in ihrem leisten Briefe gemacht Sie hatte HeMrich Reimann damals wieder um eine gedhere Summe gebeten für seinen Stiefsohn. Sie be- Hanptete, dies« fts krank. Sott — was hatte fie schon »0« dehMiptetl « glaubt« ihr keine Silbe mehrl Ihr Nicht mrd ihrem Sohne auch nicht. Er hatte den Brief abschlägig beantwortet. Erst »er Brieß welchen sein Sohn leidfi WM schrieb, »nd der infolge sein« Abwesenheit Neiman» f»hr mit dem nächsten Zuge nach langte hi« ziemlich müde »ad sehr oer- aMg noch für ein« kurze »eile in ein mckte ihn gar nicht, heimznkehren in das rMsmue Haus, wa ihn deute auch seine Töchter nicht er mmwt». Endlich aber nahm « doch einen »agen und geäster» S»»mw z» «fern. E» kam «hm so vor, als klänge mmtz di» wenige» Zeilen, welche mit unficherer Hand ge schrieben waren, dwh «in echt«, wahr« Ton. Freilich — ab der Zunge «an wirklich nach Amerika ging ? Dies bbed mehr al» zweifelhaft. Er hatte ja auch geschrieben, er dramha eine» Teil fiir einen Freund, den « »verteufelt hm kstmNck gebracht* habe. Merkwürdig, daß er doch an «Mem Mensche» so hing, daß idm d« Gedanke, ihn »n- -acht z» Haden, leid tat. t D« alte Dietrich »ar äußerst erstaunt, als fein He« t» spät «ogf cknmal heimkam. Er versicherte, daß alle, m vrdmm, grawse» sei während de» Abend» und leuch- chch dmm »m«w über de» Hof «nd den langen Gang bM z» ber^Treppe, welche nach dem ersten Stocke führte. I» we»deM -etarich Reimann sich noch ttnmal zurück: »Wie ist',? Rammt H«r WtnN« vielleicht morgen Hera»»? Er ist sa äst«» Sonntag» schon dagewesen, und wir habe» setzt viel Wichtiges zu tun." P«Llte nstfte. He« Reimann, ich glaube, er kommt bestimmt. Sb«»- entschuldige» Herr Reimann, ich meine. He« WsttkMe kommt wett eher «egen Fräulein Helmar, als woge» sei»« Arbeit. Ich hab' da heuM ein paar Worte glthart, die er z» ihr sprich — « ist ein heftiger Mensch, Hrrr Reimrn», »»d das Fräulein mag ihn nicht. Mär' es »stht dess«. wem» dM zwei nicht immer miteinander zu st» hätten ? Mit dem Winkler ist nicht gut Kirschen essen, wem» « gereizt wird. Ich kenn' ihn «—* H«r Reimann liebte sonst Vertraulichkeiten mit seinem Dienstpersonal keineswegs. Ab« diesmal hörte er doch geduldig den Redestrom des Alten an. E» betraf ja Liesbeth, um» Dietrich sagte l Und es war ihm etwas »Miz llederrascheudes l Rie hätte er gedacht, daß der ver schlossene, mürrisch« Winkler ein« wirtliche Neigung für ein weibUch«, Wesen empfinden könnte Run war ihm manches erklärlich, «uch Liesbeths Ech-u, mit Winkler allein zu sein. Es fiel ihm «in, wie erregt die beiden gestern abend mit- estwnder »«handelt hatte», als er eben kam. Dietrich hatte recht. Es war wohl am besten, Winkler zu entfernen. Ihn z» «Klaffen. lag allerdings kein Grund vor. Aber Reimann wow« ihm Vorschlägen, siir einige Zeit nach der Fabrik- fiUale t» Linz zu gehen. Man würde ja einen Dorwand Wir haben alles ----- Massenauflagen für Rotationsdruck. fiel Es und machen Sie die Anzeige. Ich bitte Sie, deuten jetzt nicht an Ihre Enttäuschung. Denken Sie, dog dieses Mädchen doch liebten l Und schenken Sie ihr mir diesen emen Tag!" Reimann hatte wärmer gesprochen, al» es sonst seine war. Und seltsam! Er hatte den rechten Ton ge ¬ sagte er, schon im Gehen. — Goethestrotzr Rr. 5- hält sich zur Anfertigung nach stehender Drucksachen bei sauberer Ausführung und billigster Preis stellung besten» empfohlen. Di« vochdruckerri vou Langer LMerliek mir habe. Es fehlt also dritte bloß dieser Schlüssel." „Und den habe ich an Fräulein Helmar geben lassen", Reimann ein. Was nützte das Versteckenspielen? mußte ja doch gesagt sein. „An Fräulein Helmar?" Winkler dehnte je>sWort. „Ach — das überrascht mich. Fräulein Liesbeth konnte doch ruhig vcrne aus- und eingehen —" „Emmy wünschte es so," entgegnete Reimann ge preßt. — „Wenn Liesbeth oft später abends wegging, war der Weg durch den Garten bequemer." „Sol" Robert Winkler fließ bloß dieses eine Wort hervor. Eine heiße, wilde Eifersucht stieg in ihm auf. Er ver meinte nun ganz klar zu sehen! Und in diesem Moment haßte er Liesbeth wirklich. Ihn, ihn stieß sie brüsk zurück, und hier ging sie durch Hintertüren aus und ein, wahr scheinlich, damit das Dienstpersonal nicht aufmerksam werden konnte! Und wieder riß seine Heftigkeit ihn hin. „Nun also", sagte er, schwer atmend. — „Fräulein Helmar saß stets hier neben diesem Fenster, dessen Ober riegel nicht völlig schloß — nicht wahr? Sie mußte doch auch dieses Faktum wissen l Fräulein Helmar konnte ungehindert und ungesehen durch den Garten ein und aus — Fräulein Helmar besaß die Kassenschlüssel — die Kaffe ist vollkommen unversehrt, also muß sie aufgesperrt worden sein — Fräulein Helmar wußte auch um die Wechsel von Steiner L Comp. — ich denke, die Sache liegt klar genug, Herr Reimann." Langsam und schwerfällig stand der Chef auf. „Reden Sie nicht weiter, Winkler l" sagte er drohend. „Ich — ertrage das nicht! Es ist ja auch völlig unmög lich — das — woran Sie denken —" „Herr Winkler", sagte Dietrich mit zitternder Stimme. — „Das ist wirklich gar nicht denkbar, Laß Fräulein Helmar mit dieser Sache in Verbindung steht. Aber könnten nicht die Kaflenschlüffel irgendwo einmal nachgemacht wor den sein?" . Heinrich Reimann wehrte ab. „Undenkbar. Ich trug die meinigen stets bei mir. Die zweiten lagen entweder hier in der versperrten Schreib- tischlade, oder es hatte sie Herr Winkler bei sich " Der Buchhalter war ganz farblos geworden. Er war, aus ganz armen Kreisen stammend, stets in der Idee befangen, daß man ihn, um seiner Herkunft willen, nicht so hoch stelle als andere, daß man ihm allerlei zumute, das nicht jedem zugetraut würde. Auch jetzt fing er die An deutung sofort auf und bezog sie auf sich. „So ?" sagte er schneidend. — „Das soll wohl eine Art Berdächtiauna lein? Wie? Schließlich wirb iadeor andern Menschen eine Schuld belgemeffen, nur nicht derjenigen, welche fie bestimmt trägt. Ich bestehe darauf, daß diese Sache strengstens untersucht wird." Heinrich Reimann hatte seine Beherrschung wieder gefunden. „Das soll geschehen, Herr Winkler," sagte er schwer^ „schon um Liesbeths willen. Denn — so wie Liesbeth Helmar gestern hier zu Ihnen sagte, daß sie bedingungs los glaube an mich, jo sage ich Ihnen heute, daß ich nie und nie an eine Schuld dieses Mädchens glauben werde." Herr Winkler griff nach seinem Hute. „Also — Sie gestatten, daß ich raschest die Anzeig» mache? In Ihrem Namen n-itürlüd —" Heinrich Reimann legte ihm die Hand auf die Schulten Ein rascher Blick zeigte ihm, daß Dietrich hinausge schlichen war. — „Herr Winkler", sagte er ruhig. — „Ich weiß es jetzt! Sie haben das Mädchen geliebt — nicht wahr? Sehen Sie — verneinen können Sie nicht. Nun, und jetzt jage ich Ihnen etwas: Ich liebe Liesbeth auch. Ich bin nicht frei, aber ich hoffe es zu werden. Eie sehen, ich spreche offen: Mann gegen Mann. Und nun bitte ich Sie: Verschieben Eie die Anzeige um ein paar Stunden. Nur um ein paar kurze Stunden l Längsten» bis morgen. Ich will einstweilen in aller Stille nachforschen, wo Liesboiy ist. Habe ich kein Resultat in meinem Sinne, dann ge.-en Eie Sie Sie und Mmer Isgedlsli — Amtsblatt — Fernsprechstelle Nr. 20. Telegramm-Adresse r Tageblatt Riesa. Avise Adretz- und Geschäfts» karren vrieskäpse, Vriesletstcv Bestellzettel Broschüren, BilletS Deklarationen DanftagungS» and EinladungSbriefe Einlaßkarten Etiketten aller Art Fakturen, Flugblätter Formulare in div. Sorten Frachtbriefe GebrauchSaumrtsungen Fremdrnzettel Haus- und Fabrik» Ordnungen Geburtsanzeigen HochzcttScinla düngen -Zeitungen und -Gedichte üastenschtlder üostenauschlägr Kataloge. Kontrakt« Kontobücher Lohnlisten, Mahnbrief» Mitteilungen, MennS Musterbücher, Rota» Vlakate Programme Pretüknrante Postkarten, Quittungen Rabattmarke» . Rechuuugeu Speisen- und Weinkarten Statuten, Tanzkartea Stimm-, Theater» «ad Sackzettel Visiten- und BerlobnugSkarten Wechsel, Werke Zirkulare, Zeuguijs» »e. re. re. Art troffen. Winkler gab nach. „Also: Einen Tag l" sagte er, schon im Gehen. — „Mehr nicht, Herr Reimann!" Er ging. Heinrich Reimann fiel wieder schwer in den Selek. Sein Kopf brannte, seine Pulse flogen. Im Augeu„.«ck hatte er nur den einen klaren Gedanken: Wo war Lies beth ? Er mußte handeln — sofort. Er riß da» Fenster aus, nef nach Dieirich und sandte ihn um einen Wagen. Dann ging er nach dem Hintertürchen feine» Garten», Es war tadellos verschlossen. Aber was war das? Da lag mitten aus dem von der Sonne hell beschienenen Wege ein» Saniüpait» Haarnadel. Dunkel, am oberen Ende mit kleinen v»o«o* zierate» geschmückt, schimmerte sie ihm entgegen. Er trug sie noch in der Hand, al» er das Kontor wieder betrar. Die Nadel stimmte ihn nachdentlich. Liesbeth trug nur Helle Nadeln, das wußte er, ebenso sein« Töchter. D.e,g hier aber war dunkel — sie war au» echter» Schiidparj und sehr elegant — für ein Dienstmädchen, eine Arbeiter frau wohl zu kostspielig. Er hielt das Nein« Ding lang« sinnend in der Hand. Es hatte einen seit,am starte» Geruch an sich — einen Duft von Pariüm oder par,ut nnenem Haarwasser. Und mit dirsem Duste wehte ihn eine Erinnerung an, er wußte nur nicht recht — woran r Aber in diesen feinen, schweren Dust mischte sich — er fühlte dies jetzt plötzlich — ein anderer Geruch, eift starker, scharfer, der an Krankheit und Spital mahnte. Ein ausgesprochener Lysol-Geruch. Fast unw.llkürlich sah Reimann umher. Woher kam dieser Geruch? Da lag unter dem Schreibtisch ein Kuvert. Er hob es auf. Das Kuvert trug Liesbeth Helmars Prioatadreye^ von einer ihm ganz fremden Hand geschrieben. Uno darunter standen ein paar Zeichen und Buchstaben, mit Bleistift rasch hingeworfen. Das war ihre eigene, sehe charak.eristi che, kleine Schrift „Abt. l, 4. Stg., 2. Stk., T. 11, Bett 14", la» « halblaut. .Er war sich gar nicht klar, ob dieses kleine Blatt von irgendeinem Nutzen sür ihn sein könne. Aber er steckt« es ein. Und im Wagen, während er nach der Statt raste, dachte er noch darüber nach, was die Lettern wohl bedeuteten. Eine Spitalsadresse — ganz kicher! Woher war, denn eigentlich dieser Brief an Liesbeth gekommen? Et besah aufmerksam das Kuvert. Der Stempel über der Marke war zufälligerweise nicht verwischt, sondern gaaz deutlich leserlich. „IV" unterschied er genau, und da» Datum de» ge strigen Tages. Alko: Im IV. Bezirke, auf der Wieden. Wahrschetn- Eonnabendgeschäste nicht dazu gekommen, den kleinen Schaden gleich zu reparieren — ja — da mußte wohl der Dieb hereingekommen sein — Heinrich Reimann zuckte zusammen. „Der Dieb!" Da» Wort tat ihm beinahe körperlich weh. Robert Winkler faßte dieses Wort auch sofort auf. „Das Geld hat offenbar jemand", sagte er, „der gut Bescheid weiß um die Verhältnisse hier. — Ueber die hohe Gartenmauer kann absolut niemand. Also mußte der Täter sich einschleichen." „Ich habe noch um zehn Uhr die Runde gemacht Herr Winkler", rief Dietrich aufgeregt. — „Ich kann es beschwören, daß damals kein Mensch hier war. DAuch der zweite Hausdiener war bei mir. Wir haben alles genau durchsucht. Ich habe auch noch am Hintertürchen gerüttelt. Es war versperrt." „Und die Schlüssel?" frug Winkler. „Den einen.habe ich in meinem Zimmer; einen zweiten hat der Herr — den dritten habe ich vor einigen Tagen auf Wunsch des Herrn hergeben müssen —" „An wen?" Dietrich sah seinen Herrn unschlüssig an. Und Reimann schwieg. Er saß an dem Schreibtisch, wo sonst stet» Lies beth arbeitete, den schweren Kopf in die Hände gestützt, unbeweglich. Was in diesem Augenblick durch die Seele Les Mannes zog, war ein Chaos von Gedanken, Befürch tungen und Vermutungen, die ihm selbst kaum recht klar wurden. Das Ganze kam ihm so rasch, er war ganz un vorbereitet gewesen. Um Himmelswillen, — was konnte all dies bedeuten? „Nun also, Dietrich. Wer besaß den dritten Schlüssel?" fragte Winkler noch einmal, jetzt schärfer, — „Sie wissen doch, daß der frühere Besitzer der Fabrik auch, bei dem ja Sie schon in Diensten standen, vier Schlüffe! machen ließ. Und Herr Reimann weiß, daß auch ick, einen stets bei mir habe. Es fehlt also dritte bloß dieser Schlüssel." ft« am Doraoeno uv« ryn venagr.- «,e, pe wourr lyn forthaben! Eie schob ihn einfach aus dem Wege, weil er ihr lästig wurde. Dietrich hatte vollkommen recht gehabt: Robert Wink ler war ein sehr heftiger Mensch. Einige Minuten ant wortete er gar nicht auf den Antrag seines Chefs. Dann aber brach er plötzlich los. Er war nicht mehr imstande, ruhig und gelassen zu bleiben. Er mußte sprechen. Es war eine Flut von Anschuldigungen und Dro hungen, ein ganzer Strom unbedachter, wirrer Worte, die er da hervorsprudelte. Er war sinnlos vor Aufregung in diesem Moment. Seine Worte richteten sich sowohl gegen Liesbeth als auch gegen seinen Chef. Heinrich Reimann hörte ihn, äußerlich ruhig, an. Aber auch in ihm tobte es. Er hatte eigentlich diesen Menschen nie recht gut leiden können; nun sah er, daß er einen direkten Gegner vor sich habe. Und dabei verriet Winkler! durch seine Worte daß er dem Lorleben seines Herrn Hemm nachgespürt hatte. Dies empörte Reimann aufs Scharfe Worte fielen hin und her. Winkler lehnte die Stelle in Linz in schroffster Form ab. „Dann bliebe uns nur eine vollständige Trennung," sagte Reimann kühl und erhob sich, „vielleicht ist dies in Wahrheit für alle Teile das beste." „Ich «suche um sofortige Entlastung", entgegnete der Buchhalter, blaß bis in die Lippen. Reimann nickte. „Das rückständige Gehalt wird Ihnen mein Kassierer morgen zusenden, Herr Winkler. Aber Eie haben bei Ihrem Eintritt eine Kaution erlegt — 1000 Kronen —, diese verwahre ich hier in der Kaffe und möchte sie Ihnen gegen Bestätigung sofort zurückgeben. Bitte einen Mo ment zu matten. Ich habe meine Kaffenschlüssel oben in der Wohnung —" „Die zweiten Schlüffe! liegen meist hier — im Schreibtischfach", antwortete Winkler, schon das Fach, zu dem auch er einen Schlüssel befaß, öffnend. Reimann war schon an der Türe. Nein; sie können nicht hi« fein; Fräulein Helmar nahm sie gestern auf mein Ansuchen mit." „Ach so — Fräulein Helmar besitzt jetzt die zweiten Schlüssel," tagte Winkler hohnooll, „das konnte ich mir eigentlich denken." Heinrich Reimann entgegnete nichts, sondern ging rasch hinaus. Ein sonderbares Gefühl beschlich ihn. Das hätte er nicht sagen sollen, daß er Liesbeth die Kaffen- sihlüssel abgab. Das war ganz unnötig gewesen! Gab dem Mann nur noch einen Grund mehr in die Hand, das Mädchen onzuseinden, da ja bisher stets er die zweiten Schlüssel geführt hatte l Es war wirklich ambesten, man wickelte die ganze Sache so rasch als möglich ab. . . Einige Minuten später öffnete er den eisernen Schrank. Winkler stand neben ihm. Er besprach noch - jetzt ganz geschäftsmäßig kühl —> was zu besprechen war. „Die Wechsel für Steiner L Comp. sind morgen fällig", sagte er beiläufig. „Ich habe das Geld bereitgelegt — hier — ins Neben fach rechts — im Kuvert —" Herr Reimann streckte fast unwillkürlich die Hand aus und griff hinein in däs kleine Fach. Aber dieses war vokommen leer. Mit dem Ausdruck höchsten Schreckens fuhr Reimann herum. „Das — das Kuvert — ist fort —", stieß er hervor. „Fort? Unmöglich! Sie werden es eben irgendwo an ders hingelegt haben." Winkler wühlte -wischenden anderen Papieren, suchte mit fieberhaftem Eifer. Jetzt vergaß er es ganz, daß er soeben seinen Austritt angemeldet hatte; in diesem Augen blick fühlte er sich der Firma, welcher er schon angehört hatte, ehe noch Heinrich Reimann die Fabrik kaufte, trotz allem enge verbunden. Aber alles Euchen war vollständig umsonst. Was dir Kaffe sonst enthalten hatte an Papieren, Büchern und auch an Bargeld, war da. Aber das Kuvert sür Steiner L Comp. sand sich nicht. 1^. Heinrich Reimann stürzte hinaus und rief nach Dietrich. Der alte Diener war zerschmettert, als er hörte, um was es sich handelte. Aber er konnte absolut keine Erklärung für die Tatsache abgeben. Er hatte alles sorgsam ver sperrt — er hatte die Laden vorgelegt — oho — hier, der eine der Laden klaffte! Der obere Verschluß war nicht ganz kst gewesen. Er, Dietrich, habe dies ohnehin ge- vern dem Werkfübrer gesagt. ab« diel« sei im Drang der